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Starfall

Diarium Fortunae: One-Shot-Sammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kleine Anmerkung: Ich habe hier an einer Stelle im Text eine Aussage geklaut, die ich mal von  Flordelis gehört habe und so toll fand, dass ich sie verwenden musste. Sie weiß bestimmt, welche ich meine. :3 Komplett anzeigen

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Hoffnung macht dich schwach

Cowen war neun Jahre alt, als sein kleiner Bruder Ferris geboren wurde und es hatte sich für ihn wie das Ende der Welt angefühlt. Wie das Ende seiner Welt, von dem Leben, das man Cowen nannte oder das eher so benannt worden war, von seinem Vater. Für seine Mutter war dieses Leben zuvor schon fast unsichtbar gewesen, jetzt schien es in ihren Augen gar nicht mehr zu existieren.

Ein neuer Mensch verdrängte einen alten, so war anscheinend der Lauf der Dinge. So musste es sein, sagte Cowen sich, aber er wollte es nicht akzeptieren. Die Hoffnung darauf, von seiner Mutter die gewünschte Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen, hatte er noch nicht aufgegeben, doch irgendetwas musste er falsch machen. Ferris bekam von ihr beides sofort.

Von Anfang an war die Beziehung seiner Mutter zu Ferris anders gewesen als bei Cowen. Sie stellte das exakte Gegenteil dar und beinhaltete alles, wonach er sich seit neun, genau genommen fast zehn Jahren immerzu gesehnt hatte. Für Ferris interessierte Marcia sich, war fürsorglich zu ihm und opferte eine Menge von ihrer Zeit für dieses Kind. Im Vergleich dazu legte sie bei Cowen ein komplett anderes Verhalten an den Tag. Sie akzeptierte, dass es ihn gab, mehr aber auch nicht.

Schon immer schien Marcia an ihm keinerlei Interesse zu haben und es war nie auch nur der kleinste Hauch von mütterlichen Gefühlen zu spüren, wenn sie ihn ansah. Sobald er mal das Glück bekam, sich in ihren Augen zu spiegeln, wirkte es so, als würde sie einen Fremden betrachten und nicht etwa ihren eigenen Sohn, der ihr etwas bedeuten sollte. Irgendwas. Marcia liebte ihn nicht, selbst als Kind konnte er das erkennen. Vielleicht sogar gerade weil er noch eines war.

Es musste nicht zwingend Liebe sein, über ein wenig Zuneigung würde er sich auch schon freuen und nicht mal danach verlangte er. Ein wenig ehrlich gemeinte Aufmerksamkeit würde ihm genügen, selbst wenn sie nur aus Höflichkeit gegenüber seiner Existenz geschah. Er wollte einfach nur nicht mehr ignoriert und wie jemand behandelt werden, der eigentlich gar nicht da sein sollte. War das zu viel verlangt?

Jeden Tag bemühte Cowen sich erneut, Marcias Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und ihr ein klitzekleines bisschen Interesse an ihm zu entlocken. Dafür versuchte er so perfekt wie möglich zu sein, damit er sie beeindrucken und sie so irgendwann dazu bringen könnte, sich daran zu erinnern, dass auch er ihr Kind war. Ihr erster und ältester Sohn, auf den sie stolz sein könnte, würde sie sich ihm erst mal öffnen.

Dafür stand er auch heute, an einem Montag im März, selbstständig so früh wie möglich auf und machte zuerst sein Bett, bis es ordentlich genug war - am Ende war keine einzige Falte mehr zu sehen. Eine neue Woche bedeutete für ihn jedes Mal auch eine weitere Chance, Marcia hoffentlich von sich überzeugen zu können. Nach diesem Glauben lebte er, von Tag zu Tag.

Vermutlich war Cowen aus dem Grund auch etwas anders als andere Kinder. Schon sehr früh lernte er schnell selbstständig zu werden und fast alles alleine zu machen. Leider gab es immer noch Dinge, die für ihn als Kind zu schwierig oder gefährlich waren und sein Vater Calvin musste ihn stets im Auge behalten, damit sein Sohn sich nicht übernahm.

Aufgrund dieser Selbstständigkeit zeigte Cowen sich erschreckend reif, doch einige waren der Meinung, das wirkte bloß so, weil er ein besonders ruhiges und kontrolliertes Wesen besaß. Viele Eltern, Freunde und Fremde schwärmten davon, wie gut erzogen und vorbildlich Cowen doch wäre, nur seine eigene Mutter nicht. Alle anderen Meinungen waren ihm egal, solange er von Marcia mal so ein Lob hören könnte.

Zielstrebig begab er sich also aus seinem Zimmer Richtung Bad, wofür er leise über den Flur schlich, um niemanden zu wecken, dabei war er alleine hier oben im ersten Stock. Sein kleiner Bruder schlief unten im Zimmer seiner Eltern, eines Tages würde er aber den Raum neben dem von Cowen beziehen. Auf den Zeitpunkt freute Cowen sich schon, denn dann konnte Ferris Marcias Aufmerksamkeit hoffentlich nicht mehr so stark auf sich lenken wie jetzt.

Babys brauchten am Anfang viel davon, hatte sein Vater ihm erklärt. War seine Mutter demnach damals noch ebenso liebevoll mit ihm umgegangen und Ferris würde es auch mal so ergehen wie ihm? Wünschen wollte er ihm das nicht, egal wie eifersüchtig er auf seinen Bruder war. Ferris war noch nicht mal einen Monat alt.

Im Bad folgte Cowen seinem morgendlichen Ablauf, den er wie ein kleiner Meister beherrschte. Beim Zähneputzen summte er ein Lied vor sich hin, um die Stille zu vertreiben. Kurz darauf stand er auch schon in einem dunkelblauen Anzug mit grauer Krawatte vor dem Spiegel und richtete sich sein schwarzes, kurzes Haar, bis jede Strähne richtig saß. Danach versuchte er wieder mal vergeblich, gegen das Schielen anzukämpfen, leider blieben seine hellblauen Augen in ihren leicht schiefen Positionen.

Bedrückt stieß Cowen einen Seufzer aus. Bis auf diesen Makel mit den Augen war alles perfekt an ihm. Es zerstörte das komplette Bild, weil es nicht zu übersehen und so auffällig war. Andere fanden es oft süß, Cowen wollte es nur loswerden. Kein Wunder, dass Marcia ihm nur so selten in die Augen blickte, das sah einfach nicht schön aus.

Nachdem er im Bad fertig war, schnappte er sich aus seinem Zimmer noch die Schultasche, die er am Abend vor dem Schlafengehen gepackt hatte und stieg die Treppen ins Erdgeschoss hinab. Dort wanderte er weiter in die Küche, wo er für alle das Frühstück vorbereiten wollte, so wie fast jeden Morgen. Immerhin war er früh genug wach, um seinen Eltern diese Arbeit abnehmen zu können und er half ihnen gerne, wenn er konnte.

Bevor es Ferris gab, hatte Marcia täglich lange ausgeschlafen und war leider oft beim Frühstück gar nicht anzutreffen. Neuerdings war das aber anders und wegen dem Baby saß sie nun meistens schon in der Küche, was Cowen sehr freute. Selbst wenn sie ihm keine Aufmerksamkeit schenkte, konnte er seine Mutter auf die Art öfter sehen, anders als vorher. Auch heute war sie bereits da, als er die Küche betrat.

Ihr rotes, lockiges Haar war noch ungezähmter als sonst und lang genug, um ihren schlanken Körper zu bedecken. In ihren Armen hielt sie den kleinen Nachwuchs, den sie gleichmäßig hin und her wiegte, da Ferris noch zu dösen schien. Erst als Cowen etwas sagte, bemerkte sie ihn und lenkte ihr Augenpaar, das genau die gleiche Farbe besaß wie sein eigenes, träge in seine Richtung.

„Guten Morgen, Mama“, grüßte Cowen sie so höflich, wie er konnte. In seiner Stimme lebte ein Hauch von stiller Erwartung. „Hast du gut geschlafen?“

Statt etwas darauf zu sagen, erwiderte sie seinen Gruß nur mit einem angedeuteten Nicken und konzentrierte sich wieder auf Ferris. Wenigstens ignorierte sie ihn diesen Morgen nicht komplett, an sich war das ein Fortschritt, aber es befriedigte Cowen nicht wirklich. Überdeutlich war es auch diesmal in ihren Augen abzulesen gewesen, dass sie ihn wie einen Fremden betrachtete. Dennoch bemühte er sich, seine Enttäuschung zu verbergen und kümmerte sich erst mal um das Frühstück.

Ferris zu begrüßen sparte Cowen sich bislang, da er sowieso noch ein Baby war und es nicht verstehen würde. Hauptsächlich war er nur zu eifersüchtig auf seinen Bruder und er war der Meinung, dass Ferris schon genug Aufmerksamkeit bekam, also brauchte er nicht auch noch die von Cowen. So vollführte er also seine geübten Handgriffe, ohne seine Mutter und Ferris weiter zu stören, bis wenig später der Tisch ordentlich gedeckt war.

„Das sieht sehr gut aus, wie immer“, hörte er eine tiefe, raue Stimme sagen, die seinem Vater gehörte und das kurz nachdem er fertig war.

Der Mann des Hauses war inzwischen ebenfalls in der Küche angekommen und begutachtete Cowens Werk zufrieden. Vor dem Nachwuchs hatte Cowen überwiegend nur mit Calvin zusammen gefrühstückt, dank Ferris saßen sie nun morgens alle zusammen. Wie gelang ihm das als Baby nur? Rasch verdrängte Cowen diese Frage, als Calvin ihm behutsam mit einer Hand über das Haar fuhr und sein Vater achtete dabei stets darauf, seine Frisur nicht durcheinander zu bringen.

„Guten Morgen, mein Großer“, sagte Calvin lächelnd, obwohl seine braunen Augen verrieten, dass er noch ziemlich müde war. „Wie war deine Nacht?“

„Angenehm“, antwortete Cowen und erwiderte das Lächeln schüchtern. „Hallo, Papa.“

Irgendwann wollte er so wie sein Vater werden. Groß und stämmig, mit Dreitagebart und dieser herzlichen Freundlichkeit. Nur auf die Glatze wollte Cowen eher verzichten, so gut sie Calvin auch stand. An ihm wurde das bestimmt nicht mal halbwegs so männlich aussehen, also musste er andere Wege finden. Marcia liebte ihren Mann jedenfalls genauso wie Ferris, deshalb konnte es nur Vorteile haben, so wie Calvin werden zu wollen.

„Danke dir, dass du das Frühstück wieder so akkurat serviert hast. Auf dich ist echt Verlass“, lobte er ihn aufrichtig.

Calvin nickte ihm nochmal zu, ehe er auch seine Frau und Ferris herzlich begrüßte, derweil kontrollierte Cowen vorsichtshalber, ob seine Frisur wirklich noch richtig saß. Über das Lob von Calvin freute er sich natürlich, besonders weil es von seinem Vater kam und ihm das zeigte, im Grunde alles richtig zu machen. Scheinbar nur nicht richtig genug für Marcia.

Wenigstens Calvin behandelte ihn fürsorglich, andernfalls wäre Cowen auch längst verzweifelt. Mehr als einmal hatte sein Vater ihm erklärt, wieso Marcia sich ihm gegenüber so abweisend verhielt, nur konnte er es nicht verstehen. Angeblich trug sie eine Traurigkeit im Herzen, die ein Ausmaß besaß, wie andere es nicht hatten und dass er es nicht persönlich nehmen durfte. Laut Calvin liebte seine Mutter ihn sicher auch, konnte es aber nicht zeigen. Wieso ging es dann bei Ferris so gut? Musste Cowen erst erwachsen sein, um das verstehen zu können?

So lange will ich nicht warten ...

Also würde er sich weiterhin Mühe geben, in der Hoffnung, dass Marcia ihn auch so lieben könnte wie Calvin und Ferris. Den Gedanken verstärkte er innerlich nochmal, bevor er sich zu seiner Familie an den Tisch setzte und mit ihnen zusammen das Frühstück eröffnete. Außer Calvin schenkte ihm niemand Beachtung und sein Vater war darum bemüht, allen gleichermaßen seine Aufmerksamkeit zu schenken. Auch er kämpfte täglich, wieso sollte Cowen sich daran kein Beispiel nehmen?
 

***
 

Zur Schule ging Cowen auch schon alleine, das war ihm wichtig. Sehr früh hatte er Calvin darum gebeten, ihn nicht mehr zu begleiten und es hatte einiges an Zeit gekostet, bis sein Vater einsehen konnte, dass sein Sohn den Weg tatsächlich problemlos ohne ihn bewältigen konnte. Allzu weit hatte Cowen es bis zu seiner Schule auch nicht, zu Fuß lag sie etwa dreißig Minuten entfernt.

Zügig schritt er den Weg entlang, um nicht zu spät zu kommen. Das wäre nicht nötig, wenn Calvin ihn nicht zu Hause unnötig festhalten würde, weil Cowen in seinen Augen sonst viel zu früh losging und er es ruhig angehen sollte. Ruhe konnte er sich im Schlaf holen, bis dahin wollte Cowen am Tag alles richtig machen. Manchmal störte es ihn, dabei von seinem Vater ausgebremst zu werden. Im Vergleich zu anderen Kindern war er doch schon viel erwachsener.

Seufzend blickte er in den Himmel, der nur leicht bewölkt war. „Ich muss schnell richtig erwachsen werden, damit ich alles selbst entscheiden kann.“

Ein Geräusch in der Nähe lenkte Cowen von diesem Gedanken ab und er hielt inne, um zu lauschen. Etwas zwitscherte, klang nach einem Vogel. Irgendwie hörte es sich traurig an, was er sich vielleicht nur einbildete, aber etwas in ihm verlangte danach, diesen Lauten nachzugehen. Nur kurz, danach musste er schnell weiter, um zur Schule zu kommen. Ignorieren konnte er das nicht einfach, dafür war er doch noch zu neugierig.

Sein Weg führte ihn vom Gehweg rüber zu einer offenen Wiese hinter einigen Büschen, wo ein Baum stand, der bereits überraschend grün war. Bei den meisten seiner Artgenossen hatten gerade erst angefangen sich die ersten Knospen zu bilden, nur wenige besaßen schon wieder Blätter. Zwar blühten auch bereits ein paar Blumen, aber Cowen sah zum ersten Mal in diesem neuen Jahr einen Baum mit so einer grünen Farbpracht.

Erneut war ein Zwitschern zu hören, das nun um einiges leiser war als vorher, so dass er den Blick von der Baumkrone löste und ihn instinktiv nach unten lenkte. Am Fuße des Baumes, zwischen den Wurzeln des Stammes, lag wirklich ein Vogel am Boden. Sah nach einem sehr jungen Tier aus, das bestimmt aus dem Nest gefallen sein musste und jetzt nach Hilfe schrie. Einen Vogel mit so schönen, blauen Federn sah Cowen zum ersten Mal.

„Armes Vögelchen ...“, murmelte er mitfühlend und kniete sich zu ihm runter, wobei er darauf achtete, nicht das Gras zu berühren. Sonst würde er nur seine Hose schmutzig machen. „Hast du dich verletzt?“

Ein schwaches Piepsen verließ die Kehle des Vogels, als wollte er ihm antworten. Besorgt hob Cowen den Blick nochmal, um mit den Augen in diesem Blätterdach nach einem Nest zu suchen, das er recht schnell entdecken konnte. Eingebettet zwischen zwei starken Ästen lag es geschützt da. Im Moment schien es leer zu sein, jedenfalls konnte er keine anderen Jungen ausmachen, auch nicht die Eltern.

Erschöpft strampelte das blaue Vögelchen mit den Beinen und bewegte die Flügel, was aber nichts brachte. So konnte Cowen ihn doch nicht hier liegenlassen. Wie sollten die Eltern ihn denn wieder nach oben bekommen? Hier unten war es für einen so jungen Vogel auch viel zu gefährlich, erst recht in einem Wohngebiet, in dem lauter Katzen und Hunde lebten.

„Warte, ich helfe dir“, versicherte er und legte vorsichtig seine Schultasche ab, damit er besser den Stamm hochklettern könnte.

Noch bevor er die Hände nach dem Vogel ausstrecken konnte, ertönte plötzlich wie aus dem Nichts eine fremde Mädchenstimme, die ihn vor Schreck innehalten ließ. „Hör auf. Lass ihn liegen.“

Irritiert ließ Cowen seinen Blick über die Umgebung schweifen, aber er konnte weit und breit niemanden entdecken. Außer dem Vogel und ihm war kein anderer hier, dachte er. Ein Gefühl brachte ihn schließlich dazu, sich mal auf die andere Seite des Baumes zu begeben, wo er doch noch jemanden fand, der dort mit dem Rücken an den Stamm gelehnt saß. Tatsächlich ein Mädchen, das sogar etwa in seinem Alter sein musste, wie er feststellte.

Direkt auf den ersten Blick erkannte er, wie außergewöhnlich sie war. Genau wie seine Mutter hatte sie rote, lange Haare, doch ihre Farbe war etwas blasser als bei Marcia und ein auffälliger, großer Blumenschmuck zierte ihren Kopf. Sofort fragte Cowen sich, ob der nicht furchtbar schwer sein musste. Offenbar diente dieser Schmuck dazu, ihr Haar zu einem hohen, seitlichen Zopf zu bändigen.

Dazu trug sie ein Kleid, das selbst für Cowen teuer aussah, weil es lauter Rüschen besaß und auch aus einem feinen Stoff zu bestehen schien. Falls sie aus guten Verhältnissen stammte, verstand er nicht, was das Mädchen ausgerechnet hier suchte. Zwar besaßen in diesem Wohngebiet die meisten Leute eigene Häuser, reich war hier trotzdem keiner. Sie konnte nicht aus dieser Gegend kommen, denn sie wäre ihm schon viel früher aufgefallen.

Am ungewöhnlichsten waren ihre grünen Augen, die sich mit etwas rot vermischt hatten und einen Glanz besaßen, wie Cowen ihn noch nie bei einem Menschen gesehen hatte. Etwas daran wollte einen förmlich in den Bann ziehen und das Mädchen fing an bedauernd zu lächeln, was seltsam unheimlich wirkte. Etwas an ihr war wirklich anders.

„Hast du noch nie ein gut gekleidetes Mädchen wie mich gesehen?“, fragte sie nach einer Weile des Schweigens amüsiert. „Mich nennt man eine hübsche Prinzessin.“

Nach diesen Worten bemerkte er selbst, dass er sie geradezu anstarrte und entschuldigte sich gleich beschämt dafür. „Tut mir leid, ich bin nur überrascht. Wer bist du?“

Nachdenklich tippte das Mädchen sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn und hob den Blick leicht. Musste sie etwa erst überlegen, wer sie war? Womöglich hatte sie sich den Kopf angestoßen und dadurch ihr Gedächtnis verloren, so etwas hatte Cowen mal in einem Film gesehen.

Würde auch erklären, warum jemand wie sie sich in so einer Gegend aufhielt. Vermutlich kam sie im Regelfall kaum nach draußen, denn ihre Haut war auch so blass. Da Calvin Cowen im Sommer gerne nach draußen scheuchte, damit er etwas Farbe im Gesicht bekam, ging er davon aus, dass sie zu viel Zeit drinnen verbrachte.

„Du kannst mich Ruia nennen“, antwortete sie ihm dann doch noch, nachdem sie lange genug nachgedacht hatte.

„Okay ...“, gab Cowen noch etwas verwirrt von sich. „Hallo, Ruia. Ich bin Cowen.“

„Hallo, Cowen.“ Ihre Stimme klang hell und verspielt. „Nett, dich kennenzulernen. Gehst du gerade zur Schule?“

Er nickte. „Ja, ich war auf dem Weg, als-“

„Ganz alleine?“, unterbrach sie ihn.

Ein wenig runzelte Cowen die Stirn, aber möglichst nicht zu viel, weil er auf seine Mimik achten wollte. Unhöflich fand er es trotzdem, mitten im Satz unterbrochen zu werden. So etwas tat man nicht und er dachte kurz darüber nach, sie darauf hinzuweisen, musste sich aber selbst daran erinnern, dass nicht alle Kinder schon so weit entwickelt sein konnten wie er. Er wusste, wie eingebildet das klang, doch er arbeitete auch viel dafür, also durfte er das ruhig ein wenig sein.

„Ich bin schon groß genug dafür“, erwiderte er.

„Oh“, gab sie anerkennend von sich. „Warum lässt du dich dann so leicht ablenken?“

„Weil ich was gehört habe“, verteidigte Cowen sich und deutete zu der Seite des Baumes, wo noch der Vogel hilflos am Boden lag. „Da ist ein-“

Erneut sprach sie ihm einfach dazwischen, ohne auch nur eine Spur von Scham dabei zu zeigen. „Ich weiß schon. Da ist ein Vogel aus dem Nest gestoßen worden.“

„Genau, da-“

Diesmal stoppte er selbst. Was? Hatte er das gerade richtig verstanden? Wie ein Echo hallte ihre Stimme in seinem Kopf wider und weckte Unbehagen in ihm. Etwas an der Richtung gefiel ihm nicht, in die sich dieses Gespräch bewegte. Am liebsten hätte er Ruia ignoriert und dem Vogel zurück ins Nest geholfen, damit er endlich zur Schule gehen konnte.

Ratlos sah er sie an. „Wieso rausgestoßen? Wie kommst du darauf?“

„Bist du dumm?“, kicherte Ruia und schüttelte den Kopf. Ihr Blumenschmuck gab dabei glockenartige Laute von sich. „Ist doch klar: Eltern, die einen nicht lieben, verstoßen ihre Kinder.“

„Vogeleltern stoßen ihre Kinder nicht aus Nestern“, widersprach Cowen ihr, obwohl er eigentlich keine Ahnung hatte.

Ruia winkte mit einer lockeren Handbewegung ab. „Eltern sind Eltern.“

Besorgt ging Cowen einen Schritt zurück, bis das Vogeljunges wieder in seinem Sichtfeld auftauchte. Von den eigenen Eltern aus dem Nest gestoßen ... hatte sich das Zwitschern deswegen so traurig für ihn angehört? Er wäre es jedenfalls, würde er dort am Boden liegen.

„Du bist gekommen, weil du ihn gehört hast, richtig?“, wollte Ruia wissen, die keinerlei Mitgefühl für das Schicksal des Vogels zu haben schien, so gut gelaunt wie sie war. „Ein paar andere sind einfach weitergegangen. Ihr müsst wohl etwas gemeinsam haben, wenn ausgerechnet du ihn gehört hast.“

„Etwas ... gemeinsam?“

Eltern. Den Punkt könnten sie gemeinsam haben, Marcia liebte ihn nämlich nicht. Auch sie hatte Cowen von sich gestoßen und duldete ihn nur noch in ihrem Nest. Spätestens wenn er erwachsen war, würde sie ihn bestimmt doch noch fortjagen. Den Schmerz des Vogels konnte Cowen nur zu gut nachvollziehen.

„Ich bringe ihn wieder ins Nest“, kündigte er entschlossen an.

„Du bist echt dumm“, wiederholte Ruia mit einem Seufzen. „Willst du es dem armen Ding etwa noch schwerer machen?“

Hastig schüttelte Cowen den Kopf. „Ich will ihm doch nur helfen! Verstehst du das nicht?“

Langsam war er etwas genervt von Ruia. Anderen in Not zu helfen war normal, so benahmen sich anständige Leute. Sie dagegen saß nur tatenlos herum und hatte dem Vogel kein Gehör geschenkt. Tiere sollten genauso gut behandelt werden wie Menschen. Nach Ruias Worten war sie wahrscheinlich sogar schon länger hier, tat aber nichts. Es war gemein, auf einen Hilferuf nicht zu reagieren.

„Nein, du verstehst es nicht“, konterte sie unbeeindruckt und in ihren Augen funkelte etwas, das Cowen Respekt einflößte, wie es er es sonst nur bei Erwachsenen erlebte. „Bringst du den Vogel zurück, wird er doch nur wieder von seinen Eltern aus dem Nest gestoßen und stirbt nächstes Mal vielleicht dabei.“

Daran hatte Cowen gar nicht gedacht. Nur, weil er das Vögelchen zurück nach Hause brachte, würde sich nichts an dessen Situation ändern. Genau wie zuvor würden seine Eltern ihn verstoßen, egal wie oft er zurückkehrte. Ähnlich wie Cowen sich seit langem erfolglos darum bemühte, Marcias Aufmerksamkeit zu gewinnen. Hatte Ruia ihn aus dem Grund vorhin aufgehalten? War sie doch nicht so gefühllos, was das Schicksal des Vogels anging?

„Lass ihn also da liegen“, fuhr sie fort. „Damit hilfst du ihm mehr.“

„Aber ...“, wandte Cowen bedrückt ein. „Er ruft doch um Hilfe und hofft sicher darauf, dass ihn jemand zurückbringt.“

„Hoffnung?“ Das Rot in ihren Augen schien sich zu vermehren und verdrängte die grünen Flächen. „Hoffnung macht dich schwach. Mit so einer Lebenseinstellung ist er sowieso verloren.“

„Das ist nicht wahr!“, wehrte Cowen sich gegen diese Aussage, als hätte sie ihn damit persönlich verletzt. „Er ist noch klein und auf Hilfe angewiesen!“

Diesem Ausbruch begegnete Ruia nur mit einem unschuldigen Lächeln. „Wieso regst du dich so auf?“

„Weil er auch sterben wird, wenn wir ihn hier unten liegenlassen! Aus eigener Kraft schafft er es doch nicht zurück nach oben!“

„Würde er weniger hoffen, hätte er mehr Kraft, um es doch zu schaffen.“

Cowen war wütend, nein, vielmehr tief verletzt. Nach Ruias Sicht würde der Vogel auf jeden Fall sterben, egal was sie taten. Zurück im Nest könnte er nochmal rausgestoßen werden und wenn sie ihn ignorierten, könnten Tiere aus der Nachbarschaft ihn töten. Ein bisschen Hoffnung zu geben konnte doch nicht falsch sein. In den meisten Filmen wurde sie doch auch als stärkste Waffe dargestellt, die ein Mensch haben konnte, neben der Liebe.

„Na schön, machen wir eine Wette daraus“, schlug Ruia vor und erhob sich von ihrem Platz. „Du willst ihn zurückbringen, ja? Wenn er bis morgen überlebt, gebe ich dir Recht, dass Hoffnung ab und zu nicht so verkehrt sein kann.“

Ein wenig nervös schielte er zu dem Vogel rüber. „Und wenn nicht?“

„Dann musst du einsehen, dass Hoffnung absolut nutzlos ist.“ Nachdem sie ihr Kleid zurechtgezupft hatte, verschränkte sie die Arme hinter dem Rücken. „Abgemacht? Wir treffen uns morgen früh wieder hier und überprüfen, wer von uns Recht gehabt hat.“

Zögerlich dachte Cowen darüber nach. Selbst ohne diese Wette hätte er den Vogel auf jeden Fall zurück ins Nest gebracht, aber so konnte er beweisen, dass seine Sichtweise die richtige war. Hoffnung war etwas, woran er glauben wollte, weil sie ihm selbst dabei geholfen hatte, nicht aufzugeben. Eines Tages würde Marcia ihn lieben und auch der Vogel musste nicht sterben, also nickte er zustimmend.

Anschließend gingen sie gemeinsam zu ihm und Cowen hob das Tier vorsichtig mit den Händen auf, wo es schön warm für ihn sein musste. Noch immer zwitscherte das Vögelchen verzweifelt, aber bald war es wieder zu Hause. Wenige Minuten später hatte er den Baum auch schon erklommen und konnte den Vogel zurück ins Nest setzen, was Cowen erleichtert lächeln ließ. Nicht mal der Schmutz an seiner Kleidung störte ihn gerade, den er sich durch die Kletterei eingefangen hatte.

Bitte, kleiner Vogel, überlebe.

Zurück am Boden verabschiedete er sich mit einigen knappen Worten von Ruia und schnappte sich seine Tasche, um eilig den Weg zur Schule fortzusetzen. Den ganzen Tag über würden sich seine Gedanken sicher nur um diesen Vogel drehen und er hoffte mit ganzen Herzen darauf, dass er ihn morgen früh fröhlich zwitschern hören konnte.
 

***
 

Cowen hatte niemandem etwas von dem Vogel oder der Begegnung mit Ruia erzählt. Es war ihm zu persönlich, als dass er es teilen könnte. Klang für ein Kind sicherlich merkwürdig, aber er war eben etwas weiter entwickelt als andere in seinem Alter. Hierbei ging es für ihn um eine Menge und diese intimen Gefühle wollte er nicht teilen, weil sie ihm alleine gehörten. Sie waren seine eigene Stärke, die ihn vorwärts trieb.

Als Calvin ihn endlich am nächsten Morgen nach dem Frühstück ziehen ließ, rannte Cowen förmlich wie besessen durch die Straßen, um zum Treffpunkt von gestern zu kommen. Sogar bis in seine Träume hatte ihn diese Wette verfolgt, aber in denen war der blaue Vogel hoch oben am Himmel geflogen und das nahm er als gutes Zeichen. Er hoffte immer noch, selbst als er diesmal kein Zwitschern hören konnte, als er die Stelle mit der Wiese und dem Baum erreichte.

Er schläft bestimmt noch. Nicht alle Vögel müssen Frühaufsteher sein.

Seine Hoffnung blieb bis zu letzten Sekunde standhaft … und dann verließ sie ihn schlagartig, kaum dass er am Ziel angekommen war. Vor ihm lag er wieder am Boden, der kleine, blaue Vogel, regte sich aber nicht mehr und hatte die Augen geschlossen. Dieser Anblick schmerzte so sehr, dass Cowen einige Atemzüge lang keine Luft mehr holen konnte. Kalte Stiche waren in seiner Brust zu spüren, verursacht von den zahlreichen Scherben, in die seine Hoffnung zersplittert war.

Ungläubig starrte Cowen auf den leblosen Vogel herab, der in seinem Traum noch geflogen war und jetzt war er vom Himmel gestürzt, mitsamt der Stärke, an die er sich selbst immer geklammert hatte. Hoffnung war doch nicht mächtig genug, Ruia hatte also Recht mit ihren Worten. Hätte er den Vogel gestern doch nur liegengelassen, dann hätte er aus eigener Kraft vielleicht einen anderen Weg gefunden, egal wie unwahrscheinlich das auch gewesen war.

Hoffnung macht dich schwach ...

Ruias Worte wiederholten sich in seinem Kopf und bildeten bald schon einen lauten Chor. Schluchzend beugte Cowen sich runter, um den Vogel auf dem Arm zu nehmen und strich ihm behutsam über den Rücken. Noch war der Körper nicht steif geworden, also konnte er gar nicht so lange tot sein. Einer seiner Klassenkameraden hatte ihm mal ausführlich berichtet, wie starr und übelriechend ein Tierkadaver war, nur handelte es sich in der Erzählung um einen Hamster.

„Warum?“, flüsterte Cowen mit kraftloser Stimme. „Warum bist du gestorben?“

Plötzlich spürte er, wie ihm jemand sanft von hinten eine Hand auf die Schulter legte, gefolgt von Ruias Stimme. „Weißt du, ich bin nicht glücklich darüber, dass ich die Wette gewonnen habe.“

Das musste er ihr wohl glauben, anhand ihrer Stimme war nämlich keine Traurigkeit auszumachen, da sie wie gestern heiter klang. Vielleicht versuchte sie nur auf ihre Weise, diese tragische Geschichte zu verarbeiten und doch fühlte Cowen sich persönlich angegriffen von ihrem Verhalten. In seinen Armen lag nicht nur der Vogel, auch seine Hoffnung auf Liebe war mit ihm gestorben.

„Komm, lass ihn uns begraben, ja?“, bat Ruia ihn. „Für Beerdigungen darf man ruhig in der Schule fehlen.“

In jedem anderen Fall hätte Cowen widersprochen, diesmal nickte er aber nur. Auch er wollte, dass der Vogel anständig begraben wurde, also ließ er sich von Ruia dichter zum Baum schieben, wo sie beschlossen, ihn direkt an den Wurzeln zu vergraben. Zum ersten Mal war Cowen bei einer Beerdigung dabei und gleichzeitig kam es ihm wie ein Neuanfang vor. Etwas Altes starb und etwas Neues wurde geboren.

Mit den Händen hoben sie beide zusammen schweigend ein Loch aus und keiner von ihnen achtete dabei noch auf die Kleidung, die dadurch schmutzig wurde. Auf eine Rede verzichteten sie, als sie den Vogel in sein Grab legten und ihn mit Erde bedeckten. So war es Cowen auch lieber, die Stille eignete sich zum Trauern viel besser als zu reden. Außerdem musste er nebenbei auch noch die Leiche in seinem Inneren loswerden.

„Das hätten wir“, brach Ruia letztendlich die Stille, als sie fertig waren. „Ich bin froh, dass wenigstens einer gerettet werden konnte.“

Verwirrt warf Cowen ihr einen fragenden Blick zu. „Wie meinst du das?“

„Na, du wirst in Zukunft nicht mehr auf die Hoffnung reinfallen, oder?“, lautete ihre Antwort und sie zwinkerte ihm zu. „Piepmatz ist also nicht umsonst gestorben.“

Darauf sagte Cowen nichts mehr, sondern griff nach seiner Tasche, die er abgelenkt hatte und ging ohne Abschiedsworte davon. So, wie er aussah, konnte er nicht in der Schule auftauchen, weshalb er sich auf dem Weg zurück nach Hause machte. Er konnte nicht sehen, wie Ruias Blick ihm folgte und ihr Lächeln einige dunkle Züge bekam.

„Menschen sind so schwach“, sprach sie zu sich selbst und vollführte eine elegante Drehung, in der sich ihre Gestalt auf magische Weise änderte. Aus dem Mädchen war eine erwachsene Frau von blendender Schönheit geworden. „Leb wohl, kleines Vögelchen.“

Anschließend setzte sie sich summend in Bewegung und fing an ein Lied zu singen, das niemand außer ihr hören konnte. Ihre Gestalt verblasste und löste sich in Luft auf.
 

„Dreh mich, dreh mich blind im Kreis.

Horche, horche nur, mein Feind.

Dunkel, dunkel bleibt mein Herz.

Hoffe, hoffe mit mir, Schmerz.“
 

***
 

Wenige Tage später hatte Cowen Geburtstag. Äußerlich schien sich nichts an ihm verändert zu haben, dafür fand innerlich eine Veränderung statt, die in seinem Leben eine Menge besser machen würde. Jetzt war er zehn Jahre alt und er schwor sich, ab diesem Tag nie wieder auf Hoffnung zu bauen, so wie er es bisher getan hatte.

Erstaunlich schnell zahlte sich diese neue Lebensweise aus, denn es kam ihm nur noch halb so schmerzhaft vor, von Marcia nicht so geliebt zu werden wie Ferris. Zum Glück hatte er Ruia getroffen, sonst hätte es mit ihm irgendwann so ein Ende nehmen können wie mit dem Vogel. Er war dankbar, dass es so gekommen war. Dieses Ereignis hatte ihm noch mehr Reife beschert.

Wie jeden Tag stand Cowen auch an seinem Geburtstag früh auf und ging ins Bad, wo ihm etwas auffiel, das ihm nur bestätigte, sich auf dem richtigen Weg zu befinden: Das Schielen war weg. Nun sah er normal aus.

Unten in der Küche wurde er bereits von seinen Eltern erwartet und Marcia war wohl nur hier, weil Calvin sie darum gebeten hatte, damit sie ihm gemeinsam gratulieren konnten. Wie es sich gehörte, nahm Cowen die Glückwünsche dankend an, doch seine Mimik blieb dabei neutral, sogar etwas unterkühlt. Ein kaltes Knistern lag in seinen Augen.

„Guten Morgen, Mutter. Guten Morgen, Vater.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das "Lied" das Ruia am Ende singt, kommt irgendwann auch mal in den Hauptteilen vor, aber dort wird nie erwähnt werden, wo es eigentlich herkommt. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Flordelis
2016-10-09T22:10:24+00:00 10.10.2016 00:10
Wird Zeit, dass auch hier ein Kommentar hinkommt. Bevor ich „She is ...“ begann, hab ich diesen OS nämlich nochmal als Recherche gelesen. :,D

> Ich habe hier an einer Stelle im Text eine Aussage geklaut, die ich mal von Farleen gehört habe und so toll fand, dass ich sie verwenden musste. Sie weiß bestimmt, welche ich meine. :3
Mal schauen … ich erinnere mich aber, dass ich selbst beim ersten Mal lesen nicht wusste, welche du meinst. Vielleicht klappt es ja diesmal. XD

Allein der Titel klingt schon furchtbar traurig. TT____TT
Ich weiß noch, dass ich Cowen damals voll schlimm fand, aber inzwischen liebe ich ihn voll, weil er mir immer leid tut. Immerhin war sein Leben wirklich schlimm.
Nicht so alibimäßig wie bei Ruvik. ;b

> Für seine Mutter war dieses Leben zuvor schon fast unsichtbar gewesen, jetzt schien es in ihren Augen gar nicht mehr zu existieren.
Mütter sind normalerweise die, die ja ihre Kinder immer lieben, egal welche Umstände es gibt, deswegen ist es umso trauriger, dass Marcia ihn immer derart ignoriert.

> Ferris bekam von ihr beides sofort.
Ferris ist eben precious. Aber du bist auch liebenswert, Cowen. Frag nur Aydeen.
Aydeen: ♥

> opferte eine Menge von ihrer Zeit für dieses Kind
Ich frage mich ja, was Marcia so macht, wenn sie sich nicht um Ferris kümmert.

> Ein wenig ehrlich gemeinte Aufmerksamkeit würde ihm genügen, selbst wenn sie nur aus Höflichkeit gegenüber seiner Existenz geschah.
Armer, armer Cowen. :<
Aydeen: *an ihn flausch* ♥

> Alle anderen Meinungen waren ihm egal, solange er von Marcia mal so ein Lob hören könnte.
Hmm, ich verstehe ihn da. Wenn es eine bestimmte Person für dich gibt, geht deren Lob über alles andere. Da interessiert einen dann der Rest der Welt nicht. Und wenn diese Person auch noch die eigene Mutter ist … dann muss es echt anstrengend sein. D:

> Wünschen wollte er ihm das nicht, egal wie eifersüchtig er auf seinen Bruder war.
Da sieht man eben auch, dass Cowen eigentlich ein Guter ist. Er ist eifersüchtig auf seinen Bruder, will aber nicht, dass es ihm so schlecht geht. >_<
Aydeen: ♥

> dunkelblauen Anzug mit grauer Krawatte
Alter, so klein und schon so schick. Q___Q
*ihn lächelnd tätschel*

Ich finde es ja irgendwie furchtbar süß, dass Cowen schielt. Das hätte ich bei ihm vor allem auch nie vermutet, da ich ihn ja als Erwachsenen kennenlernte. Aber dieser kleine Fehler macht ihn richtig knuffig. Außerdem ist das etwas, das nicht so oft vorkommt.
Andere Autoren (auch Film- und Fernsehautoren) machen gern „allgemeine Hässlichkeit“ zum Makel – oder verpassen dem Charakter eine Zahnspange. Yay. Not.

Cowen macht sogar Frühstück, er ist so süß. ♥

Er ist so einsam. :<

Ich mag Calvin ja total, auch wenn wir bislang ganz wenig von ihm zu sehen bekommen haben. Aber er scheint mir wie ein richtig guter Vater, den Cowen auch total gebrauchen kann. Ich frage mich ja, wie es ihm ergangen wäre, hätte nicht einmal Calvin ihn geliebt. :<
Aber es muss echt anstrengend gewesen sein für Calvin, eine Balance zwischen der Familienliebe zu halten, damit auch Cowen sich nicht vernachlässigt fühlt.

> antwortete Cowen und erwiderte das Lächeln schüchtern
*quietscht leise bei dieser Vorstellung*

> Groß und stämmig, mit Dreigebart
→ Dreitagebart

Ich finde ja, mit 9, fast 10, ist Cowen eh alt genug, um allein zur Schule zu gehen, also passt das schon. Auch wenn 30 Minuten echt weit sind. Gab es keine nähere Schule für den Armen? D:

Es ist ja sooo süß, dass Cowen sich um diesen kleinen Vogel kümmert und ihn sogar wieder ins Nest setzt. Wer macht sich denn schon solche Gedanken um einen Vogel? Q_Q

Ich frage mich ja, wer dieses Mädchen ist. Ihr Design finde ich auf jeden Fall schon mal sehr interessant. Aaaaaber ich mag sie nicht. TT_______TT
Lass Cowen in Ruhe! DX

Es ist übrigens ein interessantes Gedankenspiel, wenn man sich vorstellt, wie sich Cowens Leben verändert hätte, wenn er den Vogel nicht wieder ins Nest gelegt, sondern mit nach Hause genommen hätte, um sich dort um ihn zu kümmern. *in Gedanken schwelg*

> Hoffnung macht dich schwach.
Nein, gar nicht! DX
Frag mal Madoka! ò_ó

> Würde er weniger hoffen, hätte er mehr Kraft, um es doch zu schaffen.
Mir erschließt sich Ruias Logik einfach nicht. :,D
Wenn du keine Hoffnung hast, was soll dich dann voranbringen? Das wäre etwas, das ich Ruia gefragt hätte. XD

Ich stelle mir Klein-Cowen beim Klettern total süß vor. ♥
… Ja, das ist seltsam, aber manchmal bin ich ein wenig seltsam. XD

> Er schläft bestimmt noch. Nicht alle Vögel müssen Frühaufsteher sein.
So so so so so so so so soooooooooooooooooooooooooooooo niedlich! Klein-Cowen ist so cute! ♥

> verursacht von den zahlreichen Scherben, in die seine Hoffnung zersplittert war
Das ist nicht nur ein großartiges Bild, sondern auch wundervoll beschrieben. Du bist einfach großartig. ♥

> Einer seiner Klassenkameraden hatte ihm mal ausführlich berichtet, wie starr und übelriechend ein Tierkadaver war, nur handelte es sich in der Erzählung um einen Hamster.
WTF? Hast du John Cleaver als Mitschüler, Cowen? °_°

> Aus dem Mädchen war eine erwachsene Frau von blendender Schönheit geworden.
Hmmmmmmmm. ò_ó
Ich frage mich ja, was genau Ruia eigentlich ist.
Und dann dieser Gesang …

> sonst hätte es mit ihm irgendwann so ein Ende nehmen können wie mit dem Vogel
Du wärst von einem Baum gefallen und gestorben? °_°
Kieran: Stell dich nicht dümmer als du bist. =_=
Alo: Uhm, sorry … D:

> Das Schielen war weg.
Das finde ich ja extrem interessant … ich frage mich, ob das wirklich einfach so funktioniert. °_°

> Ein kaltes Knistern lag in seinen Augen.
Armer kleiner Cowen. :<

Und ich weiß immer noch nicht, welche Aussage du meintest, die du von mir übernommen hast. XD
Aber ich will dir sagen, dass der OS wirklich großartig ist. ♥
Man kann richtig nachvollziehen, wie es Cowen geht und was er durchgemacht hat, um so zu werden, wie er nun einmal ist. Hach, Cowen. :<
Zum Glück hat er ein Happy End im RPG bekommen. Q____Q
Aydeen: *an Cowen schmieg* ♥
Antwort von: Platan
10.10.2016 17:06
> Bevor ich „She is ...“ begann, hab ich diesen OS nämlich nochmal als Recherche gelesen. :,D
Das finde ich sooo cool! *___*
Du bemühst dich immer so. ♥ Dann war es ja gut, dass ich so einige OSs zu Cowen geschrieben hatte. :3

Mal schauen … ich erinnere mich aber, dass ich selbst beim ersten Mal lesen nicht wusste, welche du meinst.
Die hier: Angeblich trug sie eine Traurigkeit im Herzen, die ein Ausmaß besaß, wie andere es nicht hatten [...] ^^

> Allein der Titel klingt schon furchtbar traurig. TT____TT
Der spiegelt eben Adult-Cowen total wider. Q___Q

> Ich weiß noch, dass ich Cowen damals voll schlimm fand, aber inzwischen liebe ich ihn voll, weil er mir immer leid tut.
Wie gesagt, ich hätte es schlimm gefunden, so lange zu warten, bis seine Geschichte mal im Canon genauer erläutert wird, damit man versteht, warum er so geworden ist. >_<
Ich wollte, dass man ihn lieb hat. Q___Q
Er ist immerhin kein Armas. DX

> Mütter sind normalerweise die, die ja ihre Kinder immer lieben, egal welche Umstände es gibt, deswegen ist es umso trauriger, dass Marcia ihn immer derart ignoriert.
Ich kann mir halt auch verdammt gut vorstellen, dass es dich total kaputt machen muss, wenn nicht mal deine eigene Mutter dich liebt, egal wie viele andere es stattdessen tun. Das begleitet doch doch dann dein ganzes Leben lang. D;

> Ich frage mich ja, was Marcia so macht, wenn sie sich nicht um Ferris kümmert.
Da Marcia ja unter Depressionen leidet: Nicht viel. :,D
Wahrscheinlich etwas Haushalt, sofern sie es schafft, ansonsten wohl viel Klavier spielen oder eben schlafen. Calvin macht in der Familie echt am meisten.

> Wenn es eine bestimmte Person für dich gibt, geht deren Lob über alles andere.
Genau. ♥ Deshalb interessiert deine Meinung mich immer am meisten. X3

> Alter, so klein und schon so schick. Q___Q
*ihn lächelnd tätschel*

Klein-Cowen: >///<
Rachel: Wie ein kleiner Detektiv Conan, nur in richtig niedlich. :3

> Ich finde es ja irgendwie furchtbar süß, dass Cowen schielt.
Und das kam nur, weil ich ihn auf seinem Chibi-Bild aus Versehen schielend gezeichnet habe. XD

> Ich mag Calvin ja total, auch wenn wir bislang ganz wenig von ihm zu sehen bekommen haben. Aber er scheint mir wie ein richtig guter Vater, den Cowen auch total gebrauchen kann.
Wie du ja weißt, vergleiche ich ihn auch gern mit Cathan. XD
Womöglich ist Calvin sogar der Cathan-Verschnitt in DF. XDDD

> Ich frage mich ja, wie es ihm ergangen wäre, hätte nicht einmal Calvin ihn geliebt. :<
Ich glaube, dann hätte es mit Cowen ein echt böses Ende genommen. ;<

> Auch wenn 30 Minuten echt weit sind. Gab es keine nähere Schule für den Armen? D:
Calvin: Leider nicht, aber er wollte auch nicht mit dem Bus fahren. :<
Klein-Cowen: Das kostet unnötig Geld. >_<

> Es ist ja sooo süß, dass Cowen sich um diesen kleinen Vogel kümmert und ihn sogar wieder ins Nest setzt. Wer macht sich denn schon solche Gedanken um einen Vogel? Q_Q
Ich musste beim Schreiben an der Stelle ja denken, dass Nolan und Cowen als Kinder sicher gute Freunde hätten werden können. >_<

> Mir erschließt sich Ruias Logik einfach nicht. :,D
Wenn du keine Hoffnung hast, was soll dich dann voranbringen? Das wäre etwas, das ich Ruia gefragt hätte. XD

Die soll sich einem auch nicht verschließen. Sie ist ein Wesen, die Cowen hier einfach nur ins Verderben stürzen will. >_<
Sie hat keine Logik dafür. ;<

> WTF? Hast du John Cleaver als Mitschüler, Cowen? °_°
Klein-Cowen: Nein. Einen, der meint, er wäre cool, wenn er über solche Sachen redet. D;

> Das finde ich ja extrem interessant … ich frage mich, ob das wirklich einfach so funktioniert. °_°
Bestimmt nicht, aber genau das soll ja das Mysteriöse an der ganzen Sache sein. :3

> Zum Glück hat er ein Happy End im RPG bekommen. Q____Q
Aydeen: *an Cowen schmieg* ♥

Jaaaaaaa! Q//////Q
Cowen: *Aydeen in die Arme schließ* ♥

Auch für den Kommi vielen lieben Dank. ♥♥♥


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