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Seelenanker

From Lust to Heart [Penguin x Law]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu ^_^

Ich hoffe, ihr hattet alle schöne Ostern und hoffentlich auch ein paar Tage frei. :3
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel. ♥ Komplett anzeigen

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Unterdrücktes Inneres

„Huch!” Penguin erwischte sich, wie er auf dem Holzstuhl neben Laws Bett kurz weggenickt war.

Hastig hob er seinen Kopf wieder und sah auf das Bett: Er war nicht mal für zehn Minuten weg gewesen, hatte sein Geschirr in die Kombüse gebracht, nachdem er auf dem Weg dahin sein zweites Sandwich mehr unaufmerksam verschlugen als wirklich gegessen hatte, und kurz frische Luft geschnappt, um wieder runterzukommen, nachdem was er Law so ungewollt ins Gesicht gesagt hatte. Er hatte bereits befürchtet, Law mit seinen Worten erneut weit von sich gestoßen zu haben und das deutlich von ihm aufs Neue zu spüren zu bekommen, doch als er zurückgekehrt war, hatte er seinen Käpt’n tief und fest schlafend vorgefunden. Dieser Anblick hatte sein Herz wiederum aus dem Takt gebracht.

Noch nie hatte er ihn in diesem Zustand gesehen. Wie auch, wo der Arzt wenn überhaupt nur alleine hinter verschlossener Tür schlief? Als er, Penguin, am Abend von Shachis Ausraster bei ihm geblieben war und hier geschlafen hatte, war er selbst zuerst eingeschlafen und zuletzt am nächsten Morgen erwacht. Daher hatte er auch da ihm nicht beim Schlafen zusehen können. Doch jetzt tat er es nun schon seit Stunden. Inzwischen war es später Nachmittag. Er war nur einmal noch zwischenzeitlich kurz rausgegangen und hatte ihm eine Wärmflasche und die Decke aus seinem eigenen Bett geholt. Denn auch im Schlaf schien der Schüttelfrost den Jüngeren nicht aus seiner Gewalt lassen zu wollen.

Ansonsten war Penguin nicht von seiner Seite gewichen. Er konnte es momentan weniger denn je, denn im Schlaf wirkt sein Gegenüber noch schutzloser und zerbrechlicher als er es sich jemals vorgestellt hätte. Wohlgleich dies nur daran liegen mochte, dass er aufgrund seiner Erkrankung immer noch klein zusammengerollt mittig auf dem Bett lag und die Grippe sichtlich sein Gesicht gezeichnet hatte. Somit hatte Penguin nahezu regungslos und ihn stumm beobachtend auf dem Stuhl gesessen. Nur ab und zu hatte er das feuchte Tuch von Laws Kopf, der sich zu Penguins Beunruhigung immer noch sehr heiß anfühlte, genommen und in der Wasserschale getränkt. Zwei oder drei Mal war es vorgekommen, dass es aufgrund von Laws leichten Bewegungen im Schlaf herabgerutscht war. Doch auch dann hatte Penguin sofort reagiert und es zurück an seinen Bestimmungsort gebracht.

Viel mehr Regung hatte der Ältere nicht hervorgebracht, alleine schon, weil er befürchtete, jede von ihnen könnte ein unnötiges Geräusch verursachen, das Law aus seinem Schlaf, der gerade für ihn wichtiger denn je war, gerissen hätte. Doch auch wenn das stundenlange stille Beobachten ihm ansich nicht als Qual erschien, da er wusste, für wen er es tat, wurde auch er allmählich schläfrig.

„Ich muss mir noch mal kurz die Beine vertreten.” Mit diesem Gedanken erhob er sich leise, erneuerte noch einmal den Lappen auf Laws Stirn und wandte sich dann zur Tür, als ihm noch etwas einfiel.

Sein Blick fiel auf die Jeans, die immer noch unverändert am Fußende lag. Ja, es schmerzte, aber er hatte Law gesagt, er würde es tun. Ohnehin konnte er ihm kaum noch etwas abschlagen. Wieder fragte Penguin sich, wie es ihm hatte passieren können, dass er solche Gefühle für seinen Käpt’n entwickelt hatte. Es war doch nur Sex gewesen.

Er seufzte innerlich und nahm das Geschenk aus der Hosentasche. Einen Augenblick betrachtete er nochmal den dunkelblauen Stein: Er hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Law jemandem so etwas schenken würde. Shachi musste ihm wahrlich viel bedeuten. Doch bevor der Ältere noch weiter darüber nachdenken und sich damit selbst tiefer in die emotionale Verzweiflung stürzen konnte, ließ er den kleinen Mond in seine eigene Tasche rutschen.

Nochmals blickte er prüfend zu seinem Käpt’n. Auch wenn Shachi für ihn wie ein Bruder war, wusste Penguin eins: Das tat er ausschließlich für Law.

So leise wie möglich verließ er den Raum und machte sich auf die Suche nach dem Rotbraunhaarigen. Seit ihrem Aufeinandertreffen auf dem Gang am Morgen hatte er ihn nicht mehr gesehen. Allerdings musste er irgendwo im Schiff sein. An Deck war ausgeschlossen, da Bepo vor etwa vier Stunden den Tauchvorgang eingeleitet hatte und sie sich seitdem unter Wasser befanden.

„Oi, Kana!” Er entdeckte den Brillenträger, der gerade vom oberen Deck hinunter kam.

„Ah, Bazillenschleuder”, brachte er ihm gelassen entgegen.

Penguins Gesichtsausdruck entgleiste: „Bazillenschleuder?!”

„Sorry, das ist auf Shous Mist gewachsen, seit alle wissen, dass du den Käpt’n angesteckt hast. Und beim Mittagessen wurde fast einstimmig beschlossen, dass wir dich vorerst so nennen”, Kanaye schob seine Brille zurecht, “wobei ich mich enthalten habe, weil ich es albern fand. Aber du weißt: Was die Crew mehrheitlich beschließt...”

„...ist solange gültig, bis der Käpt’n was anderes sagt”, ergänzte Penguin genervt den Kodex, den sie alle einmal einvernehmlich beschlossen hatten und an den sich jeder hielt.

Leider wurde er auch immer wieder für solch absurden Schabernack missbraucht. Blieb ihm nur zu hoffen, dass ihr Anführer nach seiner Genesung diesen Beschluss aufheben würde, da Penguin diesen Spitznamen nicht für alle Zeit tragen wollte.

„Eigentlich ist Bazillenschleuder auch unzutreffend. Virenschleuder wäre korrekt. Bazillen sind Bakterien”, fachsimpelte Kanaye.

Penguins rechte Augenbraue zuckte: „Das macht es nicht besser.”

Der Andere hob kurz die Schultern an: „Kann ich auch nicht ändern. Warum bist du überhaupt hier? Brauchst du irgendwas?”

„Äh, nein”, fiel Penguin nun sein Vorhaben wieder ein, „ich suche nur Shachi. Du hast ihn nicht zufällig gesehen?”

„Beim Essen zuletzt. Da wirkte er wieder etwas neben der Spur. Was ist mit ihm in letzter Zeit los?” Kanayes Interesse am nun mehrtägigen auffälligen Verhalten des Jüngeren schien geweckt.

Penguin versuchte zu lächeln: „Keine Ahnung. Mir sagt er auch nicht alles. Aber dann suche ich ihn besser mal weiter.”

Natürlich hatte er eine Ahnung – mehr als das. Aber das konnte er schlecht dem Anderen auf die Nase binden.

„Falls du gerade vom Käpt’n kommst, wasch’ dir erstmal die Hände, damit du deinem Spitznamen nicht noch gerechter wirst und Shou ihn in eure Kabinentür meißelt”, erwähnte der Brillenträger schmunzelnd.

„Ich erwürge ihn, wenn er das macht”, knurrte der Andere, bevor er den Weg zu den Toiletten einschlug, da er Kanaye Recht gab, dass alles andere fahrlässig gewesen wäre.

Dort angekommen wusch er jedoch nicht nur seine Hände. Auch den Stein reinigte er gründlich, obwohl es ihm schon wehtat ihn nur anzusehen. Aber wenn Shachi krank werden würde, würde Law ihm das sicher niemals verzeihen.

„Vielleicht ist es auch besser, wenn ich erst duschen gehe. An mir hängen sicher unzählige Grippeviren.” Wieder hatte er seinen neuen Spitznamen im Kopf.

Zähneknirschend verließ er den Waschraum: „Das bekommst du irgendwann zurück, Shou.”

Wer solche Freunde hatte brauchte keine Feinde mehr, überlegte er, bevor ihm wieder bewusst wurde, dass dieser Name wohl gerade sein geringstes Problem war. Er sollte einen Zahn zulegen, um zügig zu duschen, Shachi zu finden und ihm das Geschenk zugeben, damit er schnellstmöglich wieder bei Law sein konnte.

Mit diesem Plan im Hinterkopf eilte er daher zu seiner und Shachis Kajüte, öffnete sie und blieb noch in der Tür stehen.

„Shachi? Du bist hier? Was ist mit dem Antrieb?” Er hatte nicht erwartet ihn zu dieser Uhrzeit auf dem Bett liegend vorzufinden, sondern eher damit gerechnet, dass er im Maschinenraum war.

Der Jüngere lag auf dem Rücken da, drehte eine seiner Figuren immer wieder in der Hand und betrachtete sie von allen Seiten. Er wirkte traurig.

„Hi, Peng.” Er sah ihn nicht an, als er ihn trocken begrüßte. „Der funktioniert wieder.”

Penguin schloss die Tür hinter sich und lachte kurz: „Na, wenigstens du nennst mich nicht so wie es beschlossen wurde.”

„Nur hier drin nicht. Draußen verlangt es der Kodex.” Desinteressiert schob er eine Hand hinter seinen Kopf und begann mit der anderen die Figur immer wieder hochzuwerfen und anschließend sicher wieder aufzufangen.

Genervt seufzte der Ältere: „Ich hoffe du hast wenigstens nicht dafür gestimmt.”

„Nein, ich finde den Namen doof.” Immernoch beschäftigte er sich lieber mit der kleinen Figur als seinen besten Freund anzusehen.

„Er ist mehr als doof”, grummelte der Andere.

„Sag dem Käpt’n doch einfach, er soll ihn aufheben. Dürfte für dich wohl gerade das kleinste Problem sein.” Der wütende Unterton in Shachis Stimme entging Penguin nicht.

Dennoch blieb er bewusst ruhig: „Der Käpt’n hat gerade andere Sorgen als den blöden Kodex und so einen albernen Spitznamen. Damit werde ich ihm jetzt sicher nicht auf die Nerven gehen.”

„So schlecht kann es ihm nicht gehen, wenn du hier bist und dir Gedanken um den Namen machst.” Shachis Worte trafen Penguin hart: Als würde er sich um so etwas so Lächerliches wie den Spitznamen mehr Sorgen machen als um Law.

Nun wurde er grimmig: „Er schickt mich her, damit ich dir das hier gebe.”

Penguin hatte den Satz noch nicht beendet als er den Stein schon in Shachis Richtung warf. Doch auch dessen Reflexe waren ausgezeichnet trainiert und reagierten schnell genug, um die Hand unter seinem Kopf wieder hervorzuziehen und den Stein zu fangen.

Shachi richtete sich verwirrt auf und blickte auf den blauen Mond in seiner Hand: „Was ist das?”

„Ein Geschenk.” Penguin wandte sich ab und dem Kleiderschrank zu.

„Vom Käpt’n?” Erstmals blickte der Jüngere zu ihm.

„Sagte ich doch.” Der Andere wollte es nicht noch mal so deutlich aussprechen – es war ohnehin schon schmerzhaft genug. „Er will außerdem wissen, ob er dir gefällt.”

Mit ernster Miene suchte er frische Anziehsachen aus dem Schrank. Weil er Shachi nun angetroffen hatte, bevor er zum Duschen gekommen war, und anschließend ohnehin in die Kapitänskajüte zurückkehren wollte, hatte er seinen Plan geändert und darauf beschränkt, sich nur umzuziehen. Im Overall war es ihm zu unbequem geworden. Wortlos wechselte er seine weiße Uniform gegen ein ärmelloses Shirt und eine Trainingshose.

„Er ist wunderschön und ich freue mich darüber. Aber warum schenkt er ihn mir?”, hörte er hinter sich Shachi verwirrt fragen.

Penguin lachte schnaufend in Richtung des offenen Schranks: „Die Frage meinst du doch wohl nicht ernst, oder?”

„Doch.” Der Jüngere legte den Kopf schräg.

Penguin schloss die Schranktüren: „Oh weia, manchmal möchte ich dich für solche Fragen verprügeln.”

Der Andere sah ihn entgeistert an: „Ich verstehe es einfach nicht.”

„Idiot! Weil du ihm wichtig bist!”, zischte der Stehende, wobei er seine Hand leicht gegen die Schranktür schlug. „Verdammt wichtig.”

Die steigende Irritation seines Freundes konnte er regelrecht im Nacken spüren. „Aber… du bist doch bei ihm. Er will dich bei sich haben.”

„Will er nicht!”, kam es nun kühl von Penguin. „Ich habe mich ihm aufgezwungen, weil es mir Leid tat, dass ich ihn angesteckt habe.”

„Aber–” Shachi wusste darauf wohl nichts zusagen, sodass er seinen Satz abbrach.

Ganz anders Penguin, der ihn nun wieder ernst ansah: „Kein ,Aber’! Er hat mich einfach akzeptiert, weil bei mir das Risiko der Ansteckung am geringsten ist. Außerdem hat er mir ausdrücklich gesagt, dass er vor allem will, dass du dich unter keinen Umständen ansteckst. Brauchst du das alles erst schriftlich, bis du kapierst, was du ihm bedeutest?”

Der Ältere sah zu Boden, bis zu dem Moment als Shachi seinen wunden Punkt ansprach: „Aber, was ist mit dir?”

Penguin sah auf: „Was soll mit mir sein?”

„Er mag dich auch”, sprach Shachi aus, was er schon lange für sich geschlussfolgert hatte, alleine aufgrund der Tatsache, dass Penguin immer in Laws Kabine mit ihm schlief.

„Blödsinn. Zwischen uns ist nichts. Er interessiert sich kein Stück für mich.” Als wäre das offene Aussprechen dieser Worte nicht schon hart genug, setzte Penguin selbst noch einen obendrauf: „Und ich mich auch nicht für ihn.”

Penguin versuchte zu lächeln, um zu vertuschen welch große Lüge seine letzten Worte waren.

„Bist du dir da sicher?”, kam es skeptisch nach wenigen Augenblicken von Shachi.

„Natürlich. Das zwischen uns ist nur Sex. Oder eher war. Sobald er wieder fit ist, hast du ihn ganz für dich.” Er musste hier weg, das spürte Penguin mit jeder Sekunde deutlicher.

Andernfalls würde er es sonst nicht mehr lange aushalten. Seinen besten Freund teilweise so zu belügen, nur zu dessen und Laws Wohl, war grausam. Aber er hoffte auch, je öfter er die Lüge, dass von seiner Seite da nichts war, in sein eigenes Gedächtnis rufen würde, umso eher würde er es selbst glauben und es zur Wahrheit werden lassen können.

Er bückte sich und hob seinen Overall, den er beim Ausziehen einfach auf den Boden hatte gleiten lassen, auf.

„Ich glaube, du irrst dich.” Shachi schien das nach wie vor anders zu sehen.

Penguin wich seinem Blick weiter aus: „Warum sollte ich? Es ist offensichtlich, wie sehr er dich mag.”

„Das meine ich nicht. Was in unserem Käpt’n vorgeht kann ich überhaupt nicht einschätzen. Ich rede von dir. Du empfindest für ihn mehr und leugnest es mir zuliebe.” Wer hatte zuletzt behauptet Shachi wäre naiv, überlegte der nun perplexe Schwarzhaarige bei dieser besorgt klingenden Aussage.

Gut, irgendwo war er das auch wirklich. Aber eins hatte Penguin außer Acht gelassen. Etwas, was Shachi ihm schon vor drei Tagen gesagt hatte, als der Ältere einmal mehr geknickt in ihre Kabine gekommen war, nachdem er Law alleine in der seinen zurückgelassen hatte und abgestritten hatte dass er nicht lieber bei ihm geblieben wäre.

„Ich wiederhole es noch mal”, rief er ihm es wieder in Erinnerung, „ich kenne dich seit vierzehn Jahren! Im Gegensatz zum Käpt’n, den ich nicht mal ein Jahr kenne, kann ich dich einschätzen. Ich weiß wie du dich verhältst, wenn dir jemand egal ist und wenn er es nicht ist.”

Dieser Aspekt war Penguin tatsächlich wieder völlig entgangen.

Er versuchte sich in Ausflüchten: „Er ist natürlich immer noch mein Käpt’n. Ganz egal ist er mir also sicher nicht.”

„Ausrede.” Wieder traf Shachi den Nagel mehr als treffsicher auf den Kopf.

Penguin wandte sich zum Gehen. Es ging einfach nicht mehr. Er musste hier weg – So schnell es ging!

„Du wirst es sehen.” Damit war er auch schon in Windeseile zur Tür hinaus.

Shachi wollte noch etwas sagen, seufzte dann jedoch nur noch zu sich selbst: „Oh Mann, Peng, normalerweise bin ja wesentlich begriffstutziger als du, das weiß ich selbst, aber was solche Dinge angeht... Es ist so offensichtlich was du fühlst. Und ich glaube nicht, dass der Käpt’n mich in diesem Sinne mag. So gerne ich es auch hätte. Es ist nicht das erste Mal, dass ich zusehe, wie du ein Herz stiehlst, das ich gerne hätte, ohne dass du es selbst merkst. Gefühlstrampel wäre ein passenderer Spitzname für dich. Wobei der Käpt’n da auch nicht besser ist.”

Kleine Salzperlen landeten auf der glatten blauen Oberfläche des Mondes in Shachis Hand.

Dennoch versuchte er zu lächeln: „Aber hübsch ist der Stein auf jeden Fall.”
 

Wütend schlug Penguin im Duschraum mit der Faust gegen die Wand neben den Wäschesäcken, wo er soeben seinen Overall zum Waschen hineingeworfen hatte. Wie hatte er auch denken können, dass es so einfach sein würde, Shachi einen Bären aufzubinden? Sie kannten sich mehr als ihr halbes Leben und hatten seit ihrer Jugend keinen Tag ohne den Anderen verbracht.

„Dann muss ich es eben wirklich zur Wahrheit werden lassen, damit er Ruhe gibt und mit Law glücklich sein kann. Auch wenn ich nicht weiß, wie ich dafür sorgen soll, dass ich nichts mehr für ihn empfinde.” Penguin haderte mich sich selbst: Bis eben war seine Vorstellung doch noch gewesen, immer für seinen Käpt’n da zu sein, auch ohne erwiderte Gefühle. Aber wie sollte das so gehen?

„Verflucht!” Energisch trat er gegen einen der Säcke, der dabei nachgab, sodass es keinerlei Effekt hatte, außer das die Schmutzwäsche darin etwas hochflog und wieder zurückfiel.

„Oi, Bazillenschleuder, was hängst du hier rum?” Einer seiner Kameraden kam gerade in den Raum.

Penguin ignorierte ihn gänzlich und ging mit grimmigen Blick an ihm vorbei, wobei der Andere ihm irritiert nachsah. Er konnte wirklich nicht weiter hier herumlungern und seinen Frust ablassen. Er hatte gerade eine Aufgabe. Daher führte sein Weg ihn nun wieder zur Kapitänskajüte.

„Wie lange war ich überhaupt weg?” Kaum dass er sich diese Frage gestellt hatte, kam Reue in ihm auf: Es erschien ihm plötzlich zu lange.

Und das möglicherweise zu Recht, denn als Penguin die Tür zu Laws Raum öffnete, bot sich ihm ein Anblick, der ihm gar nicht gefiel und dafür sorgte, dass er panisch die Tür zu stieß, bevor er ans Bett stürmte in dem der Jüngere sich zwar immer noch befand, allerdings nicht mehr so ruhig wie er ihn zurückgelassen hatte. Er lag ausgestreckt auf dem Rücken, war nur noch halb zugedeckt und bewegte sich unruhig. Immer wieder kamen unverständliche Worte über seine Lippen. Nur das wiederholt vorkommende, panische „Nein!” konnte man deutlich heraushören. Und etwas das wie ein Name klang: „Lamy”. Penguin hatte ihn noch nie gehört, aber das spielte für ihn gerade keine Rolle. Laws Gesichtsfarbe war inzwischen nahezu weiß, das Tuch zum Senken der Temperatur lag neben ihm auf dem Bett und seine Stirn war überzogen von Schweißperlen, durch die seine Haare nass an seiner Haut klebten: Er hatte eindeutig einen heftigen Albtraum.

„Käpt’n!” Penguin fasste ihn erneut an den Schultern und rüttelte ihn, um ihn aufzuwecken, doch seine Bewegungen wurden nur noch hektischer.

„Käpt’n! Wach auf!”, versuchte er es erneut – abermals ohne Erfolg.

„LAW!” Erst der deutliche Ruf seines Namens und das Schütteln in Kombination sorgten dafür, dass der Arzt seine Augen aufriss und in seinen Bewegungen erstarrte, abgesehen von seinem Brustkorb, der sich hastig auf- und abbewegte, während im gleichen Rhythmus laute Atemzüge seinen leicht geöffneten Mund verließen.

Die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben und Penguin konnte seinen rasenden Puls sogar an seiner Schulter spüren.

„Es ist alles in Ordnung. Das war nur ein Traum”, versuchte er ihn zu beruhigen.

Langsam wanderten die fiebrigglänzenden Augen in Penguins Richtung. Der Jüngere sagte kein Wort.

Penguin hingegen verfluchte sich selbst, dass er so lange weggewesen war. Andernfalls hätte er sicher eher eingreifen können. Wer wusste, wie lange er hier so gelegen und gelitten hatte, nicht fähig alleine aus diesem Albtraum zu entkommen?

„Du solltest was trinken”, versuchte Penguin ruhig zu sagen, obwohl der Anblick auch ihn innerlich aufgewühlt hatte. „Kannst du dich aufsetzen?”

„Ja”, keuchte der Arzt mit trockener Kehle und ließ sich von dem Anderen aufhelfen, bevor dieser ihm die noch halbvolle Teetasse vom Morgen reichte.

Auch wenn der Tee inzwischen kalt war, war es gerade sicher erstmal besser als nichts. Offensichtlich mehr als das: Law leerte den Rest in einem Zug, wohlgleich er immer noch abscheulich schmecken musste.

„Der Virus bringt mich um, Penguin”, kam es verzweifelt über seine Lippen, wobei er zu Boden blickte, nachdem er nun wieder vollständig realisiert hatte, wo er war und in welcher Situation er sich befand.

Sein Herz raste immer noch.

Penguin stellte die leere Tasse wieder zur Seite und legte das Tuch von der Matratze in die Wasserschale, nachdem er damit Laws Stirn abgetupft hatte: „Nein, das wird er nicht. Ich achte darauf, dass du mehr trinkst. Du hast den ganzen Tag geschlafen, deswegen bist du sicher dehydriert durchs Fieber, wodurch du so heftig geträumt hast.”

„Den ganzen Tag?”, fragte Law irritiert und drehte sich um zum Fenster hinter dem es dunkel war, während in der Kabine die Nachttischbeleuchtung eingeschaltet war, wie ihm ebenso auffiel. „Wie spät ist es?”

Sein Blick suchte den Wecker, doch Penguin antwortete bereits: „Kurz nach fünf. Aber wir tauchen.”

„Wir tauchen?” Law sah ihn nun überrascht an.

„Ja. Bepo hat vorhin den Befehl gegeben”, klärte er ihn über die Geschehnisse auf.

„Aber, er hasst es. Und was ist mit dem Antrieb?” Da war er wieder: Der Law, den Penguin kannte.

„Glaubst du wirklich, Bepo ist es wichtiger, dass er nicht schwitzt, als dass du dich sicher fühlst? Er weiß, dass du gerade dann tauchen willst, wenn du aus irgendeinem Grund nicht zu hundert Prozent kampfbereit bist. Er plant erst nach Einbruch der Nacht wieder aufzutauchen, um die Sauerstofftanks wieder aufzufüllen und den Wind zu nutzen. Und der Antrieb ist repariert.” Aufmerksam lauschte Law Penguins Erörterung, wobei ihm einmal mehr klar wurde, dass sein Navigator aus gutem Grund sein Vize war und er die Fähigkeit seiner gesamten Crew unterstrich.

„Warst du… die ganze Zeit hier?”, fragte Law überraschend.

„Ja, bis eben. Aber dann war ich zu lange weg, um Shachi den Stein zu geben. Tut mir Leid.” Penguin blickte zur Seite, da es für ihn klang, als würde er dies fragen, weil er wohl einige Zeit in diesem Traum gefangen gewesen war und er ihn nicht eher geweckt hatte.

Law jedoch dachte an etwas ganz Anderes: „Ich dachte, du wärst nicht mehr wiedergekommen, als du dein Geschirr weggebracht hast.”

„Was?” Ungläubigkeit trat in Penguins Gesicht: „Natürlich bin ich wiedergekommen. Ich habe dir gesagt, ich lasse dich hier nicht alleine. Auch… wenn ich heute Vormittag etwas gesagt habe, was missverständlich formuliert war.”

Wieder belog er nicht nur seinen Gegenüber sondern auch sich selbst ganz bewusst.

Law wandte den Blick ab und sah ruhig, wenn auch immer noch etwas kurzatmig, auf die Bettdecke. „Ich weiß schon wie du das meintest. Du hast mir jetzt oft genug gesagt, wie wichtig ich dir und den Anderen bin.”

Laws Worte erleichterten und trafen Penguin unangenehm zu gleich: Offensichtlich hatte der Jüngere es nicht als Offenbarung seiner persönlichen Gefühle verstanden, sondern nur als Unterstreichung der Tatsache, dass er der ganzen Crew etwas bedeutete. Andererseits zeigte es auch deutlich, wie weit entfernt der Arzt davon war, auch nur auf die Idee zu kommen, dass er mehr für ihn empfand, geschweige denn es selbst je tun würde.

Penguin zwang sich trotz der widersprüchlichen Empfindungen, die es in ihm auslöste, zum Lächeln: „Dann ist gut. Du wirktest so geschockt.”

„Das war aus einem anderen Grund”, sprach Law leise weiter und hustete wieder, „ich musste in dem Moment an Dinge aus meiner Kindheit denken.”

Penguins Lächeln wich aus seinem Gesicht: Hatte sein Käpt’n ihm gerade, wenn auch nur einen winzigen Spalt, die Tür zu seiner Vergangenheit geöffnet? Hatte er wirklich über sich gesprochen? Und er hatte ihn daran erinnert? Wie das? Was war damals passiert?

Doch er wagte es nicht danach zu fragen. Das erschien ihm taktlos. Wenn Law wirklich dabei war, sich ihm zum Öffnen, dann sollte er es weiter von sich aus tun. Ihn dazu zu drängen, gerade in seinem jetzigen Zustand, lag dem Älteren fern.

Und Laws Kopf schien auch schon wieder ganz woanders zu sein: „Was hat Shachi zu dem Stein gesagt?”

Warum musste er, wenn auch unbewusst, immer wieder etwas sagen, was ihn, Penguin, gefühlstechnisch so durcheinander brachte? Erst vertraute er sich ihm ein Stück an, verlor Worte über seine Vergangenheit, gab ihm das gute Gefühl, dass sich in den letzten Wochen zwischen ihnen doch mehr Vertrauen aufgebaut hatte, und im nächsten Moment verpasste er ihm wieder die volle Breitseite, indem er über Shachi sprach. Wer auch immer die Gedankengänge des Jüngeren lenkte, Penguin wünschte, er würde aufhören es dermaßen ungeschickt zu tun. Es war wirklich mehr als unangenehm - es war schmerzhaft.

Doch einmal mehr hielt er sich unter Kontrolle: „Er hat sich gefreut und fand ihn schön.”

Law lächelte ohne zu Penguin hochzusehen, sagte jedoch nichts. Wahrscheinlich überkamen ihn innerlich gerade immense Glücksgefühle.

Allerdings schien er sich da zu irren, da im selben Augenblick erneut etwas Anderes die Aufmerksamkeit des Arztes auf sich zog. War Shachis Reaktion Law doch gar nicht so wichtig? Penguin beobachtete wie er irritiert wirkte und die obere der beiden Decken etwas von der anderen anhob.

„Zwei Decken?”, fragte er.

„Oh, die zweite ist meine. Du hast im Schlaf so gefroren, dass ich sie geholt habe. Irgendwo muss auch...”, Penguin hob suchend beide Decken etwas an und zog die Wärmflasche hervor, die ans Fußende gewandert war, „da ist sie. Aber die ist inzwischen abgekühlt. Ich werde sie gleich noch mal warm machen. Oder ist dir nicht mehr kalt?”

Fragend sah er ihn an, während Laws Blick einmal mehr überrascht und dann plötzlich sanft wirkte.

Er blickte weiter auf die Decken auf seinen Beinen: „Nein, gerade geht es. Aber danke.”

Auch wenn er nicht mehr als das hervorbringen konnte: Es rührte ihn gerade mehr denn je, wie Penguin sich um ihn sorgte.

„In Ordnung. Dann hole ich dir etwas zu trinken. Wir sollten auch nochmal Fieber messen. Und die Medikamente nimmst du vielleicht auch nochmal.” Der Ältere sah auf die fast leere Wasserflasche auf dem Nachtisch auf der anderen Seite des Bettes.

„Erstmal”, Law schob die Bettdecken weg und drehte die Beine aus dem Bett, weswegen der Andere ihn wieder ansah, „muss ich pinkeln.”

Natürlich musste er das. Er war seit dem Morgen nicht mehr auf der Toilette gewesen.

„Warte! Geh’ nicht wieder ohne Schuhe!” Penguin legte die Wärmflasche wieder aufs Bett, eilte zur Tür, nahm das Paar Schuhe, das seiner Meinung nach am schnellsten anzuziehen war, und brachte es zum Bett.

Es war nicht so, dass es außerhalb des Raumes wirklich schmutzig war, auch wenn sie alle ständig in Schuhen herumliefen. Denn gerade deshalb hatten im Wechsel jeden Tag vier Crewmitglieder dafür Sorge zu tragen, dass nicht nur die Böden sauber waren. Dennoch wollte Penguin nicht, dass er mögliche Keime von der Toilette anschließend in sein Bett trug. Nachher würden die es noch schaffen, seinen Zustand weiter zu verschlechtern.

Penguin half ihm die Schuhe anzuziehen und war im Begriff ihn hochzuheben, doch Law bremste ihn mit der Hand: „Nicht draußen! Einer der Anderen könnte es sehen.”

Der Ältere seufzte, gab dieses Mal jedoch nach: „Einverstanden, aber ich komme mit. Nicht dass ich dich wieder vom Boden auflesen muss.”

Ohne zu antworten ließ der Arzt sich zumindest von Penguin auf die Beine helfen, welche sich nun noch instabiler anfühlten als am Morgen. Doch er wollte sich unter keinen Umständen vor einem anderen Crewmitglied die Blöße geben und gesehen werden, wie Penguin ihn trug. Zum Glück war es nicht weit bis zu den Toiletten. Aber selbst die gerade mal zwei Meter bis zur Tür erschienen ihm wie ein Fußmarsch.

Weil er sich denken konnte, dass sein Käpt’n sich immer noch dagegen sträubte, sah Penguin auch davon ab, ihn aktiv zu stützen während Law im Schneckentempo zur Tür ging. Dennoch blieb er dicht an seiner Seite, seine Arme und Hände jederzeit darauf vorbereitet ihn aufzufangen. Aber Law schaffte es zur Tür, wo er sich hörbar atmend mit einer Hand an die Wand lehnte.

„Sieh bitte nach, ob niemand auf dem Gang ist.” Penguin nickte bei dieser Aufforderung nur stumm, öffnete die Tür, wobei sein rechter Arm für alle Fälle dicht hinter Laws Rücken auf Taillenhöhe verharrte, und blickte prüfend nach draußen.

„Niemand da”, sagte er, als Law sich schon an ihm vorbei bewegte.

Penguin zog die Tür zu und folgte ihm weiter. Auch wenn er sichtlich geschwächt und wackelig war schaffte Law den Weg bis in den Toilettenraum auf eigenen Beinen.

„Schließ bitte nicht ab!”, forderte der Ältere ihn jedoch auf, als Law eine der separierten Toiletten betrat.

„Mhm.” Überraschend schien der Arzt sich sogar daran zu halten, da Penguin das Schloss nicht klicken hörte, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, sondern wenig später das Rascheln als der Andere seine Hosen runterzog.

Abwartend und mit verschränkten Armen lehnte der Ältere sich gegen die Wand vor der Kabine und sah zur Decke: Er war mehr als froh, dass der Andere sich nun nicht mehr mit Händen und Füßen gegen seine Hilfe wehrte. Das machte es einfacher. Und auch wenn Laws Schlaf so unschön geendet war, hatte Penguin das Gefühl, dass er sich dadurch ein kleinwenig erholt hatte. Dennoch war ihm klar, dass Laws Zustand noch weit davon entfernt war, um von Genesung zu sprechen. Er hoffte nur, dass es nicht noch schlimmer werden würde. In jedem Fall stand für ihn nach wie vor fest: Er würde nicht von seiner Seite weichen. Seine eigenen Gefühle stellte er dabei jedoch ganz hinten an. Er würde sie einfach weiter und stärker denn je unterdrücken. Letztlich ging es nicht um ihn, sondern nur darum, dass Law so schnell wie möglich wieder völlig gesund wurde.

Er hörte die Toilettenspülung. Sekunden später öffnete sich die Tür wieder und Law schlürfte heraus in Richtung Waschbecken. Der Andere beobachtete ihn, während er sich die Hände wusch und anschließend in den Spiegel sah.

„Ich sehe aus wie von einem Seekönig gefressen und halb verdaut wieder ausgekotzt”, seufzte er.

Penguin lächelte angesichts des Vergleichs, der davon zeugte, dass Law zumindest mental gerade nicht ganz so hoffnungslos war, wie noch am Vormittag: „Stimmt, du sahst wirklich schonmal besser aus. Aber das wird wieder.”

Nochmals seufzte der Jüngere, bevor er sich in Richtung Tür drehte - zu hastig. Er verlor dabei das Gleichgewicht. Doch obwohl Penguin ein ganzes Stück entfernt an der Wand lehnte, schoss er wie ein Blitz auf ihn zu, sodass seine Arme noch rechtzeitig da waren, um Law aufzufangen.

„Danke”, brachte der Arzt leise hervor, während sich eine seiner Hände beim Sturz wieder in den Stoff von Penguins Oberteil geklammert und die andere dieses Mal Halt an seinem Oberarm gesucht hatte.

„Du brauchst mir dafür nicht danken. Ich lasse nicht zu, dass du in meinem Beisein zu Boden gehst.” Law lächelte etwas über diese Worte ohne zu ihm hochzusehen – sie klangen so metapherhaft.

Er richtete sich wieder richtig auf und löste sich von seinem Gegenüber.

Penguin jedoch wirkte wieder besorgter: „Sicher, dass du zurücklaufen willst?”

Law nickte nur. Natürlich. Als würde er irgendetwas anderes wollen. Wieder öffnete Penguin ihm die Tür, prüfte ob niemand in Sichtweite war und begleitete seinen Käpt’n zurück zu dessen Kabine - dabei dicht an seiner Seite bleibend.

Kaum dass er zurück an seinem Bett war, ließ Law sich müde auf dieses sinken und auf die linke Seite kippen. Der kurze Toilettengang hatte ihn mehr Energie gekostet als er zunächst erwartet hatte.

Penguin ging vor ihm auf die Knie, zog ihm die Schuhe aus und hob vorsichtig seine Beine, die noch von der Bettkante hingen, aufs Bett, bevor er ihn wieder mit beiden Decken zudeckte.

„Ist es dir zu warm so?”, erkundigte er sich.

Law schüttelte den Kopf, weshalb der Ältere anschließend seinen Handrücken auf Laws immer noch etwas nasse Stirn legte. Der Jüngere schloss unter der Berührung dieses Mal jedoch die Augen und wehrte sich nicht dagegen.

„Immer noch sehr heiß. Hier, lass uns nochmal messen.” Law musste seine Augen nicht öffnen, um zu wissen, dass der Andere ihm wieder das Thermometer von den Mund hielt und öffnete stattdessen auch diesen widerstandslos.

Anschließend spürte er, wie er ihm wieder das kühlende Tuch auf den Vorderkopf legte, bevor er hörte, wie Penguin die Tasse vom Nachttisch nahm: „Ich hole dir eben was zu trinken.”

„Hol dir auch was”, murmelte er trotz des Thermometers im Mund, „und auch was zu essen. Du siehst selbst erschöpft aus.”

Überrascht blickte Penguin, der bereits hatte gehen wollen, nochmal zu ihm zurück: Der Andere lag immer noch mit geschlossenen Lidern da. Ihm war nicht aufgefallen, dass Law ihn zuvor wohl doch zumindest für einen Moment intensiver angesehen haben musste. Und erst jetzt wurde ihm selbst bewusst, dass er wirklich vergessen hatte, seit dem Morgen selbst etwas zu trinken und zu essen, da er nur darauf fixiert gewesen war, sich um den Anderen zu kümmern. Aber sah man ihm das wirklich schon an?

Auf jeden Fall berührte es ihn, dass Law trotz seines Zustands sich noch Sorgen um ihn zu machen schien.

„Aye, Käpt’n!” Damit verließ er den Raum wieder.

„Und hör auf mich so zu nennen!” Doch dies blieb abermals ein unausgesprochener Gedanke seitens Law.
 

Dieses Mal beeilte Penguin sich und war schon nach wenigen Minuten wieder zurück.

„Ich habe Onigiri mitgebracht. Es sind auch welche ohne Füllung dabei, die dein Magen vielleicht verträgt. Willst du einbisschen was davon essen?”, fragte er, während er zwei Wasserflaschen vor dem Nachttisch auf dem Holzboden abstellte, da der kleine Tisch durch die Wasserschüssel recht voll war.

Zumindest der Tee, den er ebenfalls für Law mitgebracht hatte, fand noch Platz darauf, bevor Penguin ihm mit der nun freien Hand das Thermometer aus dem Mund nahm.

Der Andere schüttelte jedoch den Kopf und ließ weiter die Augen geschlossen: „Ich habe keinen Hunger.”

Seine Appetitlosigkeit war momentan nicht ungewöhnlich, weshalb Penguin den Teller zum Schreibtisch brachte und dabei den Messwert ablas.

„39,7”, seine Stimme klang nun alles andere als gelassen, während er die Reisbällchen abstellte, „es ist weiter gestiegen, Käpt’n!”

Es dauerte einen Moment, bis Law reagierte: „Im Schrank ist eine Flasche mit grauem Deckel. Drittes Fach von oben. Das Medikament ist fiebersenkend.”

Keine zwei Sekunden später stand der Ältere vor dem Medizinschrank und hielt nach dem beschriebenen Pillenglas Ausschau, ehe er es auch schon zwischen den anderen, die ausnahmslos weiße Verschlüsse hatten, entdeckte und herausnahm: „Hab’s.”

„Und hör auf damit!”, kam unerwartet die ernst klingende Aufforderung von Law, der mit dem Rücken zu ihm lag.

Starr blickte Penguin in den offenen Schrank, den er gerade wieder hatte schließen wollen: Was meinte er? Dass er sich Sorgen machen sollte? Wollte er ihn jetzt doch wieder los werden?

„Womit?”, fragte er wie paralysiert.

Penguin fürchtete sich vor der Antwort. Aber selbst, wenn er ihn nun doch wieder fortschicken würde: Er würde nicht gehen.

„Hör auf”, begann Law mit schwacher Stimme leise, „mich so zu nennen!”

Der Ältere war mal wieder verwirrt: Das war nun nicht das womit er gerechnet hatte. Immer noch haftete sein Blick auf der Innenseite der Rückwand des Schrankes, bevor er sich langsam umdrehte und auf Laws rabenschwarzes, zerzaustes Haar am Hinterkopf sah, da der Rest seines Körpers von den Bettdecken verhüllt war.

„Dich so zu nennen?”, wiederholte er.

„Ja”, bestätigte der Jüngere leise.

„Du meinst, ich soll”, Penguin verharrte weiter auf der anderen Seite des Bettes, „dich nicht Käpt’n nennen?”

„Ja”, war die wiederholte Antwort. „Nenn’ mich bitte bei meinem Namen, wenn wir alleine sind. Sonst tust du es ja auch.”

„Sonst?” Penguin konnte die Irritation nicht aus seinem Gesicht verdrängen. „Ich nenne dich immer Käpt’n, außer wenn wir–”

„Das stimmt nicht!”, schnitt der Liegende ihm scharf das Wort ab, ehe er wieder husten musste. „Ab und zu ist es dir jetzt auch so schon rausgerutscht.”

War das so? Hatte er ihn wirklich bei seinem Namen genannt? Ja, richtig gerade eben erst, als er ihn geweckt hatte. Penguin überlegte weiter: Und auch als er ihn am Morgen gefunden hatte. Wer wusste wann noch? Der Stehende merkte, wie er etwas rot wurde, da ihm auffiel, dass er es scheinbar immer dann tat, wenn er sich besonders große Sorgen um den Anderen machte – völlig unbewusst.

Aber er verstand zunächst nicht, warum er aufeinmal darauf bestand, dass er ihn nun immer so nannte. Sollte er ihn nicht viel mehr darum bitten, ihn konsequent bei seinem Titel zu nennen, um nicht Gefahr zu laufen, dass ihm sein Name vor einem der Anderen rausrutschte und Verdacht aufkam?

„Tut mir Leid. Ich… habe nicht richtig aufgepasst. Ich werde einfach darauf achten, dich wieder ordnungsgemäß immer mit ,Käpt’n’ anzusprechen”, reagierte er seinen Gedanken entsprechend.

„Das sollst du lassen!”, kam es nun nachdrücklich, wenn auch matt von seinem Gegenüber.

Penguin war verunsichert: „Ja, aber–”

Doch Law schien sich dieser Sache sehr sicher zu sein und unterbrach ihn, wenn auch immer noch sehr leise klingend: „Wo ist das Problem? Es macht dir doch auch keine Schwierigkeiten, wenn du mit mir schläfst. Also tu’ es doch jetzt einfach auch.”

Penguin konnte einfach nicht glauben, dass er das wirklich wollte: Er, der doch immer jede Distanz zu ihm und anderen Menschen bewahren wollte. Wieder wühlte es ihn innerlich auf. Ihn mit seinem Namen anzusprechen hatte in diesem Fall für Penguin eine enorme Bedeutung, besonders von ihm selbst darum gebeten zu werden. Er musste sich in Gedanken bremsen, um nicht wieder zu viel hineinzuinterpretieren. Es gab nur einen plausiblen Grund, warum der Chirurg ihn darum so vehement bat: Es störte ihn, in seinem geschwächten Zustand mit seinem Titel angesprochen zu werden. Er konnte es weiterhin nicht ertragen, als Käpt’n gerade so schwach zu sein und auf diesen mentalen Konflikt immer wieder indirekt hingewiesen zu werden.

Eigentlich wollte Penguin diese absurde Einstellung nicht unterstützen. Es gab keinen Grund, warum ein Käpt’n nicht krank sein durfte. Aber jetzt wieder die Respekt-Grundsatzdiskussion auszulösen, lag ihm noch viel ferner, da sie nur unnötig die Kräfte des Anderen verbraucht hätte. Wenn es ihm half sich mit der Situation besser abzufinden und dadurch vielleicht schneller zu genesen, dann würde er ihn vorerst eben nicht mehr mit seinem Titel ansprechen. Auch wenn das für ihn selbst hieß, dass er einmal mehr aufpassen musste, seine eigenen Gefühle unter Kontrolle zu behalten. Denn das würde ihm so noch viel schwerer fallen, da ihm das Ansprechen mit seinem Namen einfach selbst viel mehr Nähe vermittelte als in Wirklichkeit zwischen ihnen bestand.

Er bemühte sich gefasst zu bleiben, schloss die Schranktür hinter sich, nahm auch die anderen drei Pillengläser sowie das Trinkglas vom zweiten Nachttisch an sich und ging um das Bett herum, wo er stehen blieb und auf seinen Käpt’n hinabsah, der emotionslos durch den Raum blickte.

„Ist in Ordnung”, Penguin lächelte, „Law.”
 

Müde rieb Penguin sich mit der Hand seinen Nacken, der etwas schmerzte. Vermutlich weil er schon wieder stundenlang auf dem harten Holzstuhl neben Laws Bett saß, obwohl er, wenn sie auf See waren und er keine Nachtwache hatte, um diese Zeit sonst selbst in den Federn lag. Inzwischen ging es auf Mitternacht zu. Die Polar Tang war vor Kurzem wieder aufgetaucht und wurde vom Wind durch die dunkle Nacht getrieben. Doch auch vom Auftauchen hatte ihr Käpt’n nichts mitbekommen, obwohl es genau wie das Abtauchen deutlich im Schiff zu spüren war.

Schon kurz nachdem er nochmal seine Medikamente genommen und dieses Mal mehr getrunken hatte, war er wieder eingeschlafen. Sein Körper verlangte ganz offensichtlich gerade mehr denn je nach Schlaf. Und das war sicher auch gut so. Somit hatte Penguin sich abermals ruhig verhalten und war lediglich nochmal zum Schreibtisch gegangen um die Onigiri zu verspeisen. Doch sein Inneres war wieder alles andere als ruhig.

Die Tatsache, dass der Arzt nun darauf bestand, von ihm mit seinem Namen angesprochen zu werden, machte es ihm wirklich nicht leichter, seine Gefühle zu unterdrücken. Deswegen hatte Penguin einfach letztlich ganz darauf verzichtet, ihn irgendwie direkt anzusprechen. Sie waren ohnehin alleine im Raum. Also konnte er nur ihn meinen, wenn er etwas sagte oder fragte. Abgesehen davon hatten sie anschließend eh kaum noch ein Wort gewechselt. Für den Älteren war es offensichtlich gewesen, dass Law sich einmal mehr in seine komplexe Gedankenwelt begeben hatte. Und auch wenn es ihn immer noch interessierte, was darin vorging, war Penguin sich längst nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee war, dass ausgerechnet er sich vorgenommen hatte, es herauszufinden. Auch wenn er sich noch so sehr bemühte, konnte er seine Empfindungen gegenüber seinem Käpt’n nicht einfach abstellen. Und er wollte nicht riskieren, dass dies letztlich zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Shachi führen würde. Stattdessen wollte er erreichen, dass es ihm selbst nichts ausmachte, wenn dieser dem Chirurgen näher kam. Denn dass der Versuch, es Shachi vorspielen zu wollen, zum Scheitern verdammt war, hatte dieser ihm vorhin deutlich gemacht.

„Ich muss wirklich wieder Abstand zu ihm bekommen. Es tut mir so Leid, La… Käpt’n. Aber ich schaffe es nicht für dich emotional dazusein, ohne meine eigenen Emotionen dabei jemals zu zeigen.” Mit diesem Gedanken sah Penguin, der seinen Blick nachdenklich auf den Boden gerichtet hatte, wieder in Laws fahles, schlafendes Gesicht, das nur durch die noch eingeschaltete Nachttischlampen etwas Farbe hatte.

Allerdings blickte er im nächsten Moment etwas genauer hin: Etwas Glitzerndes wanderte über die blasse, durch das Licht gelblich wirkende Haut. Er dachte, er hätte es sich nur eingebildet, kaum dass das Glitzern verschwunden war. Doch im nächsten Augenblick war es wieder da und bewegte sich erneut von Laws innerem rechten Augenwinkel über seinen Nasenrücken und die andere Gesichtshälfte ins Kissen.

Wie ferngesteuert sprang Penguin auf, beugte sich etwas über ihn und streckte seine Hand aus. Kurz bevor seine Finger Laws Haut berührten, hielt er jedoch inne. Wieder rollte eine Träne über das schmale Gesicht. Weinte er tatsächlich? Es schien nicht so, als würde er wieder intensiv träumen. Zumindest lag er ruhig da. Wahrscheinlich war es nur das Fieber, das seine Augen tränen ließ. Anstatt seine Wangen zu berühren, wie er es reflexartig zunächst vorgehabt hatte, um die Tränen wegzuwischen, bewegte er seine Hand zu seiner Stirn, von der er das kühlende Tuch kurz beiseite nahm: Sie fühlte sich immer noch sehr heiß an. Wirkte denn das Medikament, das die Temperatur senken sollte, nicht?

Besorgt sah er den Jüngeren an, dem immer wieder still und vereinzelt Wasserperlen über das Gesicht rollten. Was sollte er tun? Ihn wieder wecken? Und dann? Ihm sagen, dass er geweint hatte? Das wollte Law vermutlich nicht hören. Denn wenn es wirklich Tränen der Trauer und keine Symptome der Grippe waren, dann wollte er sicher nicht, dass sie jemand sah. Wer wusste, wie er reagieren würde? Beschämt? Wütend? Letztlich jedenfalls würde es definitiv nur wieder seine Genesung ausbremsen. Außerdem war Penguin froh, dass er ansonsten gerade so tief und fest schlief.

Er richtete sich wieder auf und tauchte den Lappen erneut in das kühle Wasser, welches er erst vor Kurzem gewechselt hatte. Während er das Tuch auswrang und das Wasser letztlich nur noch in vereinzelten Tropfen zurück in die Schale fiel, wanderte sein Augenmerk wieder zu Law. Immernoch funkelten die Tränen, während sie vereinzelt den Weg ins Kissen suchten. Behutsam legte er das Stück Stoff wieder auf Laws Stirn und beobachtete ihn erneut. Was sollte er nur machen? Selbst wenn es nur das Fieber war, das seine Augen tränen ließ, konnte Penguin es kaum mitansehen.

Einmal mehr merkte er, wie weit er davon entfernt war in der Lage zu sein, seine Gefühle gegenüber Law abzustellen. Dieser Anblick untermauerte sie nur und verstärkte in ihm noch mehr das Verlangen, welches er schon so lange in sich trug: Ihn einfach in die Arme zu nehmen und festzuhalten.

Wieder schoss durch den dünnen Körper ein enormes Frösteln, das so heftig war, dass sogar die Bettdecken es nicht verbergen konnten.

„Wenn er wenigstens nicht immer noch so frieren würde”, sagte Penguin in Gedanken zu sich selbst.

Nicht mal die wieder warme Wärmeflasche unter den Decken schien hier Abhilfe zu schaffen. Vielleicht sollte er Bepo aus dem Schlaf reißen und ihn bitten ihm seine Decke zu geben? Er benötigte sie eh nie. Aber noch mehr Gewicht auf dem ohnehin schon geschwächten Körper war vielleicht auch nicht die beste Lösung. Wieder zuckte Law heftig aufgrund der ihn durchströmenden Kälte, während immer noch kleine Tränen aus seinen Augen traten.

Penguin biss sich auf die Unterlippe, bis er letztlich leise zischte: „Verdammt! Ich halte das nicht mehr aus!”

Es war genug. Sein Herz konnte das nicht mehr ertragen. Ruckartig drehte er sich um und ging zur Tür. Doch nicht um sie zu öffnen und den Raum fluchtartig zu verlassen. Seine Hand griff nach dem Türschloss und verriegelte es, bevor er sich mit entschlossener Miene wieder umdrehte, seinen Blick erneut auf Law richtete, der unverändert da lag, und zu ihm zurückging. Dabei zog er sein Shirt über seinen Kopf und warf es auf den Stuhl, bevor er sich auf diesem nochmals niederließ und seine Schuhe und Socken auszog, ehe er sich wieder erhob.

„Lieber nehme ich in Kauf, dass du mich dafür später zerstückelst, als dich weiter so zu sehen”, ging es Penguin durch den Kopf, während er nun mit nacktem Oberkörper angespannt neben Laws Bett stand und auf ihn hinabblickte.

Wahrscheinlich war das, was er jetzt tat, völlig falsch. Aber er konnte nicht anders. Auch wenn der Andere ihn dafür ewig hassen würde: Er musste das jetzt tun - alleine schon um sein Frieren zu mindern.

Entschlossen aber langsam bewegte Penguin sich auf die Matratze und hob vorsichtig die Oberbetten an. Law lag immer noch mit angezogenen Beinen darunter. Und auch Penguin schob seine Beine nun unter sie, wobei er die Hitze der Wärmflasche zu spüren bekam. Er packte den wabbeligen mit Wasser gefüllten Behälter und legte ihn unter den Decken hinter Law. Anschließend deckte er ihn und sich zu und beobachtete das Gesicht des Anderen, welches nun auf seiner Brusthöhe lag, während er sich noch auf dem rechten Unterarm abstützte, bevor er ihn langsam oberhalb von Laws Kopf ablegte und so selbst aufs Kissen sank. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Körper voneinander. Doch es brauchte einen Augenblick, bis Penguin es wagte, noch etwas näher an ihn heran zu rücken, seinen linken Arm unter der Decke über den eingerollten Körper des Arztes zu bewegen und sanft um ihn zu legen. Sein eigenes Herz spürte er dabei bis zu seiner Kehle pochen, was auch daher kam, dass er Angst hatte, den Jüngeren mit seinem Handeln zu wecken. Doch Law schlief weiter.

Mit trauriger Miene blickte der Ältere auf ihn hinab. Auch wenn er sein Gesicht so nur halb sehen konnte und er selbst nun einen Schatten auf ihn warf, war das Licht im Raum noch hell genug, um die Tränenspuren zu erkennen. Er wollte sie so gerne beseitigen. Aber was hätte es genützt? Er war nicht in der Lage, ihre Ursache zu bekämpfen - egal ob es das Fieber war oder nicht. Und mit der Berührung hätte er nur noch mehr riskiert, ihm seinen Schlaf zu rauben. Also beließ er es dabei und versuchte sich damit zufrieden zu geben, ihn mit seinem Körper zu wärmen, indem er dicht neben ihm lag.

Penguin legte seinen Kopf auf seinen eigenen Oberarm, sodass sein Gesicht Laws Haaren zugewandt war. Der Geruch seiner Haare stieg ihm in die Nase und löste in ihm ein wohliges Gefühl aus.

„Ich hoffe, ich schlafe nicht zu fest ein”, schoss es ihm durch den Kopf, als er merkte, wie intensiv wieder die Müdigkeit an ihm nagte.

Irgendwo hatte er doch Angst vor Laws Reaktion, wenn er aufwachen und ihn so sehen würde. Mit Sicherheit war es wirklich das Dümmste was er gerade tun konnte, wo er doch eigentlich seine Gefühle zurückschrauben wollte. Aber den Anderen so leiden zu sehen, setzte ihm nur noch mehr zu.

Und es schien zu funktionieren: Laws Zittern ließ schlagartig nach. Penguin erstarrte jedoch in der nächsten Sekunde, als der Arzt sich nun in anderer Form bewegte und der Ältere plötzlich Finger auf seiner nackten Brust spürte. Wachte er gerade auf und wollte ihn instinktiv wegdrücken? Für eine Sekunde war Penguin in Versuchung wieder aufzuspringen. Doch dann bemerkte er an seinem ruhigen Atem, dass der Andere immer noch schlief und mehr als die Berührung der schmalen Finger der Hand, die Law zusammen mit der anderen zwischen ihnen hochgeschoben hatte, nicht zustande kam: Da war kein Druck, der ihn wegschieben wollte. Die Finger lagen einfach nur sanft auf seiner Haut auf. Ob sie das heftige Pochen dahinter spürten?

Aber auch wenn sein Herz gerade umso heftiger schlug, musste Penguin im nächsten Augenblick lächeln und schloss seine Augen. Seine eigene Hand schob er unbewusst behutsam etwas Laws Rücken hoch. Und obwohl er sich vorgenommen hatte nicht fest einzuschlafen, misslang ihm dies letztlich und sein Atem passte sich dem ruhigen von Law an. So bekam er auch nicht mit, wie die Tränenspuren auf dem Gesicht des Jüngeren allmählich trockneten und verschwanden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie immer hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat. ♥
Wer mag, darf mir natürlich gerne Feedback (auch Kritik) da lassen - ich freue mich drüber. (^-^)ノ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Suki96
2015-04-16T14:00:08+00:00 16.04.2015 16:00
Wie süß die letzte Aktion doch von Pengi war. Ich hoffe es giebt nicht al zu viel Ärber wen Law aufwacht
Antwort von:  Torao
28.05.2015 16:15
Hihi, das wird sich jetzt zeigen. -__^ Danke für den Kommentar. <3
Von:  Mei2001
2015-04-15T18:09:57+00:00 15.04.2015 20:09
WOW super Kapi!
Antwort von:  Torao
28.05.2015 16:14
Danke :)
Von:  lala1314
2015-04-14T23:08:06+00:00 15.04.2015 01:08
Puh. Das war ein langes Kapitel...Schön und positiv fand ich das Gefühls Chaos in dem sich peng befindet auch bekommst du ein Kompliment von mir was law betrifft law sieht langsam ei. Wie sehr er peng braucht und wie sehr ihm es gefällt seine Gegenwart zu bekommen schön das er law beim Namen nennen soll ohne Hierarchie mit Käpt'n.
ich habe zuvor law Trottel genannt und ich muss gestehen...vlt kritisieren ...peng ist der größere vollidiot! Naja Kritik ist es nun auch nicht aber der verlangt von seinem Käpt'n das der sich öffnet will sich gleichzeitig aber von ihm abschotten und zurück ziehenk? Geht Gar nicht. Was shachi betrifft irgendwie nervt er der brin Fr mein Liebling peng in Gefühl technischen Schwierigkeiten schaaade.
Fakt ist auch wenn dieses Kapitel langatmig ist freue ich mich auf' die Fortsetzung.vor allem weil law Gefühle zeigt.da kann der gerne Ne Weile krank bleiben ;-)
LG lala
Antwort von:  Torao
28.05.2015 16:22
Hehe, aber du hast es geschafft. Danke fürs Lesen (und Kommentieren natürlich). <3
Tja zumindest etwas einsichtig scheint Law langsam zu sein. :D
Sind sie nicht beide Trottel, wenn es um ihre zwischenmenschliche Beziehung geht? Und Penguin ist eben total auf dem Holzweg. Aber Law ist ja auch weit davon entfernt, Klartext zu sprechen, weil er wiederum keine Ahnung hat was in Penguin vorgeht und dieser denkt. Na ja, Shachi blickt aber wohl als einziger noch durch. Aber Penguin dichtet sich ja lieber seine eigene Wahrheit zusammen. :D
Haha, mal sehen, wie lange ich Law noch krank sein lasse und ob er danach wieder auf gefühlskalt schaltet.
Freue mich schon, wieder von dir lesen zu dürfen. <3


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