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Gemeinsame Ziele

von

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One-Shot

Seine Hände waren befleckt mit blauschwarzen Klecksen, genauso wie sein Tisch. Über und über bekleckst mit Tinte. Der Haufen von Briefen und Anträgen schien nicht weniger zu werden. Eine weitere Unterschrift, ein weiteres Formular, eine weitere Zerstörung seiner Selbst und an alles woran er geglaubt hatte.
 

Aus heiterem Himmel warf er aggressiv alles von seinem Tisch. Das Tintenglas zersprang und dessen Flüssigkeit lief über den Boden. Er hörte nicht auf zu wüten. Papier, Füllfederhalter, wichtige Anträge, Bücher. Alles flog durch den großen Raum, den er bewohnte. Er, der neue Kronprinz, da sein großer Bruder verstorben war, oder besser, umgebracht wurde.
 

Orcelito fand sich kniend auf dem Boden wieder. Seine königliche Kleidung über und über mit Tintenflecken beschmutzt. Um ihn herum zerrissenes Papier, zerfledderte Bücher, zerbrochene Glasscherben. Orcelito sah zu seinen Händen, in denen er den neusten unterschriebenen Antrag festhielt. Er zerdrückte ihn. Wieso? War er wirklich all die Jahre so naiv gewesen? All die Jahre, als sein Bruder Hector noch lebte und er an das Gute im Menschen glaubte? Seit dem Tag, als er mit Kiriko seinen ganz eigenen Pakt geschlossen hatte, war sein Schicksal besiegelt gewesen. Seine Träume und Sehnsüchte waren vergessen. Sie existierten nicht mehr. Sie durften nicht mehr existieren. Orcelito musste sich eingestehen: Er war naiv gewesen. Naiv genug um daran zu glauben, Amontel seien Wesen, die ähnlich waren wie Menschen. Sie wieder in die Geschichte zu integrieren, ohne dass sie einen bösen Hintergrund hatten. Dass die Amontel wieder Hoclair sein konnten.
 

"Wie dumm von mir!", sprach Orcelito verächtlich zu sich selber und genauso verächtlich lächelte er sich selber aus. Er ließ sich wie ein schweres Gewicht nach hinten fallen. Er ließ den Antrag los, welcher in einer der vielen Tintenpfützen auf dem Boden versank. Seine Hände ließ er auf sein Gesicht wandern und er schloss die Augen.

"Wünsche sind nur was für Träumende", sagte er zu sich selbst.

Er hatte keine Träume mehr, er hatte nur noch Ziele. Ob er sie gut fand oder nicht, das spielte in seinem Leben nun keine Rolle mehr. Jedoch, eins seiner wichtigsten Ziele war, dass sein jüngerer Bruder Belca in Sicherheit war und dass der Rat ihn nicht weiter beachtete. Doch das schien momentan ein echtes Problem zu werden, da Belca sich zu sehr in die Situation einmischte und sich mit den Amontel zusammen tat. Nicht nur das. Er hatte nun eine eigene Armee zusammengestellt und machte so auf sich aufmerksam. Belca ließ es darauf deutlich ankommen, denn er kämpfte. Gegen den Rat. Gegen das Königreich. Gegen seine eigene Familie.
 

Orcelito lächelte wieder. Diesmal aus purer Verzweiflung. Wie viel mehr sein eigener kleiner Bruder etwas von einem König hatte, als er. Und dabei war er nur sein Halbbruder, auch wenn sich Orcelito daraus nie etwas gemacht hatte.

"Er sollte König werden, nicht ich... Aber..."

Orcelito nahm seine Hände vom Gesicht. Seine Augen waren angeschwollen, tiefe Augenringe waren deutlich zu erkennen und Tränen sammelten sich, brachen allerdings nicht aus.

Ja, Belca hatte mehr von einem König als er, aber er würde niemals zulassen, dass er mit diesem verdorbenen Rat in Kontakt treten würde. Niemals. All die reinen Ambitionen seines Bruders würden manipuliert, zerrupft und umgangen werden. Hier regierte kein König, hier regierte der Rat.
 


 

Orcelito schloss wieder die Augen und atmete tief ein. Manchmal fragte er sich, wie er das alles schaffen sollte. Als Marionette zu dienen und dennoch die Fäden in der Hand zu behalten. Orcelito musste sich eingestehen, dass er ohne Kiriko niemals so weit gekommen wäre. Diese Einsicht fiel ihm nicht leicht. Wie sehr er, der Königssohn, ihn gehasst hatte. Er war schließlich mit schuldig daran, dass sein geliebter Bruder Hector umgebracht worden war und dass sie in der Situation waren, in der sie nun sind. Sie waren ein Zweierteam, das verschiedener nicht sein konnte. Sie haben einen Pakt gemeinsam geschlossen, um für sich die besten Vorteile heraus zu schlagen. Eigennütziger hätte es gar nicht sein können, doch wie ist es also geschehen, dass er Kiriko nun blind vertrauen konnte und ihn als seinen engsten Verbündeten sehen konnte?
 

Jetzt musste Orcelito laut auflachen und schlug seine Hände vor sein Gesicht. Ja, wie konnte es geschehen und vor allem, wie konnte es geschehen, dass er diese Gefühle spürte, die er niemals spüren sollte? Kiriko war ein von sich überzeugtes, selbstsüchtiges Arschloch. Ja, genau. Er nutzte die Machtlosigkeit des Kronprinzen aus, nur um seine eigenen Ziele zu erreichen. Wie konnte es also sein, dass Orcelito sich nach einiger Zeit so verbunden mit ihm fühlte?
 

Orcelito ließ seine Hand durch sein kurzes blondes Haar gleiten und spürte die Perlen, die zu seinem Primseed führten. Dem Zeichen dafür, dass er ein Nachfolger des großen Königs war. Ein Prinz des Landes. Wie bedeutungsvoll so ein kleines Stück Metall sein kann. Es ist Pflicht aller Kinder des Königs ihn zu tragen. Bis heute fragte Orcelito sich, was sein Vater wohl damals gedacht hatte, als er Musca diesen Edelstein gegeben hatte und nicht diese Art von Haarschmuck. Vorsichtig, als wäre jede Applikation zerbrechlich, fuhr er mit den Fingern über die zwei eingefrästen Blätter. Zwei Blätter, der zweite Sohn.

"Genau... Der zweite Sohn... Mir wurde gelehrt, wie ich als Berater von Hector am besten fungieren kann und nicht als Kronprinz!"
 

Wütend riss sich Orcelito seinen Anhänger aus seinen Haaren, starrte ihn einige Sekunden an und schmiss ihn an die Wand. Er setzte sich auf. Seine Verzweiflung wurde immer größer. Er sollte kein König werden, er sollte nicht die Pflicht haben zu bestimmen. Orcelitos Stimmung wechselte wieder. Von wild und unberechenbar, lag er plötzlich regungslos und still auf dem Boden. Die Augen in die Leere gerichtet. Bestimmen? Er? Er war doch eine Marionette. Die Marionette von Kiriko Lagen. Was Lagen sagte, tat er, oder? Er starrte Minuten lang in die Leere. Seine Augen verloren an Entschlossenheit.

„Verdammt!“, rief Orcelito plötzlich aus und schlug mit seinen Händen auf den Boden so fest er konnte.

Dabei traf er eine der vielen Glasscherben des Tintenglases. Normalerweise sollte jede andere Person eine Reaktion des Schmerzes von sich geben, Orcelito tat es aber nicht. Im Gegenteil. Er starrte die Wunde an seiner Hand an, hielt sie in die Höhe, so, dass einige Bluttropfen von seiner Wunde, auf sein bleiches Gesicht tropften. Als ob die Tropfen ihn zurück ins Leben brachten, lächelte Orcelito ein wiederholtes Mal. Diesmal aus Einsicht.

„Verdammt, ja. Verdammt seist du, Kiriko Lagen! Du, der mich nicht mehr klar denken lässt. Aber nicht, weil ich deine Marionette sein soll, sondern, weil du mich selbst vollkommen durcheinander bringst. Denn... Ich bin nicht deine Marionette! Nein... Aber was bin ich dann für dich...?“
 

Dann kamen sie ganz plötzlich aus dem Nichts. Die Tränen, die eben noch kraftvoll zurückgehalten wurden. Waren es denn dieselben? Waren es Tränen aus Hass? Oder Verachtung? Oder gar... aus Verzweiflung? War es aber die Verzweiflung vom Anfang, oder war es eine ganz andere?

Waren es die, weil Orcelito nicht wusste, was er für Kiriko Lagen nun wirklich war?
 

Kiriko sah zu, wie die Bediensteten seine Befehle ausführten. In seiner Hand hatte er eine Liste mit Aufgaben, die zu erfüllen waren. Eine recht lange Liste, länger als die Tage zuvor. Er rieb sich kurz die Schläfen und wandte sich danach wieder an seine Arbeiter. Einige der Soldaten schienen es wichtiger zu finden eine Unterhaltung zu führen, als zügig zu arbeiten. Kirikos Züge wurden strenger, strenger als sie sonst schon waren. Er richtete sich an die schlampigen Soldaten.

„Schneller! Für jedes weitere Wort gibt es fünfzig Schwertübungshiebe. Bei Widerrede gilt zweihundert Hiebe und kein Abendessen!“

Sein Ton war bestimmend und streng. Die Soldaten reagierten sofort und arbeiteten plötzlich wesentlich schneller, als sie es vorher getan hatten.

Was für eine Schande, dachte sich Kiriko, der seine Arme vor sich verschränkte.

„Wir machen hier die Arbeit für den Kronprinzen! Diese Arbeit hat höchste Priorität, haben wir uns verstanden?!“, rief er bestimmend allen Arbeiteten zu.

Diese nickten.
 

Idioten, dachte Kiriko und wand sich zu seiner Liste in der Hand zu.

Diesen Menschen musste immer wieder klar gemacht werden, wozu sie hier waren. Sie dienten dem Königreich und somit dem König und da dieser seinen Aufgaben wegen einer schweren Krankheit nicht nachgehen konnte, war nun der Kronprinz an der Reihe, diese Aufgaben zu erledigen. Orcelitos Befehle waren nun die des Königs.
 

Kiriko rieb sich wieder an der Schläfe. Momentan machte er sich viele Gedanken um seinen Herrn. Er benahm sich in letzter Zeit anders als sonst. Er wusste, dass Orcelito nicht mehr der sein würde, der er noch vor ihrem Pakt war, aber selbst nach diesem war es doch anders. Kiriko konnte dieses Gefühl nicht einsortieren. Aus irgendeinem Grund machte er sich Sorgen. In seinen Augen war er schon lange kein Puppenspieler mehr. Er diente Orcelito mit ganzer Aufrichtigkeit. Wie es dazu gekommen war, konnte der ernst drein blickende Mann selber nicht sagen. Es geschah einfach von Zeit zu Zeit. Kiriko lernte den Kronprinzen richtig kennen. Mit all seinen Ecken und Kanten. Das musste er, damit sie ihr gemeinsames Ziel erreichen konnten. Aber... seit wann waren Orcelitos Ziele auch seine Ziele?
 

Kiriko seufzte leise und tief, aber so, dass es nicht ersichtlich war. Irgendwas war anders zwischen ihnen geworden. Es war ein komisches Gefühl. Kiriko wusste nur beim Anblick Orcelitos was er verlangte, was er benötigte, was er grade dachte. Fast schon so, als wären sie verwandt. Obwohl, kann man dieses Gefühl mit Verwandtschaft vergleichen? Kiriko war sich unsicher, da er solch ein Gefühl nie gefühlt hatte. Francesco und er... Es wäre irgendwie falsch sie Geschwister zu nennen, auch wenn durch beide das Blut ihres Vaters floss. Sie waren von Grund auf anders. Und da Francesco sogar seine eigene Familie verraten hatte, sagte das eigentlich auch schon alles aus.

Wobei... tat er nicht grade das Gleiche, in dem er zu Orcelito hielt und nicht zu seinem Vater?
 

Kiriko schrak von seinen Gedanken auf, als die Soldaten eine der gelieferten Kisten fallen ließen. Sofort verfinsterte sich sein Gesicht und auch an der Mimik der Soldaten konnte man erkennen, dass sie wussten, was ihnen blühte. Kiriko las ihnen die Leviten und gab ihnen die doppelte Strafe von dem, was er schon angedroht hatte. Sie konnten von Glück sprechen, dass nichts Zerbrechliches in der Kiste war.
 

Nach dem Kiriko mit den Soldaten fertig war, beauftragte er einen anderen zuverlässigen Mann, ein Auge auf die Lieferung zu haben und sah zum Schlossturm hinauf. Dort wo Orcelitos Zimmer war. Kiriko beschlich irgendwie ein komisches Gefühl. Ob er vielleicht einmal nach dem Kronprinzen schauen sollte? Seine Intuition hatte ihn eigentlich nie im Stich gelassen. Sein Bauch sagte ihm einfach, dass er einen Besuch machen sollte.

Quatsch, Kiriko. Du machst dir zu viele Gedanken, dachte er und wand sich vom Schlossturm ab. Er sollte sich besser auf seine Aufgaben konzentrieren, anstatt irgendwelchen Gefühlen nach zu gehen.
 

Kiriko machte sich auf den Weg zu seinem eigenen Gemach. Dort warteten weitere Haufen voller Arbeit. Darunter auch die Befehle seines Vaters. Teilweise widerstrebten sie deutlich seinen Ansichten, daher legte er sie weit unter die anderen Aufgaben.

Irgendwelche Anfragen zu Erlaubnissen, Beschwerden über bestimmte Mitarbeiter oder Geschäften, Anfragen zur Zusammenarbeit mit dem Königreich.

Kiriko atmete tief aus. Er war froh, dass der Kronprinz sich nicht mit solchen lächerlichen Dingen auseinandersetzen musste. Dafür war ja schließlich er da: Der Vorarbeiter.

Kiriko machte sich an die Arbeit, seine Gedanken abzulenken und bearbeitete ein Blatt einer Anfrage nach mehr Gehalt.

Als ob das grade möglich wäre, dachte Kiriko und legte das Dokument auf den Abgewiesen-Stapel.
 

Nach einigen Minuten des wenig funktionierenden Ablenkens suchten Kirikos Augen allerdings seine Zimmertür auf. Sein Bauchgefühl wurde immer deutlicher.

Okay, vielleicht doch einmal nachschauen, dachte er. Das würde ja nicht schaden. So legte Kiriko seinen Federkiel beiseite, legte die nachfolgenden Dokumente auf einen ordentlichen Stapel und ließ sie warten, bis er wieder da war. Kurz lief Kiriko zu seinem Spiegel, vor dem ein großer Krug mit Wasser und eine große Waschschüssel standen. Er sah sich im Spiegel an und merkte, wie sehr die stressige Zeit nun auch an seinen Zügen zerrte. Er ließ etwas kaltes Wasser in die Schüssel laufen und schöpfte mit seinen Händen einige Male das Wasser in sein Gesicht, klatschte darauf. Seine Überarbeitung durfte keiner sehen, keiner. Vor allem nicht Orcelito. Wer weiß, was dieser ihm dann befehlen würde.
 

Nachdem Kiriko sein Gesicht erfrischt hatte, seine Haare noch einmal ordentlich frisiert, machte er sich auf den Weg zum Schlossturm. Einige Gedanken huschten ihm durch den Kopf. Sie drehten sich wieder alle um den Kronprinzen. Kiriko konnte das Gefühl nicht einordnen, das sich in seinem Inneren für Orcelito aufbaute. War es Bewunderung? Überraschung? Neid? Er hatte die Gefühle alle zusammen und in seinem Bauch kribbelte es jeden Tag so merkwürdig. War es Nervosität? Angst zu versagen? Angst aufzufliegen?

Es soll weggehen, war Kirikos einziger Gedanke und das Ziepen an seinen Schläfen wurde wieder stärker. Das Kribbeln im Bauch allerdings auch, je näher er zum Zimmer von Orcelito kam.
 

Kiriko klopfte an die massive Holztür, die für einen Prinzen natürlich edel und wunderschön mit Schnörkeln und Blumenmotiven verziert waren. Keine Reaktion. Ein weiteres Mal klopfte Kiriko.

„Prinz Orcelito? Ich bin es, Kiriko. Darf ich hinein kommen?“

Wieder sekundenlange Stille. Vielleicht waren seine Bedenken ja wirklich nicht von irgendwo her? Nachdem wieder keine Antwort kam, öffnete Kiriko die Türe.

„Entschuldigt, aber ich komme nun rein“, sagte er dabei und das erste, was ihm entgegen kam, waren viele Papierseiten.

Irritiert ging er weiter ins Zimmer und trat auf eine weit geschleuderte Glasscherbe. Verwirrt sah Kiriko sich um und nahm das Chaos wahr, welches im Zimmer herrschte. Solch ein Chaos gab es niemals in Orcelitos Zimmer.

„Prinz... Orcelito?“

Orcelito war wohl weg geschlummert, als er dort auf dem Boden lag und stumm vor sich hin geweint hatte. Von weitem konnte er eine Stimme wahrnehmen, aber welche es war, konnte er nicht einordnen.

Welch Demütigung, war der einzige verschwommene Gedanke.

Jede Wache, die ihn so sah, würde sofort Alarm schlagen.

„Die Puppe hat sich selbst verletzt!“, würde sie wohl rufen. Die Puppe hat sich selbst verletzt...
 

Plötzlich vernahm Orcelito hastige Schritte, dass weitere Zerbrechen von Glas und das Herumwirbeln weiterer Blätter war zu hören. Neben ihm hockte nun eine Wärmequelle und hob ihn an. Eine schlechte Idee. Sein Kopf schien beinahe zu explodieren und seine Augen brannten wie Feuer. Er wollte gar nicht wissen wie rot und angeschwollen sie waren.

„Prinz Orcelito!!“ vernahm er wieder und versuchte vorsichtig und unter einem stechenden Schmerz, die Augen zu öffnen. Verschwommen nahm Orcelito die Silhouette einer Person wahr. Er musste sich konzentrieren um sie scharf zu stellen. Nach einigen Sekunden erkannte er das besorgte Gesicht und war irritiert, als er es Kiriko zuordnen konnte.

„Kiri...ko...?“

Sobald er den Mund öffnete, bemerkte er, wie trocken sein Hals war. Wie lange musste er wohl so dagelegen haben? Sein Zeitgefühl war dahin.
 

Kiriko war schockiert, als er Orcelito bewusstlos auf dem Boden wiederfand. Wie konnte das nur geschehen? Gott sei Dank war da sein besorgtes Gefühl. Als Orcelito seine Augen vorsichtig öffnete und seinen Namen leise flüsterte, war Kiriko erleichtert. Er war wieder bei Bewusstsein. Er hatte sich schon sonst etwas vorgestellt.

„Prinz, wie ist das geschehen?! Wurdet ihr überfallen?!“ war seine erste Schlussfolgerung und versuchte den Kopf von Orcelito auf seine Oberschenkel zu betten.

Dabei sah er das Blut in seinem Gesicht. Sofort überkam dem jungen Mann die Panik. Er tastete vorsichtig den Kopf nach einer Wunde ab. Von Orcelito vernahm er dabei ein unangenehmes Stöhnen. Als Kiriko feststelle, dass es keine Kopfwunde gab, versuchte er einen Grund herauszufinden, warum sein Prinz Blut im Gesicht hatte.

„Wartet einen Augenblick, ich hole etwas Wasser“, sagte er und griff nach dem Kissen, welches vorher noch auf dem Stuhl gelegen hatte.

Vorsichtig schob Kiriko es Orcelito unter seinen Kopf und erhob sich um zur Waschschüssel und der Karaffe mit Wasser zu kommen.
 

Als Orcelito die warme, zitternde Hand auf seinem Gesicht fühlte war er überrascht. Woher konnte er auch ahnen, dass Kiriko plötzlich seinen Kopf abtastete. Es war ihm deutlich unangenehm und das konnte er nicht zurückhalten. In seinem Kopf schwirrte alles und der Tausch von Oberschenkel zu Kissen war nicht schön.

Orcelito wollte sich aufsetzten, doch der Versuch wurde mit starken Kopfschmerzen und Übelkeit bestraft, also legte er sich wieder hin. Nun hatte er ein paar Sekunden, um seine Gedanken zu ordnen. Er konnte froh sein, dass es nur Kiriko war, der ihn so gefunden hatte. Auch wenn er dennoch peinlich berührt war.

Wäre ich nur nicht eingeschlafen! Dann hätte ich mein Zimmer vom Chaos befreit und meine Wunde versorgt und niemand hätte was davon erfahren, dachte Orcelito und hob seine Hand zu seiner Stirn, die ihn doch so schmerzte.

Dabei stellte er fest, dass sein Schnitt an der Hand getrocknet war, dennoch Blutspuren waren deutlich zu erkennen. Orcelito senkte den Arm wieder. Ein weiteres Stöhnen gab er von sich. Das alles war einfach schlecht gelaufen und er war sauer auf sich selber, weil er nicht die Kontrolle über sich selber gehabt hatte.

Orcelito nahm die wiederkehrenden Schritte von Kiriko wahr. Neben ihn stellte er seine Wasserschüssel, die mit kühlem Nass gefüllt war. Danach setzte sich Kiriko wieder zu ihm auf den Boden, schob dabei die gefährlichen Glasscherbe und Splitter weg und tunkte ein Tuch ins Wasser. Orcelito spürte das vorsichtige Tupfen und schloss noch mal die Augen. Er war froh, dass Kiriko nichts sagte, nichts fragte. Grade jetzt genoss er das kühle Wasser auf seinem Gesicht. Nachdem Kiriko wohl das Blut von seinem Gesicht entfernt hatte, wusch er das Tuch ordentlich aus und legte es auf die angeschwollen Augen von Orcelito. Ein wohltuendes Seufzen war von ihm zu vernehmen.

„Prinz Orcelito... Was ist passiert?“, fragte Kiriko schließlich doch.

Er konnte es ihm auch nicht verübeln. Er hätte es schließlich genauso getan, wenn er ihn so vorgefunden hätte... Oder irgendwen anders.
 

Kiriko betrachtete Orcelito eingehend, als er ihm das Gesicht säuberte. Es war recht viel gewesen. Auf der Stirn, über die Nase, auf die Wangen. Und die Augen von seinem Prinzen waren so rot und angeschwollen... Was konnte da passiert sein, damit es zu so etwas kam?

Das muss schmerzen..., war Kirikos Gedanke.

Er kannte es selber, allerdings eher von übermüdeten Nächten, wenn die Arbeit wieder nicht zu Ende ging. Also hatte er das Tuch ausgewaschen und mit frischem kühlen Wasser getränkt, dem Prinzen auf die Augen gelegt.

Nun wartete er auf eine Antwort auf seine Frage und Sekunden vergingen.

„Hilfst du mir bitte in mein Bett?“, fragte Orcelito nach einiger Zeit der Stille und nahm mit der nicht verletzten Hand das Tuch von seinen Augen.

„... Sehr wohl...“

Orcelito bot ihm die Hand an, damit Kiriko ihn hochziehen konnte, aber das war für Kiriko keine Option. Er griff unter den Körper des Prinzen und hob ihn hoch. Das verwunderte und empörte Quieken ignorierte er. Vorsichtig trug er Orcelito in sein Bett, stellte die Kissen aufrecht und federte sie noch mal richtig auf, danach half er dem Prinzen in die senkrechte Position des Sitzens. Er selber setzte sich auf den Bettrand.
 

Orcelitos erste Reaktion darauf, von Kiriko ins Bett getragen zu werden, war Empörung, aber eigentlich war er ganz froh, nicht selber gehen zu müssen; und von Kiriko getragen zu werden, war eigentlich nach seinem Empfinden auch gar nicht so schlimm. Nachdem er also endlich in seinem Bett saß und ein bisschen zur Ruhe kam, sah er sein Gegenüber an.

„Könntest du bitte noch mal das Tuch holen?“, fragte Orcelito und hob seine Blut verschmierte Hand.

Kirikos Augen weiteten sich und sah nun deutlich die tiefe Schnittwunde an seiner Hand. Er wollte etwas sagen, doch Orcelito schüttelte den Kopf und blickte zur Wasserschüssel.

„Gleich“, sagte er kurz und knapp und wartete.

Kiriko erhob sich und holte das Tuch. Währenddessen sah sich Orcelito seine Wunde selber einmal genauer an.

Ein glatter Schnitt. Nichts Besonders.

Es hatte halt nur stark geblutet, stellte er in Gedanken fest und fuhr mit seiner anderen Hand vorsichtig über die Verletzung.

Kiriko war in der Zwischenzeit wieder da und gab ihm das feuchte Tuch. Vorsichtig säuberte Orcelito seine Hand und versuchte so gut wie es ging, seine Wunde zu säubern. Er atmete tief ein, besah sich seine saubere Hand und legte das Tuch beiseite.

„Es ist nichts passiert“, sagte der Kronprinz schließlich und sah Kiriko eindringlich an.

Es war ja auch schließlich nichts passiert.

„Das sehe ich. Was ist geschehen?“, fragte Kiriko wiederholt eindringlich und die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Das ist merkwürdig..., war Orcelitos Gedankengang und schüttelte innerlich den Kopf.

„Es ist wirklich nichts passiert. Hier war kein Einbrecher, kein Attentäter, kein Verräter. Nur ich.“, antworte er und sah sich in seinem Zimmer um.

Kiriko sah ihn skeptisch an. Er hatte alles Recht dazu. Die Zerstörung war doch deutlich schlimmer, als Orcelito selber in Erinnerung hatte. Sein schwerer massiver Holzstuhl war gesplittert, die Papiere und Glasscherben waren überall verteilt. Die Tinte überall verlaufen und befleckte weitläufig den Boden und einige Kleidungstücke. Selbst die Wand hatte etwas abbekommen. Sein Tisch sah durchstöbert aus. An der Stelle, wo er eben noch lag, war eine kleine Blutlache zu erkennen. Von seiner Hand.

Orcelito dachte nach. Dabei griff er automatisch zu seinem Primseed, doch dieser war nicht in seinem Haar. Ein weiteres, aussehendes Indiz, dass nach deutlich mehr aussah, als Nichts.

Auf jeden Fall erklärt das eindeutig meine heftigen Kopfschmerzen, dachte er.

Schließlich hatte er ihn mit aller Gewalt aus seinem Haar gerissen und an die Wand geschmissen.

Kiriko sah ihn weiterhin eindringlich an. Orcelito musste ihm deutlich machen, dass nichts Schlimmes passiert ist.

„Könntest du... meinen Primseed holen? Er müsste irgendwo dahinten an der Wand liegen und... einen Becher Wasser“, fragte er, denn nach den paar Sätzen, die er seit dem Aufwachen gesprochen hatte, war sein Hals rauer als Pergamentpapier.
 

Wieder stand Kiriko ohne Murren auf. Als erstes suchte er nach dem Primseed. Er musste das Chaos ein wenig beiseiteschieben und fand ihn schließlich mit einigen Haaren am Ende. Danach holte er den gewünschten Becher Wasser und setzte sich wieder zu Orcelito. Er gab ihm das Wasser und den Primseed. Nachdem der Prinz seinen Durst gestillt hatte, sah er seinen Primseed an und betastete ihn Millimeter für Millimeter.

„Und du willst mir immer noch sagen, dass nichts passiert ist?“, fragte Kiriko wieder und starrte auf das Haarbüschel am Ende des edlen Haarschmucks.

„Das einzige was hier passiert ist, bin ich“, erklärte der Kronprinz und befreite das Ende vom Primseed von seinen Haaren.

Bei seinen Kopfschmerzen wollte er ihn nicht direkt wieder einflechten.

„Ihr?“, irritiert starrte Kiriko ihn weiter an.

„Ja ich. Darf ich nicht auch mal meinen Gefühlen etwas Luft machen?“, fragte Orcelito und sah seinen Gegenüber vorwurfsvoll an.

Dieser war es diesmal, der seinen Blick durch das Zimmer schweifen ließ.

„Nicht wenn...“, Kiriko pausierte und sah von der Blutlache zu der Wunde an der Hand.

„Nicht, wenn Ihr Euch dabei selbst verletzt.“, beendete er seinen Satz und nahm die verwundete Hand von Orcelito in die Hand.

Bei beiden löste das ein komisches, prickelndes Gefühl aus. Eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden... Orcelito nahm seine Hand wieder an sich.

„Ach! Das war doch nichts! Wäre ich nicht eingeschlafen, dann wäre das alles gar nicht mehr sichtbar gewesen und du hättest mich nicht so sehen müssen“, meinte er schließlich und versuchte sich nun langsam an einer normalen Konversation.

„Meines Erachtens war das schon Etwas. So etwas habe ich bei Euch noch nie erlebt. Seit ich bei Euch bin. Was für ein Gefühl war es denn, welches Euch zu dieser Zerstörung geführt hat?“, sagte Kiriko und sah zu dem Zimmerchaos und zu der Wunde an des Blonden Hand.
 

Orcelito sah Kiriko ernst und fassungslos ins Gesicht. War das ein Scherz? Das konnte Kiriko doch nicht ernst meinen! Er hatte doch wohl allen Grund dazu solch einen emotionalen Zusammenbruch zu erleben, oder nicht!? Auch wenn er der Kronprinz war, ein Mensch war er immer noch, auch wenn das viele vergaßen.

„Dir fällt kein Grund ein, warum ich wütend oder gar verzweifelt sein könnte???“, fragte Orcelito seinem Untergebenen und in seiner Stimme schwang Verbitterung mit.

Kirikos Blick wandte sich von Orcelito ab. Die Bettdecke schien plötzlich viel interessanter zu sein.
 

Schweigen.
 

„Gibt es eine Möglichkeit, Euch Eure Situation angenehmer zu gestalten?“

Kirikos Augen waren wieder auf das Gesicht des Kronprinzen gerichtet und sein Gesichtsausdruck zeugte von Reue und Schuldgefühlen. Solch ein Gesicht hätte Orcelito niemals erwartet. Besonders nicht von Kiriko Lagen, seinem Puppenspieler. Er war gänzlich verwirrt, versuchte es allerdings nicht zu zeigen. Das Kribbeln in seinem Magen wurde wieder stärker und den drang Kiriko zu bitten, sich nicht die Schuld zu geben kam noch dazu. Dabei war schließlich alles seine Schuld.

Ich... Ich weiß nicht was ich machen soll...! Ich mein... Meint er es ernst? Kann ich auf sein Wort vertrauen...? …. Was ist das für eine Frage! Tu ich das nicht schon die ganze Zeit? Aus irgendeinem Grund?, dachte Orcelito und starrte auf seine Hände und presste die Lippen aufeinander.

Sein Primseed in seiner Hand funkelte ihm entgegen und ließ ihn daran erinnern, wer und was er war. Der Wunsch, der schon so lange auf seiner Seele brannte, ließ er nun freilauf.

„Ich möchte nicht mehr deine Puppe sein.“
 

Die Verwirrung war Kiriko ins Gesicht geschrieben. Puppe? Welche Puppe? Glaubte Orcelito wirklich, er würde ihm bedingungslos folgen und vertrauen, wenn er selber noch der Puppenspieler wäre? So schnell wie möglich versuchte er seine Fassung wieder zu erlangen.

„Fühlt es sich so an, als wärt Ihr meine Puppe?“, fragte Kiriko daraufhin und versuchte Orcelito fest in die Augen zu blicken.

Schon seit einer gewissen Zeit ist er doch von diesem Plan vollkommen abgewichen. Ganz.
 

Orcelito war der intensive Blick unangenehm. Nach einigen Sekunden wich er ihm aus. Genau das war doch schließlich der Punkt, warum er so verzweifelt war. Er wusste nicht mehr, was Kiriko in ihm sah und auf welcher Seite dieser stand. Alles hatte sich über die Wochen, Monate verändert und Orcelito wusste einfach nicht in welche Richtung. Er konnte es nicht verstehen, nicht logisch nachvollziehen.

„Auf eine Frage mit einer Gegenfrage zu Antworten ist sehr unhöflich“, antwortete der Kronprinz und sah wieder zu seinem engsten Vertrauten.

Seinem einzigen Vertrauten, was die ganze Sache noch komplizierter werden ließ.

„Aber ich antworte auf deine Gegenfrage: Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung was ich denken soll.“

Orcelito stoppte kurz und überlegte, ob er wirklich seine Schwäche in Sätzen ausformulieren sollte. Wenn doch alles nur eine Farce war? Nein. Er würde sich dem ganzen stellen, denn sein Gefühl sagte, er sollte es tun.

„Ich bin verwirrt, was zwischen uns ist. Vor einigen Wochen und Monaten war ich überzeugt davon, dass ich nur ein Mittel zum Zweck bin, aber in letzter Zeit fühlt es sich anders an...“, gab er schließlich zu und musste seinen Blick abwenden.

Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und seine Hände wurden feucht. Dass er nicht angefangen hatte aus Unsicherheit zu stottern, sah er selber als ein Wunder an.
 

Kiriko musste über die Unsicherheit Orcelitos liebevoll lächeln. Es kam von ganz alleine. Er musste zugestehen, dass diese Aussage von seinem Kronprinzen sehr glücklich machen, denn hieß, dass er nicht der Einzige war, der bemerkt hatte, dass sich zwischen ihnen etwas verändert hatte. Etwas, dass ihn in seinem Inneren kribbeln ließ. Kiriko nahm eine Hand von Orcelito und führte sie zu seinem Mund, um ihm dort einen sanften Kuss zu hinterlassen.

„Mein Herr, ich bin froh, dass ich nicht der Einzige bin der so denkt...“, wisperte er gegen die Hand und sah wieder auf, ließ die Hand dabei aber nicht los.

Das Kribbeln in ihm war nun so intensiv, es schmerzte beinahe. Und an sein Herzklopfen wollte er gar nicht erst erinnert werden.

„Seit einiger Zeit schon arbeite ich nur für euch, denn eure Ziele sind meine Ziele und ich möchte diese erfüllen um in die Zukunft blicken zu können. Diese Zukunft würde ich am liebsten an eurer Seite verbringen“, erklärte Kiriko sich und sein Lächeln war nun nicht mehr liebevoll, sondern von verzweifeltem Schmerz durchzogen, da er von solch einer Zukunft nur zu gerne träumte.
 

Orcelito war nicht nur irritiert, sondern auch überrascht über die Reaktion von Kiriko und gab einen quiekenden Laut von sich. Der sanfte Kuss ließ seine Haut auf seiner Hand brennen und es fühlte sich zu seiner Verwunderung wunderschön an. Die gesagten Worte ließen sein Herz in einem schnelleren Rhythmus klopfen, das Kribbeln wurde unerträglich und als Orcelito dann auch noch das schmerzerfüllte Lächeln sah, da war es um ihn geschehen. Dieser Mann war wirklich kein Puppenspieler mehr, ansonsten würde ihn seine Menschenkenntnis nun vollkommen täuschen. Kiriko war sein engster Vertrauter und nicht nur das. Die Einsicht kam spät, aber sie kam:
 

Er liebte Kiriko.
 

Es war Orcelito selber nicht ganz klar, wie es dazu gekommen war, aber es war geschehen und all seine Anzeichen, die sich in seinem Körper breit machten, sagten es ihm nur all zu deutlich.

Orcelito legte seine Hand auf Kirikos Wange und lächelte ihm verzweifelt zu.

„Ich würde gerne solch eine Zukunft mit dir gemeinsam sehen. Das wäre wundervoll. Es wäre ein sehr schwerer, fast unmöglicher Weg, aber denkst du, wir würden das hinbekommen?“
 

Kiriko genoss die warme Hand von Orcelito auf seiner Wange. Es schien ihm so, als hätte er sich Ewigkeiten danach gesehnt. Und eigentlich hatte er das auch. Die Worte aus dem Mund seines Gegenübers waren Balsam für seine Seele und ließen alle Zweifel verfliegen.

Diese Berührung zeigt mir nur eindeutig, wie lange ich auf solch einem Moment gewartet hatte. Wie dumm es war, diese Gefühle unterdrücken zu wollen. All der Schmerz und die Unsicherheit.

Aber die Liebe als niedriger Mensch zu einem Kronprinzen war für mich einfach nicht real, dachte Kiriko und sein Lächeln veränderte sich in pure Erleichterung und er schmiegte sich kurz in die Hand von Orcelito.

„Es tut mir Leid, dass ich anscheinend Schuld bin, dass Ihr verzweifelt seid und euch selbst verletzt“, sagte er und küsste die Handinnenfläche Orcelitos.

„Ich schwöre Euch, das wird nicht wieder passieren!“
 

All die Last fiel von Beiden ab. All die Last, die sie Wochen, Monate lang mit sich getragen hatten. Keiner sagte ein Wort und keiner von beiden sagten die berühmten drei Worte, doch sie verstanden auch so, was der andere dachte und fühlte. Sie hatten beide nicht glauben wollen, dass sie in der letzten Zeit gelernt hatten, einander auch ohne Worte zu verstehen, doch war es schon längst dazu gekommen.
 

Kiriko nahm die Hand von seiner Wange, sein Kopf näherte sich dem des Anderen und vorsichtig und sanft ließ er sein Lippen auf die von Orcelito legen. Beide schlossen die Augen und vergaßen die Welt um sich herum. Der Kuss war nicht lange, doch er reichte aus, um alles zu auszudrücken. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf Orcelitos Wangen und nach einigen Sekunden war ein schüchternes, aber glückliches Lächeln auf seinem Gesicht zu erkennen.

„Lass uns gemeinsam in die Zukunft gehen und sie gestalten“, sagte der er und legte seine Stirn an die von Kiriko.

Kiriko lächelte und nickte. Danach löste er sich vollständig von Orcelito, stand von dessen Bett auf und kniete sich ergeben davor und legte einen Schwur ab:
 

„Ich, Kiriko Lagen, geboren mit dem Namen Nathnael, schwöre Euch, Euch mit meinem Leben zu beschützen, Euch niemals allein mit eurer Verzweiflung zu lassen und ewig für Euch da zu sein. Keine Situation soll unlösbar für Euch sein. Darüber hinaus gelobe ich Euch meine vollkommene Treue, bis an mein Lebensende.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ani-Freak00
2014-10-06T00:12:30+00:00 06.10.2014 02:12
Hallo^^
Ich war schon ur lange nicht mehr on, dann komme ich und such eine gute FF und BUMM! kommt mir diese hier entgegen gesprungen.

Ich bin ein riesiger +C fan aber es gibt dazu nur 2 Pairings die mir gefallen. Und dieses hier ist eines davon! Ich bin so froh es gefunden zu haben!
Ich danke dir von ganzem Herzen das du diese FF geschrieben hast. Hoffentlich schreibst du mal eine weitere FF ^.-
Von:  DivaIana
2014-09-22T14:29:56+00:00 22.09.2014 16:29
Hallo!
Zuerst muss ich sagen, dass ich mich wegen deiner FF erst hier angemeldet habe - mein heiß geliebtes Fandom, eine geile FF, und KEIN Kommentar?! Das geht doch nicht! v.v

Ich hab mich sofort in deinen Schreibstyl verguckt, muss ich sagen (^.^) Du schreibst ausführlich, ohne zu weit auszuholen, alles liest sich flüssig und die Spannung bleibt bis zum schluss erhalten. Sehr schön :D
Ich muss sagen: Ich LIEBE das Pairing! (Eigendlich auch noch andere aus +C, das ist hier aber nicht von belang.) Ich war ziemlich überrascht, als ich die Beschreibung gelesen habe. Ich bin glücklich, dass es endlich zumindest EINE FF gibt, die ich über das Pair lesen konnte!
Ich selbst bin auch gerade fleißig am schreiben, um aus FF.de eine Kategorie zu basteln- dazu braucht man nämlich mindestens 3, um eine Kategorie zu eröffnen. Nunja, 1/3 hab ich schon geschafft <.< Wieso hast du sie da nicht auch hochgeladen? Oder hab ich sie nur nicht gefunden?

Auf jeden fall hoffe ich, dass du nochmehr zu diesem Fandom schreiben wirst - natürlich nur, wenn du Lust hast...

Liebe Grüße,
Diva Iana


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