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Jade - Dritter Teil

Teil 3
 

Er hatte während ihres Monologs nichts gesagt, hatte sie einfach nur ausreden lassen und hatte ihr ruhig zugehört.

Ihre Mutter war also eine Alkoholikerin und das eine von der schlimmen Sorte. Nach ihrem letzten Schwächeanfall bei dem sie getrunken hatte, hatte dieser sie so weit gebracht, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Dabei hatte ihr Vater sie finden und in seine Gewalt bringen können. Nash hörte aus ihren Worten die Liebe die sie ihrer Mutter und den Hass den sie ihrem Vater entgegen brachte. Sie war sich nicht mal im klaren, wie sehr sich ihre gut mit Worten versteckten Gefühle in ihrem Gesicht wiederspiegelten.

"Und jetzt bezahlt er für mich die Entzugsklinik für meine Mutter." Und wenn du fliehst, was würde dann geschehen, wollte Nash sie fragen, traute sich aber doch nicht. Sie wirkte zerbrechlich, und sie wurde auch sehr oft verletzt und verraten. Obwohl sie ihre Mutter innig liebte, so sah er ihr an das sie ihr nicht ganz verzeihen konnte ihr solch ein Leben ermöglicht zu haben.

"Warum wollte Mike das du in seinem Laden arbeitest. Ich weiß das deine Mutter mal auch diesen Beruf ausgeübt hatte, vor deiner Geburt, aber du bist Mikes Tochter?" "Beruf", sogar für Nash schien dieses Wort wie eine fade Maske zu sein.

"Meine Mutter hat ihn geliebt, obwohl ich jetzt nicht verstehen kann, was sie an ihm fand. Er ist ein Ekelpaket, und er hat die Liebe meiner Mutter schamlos ausgenutzt. Als sie schwanger wurde, da hat er ihr nicht angeboten sie zu heiraten oder mit dem Job aufzuhören, nein sie musste weitermachen. Der Name, also mein Name war ausschlaggebend, dass sie geflohen ist."

"Dein Name?"

"Ja, mein Vater hat ihn mir gegeben, nach dem Laden den er besitzt. Ich sollte später einmal das Aushängeschild für Jade sein. Nicht mal geboren und schon verplant, er hatte nie was anderes als Profit im Sinn."

"Aber deine Mutter hat sich geweigert?"

"Ja sie hat ihm Geld gestohlen, sehr viel Geld und ist mit mir weggelaufen als ich zehn war. Seitdem haben wir uns zwölf Jahre erfolgreich durchs Leben geschlagen." Nash war sich sicher, dass das Leben mit ihrer Mutter nicht gerade einfach gewesen war in den zwölf Jahren, in denen sie vor ihrem Vater fliehen musste. Auch wenn sie einigermaßen genug Geld gehabt hatten am Anfang, so war das dennoch nicht ausreichend um zwölf Jahre in Angst zu überspielen.

"Komm, gehen wir. Ich muss heute noch einiges geschäftlich erledigen." Nash sagte nichts und fragte auch nicht mehr nach. Jade war froh nichts mehr erzählen zu müssen, denn entgegen ihrem Willen war sie sehr redselig gewesen, fast hätte sie ihm auch noch verraten weswegen sie nicht fliehen konnte, aber gelogen hatte sie auch nicht.

Sie folgte dem Mann dem sie gehörte nach draußen und stieg ohne Zögern mit ihm in sein Auto. Ihre Mutter war vorerst in Sicherheit, ein kleiner Trost und ein Hinweis das sie nicht hetzen musste.
 

Wieder in seinem Haus angekommen, ließ Nash Jade fürs erste alleine. Er bat sie darum sich für die nächsten paar Stunden selbst zu beschäftigen, da er arbeiten musste. Gleich, nachdem er dies gesagt hatte, begab er sich in sein Zimmer und Jade blieb unschlüssig im Wohnzimmer stehen.

Sie wartete aber nicht lange, dachte aber auch nicht sehr nach als sie sein Jackett vom Stuhl nahm auf den er es abgestellt hatte, und seine Brieftasche heraus zog.

Insgesamt vierhundert Dollar hatte er bar bei sich, was sie sehr befriedigte, als sie es ohne Leichtigkeit an sich nahm. Da sie sich schon vorher umgezogen hatte und nicht mehr das rote Kleid trug, nahm sie nur noch ihre neue Jacke und begab sich zur Tür.

Aber gerade als sie das Wohnzimmer verlassen wollte, blieb sie noch einmal stehen. Sie wusste nicht was sie zögern ließ. Doch der Gedanke das sie so undankbar Nash verlassen würde, ohne ihm auch nur etwas gegeben zu haben, war ihr zuwider.

"Na, wo willst du denn hin?" Er stand auf der obersten Treppe und sah so unglaublich gut aus. Für den ersten Moment verlor sie sich in diesem Augenblick, bevor sie wieder zu sich kam.

"Ich wollte spazieren gehen, hast du Lust mich zu begleiten."

"Ja sehr gerne." Sie wusste nicht was in ihm vorging, ob er ihr glaubte oder ob er ganz genau wusste was ihr Ziel war. Aber sie hatte es gespürt, dieses Zögern in seiner Stimme, bevor er einwilligte sie zu begleiten.

Jade wusste es nicht, weswegen sie plötzlich schwach geworden war und jetzt ruhig im Wohnzimmer wartete, damit er seine Jacke holte um einen Spaziergang mit ihr zu unternehmen. Sie spürte nur das Geld das ihr schwer in der Tasche lag und das sie fest mit der einen Hand umklammerte.

"Jade?" Sie hatte ihn gar nicht bemerkt, wie er jetzt so plötzlich neben ihr aufgetaucht war. So war es auch nicht verwunderlich das sie ziemlich aus der Fassung geriet als Nash sie jetzt nah und schnell an sich zog und sie küsste. Dennoch hielt sie ihre Lippen fest zusammen gepresst, denn nur so glaubte sie sich sicher, dass sie ihm nicht nachgeben würde.

"Mach deinen Mund auf Jade, bitte." Flüsterte er zärtlich und knabberte genüsslich an ihrer Unterlippe. Sie wusste das es klüger gewesen wäre es nicht zu tun, aber sie tat es. Genau wie diese Macht die sie davon abgehalten hatte sofort zu fliehen, ergab sie sich jetzt Nash.

Der Spaziergang und die Flucht und auch ihre Mutter waren vergessen in diesem Augenblick, als sie ihre Lippen öffnete und ihn voll gewähren ließ.

Nash spürte wie sie nachgab wie in ihr die letzte Mauer einbrach. Ohne zu zögern hob er sie hoch und trug sie nach oben in sein Zimmer. Die Wohnzimmercouch war ihm zu unbequem um ihr zu zeigen was er mit ihr vor hatte.

Er fühlte sich wie neu geboren, sie passte perfekt zu ihm und auch an ihn. Und jetzt wo er sie sanft aufs Bett legte und sich ihre schwarzen Haare auf seinem weißen Kopfkissen ergossen, wusste er auch, dass er sie nie mehr wurde loslassen können. Sie gehörte ihm.

"Du bist mein und nur mein." Sagte er fest und sein Kuss wurde härter und fordernder.

"Ja." Jade hauchte diese zwei Buchstaben leise aus, bevor sie sich vollends ergab. Hier und jetzt zeigte ihr Nash wie schön und wundervoll die Liebe sein konnte. In diesem Moment vergaß sie alle ihre Sorgen, von da ab gab es nur diesen einen Mann der sie zärtlich liebkoste.
 

Eine Woche war vergangen und immer noch war es wie ein Wunder morgens neben ihm aufzuwachen und seine Wärme zu spüren. Jade hatte viel von ihm bekommen und so viel gefühlt. Sie wusste sogar das sie sich rettungslos in diesen Mann verliebt hatte, der so ruhig neben ihr schlief.

Die Tränen rannen ihr ihr hübsches Gesicht herunter und sie traute sich nicht noch einmal sich runter zu ihm zu beugen um ihn zu küssen, da er davon aufwachen konnte.

Jade erhob sich endlich und ging weg, erst aus dem Zimmer und dann aus dem Haus. Sie wollte sich nicht umdrehen, nicht mehr zurückschauen, weil sie wusste das sie ihn nie mehr wiedersehen würde und der Schmerz nicht noch größer werden sollte. Tränenüberströmt hielt sie das nächste Taxi an, und verschwand so aus seinem Leben, ob sie es wollte oder nicht.

"Wohin Miss?"

"Das White Memorial Heim in der Barington Street 21."
 

Sie war nicht da, der Platz neben ihm war leer und kalt. Er machte sich nicht die Mühe nachzusehen ob sie womöglich in der Küche oder im Bad war, er wusste es auch so. Sie war nicht da!

Nash verfluchte ihren Familiensinn und alles andere auch. Wie konnte sie ihm das antun, ohne ihn vorher um Hilfe zu bitten. Er hätte ihr doch so gerne geholfen, hätte ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen.

Die letzte Woche war einfach viel zu trügerisch schön gewesen um wahr zu sein. Aber dennoch gab er sich nicht geschlagen. Diese störrische kleine Person gehörte ihm, und das hatte er ihr schon sehr oft gesagt. Nur musste er es ihr offensichtlich noch einmal sagen, bevor sie endlich zur Vernunft kam.

Es fiel ihm jetzt nicht mehr so schwer sich aus dem Bett zu erheben und in seine Kleidung zu schlüpfen. Er hatte ein festes Ziel vor seinen Augen und bevor er das nicht verwirklicht hatte, wurde er nicht eher ruhen. Eine letzte große Aufgabe um ihn an das Ziel seiner Wünsche zu bringen.
 

Es roch unangenehm, so typisch Klinik eben. Obwohl sie modern war, änderte das nichts daran, dass jeder ein unangenehmes Gefühl verspürte, wenn er das Heim betrat.

Jade hatte sich reingeschlichen, zuerst hatte sie fragen wollen, wo ihre Mutter untergebracht war, aber dann hatte sie doch zuerst vernünftig nachgedacht. Was wäre wenn ihr Vater jemanden abgestellt hätte um sie hier abzufangen?

Deswegen war es nicht verwunderlich das sie von allen Schwestern die an ihr vorbeikamen merkwürdig betrachtet wurde.

"Was kann ich für sie tun Miss?" Jade schrie laut, so groß war der Schreck gewesen als der Mann hinter ihr aufgetaucht war. Nach einer Weile aber beruhigte sich ihr Pulsschlag.

"Es tut mir leid, wenn ich sie erschreckt haben sollte."

"Nein, nein, ist schon in Ordnung." Er hatte eine angenehme Stimme, für einen Doktor der er zu sein schien, bestimmt etwas gutes.

"Nun wie kann ich ihnen helfen?"

"Ich suche meine Mutter, Christiane Jerard, sie wurde vor circa zwei Wochen hier eingeliefert."

"Oh ja, diese wunderschöne Frau. Es tut mir leid junge Dame ihnen das mitteilen zu müssen, aber ihre Mutter ist nicht mehr bei uns. Sie wurde vor zwei Tagen in ein anderes Heim verlegt." Es war, als ob ein dunkler Schatten über ihr Herz gerast wäre, bei der Äußerung des Doktors. Jade wollte schreien, wie konnte das sein das ihre Mutter verlegt wird, und die angst die vorher da war, wurde jetzt dadurch nur stärker.

"Wohin...wohin wurde sie gebracht?" Sie wollte nicht aufgeben, es gab noch eine kleine Möglichkeit ihre Mutter wiederzufinden.

"Tut mir leid, aber der Mann der sie abgeholt hat, hat sich geweigert uns den nächsten Aufenthaltsort von Miss Jerard zu nennen." Jetzt wurde es ihr entgültig schwarz vor Augen und als sie zu wanken begann, schien auch der Doktor ziemlich besorgt zu sein.

"Geht es ihnen gut, sie sehen so blass aus?"

"Nein, es geht mir gut, keine Sorge." Plötzlich nach Luft ringend verabschiedete sich Jade schnell von dem netten Mann und ging hinaus aus der Klinik.

"Und ich dachte du kommst nie mehr da raus oder würdest einen anderen Weg nehmen."

"Wie hast du mich gefunden?"

"Es war ganz leicht, als du verschwunden bist, habe ich nur eins und eins zusammengezählt und das ergab eben das Heim in dem deine Mutter untergebracht war." Alles in ihr zog sich zusammen als sie Nash jetzt da stehen sah, er sah so unglaublich gut aus. Aber es war eindeutig der falsche Zeitpunkt um sich von ihrer Liebe zu ihm ablenken zu lassen.

"Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich komme nicht mit dir zurück." Jade zog ihrer Jacke näher an sich und ging an ihm vorbei. Ihm in die Augen blicken, konnte sie nicht. Deswegen konnte sie sich ganz gelassen geben und an ihn vorbeischlendern ohne ihm gleich um den Hals zu fallen, wie sie es eigentlich gerne getan hätte.

"Du willst wohl nicht wissen, wo deine Mutter ist?"

"Was?"

"Du hast mich schon verstanden, ich weiß in welcher Klinik deine Mutter ist. Es geht ihr gut und sie ist auf dem besten Weg der Besserung." Sie war nicht weit entfernt gewesen, so das es jetzt nicht schwer war in wenigen Sekunden bei Nash zu sein und ihn an seinem Jackett zu packen.

"Was soll das, wo ist sie?" Zischte sie ihn wütend an. Sie hasste Scherze und wenn er jetzt mit ihr scherzen würde, würde sie ausrasten. Sie hatte lange genug ihre Gefühle unter einer schützenden Schicht verborgen gehalten.

"Beruhige dich, es geht ihr gut. Ich habe vor zwei Tagen veranlasst das sie in die St James Klinik eingewiesen wird. Eigentlich hatte ich es dir sagen wollen, aber die ganze Woche über waren wir so mit uns beschäftigt, dass ich es einfach vergessen habe."

"Du gemeiner Schuft!" Jade klammerte sich jetzt verzweifelt an Nash.

"Na, na so böse auf mich. Komm gehen wir nach Hause."

"Nein!" Wieder vernünftig geworden, ließ sie ihn endlich los und brachte einen gewissen Abstand zwischen sie beide.

"Wie bitte?"

"Ich habe nein gesagt. Ich liebe dich Nash, aber das ist für mich nicht genug um als dein Eigentum bei dir zu leben."

"Ist das deine entgültige Entscheidung?"

"Ja."

"Oh man, du verdirbst mir auch alles. Eigentlich hatte ich vorgehabt heute alles beim Dinner mit dir zu klären, aber da du so stur bist." Jade wusste nicht worauf er hinaus wollte. Es schmerzte sie aber schon ein wenig, dass er auf ihre Liebeserklärung nichts gesagt hatte.

"Ich bin bis jetzt immer alleine gewesen und es hat mir auch gefallen, bis du in mein Leben getreten bist. Ich wollte mich nicht in dich verlieben, aber ich habe es dann doch getan. Deswegen hoffe ich das du mich heiraten wirst. Wenn du es aber nicht willst, ich würde..."

"Ja, ja und nochmals ja!" Sie überbrückte wieder die Entfernung zwischen ihnen, indem sie ihn heftig umarmte und ihn dann einen langen Kuss gab.

"Na dann, können wir wieder zurück gehen, oder willst du zuerst deine Mutter besuchen?" Dieser Mann konnte Gedanken lesen und er war von nun an für immer mein, waren Jades Gedanken.

"Ja sehr gerne, ich würde meine Mama gerne zuerst sehen, sie soll der erste Mensch sein, der diese freudige Nachricht hört." Glücklich und vollkommen zufrieden verließ Jade mit Nash das Klinikgelände um erst zu ihrer Mutter zu fahren und dann zurück in das Haus von Nash, das bald auch ihr eigenes Zuhause sein würde.
 


 

Oh man, ich habe gnadenlos lange gebraucht bis der dritte Teil jetzt endlich fertig wurde. Tut mir leid, aber offensichtlich hat mich die Erkältung viel schwerer erwischt als ich gedacht hatte. Ich weiß das auch diese Geschichte sehr kurz ist und viel mehr Potential besitzt, eigentlich sollte sie auch ein wenig anders verlaufen und ist am Ende eben so ausgefallen. Hoffe jedenfalls sie hat euch gefallen.

Die nächste Geschichte die folgen wird, ist auch schon fertig. Dort geht es irgendwie um Spielzeug ^__^ und den werde ich morgen hochladen.
 

Ivy



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  capricious
2004-12-03T22:11:52+00:00 03.12.2004 23:11
WOW!!!!!!
ich hätte heulen können, so traumhaft schön war diese Geschichte und so toll schreibst du
wahnsinn echt
also hätte mcih auch gefreut wäre sie etwas länger ausgefallen aber dennoch hatte sie eine perfekte länge (mensch ist das logisch;))
Von: abgemeldet
2003-10-21T17:17:40+00:00 21.10.2003 19:17
Also so schlecht fand's ich gar nicht!
Und das Ende hat mir auch sehr gut gefallen!
Ich freu mich, wenn du bei einen deiner Storys weiterschreibst! ^o^
bye,byechen!
H.D.L.
deine Tearless


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