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Auf dem Eisweg

Es geht nicht immer nur um Karten
von

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Auf dem Eisweg

Tag 2

Wouhuuu~ Das 2. Kästchen! *O* Nur noch 22 Tage!

Aber jetzt erstmal viel Spaß mit der Geschichte. :)

~~~

Auf dem Eisweg/ Kufen-Rennen
 

Es war kalt. Eiskalt.

Sein Atem bildete weiße Wölkchen vor seinem Gesicht und seine Hände waren schon fast taub.

Mühsam rappelte er sich auf und sah sich um. Waren nicht gerade noch Menschen um ihn herum gewesen? Wo waren seine Freunde hingekommen?

Sie waren doch alle gemeinsam hierhergefahren. Da der See endlich zugefroren war, und man darauf Eislaufen konnte, hatten Mark, Tom und Nik beschlossen, dass es Zeit für ihn war Eislaufen zu lernen.

Elias hatte das von Anfang an für eine bescheuerte Idee gehalten, aber sie hatten sich nicht umstimmen lassen und irgendwie hatte er es ja schon immer mal versuchen wollen.

Also waren sie zum See gefahren und hatten sich dort, beim Verleih Schuhe geholt und waren aufs Eis gegangen. Aber auch der Verleih war jetzt nicht mehr da.

Wie zum Teufel war er hier hingekommen? Er hatte es doch noch nicht Mal fertiggebracht ein paar Meter alleine zurückzulegen, ohne unelegant auf den Hintern oder die Nase zu fallen.

Aber er hatte es wieder versuchen wollen und die stützenden Hände losgelassen- nur für ein paar Sekunden, bevor er die eisige Oberfläche des Sees erneut knutschen konnte, doch als er sich nach dem Sturz wieder aufgerichtet hatte, war er alleine gewesen.

Die Temperatur war bestimmt um 20 Grad gesunken und er hatte das Gefühl jeden Moment zu erfrieren. Langsam versuchte er sich aufzurichten, doch seine Füße fanden auf dem eisigen Untergrund keinen Halt- und die Eislaufschuhe machten es nicht besser. Elias überlegte auf allen Vieren- so unelegant das auch aussehen mochte- zum Rand zu robben, aber das Problem war, dass weit und breit kein Rand zu sehen war. Weiße, glatte Fläche, soweit das Auge reichte. Sogar der Himmel hatte so einen hellen Blauton, dass er auch fast weiß schien. Seit wann war dieser verdammte See so groß?! Und wie zum Kuckuck war er so weit von seinen Freunden weggekommen?
 

„MARK! TOM! NIK!“, rief er aus voller Brust und wartete- aber bekam keine Antwort.

Wenn das ein Scherz war, dann war er nicht lustig, dachte er grummelnd. Denen würde er was erzählen, wenn er sie gefunden hatte. Er startete einen neuen Versuch aufzustehen, scheiterte aber kläglich. Mittlerweile hatte er bestimmt schon blaue Flecken am Hintern und an den Knien und ihm tat alles weh.
 

Nach kurzem Überlegen beschloss er die störenden Schuhe auszuziehen. Vermutlich würde er dann noch mehr rutschen und frieren, aber vielleicht schaffte er es so zumindest aufzustehen.

Während er ungelenkig an den weißen, abgenutzt wirkenden Schuhen herumhantierte, schob sich eine Hand in sein Blickfeld. Er zuckte zurück und sah auf. Vor ihm stand ein junger Mann, ungefähr in seinem Alter. Er war relativ groß und hatte pechschwarze, kurze Haare, die seine eisblauen Augen irgendwie ziemlich betonten. Er trug nur einen dünnen, elegant wirkenden Mantel und eine Hose, die zu einem Anzug hätte gehören können, und Elias fragte sich, was jemanden dazu bewog in so einem Outfit Eislaufen zu gehen.

Erstens war es viel zu kalt und zweitens war das Gewand doch viel zu schade, um zu riskieren, dass es bei einem Sturz beschädigt werden würde.

„Hast du dich verletzt?“, riss ihn die ruhige Stimme seines Gegenübers aus den Gedanken und er schüttelte reflexartig den Kopf.

Gott, war das peinlich.
 

Doch das schien den Schwarzhaarigen nicht zu stören, er packte nur Elias Hand und zog ihn mit überraschend viel Kraft auf die Füße.

Elias taumelte leicht, als er unvorbereitet wieder sein Gleichgeweicht halten musste, fing sich aber sofort wieder. Stehen war ja noch nicht die schwerste Übung auf diesen Horror-tretern.
 

„Ich heiße Than, und du?“, fragte der Schwarzhaarige ruhig und Elias konnte nicht umhin seine Stimme zu bewundern. Sie war angenehm und klar und schien in seinem Körper zu wiederhallen.

„Elias“, stellte er sich schließlich auch vor. „Weißt du, wie man zurückkommt?“, fragte er dann nach, denn hier war es ziemlich unheimlich. Vor allem, da ihm gerade aufgefallen war, dass man nichts hören konnte, außer den Geräuschen, die er machte.

Keine Vögel, keine anderen Menschen, nichtmal den Wind. Nichts.
 

Than nickte. „Aber das ist ein ziemliches Stück. Du solltest vielleicht erstmal lernen damit umzugehen“, sagte er, und deutete auf Elias Schuhe.

Dessen Miene fiel sofort. Hatte er schon erwähnt, dass er es von Anfang an für eine extrem dumme Idee gehalten hatte, Eislaufen zu gehen?

Er strich sich ein paar verirrte Strähnen aus dem Gesicht und seufzte. Hatte er denn eine andere Wahl?

Ah ja, er konnte vermutlich auch hierbleiben und erfrieren… Das klang nicht unbedingt nach einer besseren Option.
 

Ihm war immer noch kalt. Die Lederjacke, von der er so begeistert gewesen war, war wohl keine so gute Idee gewesen, obwohl sie gefüttert und eigentlich recht warm war. Seine Jeans waren am Hintern und an den Knien schon durchnässt, und machten es damit nicht wirklich besser.
 

„Ich fahre zum ersten Mal….“, versuchte er seine, doch ziemlich peinliche, Situation zu erklären, doch Than lächelte nur. „Das war offensichtlich. Komm, ich helf‘ dir.“
 

Im Fernsehen sah das so einfach aus…. Aber immerhin war Elias jetzt nicht mehr so kalt.

Nach einiger Zeit schaffte er es sogar alleine zu laufen- und zu bremsen!- ohne zu stürzen.

„Gut gemacht!“, meinte Than lächelnd und fuhr zu ihm. Mittlerweile hatte es angefangen zu schneien und sowohl auf Thans schwarzem Mantel, als auch in seinen Haaren hatten sich schon Schneeflocken verfangen.
 

Elias strich sich mit der Hand durch seinen braunen Haarschopf und versuchte so, die Schneeflocken, die sich ihn als Landeplatz ausgesucht hatten so gut es ging loszuwerden.
 

„Es wird bald dunkel“, sagte Than, nach einem kurzen Blick auf den Himmel.

„Lust auf ein Wettrennen?“, fügte er dann leicht grinsend hinzu.
 

Elias verzog das Gesicht. „Nachdem ich es endlich geschafft habe ein paar Meter zu fahren, ohne zu stürzen? Wenn wir so schnell fahren, falle ich bestimmt.“

Than lachte leise und schüttelte den Kopf. „Du wirst nicht fallen, solange du vor mir bist.“

„Klingt nicht überzeugend…“

„Ich verspreche dir, dass dir nichts passiert, solange du vor mir bleibst, ok? Außerdem machen sich deine Freunde bestimmt schon Sorgen um dich. Wir sollten also schnell zurück“, die ruhige Stimme überzeugte ihn. Außerdem hatte Than in jedes Mal abgefangen, bevor er den Boden berührt hatte, vermutlich sollte er deshalb vor ihm bleiben.
 

Elias nickte.

„Siehst du den Baum dort vorne? Das ist unser Ziel.“

Der Braunhaarige hätte schwören können, dass der Baum vorher nicht da gewesen war. Aber er war ziemlich weit weg, also vielleicht hatte er ihn einfach übersehen.
 

„So weit?“

„Komm schon, dass schaffst du!“ Than lächelte und Elias gab sich geschlagen. Was sollte schon großartig passieren, wenn er es nicht schaffen würde.
 

„Bereit? Versuch dein Bestes, mich zu besiegen! Auf die Plätze, fertig, LOS!“

Elias fuhr los. Er hörte die ruhigen Bewegungen direkt hinter sich, und fuhr schneller. Ums Bremsen würde er sich nach dem Zielpunkt Sorgen machen.

Plötzlich war die Kälte wieder da. Er sah, wie Than aufholte und bemühte sich schneller zu fahren. Sein Atem wurde flacher und seine Lunge schien zu bersten, aber das Ziel kam immer näher. Er konnte es schaffen! Nur noch ein paar Meter! Es war so kalt…

„Gut gemacht!“, hörte er plötzlich Thans Stimme hinter sich. „Bis bald, Elias!“

Als er sich nach ihm umdrehen wollte, stolperte er. Erschrocken schloss er die Augen und wartete auf den schmerzhaften Aufprall.

Plötzlich hörte er lautes Piepsen und aufgeregte Stimmen. Seine Atmung ging immer noch sehr flach und jeder Atemzug tat ihm weh.

Unsicher öffnete er die Augen und sah direkt in das Gesicht seiner Mutter. Sie weinte. Elias wusste nicht, wovon er verwirrter sein sollte: Dass sie hier war, oder dass sie weinte.
 

Er hätte ja gerne nach den Gründen gefragt, aber sein Körper war überraschend unkooperativ.

„Gott sei Dank, du lebst!“, flüsterte sie, als sie ihn umarmte.
 

Leben? Na schon? Er fühlte sich etwas lädiert, aber ziemlich lebendig- und ziemlich verwirrt. Eine Aufklärung wäre also eine ganz nette Idee.

Da schob sich eine andere Person in sein Blickfeld. Kurze, braune Haare, helle, braune Augen und ein weißer Kittel, wie ihn Ärzte trugen, war das erste, was Elias sah.

Ein Arzt? Das würde erklären, warum die Wände so weiß waren und es so nach Desinfektionsmittel roch. Aber wieso-?
 

„Du warst fast einen Tag lang bewusstlos. Du bist im Eis eingebrochen und die Bergung war sehr schwierig. Eigentlich warst du schon tot, aber die Reanimation ist geglückt und dein Herz hat wieder zu schlagen begonnen. Trotzdem bist du nicht aufgewacht! Und gerade eben… die Maschinen… dein Herz! Ich dachte schon… Ich dachte-“ seine Mutter brach ab und drückte seine Hand noch kurz, bevor der Arzt sie verjagte, damit er Elias untersuchen konnte.

Dann riet er ihm zu schlafen- er sei über den Berg, aber die Überwachungsgeräte würden sie vorsichtshalber erst am nächsten Tag wegräumen.

Elias nickte und schloss die Augen.
 

Er war bewusstlos gewesen? Tot? Aber er hatte gar kein Licht gesehen. Und auch sonst…

Plötzlich durchzuckte ihn die Erkenntnis, wie ein Blitz.
 

„Und ich dachte, man muss beim Kartenspielen gegen den Tod gewinnen“, murmelte er erschöpft.
 

Daraufhin hörte er ein leises Lachen. „Vergiss nicht, wer die Regeln macht. Wir sehen uns wieder, Elias. Und dann wird es schwerer sein zu gewinnen. Leb wohl.“

Elias schlug die Augen auf, aber er war alleine im Raum.

Thans Stimme hatte sanft geklungen. Es war keine Drohung gewesen, sondern ein Versprechen. Eines, das er ganz bestimmt einhalten würde.
 

~~~

Geht das als Happy End durch? :D

Ich würde mich über einen Kommi freuen, wenn es euch gefallen hat! <3~

Natürlich auch, wenn es euch nicht gefallen hat… auch, wenn ich nicht annehme, dass ihr dann bis hierher gelesen hättet… x’D
 

LG

Seri



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MissImpression
2014-12-03T19:22:19+00:00 03.12.2014 20:22
Hallo :)

Ein schöner OS mit einer tollen Auflösung!
Dass das Rennen in Verbindung mit dem Tod zusammenhängt, hätte ich nicht erwartet - aber es gefällt mir sehr gut!

LG
Tanja
Von:  ChocolateChip
2014-12-03T18:29:56+00:00 03.12.2014 19:29
Aww! Also mir gefällt dieser One-Shot sehr gut! Ich kann mit Elias motfühken was das Eislaufen angeht... Ich aknns auch nicht und als sich das letzte mal gefahren bin bin ich glatt auf die Schnauze gefallen...
Ich habe anfangs auch gedacht es würde in ein Shonen-Ai abdriften (hätte nichts dagegen gehabt xD) und dachte auch erst er wäre in einer anderen Welt gelandet so wie du alles beschrieben hast... Was er ja indirekt ja auch war x3 Dass er aber mit dem Tod gekämpft hat war eine Überraschung... auch wenn ich gerne bei Than geblieben wäre *hust*
also nochmal... der OS gefällt mir gut und das Thema ist auch gut getroffen x3
LG
Choco
Antwort von:  Serifeen
05.12.2014 07:37
Willkommen im Club. xD Ich kann auch nicht Eislaufen.... ^^"

O_O Whus? Du wärst gerne dort geblieben?
Also mir wär's ja zu kalt dort.... ;D

U_U Ich wollte so sehr, dass es Shonen Ai wird.... aber.... aber... ;_;
Mein eigentliches Kästchen am 23. wird dafür umso schlimmer in die Richtung gehen. ;D

Freut mich, dass es dir gefallen hat und danke für deinen lieben Kommi! *_*
Von: abgemeldet
2014-12-03T18:02:21+00:00 03.12.2014 19:02
Ja, das ist auf jeden Fall ein Happy End :D Immerhin hat Elias ja überlebt! Ich fand die Geschichte jedenfalls sehr positiv, weil du beschreibst, wie er sich selbst wieder zurückkämpft. <3
Das mit dem Eislaufen hast du jedenfalls sehr schön umschrieben, ich hatte anfangs gar nicht geahnt, worauf es hinaus läuft. Ich dachte sogar, dass es irgendwann in Shounen Ai abdriftet..... xD Also ich war positiv überrascht. ^^

Than ist kurz für Thanatos, oder? :> Ich mag es, wenn Namen eine Bedeutung haben. :>
Antwort von:  Serifeen
05.12.2014 07:31
Wow, du bist gut! *_*
Than steht tatsächlich für Thanatos! ;D
Ich wollte nur nicht den ganzen Namen nehmen, weil das sonst zu eindeutig gewesen wäre... xD
Aber ich bin froh, dass es trotzdem durchschaut wurde!!

:O Ich wollte. Ich wollte so sehr, dass es abdriftet... aber das hätte meinen Plot zunichte gemacht....
So:
"Lass uns ein Wettrennen machen. Du musst gewinnen, um zu überleben."
".... Und wenn ich hier bleiben will?"
"..... -.-' Wir sehen uns eh wieder..."
"Aber dann bin ich alt und schrumpelig! ;_;"
"........ >>' ja...."

XD Danke für deinen Kommi! <3


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