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Weihnachtsfoto

Seto & Joey | Puppyshipping
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich danke euch für die ganzen Favos und die lieben Kommentare (auf die ich noch direkt eingehen werde)!

Hier Kapitel Zwei.
Ich darf euch aber schon hier verkünden, dass es noch ein weiteres Kapitel geben wird. Ich hoffe, das findet bei euch Anklang. ; )

Viel Spaß beim Lesen!

Jaelaki Komplett anzeigen

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Ein neues Jahr

Seto ließ seinen Blick durch die Fensterfront seines Büros schweifen. Draußen reflektierten sich die Sonnenstrahlen in den Schneeflocken, die sich auf den Dächern und Straßen sammelten. Noch war der Schnee weiß, doch schon heute Nachmittag würde lediglich braunschwarzer Schlamm übrig bleiben.
 

»Lassen Sie ihn durch. Ich erwarte ihn.«
 

Wenn Seto ehrlich war, dann genoss er es, wenn sich Menschen in seinem Büro ehrfürchtig umsahen. Wenn sie erkannten, dass sein Büro teurer war als ihre eigene Wohnung. Wenn er in ihrem Blick entdeckte, dass allein seine Präsenz am Schreibtisch sie einschüchterte. Es gab ihm einen Kick. Und lenkte ihn für einen Moment von seinem sonst so fest strukturierten und vorhersehbaren Alltag ab.

Vielleicht war das Ausbleiben dieses sonst erfrischenden Ablaufs das, was ihn an Wheeler so nervte. Dass der Köter nie – niemals – so reagierte, wie es jeder normale Mensch tat. Und das traf doch bereits eine wichtige Aussage über den Köter.

Statt sich mit Ehrfurcht umzusehen, wie angewurzelt stehen zu bleiben und eingeschüchtert zu ihm zu schleichen, stieß Wheeler die Tür auf, natürlich ohne vorher anzuklopfen, strahlte ihn an, als führte er irgendetwas im Schilde, vereinnahmte den Raum, als gehörte er ihm, und schlenderte zu Seto an den Schreibtisch, wo er sich ungefragt dagegen lehnte.
 

Setos Fingerspitzen fanden von selbst an seine Schläfen, als diese zu pochen begannen.

»Ich hoffe, dir ist klar, Wheeler, dass ich hier arbeite

»Absolut«, erwiderte der Köter ernst, »es steht ja nicht nur hier auf deinem Schreibtisch, sondern mit unübersehbaren Buchstaben auch an diesem unübersehbaren Wolkenkratzer, in dem dein Schreibtisch steht.«

Wheelers freches Funkeln in den Augen ließ Seto für einen Moment die Akten vergessen, die er bis halb vier noch zu bearbeiten hatte.

»Dann bist du nicht hier, um dich davon zu überzeugen, dass ich tatsächlich hier arbeite, wenn mich niemand dabei stört«, erwiderte er trocken, »sondern?«

»Du scheinst nicht jeden hier zu empfangen. Warum hast du mich hoch gelassen?«, entgegnete Wheeler statt einer Antwort.

»Wie kommst du darauf?« Setos Stimme sollte gelangweilt klingen, doch Wheelers Grinsen verbreiterte sich.

»Deine Sekretärin unten«, um seine strahlenden Augen zogen sich feine Lachfältchen, »ich hatte die Befürchtung, sie fällt in Ohnmacht. Ich glaube, sie hat wirklich einen Moment hyperventiliert.«

Seto schaute ihn einen Moment lang an, lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und behauptete desinteressiert: »Vielleicht war es mir langweilig?«

»Pffff.«

Wheelers Schnauben war das erste, das sein Büro jemals gehört hatte und nicht von ihm selbst stammte.

»Ja, nee ist klar.«

Der Köter schaute sich unauffällig um – wahrscheinlich sollte es das jedenfalls sein – Seto hielt es eher für ein Gaffen. Er selbst würde niemals so einen bekloppten Gesichtsausdruck zur Schau stellen.

»Hier«, stieß ihn Wheelers Stimme aus seinen Gedanken und er betrachtete überrascht, wie ihm das Hündchen ein Päckchen entgegen hielt. Gut, jedenfalls nicht ganz so bekloppt wie der des Hündchens.

»Wheeler«, begann er genervt.

»Nee, sag nichts«, unterbrach Wheeler ihn sofort, „nimm's einfach und pack's aus, wenn du vielleicht mal Lust drauf hast.«

»Was soll das überhaupt?«

»Du hast gesagt, dass du dir alles, was du dir wünschst, selbst schenken kannst. Aber –«

Wheeler zögerte.

»Ach, nimm es einfach und halt die Klappe.«

Es war das erste Mal, dass sein Büro jemals gehört hatte, dass jemand an ihn gewandt einen solchen Ausdruck gebrauchte. Und er war sich sicher, dass es das einzige Mal bleiben würde. Vielleicht war es das oder vielleicht war es Wheelers Zögern, das ihn tatsächlich dazu bewog, das Geschenk anzunehmen.

»Das Geschenk ist eine Woche zu spät«, spöttelte er. Mit einem Blick auf sein Gegenüber, der bereits zu einem verbalen Schlag angesetzt hatte, fuhr er fort: »Aber Unpünktlichkeit gehörte ja stets zu deinen tradierten Umgangsformen.«

»Und zu deinen deine ätzende Meckerei, dein arroganter Tonfall und die Unfähigkeit, sich zu bedanken.«
 

Für einen Moment kehrte Stille die Stelle zwischen ihnen beiden. Der Köter begann zu grinsen. Seto erschloss sich nicht genau, warum, aber er hatte weder den Nerv, noch die Zeit sich die kleine Welt des Hündchens erklären zu lassen – er wagte ohnehin zu bezweifeln, dass er überhaupt einen Grund hatte, so dämlich zu schauen.

»Dann lass ich dich mal weitermachen mit –« Wheeler riskierte tatsächlich einen Blick auf seine Bildschirme, winkte dann jedoch ab, als wäre es tatsächlich egal. »Mit was auch immer das ist.«

»Das –«, Setos Stimme klang gedämpft hinter seinen aneinander gelehnten Fingern, »sind Millionen.«

Niemand stellte seine Arbeit als egal hin, auch nicht subtil. Nicht einmal der Köter – erst recht nicht der.

»Millionen was

Seto hob vielsagend die Augenbrauen und Joeys Augen weiteten sich.

»Yen?«

»Dollar.«

Wenn Seto ehrlich war, dann genoss er es, wenn sich Menschen in seinem Büro ehrfürchtig umsahen. Noch mehr konnte er es nur genießen, wenn ihm diese Ehrfurcht galt. Vielleicht hatte ihn das zu der Aussage verführt. Allerdings hatte er nicht mit Wheelers Reaktion anschließend gerechnet.

»Cool. Und was kaufst du dann damit?«

Seto wusste keine Antwort. Das war mehr Geld, als er gebrauchen konnte. Eigentlich war es nur Geld, um es anzulegen und noch mehr Geld daraus zu machen, genau das offenbarte er Wheeler. Jeder Banker würde ihm dafür auf die Schultern klopfen. Vom Köter hingegen bekam er nur einen enttäuschten Blick.

»Wie langweilig. Weißt du, dass du von einer Millionen Dollar zweihundertfünfzigtausend Döner kaufen kannst?«

Herzlich willkommen in der Welt des Köters.

»Hast du das eben alleine ausgerechnet?«
 

Gegen Abend spulte sein Gedächtnis Bilder ab, die ihm von dem Gespräch mit Wheeler besonders in Erinnerung waren. Wie er ihn angrinste, wie seine ganze Präsenz plötzlich das Büro ausfüllte und die Atmosphäre von abweisend in angenehm kippte. Wie er ihn mit großen Augen anblickte und dann enttäuscht. Und natürlich der innovative Einfall, eine Millionen Dollar in Döner zu investieren. Eine. Millionen. Dollar.

Ein Grinsen zuckte über seine Mundwinkel, als sein Blick auf dem Geschenk haften blieb, das Wheeler ihm überlassen hatte, und bröckelte Stück für Stück, als er es in seinen Aktenkoffer steckte. Neben Dokumente, die richtig verwendet, zweihundertfünfzigtausend Döner wert waren.

Als er spät in der Nacht nach Hause fuhr und die leere Villa ihn empfing, traf ihn ein absurder Gedanke: Wie sich die Atmosphäre hier wohl ändern würde, wenn der Köter die Villa mit seiner Präsenz flutete?

Mit einem Seufzen musste er sich eingestehen, dass er offensichtlich unter Schlafmangel litt.
 

Setos Leben war eine Aneinanderreihung vorhersehbarer Ereignisse, die er in drei Kategorien unterteilte. Einmal die alltägliche Büroarbeit. Das schloss kleinere Projekte mit ein. Dann größere Verträge, die besonders in den Medien gehypet wurden – was ihm und besonders seiner PR-Abteilung natürlich recht war. Dann gab es die Zusammenarbeiten, die er platzen ließ, weil sie sich nicht mehr rentierten (oder weil ihn der andere schlicht mit seiner Inkompetenz nervte). Diese Vorkommnisse wurden oft genug ebenso durch die Medien getragen, allerdings ausgeschlachtet, bis es in Vermutungen und waghalsige Behauptungen abdriftete. Das brachte dann seiner Rechtsabteilung einiges an Arbeit.

Alles in allem war sein Leben eine abgestimmte, strukturierte Abfolge. Etwas, das ihn beruhigt schlafen ließ. Umso beunruhigender war es, wenn Mokuba in seinem Büro auftauchte. Mokuba war die personifizierte Störung seines durchorganisierten Lebens.
 

Sie saßen in seinem Büro. Der Schreibtisch nahm hier die zentrale Stellung ein. Trat jemand in das Zimmer, so fiel der erste Blick auf die umfangreiche Schreibfläche, mit all den Ordnern und den beiden Computern, seinen Bürosessel und natürlich ihn selbst, der dort saß und die Besucher (wenn er es denn wollte) empfing. Abseits dieses Zentrums standen eine schwarze Ledercouch und ein gleichfarbiger Ledersessel um einen Couchtisch drapiert, der meist erst ins Auge fiel, wenn Seto darauf hinwies.

Mokuba hatte sich natürlich ohne Aufforderung dort niedergelassen. Schon als Kind war das Gang und Gebe gewesen. Sein kleiner Bruder, der dort Hausaufgaben machte – obwohl er es nicht gerne sah, wenn Mokuba zu lange Zeit in der KC verbrachte – aber manchmal hatte ihn Setos schlechtes Gewissen gewähren lassen. Im Sommer hatte Mokuba dort Eis gegessen, im Winter einen Kinderpunsch getrunken. Er hatte geplappert und ihn angestrahlt, während Seto gearbeitet hatte. Jetzt saß Lin dort und kritzelte mit Kugelschreiber irgendetwas auf ein weißes Blatt Papier, das er ihr aus dem Drucker spendiert hatte. Das schlechte Gewissen zehrte wieder an seinen Nerven. Vielleicht setzte er sich deswegen in den Ledersessel, wo er Mokuba schräg gegenüber saß, und verharrte nicht nur am Schreibtisch.

»Stimmt es, dass –«, schon hier wusste Seto, dass er das Folgende bestenfalls verneinen konnte, »Joey vor ein paar Tagen hier war?«

Seto warf seinem Bruder einen prüfenden Blick zu ob des Themenwechsels. Er führte die Kaffeetasse an seine Lippen und nahm einen Schluck, sich völlig bewusst darüber, dass Mokuba ihn aufmerksam beobachtete.

»Und wenn er es war?«

»Dann hätten wir ein interessantes Thema.«

Seto stellte die Tasse zurück auf den Couchtisch und seufzte. »Inwiefern?«

»Seit wann empfängst du hier Menschen, die dir keine Millionen bringen?«

»Ich empfange dich.«

»Jaaaah, genau.«

Als Seto der Mimik seines Bruders gewahr wurde, wusste er, dass er mit dieser Aussage ein Interesse geweckt hatte, dessen Grund er wohl besser nicht erfahren wollte. Genauso wie ihm plötzlich in das Bewusstsein tröpfelte, dass er gerade den Köter auf eine Stufe mit seinem Bruder gestellt hatte.

»Keine große Sache«, wies er von sich ab. »Er ist wieder in der Stadt und hat anscheinend zu viel Zeit.«

»So wie du?«, provozierte Mokuba ihn mit einem kecken Grinsen. »Oder warum lädst du ihn auf einen Plausch in dein Büro?«

»Ich lade niemanden auf einen Plausch in mein Büro.«

Mokuba zog seine Augenbrauen hoch, Seto schnaubte und setzte für einen weiteren Schluck Kaffee an, während er in seine Tasse murmelte.

»Du platzt hier einfach rein. Oder sollte ich die Security informieren und dich hinaus werfen lassen?«

»Das wären mal amüsante Schlagzeilen. Kaiba setzt Kaiba vor die Tür.«

»Bitte sag mir nicht, dass du auch diese Klatsch-Zeitschriften liest.«

»Auch? Wer liest denn –«

»Onkel Seto für dich.«

Lin stand vor ihm und streckte ihm das Papier entgegen, als gäbe es nichts Wichtigeres und Seto war innerlich dankbar für die Ablenkung. Sein Blick schweifte über seine Nichte und das Bild, das auf einem Papier entstanden war, wo sonst Zahlen und Fakten standen, die tausende, hunderttausende Dollar wert waren.

Zweihundertfünfzig, fünfundzwanzigtausend Döner.

Er zog seine Stirn kraus angesichts dieses bescheuerten Gedankens.

Kreise, jeweils zwei übereinander, wahrscheinlich Rumpf und Kopf, mit langen Strichen und Gesichtern, waren auf dem Blatt zu sehen. Einen Weihnachtsbaum mit Kerzen und brennenden Dochten glaubte er zu erkennen. Darüber schwirrten Kugeln mit Flügeln – Vögel oder – und das musste er als wahrscheinlicher erachten – dicke Engel. Besonders groß – und seiner Meinung nach hässlich – wirkten sechs Gestalten die zentral auf dem Bild ins Auge stachen; drei davon größer, eines etwas kleiner.

»Was ist das?«, fragte er sie.

»Mama«, sie tippte auf entsprechende Figur auf dem Bild, »Papa und ich und Karin«, jedes Mal deutete sie auf eine der Gestalten. »Und du und Onkel Joey« erklärte die strahlend – und hier beugte er sich überrascht näher und zog das Blatt Papier gleichermaßen mehr zu sich. Er betrachtete die kindliche Darstellung. Die Figuren und das Durcheinander. Vor sich sah er Wheelers Grinsen. Wheelers Strahlen. Seine Augen. Seine Mimik, die plötzlich so erwachsen wirkte – waren sie wirklich so alt geworden? Er war nicht alt. Aber manchmal fühlte er sich so. Um die sechs Gestalten herum standen noch andere, aber die waren scheinbar unwichtiger, weil kleiner dargestellt.

Lin schaute ihn erwartungsvoll an und das riss ihn dazu hin, ihr über den Kopf zu streichen, über ihre dunklen Locken, um ihr dann ein Lächeln zu schenken (jedenfalls zupfte es an seinen Mundwinkeln).

»Weißt du, eigentlich sucht er einen Job.«

Setos Augenbrauen hoben sich und sein Blick schnellte zurück zu seinem Bruder, der nachdenklich zu seiner Tochter schaute.

»Wer?«

»Joey«, antwortete sein Bruder schlicht.

»Er hat Weihnachten behauptet, er wäre reich. Warum sollte er –«

»Du doch auch«, fuhr Mokuba ihm frech dazwischen und betrachtete ihn. Ironie zupfte an seinen Mundwinkeln. »Trotzdem arbeitest du.«

»Und ich soll ihm jetzt einen Job anbieten?«, spöttelte Seto und stellte seine ausgetrunkene Kaffeetasse hin. Mokuba lehnte sich zurück und erwiderte seinen Blick unschuldig. »Nein, wieso solltest du?«

Setos Augen verengten sich. Er wusste nicht, was Mokuba im Schilde führte.

Hatte ihn der Köter angestiftet? Aber warum sollte der? Wheeler wäre wohl der letzte, der bei ihm – falsch, für ihn – arbeiten wollen würde. Warum brachte Mokuba ohnehin das Thema zur Sprache?

»So – wir müssen dann mal.«

Mokuba erhob sich und schnappte sich Lins Jacke.

»Dir zu sagen, dass du dich nicht überarbeiten sollst, kommt ja ohnehin Jahre zu spät – aber –«

Mokuba schaute ihn vielsagend an und Strenge durchwob seine dunkelblauen Augen. Seto war sich sicher, dass er diesen Blick erst drauf hatte, seitdem er Vater war.

»Lin, vergiss dein Bild nicht«, wandte er sich an seine Nichte, doch die schüttelte heftig den Kopf, so dass ihre Locken wild umherflogen. »Nein, nein, nein!«

Seto hob die Augenbraue.

»Das hab ich für dich gemacht.«

Er behielt das Bild also in seiner einen Hand und strich ihr mit der anderen zum Abschied über den Kopf.

»Ich melde mich«, informierte Mokuba ihn und es klang nicht nach einer Drohung, aber wie ein Versprechen, das Seto besser akzeptierte. Also nickte der und öffnete für seinen kleinen Bruder die Tür, der mit seiner Tochter im Arm hinaus spazierte. Nachdenklich betrachtete er das Kugelschreiberbild in seinen Händen, öffnete einen der Aktenschränke und klebte es an die Innentür zu den anderen Gemälden seiner Nichte.

Nach Mokubas Besuchen erschien ihm sein Büro stets ungeheuer still. Gewöhnlich favorisierte er die Ruhe, wenn er allein arbeitete und ihn niemand störte. Aber.

Mit einem Ruck ließ er sich in seinen Bürosessel nieder und tippte weiter auf der Tastatur.
 

Einige Tage später öffnete er die Tür zur Villa und trat ein. Wie immer trank er einen Tee, während er ein bisschen in der Zeitung blätterte, nur um sich anschließend in die Dusche zu begeben und sich fertig fürs Bett zu machen.

Als er mit einem Handtuch um die Hüften das Schlafzimmer betrat, blieb er wie angewurzelt stehen. Auf seinem Bett lag Wheelers Geschenk.

Bestimmt hatte seine Haushälterin gedacht, er hätte es vergessen (was er – aber das stand jetzt nicht zur Debatte – ja auch hatte). Auf seinem Bett. Wheelers Geschenk. Er fühlte sich, als wäre jemand in seine Privatsphäre eingedrungen.

Mit einem Schnauben beschloss er, das Päckchen (das Geschenkpapier war blau) zu ignorieren. Wirklich, es interessierte ihn nicht. Neugier war noch nie seine Schwäche gewesen. Vor allem wenn es den Köter betraf. Es war ihm absolut gleichgültig, was in diesem verdammten

Mit einem Ruck riss er das Geschenkpapier auf.

Als er den Inhalt des Geschenkes in Händen hielt klappte ihm der Unterkiefer auf. Oder wäre es, wäre er nicht Seto Kaiba (dem niemals der Unterkiefer aufklappte) gewesen. Stattdessen schnappte er sich sein Telefon und rief bei der Auskunft an.
 

»Hallo?« Wheelers Stimme war noch immer dieselbe, die er von Schulzeiten kannte. Irgendwie. »Hallo? Wer ist da?« Seine Ungeduld ebenfalls.

Mit einem Blick auf die Uhr versicherte sich Seto der Zeit. Es war erst zweiundzwanzig Uhr. Sonntags arbeitete er nicht so lange. Für einen Anruf zwischen zwei Bekannten war die angemessene Zeit wahrscheinlich schon vorbei, aber das interessierte ihn herzlich wenig. Es ging immerhin nur um den Köter und was der dachte, interessierte ihn ohnehin nicht.
 

»Wheeler.«

»Kaiba?« Er hörte plötzlich ein Husten und Rascheln. »Sorry. Ich – hab mich verschluckt. Mann! Was –«

»Du schenkst mir das Spiel, das ich selbst entwickelt habe?«

Seto war noch nie ein Mann für Smalltalk gewesen, er kam direkt zur Sache.

»Japp.« Seto sah förmlich vor sich, wie Wheeler grinste.

»Du bemerkst aber, dass das – selbst für deine Verhältnisse – jeglichen Sinn entbehrt?«

»Ich dachte, wir spielen mal eine Runde zusammen.«

Seto ließ die Luft zwischen seinen Zähnen entweichen.

»Du dachtest also –«

»Im Ernst – hast du es geöffnet?« Doch Wheeler schien die Frage rhetorisch zu meinen, denn er drängte ihn ohne Pause zwischen den Sätzen: »Mach die Hülle auf.«

Mit einer Mimik, die damit rechnete, eine tickende Zeitbombe vorzufinden, öffnete er das Spiel und sah eine selbst beschriftete DVD. »Für Kaiba, den Geldsack«, stand darauf. Auf der anderen Seite der Schachtel – wo normalerweise die Benutzeranweisung und Werbung eingeklemmt war – zeigte ein Foto eine Szene von vor so langer Zeit. Es war das Bild, das damals während des Battle-City Finales aufgenommen worden war. Yugi stand da, schüchtern blickte er der Kamera entgegen. Wheeler grinste breit in die Kamera. Er selbst schaute so, als hätte er keine Zeit für (und vor allem keine Lust auf) das Foto.

Seto fühlte sich einen Moment in eine Erinnerung gestoßen, aus die er nicht leicht zurückfand. Damals. Es fühlte sich so weit weg an.

»Warum habe ich das Gefühl, dass das ein sentimentales Geschenk ist?«, fragte er in den Hörer. Vielleicht, um die Stille zu vertreiben. Vielleicht, um sich keine Gedanken um das Gefühl in der Brust machen zu müssen.

»Für dich ist alles sentimental«, behauptete Wheeler, »das ist nur der Beweis, dass du ein Teil unserer Truppe bist.«

»Redest du gerade von der Gruppe? Dem Kindergarten?« Setos Ton war löschpapiertrocken, doch Wheeler überhörte seinen Kommentar geflissentlich.

»Mann, wir haben schon so lange kein Duell mehr gespielt. Ich war so lange weg irgendwie – ich weiß nicht einmal mehr, wo ich mein altes Deck gelassen habe – vielleicht hat es Yugi.«

Seto verdrehte die Augen.

»Ich dachte, du bist reich, Hündchen. Warum kaufst du dir nicht ein neues, wenn dein Herz daran hängt?«

»Darum geht’s doch gar net«, behauptete Wheeler und Seto war, als hätte das Hündchen diese Behauptung schon einmal gegen ihn verwendet.

»Worum geht es dann?«

Wheeler lächelte ihn an.

»Darum geht es.«

Seto verstand es nicht, aber bevor er irgendetwas in die Richtung vor dem Hündchen auch nur angedeutet hätte, hätte er sich lieber selbst ein Hundeband umgelegt.

„Ich meine, darum“, verdeutlichte Wheeler. Als Seto nichts erwiderte, ließ Wheeler diesmal die Stille zerspringen.

»Und – hast du eigentlich inzwischen zweihundertfünfzigtausend Döner verdient?«

Solche abstrusen Fragen konnte auch nur der Köter stellen. Ein Lächeln blitzte in seinen Mundwinkeln, das völlig entgegen seines Tons sprach, als er ihm ernst zu verstehen gab, dass das interne Informationen waren, die er ihm sicherlich nicht mitteilen würde. Er hörte Wheeler daraufhin beleidigt schnauben.

»Solltest du allerdings einmal Lust auf Döner verspüren, habe ich inzwischen mehr als genug Mittel dafür«, fuhr er fort.

Wheelers Lachen traf ihn direkt dort, wo sich sonst sein Hunger meldete.

»Das war ein Ja, oder? Na, herzlichen Glückwunsch. Ich sag auch nichts weiter.«

»Wem?«

»Na, der Presse oder so?« Wheelers Stimme klang eindeutig fragend. »Auch wenn ich keine Ahnung hab, was das denen bringen sollte.«

»Das wiederum ist nichts Neues.«

Ein Kinderschreien störte Wheelers Antwort, die sicherlich nicht halb so eloquent gewesen wäre, wie er sich erhoffte.

»Karin. Sie will einfach nicht schlafen«, teilte ihm der Köter mit, als hätte er ihm eine Frage gestellt, die er natürlich niemals stellen würde. Was interessierte es ihn auch, ob seine Tochter schlief oder wann oder wie.

»Also – ich muss.«

Seto nickte, obwohl Wheeler es selbstverständlich nicht sehen konnte und schob ein »Wie auch immer« hinterher.

»Tschüss, Kaiba.«

Dann verblieb nur noch das Tüten. Und der Gedanke, dass er sich nicht erinnern konnte, wann er das letzte Mal einen Döner gegessen hatte.
 

Er verbuchte es nicht unter Neugier, als er die DVD in den Player schob und den Fernseher in seinem Schlafzimmer anschaltete. Er verbuchte es unter – ach, was sollte das. Zu sich selbst konnte er ehrlich sein. Er war neugierig.

Die nächsten fünfzehn Minuten schaute er Szenen aus seiner Schulzeit, seiner Jugend und jungem Erwachsenenleben an. Mit Musik untermalt und daher oft unfreiwillig komisch, glitten die Situationen und Gesichter an ihm vorbei. Es waren auch Szenen von öffentlichen Auftritten dabei. Duelle, ob im Klassenzimmer oder bei Turnieren. Protagonisten waren Joey und der Kindergarten, aber auch Mokuba und er selbst. Manche Sachen waren Videomaterial, das die KC für Turniere aufgenommen hatte – und hier fragte sich Seto, wie Wheeler daran gekommen war.

Da legte der Köter Muto den Arm um die Schulter, in der nächsten Szene betrat Seto selbst den Raum. Die dramatische Musik untermalte den Auftritt. Fast musste er lächeln. Mokuba rannte in seine Arme. Der Kindergarten rief Muto zu. Wheeler drohte ihm mit geballter Faust. Wheeler lachte in die Kamera. Mokuba hielt Setos Hand. Wheeler reckte den Daumen in die Luft. Seto sagte etwas, was durch die Musik überlagert wurde, Wheeler streckte ihm die Zunge heraus. Der Kindergarten beglückwünschte ihn zu einem erfolgreichen Vertrag – daran konnte er sich sogar noch erinnern. Das Videomaterial, das für den Abschlussball gesammelt worden war. Schulfeiern. Er stand allein in der Ecke. Plötzlich sah er sich selbst mit Wheeler an der Wand lehnen. Der Köter hatte ihn in ein Streitgespräch verwickelt. Die Musik war jedoch fröhlich. Nein, eigentlich war es kein Streitgespräch gewesen. Es sah aus –

Hätte Seto es nicht besser gewusst, hätte er gedacht, dass es aussah, als wären sie befreundet gewesen.
 

Noch tagelang blitzten diese Szenen in seinem Kopf auf – zu den ungünstigsten Zeitpunkten. Gerade hielt ein Abteilungsleiter eine Präsentation über die Zahlen bezüglich des Weihnachtsgeschäfts. Es sah wunderbar aus. Wheeler legte Muto den Arm auf die Schulter. Die Kurve stieg. Der Abteilungsleiter zeigte den Vergleich zu den Verkaufszahlen im letzten Jahr vor Weihnachten. Wheeler grinste ihn an, reckte sein Kinn, wie er es immer tat, kurz bevor er gedachte ihm verbal Paroli zu bieten. Der Abteilungsleiter deutete auf die Prozentangaben. Wheelers Lachen. Der Abteilungsleiter erklärte, wie viel Millionen sie Umsatz gemacht hatten. Wheelers Stimme. »Weißt du, wie viele Döner du dir damit kaufen könntest?«
 

Als Seto allein in seinem Büro saß, ertappte er sich dabei, wie er auf Lins Bild starrte. Onkel Joey, hatte sie erklärt, und er selbst. So ein Schwachsinn.

Vehement tippte er weiter.
 

Silvester nahte. Das war ein Tag, der ihm nach Weihnachten am Nervenkostüm zerrte. Ein Fest, bei dem erwartet wurde, es mit Freunden und Familie zu feiern. Seine alljährlichen Kommentare, es wäre ein Tag wie jeder andere auch im Jahr, wurden von Mokuba und seiner Ehefrau geflissentlich ignoriert. Ein Jahr hatte er es tatsächlich gewagt, die Einladung abzulehnen und in seinem Büro die Nacht durchzuarbeiten – zumindest war das sein Plan gewesen. Am Ende waren in seinem Büro Mokuba inklusive Familie, ein paar derer Freunde und Bekannte aufgetaucht mit Sekt und Partyhütchen. Als Seto ernst gemacht und die Security dazu geholt hatte, hatte Mokuba am Ende auch mit diesen angestoßen. Selbst der Gedanke daran machte ihn noch immer zornig. Seit dem Erlebnis gab er jedoch den Einladungen nach. Mokuba wusste, wann er gewonnen hatte und Seto nicht weniger.

Als er folglich Mokubas Anruf in diesem Jahr erhielt, sagte er lediglich zu, nicht ohne jedoch mit der Polizei zu drohen, sollten Raketen vor gesetzlich erlaubter Zeit abgeschossen werden. Natürlich trieb seinen Bruder diese Spitze nicht dazu, die Einladung zurück zu nehmen.
 

An diesem Tag erwartete er wirklich nichts Außergewöhnliches mehr, wurde aber eines Besseren belehrt, als seine Sekretärin ihm mitteilte, dass seine Verabredung zum Essen unten auf ihn wartete.

»Bitte, was?«, erwiderte er gefasst und erwartete einen geschmacklosen Scherz, der seiner Sekretärin den Job kosten würde – auch, wenn er sie nur ungern feuerte, denn sie war bisher ausgesprochen kompetent. Natürlich, andernfalls hätte er sie nicht eingestellt.

»Herr Wheeler steht hier und meint, sie wären zum Essen verabredet.«

Setos Augenbrauen schossen Richtung Haaransatz.

»Ich habe jetzt keine Zeit, um –«

»Kaiba!«

Wheelers Stimme drang plötzlich an sein Ohr, er musste seiner Sekretärin das Telefon abgenommen haben.

»Ich hab Hunger. Kommst du jetzt? Oder soll ich raufkommen? Wir können uns auch was bestellen und in dein Büro liefern lassen.«

Im ersten Moment war Seto sprachlos. In seinem gesamten Leben war niemand so dreist gewesen und hatte sich selbst in sein Büro eingeladen, um sich dort etwas zu essen liefern zu lassen. Er wusste, dass er bei dem Köter nur zwei Möglichkeiten hatte. Er konnte ihn mit der Security abführen lassen und ein Hausverbot geben. Allerdings würde Wheeler das nicht aufhalten, weswegen er mindestens einen Wächter allein für den Köter abstellen lassen müsste – und selbst dann würde sicherlich irgendwann die Polizei auftauchen. Viel Lärm, viel Stress, viel Ärger.

Oder er gab nach. Nicht so, dass es danach aussah natürlich. Und brachte den Köter dazu, von selbst zu gehen.

»Lass das Telefon auf Lautsprecher stellen«, forderte er. Es raschelte.

»Sie sind auf Lautsprecher«, informierte ihn die Stimme seiner Sekretärin.

»Wir waren erst in zwei Stunden verabredet«, behauptete er fest, »ich werde frühestens in einer essen gehen können.«

Wheeler würde gehen, er selbst hätte sein Gesicht vor seiner Sekretärin gewahrt und er würde endlich ungestört weiterarbeiten können. Wheeler war schon immer ungeduldig, er würde niemals –

»Okay, dann komm ich in einer Stunde nochmal«, flötete der Köter und Seto rammte sich mental seinen Laptop in den Kopf.

In diesem Moment verfluchte Seto Kaiba Joey Wheelers Sturköpfigkeit.
 

Pünktlich auf die Minute öffnete Wheeler eine Stunde später die Tür zu seinem Büro und lugte hinein. Seto schnaubte genervt, als er ihn erblickte, doch er wandte seinen Blick sofort wieder seinen Akten zu.

»Was machst du hier?«, fragte er ihn.

»Dich abholen.«

»Wheeler, wie kommst du auf den absurden Gedanken –«

»Du hast gesagt, wenn ich Lust auf Döner habe, dann soll ich vorbeikommen.«

Seto blinzelte und hielt mit dem Tippen inne.

»Das habe ich sicherlich nicht gesagt.«

»Doch. Also kommst du? Ich hab eine echt gute Dönerbude gefunden, bei der –«

»Ich habe keinen Hunger.«

»Dann ess halt nichts. Aber mitkommen kannst du trotzdem.«

»Warum sollte ich mitkommen, wenn –«

Wheelers Blick traf ihn und er verstummte.

»Warum gehst du nicht einfach zu einem Freund, wenn du mit jemandem zu Mittag essen willst?«

»Bin ich doch«, erwiderte Wheeler und sprach mit ihm, als wäre er schwer von Begriff. Der Köter sprach mit ihm, als verstünde er seine Worte nur langsam. Seto wusste, dass er für heute verloren hatte. Wollte er schnell wieder in Ruhe arbeiten, wäre es am effizientesten, Wheeler schnell wieder los zu werden und dazu gab es momentan nur einen Weg.

»Eine halbe Stunde. Und danach verschwindest du und lässt mich ungestört arbeiten.«

Wheelers Grinsen wanderte bis in seine verdammten Augen.
 

»Ich war in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, hab einiges in Europa gesehen und«, er tippte auf seine Brust, »und ich hab natürlich viel fotografiert. Hab danach noch Kommunikationsdesign studiert. War aber hart.«

»Vielleicht hättest du dich als Psychologe versuchen sollen.«

»Was? Wieso?«

Seto wollte ihm sicherlich nicht offenbaren, dass er ihn geradezu leicht zu etwas gebracht hatte, das er sonst jedem anderen – außer Mokuba – verweigert hätte. Er verschluckte sich beinahe an seiner Cola, als sich der Gedanke in seinem Kopf spann, dass er Mokuba und Wheeler gerade wieder irgendwie auf einer Ebene betrachtet hatte. Deswegen schwieg er nur und schaute zu ihm.

„Nee“, winkte Joey ab, „NC und so –“

Sie saßen sich in einer Dönerbude gegenüber. Es war ein gepflegter Laden, das Personal freundlich und sie unterhielten sich. Wobei – eigentlich unterhielt sich eher Wheeler und Seto nickte ab und zu oder hob seine Augenbrauen oder schnaubte höhnisch.

»Du trinkst also immer noch Cola«, stellte Wheeler fest, »fand ich schon damals komisch. Hätte dich eher für einen Wasser-Typen gehalten.«

»Einen Wasser-Typen?«, spöttelte Seto.

»Ja, du weißt schon. Diese vorgetäuscht gesundheitsbewussten Menschen, die in einem Restaurant Wasser bestellen. Am besten auch noch stilles.«

»Das hier ist kein Restaurant.«

»Würdest du denn in einem Restaurant Wasser bestellen?«

»Ich sage hierzu nichts. Nicht ohne meinen Anwalt.«

Wheeler schaute ihn perplex an.

»Hä? Was's los?«

»Ich sage hierzu nichts. Am Ende tauchst du wieder in meinen Büro auf und behauptest, ich hätte dich in ein Restaurant eingeladen.«

Wheelers Lachen rauschte durch ihn hindurch wie ein Schwall kalten Wassers. Oder eher wie ein Schwall heißen Wassers.

»Och, dafür brauche ich keinen Vorwand. Auch deine Anwälte könnten mich nicht davon abhalten, wenn ich wollte.«

Wheelers Augen blitzten. Sein Grinsen verbreiterte sich, als er das Röhrchen, das in seiner Flasche Cola steckte, wieder zwischen seine Lippen nahm und ein paar Schlucke trank. Den Blickkontakt unterbrach er jedoch keinen Moment. Setos Mundwinkel zuckten.

»Mmmmh. Angesichts dessen, dass es sich um dich handelt – im Bereich des Möglichen.«

Moment, flirtete Wheeler gerade mit ihm? Flirtete er zurück?

Seto räusperte sich und blickte auf seine Armbanduhr – und blinzelte.

Eindreiviertel Stunden? Ihn befiel das Verlangen gegen die Uhr zu tippen und zu prüfen, ob sie einwandfrei funktionierte. Er suchte nach einer Vergleichsmöglichkeit, sprich einer anderen Uhr, doch Wheeler kam ihm zuvor.

»Uh, schon so spät?« Er hob seinen Blick von seinem Smartphone. »Verdammt. Ich muss los. Sorry!« Er steckte es zurück in seine Tasche und erhob sich langsam.

Gemeinsam verließen sie den Laden und gingen die Straße entlang.

»War doch gut, nicht?«, erkundigte sich Wheeler, woraufhin ihm Seto einen irritierten Blick zuwarf.

»Den Döner, meine ich.«

Er nickte knapp, was Wheeler offenbar zufriedenstellte.

»So – ich muss. Wenn ich zu spät komm, macht mir mein Boss wieder Stress.«

»Wieder?«, provozierte ihn Seto.

»Das letzte Mal war nicht meine Schuld«, ereiferte sich Wheeler und war schon auf dem Sprung, »ich musste Karin – ach, egal. Wir sehen uns.« Er schenkte ihm ein Lächeln und wandte sich ihm nochmals entgegen, wobei er einen Passanten beinahe angerempelt hätte.

»Und sag deinem Boss, er soll dich nicht zu hart dran nehmen.«

»Ich bin mein Boss, Wheeler.«

»Weiß ich doch«, grinste er ihn an, drehte sich um und beeilte sich, pünktlich zu sein. Manche Sachen änderten sich eben doch im Leben.
 

Als er zurück in sein Büro schritt, schaute er – wenn er schon auf dem Weg daran vorbei war – im Büro seiner Sekretärin vorbei und fragte nach Neuigkeiten. Obwohl sie den Kopf schüttelte, lächelte sie ihn auf eine Art und Weise an, die ihn irritierte.

In seinem Büro hatte die Stille wieder Einzug gehalten. Wohltuende, Arbeit fördernde, angenehme Ruhe. Vor seinem inneren Auge tauchten immer wieder Wheelers Blicke auf, sein Grinsen, sein Lachen, sein –

Genervt verzog Seto den Mund.
 

Seto Kaiba bevorzugte die vorhersehbaren, planbaren Tage. Zeitpläne, die er einteilen und strukturieren, Arbeit, die er effizient erledigen konnte und Menschen, die seinen Anordnungen folgten. Gleichzeitig durften sie ihm nicht durch Inkompetenz Zeit rauben oder die Qualität ihrer Arbeit gefährden. Seine Vertragspartner waren kompetente, innovative Köpfe, die seine Anordnungen umsetzten und Arbeit in vorgegebenen Zeiten auf höchstem Niveau erledigten.

Wheeler fiel in gewisser Weise aus dem Rahmen. Er gab ihm Widerworte, kam und ging, wann er wollte, erlaubte sich sogar über ihn zu witzeln, provokante Kommentare fallen zu lassen und ihm seine Meinung an den Kopf zu werfen.

»Und du glaubst echt, dass das eine gute Idee ist?«

Dass Wheeler das bezweifelte, war offensichtlich.

»Ich glaube nämlich, die haben keine Ahnung.«

Einige Tage später. Wieder saßen sie sich im Dönerladen gegenüber und Wheeler schaute ihn skeptisch an, während er mit dem Trinkhalm die Eiswürfel in seiner Cola umrührte, als hätte das irgendeinen Sinn.

»Ich mein, Mädchen mögen rosa und so. Aber –«

Wheeler lehnte sich zu ihm und wisperte, damit niemand das Folgende verstehen konnte außer ihm und Seto: »DuelMonster-Figuren in rosa? DuelMonster-Plüsch in rosa? Kannst du dir den Weißen in Rosa vorstellen?« Er schnaufte amüsiert. Seto hingegen war alles andere als zum Spaßen zu Mute.

»Und warum glaubst du, dass du mehr Ahnung hast als das Team, das ich für diese Aufgabe zusammen gestellt habe?«

»Ich bin Vater eines Mädchens, für deren Altersgruppe und für deren zukünftige Altersgruppe du das Zeug herstellen willst.«

Wheelers Argument war erschreckend plausibel.

»Während deine Mitarbeiter entweder alte Männer sind oder junge, die entweder keine Kinder haben oder anscheinend keine Töchter.«

»Herr Chan hat eine Tochter.«

»Die wahrscheinlich älter als achtzehn ist.«

Seto kämpfte gegen den Impuls an, mit den Zähnen zu knirschen. Wheeler hatte Recht. Aber was gab es als Alternative? Aufgeben? Den ganzen Markt bezüglich Mädchen ignorieren?

»Weißt du, was mich damals zu DuelMonsters gebracht hat?«, führte Wheeler an, ehe Seto hätte nachhaken können.

»Dein Verlangen ständig zu verlieren?«, mutmaßte er spöttelnd.

»Ich war Dritter im –«

Seto winkte ab und forderte ihn auf, zu erzählen, was ihn zu dem Spiel geführt hatte. Wheelers Antwort war überraschend simpel.

»Meine Freunde.«

»Wir sollten also das Spielzeug so produzieren, dass es alle Kinder haben wollen. Schon klar, Hündchen. Das ist durchaus das Ziel.«

»Nee, ich meine, so produzieren, dass es alle Kinder und die Eltern für ihre Kinder haben wollen. Wenn die Eltern das Zeug haben wollen, erzählen sie es wiederum Eltern und so weiter. Von Freund zu Freund eben. Und ihr könntet ein Sammelspiel aus den Figuren machen. Doppelte Figuren könnte man mit Freunden tauschen und so weiter. Uh, ja! Mit einem Brettspiel verbunden! Irgendetwas Pädagogisch-Wertvolles. Zum Beispiel als Teamspiel. Ein Brettspiel, in dem es mehrere Teams gibt, die zusammen arbeiten müssen, um das andere Team zu schlagen, das fördert doch die soziale Kompetenz, nicht? Welches Mädchen will heutzutage schon rosa Zeug?«

Seto lehnte sich zurück und betrachtete Wheelers Miene. Seine Arme gestikulierten wild, auf seinen Wangen lag ein roter Hauch, als würde ihn das Denken mehr anstrengen als ein Sprint. Genau das teilte Seto ihm auch mit, doch dann lenkte er ein.

»Woher kommen deine Ideen? Mein Team hat das Konzept in zwei Wochen erarbeitet und du machst es in einer Viertelstunde nieder. Eine weitere Viertelstunde später kannst du ein verbessertes Konzept präsentieren. Ich dachte, Hunde folgen nur dem Weg ihres Herrchen und erschnüffeln nicht neue.«

Seto hüllte das subtile Kompliment in ein bisschen Spott. Er hatte mit Komplimenten ohnehin keine große Erfahrung – nicht, wenn er sie an jemanden richtete und nicht selbst empfing.

»Was für ein Konzept?«, fragte Wheeler verwirrt nach. »Ich hab doch nur ein bisschen rumgesponnen, was man vielleicht mal machen könnte.«

»Genau so etwas führt zu einem Konzept.«

»Und dafür wird dein Team bezahlt

Wheelers Erstaunen amüsierte ihn, aber irgendwie ärgerte ihn auch die offenbare Inkompetenz, die sein Team hier an den Tag gelegt hatte. Dann wanderte ein nachdenklicher Schatten über Wheelers Gesicht.

»So Spielzeug gibt es natürlich irgendwie wie Sand am Meer. Ihr müsstet die Eltern überzeugen, dass das Spielzeug etwas Besonderes ist. Dass es vielleicht heimisch ist und – keine Ahnung – besonders halt. Ladet die Eltern und ihre Kinder doch zu euch in die Produktion ein.«

Seto hätte sich beinahe an seiner Cola verschluckt.

»Wir stellen nicht alles vor Ort her.«

»Oh, bitte. Erzähl mir nicht, ihr produziert auch in China.«

Seto schwieg, was Wheeler die Augen verdrehen ließ.

»Hier alles zu produzieren wäre zu teuer«, erklärte er das, doch das Hündchen schien nicht überzeugt.

»Nach dem Skandal mit den Augknöpfen versuche ich, solches Spielzeug zu vermeiden.«

»Skandal? Was –«

»Das kommt davon, wenn man nur seine eigene Biographie in Wirtschaftsmagazinen liest«, zog ihn Wheeler auf, doch dann erklärte er, dass vor ein paar Wochen, ein Kleinkind wegen Spielzeug, das in China produziert worden war, beinahe erstickt wäre.

»Ein Knopf, das ein Auge für das Plüschtier war, hat sich gelöst und der kleine Junge hatte es verschluckt.«

Setos Gedanken überschlugen sich, während Wheeler in seinen Döner biss, der inzwischen sicherlich kalt war. Er dachte über Wheelers Ideen nach und wägte ab. Doch wie er so Wheeler betrachtete, wurden seine Gedankengänge in andere Flure geleitet. Es war Wheelers zweiter Döner, den er da verschlang, und Hunger konnte er doch keinen mehr haben. Seto beobachtete ihn, wie er genussvoll weiter aß, als hätte er nicht schon einen Döner gegessen und eine große Portion Pommes. Wahrscheinlich stimmte etwas mit seinen Hormonen nicht, die dafür verantwortlich waren, dem Gehirn zu signalisieren, dass der Magen voll war.

»Du kommst auch an Silvester zu Mokuba, nicht?«, warf Wheelers Stimme ihn aus seinen verqueren Gedanken.

»Wie kommst du darauf?«

»Er ist dein Bruder.«

»Wie du jetzt auf das Thema kommst«, wiederholte Seto.

»Smalltalk halt«, erwiderte Wheeler achselzuckend, »und weil er mich auch eingeladen hat.«

»Mhm.«

Seto ließ sich alles durch den Kopf gehen.
 

Zwei Tage später klopfte er an Mokubas Tür. Sein Bruder öffnete und starrte ihn überrascht an. »Du bist viel zu früh«, konstatierte er.

»Du hast gesagt, es beginne um sieben Uhr. Zum Abendessen«, entgegnete Seto argwöhnisch.

»Ja, aber an Silvester kommst du gewöhnlich erst kurz vor – wie auch immer. Komm doch rein. Yugi und –«

Seto trat an ihm vorbei und entledigte sich seiner Jacke.

»Wo soll ich den Sekt hinstellen? Zwei Stunden vor dem Servieren muss er in den Kühlschrank«, ordnete Seto an und ließ Mokuba lächeln, während der die Tür schloss.

Im Wohnzimmer saßen Yugi, die Brünette und Wheeler und unterhielten sich mit Yukiko. Wheelers Tochter saß mit Lin auf dem Teppich und spielte mit Puppen. Als Lin ihn entdeckte kam sie aufgeregt auf ihn zu gerannt.

»Onkel Seto! Onkel Seto!«, rief sie ihm entgegen und klebte an seinem Bein. Unsicher, wie er darauf reagieren sollte, tätschelte er ihr den Kopf, als ihm ein weiteres Kind am Bein hing. Wheelers Tochter strahlte ihn von unten an.

Yukiko schnaufte amüsiert und er war sich sicher, dass sie nur angesichts seines pikierten Gesichtsausdrucks so breit grinste, als er Wheeler auch noch glucksen hörte.

»Könntet ihr bitte eure –« Er wählte das folgende Wort sorgfältig, »Welpen zurückpfeifen?«

»Mama, was ist ein Welp

Lin warf ihrer Mutter einen fragenden Blick zu, ohne jedoch von Setos Bein abzulassen.

»Ein Welpe ist ein Babyhund, mein Schatz.«

»Hier sind Babyhunde?«, hakte sie an ihren Onkel gewandt mit großen Augen nach und Seto hatte das Gefühl, dass das ein langer Abend werden würde.

Tatsächlich musste Seto viel Geschwätz ertragen. Dass Thea – nach ein paar Mal der Namensnennung speicherte sein Gehirn diese unnötige Information von ganz allein ab – eine professionelle Choreographin war und verschiedenen Künstlern das Tanzen lehrte. Wozu das auch immer gut war. Yugi hingegen war Werbeträger für einen guten Zweck. Dinge, die Seto unter langweilig verbuchte. Am liebsten hätte er einfach weg gehört oder hätte diese Konversation mit einer Fernbedienung übersprungen. Wenn aber Wheeler seinen Beitrag zu dem Gespräch machte –

»Und dann waren wir in Chicago«, plapperte Wheeler, »dort ist ja auch Karin geboren.«

Das blonde Mädchen auf seinem Schoß knabberte an einem Keks, der schon ganz durchgeweicht war. Seto hätte das Gesicht verzogen, wäre seine Selbstdarstellung nicht so seiner Kontrolle unterlegen. Kleinkinder waren einfach – unsauber, nervig und – Lin kam lächelnd auf ihn zu und hielt ein bunt bemaltes Papier in den Händen.

»Ja, ich erinnere mich noch an die Mail mit den Bildern«, entgegnete Thea und verzog das Gesicht angeekelt. »Normalerweise wartet man, bis das Baby geboren wurde und nicht –«

»Schon kapiert, Thea«, unterbrach Wheeler sie und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Die Freunde lachten amüsiert auf.

»Ja, die Bilder –«, erinnerte sich Muto rührselig und grinste.
 

Als Seto einige Stunden später in den bunt erleuchteten Himmel sah, eine eiskalte Brise umfasste seine Nase und Finger, das Feuerwerk malte Lichter in die Dunkelheit der Nacht, musste er erkennen, dass der Abend zu kurz gewesen war. Überhaupt das Jahr. Die letzten Jahre.

Ihm wurde bewusst, wie viel Zeit bereits vergangen war, seitdem er die Schule verlassen hatte, als er Wheeler beobachtete, wie er mit seiner Tochter auf den Schultern in den Himmel blickte und mit einer Hand auf explodierende Feuerwerkskörper im Nachthimmel deutete.
 

»Frohes, neues Jahr!«

Wheelers Stimme schreckte ihn aus seinen Gedanken. Seine Tochter baute mit Lin einen Schneemann – zumindest sollte es wohl einer werden.

Wheelers Lächeln erreichte wie nur zu oft auch seine Augen – anders als bei Seto. Er selbst deutete mit dem Sekt in der Hand ein Zuprosten an und nickte.

»Dir auch.«

Das Hündchen löste den Blick nicht – oder war er es selbst, der den Blick abwenden sollte? Sie sahen sich einfach an. Die Lichter reflektierten sich in seinen Augen und erhellten nur sekundenlang das Gesicht des anderen, färbten die Mimik rot und blau und silber. Für einen Moment glaubte Seto, dass Wheeler was sagen wollte. Aber er schwieg.

Wheeler kappte den Blickkontakt als erster und wandte sich seiner Tochter zu.
 

Die meiste Zeit war Seto sich nicht gewahr, wie viel Zeit er in seinem Büro verbrachte. Wie viele Nächte er an sich vorüberziehen ließ, ganz der Arbeit gewidmet. Früher hatte Mokuba auf ihn zu Hause gewartet (auch, wenn er meistens doch eingeschlafen war, ehe Seto zu Hause ankam). Heutzutage verließ er ein leeres Haus und kehrte in ein leeres Haus zurück. Wenn er nicht einfach im Büro übernachtete.

Arbeit war verlässlich, er konnte sich in ihr vergraben und so tun, als gäbe es nichts außer ihm und diesen Zahlen. Zahlen voller Macht und ihn, der ihnen diese Macht entlockte. Aber Mokuba verstand das nicht. Er glaubte ihm nicht, wenn er sagte, dass er zufrieden mit seinem Leben war – genau so, wie es momentan lief, so wie es all die vergangenen Jahre verlaufen war und so wie es, hoffentlich, auch in Zukunft verlaufen würde.
 

Er war durchgefroren, aber stand noch immer auf der Terrasse, als er hörte, wie sich ihm jemand von hinten näherte. Einen Moment später wusste er, dass es Wheeler war. Noch ehe er angefangen hatte zu sprechen.

»Karin wird langsam müde. Wahrscheinlich ist sie schon total übermüdet. Wir gehen dann nach Hause. Wollte mich nur schnell verabschieden.«

Seto nickte und schaute wieder in den Himmel. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Wheeler ihn umarmte, wie er es bei den anderen sicherlich auch getan hatte. Aber als er es tat, war er überrumpelt von der Nähe, Wheelers Duft und der Wärme seines Körpers.

Wahrscheinlich hatte er zu viel Sekt getrunken, aber für eine Sekunde – wirklich nur einen kurzen Moment – wünschte er sich, Wheeler würde jetzt nicht nach Hause gehen.
 

Als Seto nach dem Heimweg aus dem Auto stieg und seine Eingangstür aufschloss, lauschte er einen Moment lang der Stille. Es war wohl in diesem Moment, als er vor sich selbst zugab, dass er sich manchmal einsam fühlte in seinem Haus. Er schob es leichtfertig auf den Sekt, obwohl er doch immer ehrlich zu sich selbst war.
 

Er war bei weitem nicht angetrunken genug, um seine Handlung damit zu rechtfertigen. Er wollte gerade auflegen, als sich Wheeler meldete.

»Geht es dir gut, Kaiba?«, fragte ihn das Hündchen statt einer Begrüßung am Telefon. Seine Stimme klang so nah. Nicht vorwurfsvoll (und angesichts der Uhrzeit wäre das durchaus denkbar gewesen), nein, es hörte sich ehrlich besorgt an.

»Ich wollte nur –«

Ja, was eigentlich? Seto verzog sein Gesicht, was Wheeler natürlich (zum Glück) nicht wahrnehmen konnte.

»Danke.«

Das Wort schien einen Moment lang den Raum zu füllen.

»Hä? Was? Wofür?«, hakte Wheeler nach.

»Für das Geschenk.«


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel folgt (wie ich annehme) vor Weihnachten.
Danke fürs Lesen!

Gruß,
Jaelaki

PS. Wem mein Schreibstil gefällt, traut sich vielleicht auch in Folgendes reinzulesen:

Zwischen Hölle und Dir

Story Richtung Endzeit, Mystery und Action. Zentral sind vor allem Freundschaft, Familie, Liebe. Aber auch soziale Konflikte der Gesellschaft spielen eine wichtige Rolle. Romantik - in einem un-kitschigen Sinne ja. Wer eine reine Sommer/Winter-Romanze-Geschichte lesen will, ist hier eher falsch. Wer jedoch eine spannende Geschichte um Freundschaft, Liebe, Familie und Gewissenskonflikte in einer düsteren Zukunft verfolgen möchte ...
[empfohlen ab 16]


___________________________________________

»Ich werde dir jetzt dein Leben retten.
Irgendwann wirst du mir das erstatten.«

Mit diesen Worten beginnt ihre gemeinsame Reise
durch eine Welt, die kaputt und eigennützig ist.
Eine Revolution erschüttert das Leben der wenigen,
die sich ein Leben leisten können.
Len folgt Elian auf dem Weg.
Doch am Ende bleibt die Frage:

»Warum tötest du mich nicht auch, du Mörder?«

___________________________________________ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  lilac
2015-08-16T19:20:25+00:00 16.08.2015 21:20
Wirklich wunderschön geschrieben ....Seto ganz so wie ich ihn erwarten würde und Joey auch ....
W.O.W
Von:  Onlyknow3
2015-01-02T19:50:07+00:00 02.01.2015 20:50
Starkes Kapitel, mit den vielen widersprüchlichen Ansichte die in Seto herrschen die er nicht klar deffinieren kan da er nie gelernt hat Gefühle zu zu lassen. Es ist schon erstaunlich was Joey bewirkt bei ihm das er sich bei diesem bedankt dafür das er ihn Umarmt und ein Geschenk macht weiter so bin ganz begeistert.

LG
Onlyknow3
Von:  jyorie
2014-12-22T12:34:32+00:00 22.12.2014 13:34
Hey ◠‿◠

Das war ein tolles Kapitel, ich war schon die ganze Zeit am überlegen, weil du ja in der Überschrift Puppyshipping hast, wie es dir gelingen will, die beiden zusammen zu bekommen. Dieser Kaiba ist ja echt ein extremer Härtefall und da Joey sogar ne Frau hatte, scheint er auch nicht schwul zu sein. Mir gefällt die art, wie sich Joey immer mehr in Setos Gedanken stielt und wie er es schafft, das Seto nicht nur sein Büro und die Döner im Kopf hat *lacht* Ich glaub diese mischung aus Schalk und ärgern bricht die harte Oberfläche bei Seto richtig auf. Auch wie einfach und logisch es sich angehört hat, was Joey über die Verkaufsstrategie sagt, das klingt einfach gut (ob es funktioniert ist noch die andere Sache). Ich mag es wie Joey es schafft Seto zurück fürs Leben zu gewinnen.

CuCu, Jyorie

Antwort von:  Jaelaki
24.12.2014 03:02
Hallöchen!

Jaaaah, das habe ich mich zwischendurch auch gefragt. Es war für mich eine Herausforderung, das Pairing authentisch rüberzubringen – also nicht zu hastig – und trotzdem keinen Epos hieraus zu machen.
Ich hoffe, es ist mir gelungen.
Schwul oder Nicht-schwul, das ist hier die Frage. ; )
Auch darauf wird (ich glaube) im letzten Kapitel noch eingegangen.

Danke dir für deinen Eindruck!

Gruß,
Jaelaki
Von:  Lunata79
2014-12-21T23:24:11+00:00 22.12.2014 00:24
Hach, da formen sich doch schon sowas, wie Gefühle.
Am besten hat mir der Gedanke: "Wheeler flirtet mit mir? Und ich flirte zurück?" gefallen. Einfach genial.
Bin schon auf dein drittes Kapitel gespannt.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Jaelaki
24.12.2014 02:59
Hi,
Gefühle und Kaiba? Das darfst du doch nicht so offenherzig schreiben. ; )
Scherz beiseite. Recht hast du. Auch wenn Seto das gerne ignorieren möchte. ;-D

Gruß,
Jaelaki
Von:  Quatschfeder
2014-12-21T16:03:22+00:00 21.12.2014 17:03
Uiii noch ein Kapitel, noch ein Kapitel.
ich werde gespannt warten und bitte dich an dieser Stelle nocheinmal meine Komplimente unter dem ersten Kapitel zu rekapitulieren.
Der Storyverlauf ist sehr schön und erzeugt gut Stimmung.
Ich erwarte also gespannt den nächsten Teil :)

Q-11, LG
Antwort von:  Jaelaki
24.12.2014 02:58
Hallöchen!

;-D
Vielen Dank. Es freut mich natürlich, wenn Leser so angetan sind!
Kapitel Vier wartet übrigens in der Freischaltung. ; )

Gruß,
Jaelaki
Von: abgemeldet
2014-12-21T11:52:08+00:00 21.12.2014 12:52
Mokuba als die personifizierte Störung zu bezeichnen. Cool. ^^
Darüber kann man nur lachen.😂
Aber armer kleiner Bruder. So bezeichnet zu werden. Ich denke mal, er weiß, was für eine Meinung sein großer Bruder ihm gegenüber hat. Aber ohne solche Störungen im alltäglichen Leben wäre es für Seto sicherlich irgendwann doch ziemlich langweilig, trotz der geliebten Arbeit die er verrichtet.

Und Lin zeigt mal wieder ihre tolle Beobachtungsgabe. Gut, noch kann sie kein Piccasso zeichnen, aber wenn sie so weiter malt im weiteren Leben, dann ganz sicher. ^^
Sie ist einfach zum knutschen und zum knuddeln.

Wow! Seto ganz sprachlos und mit offenem Kiefer stehend vor Joeys Geschenk. Das muss die Presse unbedingt erfahren. Der Titel könnte dann so lauten:
KC- Chef mit offenem Kiefer gesehen und einem Geschenk in der Hand
Lesen sie mehr auf Seite 3.
Und das Geschenk hats in sich.
Gut gemacht Köter. Dafür bekommst ganz viele Leckerlies von mir. Leckerlies in Form von Geschmack, Aussehen und Geruch von Döner.^^
Antwort von:  Jaelaki
24.12.2014 02:56
Hallöchen,

Mokuba kennt Seto natürlich am besten. Wahrscheinlich gerade deswegen lässt er sich davon nicht aus der Ruhe bringen und besucht seinen Bruder immer mal wieder im Büro. ; )

Ich denke eher nicht, dass es Lins Beobachtungsgabe zuzuschreiben ist, eher ihrer kindlichen Offenherzigkeit. Ihre Welt dreht sich vor allem ums Malen und Spielen. Was für Probleme die Erwachsenen haben, ist für sie eher egal.

Da stimme ich dir gerne zu. ;-D

Danke für deine Rückmeldung!

Gruß,
Jaelaki


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