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GOMEN.... but WHAT?!

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Lektion 1: Silly Brüder und Mister Ich-teach-dich


 

Gomen… but WHAT?!?

Lektion 1

Silly Brüder und Mister Ich-teach-dich
 


 

Das war doch ein schlechter Scherz, echt jetzt!

Das konnte Kurama doch wirklich nie… nein! Niemals nie ernst meinen!

Ich meine… Hallo?

Wo war ich bitte? Das… das konnte doch nur ein Witz sein… also…

Wo war die Kamera? Wo meine Familie, die lachend hinterm nächsten Busch saß?
 

„Tut mir leid! Ihr Vater hat mir gesagt, ich solle sie hier absetzen und dann das Weite suchen!“, räusperte sich Darui vom Fahrersitz aus und betrachtete mich ziemlich offensichtlich durch den Rückspiegel.

Ich wusste selbst, dass ich gerade keinen sehr glücklichen Eindruck machte! Um ehrlich zu sein, ich legte es sogar darauf an!

Es wurde demnach nun Zeit für meine ultimative Geheimwaffe!

Eine, die ich wirklich nur im absoluten Notfall einsetzte und von denen gab es bisher nicht viele… eigentlich gar keine… wenn man mal davon absah, dass sie nur zum Tragen kam, wenn Mutter meinte, sich mal selbst an den Herd stellen zu müssen um uns von ihren… ähm… Kochkünsten zu überzeugen.

Wenn man da nicht so tat, als sei einem wirklich schlecht, dann war es das einem danach ganz bestimmt!

Ich stierte also nun in diesen Rückspiegel und schaffte so einen noch intensiveren Blickkontakt.

Nun denn… auf geht’s!

Körperhaltung ist zusammengekauert bei angezogenen Beinen…. Check!

Tränenflüssigkeit ausreichend in den Augenwinkeln angesammelt… Check!

Hände krampfhaft und zitternd gefaltet… Check!

Nun mit den Wimpern klimpern… Check!

Mit weinerlicher Stimme ein „Daaaaaaruiiiii!“ hauchen… so was von Check!
 

Mein Fahrer drehte sich doch nun tatsächlich in seinem Sitz herum und betrachtete mich abschätzend mit halb gesenkten Lidern.

„Ihr Bruder sagte, dass Sie das versuchen würden!“, grummelte unser jahrelanger Chauffeur und schob den Zahnstocher, auf dem er bestimmt schon seit drei Stunden lustlos herumkaute, in den anderen heruntergezogenen Mundwinkel.

„Welcher?“, brummte ich und ließ das krampfhafte Halten etwas fallen. Schließlich wollte ich nun wissen, wer auf meiner inneren Sympathieliste gerade nach ganz weit unten gerutscht war.

„Tut das denn noch etwas zur Sache?“, er drehte sich wieder nach vorne und legte seine Hände wieder auf das Lenkrad. Irgendwie ließ mich das doch hoffen!

„Und nun raus hier! Sonst werd ich ungemütlich!“

Okay! Hoffnung für’n Arsch!

Ich seufzte laut auf und blickte wieder durch die abgedunkelte Scheibe unserer Limousine nach draußen.

Die meinten das echt alle ernst! Das war wirklich kein Gag oder eine Art verspäteter Aprilscherz.

Klar, letzteres war Ende Oktober wirklich unwahrscheinlich, aber wenn man der Jüngste von vier Brüdern war, dann war irgendwie das ganze Jahr über der erste April!

„Ich – sagte – raus!“

Darui’s Stimme hatte einen besorgniserregenden Unterton!

Das meine vermaledeite Familie ihn aber auch so gut abgerichtet hatte!

Oh! Das würde Rache geben! Blutige, brutale, schreckliche….

„RAUS!“

Okay okay… aus reinem Überlebenswillen heraus schoss meine Hand zum Türgriff und öffnete die Wagentür von innen.

Die frische Brise, angereichert von faulenden Blättern, glitschig feuchtem Moos, fader Einöde und gähnender Langeweile wehte mir ins Gesicht.

Urgh!

Mitten in der Pampa. Klasse!

„Damit du nicht abgelenkt wirst von deinen Studien!“, hatte Deidara gesagt.

Übrigens mein zweitältester Bruder. Eigentlich ein noch größerer Vollidiot als ich einer bin, aber er hatte es doch tatsächlich geschafft, dieser Sonderbehandlung, die ich jetzt erdulden musste, zu entgehen!

Mieser Verräter!

Erneut schnaubte ich wütend vor mich hin und entstieg dem Wagen.

Und ich hatte noch nicht einmal ganz die Türe von außen ergriffen, um diese zu schließen, da drückte Darui so dermaßen heftig auf’s Gas, dass die Reifen überdrehten und schwarze Striemen auf dem Asphalt hinterließen… genau an der Stelle, wo bis vor zwei Nanosekunden meine letzte Verbindung zur Zivilisation gestanden hatte.

„Blödes Arschloch!“, entfuhr es mir zischend und natürlich war mir bewusst, dass mein Fahrer am wenigsten dafür konnte, dass ich nun hier stand.

Ja, das hatte ich mal wirklich nur ganz allein mir selbst zu verdanken! Echt jetzt!

Nun stand ich also da. Inmitten eines für mich riesigen Waldes.

Ich bin in Tokyo aufgewachsen. Bis auf Parkanlagen, ob in der Stadt oder in den Clubhotels rund um den Globus, hatte ich mich in meinem ganzen Leben noch nie wirklich mit Dingen wie Bäumen beschäftigt. Ob das da vor mir nun Ahorn, Buche oder Eiche war… keine Ahnung, echt jetzt. Auf alle Fälle war es ein Baum. Und dann noch nicht mal einer. Nee, die standen hier haufenweise herum.

Man könnte jetzt nun berechtigterweise fragen, was ich hier machte.

Um ehrlich zu sein… das fragte ich mich auch.

Mein Blick huschte zu meiner Seite. Dort hatte Darui vor einer Stunde… da waren wir nämlich hier angekommen… mein Gepäck abgestellt.

Langsam schlürfte ich darauf zu und nahm den Griff des übergroßen und weiß Jashin nicht gerade leichten Trolleys und zerrte ihn ein Stück hinter mir her auf dieses wirklich imposante Tor zu.

Ich muss sagen, mit imposant kenn ich mich aus. Ich komme schließlich aus einer Bauunternehmer-Familie! Und dieses Tor hier hatte was.

Es war aus Eisen geschmiedet und bestimmt vier Meter hoch. Ebenso war dies die geschätzte Höhe der Mauer, in die das Ding eingelassen worden war und das dahinterliegende Anwesen eingrenzte.

Nur führte dieser Weg, auf dem ich mich befand, durch dieses Tor in einen noch viel dichteren Wald und ließ somit keine neugierigen Blicke auf das zu, was diese Mauer denn da so genau von der Außenwelt zu schützen versuchte.

An der rechten Seite des Tores war ein riesiges Klingelschild angebracht.

Aus Gusseisen. Darauf deutlich lesbar ‚Sarutobi Language Academy‘.

Wieder ein Schnauben meinerseits.

Wer brauchte so einen Mist!

Meine Güte! Ich war 20 Jahre alt! Ich hatte es mit Bravour geschafft, meine Privatlehrer damals davon zu überzeugen, dass ich absolut ungeeignet für Fremdsprachen bin, dann werde ich das doch jetzt auch noch hinkriegen!

Okay, okay… ich habe damals wirklich üble Methoden angewendet, um meinen Lehrer davon zu überzeugen, dass man auch ohne Fremdsprachenkenntnisse im Leben weiter kam… he he.

Jedes Mal wenn Englisch auf dem Stundenplan gestanden hatte habe ich einfach dafür gesorgt, dass ich das neuste Männermagazin auf dem Schreibtisch liegen hatte… ob Playboy, Penthouse oder Ero Ero… Jiraija-sensei hatte irgendwie dann auch keine wirkliche Lust mehr auf Unterricht!

Lustlos betätigte ich den goldenen Klingelknopf auf dieser Tafel. Schließlich hatte ich keine Ahnung, wie weit ich noch laufen müsste und ich hatte nicht vor, die Nacht hier draußen zu verbringen.

Es folgte ein seltsames Summen. So ein Geräusch kannte ich natürlich! Schließlich hatten wir das bei uns zu Hause auch, daher blickte ich ziemlich unbeeindruckt geradewegs nach oben und schaute in die auf mich gerichtete Linse einer Überwachungskamera.

„Ja?“, kam es nun knarzend aus der Gegensprechanlage.

Immer noch in die Kamera blickend beugte ich mich ein wenig herunter und somit näher an das Mikrofon der Anlage heran: „Mein Name ist Uzumaki. Naruto Uzumaki. Ich werde erwartet!“

Und wie ich das werde! Schließlich war die Summe, die mein Vater an dieses Institut hier überwiesen hatte, nicht gerade als gering zu erachten.

Um ehrlich zu sein… absoluter Wucher!

Aber okay… man sollte Menma’s Meinung nach hier auch ein Wunder vollbringen und die würden nun mal viel Geld kosten! Und Vater ließ sich, warum auch immer, in allen Punkten, die mich betrafen, von meinem zehn Minuten älteren Zwillingsbruder beraten.

Dieser Beratertätigkeit hatte es der Schwarzhaarige übrigens zu verdanken, dass ich mit ihm seid unserem Geburtstag vor zwei Wochen kein Wort mehr wechselte.

Wenn ich einmal beleidigt war, dann war ich nun mal beleidigt! Und ich war da verdammt stur! So schnell würde ich ihm nicht verzeihen, denn im Endeffekt hatte er mir diesen Mist hier ja auch in gewisser Hinsicht eingebrockt!

Denn eigentlich war Menma für die Leitung der Abteilung für Auslandskorrespondenz vorgesehen und ich für die Buchhaltung. Denn Mathematik mochte ich viel lieber als Sprachen!

Doch dann musste mein blöder Zwilling ja beschließen, dass er Jura studieren wolle und schwups… schmiss er die komplette Erbreihenfolge unserer Familie über den Haufen!

Denn nun saß er in der Rechtsabteilung unseres Unternehmens. Deidara, der eigentlich von meinen Eltern von Geburt an für diesen Posten vorgesehen war, entschied sich dadurch um und war nun im Architekturbüro zu finden und Kurama, mein ältester Bruder, half Vater derzeit noch als stellvertretender Leiter des Namikaze – Imperiums.

Ergo: Ausland UND Buchhaltung sollte ich nun leiten. Scheiße!

Da half auch nichts, dass ich meinen Eltern seit Jahren Aphrodisiaken in deren Essen träufelte in der Hoffnung, sie würden sich dazu hinreißen lassen, mal eben noch einen weiteren Erben zu produzieren. NEIN! Alles brachte nichts.

Nicht mal mein Betteln und flehen, als mein Vater eines Tages in die von mir zu betreuende Abteilung spazierte, weil er ‚mal eben schauen wolle, wie ich so arbeite‘.

Um ehrlich zu sein… ich habe meinem Assistenten Shikamaru alles auf’s Auge gedrückt. Ich war eigentlich nur in der Buchhaltung zu finden.

Aber das ließ mein Vater nun nicht mehr durchgehen.

Ich sollte in seinem Beisein ein Telefonat mit einem besonders wichtigen potenziellen Großkunden namens Ay Raikage in den Staaten führen.

Ähm… ja… man kann sich vorstellen, wie das gelaufen ist, oder?

Ich hab kein Wort verstanden und der Typ am anderen Ende der Leitung auch nicht. Der kam sich sogar ziemlich verarscht vor, glaub ich, denn Sätze wie ‚Fuck you‘ und ‚You pissed me off‘ verstand sogar ich… aber das war es auch mit meinen Fremdsprachenkenntnissen.

Menma, der ebenfalls dabei anwesend war, hatte das Büro verlassen müssen, weil er einem akuten Lachanfall erlegen war. Kurama war die Kinnlade so weit heruntergefallen, dass Deidara besorgt nach seinem Handy gegriffen hatte um unseren Hausarzt zu informieren, dass man einen Unterkiefer wieder einrenken müsse und Dad… nun ja… Dad hat dann plötzlich das Telefon ergriffen und es irgendwie geschafft, den Kunden so zu beruhigen, dass man sich darauf einigen konnte, sich ein anderes Mal persönlich zusammen zu setzen um über eine mögliche Zusammenarbeit zu sprechen.

Na ja… und dann gab es die Familienkonferenz. Ein Relikt aus Zeiten, wo wir Uzumaki – Jungs uns alle noch in der Pubertät befunden hatten und dieses von daher nötig war; wurde nun dank meiner Unfähigkeit wieder eingeführt.

Also nichts, worauf ich stolz sein sollte und genau das verletzte mich!

Ich wollte nicht, dass mein Vater von mir enttäuscht war!

Und auch wenn er es nicht ein einziges Mal direkt so sagte, so hatte ich es an seinem Blick ablesen können.

Und das tat wirklich weh!

Daher war ich auch während unserer Familienkonferenz allen Vorschlägen, die genannt wurden, ziemlich offen gegenüber gewesen!

Im Nachhinein ein Fehler, denn sonst würde ich nun nicht vor diesem Tor stehen!

Ebenso problematisch war auch, dass Jiraija-sensei während dieser Familienkonferenz befragt worden war, warum ich kein Englisch sprach obwohl ich doch jahrelang von ihm unterrichtet worden war.

Da kam dann wirklich die ganze Wahrheit ans Licht. Und da kam dann Deidara ins Spiel!

Dieser schlug nämlich dann dieses Institut hier vor. Es sei abgelegen und ich hätte somit keinerlei Ablenkung – lebt wohl Disco, Partys und heiße Bräute!- und zudem würde man hier einen Kurs anbieten, der einem garantierte, binnen drei Monaten fließend Englisch zu sprechen, egal wie hoffnungslos man bisher war.

Na ja… die kannten ja noch nicht mich, nicht wahr?

Allerdings musste ich mir nun selbst ein wenig mehr Optimismus zureden… denn natürlich hatte mein Vater vorausgedacht und keine Lust gehabt, mich drei Monate lang auf Schulung zu schicken mit dem Resultat, dass es nichts gebracht hatte.

Soll heißen: Wenn ich aus diesem Laden nicht fließend Englisch quatschend heraus kam würde ich den Rest meines beruflichen Lebens in der Postsortierstelle verbringen!

Ohne meinen Assistenten Shikamaru, ohne 16 Wochen bezahlten Urlaub im Jahr und vor allen Dingen auch ohne mein bisheriges Gehalt!

Und das waren natürlich allesamt Punkte, die unheimlich zogen!
 

„Oh! Willkommen! Treten Sie ein!“, schallte es erneut aus der Gegensprechanlage und nur wenige Sekunden später öffnete sich fast lautlos das schwere Tor, so dass ich in Begleitung meines Trolleys hindurch gehen konnte.
 

~~~~~~~~

„Wow!“

Das war mein erster Eindruck als ich aus dem fast blickdichten Waldstück heraustrat und sich vor mir ein Gebäude auftürmte, was seinesgleichen wohl lange suchen dürfte.

Und ich hatte wirklich schon viel gesehen.

War ich hier wirklich noch in Japan?

Das Ding vor mir hatte Ausmaße, dass ich jetzt schon wusste, dass ich die nächsten Tage entweder mit Herumirren oder mit ‚Stadtplan‘ verbringen würde! Hier würde ich mich ganz sicherlich sehr oft verlaufen! Echt jetzt!

Irgendwie erinnerte es mich auf den ersten Eindruck an ein Gebäude aus den Südstaaten aus der Zeit des amerikanischen Krieges, nur dieses hier war eindeutig Massivbauweise!

Dazu kam allerdings der nicht zu verachtende europäische Einfluss.

Wieso sonst hatte ich beim kompletten Eingangsbereich das Gefühl, ich würde auf der Akropolis stehen?

Deidara würde nach einem Heulkrampf einen Nervenzusammenbruch kriegen, wenn er das hier sehen könnte. Das war alles so was von sein Ding!

Ich muss sagen, ich habe nicht viel Ahnung von Architektur. Traurig, ich weiß. Gerade als Sohn von Bauunternehmern sollte ich das nicht allzu laut sagen.

Obwohl… nach der Englischpleite konnte ich ja fast schon nicht noch mehr Schande bringen.

Irgendwie ließ ich bei diesen Gedanken Schulter und Kopf hängen. Normalerweise war ich nicht so schnell unterzukriegen… aber mal ehrlich… ich war meines Erachtens weder dumm noch naiv… KEIN Mensch konnte binnen drei Monaten eine komplette Sprache erlernen, so dass sie auf einem Niveau war um wichtige Geschäftsgespräche zu führen!

Und wenn selbst ich das in meinem sonst grenzenlos vorhandenen Optimismus eingesehen hatte, wieso ließ sich dann mein Vater dennoch darauf ein und finanzierte diesen Unsinn hier noch?

Auf dieser Treppe, die vom Weg hoch zu der riesigen Eingangstür zwischen den Marmorsäulen führte, stand ziemlich mittig ein noch recht jung aussehender Mann, der mich mit einem breiten Lächeln betrachtete.

„Herzlich Willkommen in der Sarutobi Language Academy, kurz SLA, Uzumaki-san!“, begann dieser in einer leichten Verbeugung zu sprechen, „Wir haben Sie bereits erwartet!“

Als er seinen Kopf wieder anhob blickte er mir direkt ins Gesicht.

Irgendwie kam ich nicht umhin, die ganze Zeit zu überlegen, wie alt er wohl war und warum ich mich das überhaupt fragte. Und ehe ich mich versah, war ich gedankenverloren wohl die vielen Treppenstufen zu ihm hinauf geschritten und nahm nun seine Hand zur Begrüßung entgegen.

„Nett, Sie kennen zu lernen, Herr…“

„Umino. Iruka Umino mein Name!“, wieder verbeugte er sich leicht, noch während er meine Hand schüttelte. Ich habe es normalerweise nicht so mit Höflichkeitsfloskeln, aber durch meine Familie war ich zwangsläufig daran gewöhnt, dass man mir so begegnete. Nur hier fand ich es echt etwas übertrieben.

„Ich bin der Administrator dieses Institutes. Wenn es für Sie im Laufe Ihres Aufenthaltes Fragen gibt, so wenden Sie sich bitte an mich, Uzumaki-san!“, und schon wieder verbeugte er sich.

„Naruto!“, brummte ich und schritt an ihm vorüber, um nun auch die letzten Treppenstufen nach oben zu gehen, während die Rädchen meines Trolleys bei jeder Stufe weiterhin einen heiden Lärm machten.

„Wie meinen?“, schnell hatte der Braunhaarige mit der waagerechten Narbe über seinem Nasenrücken zu mir aufgeschlossen und schien einen leicht irritierten Eindruck zu machen.

Na, bravo, Naruto! Keine zwei Minuten hier und schon verwirrst du den Administrator! Dabei schien dieser einen recht netten Eindruck zu machen. Zudem wirkte er nicht wirklich alt… sicherlich wusste er, wo man sich in dieser Einöde hier abends amüsieren konnte und von daher bot ich ihm somit praktischerweise direkt das ‚Du‘ an!

„Na, ich mag dieses Herr Uzumaki oder Uzumaki – san oder Uzumaki – kun nicht so. Weißt du… von uns gibt es mehrere!“, ich zwinkerte ihm dabei zu. Irgendwie wollte ich wohl damit die Stimmung etwas auflockern und ihn aus seiner verkrampften Haltung erlösen.

Er schien zu schmunzeln. Während des Gehens konnte ich da nicht so genau darauf achten, da ich zugeben muss, gerade in neuen Umgebungen mein Hauptaugenmerk auf mein Umfeld legen zu müssen.

Zum einen, um mir alles genauestens einzuprägen und zum anderen war ich auch dafür bekannt, mit der Tür ins Haus zu fallen… und das wortwörtlich.

Daher suchten gerade meine Augen schon fast leicht panisch den Boden nach versteckten Stolperfallen, mit Vorliebe erhöhte Simse, sogenannte Miniaturstufen, im Eingangsbereich, ab, aber fanden anscheinend nichts.

Fast schon springend betrat ich die Vorhalle und erkannte augenblicklich, dass ich wirklich nicht mehr ihn Japan sein konnte!

Hatte Darui mich heimlich abgefüllt und mich irgendwie ans andere Ende der Welt geschafft?

Das hörte sich zwar nun wirklich hinterhältig an, aber sowas ist in meiner Familie schon vorgekommen!

Es war damals ein Tag nach Kuramas Jungesellenabschied gewesen, als ich einen Anruf auf mein Handy erhielt von Deidara, der behauptete, in Sydney im Hotel aufgewacht zu sein.

Zuerst hab ich gedacht, der Idiot sei noch total betrunken, doch als sich dann Menma lachend vom Frühstückstisch entfernte kapierte selbst ich es.

Wäre ja wirklich lustig gewesen… nur hatte Deidara keine fünf Stunden später als Trauzeuge in einer Kirche zu stehen und man glaubt gar nicht, wie schwierig es ist, ohne Englischkenntnisse einen Jet zu buchen, der einen verkaterten Bruder wieder zurück schafft!

Wie er überhaupt da hingekommen war wollte ich da wirklich nicht mehr wissen!

Demnach war also in meiner Familie alles möglich!

Und gerade in diesem Augenblick könnte ich schwören, ich befand im Saal des Wiener Opernballs und nicht in irgendeiner Eingangshalle einer Akademie!

Das mir der Mund speerangelweit offen stand schien Iruka neben mir nicht zu stören.

Anscheinend war ich nicht der Erste, der so reagierte und irgendwie beruhigte mich das auch ein wenig.

Hier war alles aus Marmor und mitten im Raum führte eine wirklich breite Treppe mit goldenem Geländer in den ersten Stock.

Das diese Treppe mit einem bordeauxfarbenen Läufer ausgelegt war brauche ich eigentlich nicht mehr zu erwähnen, oder?

Über unseren Köpfen hing ein wahres Monster von Kronleuchter. Ich mag die Dinger… aus der Ferne zum Anschauen und so… aber ich hab eindeutig zu viele Gruselfilme gesehen, wo diese Teile runterkommen und einen erschlagen… von daher würde ich stets einen Bogen drum herum laufen!

Hier glitzerte und glänzte und funkelte es an allen Ecken und Enden. Verstärkt durch den Lichteinfall der riesigen Fenster rechts im Raum brach sich das eintretende Sonnenlicht so intensiv in allem, dass ich das Gefühl hatte, bald zu erblinden!

„Ist das hier wirklich eine Sprachschule?“, noch immer stand mein Mund vor Erstaunen offen und Iruka nickte eifrig wie ein Wackeldackel auf der Hutablage.

Verdammt! Wo war ich hier nur reingeraten?

Wenn die schon so viel Wert auf das Erscheinungsbild legten, dann war der Unterricht hier bestimmt die reinste Hölle! Deidara! Das wirst du büßen!

Iruka schritt nun voran auf die Treppe zu, verharrte kurz an der untersten Stufe um zu warten, bis ich wieder aufgeschlossen hatte und wies mir dann an, ihm in den ersten Stock zu folgen.

Oben angekommen, was unter anderem dank meines unhandlichen Trolleys nicht ganz so angenehm war, blieben wir vor einem riesigen Gemälde stehen.

„Das ist der Gründer unserer Akademie, Hiruzen Sarutobi-sama!“, begann Iruka mit scheinbar vor Stolz geschwellter Brust.

Ich blickte auf das Bild… hm… das war ein Mensch? Also da drauf, mein ich jetzt!

Ich dachte da eher an ein Bild über einen Pavian… aber he he… was sollte hier schon ein Gemälde von einem Affen hängen?

Aber hoffentlich sah der Kerl nicht wirklich so aus… der Ärmste.

Vielleicht lag es aber auch nur an der Umsetzung des Künstlers…

Na ja… ich beschloss, von Kunst nun genauso viel Ahnung zu haben wie von Architektur und von Englisch und folgte dann Iruka weiter den Gang hinunter.

„Wissen Sie“, begann er, während wir so diesen unendlich erscheinenden Flur an unzähligen Türen vorbei liefen und ich mich nebenbei noch fragte, was so schwer daran war mich einfach zu duzen, „Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg hatte unserer ehrenwerter Sarutobi-sama seiner Zeit weit vorausgedacht! Er erkannte die Wichtigkeit der Sprache. Der Kommunikation der einzelnen Länder miteinander für den Erhalt des Friedens. Japan war damals noch sehr rückständig. Wir sind nun mal ein Inselvolk und dadurch etwas von der Außenwelt abgeschirmt. Sarutobi wollte dies mit der Gründung seiner Akademie ändern und nun gibt es weltweit über 80 Institute. Aber dies hier ist der Hauptsitz. Hier befinden sich nicht nur Studenten aus allen Herren Ländern“, nun lächelte er mich freundlich an, „sondern auch Lehrkräfte! Speziell für alle möglichen Fälle ausgebildet!“

Irgendwie hatte ich nun wirklich das Gefühl, dass ich ein besonders schwieriger Fall war. Wieso sonst hatte er das so genau betont?

„Die meisten unserer Studenten kommen aus einflussreichen Industriefamilien, so wie Sie, Uzumaki-san“, anscheinend beherrschte dieser Administrator nicht die japanische Sprache… oder warum sonst hatten wir bereits jetzt Kommunikationsprobleme?, „Jedoch vergeben wir auch Stipendien! Wir unterrichten hier nicht nur Englisch, sondern auch Französisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch und Chinesisch. Der Unterricht wird hauptsächlich von Muttersprachlern geleitet und diese beginnen beim derzeitigen Stand des einzelnen Studenten und bauen darauf auf. Sie haben vor einigen Tagen einen Einstufungstest gemacht, nicht wahr!“

„Hm!“, brummte ich zur Antwort. Oh ja, den hatte ich!

Gezwungenermaßen! Denn um meinen Vater wieder unter die Augen treten zu können hatte mich Jiraija-sensei wortwörtlich an einen Stuhl gefesselt und geknebelt und mir einige Blätter zum Bearbeiten vorgelegt.

Ich hatte mich stundenlang geweigert, doch als dann das Knurren meines Magens übermächtig wurde, hatte ich einfach schnell einige Kreuzchen auf diesen Bogen gesetzt. Dass dies ein Einstufungstest gewesen war hatte mir der perverse Alte erst nach meiner siebten Schüssel Ramen gestanden.

Da war es aber schon zu spät… UPS hatte das Schriftstück schon über die Stadtgrenze gebracht!

Plötzlich hielt Iruka vor einer dieser unzähligen Türen inne und augenblicklich ärgerte ich mich bereits wieder über mich selbst! Ich hatte vergessen, die Türen zu zählen! Ich würde diesen Raum sicherlich nie wieder finden!

„Das ist Ihr Studienzimmer. Hier haben sie zum einen Privatunterricht und dann auch noch Gruppenunterricht!“, er öffnete die Tür und ich folgte ihm in einen weiteren Raum, der mich schwer an das Arbeitszimmer König Ludwig XIV erinnerte!

Das war doch echt nicht mehr normal!

„Sasuke! Come over here!“

Hä? Mit wem redete der denn jetzt und vor allem… was redete er da?

Aus dem Blickwinkel bemerkte ich eine Bewegung und sah dann nach rechts, wo sich eine wirklich bequem aussehende Sofalandschaft befand.

Der Teil der Sitzgruppe, der mit der Lehne zu uns stand, war allerdings nicht unbesetzt.

Eine Gestalt erhob sich und drehte sich dann auch schon zu mir herum.

Tiefgründige dunkle Augen musterten mich, ehe eine Hand mit langen schlanken Fingern ziemlich lässig einige tiefschwarze Strähnen aus dem blassen Gesicht fischten und sie nach hinten strichen. Irgendwie musste ich ihn doch reichlich dümmlich drein blickend angestarrt haben, denn ein leicht überhebliches Lächeln legte sich auf die Lippen des Fremden.

Wo zum Henker war ich hier?

Eine Akademie, die aussah wie eine Mischung aus dem Tempel des Zeus mit dem Schloss aus Versailles und einem eindeutig von sich zu sehr überzeugten Supermodel, welches gerade in großen Schritten auf mich und Iruka zukam.

„Is this my new student?”

Wow! Und auf Synchronsprecher könnte der auch noch machen! Was für eine Stimme! Wäre nur nett, wenn ich wüsste, was diese Stimme gerade gesagt hat!

„Ja, Sasuke! Das ist Naruto Uzumaki. Er wird ab heute ein Student deiner Klasse sein sowie Einzelunterricht bei dir nehmen. Er ist für das Drei-Monats-Programm eingeschrieben!“

Deutlich sah ich, wie sich mehr als nur skeptisch eine Augenbraue nach oben zog.

„Und das, Uzumaki-san, ist Sasuke Uchiha! Ihr Lehrer. Er spricht fließend Englisch, Japanisch, Deutsch und Französisch!“

Oh! Dieser Typ aus dem Katalog sollte also mein Lehrer hier sein! Na, dann wollte ich doch einmal einen guten Eindruck hinterlassen: „Na… Na…Naisu to michu!“(Nice to meet you), und ich schnappte mir seine Hand um sie kräftig zu schütteln. Schließlich wollte ich so dieses ständige Verbeugen umgehen.

Eine zweite… zu 100% perfekt gezupfte… Braue schoss nach oben.

Seine Hand in meiner fühlte sich kühl an. Vermutlich litt der Ärmste an Durchblutungsstörungen. Das würde auch seine blasse Gesichtsfarbe erklären.

Nachdem ich das Gefühl hatte, ihm genug den Arm ausgekugelt zu haben, ließ ich seine Hand los und versuchte mein breitestes Lächeln aufzusetzen.

Dieser wandte sich nun etwas von mir ab und Iruka zu: „Iruka? Is this the right guy?“ (Iruka? Ist das der Richtige?)

“Indeed, didn’t you already check his profile?” (Selbstverständlich, hast du dir nicht sein Profil angesehen?)

„Yeah!“ (Ja)

Irgendwie verstand ich kein Wort. Daher versuchte ich anhand der Mimik zwischen den Beiden festzustellen, was denn nun das Problem war. Das war aber gar nicht so leicht, echt jetzt! Denn der Schwarzhaarige schien gar keine Mimik zu besitzen, die ich deuten könnte.

Aber irgendwie wirkte dieser Sasuke Uchiha nicht ganz… glücklich.

Er tippte sich nun an die Stirn: „Are you sure he’s alright up here? He only scored 5 points on the test! I’m going to have my work cut out for myself!” (Bist du dir sicher, dass er da oben noch ganz normal ist? Er hatte nur 5 Punkte im Eingangstest! Ich werde meine eigene Arbeit vergessen können)

Iruka lachte nun. Eindeutig gekünstelt und irgendwie kam ich mir gerade echt total überflüssig vor. Nervös hüpfte ich von einem Bein auf das andere. Ich konnte es wirklich nicht leiden, wenn ich das Gefühl hatte, dass man über mich sprach und ich nichts verstand. Ätzend, echt jetzt!

„You’re the best of the bests and can always turn lead to gold!”, Iruka klopfte dem Schwarzhaarigen auf die Schulter, “I thought you have more confidence in your teaching ability!” (Du bist der Beste der Besten und du machst immer aus Scheiße Gold! Ich dachte, du hättest mehr Vertrauen in deine Fähigkeiten als Lehrer!)

„Tzz!“, schnaubend und mit vor der Brust verschränkten Armen drehte er sich wieder zu mir herum, behielt aber dabei den Blick auf Iruka, „Fine! I’ll take him! But I expect a bonus for this!” (Schön! Ich nehm ihn! Aber dafür erwarte ich einen Bonus!)

Ha! Das hatte ich nun auch verstanden! Okay… nicht ganz! Irgendwas mit Bonus! Anscheinend steckte man hier mitten in den Tarifverhandlungen!

Doch irritierenderweise lachte Iruka erneut auf: „Sasuke, du bist wirklich ein eiskalter Hund!“

Und anscheinend hatte dieser Uchiha diese Verhandlungen für sich entschieden, auch wenn sein Gesichtsausdruck eher danach aussah, als hätte er in eine Zitrone gebissen.

Das hieß dann wohl, dass dieser Typ, der einen halben Kopf größer war als ich und mich nun intensiv von oben herab aus diesen schwarzen Augen erneut so seltsam begutachtete, wohl die nächsten drei Monate unterrichten würde!

Na, dann wünsche ich mal viel Erfolg… irgendwie sah ich mich schon in der Postsortierstelle sitzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Onlyknow3
2018-09-10T20:33:21+00:00 10.09.2018 22:33
Sehr guter Einstieg, die Story gefällt mir.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von: abgemeldet
2018-03-15T18:20:11+00:00 15.03.2018 19:20
Und da bin ich wieder, dein neuer Fan ^^
Es ist traurig, aber wahr ...ich kann total mit Naruto mitfühlen xD aber bei einem unbamherzigen Sasuke Uchiha lernt selbst Naruto eine Sprache - denke ich zumindest. mal sehen, wer von den beiden wen zuerst an den Rand der Verzweiflung treibt :'D
Dein Einfall, dass Naruto in dieser FF Geschwister hat, finde ich total toll. Es passt irgendwie und Deidara ist besoffen in Sydney wachgeworden? Oh Mann, in der Familie ist wirklich alles möglich, aber immerhin wird es nicht langweilig und ich lasse mich überraschen wie uns Naruto so bei Laune halten wird :D
LG Nemesis
Von:  Sasia
2015-03-06T12:48:48+00:00 06.03.2015 13:48
Heyyy,
Ich musste echt x-mal den Titel durchlesen bis ich geglaub habe was ich da lese.
Das FF welches ich so liebe und eig. auch schon gelesen habe.
Halt nicht auf der Seite... ;)
Also ich finde deinen Schreibstil sehr ansprechend und freue mich eig. darauf das FF ein zweites mal zu lesen.
Ich kenne ja das ende deswegen: Wird es einen 2ten teil geben?
Ich würde mich sehr darüber freuen.
Natru tut mir ja echt leid.... aber er hats ja verdient XD
Hoffe es geht bald weiter XD

Glg Sasia
Antwort von:  KamuiMegumi
21.03.2015 19:11
Ja. Wird es. GOMEN...but WHAT?! und der Nachfolge -OS GOMEN...but WHAT ' s NOW?! bekommen eine längere Fortsetzung nach Ostern. Titel: GOMEN... but ECHT jetzt?!
Und jupp...ab und zu taucht die ff - SasuNaruSasu -Kami auch bei Animexx auf...so mal schauen und so...he he
Von:  solty004
2015-02-18T09:41:58+00:00 18.02.2015 10:41

Hey,
Sorry das ich wieder einmal so spät schreibe. Doch ist was vor drei Wochen was passiert wo mich etwas aus der Bahn geworfen hat. Es könnte auch noch so eine Weile bleiben das ich erst später meinen Senf dazu gebe.
Es wird auch eher kurz sein als gewohnt von mir die mich schon etwas länger kämen.

Es waren echt spitzen Kapiteln und ein guter anfang!

Bin schon gespannt wie es weiter geht, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Von: abgemeldet
2015-02-15T10:34:53+00:00 15.02.2015 11:34
ja so ist das wenn man der jüngste ist
man hat immer die popokarte

schönes kapitel

LG kai


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