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Crossroads

decisions are never easy
von

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Standpauken

Im Endeffekt schaffte es Madame Pomfrey binnen einiger Minuten, seine riesige Nase wieder auf die normale Größe schrumpfen zu lassen. Es tat nicht einmal weh, ließ nur ein unangenehmes Kribbeln zurück. Vermutlich hätte sie es noch schneller geschafft, wenn sie gewusst hätte, welcher Fluch ihn getroffen hatte, doch keiner der Rumtreiber äußerte sich dazu. Natürlich nicht. Severus hatte genauso geschwiegen, als sie ihn danach gefragt hatte. Leider wurden Potter und Black trotzdem so rasch und schmerzfrei wie er selbst von ihr geheilt. Lupin dagegen hatte länger mit seinen Falten zu kämpfen, doch zumindest wurden seine Magenkrämpfe gelindert – nicht, dass Severus darüber erleichtert gewesen wäre. Er hätte es nur viel eher den anderen beiden gegönnt, so wie es eigentlich auch geplant gewesen war. Pettigrew würde als Einziger die Nacht im Krankenflügel verbringen müssen, da seine Augen immer noch eitrig und geschwollen waren. Anscheinend war Potters Bindehautentzündungs-Fluch hartnäckiger als vermutet…das musste er sich merken.

Potter jedoch schien darüber immer noch zerknirscht zu sein, denn er saß – mittlerweile mit normaler Haarlänge und ohne zu niesen – neben Pettigrew auf dem Bett und versuchte ihn mit ein paar dummen Sprüchen aufzuheitern.

„Ach komm, Wurmschwanz!“, meinte er betont heiter. „Wenn du für immer blind bleibst, musst du nie wieder einen Test schreiben!“

„Genau!“, pflichtete ihm Black bei. „Nie wieder Prüfungen! Stell dir das mal vor!“

Pettigrew, der sich in seine Bettdecke eingewickelt hatte, lächelte eher gezwungen.

„Na toll…“, murmelte er wehleidig.

„Außerdem ist es immer noch besser als der Fluch, der Moony erwischt hat…sei froh, dass du seine Falten nicht siehst!“, meinte Black feixend und Potter flüsterte grinsend.

„Ja, wer weiß, was da jetzt alles rumschwabbelt…“

Black brach in lautes Lachen aus, woraufhin Potter mit einstimmte, und sogar Pettigrew grinste jetzt schwach.

„Ich kann euch hören“, brummte Lupin mit beleidigtem Unterton. „Und da schwabbelt gar nichts, klar?“

„Wenn du das sagst, Moony~“, flötete Black immer noch glucksend.

„Aber ohne Beweise glauben wir dir gar nichts!“, fügte Potter hinzu.

„Ihr spinnt doch…“

Auch wenn Lupin genervt klang, umspielte ein amüsiertes Lächeln seine Lippen. Severus wäre am liebsten verschwunden, denn es zerrte an seinen Nerven, diesem albernen Kindergeplänkel zuzuhören. Zu seinem Missfallen sollten sie hier warten, bis McGonagall kam, um ihnen ihre Strafarbeiten mitzuteilen. Die bisherige Zeit hatte er damit verbracht, an die gegenüberliegende Wand zu starren und diese vier Schwachköpfe zu ignorieren. Ab und zu sah er aus den Augenwinkeln zu ihnen rüber, weil er ihnen nicht traute, doch ansonsten war er froh, dass ihn ebenfalls niemand beachtete.
 

„Hey Schniefelus!“

Zumindest bis jetzt. Er warf Black einen geradezu tödlichen Blick zu, doch dieser grinste ihm gehässig ins Gesicht.

„Hat Madame Pomfrey irgendwas mit deiner Nase gemacht? Ich sehe nämlich keinen Unterschied zu der Riesenknolle von vorhin.“

Erneut schallte das Gelächter der Rumtreiber durch den Krankenflügel – Lupin einmal ausgenommen, der schüttelte nämlich nur den Kopf darüber. Severus ballte die Hände zu Fäusten, während er Black fixierte.

„Schläge auf den Hinterkopf sollen das Denkvermögen ja angeblich fördern, Black“, zischte er zurück. „Zu dumm, dass man dafür ein Hirn besitzen muss.“

„Pass bloß auf, du widerlicher-“

„Tatze“, unterbrach Lupin ihn warnend. „Wir haben vorhin 200 Punkte verloren und bekommen auch noch Strafarbeiten…fang nicht schon wieder einen Streit an!“

Blacks empörter Gesichtsausdruck war Gold wert, auch wenn Severus Lupin dafür nur einen finsteren Blick sandte; er brauchte keine Unterstützung von diesem Ungeheuer.

„Bist du jetzt auf seiner Seite oder was? Wegen dem hast du immer noch graue Haare und Falten am Hintern, Moony!“

„Erstens kannst du gar nicht wissen, ob ich da…Falten habe“, brummte Lupin verärgert zurück. „Und zweitens stecken wir da alle mit drin, also lass es endlich gut sein.“

„Aber er-“

„Moony hat Recht, Tatze“, mischte sich Potter ein, der sich seufzend durch sein strubbeliges Haar fuhr.

„Was?! Du auch noch?!“, entfuhr es Black fassungslos, woraufhin Potter schnaubte.

„Auch wenn der da an allem schuld ist, wird das McGonagall ziemlich egal sein. Die zerreißt uns in der Luft, wenn wir direkt wieder Ärger machen…“

Lupin sah seinen Freund verdutzt an, welcher das jedoch ignorierte, während Black etwas in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte. Severus erkannte die Masche sofort als einen weiteren verzweifelten Versuch, Lilys Unmut nicht auf sich zu ziehen. Bei dem Gedanken, wie sie ihn zusammenfalten würde, wenn sie von dem Punkte-Abzug erfuhr, schlich sich ein schadenfrohes Grinsen auf seine Lippen.

„Wisch dir das dreckige Grinsen aus der Visage, Snape, sonst riskier ich den Ärger…und sei’s nur, um dir ohne Zauberei eine zu knallen!“

Severus funkelte Potter kalt an.

„Das würde nur beweisen, dass du ein zurückgebliebener, primitiver-“

„Halt dein Maul, Snape!“

Es war Black, der ihn wie ein Köter anbellte, dabei auch direkt aufgesprungen war. Severus blieb ebenfalls nicht ruhig sitzen, war aufgestanden und hatte auch direkt nach seinem Stab gegriffen; er würde sich wehren, wenn es sein musste.
 

„Wie rührend, dass du dich so für Potter einsetzt, Black“, erwiderte er hämisch. „Kann er das nicht selbst oder bist du gern sein kleiner Wachhund?“

„Das reicht!! Ich polier dir deine hässliche Fr-“

„Sie werden gar nichts tun, Mr Black, und ich verbitte mir solch eine vulgäre Ausdrucksweise innerhalb dieser Mauern, haben Sie mich verstanden?!“

Niemand von ihnen hatte Professor McGonagall kommen hören, doch Severus konnte sich darüber nicht beklagen.

„Er hat mich provoziert, Professor!“, beklagte sich Black wie ein Kind und zeigte mit dem Finger auf ihn.

„Mich interessiert nicht, wer angefangen hat!“, entgegnete sie kühl. „Wir sind hier nicht im Kindergarten, Mr Black, und es wird Zeit, dass Sie das alle begreifen!“

„Richtig, richtig…ich muss doch sehr bitten, meine Herren!“

Hinter McGonagall tauchte nun auch noch Slughorn auf und das war der Moment, in dem Severus‘ Schadenfreude über Blacks Tadel nicht länger anhielt. Slughorn fasste direkt ihn ins Auge und zog die Brauen zusammen.

„Minerva hat mir erzählt, was Sie sich geleistet haben, Mr Snape, und ich bin sehr enttäuscht von Ihnen!“

„Das war nicht meine Schuld, Professor!“, verteidigte er sich zornig. „Die haben mich angegriffen!“

Von Potter kam ein spöttisches Auflachen.

„Ja sicher, Snape…lüg doch nicht!“

„Genau! Snape hat Moony zuerst mit einem Fluch getroffen!“

„Das stimmt!“, quiekte Pettigrew vom Bett aus und Severus hoffte, dass er noch lange blind bleiben würde.

„Weil die mich zu viert abgefangen haben!“, regte er sich auf, was Black knurren ließ.

„Wir wollten nur reden, du miese-“

„Das reicht jetzt!“, unterbrach McGonagall ihn und fixierte sie allesamt scharf aus ihren grünen Augen. „Ich will keine weiteren Beleidigungen oder Anschuldigungen mehr hören! Sie alle haben sich unangemessen verhalten! Ich erwarte, dass Sie sich beieinander entschuldigen – und zwar sofort!“

Das war schlimmer als jede Strafarbeit, die sie sich hätte überlegen können. Severus sah ebenso angewidert drein, wie es Potter und Black taten, während Lupin nach wie vor ganz still war und Pettigrew nur ein Keuchen von sich gab.

„Aber Professor-“

„Sofort, habe ich gesagt!“

Keiner wagte es, sich zu widersetzen, jedoch sahen sie einander nicht an, als jeder von ihnen seine Entschuldigung so leise murmelte, dass sie kaum zu verstehen war. Glücklicherweise schien das McGonagall zu reichen, denn sie wandte sich nun Lupin zu, der den Blick bis jetzt gesenkt hatte.

„Mr Lupin, Sie sind Vertrauensschüler! Schildern Sie uns, was passiert ist!“, forderte sie ihn auf und alle Augen richteten sich auf ihn.

Lupin wurde ein wenig blasser um die Nase, sah von ihr zu seinen Freunden, dann kurz zu ihm und schließlich wieder zu McGonagall und Slughorn. Diese Erklärung dürfte interessant werden.

„Also, ich…wir…wir haben geredet und…uns gestritten. Die Situation ist eskaliert…und ich denke, wir haben alle dazu beigetragen…es war nicht richtig und es tut uns leid. So etwas wird nie wieder vorkommen.“

Nicht nur Potter und Black starrten den Werwolf sprachlos an, auch Severus war irritiert. Warum schob dieser Idiot nicht einfach alles auf ihn? Er an seiner Stelle hätte genau das ohne zu zögern getan. Stattdessen versuchte er die Geschichte abzumildern und bei Slughorn funktionierte das auch noch!
 

„Minerva…den jungen Herren tut es leid“, unternahm er ebenfalls einen Versuch, seine aufgebrachte Kollegin zu beschwichtigen. „Wir sollten nicht allzu streng mit ihnen sein, wenn sie schon Reue zeigen.“

Minerva schnaubte lediglich.

„Sie verdienen dennoch eine Strafe!“, entschied sie mitleidslos und Potter und Black stöhnten synchron. „Hagrid wird sicherlich sehr erfreut sein, wenn Sie ihm morgen Abend bei der Arbeit im verbotenen Wald helfen.“

Pettigrew gab ein ängstliches Quieken von sich, während Lupin bloß nickte und Potter und Black es in letzter Minute schafften, ihr Grinsen zu unterdrücken und stattdessen betreten drein zu sehen. Strafarbeit bei diesem zu groß geratenen Volltrottel…noch dazu in einem Wald voller Monster. Severus gab sich keine Mühe, seine Abneigung zu verbergen und schaute McGonagall finster an. Diese ignorierte ihn jedoch geflissentlich und herrschte sie stattdessen an, dass sie morgen auch ja pünktlich da sein sollten, wenn sie nicht noch mehr Ärger bekommen wollten, ehe sie mit Slughorn im Schlepptau den Krankenflügel verließ.
 

„Und jetzt erklär mal, was mit dir kaputt ist, dass du so einen Müll quatschst, Moony!“

Severus versuchte Blacks penetrante Stimme auszublenden, während er hinter ihnen die Treppen runterging. Mit Ausnahme von Pettigrew waren sie allesamt von Madame Pomfrey entlassen worden. Der Werwolf schnaubte leise und Severus sandte ihm von hinten einen Blick tiefer Verachtung zu.

„Was hätte ich sonst sagen sollen?“

„Die Wahrheit?!“, regte sich Black weiterhin auf. „Er hat uns zuerst angegriffen!“

„Und Krone hat ihn entwaffnet und ihm gedroht“, gab Lupin zurück und warf ihm einen knappen Blick über die Schulter zu, ehe er sich wieder umdrehte. „Es hätte nichts besser gemacht, wenn wir noch weiter diskutiert hätten.“

Auch wenn er damit Recht hatte, gefiel es Severus nicht, dass sie so taten, als wäre er nicht da, während sie über ihn redeten. Ebenso missfiel es ihm, dass Lupin sich mal wieder so edelmütig gab, dass ihm ganz schlecht wurde.

„Lass gut sein, Tatze…“, beschwichtigte Potter seinen besten Freund seufzend. „Es ändert ja wirklich nichts daran, dass-“

„Sehr gut erkannt, Potter! Es ändert absolut gar nichts!“

Sie fuhren alle gleichzeitig zusammen, als sich ihnen Lily Evans am Ende der Treppe in den Weg stellte. Die Arme verschränkt, die grünen Augen vor Zorn funkelnd auf sie gerichtet. In dem Moment wirkte sie furchteinflößender als McGonagall. Severus stöhnte innerlich; warum war er nicht auch noch im Krankenflügel geblieben? Soeben bereute er das.

„Evans, das ist-“

„Oh nein, Potter!“, fauchte sie ihn an und er schluckte merklich. „Spar dir deine Ausreden! Ich habe schon gehört, was ihr euch geleistet habt! 200 Punkte!“

Selbst Black hielt den Mund, als die Rothaarige sie zusammenstauchte, und Severus war nur noch froh, dass sie nicht im selben Haus waren. Zumindest hatte Lily somit keinen Grund, ihn ebenfalls anzugehen.

„Von dir und Black erwarte ich ja schon gar nichts mehr, aber dass du sie nicht aufgehalten hast, enttäuscht mich, Remus.“

Lupin schien sich bei diesen Worten unbehaglich zu fühlen, doch er widersprach nicht, sondern senkte nur schuldbewusst den Kopf. Zum Glück des Werwolfs wandte sie sich direkt wieder Potter zu.

„Und ich dachte, du hättest was begriffen, Potter…da habe ich mich wohl geirrt. Du bist immer noch ein unerträglicher Quälgeist!“

Severus spürte, wie sich das unangenehme Gefühl abrupt einstellte. Anscheinend hatte sich Potter ihre Sympathie wieder verspielt und das steigerte seine eigene Laune, die bis eben noch auf dem Tiefpunkt gewesen war, enorm.

„Ich…Evans, hör doch mal zu!“, versuchte Potter zu Wort zu kommen. „Es war nicht meine Schuld, Snape hat-“

„Es sind immer die anderen, nicht wahr?“, ließ sie ihn nicht ausreden. „Du kannst nicht einmal Verantwortung für dein Handeln übernehmen…oder nachdenken, bevor du Unsinn machst.“

„Ich wollte nur-“

„Ist mir egal, was du wolltest, Potter! Du und deine Freunde habt dafür gesorgt, dass Gryffindor den Hauspokal dieses Jahr vermutlich vergessen kann…ganz zu schweigen davon, dass euer Verhalten unmöglich ist! Ihr seid im sechsten Jahr und jagt euch Flüche um die Ohren wie ein Haufen Kleinkinder! Ich hoffe, ihr seid stolz auf euch!“

Ihre grünen Augen blitzten kalt auf, erfassten ihn für eine Sekunde…dann fuhr sie mit wehendem Haar herum und stolzierte davon. Wie betäubt sah er ihr nach und die Schadenfreude stellte sich sofort ein. Mochte ja sein, dass sie Potter und den anderen beiden eine Predigt gehalten hatte…aber ihn hatte sie nicht mal beachtet. Als wäre er Luft. Es traf ihn mehr, als es sollte.

Ohne den Rumtreibern noch einen Blick zuzuwerfen, wandte er sich ab, schlurfte in Richtung Gemeinschaftsraum. Beinahe wünschte er sich, Lily hätte ihn auch angeschrien…alles war besser, als die Ignoranz, die sie ihm gegenüber zeigte.

Er hasste es…und noch mehr hasste er es, dass es ihn so mitnahm. Nur Lily konnte ihn so verletzen, weil er sich insgeheim immer noch nach ihr sehnte.
 

„Snape!“

Er spannte sich an, als jemand seinen Namen rief; schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Obwohl er keine Miene verzog, als er sich umdrehte und Lestrange samt seinen Kumpanen auf sich zukommen sah, verkrampfte sich sein Magen. Lestranges Blick war eisig, als er schließlich vor ihm stand, und Rosier, neben ihm, sah aus, als würde er sich jeden Moment auf ihn stürzen.

„50 Punkte Abzug“, stellte Lestrange abschätzig fest. „Und du hast dich mal wieder zum Gespött gemacht…eigentlich sollte mich das mittlerweile nicht mehr wundern, aber trotzdem frage ich mich…“

Severus verfluchte sich selbst, als er aus Reflex an die Wand hinter sich wich, dabei mit dem Rücken gegen diese stieß, als Lestrange ihm näher kam. Rosier und einige andere zeigten nun ein hämisches Grinsen, während sie wie ein Rudel Wölfe um ihn herumstanden.

„…hast du eigentlich auch nur einen Funken Slytherin-Stolz in dir?“

Ihm schien, als würden sich Steine in seinem Magen entladen…sein Selbstwertgefühl wurde soeben zermalmt. Das Schlimmste war, dass seine Zunge ihm den Dienst verweigerte. Die Begegnung mit Lily hatte ihn schon hart genug getroffen, doch jetzt auch noch dem Spott seiner Hausgenossen ausgesetzt zu sein, das gab ihm den Rest.

„Er ist nur ein Halbblut, Rabastan“, grunzte Rosier abfällig und seine Augen verengten sich. „Bei so einer Herkunft ist es ein Wunder, wenn er weiß, wie das Wort Stolz buchstabiert wird.“

Lestranges Lippen zuckten kurz, zeigten den Ansatz eines Lächelns.

„Wohl wahr…“

Er schnalzte mit der Zunge, während Severus nach Worten rang; doch was sollte er schon sagen? Ausflüchte würden nur dafür sorgen, dass er sich noch lächerlicher machte. Lestrange oder einen der anderen in diesem Fall zu beleidigen, wäre unklug – sowohl für potenzielle Chancen, zu ihnen zu gehören, als auch für seine Gesundheit.

„Kommt nicht wieder vor“, erwiderte er daher steif. „Ich…habe nicht damit gerechnet, dass-“

„Nein, Snape, du hast dich erwischen lassen“, schnitt Lestrange ihm das Wort ab und die Verachtung war deutlich herauszuhören. „Du hast zugelassen, dass sie dich vorführen.“

„Oh ja!“, mischte sich Rosier ein. „Sogar die Erstklässler machen schon Witze über deinen Riesenzinken!“

Einige lachten und Severus spürte, wie seine Wangen vor Scham brannten. Beherrschung, ermahnte er sich streng, sah Rosier lediglich kalt an.

„Das war nur eine unschöne Kleinigkeit“, gab er scharf zurück. „Black hat eine Platzwunde am Hinterkopf abbekommen und Lupin konnte sich vor Schmerzen kaum noch bewegen.“

Kurz blitzte Interesse in Lestranges Augen auf, doch es erlosch viel zu schnell wieder.

„Pass auf, Snape“, sagte er leise. „Eigentlich bist du mir egal…genau genommen bist du jedem von uns egal.“

Severus versuchte nicht zu blinzeln, sondern eisern zurück zu starren.

„Aber wenn du unser Haus weiter so beschämst, wird das Folgen haben…und ich glaube nicht, dass du dir noch mehr Feinde leisten kannst…oder?“

Ein paar Sekunden lang schwieg er, musste diese offene Drohung erst verarbeiten. Dann nickte er langsam – was blieb ihm auch anderes übrig?

„Ich habe verstanden.“

Lestrange lächelte dünn, ehe er wieder Abstand von ihm nahm.

„Sehr gut“, meinte er nur und wandte sich dann zum Gehen.

Rosier warf ihm einen gehässigen Blick über die Schulter zu, ehe er Lestrange und den anderen folgte.

Severus blieb allein zurück. Er hätte sich einreden können, dass es jetzt wenigstens nicht noch schlimmer kommen konnte…doch dann fiel ihm die Strafarbeit mit den Rumtreibern ein. Doch, es konnte noch schlimmer kommen. Manchmal hasste er sein Leben…gerade mehr denn je.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und es geht weiter...im Verbotenen Wald. :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Lichtregen
2015-08-08T15:23:22+00:00 08.08.2015 17:23
Boah, Snape, du bist so fies! xD Es kam wirklich lustig rüber, wie er sich vornimmt, sich den Bindehautentzündungs-Fluch zu merken. Armer Pettigrew… aber jetzt hast du schon wieder einen Grund, ihn nicht dabei haben zu müssen. Er ist dir lästig, was? xD So richtig einbinden kann man ihn aber auch wirklich nicht… zumindest in irgendwas, was wichtig wäre. Und schon haben wir den Grund, warum er später abtrünnig wird und zu Voldi überläuft. Er hat sonst einfach keine Bedeutung. X’D
Nett war ja, wie Snape über Lupin denkt. Also dass er den anderen beiden den Fluch mehr gewünscht hätte… Es ist ein Anfang. ^^°
Wie James und Sirius sich über Remus‘ Falten und vermuteten Schwabbel amüsiert haben, war richtig unterhaltsam. :) Und dann wieder Snape, der das alles kindisch findet. Immer so ein Spielverderber. xD Und Lupin versucht zu schlichten… Ein hoffnungslosen Unterfangen. Und Snape sollte das endlich mal ein wenig honorieren, bevor es Lupin ganz aufgibt… Wobei er einfach so ist und wahrscheinlich nicht anders kann. ;)
Hehe, ich habe mich darüber gefreut, dass du Snapes Spruch zu Hermine über Sirius eingebaut hast. Den habe ich das Kapitel davor schon vermisst. Aber da war ja gar keine Zeit dafür, nachdem McGonagall ihnen eine Strafpredigt gehalten hat. ^^°
Die drei kriegen sich ja auch wirklich ständig in die Haare und provozieren sich gegenseitig. Da muss wirklich jede Seite einstecken. Diese Diskussionen und Konflikte gefallen mir jedenfalls immer richtig gut. Sie sind sehr amüsant zu lesen und steigern sich immer nachvollziehbar bis zum Eklat. ;) Es sei denn McGonagall tritt wieder auf den Plan. Unsere heimliche Heldin! :D Und Slughorn ist einfach nur… niedlich. xD
Lupin ist mal wieder die gute Seele und hilft Snape mit seiner Halbwahrheit aus der Patsche… das hat Snape eigentlich echt nicht verdient, so wie er darüber nachdenkt, dass er die anderen erst recht in die Pfanne gehauen hätte. Und Snape fühlt sich übergangen und ignoriert? Er soll lieber froh sein, dass er nicht, kaum aus dem Krankenflügel raus, wieder rein muss. ^^°
Lilys Predigt reicht schon an die von McGonagall heran! Und nimmt alle, besonders James und Snape, mehr mit… Da hat James sich mal von einer guten Seite präsentiert und schon macht er alles zunichte… Wobei er ja wirklich nur mit Snape reden wollte und dieser zuerst angegriffen hat.
Snape tut mir so auch nicht unbedingt leid, dass er von Lily ignoriert wird. Ich kann aber gut nachvollziehen, dass er sich wünscht, lieber von ihr angeschrien zu werden, als zu sehen, dass er ihr egal ist. Mitleid kam dann bei mir auf, als ihn Lestrange und seine Gruppe fertig gemacht haben. Er hat wirklich niemanden, der auf seiner Seite steht. ;_; Wie traurig! Aber sein Riesenzinken ist immer noch lustig. XDD
Snape muss wirklich eine Menge durchmachen. Ich bin gespannt, was für du dir für den Verbotenen Wald ausgedacht hast. :)


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