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Girls Girls Boys

von

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5. [Zensiert]

Doch auch schöne Momente finden irgendwann ein Ende. Manche tun es unmittelbar, nachdem man sie erlebt hat und andere ... andere geben einem die Zeit, die Situation zu realisieren. In meinem Fall endet es nicht unmittelbar ... aber wirklich realisieren kann ich dieses Erlebnis auch nicht. Narutos Atem streift über meine Schulter, er schnarcht leise, hört sich fast so an, als würde er schnurren. Ich kann ihn in mir spüren …

 

Wie fremd, aber gleichzeitig gut es sich anfühlt, hier in seinen Armen zu liegen, ist unbeschreiblich.

Wir haben miteinander geschlafen. Einfach so. Obwohl er immer wieder betont hat, dass er … dass er nicht schwul ist.

 

Warum?

 

Wenn er kein Interesse an Männern hat, was hat ihn dann dazu bewegt, mit mir zu schlafen? Und er hat mir währenddessen mehrmals gesagt, dass ich ihm gefalle, was überhaupt keinen Sinn ergibt. Er weiß, dass ich kein Mädchen bin. Er hat mich berührt …

 

„Sasuke?“ Meine Augen weiten sich, als er sich langsam aus mir zurückzieht. Ich kann sein Gesicht nicht sehen, doch ich spüre das Schlagen seines Herzens. Es schlägt schneller als noch vor einer Minute. Fast genauso schnell wie mein eigenes. „Bist du wach?“ Seine Hand liegt auf meinem Becken, seine Finger drücken leicht zu.

 

„Ja“, sage ich und höre ihn einatmen.

 

„Kay …“ Dann wird es still. Allerdings nicht lange. „Uhm … vielleicht … vielleicht sollten wir aufstehen?“ Wenn ich mich jetzt aufrichte, sterbe ich bestimmt vor Scham.

 

„Sicher?“, erwidere ich leise und spüre bereits, dass mein Nacken wärmer wird. Er sagt darauf nichts. Einzig und allein seine Hand wandert über meine Seite, fährt zu meinem Rücken.

 

„Ich weiß nicht. Ich meine … kann es noch seltsamer werden?“ Sein Satz endet mit einem leicht nervösen Lachen. Eines, das mich unsicher werden lässt. Obwohl er recht hat. Es kann nicht seltsamer werden … schließlich haben wir …

 

Langsam richte ich mich auf und steige von ihm runter, vermeide dabei aber, ihm direkt ins Gesicht zu sehen. Ich fokussiere meinen Blick lieber auf sein helles Haar … sein Ohr unterhalb, das selbst in diesem Licht knallrot ist. Auch ihm ist es peinlich.

 

„Ok, es ist wirklich seltsamer“, sagt er und aus dem Augenwinkel sehe ich, wie er den Arm über seine Stirn wirft.

 

„Wenn ihr zwei fertig seid, dann kommt runter, wir müssen reden.“ Meine geweiteten Augen finden die von Naruto, doch er, er sieht nicht nur erschrocken, sondern panisch aus.

 

„Fuck“, zischt er und richtet sich auf. „Fuck fuck fuck!“ In der Tat. Nicht nur, dass dieses Erlebnis einen seltsamen Beigeschmack hat, nein, ausgerechnet sein Bruder muss uns dabei erwischen.

 

„Das ist übel. Sasuke … hast du das gehört? Da ist übel. Er wird …“, stammelt er, während er meine Shorts von Boden aufhebt, um in sie hineinzuschlüpfen.

 

„Naruto … das ist meine.“

 

„Scheißt drauf“, keift er, während er versucht, sich in sie hineinzuzwängen. Nicht, dass er fett ist. Er ist alles andere als das … doch ich muss zugeben, es sieht gequält aus. „Verdammt, wo ist meine beschissene Hose?“ Wenigstens verändert sich dadurch die Stimmung zwischen uns. Zwar nicht so, wie ich mir vorgestellt habe – auch wenn ich eigentlich an gar nichts mehr denken kann nach diesem Erlebnis – aber immerhin ist es nicht mehr so verkrampft.

 

„Da“, ich deute mit der Hand auf den Boden wo meine Jeans liegt, „neben meiner Hose.“

 

Fluchend streift er meine Shorts ab, ehe er sich seine nimmt und sie überzieht.

 

„Das ist verdammt übel. So verdammt übel“, wiederholt er immer wieder, während er sich eine Jogginghose aus dem Schrank greift und sie anzieht.

 

Er reagiert über, oder? Vielleicht hat er aber auch recht. Ich weiß es nicht. Mein Verstand tut sich schwer damit, klare Strukturen zu finden, die diese Situation erklären könnten.

 

Ich finde gar keine Bezeichnung dafür.

 

„Er weiß es. Er weiß, was wir getan haben.“ Womöglich. Mit ziemlicher Sicherheit. Schließlich waren wir nicht gerade leise.

 

Ziemlich gestört, dass ich jetzt daran denken muss, wie es sich angefühlt hat, mit ihm zu schlafen, oder?

Ich kann es spüren. Alles. Selbst jetzt noch, als er unkoordiniert durch sein Zimmer läuft und vor sich hin schimpft, spüre ich ihn … tief in mir.

 

„Zieh dir was an! Wenn er meinen Eltern davon erzählt, dann sind wir gefickt!“

 

Gefickt … dieser Ausdruck. Er hat keinerlei Klasse, und doch beschreibt er genau das, was passiert ist. Er hat mich gefickt. Meinen Körper, meinen Verstand. Vielleicht sogar meine Würde, die betroffen unter dem Nullpunkt verweilt, während ich mich unter Argusaugen anziehe.

 

„Du wirst nach Hause gehen. Ich rede mit ihm.“ Als wir sein Zimmer verlassen haben – mein Schritt ist alles andere als fest – bugsiert er mich auch schon den Flur entlang und die Treppen nach unten, vorbei an Türen, die alle ausnahmslos geschlossen sind. „Ich werd mich melden.“

 

Ihm scheint gar nicht bewusst zu sein, wie sich dieser Moment anfühlt. Abgeschoben, weggedrückt und unwichtig zu sein. Genau so fühlt es sich an. Viel zu abrupt.

 

„Also doch der kleine Entenjunge.“ Als er jedoch die Vordertür öffnet und mich mich beinahe in seinen Bruder schubst, stoppen alle Bewegungen. Ich halte sogar den Atem an. „Ich hab mir schon gedacht, dass ihr sowas versuchen würdet.“ Die Hand seines Bruders landet auf meiner Schulter, hält mich fest. „Und deshalb hab ich gleich hier gewartet. Ab in die Küche mit euch.“ Er schiebt mich zurück ins Haus, mühelos.

 

 

 

Kann mich bitte jemand erschießen? Oder erstechen? Wo ist dieses beschissene schwarze Loch, wenn es gebraucht wird? Und warum spricht niemand?!

 

Wir sitzen hier. Zu dritt am Küchentisch. Schweigend. Die Augen seines Bruders wandern zwischen uns hin und her, während Naruto mit dem Bein wackelt und auf die Tischplatte starrt. Ich hingegen versuche die hässliche Eieruhr, die auf der Anrichte steht, mit meinem Blick zu fixieren. Sie ist grün. Etwas abgenutzt.

 

„Dann erzählt mal, wie es dazu gekommen ist.“ Kurzzeitig schließen sich meine Augen. Wie kann er so etwas fragen?

 

„Kyuubi … bitte. Das ist verdammt peinlich.“ Narutos Stimme klingt hell. „Wir haben nur … es ist nicht so wie du denkst.“

 

„Was denke ich denn?“

 

„Dass wir … dass wir schwule Dinge gemacht haben. Aber das haben wir nicht. Wir haben nur für ein Theaterstück geübt.“

 

„Geübt, wie man schwulen Sex hat? Ihr wart laut genug, Naruto.“

 

„Bullshit“, zischt Naruto und springt vom Stuhl auf. Erschreckend schnell, so dass ich mich dazu gezwungen fühle, ihn anzublicken. Er sieht wütend aus. „Du hast überhaupt keine Ahnung, also halt die Fresse!“, sagt er laut, und bevor sein Bruder etwas darauf erwidern kann, stampft er aus der Küche. Nur wenig später kann ich hören, wie die Haustür ins Schloss knallt.

 

Hat er mich gerade wirklich alleine gelassen?

 

„Also, dann erzähl du mir, wie es dazu kommen konnte, dass mein homophober Bruder mit dir schläft.“ Ich schlucke das schwere Gefühl im Hals herunter, als sich unsere Blicke finden.

 

Eigentlich geht es ihn gar nichts an. Absolut gar nichts.

 

„Warum interessiert es dich?“ Er zieht eine Augenbraue in die Höhe.

 

„Weil ich neugierig bin?“

 

„Es geht dich nichts an“, erwidere ich trocken und stehe dann, trotz schnellem Herzschlag, auf. „Wenn du irgendwas wissen willst, dann rede mit Naruto.“ Und ich warte auch nicht darauf, dass er mir antwortet. Ich will einfach nur raus. Weg von hier. Dieser seltsamen Situation, die ich nicht einordnen kann, die ich gar nicht einordnen will.

 

 

 

 

„Sasuke, das Essen ist fertig.“ Ich liege auf meinem Bett, den Blick auf die Wand gerichtet. Seit Stunden liege ich schon hier, zähle sich überschlagende Gedanken, die sich unmöglich ordnen lassen.

 

Ich habe mit Naruto geschlafen. Sex gehabt. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mit jemandem geschlafen. Mit meinem Traummann.

 

Es ist so surreal. Nicht greifbar.

 

„Sasuke?“

 

„Ich bin gleich unten“, sage ich und räuspere mich dann, da meine Stimme kratzig klingt.

 

Er hat gesagt, dass er sich melden wird. Doch das wird er nicht, richtig? Er muss es verarbeiten … wir müssen es verarbeiten.

 

 

 

 

Am nächsten Morgen fühle ich mich gerädert. Völlig erschöpft … und mein Hintern schmerzt. Die Stühle der Schule sind viel zu hart …

 

Und dabei sitze ich gerade erst fünf Minuten auf meinem Platz.

 

Kiba fehlt sowie Naruto, doch bei Naruto ist es keine Seltenheit. Und auch als er weitere fünf Minuten später endlich den Raum betritt, mit seiner üblichen Ausrede, wirkt alles wie immer. Mit der Ausnahme, dass er schnurstracks auf seinen Tisch zugeht, sich hinsetzt und mich ignoriert.

 

Aber das war zu erwarten, oder? Es wäre auch zu seltsam, wenn er mich angesehen hätte … nachdem wir …

 

Mein Handy vibriert und lässt meine Gedanken innehalten.

 

 

'Hey, hast du in der Pause Zeit, um über das Projekt zu sprechen?'

 

Dass mein Herz schneller schlägt, kann ich nicht verhindern. Er will mit mir reden. In der Pause. Über das Projekt?

 

'Ja. Bei der Sporthalle?'

 

'Ok'

 

Seine Antwort fällt knapp aus, doch das ist okay. Er will mit mir reden, nur das zählt.

 

 

Der Unterricht zieht sich in die Länge, und ich hätte nie gedacht, dass ich jemals so denken würde, doch als er vorüber ist und es zur Pause läutet, atme ich erleichtert auf. Naruto ist bereits aufgesprungen und losgestürmt und ich tue es ihm gleich, jedoch mit der Ausnahme, dass ich langsam zusammenpacke und den Raum wie gewöhnlich als einer der Letzten verlasse.

 

Wir haben fast 30 Minuten Zeit. Ich muss nicht hetzen. Ich kann gar nicht schneller laufen, da mein Kreislauf verrückt spielt. Ihn zu sehen, alleine auf der Bank sitzend, stellt schlimme Dinge mit meinem Organismus an. Zwar blickt er nach unten, selbst als ich vor ihm zum Stillstand komme, doch er sieht ernst aus.

 

„Hey“, sage ich, um mich bemerkbar zu machen, doch es dauert noch gefühlt zehn Sekunden, ehe er aufblickt.

 

„Hey Sasuke.“ Mit einem falschen Grinsen auf den Lippen sieht er mich an. Ein Grinsen, das sich unangenehm auf meinen Magen auswirkt.

 

„Du wolltest mit mir über das Projekt sprechen?“

 

„Eh, ja … hör mal, wäre es in Ordnung, wenn wir die Aufgaben so aufteilen, dass jeder einen Teil übernimmt? Ich werd die nächsten Wochen ziemlich wenig Zeit haben … und würde dann das, was ich machen muss machen und … dir dann schicken.“ Meine Stirn runzelt sich. Will er mir damit sagen, dass er keinen Kontakt mehr will?

 

„Du willst also das Projekt abblasen.“

 

„Nein. Ich hab nur wenig Zeit, um mich in Zukunft mit dir zu treffen … deshalb denke ich, dass es besser ist, wenn wir die Aufgaben festlegen, damit jeder seins machen kann.“

 

„Es ist aber eine Partnerarbeit.“

 

„Und?“, erwidert er irritiert. „Wäre nicht das erste Mal, dass sowas passiert.“ Allgemein wirkt er sehr distanziert. Es verletzt mich.

 

„Schon seltsam, dass du gerade jetzt feststellst, dass du keine Zeit mehr für Treffen hast.“

 

„Ja … ist aber so. Also geht das? Können wir Aufgaben festlegen? Ich werd auch versuchen, mich mit meinem Teil zu beeilen.“

 

„Nein.“ Er runzelt die Stirn.

 

„Wie nein?“

 

„Nein. Wir haben ein gemeinsames Projekt … und wenn du keine Zeit hast, dann können wir nicht daran arbeiten, fertig.“

 

„Willst du mich verarschen?“

 

„Sehe ich so aus?“ Er macht mich wütend.

 

„Was ist daran so kompliziert, Aufgaben festzulegen?!“, sagt er aufgebracht.

 

„Was ist daran so kompliziert mir zu sagen, dass du keinen Bock auf mich hast?!“, entgegne ich mit derselben Intensität, weil es mich wirklich trifft, dass er sich so verhält.

 

„Ok. Gut. Ich hab keinen Bock auf dich. Ich bin nicht schwul und das, was gestern passiert ist war ein Fehler. Ich liebe Sakura und-“ Ich lasse ihn nicht ausreden. Diese Worte, sie sorgen dafür, dass meine Beine mich wegführen. Schnell und weit. Hauptsache weg von ihm.

 

Wie kann er so etwas sagen? Nachdem was gestern passiert ist, wie kann er nur so etwas sagen?

 

„Sasuke!“, höre ich ihn laut rufen, doch mein Gehirn denkt nicht daran, meine Füße davon abzuhalten, an diesem Ort zu bleiben. „Bleib gefälligst stehen, wir sind noch nicht fertig!“ Mein Herz pocht rasend schnell in meiner Brust, als er mich plötzlich von hinten am Arm packt und grob herumreißt. Mit geweiteten Augen sehe ich ihn an, spüre den Schmerz in meiner Brust, der mich überkommt bei seinem Anblick.

 

„Fass mich nicht an“, zische ich defensiv und entziehe mich seiner Hand. Er schnauft.

 

„Warum haust du ab?!“, fordert er zu wissen, und dann passiert etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte. Meine Faust bewegt sich, ohne dass ich sie aufhalten kann. Findet zielsicher sein Gesicht, seinen Wangenknochen. Und es tut weh. Psychisch und physisch. Die Zeit scheint langsamer zu verlaufen, und gleichzeitig so schnell.

 

Ich habe ihn geschlagen. Ihm eine Faust verpasst. Und er taumelt. Blickt mich geschockt an, seine Finger an der Stelle, wo meine Knöchel keine fünf Sekunden zuvor getroffen haben.

 

„Was …“, haucht er. „Hast du … hast du mich wirklich gerade geschlagen?“ Er blinzelt – ich tue es ihm gleich – und dann bricht das Chaos frei. Mit einem Aufschrei stürzt er sich auf mich, ohne dass ich die Situation richtig realisieren kann. Dementsprechend hart ist der Aufprall, mein Rücken schmerzt, doch es ist nichts im Vergleich zu dem Gefühl, als mich seine Faust am Kiefer trifft.

 

„Du Bastard!“, schreit er und packt mich kurz darauf heftig schnaufend am Kragen. „Warum schlägst du mich?!“ Mit dem brennenden Schmerz meiner linken Gesichtshälfte blicke ich ihm entgegen, unfähig, etwas zu erwidern. „Was ist dein verficktes Problem, hä? Nur weil ich dich nicht will? Weil ich nicht schwul bin?!“

 

Es ist ein seltsames Empfinden, das mich flutet. Zelle für Zelle. Es erreicht jeden Winkel in meinem Körper, steigt mir zu Kopf und lässt mich klarsehen. Zum ersten Mal seit Jahren.

 

Ich verstehe es. Das hier. Ich verstehe es. Es bringt nichts.

 

„Sag endlich was!“, fordert er, sein Griff eisern.

 

„Es bringt nichts. Du wirst es nicht verstehen, weil du es nicht verstehen willst“, antworte ich, und zwar so, dass an dieser Resignation kein Zweifel bleibt. „Du bist nicht schwul“, wiederhole ich die Aussage, die ich schon unzählige Male von ihm gehört habe. „Aber ich bin schwul. Und auch wenn du mich nicht willst, ich will dich. Ich wollte dich.“ Seine Augen sind weit aufgerissen. Seine Finger lösen sich, doch er sitzt nach wie vor auf meinem Becken. Dass ich es ausgesprochen habe, löst keinerlei Gefühle in mir aus. Ich bin taub. Taub von der Erkenntnis.

 

„Du …“, haucht er. „Du … willst mich?“ Er klingt vorsichtig. Fernab von der Rage, von der er vor Sekunden noch besessen war.

 

Ich wollte dich, Naruto. So lange. Viele Jahre. Ich habe dich beobachtet. Fast täglich. Bei jeder Gelegenheit, die sich geboten hat. Ich war fasziniert von dir. Von all den Dingen, gut oder schlecht, ich wollte dich. Doch jetzt … jetzt bin ich mir nicht mehr sicher.

 

„Ich will, dass du von mir runtergehst“, erwidere ich ruhig, und er bewegt sich tatsächlich, allerdings ohne seine Augen von mir abzuwenden.

 

Es ist alles gesagt. In meinem Kopf liegen die Karten auf dem Tisch. Er hat sie gesehen. Hat einen Blick drauf geworfen. Doch es ändert nichts. Nichts ändert sich.

 

„Sasuke …“ Sein Ton klingt versöhnlich, beinahe mitleidig, und als ich mich aufrichte, sehe ich, dass er seine Finger nach mir ausstreckt. Eine Hand, die ich ignoriere. Ich will ihn nicht berühren. Nicht infizieren mit dieser Taubheit.

 

„Das Projekt ist mir egal. Such dir jemanden, der dir dabei helfen kann.“ Meine Stimme klingt abgeklärt. Klingt genauso wie die Tatsache, dass ein Stück von meinem Herzen gestorben ist.

 

„Sasuke, ich-“ Diesmal hält er mich nicht auf, als ich ihm den Rücken zudrehe und mich von ihm wegbewege.

 

 

 

 

 

Er ist noch nie vorzeitig aus der Schule nach Hause gekommen, sprich mit ihm. Ich glaube er hat sich geprügelt.“

 

Was hat er gesagt?“

 

Er hat gesagt, dass er gestürzt ist, aber es sieht nicht aus wie eine Verletzung nach einem Sturz.“

 

Seit wann ist er hier?“

 

Seit halb elf.“

 

Hast du auf seinem Stundenplan nachgesehen?“

 

Ja, Sport stand nicht auf dem Plan. Fugaku … ich hab ihn noch nie so traurig gesehen … bitte sprich mit ihm.“

 

Eigentlich müssten sie wissen, dass ich sie hören kann. Ihr Schlafzimmer liegt neben meinem … die Wände sind nicht besonders dick.

 

Ist gut, ich werde mit ihm reden.“

 

Ich habe keine Lust darauf, zu reden. Weder jetzt noch irgendwann. Ich will einfach nur hier liegen. Liegen und an gar nichts denken. Was unmöglich ist, denn man denkt immer über etwas nach. Ich zum Beispiel denke an das, was heute Morgen passiert ist. An die hässlichen Worte, die er mir entgegengeworfen hat. An den Blick, der sich unweigerlich in meine Netzhaut eingebrannt hat. Ich sehe seine Augen, wann immer ich meine schließe.

 

„Sasuke?“ Die Stimme meines Vaters zwingt mich dazu, mich vom Bett aufzurichten.

 

„Ja?“ Er öffnet die Tür und tritt dann in mein Zimmer. Sein abschätzender Blick trifft mich, er kalkuliert, kommt auf mich zu und setzt sich dann zu mir auf die Matratze.

 

„Was ist passiert?“

 

„Ich bin gestürzt.“

 

„Das sieht eher aus, als hätte dich eine Faust getroffen.“

 

„Ich bin auf der Treppe gestürzt.“ Er seufzt.

 

„Warum lügst du mich an?“ Ich presse die Lippen aufeinander, werde dadurch an den Schmerz erinnert, der mir physisch zugefügt wurde.

 

„Ich … ich will nicht darüber reden.“ Er schweigt einen Augenblick lang, greift dann unvermittelt nach meinem Kinn und mustert die geschundene Stelle.

 

„Passiert so etwas öfter?“ Ich runzle die Stirn, als seine Finger sich von meiner Haut lösen.

 

„Nein … es ist noch nie passiert.“

 

Schließlich bin ich nur ein Geist. Jemand, der nicht gesehen wird. Es wäre schon viel früher aufgefallen, wenn das der Fall wäre. Doch es war nie so. Ich war unsichtbar.

 

„Warum dann heute?“

 

„Ich kann nicht darüber sprechen …“ Ich will nicht darüber sprechen. Kein Wort will ich darüber verlieren. Es tut weh, daran erinnert zu werden. Und ein Gespräch würde dazu führen, dass diese Sache zu real wird. In meinen Gedanken kann ich wenigstens so tun, als wäre es nur ein schlechter Traum.

 

„Sasuke, deine Mutter und ich machen uns sorgen … hast du Ärger wegen deine Homosexualität?“ Meine Lippen verziehen sich automatisch und der Blick meines Vaters verändert sich. Natürlich geht er davon aus. Und eigentlich hat er damit auch recht. Nur sind die Umstände ganz anders. Viel verworrener. Völlig absurd.

 

„Also hast du dich deshalb geprügelt?“, hakt er weiter nach und sieht mich dabei ernst an. Wirkt fast schon so, als würde er gleich von mir verlangen, ihm Namen zu nennen, damit er mich rächen kann.

 

„Ich habe mich nicht geprügelt.“

 

„Also hat man dich geschlagen? Wer war es?“

 

„Dad, bitte … es ist alles okay.“

 

„Sasuke, wenn du die Schule verlässt und mit einer blauen Gesichtshälfte nach Hause kommst, ist nichts okay. Und jetzt sprich.“

 

„Ich will aber nicht darüber sprechen“, entgegne ich – und das nicht gerade leise. Warum muss er mich damit nerven? „Ich habe mich nicht geprügelt und es ist auch nicht weil ich auf Männer stehe, ich hatte einfach einen beschissenen Tag und will meine Ruhe.“ Er sieht schockiert aus, aber das ist mir egal.

 

„Sasuke … nicht in diesem Ton.“

 

„In welchen denn dann? Ich möchte nicht darüber reden, okay? Ich möchte nicht mal darüber nachdenken, also lasst mich einfach in Ruhe.“ Meine Augen fangen an zu brennen, verräterisch kämpfen sich die Tränen hervor. Ich bin wütend. So verdammt wütend auf diese verschissene Welt. Auf Naruto, auf meine Familie, auf Itachi, der mich im Stich lässt, auf meine Eltern die meinen, sie müssen sich überall einmischen, doch vor allem bin ich wütend auf mich selbst, weil ich mich wie eine billige Hure hingegeben habe. Dass ich auf dieses Spiel hereingefallen bin. Obwohl es hätte klar sein müssen, dass diese Sache zum Scheitern verurteilt ist.

 

„Sasuke“, sagt mein Vater ruhig. Seine Hand landet auf meiner Schulter. „Ich mache mir wirklich Sorgen … und ich möchte, dass es dir gutgeht.“

 

„Aber es ändert nicht daran, wenn ich darüber rede, also bitte … lass mich einfach in Ruhe.“ Er seufzt abermals, doch anstatt mich in Ruhe zu lassen, tut er etwas, das mich vollkommen aus der Bahn wirft. Er umarmt mich. Zieht mich zu sich heran und drückt mich an sich.

 

Verdammt … warum tut es so weh? Warum muss ich flennen, wenn ich es eigentlich gar nicht will?

 

„Auch wenn du jetzt nicht darüber reden kannst, sollst du wissen, dass deine Mutter und ich immer für dich da sind. Wir lieben dich und wollen, dass es dir gut geht.“ Seine Worte klingen so einfühlsam, dass ich gar nicht anders kann, als die Tränen laufen zu lassen. An seiner Brust halte ich mich fest, rieche sein Aftershave, das mich an frühere, längst vergessene Zeiten erinnert und lasse los.

 

 

 

 

Eine ziemlich lange Zeit vergeht, in der ich einfach nur dem beruhigenden Herzschlag in seiner Brust lausche. Wir sprechen nicht. Da ist nur seine Hand, die über meinen Rücken streichelt, mich schläfrig werden lässt. Doch irgendwann löst er sich von mir und blickt mir entgegen.

 

„Du solltest dich ausruhen. Ich werde dich für diese Woche in der Schule entschuldigen.“ Ich kann nur nicken. Bin so überrascht von dieser Aussage, dass ich es zulasse, dass er mich an den Schultern zurück drückt, so dass ich eine liegende Position einnehme. Er steht auf, läuft langsam zur Tür und blickt dann über seine Schulter hinweg zu mir herüber. „Egal was passiert ist, wir sind für dich da.“

 

 

 

Und es stellt sich heraus, dass meine Eltern tatsächlich für mich da sind. Mein Vater hat mich nicht nur für diese Woche entschuldigt, sondern mir angeboten, am Wochenende etwas mit mir zu unternehmen. Nur wir beide. Meine Mutter hingegen umsorgt mich wie eine Henne. Da sie nicht arbeitet, hat sie viel Zeit, um mich zu nerven.

 

„Geht es dir auch wirklich gut?“

 

„Ja, Mum.“

 

„Hast du noch genug von der Salbe?“

 

„Ja …“

 

„Und du willst sicher nichts essen? Ich hab noch Auflauf im Kühlschrank.“ Ich verdrehe die Augen. Sie steht neben meinem Bett, das ich die gesamte Woche über nur zum Duschen oder Essen verlassen habe.

 

„Ich hab keinen Hunger.“ Sie sieht mich besorgt an, doch gibt dann scheinbar auf.

 

„Okay, dann werde ich jetzt deinen Vater abholen.“ Ich nicke. Ein paar Stunden Ruhe vor ihr werden mir sicherlich guttun. Da mein Dad heute auswärts arbeitet, kann ich mit Sicherheit drei bis vier Stunden einplanen, bis sie wieder hier sind. Genügend Zeit, um mich davon abzulenken, wie beschissen mein Leben ist.

 

 

Die erste Stunde verbringe ich damit, in der Badewanne einzuweichen. Nebenbei läuft leise klassische Musik, das Licht ist gedämpft, der Rollladen nach unten gefahren. Das heiße Wasser macht mich müde, versetzt mich in einen angenehm beruhigten Zustand, der allerdings dadurch beendet wird, da es an der Tür klingelt. Und zwar Sturm.

 

Wer zum Henker stört meine Ruhe? Dass derjenige, der vor der Tür steht, leider Pech hat, da ich nicht aufstehen werde, wird er schon merken. Zwar dauert das penetrante Klingeln noch gefühlte zehn Minuten, doch es geht mir am Allerwertesten vorbei.

 

Jetzt ist Sasuke-Zeit. Ruhezeit. Zeit, die ich langsam beende, indem ich aus der Wanne steige und meinen Bademantel anziehe. Meine Mutter hat ihren Schlüssel … und wenn etwas wäre, dann hätte man mich angerufen … also muss ich mir keine unnötigen Sorgen machen.

 

 

 

Die Luft, die mir entgegenkommt, als ich die Badezimmertür öffne, ist kühl. Kein Wunder, wenn die Haut feucht ist …

 

„Sasuke.“ Ich erstarre, obwohl ich mich zeitgleich so sehr erschrecke, dass ich das Gefühl habe, mein Herz bleibt stehen. Verwirrt blicke ich in blaue Augen.

 

„Naruto?“

 

„Eh … ja?“

 

„Wie zur Hölle bist du hier reingekommen?!“ Mein anfänglicher Schock wandelt sich in Wut, und zwar rasend schnell.

 

„Durch das Wohnzimmerfenster?“

 

„Was willst du hier? Das ist Hausfriedensbruch!“

 

„Ich will mit dir reden!“ Obwohl er diesen Satz laut von sich gibt, wirkt er irgendwie … verloren?

 

„Worüber? Wir haben nichts mehr zu bereden. Wenn um das Projekt geht, dann such dir einen anderen Partner.“ Ich bin mir nicht sicher, weshalb mein Herz noch immer so schnell schlägt, doch eigentlich kann es nur an der Tatsache liegen, dass Naruto wirklich Kontakt zu mir sucht. In mein Haus einbricht, um mit mir zu reden …

 

„Es tut mir leid“, höre ich ihn sagen. „Es tut mir leid, dass ich so ein Wichser war. Ich war nur so überfordert mit dieser Situation und … es tut mir leid, dass ich dich geschlagen hab und es tut mir leid, dass ich mich verhalten hab wie ein Arschloch und dir gesagt hab, dass ich dich nicht mehr sehen will. Ich will dich sehen … du fehlst mir … und ich, ach fuck it-“ Er unterbricht sich selbst und erschreckt mich, da er mich ohne Vorwarnung gegen die Wand im Flur drückt. „Ich … ich glaub, ich bin ein bisschen schwul.“ Ich blinzle. Was?

 

„Du bist ein bisschen schwul?“ Träume ich gerade? Warum nickt er … und warum sieht er mich so ratsuchend an?!

 

„Ja … ich bin ein bisschen … ich weiß nicht, ich muss ständig an dich denken und an das, was wir getan haben … und … keine Ahnung, es macht mich geil?“

 

„Willst du mich gerade verarschen?“

 

„Würde ich in dein Haus einbrechen, wenn es so wäre? Ich will mich entschuldigen … und dir sagen, dass ich dich mag … so mehr mag und so“, nuschelt er den letzten Teil seines Satzes und diesmal bin ich mir sicher, dass mein Herz genau aus diesem Grund anfängt, wie wild in meiner Brust zu trommeln. „Ich … ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt, aber ich weiß, dass ich dich vermisse … und ständig daran denke-“

 

„Naruto“, unterbreche ich seinen Monolog. „Heißt das, du willst mich auch?“

 

„Ja.“ Meine Beine fühlen sich weich an. Ausgelöst durch dieses kleine Wort, dessen Bedeutung in meinem Verstand härter einschlägt als eine Abrissbirne.

 

Doch es ist nichts im Vergleich zu dem Gefühl, das von mir Besitzt ergreift, als er mich berührt. Unsere Lippen treffen sich, langsam, vorsichtig, doch sie tun es. Streifen übereinander – meine Finger greifen in den Stoff seiner Jacke – während seine Hände auf meiner Hüfte landen und mich festhalten.

 

„Genau das“, haucht er, kurz bevor er mich küsst. Leidenschaftlich, hitzig und wild. So fordernd, dass Schwindel entsteht und mich dazu zwingt, meine Finger wandern zu lassen. Seine Jacke fällt zu Boden und seine Hand schlüpft unter meinem Mantel, bringt mich unweigerlich zum Keuchen.

 

„Warte“, unterbreche ich unseren Kuss, da ich kurz davor bin, die Beherrschung zu verlieren. Meine Gedanken überschlagen sich, während mein Herz danach schreit, mich auf der Stelle von ihm nehmen zu lassen.

 

Doch ich kann nicht. Nicht jetzt. Nicht so plötzlich.

 

„Sasuke?“ Seine Stimme klingt leise, fast schon vorsichtig.

 

Ich will dich. In diesem Moment will ich dich mehr als jemals zuvor, doch ich habe Angst vor den Konsequenzen.

 

„Ich … ich muss nachdenken.“ Ich bringe Abstand zwischen uns, indem ich zur Seite ausweiche. Er blickt mich getroffen an, doch ich zwinge mich dazu dem Drang zu widerstehen, sofort in seine Arme zu stürmen. Ich darf nicht schwach sein, denn wenn ich schwach bin, dann werde ich verletzt.

 

„Ich will … ich will nicht, dass es …“ Ich ringe mit den Worten, die in meinem Verstand klar definiert sind, aber nicht über meine Lippen wollen.

 

„Okay“, sagt er. „Du hast Angst.“ Unbewusst halte ich die Luft an, als er erneut auf mich zukommt. „Ich kann dich verstehen … ich war ein Arschloch … aber das war nicht meine Absicht. Es ist alles nur so … verwirrend? Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, ohne dass es scheiße klingt.“

 

„Sag es einfach.“ Ehrlichkeit ist schließlich immer besser, selbst wenn sie wehtut.

 

„Ich bin nicht schwul, okay?“ Da ist er wieder, dieser Satz, dem man kaum noch Glauben schenken kann, wenn man Zeuge davon geworden ist, wie er sein kann. „Aber ich bin … scharf auf dich. Du machst mich geil“, er lässt eine kurze Pause entstehen, ehe er weiterspricht: „Verdammt … das klingt beschissen. Ich meine, du bist ein Kerl, aber ich stehe trotzdem auf dich!“ Blinzelnd verarbeite ich seine Wörter. Es klingt in der Tat ziemlich bescheiden. „Ich meine, ich stehe nicht auf Typen! Wenn ich mir Sai oder Kiba vorstelle, dann bekomme ich das blanke Kotzen! Aber bei dir … bei dir ist es anders. Ich hab mir die Woche schon dreimal einen runtergeholt, während ich an dich gedacht hab!“ Gegen meinen Willen spüre ich Wärme meinen Nacken entlang kriechen. Wie kann er nur so etwas sagen! Laut sagen … dieser …

 

„Und verflucht, Sasuke, ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich war nie schwul … aber jetzt … jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Ich weiß nur, dass ich dich will. Diese Woche hat mich wahnsinnig gemacht!“ Mir fehlen die Worte. Wirklich, sie fehlen mir komplett. Sogar mein Verstand liegt blank, obwohl tausende von Gedanken mein Gehirn überschwemmen. Warum tut er das? Warum lässt er mich mit dieser geschmacklosen Aneinanderreihung von kitschigen Wörtern so schwach werden? „Fuck, das ist so-“ Er grollt, rauft sich die Haare und sieht mich mit einem Blick an, der mich die Luft anhalten lässt. „Sag was“, fordert er dunkel und kommt dann weiter auf mich zu. Wieder befinde ich mich dabei in einer Position, die mir ein Ausweichen erschwert.

 

„Ich weiß nicht, was du von mir hören willst“, erwidere ich ehrlich und zucke reflexartig zurück, als er seine Hände links und rechts von meinem Kopf gegen die Wand stützt.

 

„Ich will hören, was du dazu denkst.“

 

„Ich weiß es nicht.“

 

„Aber irgendwas musst du denken!“ Irre ich mich oder wird er wütend?

 

„Was möchtest du von mir hören?“

 

„Dass du mich immer noch willst!“

 

„Und dann? Was ändert es?“

 

„Alles!“ Ich schnaube. Dieser fliegende Wechsel von Emotionen ist anstrengend. Was will er von mir?

 

„Was ist mit Sakura?“ Er runzelt die Stirn.

 

„Was hat Sakura damit zu tun?“

 

„Sie ist deine Freundin? Du hast mir gesagt, dass du sie liebst!“

 

„Das ist ein völlig anderes Thema!“

 

„Inwiefern ist es ein anderes Thema? Wenn du mit mir rummachen willst, dann ist sie sehr wohl ein Thema!“

 

„Sasuke … lass sie einfach da raus.“

 

„Ist das dein Ernst?“ Er schnauft.

 

„Mein voller Ernst.“ Sein Gesicht kommt mir näher, doch entgegen meiner Erwartung versucht er nicht mich zu küssen. Seine Wange landet auf meiner, ich spüre seine Lippen direkt an meinem Ohr. „Das betrifft nur uns beide“, sagt er leise. „Ich will herausfinden, was es ist … und dann regeln wir den Rest.“ Unwohlsein macht sich in mir breit. Es klingt so grundverkehrt, dass mein Magen sich verkrampft.

 

„Also bin ich dein Versuchskaninchen?“, spreche ich schließlich den Gedanken aus. Sein Atem streift mein Ohrläppchen.

 

„Ich brauche nur etwas mehr Zeit.“ Warum ich mein Gesicht zu ihm drehe, verstehe ich nicht. Und dass unsere Lippen sich kurz darauf treffen, ist noch weniger verständlich. Warum gebe ich nach?

 

Ich will dich schon so lange. So verflucht lange, Naruto Uzumaki. Du bist das Zentrum. Das Licht, das mich magisch anzieht. Die Sonne, die mich blind werden lässt, je länger ich sie anstarre. Jede Sekunde ein bisschen mehr. Und doch kann ich mich deiner Wärme nicht entziehen. Ich liebe dich. Auch wenn ich weiß, dass du mir womöglich das Herz brechen wirst.

 

Ich lasse mich von ihm verführen. Von seinen Fingern manipulieren, von diesen Küssen, die mich betrunken machen und mir zeigen, wie machtlos ich bin. Ich kann mich nicht dagegen wehren. Jede Faser meines Körpers ist auf ihn fixiert, verzehrt sich nach ihm. Und er weiß es. Er weiß es ganz genau.

 

„Sasuke.“ Sein Stöhnen fließt in mein Bewusstsein. Verschluckte Laute, die von meinen Lippen dringen, weil er mich immer und immer wieder voller Leidenschaft küsst. Seine funkelnden blauen Augen, sie strahlen. Erwidern meinen Blick und fesseln mich.

 

„Naruto ...“

 

 

 

 

 

 

 

 

Naruto! Wie oft hab ich dir gesagt, dass du es andersherum schreiben musst! Du hast die ganze Tinte verschmiert!“

 

Heh, sorry Sakura-chan.“

 

Sorry Sakura-chan am Arsch. Du weißt genau, dass mein Dad ausrasten wird, wenn er deine Sauklaue sieht.“

 

Dann sag ihm, dass du es warst?“

 

Er kennt deine Schri- Naruto! Hör auf damit!“

 

 

Es ist ein seltsames Gefühl zuzusehen, wie Naruto mit Sakura umgeht. Wie sie beide miteinander umgehen. Hier in der Schulkantine, direkt neben mir.

 

Diese Austausch macht mich krank.

 

Sie weiß nicht, was ihr Freund vor drei Tagen in meinem Zimmer mit mir getan hat. Hat nicht den blassesten Schimmer, dass er mehr als nur einmal mit mir geschlafen hat.

 

„Ahh, Sasuke, hilf mir!“ Er rutscht näher an mich heran und zieht schützend seinen rechten Arm in die Höhe.

 

„Wehe! Du hast es verdient!“ Und sie kommt ihm nach.

 

Wieso zur Hölle habe ich zugestimmt, in der Pause hier zu sein? Lag es an dem schwindelerregenden Kuss, den er in der ersten Pause auf der Toilette von mir gefordert hat? An dem Versprechen, am Wochenende etwas mit mir zu unternehmen?

 

Ich muss verrückt geworden sein.

 

„Sasukeeee!“ Sein Quengeln lässt mich schnauben.

 

Dieses Spiel hier … es ist abstoßend. Warum also sitze ich noch hier? Weshalb laufe ich nicht so weit weg, wie mein Verstand es von mir verlangt?

 

Seine Hand, die auf meinem Bein landet, sorgt für augenblickliche Anspannung der Muskeln. Ist er wahnsinnig?!

 

„Naruto, ich schwör es dir, du wirst diesen Satz so oft neu schreiben, bis er perfekt ist!“ Seine Freundin ist neben uns! Sie könnte alles sehen! Und er … er hat nichts Besseres zu tun, als mich zu berühren?

 

Mir stockt der Atem, als er mit seinen Fingern höher wandert.

 

„Mahhh, okay. Aber lass mich erst ein bisschen chillen, ich hab keine Lust in der Pause zu schreiben.“

 

„Du hättest es aber dringend nötig, stimmt's, Sasuke?“ Warum spricht sie mich an? Merkt sie nicht, dass ich mich darauf konzentrieren muss, nicht umzufallen?

 

„Kann sein“, erwidere ich betont ruhig, darum betend, dass ich auch so klinge wie gewollt.

 

„Wie gemein … ihr seid beide so gemein zu mir“, sagt er gespielt niedergeschlagen, ehe er mir in den Oberschenkel kneift. „Dafür gibt es Rache.“

 

„Pah, deine Rache ist lahm.“

 

„Sakura-chan.“

 

„Ist doch die Wahrheit.“

 

Wenn sie nur wüsste. Gott, das hier ist so krank.

 

Ich springe von der Bank auf, als seine Finger über meinen Schritt streifen. Hat er noch alle Tassen im Schrank? Natürlich liegt der komplette Fokus der Gruppe auf mir. Sogar die Schüler an den umliegenden Tischen schenken mir ihre ungewollte Aufmerksamkeit.

 

„Alles okay, Sasuke?“ Sakura ist die letzte, die mich das fragen sollte. Nichtsdestotrotz antworte ich:

 

„Ja … ich muss nur auf Toilette.“ Ich ignoriere die skeptischen Blicke und ziehe mich zurück, ohne Naruto oder die anderen noch einmal anzusehen. Ich muss mich abkühlen. Runterkommen von dem Erlebnis, das sich verstörend auf mein Gemüt ausgewirkt hat.

 

Genau aus diesem Grund steuere ich auch wirklich die Toilette im ersten Stock an.

 

Weshalb tut er das? Dafür, dass er sich Zeit lassen wollte, geht er ganz schön ran. In unmittelbarer Nähe seiner Freundin, die der Grund ist, weshalb er sich Zeit lassen will. Es ist verdammt verwirrend!

 

„Sasuke?“ Dass ich nicht alleine bin, stelle ich fest, als ich die Tür zur Toilette öffne. Kiba ist hier, er steht am Waschbecken und sieht mich mit angezogener Augenbraue an.

 

Toll … warum er? Ausgerechnet er? Narutos ehemaliger bester Freund, der sich heute im Klassenzimmer einen neuen Tisch gesucht hat …

 

„Hn.“

 

„Hn? Ist das überhaupt ein Wort? Du siehst aus wie ne Tomate, was ist passiert?“ Ich verdrehe die Augen und laufe an ihm vorbei, um eine der Kabinen zu betreten. Vorsorglich verriegle ich auch gleich die Tür. „Ah, ich verstehe. Wahrscheinlich hat es was mit Naruto zu tun?“ Kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? „Er und seine Bitch verstehen sich scheinbar wieder gut, huh? Darf ich fragen, weshalb du dir den Stress überhaupt gibst, bei den beiden zu sitzen?“

 

„Kannst du einfach gehen?“, erwidere ich mental erschöpft. Ich will einfach nur meinen Frieden. Ich …

 

„Nope.“ Kurz darauf wird es still. So still, dass ich für einen Moment lang vergesse, dass ich nicht alleine bin. Doch Kiba erinnert mich daran, dass ich es nicht bin. „Kannst du dich noch an die Aufnahme erinnern? Die, die ich in deinem Haus gemacht hab? Ich hab sie immer noch …“ Droht er mir schon wieder?

 

„Was willst du?“, brumme ich und öffne dann die Tür. Er steht an der Wand angelehnt, mir direkt gegenüber.

 

„Nur ein paar Infos. Wie kommt es, dass er dich küsst und nicht ignoriert? Schließlich hat er doch immer gesagt, dass er nicht schwul ist.“

 

„Du hast das Gegenteil behauptet, also denk dir einfach deinen Teil.“ Er reißt die Augen auf, seine Lippen sind geöffnet.

 

„Scheiße! Er ist also doch schwul!“ Ich verdrehe die Augen. Wie kann ein Mensch nur so dumm sein?

 

„Ist er nicht … denn wie du weißt, hat er eine Freundin.“

 

„Dann eben bi! Hat er dich nochmal geküsst?“ Wenn er nur wüsste.

 

„Nein.“ Naruto hat mich nicht nur einmal geküsst. Nicht nur zweimal … er hat viel mehr getan als nur das.

 

„Aber er meidet dich auch nicht. Also hat er sich rausgeredet?“

 

„Er war betrunken.“ Kiba lacht.

 

„Dafür dass er betrunken war, weiß er noch ganz schön viel. Oder was meinst du, weshalb er nicht mehr mit mir redet?“

 

„Weil du ein Arschloch bist?“ Jetzt grinst er.

 

„Weißt du was ich glaube? Dass er sehr wohl weiß, was da zwischen euch war. Er überspielt es nur. Und insgeheim findet er dich geil.“ Diesmal muss ich grinsen. Er hat keine Ahnung, wie richtig er damit liegt. Nur ist es nicht meine Aufgabe, ihm das zu sagen.

 

„Wenn du meinst.“

 

„Jup. Genau das meine ich. Vielleicht sollte ich die Sache ja auffliegen lassen?“, sagt er und stößt sich dann von der Wand ab, um auf mich zuzukommen. „Wäre doch lustig, wenn die ganze Schule davon erfährt, dass du schwul bist. Dann müsste Naruto handeln. Vor allem, wenn ich erzähle, dass er dich geküsst hat.“ Schnaubend verschränke ich die Arme vor der Brust

 

„Warum? Was hast du davon?“ Er zuckt mit den Schultern.

 

„Ein bisschen Action. Es ist so langweilig im Moment, verstehst du?“ Nein, das verstehe ich nicht. Denn für mich ist es alles andere als das.

 

„Halt dich einfach raus.“

 

„Raushalten klingt schwer … aber vielleicht überleg ich es mir, wenn du mir einen Gefallen tust.“ Ich runzle die Stirn.

 

„Vergiss es. Ich kenne deine Gefallen. Ich werde ganz sicher kein zweites Mal ein Kleid für dich tragen.“ Er gluckst.

 

„Nää, keine Sorge. So hübsch du auch sein kannst, wir alle wissen, dass der Schein trügt.“

 

„Was willst du?“

 

„Hmm, wenn du so fragst“, sagt er grinsend. „Ich hab da Probleme mit ein paar Berichten, die ich anfertigen muss.“

 

„Du willst, dass ich deine Hausaufgaben mache?“

 

„Exakt.“ Sein Grinsen wird noch breiter.

 

„Und wenn ich ablehne?“

 

„Dann wird unser Gespräch über die Lautsprecher laufen.“

 

„Das ist Erpressung.“

 

„Ich nenne das ein Geschäft.“ Dieser Typ … am liebsten würde ich ihm ins Gesicht schlagen. Mit einem Stuhl.

 

„Ich hasse dich.“ Sein Grinsen ebbt langsam ab, doch es verschwindet nicht.

 

„Ich weiß, aber das ist egal. Hilf mir, damit dein Geheimnis geheim bleibt.“

 

 

 

 

 

„Wo warst du?“ Narutos Stimme holt mich aus meinen Gedanken. Ich kann ihm schlecht sagen, dass ich auf der Toilette ein widerwärtiges Arschloch getroffen hab, das mich erpresst, deshalb ziehe ich es vor, ihn anzuschweigen. „Bist du sauer? Tut mir leid … ich wollte dich einfach anfassen.“ Dieser Idiot. „Sie hat mich einfach so extrem genervt …“ Dann mach mit ihr Schluss, du Idiot … „Sasukeee, rede mit mir.“

 

„Warum bist du überhaupt hier?“

 

„Weil ich dich sehen wollte.“ Ich habe mich in der Freistunde direkt in die Bibliothek verkrochen, natürlich in der Hoffnung, mich mit Büchern von der Realität abzulenken, doch man lässt mich nicht.

 

„Wie du siehst bin ich hier.“ Ich höre ihn schnauben, dann spüre ich seine Hand auf meiner.

 

„Es tut mir leid.“

 

„Und was genau tut dir leid?“

 

„Heh. Weißt du, dass du gerade ziemlich weiblich wirkst?“ Ich verdrehe die Augen. „Mir tut leid, dass ich dich ohne Zustimmung befummelt hab. Aber ich hab es gern getan, also tut es mir nur noch halb so leid. Und das wiederum tut mir leid, weil es mir nicht so leid tut wie es sollte und-“

 

„Naruto … halt einfach die Klappe.“ Er kichert.

 

„Ist alles gut zwischen uns?“ Gar nichts ist gut … absolut gar nichts. Und ausnahmsweise sind mein Herz und mein Verstand sich in dieser Sache einig.

 

„Ja.“ Doch lügen ist leichter, als undefinierbare Gefühle zu beschreiben.

 

„Fein. Kommst du später zu mir? Meine Eltern sind nicht da … und mein Bruder hat 24-Stunden-Dienst. Wir könnten an dem Projekt arbeiten …“ Warum grinst er so? Ah … das Projekt.

 

„Okay.“ Er sieht sich kurz um, doch außer uns ist niemand hier. Ich habe vorhin zweimal nachgesehen, um auch ja meine Ruhe zu haben. „Sasuke?“ Er blickt mich an. Ein Blick, den ich fragend erwidere. „Darf ich dich küssen?“ Dieser … verdammt. Warum sagt er sowas? Dass mein Herz anfängt, wild in meiner Brust zu trommeln, ist kein Wunder. „Weißt du was? Ich tu es einfach.“ Er beugt sich zu mir und drückt mir seine warmen, weichen Lippen auf. Seine Hand fährt in meinen Nacken und hält mich fest. Ich spüre seine Finger, die über meinen Haaransatz streifen und mich leise seufzen lassen. Dieser Mann … Natürlich nutzt er diesen Umstand aus, um den Kuss zu intensivieren.

 

Es ist nicht fair, wie schwach ich bin, wenn es um dich geht. Mein Körper gehorcht mir nicht. Ich will mehr, obwohl mein Verstand ganz klar sagt, dass es besser wäre, auf Abstand zu gehen. Wenn ich darüber nachdenke, weiß ich, dass ich verloren habe. Es ist nicht fair …

 

 

Als ich später um die vereinbarte Zeit bei Naruto klingle, verspüre ich eine gewisse Aufregung. Wir werden alleine sein … und so wie er heute geklungen hat, wird er mit Sicherheit nicht nur das Projekt bearbeiten wollen.

 

„Hey Sasuke-Cakes.“ Sein Grinsen ist das erste, was mir auffällt, ehe mein Blick auf seine nackte Brust fällt. „Komm rein. Ich will noch fix duschen, das Training war hardcore.“ Nickend trete ich ein und ziehe mir die Schuhe im Flur aus. Für einen Moment lang hab ich gedacht, dass er … „Nehm dir ruhig was zu trinken, kay? Und mach es dir auf meinem Bett bequem.“ Gegen Ende des Satzes wackelt er mit den Augenbrauen, ehe er mir einen Kuss gibt und dann den Rücken zudreht, um vorzugehen. Dieser Spinner …

 

Sein Zimmer ist wie immer schlampig geordnet und wieder liegt der dezente Duft von billigen Duftkerzen in der Luft. Entgegen meiner Erwartung liegen Schulunterlagen auf dem Bett, auf dem ich mich niederlasse. Von wegen ich hab eine unleserliche Schrift. Seine ist mindestens genauso schlimm. Eine Feststellung, die mich automatisch zurück zur heutigen Schulpause führt. Ich weiß, dass Sakuras Schrift ordentlich ist. Sauber und akkurat. Sie schmiert nicht. Sie lässt sich Zeit, um Dinge schriftlich zu erfassen. Was sie wohl gerade tut? Ob sie weiß, dass ich hier bin? Mein Blick fällt auf das kleine, schwarze Stück Plastik, das halb unter einem Schnellhefter hervorragt. Es ist sein Handy. Dessen Display blinkt.

 

Wenn man vom Teufel spricht …

 

Ich greife danach, ohne bewusst darüber nachzudenken und stelle dann fest, dass sie ihm eine Nachricht geschrieben hat, die ich nicht vollständig lesen kann, da das Display wieder dunkel wird. Ob er einen PIN benutzt? Ich atme ein, ehe ich auf den Knopf drücke, der das Handy zum Leben erweckt.

 

Er hat keine Sicherung … ich könnte also lesen. Alles lesen. Doch will ich das überhaupt? Ja … ich will. Ich will verdammt nochmal alles wissen.

 

'Hey Bübü, was treibst du gerade? War das Training ok?'

 

Das ist die Nachricht, die sie ihm vor weniger als drei Minuten gesendet hat. Tja … er duscht, du Subjekt.

 

Ich scrolle weiter herunter und ignoriere die Tatsache, dass sie nun sehen kann, dass er online ist.

 

'Der Blowjob war total geil … ich bin schon wieder geil. Kannst du deinem Dad nicht sagen, dass wir ein Projekt haben oder so? Ich brauch dich T_T!'

 

Mein Magen fühlt sich flau an. Diese Nachricht ist einen Monat alt. Sie erinnert mich schmerzhaft daran, dass er auch Dinge mit ihr gemacht hat.

 

'Ich lieb dich Babe! Kann es kaum erwarten, dass deine Eltern endlich weg sind, hehehehehehehe. Zieh dir was Schönes an, kay? Ich hab viel mit dir vor'

 

Schnaubend lege ich das Handy zur Seite. Liebe … Liebt er sie nach all dem was passiert ist noch immer? Wieder blinkt das Display auf, und wieder ist sie es, der schreibt.

 

'Bübü? Alles okay bei dir?' Ich deaktiviere sämtliche Benachrichtigungen, ohne dass ich darüber nachdenke und schließe dann den Chat, ehe ich das Handy wieder dahin lege, wo es war. Sicherlich falsch von mir, doch ich möchte nicht, dass sie uns stört. Sie soll wegbleiben. Sich endlich verziehen. Dieses dumme Miststück. Sie macht alles kaputt. Nur wie schaffe ich es, dass sie ihn in Ruhe lässt? Was hat sie denn bitte an sich, das ihm gefällt? Sind es die Blowjobs? Der Sex?

 

„Awww, ich dachte, du hättest dich bereits ausgezogen.“ Ich zucke ertappt zusammen, da ich gar nicht gehört habe, wie er ins Zimmer gekommen ist. Er steht da, hat nur ein Handtuch um die Hüften …

 

Ich stehe vom Bett auf, um auf ihn zuzugehen. Er mag Sex, richtig? Er steht drauf, wenn man ihn zum Kommen bringt.

 

„Sasuke? Was ist los? Du siehst so-“ Ich lasse ihn verstummen, indem ich meine Lippen auf seine drücke und ihn heftig küsse. Wenn das eine Möglichkeit ist, ihn vergessen zu lassen, dass sie existiert …

 

„Woah … ich hab ja gewusst, dass ich sexy bin, aber dass ich so ne Wirku-“

 

„Halt den Mund.“ Meine Stimme klingt dunkel, ohne dass ich diesen Umstand bewusst beeinflusse. Ich ziehe ihn nach hinten, drücke ihn auf die Matratze neben seine Unterlagen. Mein Blick streift kurz über das Display seines Handys …

 

„Was hast du vor?“ Doch dann richte ich meine Augen auf ihn. Was ich vorhabe? Ich werde dir dabei helfen, sie zu vergessen. Dafür sorgen, dass du nur noch mich willst.

 

Ohne ihm verbal zu antworten ziehe ich sein Handtuch weg und rutsche dann nach unten zwischen seine Beine. Er hat sich auf seine Ellenbogen gestützt, blickt mir mit leicht geöffnetem Mund entgegen.

 

„Sasuke … was-“ Er verstummt, als er bemerkt, was ich vorhabe. „Sasuke ...“

 

Ja … so werde ich dich dazu bringen, sie endlich zurückzulassen. Ich bin besser als sie. Wir passen viel besser zusammen. Sie ist es nicht wert. Und dass sie dich berührt hat, genau an dieser Stelle, muss berichtigt werden.

 

 

Du brauchst sie nicht. Nie wieder. Du hast mich. Und wenn du mich hast, dann haben wir uns. Das ist alles, was wir brauchen. 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Angel_of_sorrow
2018-11-29T11:54:48+00:00 29.11.2018 12:54
hey, ich liebe diese story <3 bitte bitte schreib weiter !!!
Von:  Mei2001
2015-06-26T19:36:11+00:00 26.06.2015 21:36
Ein gute Kapi!
Antwort von:  Aoki
26.06.2015 22:28
Danke für deinen Kommentar, es freut mich, wenn es dir gefallen hat ^^


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