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Im Körper meines Freu... nein, Feindes!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel aus Setos Sicht. Dieses Mal wirds ein bisschen ernster. Muss auch mal sein. Auch wenn der ein oder andere kleine Hint dennoch sein musste. ;) Bin gespannt, was ihr dazu sagt!
Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Sein Leben

Dieses Bett war die Hölle auf Erden! Ich dachte wirklich, mein Rücken brach auseinander, als ich mich aufrichtete und mir dieses Mal nicht den Kopf anschlug. Die Dachschräge in Wheelers Zimmer hatte deutliche Spuren in meinem Gedächtnis und auch oberen Hinterkopf hinterlassen. Man lernte aus schmerzhaften Erfahrungen und das war absolut eine gewesen!
 

Der Wecker meines Handys stand auf genau 5:30 Uhr in der Früh. Normalerweise, würde ich duschen, meinen Laptop hochfahren und etwas Arbeit erledigen, bevor ich mit Mokuba frühstückte, meinen Tagesplan durchging und letzten Endes zur Schule fuhr. Jetzt allerdings war das nicht so. Nur mit Mühe erhob ich mich wieder aus diesem beschissenen weichen Bett und lief ins… wie drückte ich das am besten aus? Bad? Das wäre noch schön geredet. Auch hier war eine Dachschräge aus Kiefernholz. Wheeler sollte darunter nachsehen lassen, ob sich nicht Schimmel bildete! Die braunen Blumenfließen stammten wahrscheinlich aus den 70´ern. Es war dunkel, es war verkalkt, es war ekelhaft. Genauso wie Wheelers Duschgel. Ich rümpfte meine Nase, als ich daran roch. Billiges Zeug aus irgendeinem Supermarkt. Na wunderbar! Wenigstens war es kein Tiershampoo…
 

Ich duschte ausgiebig. Immerhin konnten Hunde allerhand Zeug auf ihrem Körper beheimaten und ich wollte, wenn vorhanden, schleunigst alles davon loswerden. Wheeler musste zum Frisör! Diese blonden Haare klebten mir im Gesicht. Immer wieder musste ich sie wegstreichen. Vielleicht sollte ich das wirklich in Angriff nehmen und ihm einen neuen Haarschnitt verpassen…

Ich griff nach dem Handtuch, wickelte es mir um die Hüften und stieg hinaus und ging in das kleine Zimmer zurück. Die Schuluniform sah nicht besser aus als gestern und einen Ersatz gab es nicht. Hier und da waren die Nähte aufgegangen, oder es gab schon eine zweite Naht. Wow… Wheeler besaß Hausfrauenfertigkeiten! Ich wurde nachdenklich und sah mich um. Gestern Nacht noch hatte ich den gröbsten Schmutz hier in diesem Zimmer beseitigt. Ich hasste Unordnung und Chaos! Ich fühlte mich nicht wohl, wenn nichts da stand, wo es hingehörte. Es war wie ein Zwang. Die Pinnwand über dem Schreibtisch fiel in mein Augenmerk. Es hingen etliche Fotos daran und der Plan unserer Schule.

Ein Foto zeigte definitiv Wheelers Kindergartenclub, wie ich ihn so gerne nannte. Alle lächelten, schienen Spaß zu haben. Sogar Yugis Großvater, der irgendwie schützend die Arme ausbreitete und stolz wirkte. Von solchen Fotos gab es viele, aber eines zog dann doch mehr meiner Aufmerksamkeit an sich. Ich löste den Pin und nahm es an mich. Das war also die Familie von diesem Köter. Serenity war eindeutig noch ein Baby, wurde von ihrer Mutter im Arm gehalten und gewogen, während Joeys Vater bei ihnen stand und glücklich lächelte. Eines irritierte mich und ich war es nicht gewohnt, den Wauwau so zu sehen. Der kleine Junge stand mit Abstand, und für eine glückliche Familie meiner Meinung nach einem zu großen Abstand, neben seinem Vater und blickte wie versteinert zu Boden. Er lachte nicht. Joey strahlte nicht. Man sah ganz deutlich, daß etwas vorgefallen sein musste, was diesem Jungen das Herz gebrochen hatte. Als ich das Foto flüchtig umdrehte wusste ich auch, was es war. Dort stand eine kleine Notiz, definitiv nicht Wheelers Schrift.
 

~Unser letztes Foto. Bleib bei deinem Vater. Es ist besser so. Mom.~
 

Das musste der Tag gewesen, an dem Joeys Eltern ihm sagten, daß sie sich scheiden ließen. Benommen heftete ich das Foto zurück an seinen Platz. Bei mir wäre es schon längst in der Versenkung verschwunden. Ich konnte diese Frau nicht verstehen! Ich wusste nicht viel über Wheelers Privatleben, aber ich wusste, daß der Verlust der Eltern, etwas Schreckliches war. Wut überkam mich, die ich runterschluckte. Es ging mich nichts an. Und das war auch besser so!
 

Mein Weg führte mich zum Kleiderschrank, ich öffnete diesen und erstarrte wegen der immensen Unordnung. Konnte der Köter nicht aufräumen?! Socken bei den Shirts, Hosen in Schubladen! Das ging gar nicht! Ich hätte durchdrehen können! Ich wühlte und suchte. Besaß der Kerl kein Hemd?! Ich war erleichtert, als ich eines fand; das allerdings hatte wohl noch nie ein Bügeleisen gesehen. Wie erbärmlich! Skeptisch hob ich es an und legte den Kopf schief. Es war zu klein. Das sah ein Blinder! Also musste ich notgedrungen doch auf ein Shirt umsteigen. Gerade als ich es mir überziehen wollte, sah ich in den Spiegel und hielt inne.
 

Das war also der Körper von diesem Schwachmat. Die etwas längeren, nassen Haare fielen mir bis auf die Schultern und klebten an meinem Hals. Selbst nach der Wäsche waren sie noch wirr und widerspenstig. Die Haut war wesentlich dunkler als meine, hier und da prangerte ein blauer Fleck. Stach hervor, aus den Perlen des Wassers, die sich ihre bahnen nach unten suchten. Noch machte ich mir keine Gedanken darüber, woher diese Flecken kamen. Das hätte alles verursachen können. Wie ich schon wusste, war der Köter wesentlich kleiner als ich. Das erste Mal war es mir wirklich bewusst aufgefallen, als ich an meinem Eingangstor vor der Villa stand und dieser Fellknäuel auf mich herabsah. Elender Bastard!

Aber eines musste man Wheeler lassen. Er war trainiert. Schmal, aber trainiert. Natürlich würde ich niemals ihm gegenüber zugeben, was ich da dachte. Er könnte es als Kompliment auslegen und als erneute Angriffsfläche benutzen. Ich drehte mich um, sah den Rücken an und weitete die Augen. Ich konnte nicht leugnen, daß mir gefiel, was ich da sah. Meine Gedanken schweiften ab. Einen ähnlichen Körperbau besaß derjenige, den ich einmal als Affäre bezeichnete. Die Haut allerdings noch dunkler, die Haare noch heller und dessen Rücken reich verziert mit einem Tattoo. Es war lange her, es dauerte nicht lange, aber er war das kleine, ägyptische Geheimnis intensiver Nächte. Und das fieseste Ding, ja vielleicht sogar Miststück, was ich je unter mir hatte. Bitter grinste ich und wendete mich vom Spiegel ab. Gerade als ich mich anziehen wollte, hielt ich noch einmal inne.
 

„Verdammte…!!!“
 

Wheeler besaß alles was in mein Beuteschema passte! Ja, ich wurde hier gerade persönlich und ja es kratzte mich an! Diese Tatsache hämmerte so derart in meinem Kopf, daß es einfach nicht zu ignorieren war! Selbst wenn er nicht anwesend war, war er präsent wie eh und je! Wütend über den Hund, über mich und diese dämliche Uniform, zog ich mich an und packte alles zusammen. Ich lief die Treppen hinunter und sollte wohl genau jetzt die erstmalige Bekanntschaft mit Joeys Vater machen.
 

„Sohn! Bring mich ins Bett!“
 

„……….“
 

Er wankte, er schwankte, spielte Pingpong mit den Flurwänden. Ich stoppte auf dem letzten Treppenabsatz und sah diesen Mann angewidert an. Kam der tatsächlich erst jetzt nach Hause? War das jeden Tag so? Alleine der Geruch des Erdgeschosses trieb mich in den Wahnsinn. Es war stickig, miefte und der Geruch von diesem Menschen war so beißend in der Nase, daß ich mir sie zuhalten musste.
 

„Kein Bedarf.“
 

„Schwing deinen Arsch hierher, oder es setzt was Junge!“
 

Der Kerl rutschte die Wand hinunter, nicht mehr fähig auch noch einen Schritt zu laufen. Ich könnte wetten, Wheeler kam der Bitte dieses Versagers immer nach, in der Hoffnung, es würde schon irgendwann besser werden. Kein Wunder, daß sich Joeys Mutter von ihm getrennt hatte. Mit sowas wollte ich auch nicht zusammen leben müssen. Allerdings sprach das Foto an der Pinnwand eine ganz andere Sprache. Darauf war kein Alkoholiker. Gut möglich, daß er die Trennung nicht verkraftete und seine Probleme einfach im Alkohol ertränkte.
 

„Schlaf im Flur alter Sack. Nicht mein Problem.“
 

Und gerade, als ich an ihm vorbei lief, bemerkte ich nicht, wie mich etwas am Hosenbein packte und mich zu Boden warf. Ich fiel auf den harten, gefließten Boden, der Rucksack weit weg an die Haustür. Ich drehte mich um, sah den Mistkerl auf mich zukommen und ehe ich mich versah, pinnte er mich unter sich fest.
 

„Das wirst du büßen, Junge. Du bist wie deine Mutter!“
 

Wie deine Mutter… in diesem Moment setzte alles in mir aus. Das war ein Schalter, den es bisher noch nie jemand gewagt hatte umzulegen. Ich trat ihm in den Bauch, befreite mich aus diesem Griff, bevor noch mehr passierte. Jetzt wusste ich auch, woher die blauen Flecken auf Wheelers Körper kamen. Wehrte er sich nicht? Warum nicht? Was hielt ihn hier in diesem Loch?! Für mich stand fest, daß ich so schnell keinen Fuß mehr durch diese Tür setzen würde!
 

Wie ich die Schule erreichte, war mir mittlerweile vollkommen egal. Das verbogene Fahrrad feuerte ich einfach an irgendeine Gebäudewand in der Nähe und ignorierte es. Ich wollte hinter diesen Schulzaun, alles abschließen und die Schlüssel wegwerfen! Aber so einfach war das nicht. Ich rang nach Luft und als ich einigermaßen wieder bei mir war, erkannte ich, daß die Schule nicht mal angefangen hatte. Ich war zu früh. Nein, der Köter war es! Wahrscheinich eine ziemlich heroische Tatsache, wenn man bedachte, wie viele Klassenbucheinträge der Köter wegen Fehlzeiten hatte!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: Karma
2015-06-23T10:59:49+00:00 23.06.2015 12:59
Ui, ein Powershipping-Hint!
*____*
Die Vorstellung gefällt mir. Und ich bin gespannt, ob Seto irgendwann mal bereit ist zuzugeben, dass der "Köter" nicht nur in sein Beuteschema passt, sondern (höchstwahrscheinlich) sogar der Auslöser dafür ist.
*hrrhrrhrr*
Antwort von:  Yidas
23.06.2015 14:34
Ja! *___* Powershipping <3...
mal sehn, ob das noch ein Extrakapitel bekommt xD
Antwort von: Karma
23.06.2015 14:35
Ich fänd's toll!
*___*
Antwort von:  Yidas
23.06.2015 14:36
Mal sehn. Vll. als Flashback ^^
Von: abgemeldet
2015-06-23T09:50:39+00:00 23.06.2015 11:50
Ich bin gespannt wie weiter geht.
Antwort von:  Yidas
23.06.2015 14:34
ih auch xD...
Von:  Lunata79
2015-06-23T07:35:34+00:00 23.06.2015 09:35
Ja, da wäre es für Kaiba und uns sicher interessant, zu erfahren, wie es bei Joey zu den vielen Fehlzeiten kam.
Aber die Sache mit Joeys Vater ist wohl für Kaiba noch nicht gegessen. Da wird er Joey hundert Pro noch drauf ansprechen.
Wäre aber auch interessant, was das für ein Schalter in Kaiba war, der da umgelegt worden ist, als Joeys Vater das Wort 'Mutter' in den Mund genommen hat.
Das Joey in Kaibas Beuteschema passt, hätte ich nicht vermutet. Wird Kaiba seine Sicht zu Joey verändern?
Das ist ja soo spannend.

Antwort von:  Yidas
23.06.2015 14:34
Einfach überraschen lassen ;)
Von:  Seelendieb
2015-06-23T04:44:57+00:00 23.06.2015 06:44
Uiuiui... Wenn das keine Konsequenzen nach sich zieht...

Aber ich finde es gut, dass Seto mal ein Blick ins Joey leben bekommt. Damit er einfach mal seine Sicht ändert. sehr schön! *nodnod*
Antwort von:  Yidas
23.06.2015 14:35
Danke :)
Von:  Feuchen
2015-06-22T20:37:07+00:00 22.06.2015 22:37
Wieder mal echt gut gelungen ^^
und das Seto merkt, das Joey ihm durchaus gefällt und das er genau das is, was er mag? >3 aww!
Hrhr, aber das er so etwas nicht mit sich machen lässt, war irgendwie klar ^^ ob es Joey erstaunt? x3 und was er dazu wohl sagen würde, wenn er es erfährt? ^^
Antwort von:  Yidas
23.06.2015 14:34
Danke für dein Kommi :D


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