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Ein Blick in die Zukunft

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Ein schwerer Kampf

Am nächsten Morgen packte ich meine Sachen. Kaede gab mir ein komplettes Priesterinnenoutfit, einige Heilkräuter, Pfeil und Bogen und natürlich einiges an Proviant. Sie ist immer noch der Meinung, dass ich in meinen Zustand nicht reisen sollte. Ich versicherte ihr, dass ich es schaffen werde und falls nicht, werde ich zurückkehren.
 

Der Abschied war kurz und schmerzlos. Mit viel Proviant und mit einem gebrochenen Herzen machte ich mich auf dem Weg. Zum aller letzten Mal trat ich zum heiligen Baum, legte frische Blumen nieder und verabschiedete mich. Auf der ganzen Reise kam ich gut über die Runden. Ich sammelte mal da, mal hier oder angelte im Fluss mein Essen.
 

Im jagen war ich nicht so gut, diese Aufgabe hatte stets Inuyasha oder die anderen übernommen. Wenn Dämonen oder Räuber meinen Weg kreuzten, hatte ich mich schnell in den Büschen versteckt. In Dörfern bot ich meine Dienste als Miko an, bekam zum Dank eine Unterkunft und eine warme Mahlzeit. Viele ließen mich gewähren, ohne dies zu hinterfragen, einen Schlafplatz. Andere Dörfer wiederum waren unfreundlich, skeptisch und wollten mir nicht helfen.
 

Ich verweilte nicht lange in einem Dorf und kurz vor Sonnenaufgang ging ich meiner Wege. Verpflegung konnte ich zum Teil nicht mitnehmen, weil die Dörfer kaum Nahrung für ihre Kinder hatten. Auf der ganzen Reise wurde das Gefühl der Einsamkeit stärker. Sonst war ich immer mit meinen Freunden gereist, fühlte mich sicher, geborgen, es gab immer was zu lachen und wir konnten uns über alles unterhalten.
 

Jetzt ist es anders. Niemand der mit mir auf reisen ging, niemand wartete auf mich, niemand brauchte mich, ich war ganz und gar alleine. Doch irgendwo tief in mir, war ich nicht alleine, denn ich hatte immer noch ein zweites Herz unter meiner Brust schlagen und das gab mir das Gefühl das ich Gebraucht wurde. Dieses kleine Wesen benötigte meinen Schutz, um behutsam und sicher aufzuwachsen. Im laufe des Tages bemerkte ich das große, schwarze Wolken übers Land zogen. Daraufhin suchte ich mir so schnell wie möglich einen sicheren und trockenen Platz zum unterstellen, falls es mit regnen anfing.
 

Nach langer Suche fand ich endlich in einer verlassenen Höhle Unterschlupf. Zum Glück hatte ich meinen großen gelben Rucksack dabei. Eine Decke kramte ich raus, dabei fiel das Familienfoto auf meinen Schoß. Nachdenklich nahm ich das Foto in die Hand und betrachtete es, dabei strich ich mit einem Finger über jedes Gesicht was abgebildet war. Mit schweren Herzen steckte ich das Foto wieder ein, kuschelte mich in die Decke und starrte aus der Höhle. Um keine wilden Tiere, Dämonen oder Banditen anzulocken vermied ich ein Feuer zu entzünden.
 

Aber dies war nicht der einzige Grund. Durch den Feuertot meiner Familie hatte ich Respekt und ein klein wenig Angst vor Feuer. Meine Mahlzeit für diesen Abend fiel dürftig aus, nur ein paar Beeren hatte ich während meiner Reise gesammelt. Erschöpft schlief ich ein und wurde mitten in der Nacht von meinem eigenen Schrei geweckt. Mein Körper zitterte wie Espenlaub, kalter Schweiß lag mir auf der Stirn und ich fror.
 

Langsam versuchte ich mich zu beruhigen und wischte mir die Stirn trocken. Plötzlich blitzte es hell auf und es folgte ein gewaltiger Donner. Es blitzte noch einmal und dabei bemerkte ich funkelnde rote Augen in den Büschen die mich beobachteten. Starr vor Schreck verharrte ich in meiner jetzigen Position und behielt die Büsche im Blick. Hektische Bewegungen wären unangebracht, denn ohne zu zögern würden sie sich auf mich stürzen und mich zerreisen. Langsam griff ich nach Pfeil und Bogen und wartete ab.
 

Ein Blitz erhellte für einen Moment die Höhle und ein Dämon hatte sich unbemerkt in die Höhle geschlichen. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken entlang, Panik machte sich breit und mein Herz klopfte wie ein Presslufthammer. Ich versuchte mein Atem zu kontrollieren, aber dies war aussichtslos. Der Dämon hockte direkt vor mir und schaute mich mit großem Hunger an. Sein Maul war geöffnet und es stank fürchterlich. Etwas Speichel tropfte von seinem Zahn und landete auf meiner Decke. Er war zwar nicht groß, aber bei bester Gesundheit.
 

Er hatte lange Ohren, die ihm seitlich vom Gesicht herunter hingen. Sechs rot leuchtende Augen fixierten mich und genüsslich leckte der Dämon über seine rießen Zähne. Lange kräftige Beine und kurze Arme hatte er. Er sah aus wie ein Hase. Aber dieser hier ist nicht klein, süß und niedlich. Nein, der ist groß, hässlich und verdammt hungrig. Ich konnte ein Stein zu fassen bekommen und mutig zog ich dem Hasendämon eins über den Schädel. Der Hasendämon war so überrascht über meinen Angriff, dass er für einen Moment benommen war.
 

Die Gelegenheit nutzte ich, verstärkte meinen Griff um den Bogen, flüchtete aus der Höhle, um im freien auf drei weitere hungrige Hasendämonen zu stoßen. Sie hatten mich umzingelt und beobachteten jede Bewegung von mir. Jetzt in diesem Moment wünschte ich mir meine Freunde an meiner Seite, aber dies war unmöglich. Sie hatten begonnen zu leben, was vor Naraku nicht möglich war. Nun stand ich hier vor vier hungrigen Hasendämonen und war ganz allein auf mich gestellt. Ich schaute ein nach den anderen an und versuchte mich nicht zu bewegen.
 

Das Gewitter wurde heftiger und es begann zu regnen. Durch die ständigen Blitze konnte ich erkennen, dass jeder Hasendämon anders aussah. Ein dicker brauner, ein langer weißer, ein kleiner braun-weißer und der schwarze aus der Höhle. Gespannt hielt ich die Luft an und konzentrierte mich auf meine Gegner. Diesmal war kein Inuyasha da, der mich sonst immer beschützt hatte. Ich war so gut wie ausgeliefert. Ich spannte meinen Bogen langsam an und da sprang auch schon der lange weiße auf mich zu. Der Pfeil flog mit einem hellen Lichtstrahl in seine Richtung und traf genau ins Schwarze.
 

Schwer verwundet ging er zu Boden und rührte sich nicht mehr. Die anderen griffen gleich zu dritt an. Der schwarze Hasendämon griff mich von hinten an und zerkratzte mir meinen Rücken. Schwer verwundet ging ich zu Boden und bemerkte, dass sie sehr flink waren. Der dicke braune Dämon ist da etwas langsamer. Ich richtete mich langsam auf und spannte meinen Bogen an. Mit meinem magischen Pfeil konnte ich den dicken braunen tödlich verwunden. Bevor ich den nächsten Pfeil in den Bogen spannen konnte, griff mich der Braun-weiße an.
 

Gerade noch rechtzeitig konnte ich ausweichen, aber der Braun-weiße schaffte es trotzdem mich an der Seite, mit seinen scharfen Krallen, zu verletzen. Ich fiel zu Boden und hielt mir meine verletzte linke Seite. Mir blieb keine Zeit zum Atmen, da griff auch schon der schwarze Dämon an. Ich rollte mich im Matsch zur Seite, der durch den Regen entstanden war. Der Schwarze verfehlte mich und rutschte im Matsch aus. Ich spannte meinen Bogen erneut und schoss auf ihn. Ich traf und er starb. Jetzt blieb nur noch der Braun-weiße übrig.
 

Mit wackligen Beinen stand ich auf und richtete einen Pfeil auf ihn. Er griff an und rannte dabei in Zick-Zack. Zu schnell für meine verschwommene Sicht. Plötzlich war er weg. Ich blickte mich suchend um, aber sah ihn nicht. Ich sah nach oben und in dem Moment erhellte ein Blitz den Himmel und ich sah ihn, wie er sich auf mich stürzte. Ich riss den Bogen hoch und schoss den magischen Pfeil ab. Er wich dem Pfeil aus und holte mit seiner großen Pfote aus. Zu spät wich ich seinem Angriff aus und tiefe Kratzspuren zierten mein rechtes Bein.
 

Schnell spannte ich einen neuen Pfeil und schickte diesen in den Kampf. Genau zwischen die Augen traf er sein Ziel und der Dämon ging Tot zu Boden. Erschöpft ging ich zu Boden und kämpfte mit meinem Bewusstsein. Wenn ich jetzt meine Besinnung verlor, würde ich verbluten und für die anderen Dämonen ein gefundenes Fressen werden. Als Sieger ging ich aus diesen Kampf hervor, aber allein … ganz allein. Ich hatte starke Schmerzen und verlor eine menge Blut. Das waren keine einfachen Kratzer, es waren tiefe Schnittwunden.
 

Es regnete weiter und der Regen vermischte sich mit meinem Blut, das sich zu mehreren kleinen Pfützen sammelte. Ich wollte einfach hier liegen bleiben und den Regen weiter für mich weinen lassen. Ich bin allein, ganz allein. Ich drehte mich auf den Rücken, gefolgt auf den darauffolgenden Schmerz. Dieser körperliche Schmerz war gar nichts, Gegensatz zu den seelischen Wunden. Ich sah zum Himmel hinauf und die schwarzen Wolken zogen sorglos weiter.
 

Das Gewitter war vorüber, aber der Regen blieb. Der sanfte Regen tropfte auf mein Gesicht, Perlen sammelten sich dort um dann langsam von meinem Gesicht zu rollen. Es wurde langsam schwarz vor meinen Augen und ich hatte Mühe wach zu bleiben. Am Ende siegte die Schwärze und umhüllte mich.
 

In der Dunkelheit sah ich meine Familie. Ich wollte zu ihnen. Wollte nicht mehr alleine sein. Aber diese Dunkelheit roch ganz angenehm, nach Kirschblüten. Schwach öffnete ich die Augen, meine Sicht war getrübt. Weißes Haar nahm ich wahr, danach gab ich mich der Finsternis hin und ich verspürte keine Schmerzen mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  CheyennesDream
2016-01-23T16:08:48+00:00 23.01.2016 17:08
Ich hatte mir schon länger vorgenommen deine Geschichte zu lesen. Habe es immer wieder verschoben, weil ich kein großer Freund der Ich Form bin. Bei einem OC habe ich selten ein Problem, solange die Geschichte gut umgesetzt ist.

Bei dir finde ich mich leider nicht rein.

Es liegt nicht an dir, sondern daran das ich mit Kagome in ich Form nicht zurecht komme. Ich kann mich nicht mit ihr identifizieren, sondern brauche eher Abstand zu einem Seriencharakter. Daher schreibe ich selbst eher in der Erzählform oder habe mich am Du probiert.

Was ich aber so überflogen habe, scheinen deine Ideen nicht schlecht zu sein. Vielseitig bist du und kreativ.

Mach weiter so!

Im Übrigen hier im Kapitel 4, wären Absätze gut investiert. Bei den kürzeren Texten ist es nicht so auffällig aber in den Längeren.
In den späteren Kapis gefällt es mir, wie du diese einfügst.
Im übrigen, für jemanden der selbst schon öfters mit der Kapitallänge experimentiert hat. Zwischen 2000-3000 Wörtern ist eine optimale Länge. Da machst du beim Leser nichts falsch. Du als Autor hast genug Spielraum um die Handlung des Kapitels sich entwickeln zu lassen ohne das es hastig und gekürzt wirkt.

Anderseits kommt es auf die investierte Zeit an und wie schnell du hochladen willst.

Chris

P.S in meinen übervollen Regalen gibt es auch keine Bücher in Ich Form ;)


Antwort von:  Kazu27
23.01.2016 17:39
Hallo Chris,
danke für dein Kommentar. Ich finde es nicht schlimm, wenn du dich nicht rein findest, geht mir auch so bei einigen Fanfics hier.
Ich bin nicht gut in der Erzähl Form zu schreiben und ich beneide die Leute die es können.
Aber trotzdem danke, dass du versucht hast meine FF zu lesen.😊
Antwort von:  CheyennesDream
23.01.2016 17:50
Kleiner Tipp, in Kurz FFs üben. Ich hatte am Anfang auch Probleme mit dem Du. War eine ganz schöne Umstellung für mich.

Aber beende erst einmal dein laufendes Projekt. ;)
Antwort von:  Kazu27
23.01.2016 18:07
Das werde ich tun😉😉
Von:  DreamyInWonderland
2015-11-18T13:41:54+00:00 18.11.2015 14:41
Dieses Kapitel ist so toll. Ich mag den Kampf. Es ist total real, dass sie schwer verwundet siegt und nicht alle gleich zum Henker schickt. Einfache Kämpfe sind auch einfach fad :D Ich lese mal weiter ;) hätte nicht gedacht, dass es mir so gut gefällt. Und dann sehe ich so viele Ähnlichkeiten aus meiner Gesichte von früher, Wahnsinn XD
Von:  RizaElizabethHawkeye
2015-07-14T10:27:27+00:00 14.07.2015 12:27
Uhhhhhhhhhhhh, die Story ist sooooooo toll. <3
Ich hoffe irgendwie es ist Inu >_< Warum sollte Sesshomaru sie auch tragen. :O
ich hoffe er kriegt gepflegt einen in die Fresse.
Aber sag mal wie weit soll Kagome denn sein? O_o Kaede kann doch nicht wissen, ob sie schwanger ist. Das war nur 2 Tage her... Und wie weit ist sie denn jetzt schon? Sieht man es. :O
Antwort von:  Kazu27
14.07.2015 13:00
Nein man sieht es nicht. Und Kagome lag einige Tage doch im Krankenhaus und die Zeit von Kagome und der Sengoku-Ära verläuft doch ganz anders. Kaede ist älter und erfahrener und ein geschulter Blick auf den Hintern, erkennt man es ;)
Antwort von:  RizaElizabethHawkeye
14.07.2015 13:23
Auf den huintern :'D
Und wie weit ist sie jetzt? 8)
Antwort von:  Kazu27
14.07.2015 16:53
Ich würde sagen in der 4. Woche. So ziemlich am Anfang. Kaede kann das eben :D
Antwort von:  RizaElizabethHawkeye
14.07.2015 16:59
Uhhhhhhhh. Aber eigentlich müsste Inu das riechen. 8)
Antwort von:  Kazu27
14.07.2015 17:37
-_-
Antwort von:  RizaElizabethHawkeye
14.07.2015 18:48
Verzweifelst du an mir. .///.
Ich finde die Story total toll. <3 Kaede ist weise. Sie weiß das. Ich freu mich schon riesig auf das nächste Kapi. :3
Antwort von:  Kazu27
14.07.2015 18:50
Ich verzweifel nicht an dir ^^ aber an mir
Will doch nichts verraten ^///^
Antwort von:  RizaElizabethHawkeye
14.07.2015 19:54
Okay, dann hör ich auf. :X
Ich freu mich auf jeden Fall schon riiiiesiiiig.
Von:  elfenschwert
2015-07-13T18:01:35+00:00 13.07.2015 20:01
...Inu ???
Antwort von:  Kazu27
13.07.2015 20:02
Wer weis^^


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