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Nichts ist so, wie es scheint

Wenn dein Leben sich plötzlich total verändert
von

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Was ist nur los?

„Komm her“, brachte Naruto keuchend hervor, nachdem er zurück zu Sasuke gerannt war. Vorsichtig packte er ihn am Arm und stützte ihn. Sasuke ließ sich nur widerwillig helfen, aber er hatte keine Wahl. Um selbst zu gehen, war er einfach noch zu schwach. Naruto stützte ihn und half ihm ins Bad. Dort angekommen zog Sasuke sich ohne zu zögern seine zerfetzten Klamotten aus. Ihm war egal, ob Naruto ihn dann nackt sehen würde, einerseits schämte er sich ja nicht und andererseits wollte er unbedingt sauber werden.
 

„Warte, ich hole dir noch was Neues zum anziehen“, meinte Naruto noch und war schon wieder aus dem Bad verschwunden. Er hatte sogar frisch gewaschene Sachen, ob sie Sasuke passen würden, war jedoch eine andere Frage.
 

Zittrig ließ der Schwarzhaarige sich inzwischen ins warme Wasser sinken, welches sich unglaublich gut anfühlte. Ihn wunderte jedoch, dass seine Wunden nicht brannten. Bei solchen Verletzungen wäre es nahe liegend, aber er spürte nichts. Irritiert fing er an, sich Schmutz und Blut vom Körper zu waschen. Ihm blieb keine Wahl, er musste wohl oder übel Narutos Shampoo benutzen. Wenigstens roch es einigermaßen gut, aber nichts im Vergleich zu seinem eigenen. Sasuke tauchte komplett in die Wanne und entspannte sich.
 

Gerade döste er ein wenig, da kam ihm das Bild von Ryuzaki wieder vor sein geistiges Auge. Sein kalter Blick, seine Stimme, seine Aura, seine komische Haut und der Biss. Sofort schoss Sasuke aus dem Wasser und weitete die Augen. Er krallte sich am Rand fest und zitterte leicht. Die Spur an seinem Hals begann nun wieder etwas zu brennen. Sasuke drehte sich der Magen um. Er lehnte die Stirn an den Beckenrand und versuchte, wieder runterzukommen.
 

Als er alles von sich gewaschen hatte, zog er den Stöpsel. Langsam floss das schmutzige Wasser durch den Abfluss. Sasuke drehte den Hahn auf und ließ sich frisches Wasser über den Kopf laufen. Es war eiskalt, aber das störte ihn nicht. Er wollte nur nicht wieder an diesen Typen denken. Jetzt, wo er sauber war, sah man deutlich die Spur an seinem Hals. Eine kleine, schwarze, Tattoo-ähnliche Stelle, jedoch weit nicht so dunkel wie ein Tattoo. Eher wie ein fast verheilter blauer Fleck. Die restlichen Wunden sahen auch nicht mehr ganz so schlimm aus, als wären sie schon älter und am Heilen. Irritiert fuhr er einen der drei Kratzer an seinem Bauch nach. Als er dann wieder hinsah, fuhr er erschrocken zurück. Der Kratzer war weg! Ungläubig schüttelte Sasuke den Kopf.
 

Das war bestimmt nur Schmutz der vorher nicht abging.

Er vermied es, die restlichen Kratzer zu berühren. Als er sich jedoch am Hals berührte, durchzog ein stechender Schmerz Sasukes Kopf. Automatisch gab er ein leises Fauchen von sich und verengte die Augen.

Was...

Sasuke hatte etwas gespürt, als er gefaucht hatte. Er fasste sich langsam an den Mund und tastete vorsichtig seine Eckzähne ab.
 

Seit wann sind die so scharf?! Da verletze ich mich noch.

Sie waren aber nicht gewachsen. Verwirrt stieg Sasuke dann aus der Wanne. Er nahm das bereitgelegte Handtuch und trocknete sich damit ab, danach wickelte er es sich um die Hüfte. Seine Haare tropften noch, aber das war nicht weiter schlimm.
 

Ein langer und lauter Seufzer verließ Narutos Lippen, als er sich auf die Couch setzte.

Ich frage mich wirklich, was mit ihm passiert ist. Der Blonde war ziemlich verwirrt. Wie konnte das alles nur passieren? Was Sasuke in irgendetwas verwickelt? Oder war es nur ein Unfall? Unwillkürlich musste er sich aber dann vorstellen, dass Sasuke ein Killer war. Naruto schluckte schwer, schüttelte dann aber sofort den Kopf.
 

Als ob! Das traute er ihm dann doch nicht zu. Gut, Sasuke war ein ziemlicher Eisklotz, aber das reichte doch nicht, um einen Menschen einfach zu töten. Ein kalter Schauer lief Naruto über den Rücken. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Aber wieder schüttelte er den Kopf und kämpfte weiter mit seinem inneren Konflikt. Dann lehnte er sich zurück und starrte an die Decke.

„Er wirkte so weggetreten“, flüsterte Naruto leise. So hatte er Sasuke noch nie erlebt.
 

Doch dann sprang der Blonde auf, da ihm gerade eingefallen war, dass es etwas gab, was Sasuke gerne mochte. Der Uchiha stand total auf Tomaten, schon immer. Naruto hatte ihn oft mit Gemüse in der Schule gesehen. Und früher im Kindergarten saß Sasuke immer vor der Tomatenpflanze im Gewächshaus und konnte es kaum abwarten, bis die Tomaten reif genug waren, damit er sie essen konnte.

Ein leichtes Lächeln legte sich auf Narutos Lippen. Irgendwie hatte sich der Uchiha nicht verändert.

In seiner kleinen Küche machte der Uzumaki dann einen Tomatensalat, welchen er dann fertig auf den Couchtisch stellte und eine Gabel danebenlegte.
 

Sasuke fragte sich, was Naruto ihm da wohl zum Anziehen hingelegt hatte. Es ging, zumindest halbwegs. Sasuke zog sich das schwarze Shirt und die graue Jogginghose an. Die Boxershorts passten ihm, genau wie die Jogginghose, das Shirt war aber ein wenig zu eng. Sasuke hatte breite Schultern und war etwas muskulöser gebaut als Naruto. Das um die Hüften gelegte Handtuch hatte er nun um seine Haare gewickelt. Die rubbelte er trocken, strich sie mit den Händen zurecht und ging dann aus dem Bad zurück ins Wohnzimmer, noch etwas wackelig auf den Beinen.
 

Aber es wurde auf jeden Fall besser, und Durst hatte er auch keinen mehr, denn er hatte beim Abduschen getrunken. Das Wasser beruhigte seine kratzige Kehle etwas. Seine Stimme klang noch etwas angeschlagen, aber normaler als davor. Dann setzte er sich gegenüber von Naruto hin und schaute ihn an. Er legte den Kopf erst auf die eine, dann auf die andere Seite, dennoch blickte er ihm ununterbrochen in die Augen. Ein „Danke“ brachte er aber beim besten Willen trotzdem nicht zustande.
 

Bei Sasukes Anblick musste Naruto sich das Lachen verkneifen. Sasuke in seinen Sachen zu sehen war echt zu komisch. Als der Uchiha sich setzte, musterte Naruto ihn. Richtige Wunden konnte er nicht mehr erkennen.

Also war es nicht sein Blut? Der Blonde schluckte. Irgendwie fand er das schon spannend, aber er wollte nicht wirklich sterben.

Naruto musterte jedes kleine Detail an Sasuke, bis er an seinen tiefschwarzen Augen hängen blieb. Unwillkürlich beschleunigte sich sein Puls, aber er wusste nicht, warum. Fasziniert von Sasukes Augen hielt er den Blickkontakt.
 

„Also, du willst wissen was passiert ist?“ Brach Sasuke nach einer Weile dann das Schweigen.
 

„Hm? Äh ja, schieß los. Ich bin ganz Ohr. Ach ja, der Tomatensalat ist für dich“, meinte Naruto und kratzte sich am Hinterkopf. Erst jetzt bemerkte Sasuke den Salat vor sich. Er löste seinen Blick von Narutos Augen und musterte den Salat. Etwas überrascht hob er eine Braue, damit hatte der Uchiha nicht gerechnet. Sie konnten sich ja nicht wirklich leiden, und dann machte Naruto ihm Essen? Und nicht nur das, obendrein sein Lieblingsessen.
 

Er erinnerte sich an damals, als die Welt noch in Ordnung war. Wie sie immer zusammen gespielt hatten und Freunde waren, und wie er immer Tomaten gegessen hatte. Sein Blick wurde kurz eine Spur sanfter, aber er verstand nicht, warum Naruto das tat. Wieso machte er ihm Essen? Klar, Sasuke war ziemlich malträtiert. Oder lag es wirklich daran, was Sai gesagt hatte? Der Schwarzhaarige musterte den Blonden noch einmal kurz.
 

Er wirkt nicht so. Also war es eine Lüge? Oder kann Naruto das nur gut überspielen? Sasuke wusste ja nicht, dass Naruto mit Hinata zusammen war. Wann hätte er es auch mitbekommen sollen? Wegen dem Salat schaute Sasuke den Blonden fragend an, dann nahm er ihn aber und probierte schweigend. Seine Augen blitzten kurz auf.
 

Der Uzumaki bemerkte genau, wie skeptisch der andere seinen Salat begutachtete.

„Da ist kein Gift drin, keine Angst, Teme“, meinte er mit einem breiten Lächeln.
 

Bei dem Wort Gift schaute Sasuke erst recht skeptisch. Daran hatte er gar nicht gedacht. Naruto würde ihn ja niemals vergiften, das wusste Sasuke schon, er vertraute dem Blonden ja doch irgendwie. Immerhin hatten sie fast ihr ganzes Leben zusammen verbracht, auch wenn sie sich nicht immer gut verstanden hatten.
 

Das... schmeckt erstaunlich gut.

Sasuke war überrascht und verwundert, irgendwie hatte er das alles nicht erwartet. Immerhin war er hier grade bei Naruto zu Hause, und der hatte ihn ja bisher nur genervt. Dass er ihm mal so helfen würde, hätte er nie gedacht. Sasuke aß den ganzen Salat auf und stellte die Schüssel dann auf den Tisch zurück.
 

Naruto beobachtete, wie der Dunkelhaarige den Salat aß.

„Siehst du, er schmeckt! Habe ja auch ich gemacht.“ Von sich selbst überzeugt klopfte er sich auf die Brust.
 

Als Naruto so von sich überzeugt war, bereute Sasuke es schon fast, den Salat gegessen zu haben, aber er hatte Hunger gehabt und das Essen bitter nötig. Jedoch konnte er sich ein Augenrollen und ein leises Brummen nicht verkneifen.
 

Es stimmte schon, Naruto und Sasuke waren eigentlich noch nie ohne einander gewesen. Dem Blonden fiel das an diesem Tag in der Schule besonders auf. Der Uchiha war nicht da gewesen. Klar, sowas passierte öfter, aber für gewöhnlich wusste man dann, dass er nur krank war. Naruto hatte sich Sorgen gemacht, als der Lehrer meinte, Sasuke hätte sich nicht gemeldet. Er kannte es nicht anders, Sasuke und er hatten sich immer schon gestritten. Aber auch genau deshalb würde er ihn nie im Stich lassen. Naruto wusste, dass sie irgendwo ganz tief drin noch immer Freunde waren. Und selbst, wenn die letzten Tage das pure Chaos gewesen waren, änderte das nichts an Narutos Einstellung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Tenshirei
2015-09-14T13:01:10+00:00 14.09.2015 15:01
Jetzt bin ich draufgekommen :D
Und so weit wars garnicht entfernt sie haben immerhin gesprochen xD
Von:  Scorbion1984
2015-09-14T12:05:05+00:00 14.09.2015 14:05
Toll geschrieben ,vor allem spannend !! Also das lesen dieser Geschichte werde ich nicht aufgeben ,auch wenn ich noch nicht durchblicke !!!
Antwort von:  Tenshirei
15.09.2015 01:49
Also ich habs verstanden was sie mit dem Überfall gemacht hat xD


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