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Von goldenen Blumen, Königen und unnützen Früchten

von

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Ein bitterer Beigeschmack

5. Ein bitterer Beigeschmack
 

Es klopfte an der Tür und Chopper, Lysop, Franky und Brook verstummten auf der Stelle.

Sanji räusperte sich und ließ, mehr gegen seinen Willen, Namis Hand los. Schließlich hatte sie ihm freiwillig diese feine, zarte Hand mit der weichen Haut gereicht.

„Herein“, forderte er bestimmend.

Knarrend und langsam, fast in Zeitlupe ging diese Tür auf und Sanji hielt seinen Atem an.

'Bitte lass es nicht Vater sein', betete er inständig. Denn wenn es der König war, dann hatte er, genau wie früher, bestimmt gelauscht. Und wusste von dem ganzen Vorhaben.

Doch nein, es war jemand, mit dem er nicht gerechnet hatte:

„Klio?“

Vor ihm stand seine Kindheitsfreundin. Seine Beste und Liebste, die er damals besaß. Mit dem schneeweißen Haar, den großen, blauen Augen, über welchen die gekräuselten Augenbrauen thronten und dem breiten Grinsen sah sie noch genauso aus, wie damals. Selbst die Zahnlücke war noch vorhanden. Mit leichter Trauer erinnerte sich Sanji, warum ihr dieser eine Schneidezahn fehlte.

Aber zumindest hatte sich eine Sache nicht geändert, auf dieser verdammten Insel, die er einst Heimat nannte. Außer, dass seine alte Freundin nun erwachsen war.

Sanji riss sich, wie von Nami angewiesen, zusammen und sprang nicht sofort auf sie zu und wollte ihr die Welt vor ihre Füße legen. Denn der Anblick ihres wohl geformten Körpers gefiel ihm doch sehr und auch so war sie ganz nett anzusehen.

Nein, dann würden sie ja auf der Stelle auffliegen. Und wenn man bedachte, dass sich Nami als seine Verlobte ausgeben würde, wäre das schon ein gewaltiger Verlust.

„Sanji! Du bist da! Der Prinz ist wieder da!“ Sofort begann sie um ihn herum zu wuseln. Sie begutachtete sein Gesicht, seine Arme und Beine. Selbst sein Haar nahm sie genau unter die Lupe.

„Du hast dich ja gar nicht verändert! Du siehst immer noch aus wie so ein Kleinkind – mit Bart. Aber – ach du meine Güte – sind das Muskeln? Hast du viel gesehen? Viel erlebt? Hast du mir was mitgebracht?“

Ja, sie war definitiv wie in seiner Erinnerung: Aufgedreht, neugierig und man konnte sie nicht zum stillhalten bringen. Es war sehr unterhaltsam.

„Wie ist es so die letzten Jahre gewesen, von Spiral Down Island weg? Hast du viele Abenteuer erlebt? Hast du gegen böse, kriminelle Piraten gekämpft? Du musst mir alles erzählen! Und wo ist denn nun mein Souvenir? Ich hoffe es ist kein doofes T-Shirt.“

Er kam gar nicht dazu etwas zu sagen. Stattdessen fragte und fragte sie immer weiter, sodass er nicht mal wusste, wo er hätte anfangen können zu antworten.

Aber immerhin gab es Nami, die Klio mit einem Räuspern aus der Fassung brachte.

„Klio, richtig? Wir freuen uns sehr, dass wir hier sein dürfen-“ Doch dann begann die Frau mit den weißen Haaren freudig zu kreischen und warf sich direkt auf Nami um diese zu umarmen.

„Und du musst seine Verlobte sein! Oh bist du unheimlich hübsch! Du musst mir alles erzählen! Wie hat er um deine Hand angehalten? Hast du sofort ja gesagt, oder hast du gezögert. War es zumindest romantisch oder hat er sich, wie schon früher, nichts einfallen lassen? Kann er gut küssen? Habt ihr schon miteinander geschlafen? Erzähl mir alles und lass uns bitte beste Freundinnen werden!“

Nun war es Nami, die sichtlich schockiert aussah. Bei all den vielen Fragen bemerkten die beiden Frau allem Anschein nach auch nicht, wie alle männlichen Crewmitglieder, bis auf Zorro hinter ihnen sich das Lachen verkneifen mussten. Doch, das wusste Sanji genau, hätte Nami es bemerkt, wäre sie sehr verärgert darüber.

Endlich löste sich die junge Frau von ihrer Navigatorin und wedelte sich dramatisch mit ihren Händen Luft zu und sah aus, als wäre sie den Tränen nah.

„Das ist alles so aufregend. Ich muss gleich weinen. Ich freue mich ja so für euch! Doch! Oh nein! Du wusstest ja noch nichts von der Verlobung. Das tut mir leid. Lass uns aber bitte weiterhin beste Freundinnen bleiben. Okay?“

Erneut umarmte sie Nami.

„Schon in Ordnung.“, brachte sie schwer atmend hervor.

„Was möchtest du überhaupt hier, Klio?“, fragte Sanji und legt eine Hand auf ihre Schulter, damit sie von der armen Frau abließ.

„Ach ja. Meine 'ach so tolle' Schwester meinte, dass ihr jetzt zum Essen kommen könnt. Der Saal ist dekoriert und die Speisen sind angerichtet.“ „Du hast eine Schwester?“, wollte Lysop, der noch immer sichtlich amüsiert war, wissen.

Klio verdrehte ihre Augen, ließ von Nami ab und verschränkte ihre Arme. „Ja. Das werte Fräulein 'Ach-so-Wundvoll-und-älter um zehn Minuten'. Beraterin des Königs und so. Die liebreizende und ebenso ätzende Kalliope. Meine Vorgesetzte, wenn man so will. Kommandiert mich hierhin und kommandiert mich dahin. Klio tu dies. Und Klio tu das. Aber Klio, der König will es doch so.“

Sanji erinnerte sich genau. Denn auch Kalliope war schon früher so gewesen und hatte ihn und ihre kleine Schwester nur herumgeschickt. Das musste die junge Frau gewesen sein, mit welcher sein Vater kurz gesprochen hatte, als sie diese Insel erreicht hatten.

„Essen?“, hörte man Ruffy nur freudig rufen und sofort stürmte er aus den Raum hinaus. Klio war so erschrocken darüber, dass sie sofort verstummte. Welch seltener Anblick, doch irgendwie fand das selbst Sanji lustig und musste grinsen.

„Ich rieche es schon! Lecker Fleisch!“, konnte man es nur vom Ende des Korridors rufen hören.

„Ist das normal? Du hast ja komische Freunde.“

Erst jetzt blickte sie sich um und sah sich auch die anderen Crewmitglieder genau an.

„Ein Skellett!“ Brook verbeugte sich nur und man hörte ihn, wie gewohnt, lachen.

„Ein Frettchen mit Antennen!“ „Ich bin ein Rentier. Warum erkennt das niemand?“, beschwerte sich Chopper. „Stimmt. Aber du bist wirklich niedlich.“ „Ich bin nicht niedlich.“ Er hielt kurz inne. „Findest du das? D-danke.“ Sofort strahlten seine Kulleraugen wieder und er war sichtlich geschmeichelt.

„Ja, ja, ich weiß – ach du meine Güte! Ein Cyborg!“ Klio zuckte nur mit ihren Schultern. „Nichts Außergewöhnliches.“ Bei dieser Aussage stand Frankys Mund einfach nur offen. Ja, damit musste er nicht gerechnet haben.

„Und wer bis du? Bist du Prinz Sanjis Beschützer?“, erkundigte sich die junge Frau an Zorro gewandt. „Du siehst sehr stark aus.“

Sanji hielt den Atem an. Zorro sein Beschützer? Das er nicht lachte! Er kann auf sich selbst aufpassen. Da brauchte er nicht diesen Schwertjongleur mit Orientierungsstörung!

Dennoch hoffte Sanji, dass Zorro sich nicht verplapperte. Das konnte er nun gar nicht gebrauchen.

Doch dieser hob einfach nur eine Augenbraue an und blickte zu dem Blonden.

Das sah nach einem beginnenden Streit aus, dachte sich Sanji und machte sich schon bereit. Dass auch Nami sich anspannte, bemerkte er natürlich.

Nach einigen Augenblicke, sah der Grünhaarige wieder Klio an, schüttelte dann den Kopf, nur um an ihr vorbei zustürmen, um seinem Kapitän zu folgen.

„Um diese Insel auszuhalten, brauche ich viel Alkohol“, hörte Sanji ihn murmeln, als er durch die Tür verschwand.

„Der ist ja komisch. Wusstet ihr, dass Thalia auf Männer mit grünen Haaren steht. Bestimmt wäre der was für sie. Aber psst – verratet ihr nicht, dass ich euch das gesagt habe. Und wer bist du? Bist du Namis Zofe?“

Robin lächelte. „Das hast du gut erraten. Wirst du uns nun zum Fest geleiten, liebe Klio?“ Zumindest war auf Robin verlass und sie übernahm sofort eine gute Rolle. Diese wundervolle, intelligente Robin...und das Kleid stand ihr wirklich hervorragend.

„Oh, natürlich. Dann folgt mir. Ihr werdet schon erwartet.“

Sofort ging Klio los – eher aufgeregt hüpfend - und alle bis auf Sanji und Nami folgten ihr. „Und ein Cyborg ist wirklich was normales für dich?“, konnte man Frankys Stimme noch hören.“

Nami seufzte und massierte sich die Schläfen.

„Das hast du wirklich unglaublich gemacht, mein geliebtes Namileinchen!“, umwarb Sanji sofort sie, wirbelte um sie herum, während seine Stimme, wie üblich, eine Oktave höher klang.

„Ihr habt wirklich interessante Leute hier. Das muss ich schon sagen.“ Wie immer blieb sie ruhig und Sanji hielt inne.

Interessant? Wie man es nimmt. Aber Nami, wie auch der Rest der Crew, wusste nur Bruchstücke von dem, was er in seinen Gedanken fand. Und er hoffte, dass sie nicht alles erfuhr, sonst würde sie ihn gewiss in einem ganz anderem Licht sehen. Das wollte Sanji nicht.

„Nun, dann lassen wir das Spiel mal beginnen. Findest du nicht?“, sie grinste ihn an. „Schließlich will ich ja auch für meine Bezahlung etwas tun.“

„Natürlich. Außerdem sollten wir nicht zu spät kommen.“ Sein Vater mochte das nicht.

Wie ein Kavalier bot er Nami seinen rechten Arm, welchen sie nach kurzem Zögern nahm und Sanji führte sie hinaus. Er brauchte niemanden, der ihn führte. Schließlich kannte er die Wege, Gänge und Flure in diesem Schloss genau.

Dümmlich verliebt blickte er zu Nami hinüber. Ihr Griff war warm und fest an seinem Arm. Ob sie auch seine Muskeln bemerkte? Natürlich waren sie nicht so ausgeprägt wie die von Zorro. Und seine Arme waren gewiss nicht aus Gummi, wie die von Ruffy.

Einfach hinreißend sah sie in diesem Kleid aus. Der Ausschnitt war überhaupt nicht zu verachten und bot Sanji einen netten Einblick.

„Augen nach vorne“, knurrte Nami und Sanji gehorchte sofort.

Ein Glück hatte sie dies angewiesen. Der Blonde konnte schon spüren, wie seine Nase begonnen hat zu brennen. Hätte er noch länger geguckt, so wäre bestimmt einiges an Blut daraus geschossen und hätte nicht nur seine Kleider, nein, wahrscheinlich auch Namis verschmutzt. Und das wollte er nicht.

Schon bald erreichten sie eine große Tür. Fast noch großer, als jene, welche in den Thronsaal führte.

Zwei Wachen in goldenen Rüstungen standen davor und salutierten sofort, als sie Sanji erkannten.

„Eure Hoheit“, meinte der Linke.

„Welch Ehre, dass ihr wieder hier seid“, kam es vom Rechten.

Sanji nickte einfach nur und sie öffneten die Tür.

„Ich bin aufgeregt...“, flüsterte Nami kaum wahrnehmbar.

„Und ich erst.“, stimmte Sanji murmelnd zu.

Das Licht der Kronleuchter flutete sofort den Korridor, in welchem sie standen und blendete sie. Er kniff seine Augen zusammen. Nami tat es ihm gleich. Dem Licht folgte ein Raunen, dann Klatschen.

Als sie endlich sehen konnten, erkannten sie einen prächtig geschmückten Saal. Stoffe hingen von Wänden und Decken. Goldene Blumen fanden sich in Vasen, auf den Tischen und im Haar manch einer netten Dame. In immer gleichen Abständen standen Statuen aus weißem Gestein. Bestimmt Marmor, dachte sich Sanji. Sie waren nackt, nur kunstvolle Blätter oder steinerne Umhänge verhüllten die privaten Stellen der Körper.

Hier, in diesem Festsaal, roch es nach Essen und gutem Wein. Als Koch wusste Sanji das genau und konnte sogar die drei Sorten der edlen Tropfen benennen.

Von der Tür aus führte eine Treppe in den Saal hinab, so dass Nami und er erhoben standen und sie von einem jeden genau beobachtet werden konnten.

Er spürte, wie die junge Frau an seiner Seite einen Schritt nach hinten machte. Sie musste die vielen hundert Gäste gesehen haben, welche zu ihren Füßen standen und gespannt warteten. Ein jeder Bewohner von Spiral Down Island schien gekommen zu sein, dachte sich Sanji und wagte es erst gar nicht, sie alle zu zählen.

Zumindest ihre Freunde standen nicht weit von der Treppe entfernt und sogar in der Bekleidung von Sanjis Vater, Klio und, wie Sanji gleich erkannte, ihrer Schwester Kalliope. Sie war tatsächlich die junge Frau, welche sein Vater zu sich rief, als er ihn erkannt haben musste.

Auch Metis, Thalia und Artem standen nicht weit entfernt und wirkten ziemlich aufgeregt.

„Jetzt?“, zischte Nami, ohne ihren Blick abzuwenden.

Doch Sanji fand keine Zeit zu antworten, nein, nicht einmal mit den Schultern zucken konnte er, denn sein Vater trat bereits vor und schritt die Treppe zu ihnen hinauf, ein goldener Kelch, gefüllt mit Rotwein, in seiner Hand.

„Mein geliebtes Volk!“, begann er, kurz bevor er das Paar erreichte. „Voller Glück darf ich verkünden, dass mein Sohn nach unzähligen Jahren endlich wieder in seiner Heimat angekommen ist.“ Die Menschen klatschten und jubelten und Sanji sah sich gezwungen zu winken. Als König Mides wieder zu sprechen begann, verstummten sie alle wieder. „So lange haben wir ihn vermisst und sehnlichst auf seine Heimkehr gewartet. Und heute ist endlich der Tag. Prinz Sanji von Spiral Down Island ist zurückgekehrt!“, seine Stimme klang festlich und rühmend und mit seiner Ansprache riss er einen jeden in seinen Bann. Sie jubelten alle, bis sein Vater mit einer Geste andeutete, dass sie erneut verstummen sollten.

„Und er kam nicht allein. Nein! Auf seiner langen und beschwerlichen Reise fand er viele Freunde und was noch besser ist: Eine reizende Frau.“ Mit einem charmanten Lächeln wand er sich an Nami und nahm ihre freie Hand in seine, um sie zu küssen. Sanji sah genau, wie eine leichte Röte sich auf ihre Wangen niederlegte und er selbst verspürte etwas, was Eifersucht sein musste.

Uh's und Ah's überschwemmten den Raum für einen Augenblick.

„Und wie ich hörte, entwickelte sich darauf schnell Liebe. Und wenn mein lieber Sohn mich richtig darüber in Kenntnis gesetzt hat, so soll daraus schon bald noch mehr werden.“

Nun endlich blickte sein Vater ihn an und er meinte ihn leicht nicken zu sein. Sofort nahm er dies als Zeichen und wand sich zu Nami und sie sich zu ihm.

„Da hat mein Vater in der Tat recht.“ Er nahm sie bei den Händen. Diese wunderschönen, weichen Hände, mit welchen sie unglaubliche, meisterliche Karten erschaffen konnte. Doch durfte er sich jetzt nicht ablenken lassen! So ließ er seinen Blick auf ihren Augen verweilen und nicht auf ihrem üppigen Busen, welcher aus diesem sagenhaften Ausschnitt heraus ihn an schielte.

Selbst ihre sagenhaften Augen, diese wunderschönen, rehbraunen Augen mit dem leichten, orangfarbenen Schimmer lenkten ihn ungemein ab.

Nami räusperte sich leicht und nicht einmal König Mides musste es bemerkt haben, denn er blickte die beiden noch immer erwartungsvoll an.

„Da hat er Recht“, murmelte Sanji, ruhiger und etwas liebevoll.

„Schon bei unserer ersten Begegnung hat mir diese Göttin den Kopf verdreht. Sie saß einfach nur da und lachte. Dieses zauberhafte Lachen, was wie Engelsgesang in meinen Ohren klang, riss mich sofort von meinen Füßen und hinab in den tiefsten Graben der Grand Line. Aber das war sie einfach. Mit ihren damals noch kurzen Haaren und dem rosa-farbenen Shirt. Auch der orange Rock stand ihr gut. Unser erstes Treffen war in einem Restaurant und sie aß einen Obstsalat und trank Wein, den ich ihr empfahl.“

Namis Augenbrauen begannen sich zu heben. War irgendetwas falsch an seiner Erzählung, wie sie sich das erste Mal sahen? Doch so war es genau in seiner Erinnerung verankert. Ihm musste irgendein Detail entgehen...

„Jeder Tag, von da an, war endlich ein erfüllter Tag für mich. Alles begann Sinn zu ergeben und schon bald wussten wir, dass wir uns liebten und das jeden Tag mehr und intensiver. Ohne diese Frau möchte ich nicht mehr leben und nicht mehr sein.“

Irgendjemand in der Menge begann zu schluchzen und aus dem Augenwinkel erkannte Sanji, dass es Franky war. Robin hatte ihm schon ein Taschentuch gereicht.

„Alles würde ich für sie geben. Im Wasser würde ich das Schwimmen für sie aufgeben. In der Luft das Fliegen. Selbst dieses Königreich würde ich für sie geben. Im Kampf würde ich jeden Bruch und jede Wunde nehmen und mein Leben geben, damit ihr nichts zustößt.“

Er ging hinunter auf sein Knie, hielt aber noch immer ihre Hände und behielt seine Augen auf ihre. „Ich liebe sie, mit allem was ich bin und allem, was ich habe. Sie soll meine Frau sein.“ Mit einer Hand ließ er ihre los und holte aus seiner Hosentasche den Ring heraus und hielt ihn hoch, sodass auch jeder ihn sehen konnte.

„Nami von Kokos. Heirate mich.“

Nach all den Worten sah Nami recht erstaunt aus. Das spielte sie unheimlich gut, musste Sanji feststellen.

Doch sie bewegte sich nicht, sagte nichts. Starrte ihn einfach nur an. Wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte? Hatten sie es nicht besprochen, dass sie genau jetzt ja sagen sollte?

Auch das Volk und sein Vater wurden ungeduldig. Das merkte er genau.

Sanji schluckte. Seine Kehle fehlte sich an wie eine Wüste, dennoch versuchte er zu sprechen: „Nun?“, doch es klang unheimlich heiser.

Endlich schien die junge Frau aus ihrer Trance zu erwachen und blinzelte hastig einige Male.

„Ja“, sagte sie atemlos und versuchte zu lächeln. „Ja!“, wiederholte sie, dieses Mal freudestrahlend und als Sanji aufstand, schlang sie sofort ihre Arme um seinen Hals und drückte ihn fest an sich. Sanjis Herz raste sofort voller Freude und er betete, dass seine Nase nicht zu bluten begann.

Sie löste sich sofort von ihm und er verstand genau, dass er ihr den Ring über den Finger streifen sollte. Dann umarmte sie ihn erneut. Und das Volk applaudierte lautstark.

„Gut so?“, flüsterte Nami und ihr Atem fühlte sich ganz heiß auf seinem Ohr an.

„Perfekt.“

Doch irgendwo hinter ihnen begann irgendjemand etwas zu rufen. Erst konnte Sanji es nicht verstehen, doch bald wurde es lauter und deutlicher. Und schon bald konnte er hören, dass die Worte von Lysop und Franky ausging.

„Küssen! Küssen! Küssen!“, feuerten sie an und schon bald griff diese Ermutigung um sich und immer mehr Leute begannen mit ihnen zu rufen.

„Das Volk hat recht. Scheu dich nicht, mein Sohn und gib deiner Verlobten einen Kuss.“

Unsicher löste sich Nami von ihm und sah ihren Schwiegervater in spe an.

„Das heben wir uns lieber bis zur Hochzeit auf“, versuchte sie ihn zu überzeugen. „Oder bis zur Hochzeitsnacht. Dann sieht es nicht jeder.“ „Nun ziert euch nicht. Jetzt küss sie, Sohn und zeig ihr, wer der Mann ist!“

Sanji sah Nami unsicher an und sie ihn.

Ein Kuss von Nami. Ja, das wäre, als würde ein Traum in Erfüllung gehen. Doch sie zierte sich allem Anschein nach doch sehr. Andererseits – wo wird man schon so aufgefordert, jemanden zu küssen? Daher ergriff Sanji die Chance, solang sie noch da war, griff mit seinen Händen um ihre Taille, beugte sie über und küsste sie genau auf die Lippen.

„Geht doch“, hörte er seinen Vater nur murren, doch dann blendete sich alles andere aus, als er in diese Wohligkeit des Kusses gezogen wurde. Ihre Arme schnellten zu seinen Schultern. Erstaunt musste sie sein, sodass sie regelrecht nach Halt suchte. An ihm. Ihrem Verlobten.

Und es war wirklich perfekt. Wie er ihr gesagt hatte. Sein Herz raste und seine Gedanken begannen zu tanzen. So hatte er es sich immer vorgestellt.

Doch...

...ein bitterer Beigeschmack blieb.

Nami küsste ihn nicht zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: irish_shamrock
2015-09-18T13:39:35+00:00 18.09.2015 15:39
Hallo Mäusken ;)...

endlich ist das neue Kapitel da und ich habe auch die Zeit gefunden, mich mittels Kommentar dazu zu äußern.
Nun, allmählich scheint sich die "Hochzeitsschlinge" um Namis Hals immer enger zu ziehen. Rein vom Verlauf her habe ich nichts zu bemängeln, denn deine Ideen sind wirklich klasse und gehören an dieser Stelle gelobt =^^=...
Einzig ein wenig an meinen Nerven kratzt die gute Klio. Durch ihre sehr leb- und sprunghafte Art schafft sie einen gewissen Überraschungsmoment, doch während des Lesens musste ich mich schon sehr bemühen, nicht aus der Haut zufahren. Dennoch, diese Quirligkeit gehört nun einmal zu ihrem Charakter. Auf den König werde ich in den nächsten Kapiteln eingehen, und der Alte wird, unter Garantie, nicht gut wegkommen, wie auch?! Und Klios Schwester, Kalliope, gehört auch eher zu den mir unsympathischen Typen innerhalb deines Werkes.
Was Sanjis Worte und Taten anbelangt, so freue ich mich natürlich, dass du seine Überschwänglichkeit so herrlich einstreust, doch auch hier war es mir, bei aller Liebe, so manches Mal zu viel des Guten. Nicht selten habe ich Zischlaute von mir gegeben, weil mir dieses schwülstige Gefasel echt auf den Zwirn ging. Da ich aber weiß, dass du noch so einiges in Petto hast, will ich an dieser Stelle gar nicht weiter meckern.
Ich bin Fan deiner Mache, und dabei bleibst´s!! <3
Und wie immer versuche ich die nächsten und neuen Kapitel so schnell wie mir möglich fertig zu betan, damit es hier auch fix weitergehen kann *_*...

Alles Liebe,
irish C:~♥
Antwort von:  _Supernaturalist_
18.09.2015 21:25
Hallöchen :D

Ich bedanke mich rechtherzlich für deinen lieben Kommentar :D

Hihihi...die Klio. Ich habe lange überlegt, ob ich aus ihr einen mehr melancholischen oder ernsten Charakter mache. Aber den Part wollte ich lieber ganz allein ihrer Schwester überlassen. Sie sollte ein extremer Charakter werden und ich hoffe, dass es mir in all ihrer Quirligkeit gelungen.
Auf die kommenden Aussagen über König Mides bin ich jetzt schon gespannt. XD Hö-hö *Hände reib*
Und zu Sanji... also ich finde ihn selbst im Anime sogar sehr...sehr überschwänglich und liebestoll, was mir auch da auf die Nerven manchmal geht, oder in unpassenden Momenten kommt. o.o" Aber du kennste ja durch dein erstes Durchlesen die kleine Wandlung, die er langsam durchlebt. ;D Ich fand, gerade da er es ja vor allen spielen musste, sollte er besonders Schwulstig daher kommen. Dachte einfach, dass es in dem Moment ganz angebracht wäre. ^^
Aber mich freut es sehr, dass dir die kleine Geschichte bisher so gut gefällt *___* Macht mich etwas stolz ^///^
Und lass dir ruhig Zeit ;D

Liebe, liebe Grüße <3


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