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Two Worlds Collide

Byakuya x Renji
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Frohe Weihnachten!

Ich hoffe, ihr konntet den heilig Abend - falls er gefeiert wurde - halbwegs unbeschadet überstehen. Ich für meinen Teil bin immer noch satt von gestern Abend. xD

Viel Spaß beim Lesen und noch schöne Feiertage! :3

LG
yezz Komplett anzeigen

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Zu spät

Langsam fuhren seine Lippen über die blasse, porzellanartige Haut, während seine Hände mehr und mehr von eben dieser freilegten. Er hörte, wie der andere leise seinen Namen wisperte und ihm damit eine Gänsehaut bereitete. Behutsam glitt er weiter nach unten, glitt mit der Zungenspitze leicht über die trainierten Bauchmuskeln, stippte sie kurz den den Bauchnabel. Ein unterdrücktes Keuchen ließ ihn Grinsen und bekräftigte ihn nur in seinem Vorhaben.
 

Ohne jede Eile ließ er seine Finger unter den Hosenbund verschwinden, neckte die weiche Haut ein wenig, bevor er dann doch den Knopf öffnete. Gleichzeitig umfasste er den Bund der Unterwäsche und zog daran. Nun endlich würde er den anderen in seiner vollen Pracht erleben. Er beugte sich ein wenig herunter und während er noch an der Kleidung zerrte, küsste er jeden freigelegten Zentimeter. Er spürte, wie sich Finger in seine Haaren gruben und nun endlich auch das langersehnte Stöhnen. Mit der Zunge fuhr er die Linie der Leiste ab. Nur noch ein Stückchen und…
 

Ein zaghaftes Klopfen weckte den Rothaarigen aus seinem Traum. Er fragte sich, wer um alles in der Welt ihn mitten in der Nacht weckte, und vor allem aus so einem Traum riss, als er langsam die Augen aufschlug. Allerdings wurde ihm schlagartig bewusst, dass 'mitten in der Nacht' nicht bedeutete, dass Sonnenlicht durch seine Rollladen blitzte. Das Klopfen wurde etwas energischer, als Renji panisch nach dem Wecker schaute. 7:30 Uhr. Scheiße. Warum hatte sein Wecker nicht geläutet?
 

Schlagartig war Renji wach, rief ein "Ja?", etwas zu laut durch den Raum und hechtete aus dem Bett, während Rukia den Kopf durch die Tür steckte, die sie ein Spalt geöffnet hatte. "Tut mir leid, ich dachte, du wärst schon unterwegs! Ich habe erst als ich aus der Tür bin, gesehen, dass dein Auto noch vor der Tür steht. Kann ich dir irgendwie helfen?" Renji hielt kurz dabei inne, in eine dunkle Jeans zu steigen. Dann lächelte er, während er etwas unbeholfen in die Hose stieg, ging er Richtung Tür. "Nein, schon gut. Viel Erfolg bei der Prüfung. Du schaffst das schon", dabei tätschelte er ihr ermutigend die Schulter. Sie nickte. "Ich glaube auch. Aber du bald nicht, wenn du noch trödelst", sie schaute ihn ermahnend an. Mit einem Lachen drehte er sich um. "Ja ja, ich weiß. Ich beeile mich."
 


 

Doch das Glück hatte ihn diesen Morgen offensichtlich verlassen. Denn natürlich war er in eine Polizeikontrolle geraten, denen auch noch zu allem Überfluss das schleifende Geräusch der defekten Bremsscheibe aufgefallen war. Auch das Argument, dass das Auto noch abends in die Werkstatt gebracht werden würde, ließen sie nicht gelten. So musste Renji noch an Ort und Stelle den Wagen abschleppen lassen. Das einzige Gute an der Sache war, dass die Praxis fast um die Ecke war. Während er im Laufschritt Richtung Arbeit unterwegs war, addierte Renji schon einmal gedanklich das kommende Bußgeld und die Abschleppkosten zu Shūheis Schuldschein und fluchte lauthals, da er nun wirklich zu spät kam.
 

Als er endlich in der Praxis angekommen war, war er vollkommen außer Atem, da er die letzten 14 Stockwerke noch die Treppe genommen hatte. Aber niemals hätte er noch die alten Frauen ertragen können, die sich lauthals im Aufzug darüber ausließen, was für ein Prachtexemplar von einem Mann er doch war und das man doch vor allem auf 'alten Pferden das Reiten lernen würde'. Gut, mit Pferden hatten die Damen wohl nicht ganz unrecht, wenn man sich die ausladenden Hinterteile betrachtete. Allerdings würde er jeden Stall dem Geruch von Billigparfum und kaltem Zigarrenrauch vorziehen. Diese Mischung war in seinen Augen einfach unterirdisch.
 

„Du bist spät, Renji. Vergessen, dass Herr Kuchiki heute schon um 8 Uhr seinen Termin hat?“, fragte ihn Nanao. Doch als sie aufblickte, hielt sie inne. „Was ist los? Du siehst ganz schön mitgenommen aus“, doch Renji machte nur eine wegwerfende Bewegung und machte sich sofort zum Behandlungsraum auf. Fast 10 Minuten zu spät, super gemacht, schalt er sich in Gedanken. Er holte noch einmal tief Luft, um seine Atmung wieder etwas unter Kontrolle zu bringen und schob dann die Tür zu seinem Behandlungszimmer auf.
 


 

Byakuya saß auf der Behandlungsliege, bereits in seiner Sportkleidung und schaute ein wenig gelangweilt aus dem Fenster. Er fragte sich, was mit seinem Therapeuten war, denn ihr Termin hätte bereits vor einigen Minuten anfangen müssen. Zudem hatte er bisher nicht den Eindruck, dass Renji von der unzuverlässigen Sorte war. Manchmal etwas unpünktlich, aber das fiel ihm vermutlich nur so stark auf, da er immer mindestens 5 Minuten vor einem Termin da war. Meistens sogar noch ein wenig früher. Andererseits hatte er noch nie einen Termin direkt um 8 Uhr morgens gehabt. Vielleicht verschlief er morgens immer? Doch würde er dann in solch einer renommierten Praxis arbeiten? Andererseits arbeitete er auch noch nicht lange dort.
 

Er war in Gedanken vertieft und blickte finster auf die Tatami-Matten mit der schwarz-roten Umrandung, als die Tür aufgeschoben wurde und ein offensichtlich abgehetzter Rotschopf in den Raum kam. Ohne seine Jacke auszuziehen, verbeugte er sich erst einmal vor Byakuya. „Bitte entschuldigen sie meine Unpünktlichkeit, Herr Byakuya. Natürlich werden wir die Zeit hinten dran hängen“, kündige Renji an. Als er sich aufrichtete, um sich die Jacke auszuziehen, runzelte Byakuya die Stirn. Ihm war nicht entgangen, dass die Haare, die er sonst in einem halbwegs akkuraten Pferdeschwanz trug, zerzaust waren. Noch stärker waren ihm allerdings die dunklen Augenringe ins Auge gefallen.
 

Renji machte einen Schritt zur Tür. „Da sie ja bereits ihre Sportkleidung tragen, können wir direkt...“, doch Byakuya unterbrach ihn. „Renji...“, begann er langsam, wohlweislich, dass die mehr oder weniger intime Ansprache den Rothaarigen zum Innehalten bewegen würde. „Was ist los? Du siehst furchtbar aus. Und entschuldige die Anmerkung, aber gut riechst du auch nicht“, stellte er mit Sorge fest. Doch Renji schüttelte nur den Kopf. „Alles in Ordnung. Los jetzt, ab jetzt geht tatsächlich alles von deiner Zeit ab“, scherzte er schwach, doch es überzeugte den Schwarzhaarigen kein bisschen. Er stand auf und stellte sich zwischen Renji und der Tür. Dann verschränkte er die Arme und blickte seinem Gegenüber in die Augen.
 

„Renji, es sieht jeder, das nicht alles in Ordnung ist. Willst du drüber sprechen?“, fragte er gedämpft wegen der Nähe zur Tür und blickte besorgt in die braunen Augen. „Jetzt mach nicht mehr daraus, als es ist“, lachte der Therapeut und etwas von der Anspannung wich aus seinem Zügen. „Wie kann ich wissen, wie ernst es ist, wenn du nicht darüber redest?“, fragte Byakuya mit hochgezogener Augenbraue mahnend, aber auch zärtlich. Dann kam ihm plötzlich eine Idee. Er ging an Renji vorbei zum mannshohen Schrank, wo der andere seine Utensilien aufbewahrte und öffnete ihn. Stirnrunzelnd blickte er auf den Inhalt und begann zu suchen.
 

„Dürfte ich fragen, was du da in meinen Sachen suchst?“, fragte Renji nun etwas irritiert und drehte sich herum, um seinen Patienten zu beobachten. Dabei lehnte er sich an die Wand und legte den Kopf schief. „Ich suche dein Massagegel“, erklärte Byakuya, als sei es offensichtlich, worauf Renji vor sich hin glucksen musste. „Der Herr möchte also wieder massiert werden, ja?“, fragte er spielerisch mit einem breiten Grinsen. Byakuya hielt in seinen Bewegungen inne und blickte den Rothaarigen stirnrunzelnd an. „Nein, ich wollte eigentlich dich massieren“, stellte er ein wenig irritiert klar, worauf Renji lachen musste. Dann ging er einen Schritt nach vorne, nahm Byakuyas Hände und schloss den Schrank wieder. „Genau. Und dann kommt Isane oder noch Schlimmer, Retsu Unohana, rein und ich sitze hier und lasse mich von meinem Patienten massieren. Macht einen mächtig guten Eindruck“, lachte er vergnügt.
 

Es machte Byakuya ein wenig verlegen, dass er seinen vermeidlich grandiosen Plan so wenig durchdacht hatte, doch war auch ein wenig überraschend, dass zumindest von der Laune her, der 'alte Renji' wieder da war. „Du hast recht. Aber willst du mir dennoch erzählen, was passiert ist?“, fragte er immer noch ein wenig besorgt. „Ist irgendetwas mit Yachiru? Gab es noch ein Nachspiel, womit du nicht gerechnet hattest?“, Renji weitete die Augen, denn er selbst hatte niemals damit gerechnet, dass Byakuya so weit denken würde und gleich das Schlimmste befürchten würde. Mit einem leichten Lächeln schüttelte er den Kopf und deutete dann auf die Liege und holte seinen Schreibtischstuhl dazu. Er setzte sich verkehrt herum drauf, sodass er mit der Brust gegen die Rückenlehne saß und die Arme obendrauf verschränken konnte. Er bettete sein Kinn auf die Unterarme und blickte so etwas zu Byakuya hinauf.
 

„Es ist bei weitem nicht so schlimm, wie du jetzt befürchtest“, dabei schüttelte er ein wenig den Kopf, um seine Worte zu unterstreichen. „Ich habe gestern noch eine meiner Mitbewohnerinnen, Rukia, abgehört. Sie schreibt heute eine wichtige Abschlussprüfung. Das wurde ein wenig länger. Gestern habe ich vermutlich meinen Wecker kaputt gemacht, daher hat er mich heute nicht geweckt. Ich bin erst um halb 8 aufgestanden und zu allem Überfluss bin ich mit dem Bremsproblem noch in eine Polizeikontrolle geraten. Musste das Auto dort noch abschleppen lassen. Wenn ich ehrlich bin, graut es mir jetzt schon vor der Rechnung. Klar, ich lasse mir ein Großteil des Geldes von Shūhei wiedergeben, aber zum Einen kann er das nicht alles sofort aufbringen und zum Anderen kann ich ihn nicht alleine dafür verantwortlich machen, dass ich gestern nicht in die Werkstatt konnte“, seufzte Renji und legte nun die Stirn auf seine Arme ab. "Und der Gestank kommt von den 3 fiesen alten Schrabnellen, die mich zu allem Überfluss noch im Aufzug angemacht haben", fügte er noch hinzu und der Ekel war deutlich in seinem Gesicht abzulesen. Der kleine Stich der Eifersucht, den der Schwarzhaarige erst bei den Worten verspürt hatte, wurde durch die kleine Grimasse, die er nun zog, wieder weggewischt. Eigentlich sah er gerade nur allzu komisch aus. Doch war Byakuya wie immer ein wenig überrascht, was für eine große Rolle Geld in machen Familien spielte. Vor allem, wie gegensätzlich dessen Rolle sein kann. Doch auch gleichzeitig bewunderte er, wie vernünftig Renji das sah.
 

„Was denkst du dir auch dabei, so noch durch die Gegend zu fahren? Das ist doch gefährlich, was wenn dir was zugestoßen wäre?“, fragte Byakuya dennoch verständnislos. „Das war auch nicht geplant. Eigentlich hatte ich für gestern Abend noch einen Termin in der Werkstatt, doch ich musste noch 2 Termine von der Chefin übernehmen“, rechtfertigte sich Renji und blickte wieder zu Byakuya hoch. „Außerdem wäre mir schon nichts zugestoßen. Immerhin bremst der Wagen ja noch. Gefährlicher wird es heute Nachmittag sein, wenn ich im Italiener um die Ecke ein Sandwich kaufe. Er wird nicht umsonst auch gerne 'Salmonelli' genannt“, dabei rollte der Rothaarige theatralisch die Augen.
 

Byakuya musste ein wenig schmunzeln, verkniff sich aber eine stärkere Reaktion und ließ sich von der Liege rutschen. „Dann wünsche ich dir jetzt schon mal viel Erfolg. Ich denke, wir sollten langsam mal anfangen“, verkündete er, blickte dennoch auf seinen Therapeuten, ob er noch etwas hinzufügen wollte. Doch der nickte nur und rollte seinen Stuhl zurück an seinen Schreibtisch. Als der Schwarzhaarige so im Raum stand, mit dem Rücken zu Renji, erlaubte er sich kurz, erleichtert die Augen zu schließen und dem Schicksal, oder was auch immer ihre Zukunft lenkte, zu danken, dass es nur das war.



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