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Sanguis et Gladius

Blut und Schwert
von

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Chapter 6: Vertrauen

Soraya hatte einen sehr angenehmen Geruch in der Nase als sie erwachte. Sie gähnte und richtete sich auf. Automatisch musste die Schattenelfe zu Renard sehen. Sie sah, dass er keine Decke hatte und bemerkte erst jetzt, dass sie sich die ganze Zeit in seine Decke gekuschelt hatte. Sie starrte ihn an und wurde rot. Er hatte ihr SEINE Decke gegeben?!? Soraya schüttelte sich. Nein. Sie durfte nicht schwach werden. Die Schattenelfe warf ihm seine Decke ins Gesicht »Aufwachen Mäusezahn!!« Renard schreckte hoch. Soraya stand da und wippte mit dem Fuß ungeduldig auf und ab »Wird das heute noch was?!?« Renard sah sie schlaftrunken an, gähnte einmal herzhaft und stand dann langsam auf. Er packte seine Sachen in den Reisebeutel und streute reichlich Erde auf die Glut des Lagerfeuers damit diese keinen Waldbrand auslösen konnte. Kurze Zeit später machten sich die beiden wieder auf den Weg. Soraya ging schweigend voraus. Sie dachte nach: Sie waren jetzt schon eine ganze Weile zusammen unterwegs. Ihrerseits war es nur ein Zweckbündnis gewesen, damit sie ihn an Fafnir ausliefern konnte. Aber er schien ihr zu vertrauen. Sie wusste nicht. Was sie nun tun sollte: Einerseits wollte sie von Fafnir und dem Rest des Clans akzeptiert werden. Aber andererseits wollte sie sein Vertrauen nicht missbrauchen. Dieser innere Konflikt schien sie innerlich zu zerreißen. Nach außen hin aber ließ sie sich nichts anmerken. Sie war einfach zu stolz dazu. Sie ging einfach voraus. Renard tat sich schwer ihr zu folgen. Die Wunden waren zwar zum Teil schon verheilt, sie machten ihm aber noch immer zu schaffen. »Jetzt wate doch mal! Ich bin nicht so schnell wie du!!« beschwerte sich der Vampir bei Soraya und holte sie so aus ihren Gedanken. Die Schattenelfe blieb stehen »Hm? Was…? Oh sorry. War im Gedanken.« Renard sah sie besorgt an: »Alles ok?« »Jaja alles im grünen Bereich.« meinte sie nur »Willst du ne Pause machen?« Renard sah sie ungläubig an. Hatte sie ihn gerade gefragt, ob ER eine PAUSE machen will??? Verwirrt nickte der Vampir. »Gut.« meinte Soraya »Ich besorg uns was zu essen, ok?« Renard stutzte. Seit wann kümmerte sie sich so um sein Wohlergehen?? Noch bevor er sie fragen konnte war sie zwischen den Bäumen verschwunden.

Soraya lief einfach tief in den Wald hinein. Sie wollte sich erst einmal beruhigen und innerlich wieder ins Gleichgewicht kommen. Dazu brauchte sie Ruhe. Ruhe zum Nachdenken. Sie wusste nicht, wie weit sie schon gelaufen war als sie stehen blieb. Soraya sah sich um. Renard war zwischen den Bäumen schon gar nicht mehr zu sehen. Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Die frische Waldluft tat richtig gut. Überall roch es nach Johanniskraut, nach Holunderblüten und nach… Renard?? Erst jetzt merkte sie, dass noch immer der Geruch von Renards Decke an ihr haftete. Sie errötete leicht und schüttelte sich. Nein. Er lenkte sie nur ab. Sie musste es tun. Für ihre Ehre. Und ihren Clan. Aber sie konnte einfach nicht. Sie lief weiter. Direkt in die Arme von Soto. »Soraya???« fragte der Schattenelf erstaunt. Soraya erschrak und fiel auf den Hintern. »S… Soto? W… was machst du hier???« »Ich habe von Clan-Führerin Fafnir den Auftrag erhalten, dich zurück zu holen, damit sie dich bestrafen kann. Du musst wissen: Sie ist gerade sehr wütend.« Bevor Soraya etwas darauf erwidern konnte wurde sie unterbrochen: »Oh! Du hast meine kleine Schwester ja schon gefunden! Gut gemacht, Soto!« der eben Genannte nickte. Fafnir sprang von dem Ast, auf dem sie stand, und landete elegant neben Soraya. Diese wich etwas zurück: »F… Fafnir e… es…..?« die Silberhaarige ließ sie nicht ausreden: »Na? Was haben wir denn die letzte Zeit schönes gemacht?!« Soraya zuckte zusammen: »I… ich hab den Vampir gesucht, a… aber ich habe ihn nicht gefunden…« antwortete Soraya zögerlich. Sie zuckte zusammen als Fafnir anfing zu lachen. Die Schwarzhaarige kannte ihre Schwester. Sie wusste, dass Fafnir brutal, kaltblütig und unberechenbar war. Auch wenn die Silberhaarige normalerweise immer ruhig blieb… einmal so richtig in Fahrt und sie beruhigte sich erst dann wieder, wenn alles um sie herum in Trümmern lag. »Du hast dich unerlaubterweise vom Clan entfernt!« meinte Fafnir kalt während sie ihre jüngere Schwester böse anfunkelte. »Ich denke, du kennst die Strafe?« Soraya erschrak: »NEIN BITTE!! I… ich habe ihn gefunden! I… ich werde ihn zum Lager bringen!!!« Die Schwarzhaarige hatte keine andere Wahl mehr. Sie MUSSTE Renard ausliefern, auch wenn sie das eigentlich vermeiden wollte. Der Respekt… nein die Angst vor Fafnir war einfach zu groß. Die Silberhaarige schloss kurz die Augen um zu überlegen »Hm… gut. Du kriegst noch eine letzte Chance. Bring den Blutsauger heute Abend zu unserem Lager. Dann bist du ein vollwertiges Mitglied des Clans. Ach… und versuch erst gar nicht abzuhauen. Ich werde dich finden. Und dann würdest du dir wünschen, nie geboren zu sein!!!« Soraya nickte brav, drehte sich um und lief wieder in die Richtung, aus der sie kam. Auf dem Weg sammelte sie auch ein paar Früchte und Beeren. Damit es nicht auffiel, warum sie so lange weg war…



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