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Sanguis et Gladius

Blut und Schwert
von

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Chapter 8: Rettung

Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang trat Fafnir an den Käfig heran. »Guten Morgen! Na, gut geschlafen?!« fragte die Clan-Führerin belustigt. Renard hockte schweigend in der Ecke des Käfigs und hob bei Fafnirs ,,netter Begrüßung‘‘ nicht einmal den Kopf. Die Silberhaarige knurrte »HEY!« Abermals schwieg Renard. Fafnir ballte eine Hand zur Faust. Mit der anderen Hand fasste sie zwischen die Gitterstäbe und zog Renard grob an den Haaren hoch »ICH REDE MIT DIR!!!« brüllte sie den Vampir an. Dieser meinte jedoch nur: »I… ich aber nicht mit dir…« Fafnir knurrte. Sie rammte ihn grob auf den Boden des Käfigs »DU WAGST ES, SO MIT MIR ZU REDEN?!?« Renard schrie auf. Abermals zerrte ihn die Clan-Führerin an den Haaren hoch. Sie hielt ihm ein Messer an den Hals und funkelte ihn böse an: »Du trägst da etwas in dir, was ich haben will! Und glaub mir, kleiner Blutsauger: Ich werde es bekommen! Und wenn ich dir jedes Organ einzeln aus dem Leib schneiden muss!!!« mit diesen Worten donnerte sie den Vampir in die andere Ecke des Käfigs. Sie stand auf. »Lasst ihn hungern und dursten! Irgendwann wird er schon schwach genug sein, damit man das Siegel brechen kann!!« Die Schattenelfen nickten und gingen, zusammen mit ihrer Anführerin, wieder zum Lagerplatz zurück. Renard sah auf. An seinen Mundwinkeln bildeten sich dünne Linien aus Blut. Die Wunden waren scheinbar wieder aufgegangen.

Soraya stand einige Meter von dem Käfig entfernt. Sie war besorgt um ihn, wagte es aber nicht, ihm unter die Augen zu treten. Renard musste sie für ihren Verrat abgrundtief hassen…

Es vergingen mehrere Tage. Renard lag ausgehungert und halb verdurstet im Käfig und rührte sich kaum mehr. Soraya stand am Käfig. In den Händen hielt sie ein Stück geräuchertes Fleisch und ein Trinkhorn mit Wasser. Sie hatte das Fleisch heimlich aus dem Vorratszelt gestohlen. Das Wasser hatte sie vom nahen Fluss geholt. »R… Renard…?« flüsterte sie leise. Der Vampir hob kurz den Kopf, um zu kucken, wer ihn denn ,,besucht‘‘ hatte. Soraya schluckte. Sie schob das Fleisch und das Trinkhorn durch die Gitterstäbe zu ihm. »H… hier. F… für dich.« Renard schwieg und musterte sie durchdringend. »SORAYA! KOMM GEFÄLLIGST HER UND PACK MIT AN!!!« schrie Fafnir. Zum Glück hatte sie nicht bemerkt, dass Soraya Renard Essen gegeben hatte. Sie wäre sonst rasend vor Wut geworden. Zögerlich ging die Schwarzhaarige zu ihrer Schwester zurück, um ihr und den anderen beim Abbauen des Lagers zu helfen. Heute war es scheinbar so weit. Heute wollte Fafnir das Siegel brechen und Renard vermutlich töten. Sorayas Herz zog sich bei dem Gedanken daran, Renard sterben sehen zu müssen, zusammen. Sie musste ihn retten. Auch wenn Fafnir sie umbringt. Das war sie Renard schuldig. Während die Schattenelfen das Lager abbauten schlich sich Soraya wieder zum Käfig. Renard hatte, wie erwartet, weder das Fleisch noch das Wasser angerührt. Er lag einfach im Käfig und starrte nach oben. Soraya steckte den Schlüssel, den sie heimlich hatte mitgehen lassen, ins Schloss und schloss es auf. Renard zuckte bei dem leisen ,,Klick‘‘ zusammen. Vermutlich dachte er, dass Fafnir ihn holen kommen würde. Als nach ein paar Minuten des Schweigens nichts passierte richtete Renard seinen Blick auf die offene Käfigtür. Und Soraya. Soraya zitterte am ganzen Körper. Sie wusste, dass sie nun dem Tod geweiht war. Aber sie wusste selbst, dass sie es verdiente. »L… los. G… geh.« flüsterte sie. Renard musterte sie misstrauisch »Damit ich deiner irren Schwester in die Arme laufe?!? Sicher nicht!!« Die Schattenelfe zuckte zusammen »B… bitte geh!« rief sie etwas lauter. In ihren Augenwinkeln bildeten sich glänzende Tränen. Sie wollte nicht, dass er stirbt! Abermals weigerte sich Renard, den Käfig zu verlassen. Langsam wurde es Soraya zu viel. Sie ging zu ihm und schob ihn aus dem Käfig »VERSCHWINDE SO SCHNELL DU KANNST!!« Soraya stieß den verdutzten Vampir aus dem Käfig heraus. »VERSCHWINDE UND KOMM NICHT WIEDER!!!« schrie sie ihm hinterher als sie ihn ins Gebüsch schubste. Renard fiel auf die Knie. Er blickte sie ungläubig an und erschrak: Sie weinte. Der Vampir starrte sie an. Weinte sie wegen ihm? Er stand zitternd auf »Was…?« fragte er ungläubig. Sie tat doch normalerweise immer so stark. Wieso weinte sie jetzt?? Die Schattenelfe ging nicht auf seine Frage ein: »GEH!! VERSCHWINDE!!!!« Renard sah sie an: »Na schön!! DANN GEH ICH HALT!!! ICH BRAUCHE DICH NICHT!!!!« Mit diesen Worten rannte er, ohne sich noch einmal umzusehen, tief in den Wald hinein. Soraya sah ihm traurig lächelnd und mit Tränen in den Augen hinterher. Im nächsten Moment wurde sie grob am Arm gepackt und zu Boden geworfen. »SAG MAL SPINNST DU?!?!?« schrie Fafnir sie an. Soraya entgegnete ihr nichts. Die Schwarzhaarige erntete einen hasserfüllten, tödlichen Blick von ihrer Schwester. Aber es war ihr egal. Renard war durch seinen Vorsprung sicher. Und das war das wichtigste. Dafür würde Soraya sogar den Tod in Kauf nehmen. Sie sah zu ihrer älteren Schwester auf und lächelte: »Na los, Fafnir. Worauf wartest du denn noch? Ich spüre doch genau deinen Hass und deine Mordlust.« Sorayas gelassenes Lächeln im Angesicht des Todes machte Fafnir wahnsinnig. Sie knurrte und zog zwei große Messer aus ihrem Gürtel…



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