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The Past Is My Problem

von

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Risikoreiche Informationsbeschaffung

Ich hatte alles vorbereitet. Ich war bereit, den Mörder meines Vaters ausfindig zu machen und ihm das Handwerk zu legen.

Heute war es endlich soweit. Ich wusste noch nicht genau, wie ich Kuno Higurashi finden sollte, aber ich war entschlossen ihn zu finden und hatte auch schon einen ersten Ansatz. Ich wollte die damalige Firma meines Vaters besuchen (die übrigens jetzt von einem ehemaligen Assistenten geführt wurde) und mich dort nach ihm erkundigen. Es war kein sehr origineller Plan, aber bis jetzt fiel mir nichts anderes ein. Higurashi war wie vom Erdboden verschluckt, da bestand keine Chance, dass ich ihn durch Zufall auf der Straße treffen würde. Ich musste also noch ein letztes Mal zurück nach Konoha und herausfinden, wo sich der Mörder meines Vaters befand.

Ich hatte meine Sachen schon zusammengepackt und aus dem Hotelzimmer ausgecheckt. Nun stand ich, verhüllt durch die Perücke, die Kontaktlinsen und sicherheitshalber auch dem Hut, in der Lounge herum und überlegte, wie ich weiter vorging. Sollte ich ein öffentliches Verkehrsmittel nutzen oder mir lieber ein Auto besorgen? Ich wusste ja nicht, wo sich Higurashi befand. Vielleicht war er in einem anderen Staat und ich würde gezwungen werden, mit dem Flugzeug zu fliegen. Ein Auto würde mir da nicht viel nützen. Am besten war es, wenn ich fürs Erste noch einmal mit dem Bus fuhr. Sollte sich herausstellen, dass Higurashi sich noch im Land aufhielt, konnte ich mir immer noch ein Auto kaufen.

Ich setzte mich langsam in Bewegung. Auch wenn ich jetzt unerkannt war, durfte ich nicht auffällig wirken, das war mir klar. Ich war niemals sicher. Inzwischen war bereits ganz Japan darüber informiert, dass ich ausgebrochen war. Es war verdammt gefährlich, doch ich musste das Risiko eingehen. Es gab in meinem Leben sowieso nichts mehr, das irgendwelchen Wert für mich hatte. Das einzige, wofür ich lebte, war die Rache für meinen verstorbenen Vater.

Als ich an der Bushaltestelle ankam, stellte ich meine Koffer neben einer Bank ab, auf die ich mich kurz darauf erschöpft fallen ließ. Ich schob meinen Hut tiefer in mein Gesicht, da sich langsam die Mittagssonne breit machte und eine Hitze verbreitete, der ich nur ungern ausgesetzt war. Ich versuchte, mich ein wenig zu entspannen und für einen Moment zu vergessen, wie viel Stress mich in den nächsten Tagen oder sogar Wochen erwarten würde. Ich versuchte an die Zeit zu denken, in der ich glücklich gewesen war. Die Zeit, in der mein Vater noch gelebt hatte und er mich jeden Tag angerufen hatte um zu fragen, wann er denn endlich einen Schwiegersohn bekäme. Oder um zu sagen, dass er sich darauf freute, irgendwann mal Großvater zu werden und mit den Kindern im Garten herumzutollen. Ich seufzte unglücklich. All das würde nun nicht mehr möglich sein, denn mein Vater war jetzt tot. Und egal woran ich auch schönes zu denken versuchte, es schlich sich immer wieder in meine Gedanken ein. Es kontrollierte meine Gedanken. Alles, was ich tat, tat ich aufgrund dieser Tatsache.

Ich unterbrach meine Gedanken, als endlich der Bus an der Haltestelle hielt. Ich packte mir meine Koffer und stieg in den Bus ein. Die Sitzbank ganz hinten war leer, also machte ich mich dort breit. Einige Menschen starrten meinen Koffern hinterher, als hätten sie noch nie einen Reisenden gesehen, doch ich ignorierte ihre Blicke so gut es ging. Sie konnten unmöglich ahnen wer ich war, da ich mein Aussehen vollkommen verschleiert hatte, also brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Dazu kam, dass ich nicht auffallen durfte, also musste ich ganz ruhig und unscheinbar bleiben, damit ja niemand auch nur die leiseste Ahnung von meiner waren Identität hatte.

Die Fahrt verlief sehr ruhig und ohne Zwischenfälle. Als ich an der Haltestelle vom Zentrum von Konoha ausstieg, war alles wie gewöhnlich. Die Menschenmassen trudelten durch die Straßen und unterhielten sich unbekümmert. Der Verkehr war sehr dicht, jedoch nicht zu überfüllt. Es hatte sich nicht viel verändert, auch wenn seit einigen Tagen eine vermeintliche Verbrecherin aus dem Gefängnis geflohen war.

Ich hielt mich nicht lange damit auf, mir die bekannte Umgebung näher anzusehen. Stattdessen machte ich mich zielstrebig auf den Weg zur Firma, die mein Vater damals geleitet hatte. Haruno Luxury Ltd. Ich konnte die großen, neonbeleuchteten Lettern, die das riesige Gebäude der Firma betitelten, schon von weitem erkennen. Ich hatte mich damals nie wirklich für die Firma meines Vaters interessiert. Für mich war sie eher mit einem negativen Gedanken verbunden, da mein Vater aufgrund seiner Pflichten als Geschäftsführer nur sehr wenig Zeit für mich übrig hatte. Ich konnte mich nur nur kaum an meinen letzten Besuch in der Firma erinnern. Es war an dem Tag gewesen, an dem mein Vater seinen runden Geburtstag hatte und ich ihn in der Firma mit einem kleinen Geschenk überraschen wollte. Es war zu einem ziemlich enttäuschenden Erlebnis geworden, da die Sekretärin sehr sturköpfig gewesen war und mich partout nicht in das Büro meines Vaters reinlassen wollte, da er „wichtige Angelegenheiten“ zu besprechen hatte. Im nachhinein hatte ich das Geschenk abends zwar doch abgegeben, jedoch hatte mich diese Erfahrung entmutigt, jemals wieder einen Fuß in diese von Hektik und Stress geprägte Firma zu setzen.

Ich überprüfte mein Aussehen in der gläsernen Eingangstür, bevor ich sie aufdrückte und in das riesige Gebäude eintrat. Seit meinem letzten Besuch hatte sich einiges verändert. Alles sah moderner aus und vermittelte nur noch mehr die Atmosphäre von Hektik, Stress und unermüdlicher Arbeit. Die Angestellten der Firma sprinteten durch die langen Gänge, bepackt mit unzähligen von wichtigen Papieren, die entweder kopiert, unterzeichnet, eingeheftet oder zerschreddert werden mussten. Die Empfangsdame tippte mit flinken Finger auf ihrer Tastatur herum und machte ab und zu ein paar Klicks mit der Maus. Alles in allem betrachtet fühlte ich mich in dieser Gesellschaft nicht sehr wohl. Ich beschloss, meine Angelegenheit in dieser Firma schnell zu beenden, damit diese Hektik nicht allzu sehr auf mich abfärbte. Ich ging langsam auf die Rezeption zu und versuchte, dabei nicht zu auffällig auszusehen. Ich musste immer noch darauf achten, dass man mich nicht erkennen konnte. Besonders da ich jetzt in Konoha war und hier die Polizeibesatzung, die auf mich angesetzt war, am höchsten war.

Eine freundlich aussehende junge Dame mit zusammengebundenen blonden Haaren saß an dem Schreibtisch. Sie sah konzentriert durch ihre Brille hindurch auf den Bildschirm ihres PCs und tippte auf der Tastatur herum, ohne mich zu bemerkten.

Ich räusperte mich kurz, um die Frau auf mich aufmerksam zu machen. „Guten Tag. Ich suche Kuno Higurashi.“

Die blonde Frau sah überrascht zu mir auf. „Kuno Higurashi? Der hat die Firma nach dem Tod von Mr. Haruno verlassen.“

„Warum?“

„Man sagt, dass er so geschockt von dem Ereignissen war, dass er depressiv wurde und nicht mehr in der Firma weiter arbeiten konnte.“ Die Frau wandte sich wieder ihrem PC zu und fuhr fort, auf ihrer Tastatur herumzutippen.

Ich bewegte mich nachdenklich ein paar Meter von der Rezeption weg. Was bezweckte Higurashi mit dieser Nummer? Warum hatte er die Firma nicht sofort übernommen, nachdem er Vater getötet hatte? Wozu spielte er diese Trauernummer?

Da ich diese Fragen sowieso nicht beantworten konnte, solange ich keine weiteren Informationen beschaffen konnte, beschloss ich, nach der Adresse von Higurahi zu fragen und einen kleinen ‚Hausbesuch‘ zu machen.

Die Frau an der Rezeption sträubte sich zunächst dagegen, mir den Wohnort von Higurashi zu verraten, doch nachdem ich sie einige Minuten vollgequatscht hatte, hatte sie die Nase voll von mir und gab die Adresse widerwillig und ziemlich entnervt raus. Mir war es ziemlich egal, wie es der Frau im Moment ging; die Hauptsache war, dass ich diese Adresse hatte und heute Nacht in das Haus von Kuno Higurashi einbrechen würde.
 

Gegen Mitternacht schlich ich mich in schwarzer Ganzkörperkleidung an das Haus von Higurashi an. Zu aller erst würde ich herausfinden, ob sich jemand in dem Haus befand. Ich klingelte und versteckte mich schnell hinter einem Baum, damit mich niemand sehen konnte, sollte irgendwer die Tür öffnen.

Dieser Fall traf nicht ein, also schlich ich mich wieder an das Haus. Da niemand da war, konnte ich mir Zugang zum Haus verschaffen und mich in aller Ruhe umsehen und nach irgendwelchen Hinweisen suchen, die mir weiterhelfen könnten.

Ich kramte eine kleine Haarnadel aus meiner engen Hosentasche und machte mich am Schloss zu schaffen. Es war jetzt schon das zweite Mal, dass ich eine Straftat beging. Ich fühlte mich langsam wirklich wie ein Verbrecher. Vielleicht sollte ich mich stellen und wieder zurück ins Gefängnis.

Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte keine Zeit für solche Sprüche; ich musste mich konzentrieren, wenn ich hier vorankommen wollte. Ich wusste, dass das, was ich tat, nicht gut war und gegen das Gesetz verstieß, doch ich musste es tun, weil ich ein viel größeres Verbrechen aufdecken musste. Wenn das hier alles vorbei war, würde ich freiwillig eine Geldstrafe zahlen, doch erstmal musste ich Higurashi überführen.

Nachdem ich das Schloss geknackt hatte, öffnete ich sehr leise und langsam die Tür gerade so weit, dass ich mich hindurchzwängen konnte, ohne ein Geräusch zu verursachen. Ich schloss die Tür behutsam wieder und knipste eine Taschenlampe an. Ich schaute mich ein wenig in dem Raum um, ließ die Taschenlampe hin und her schwenken. Ich entdeckte einen Schrank mit vielen kleineren Schubladen. Den wollte ich mir mal näher ansehen. Ich ging zu dem Schrank rüber, nahm die Taschenlampe in den Mund und öffnete die erste Schublade. Ich fand nichts, also öffnete ich die zweite. Und die dritte und die vierte. In der fünften und letzten fand ich ein kleines, rotes Telefonbuch. Ich steckte es ein. Vielleicht beinhaltete es irgendwelche nützlichen Kontakte, die mich auf die Spur von Higurashi führen könnte.

Ich schloss die Schubladen wieder und machte mich auf den Weg ins nächste Zimmer. Ich war mir sicher, dass Higurashi die wichtigen Dokumente in seinem Schlafzimmer aufbewahrte. Ältere Menschen wollten ihre wichtigen Dinge doch immer bei sich haben, wenn sie schliefen, um sicher zu sein, dass sie am nächsten Morgen noch da waren.

Ich leuchtete in den Flur, der sich vor mir erstreckte. Ich fand vier Türen vor; rechts von mir eine, gegenüber von mir zwei und eine weitere versetzt gegenüberliegend von den beiden Türen, die nebeneinander lagen. Welche Tür führte ins Schlafzimmer? Da ich keine Ahnung hatte, beschloss ich, in jedes einzelne Zimmer zu gehen und sie mit meiner Taschenlampe auszuleuchten. Zu erst wandte ich mich der Tür zu meiner Rechten zu. Ich legte eine Hand auf die Klinke und drückte sie herunter. Mit der anderen Hand hielt ich die Taschenlampe fest umklammert. Langsam öffnete ich die Tür. Ich hatte es gerade geschafft, sie zur Hälfte zu öffnen, als eine eiskalte Hand meinen Arm grob umfasste und mich brutal zurückzerrte. Mein Herz setzte für einen Moment aus; meine Taschenlampe fiel mit einem kleinen ‚klack‘ zu Boden. Ich unterdrückte nur mit großer Mühe einen lauten Schreckensschrei.

Ein dreckiges Lachen ertönte direkt neben meinem Ohr. Dann spürte ich den Lauf einer Pistole an meiner Stirn.

Panik kroch in mir hoch, doch ich versuchte krampfhaft, mir nichts anmerken zu lassen. Was hatte dieser Typ hier zu suchen? Ich hatte doch geklingelt, wieso hatte er nicht geöffnet?

„Du…“, hauchte der unheimliche Typ mir mit seiner rauchigen, kratzigen Stimme ins Ohr. „Du wirst hier und jetzt sterben, meine Hübsche!“

Nein! Das durfte ich nicht! Ich hatte eine Mission zu erfüllen und ich durfte nicht sterben, bis ich diese nicht erfüllt hatte. Danach war mir alles egal. Aber diese eine Mission musste ich noch erfüllen.

Ich nahm all meinen Mut, der mir übrig geblieben war, zusammen und holte mit dem Ellbogen von meinem freien Arm aus; dann rammte ich ihn mit voller Wucht in den Typen rein, der sich hinter mir befand und immer noch meinen anderen Arm in seiner Gewalt hatte. Ich merkte, wie sich die Pistole von mir entfernte. Ich nahm dies als Anlass, meine Beine in die Hand zu nehmen und so schnell loszurennen, wie ich nur konnte.

Im Hintergrund hörte ich den Typen dreckig lachen. „Ha..ha…. du hast keine Chance, du Göre…“, murmelte er bedrohlich, doch ich achtete nicht auf ihn und lief einfach weiter. Ich musste hier sofort raus.

Ich hatte die Haustür fast erreicht und wollte schon nach der Klinke greifen, als sich mir plötzlich ein weiterer stämmiger Mann in den Weg stellte. Meine Hand prallte an seinem harten Oberkörper ab. Ich spürte einen pochenden Schmerz in dieser Hand, sodass ich sie ruckartig zurückzog.

Als der Mann ein hässliches, dunkles Lachen von sich gab, zuckte ich panisch zusammen. Ich sah angsterfüllt zu dem großen Mann hoch und konnte nur noch auf ein Wunder hoffen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Cosplay-Girl91
2015-10-10T15:54:52+00:00 10.10.2015 17:54
tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
Lg
Von:  Akikou_Tsukishima
2015-10-10T09:32:17+00:00 10.10.2015 11:32
Wäre ja auch zu einfach gewesen ohne jegliche Hindernisse
Von:  DarkBloodyKiss
2015-10-09T21:40:49+00:00 09.10.2015 23:40
Hi Nabend ^^

Super mega Hammer tolles Kappi !!!!
Ohje Hoffentlich kann ihr jemand im letzten Moment Helfen !!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!

gglg & ein ganz ganz tolles Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Von:  Sasu1988
2015-10-09T12:23:48+00:00 09.10.2015 14:23
Yeahhh...es geht weiter...oweh da hat sich Sakura aber in einen schönen Schlamassel rein manövriert😐..und nun?kommt Sasuke wieder und rettet sie ein weiteres mal????vll. ein Polizeieinsatz und die wollten die bösen Kerle eh gerade hoch nehmen?uhhhh...bin so aufgeregt wie s weiter geht
Lg sasu 🐉 😊


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