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Dem Ruf des Schicksals ...

[Evoli-Center | Sommerwichteln '15]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieser One-Shot ist im Rahmen des Sommerwichteln 2015 für -Tetsuki- entstanden. Ich hoffe doch sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat :) Komplett anzeigen

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▷ ... folgen


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

»Bleibt hier meine Kleinen. Hier seid ihr sicher. Mama und Papa sind bald wieder da.«

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Nest in dem ich mit meinen vier Geschwistern lag und auf die Rückkehr unserer Eltern wartete war kuschelig warm. Unter einem dicht gewachsenen Busch, mit roten Blüten und Früchten in einem noch viel dunklerem Farbton. Es lag nahe eines kleinen Sees mitten in einem dichten Wald, dessen Lage oder Namen ich gar nicht kannte. Wir fühlten uns sicher, auch wenn wir ganz alleine waren.

 

Ich war die jüngste von fünf Schwestern und die ängstlichste von allen. Während meine älteren Schwestern schnell das sichere und gut versteckte Nest verließen um die Umgebung zu erkunden, blieb ich liegen und wartete.

 

Und wartete.

 

Und wartete.

 

Ich hatte Angst. Angst vor dem was da draußen war und wir wussten auch nicht wann unsere Eltern zurück kamen und warum sie überhaupt gegangen waren. Ich verließ kaum das Nest und streckte nur meine Nase vorsichtig unter dem Busch hervor, wann immer ich das Bedürfnis hatte nachzusehen, wo meine Schwestern waren.

 

Wir fünf sahen uns ähnlich. Vom Kopf bis zur Schwanzspitze. Es gab nur minimale Unterschiede, die ein Außenstehender wohl nur schwerlich erkennen konnte, doch für uns waren sie so deutlich, als wäre jeder von uns ein ganz anderes Lebewesen. So unterschiedlich wie wir nur sein konnten.

 

Während meine Geschwister mit Tag für Tag immer mutiger wurden und sich immer weiter von unserem sicheren Versteck entfernten, bleib ich liegen und wartete bis meine Geschwister und unsere Eltern zurück kehrten.

 

Von Tag zu Tag wurden die Erkundungstouren meiner Schwestern länger und ich blieb viel öfters und länger alleine im Nest liegen.

 

Es waren bereits mehrere Tage vergangen – wie viele genau konnte ich nicht sagen – und meine Geschwister waren bisher noch nicht zurück gekommen, weswegen ich das geschützte Nest verließ um mich ein wenig umzusehen. Ich war nie weiter wie ein paar Schritte gegangen. Nur bis zum See um zu trinken, oder im Wasser zu planschen.

 

Unsicher sah ich mich um, ob ich schon irgendwo meine Schwestern sehen konnte, doch das einzige was ich fand, waren ihre Fußspuren am Ufer, jedoch waren es viel zu viele, als dass ich in der Lage war herauszufinden welchen Weg sie genommen hatten. Geschweige denn welche die frischeren Spuren waren.

 

Ich setzte mich ans Ufer und ließ meine Ohren hängen, während ich in das trübe Wasser blickte. Meine Schwestern waren los gezogen um nach Futter zu suchen und hatten mich zurück gelassen, weil ich viel zu ängstlich war.

 

Sicherlich hatten sie sich verlaufen, oder waren Menschen begegnet. Für mich stand auf jeden Fall fest, dass sie nicht in der Lage waren nach Hause zu kommen. Jemand musste ihnen helfen, doch mir war nicht klar wer. Unsere Eltern waren schließlich seit viel zu vielen Tagen weg und wann sie zurück kommen würden war auch unklar. Es gab also niemanden der mir und meinen Schwestern helfen konnte. Niemand.

 

Ich sah zurück zu unserem Nest und fühlte wie mein Körper zu Zittern begann. Sämtliche Haare meines Fells stellten sich auf und ein kalter Schauer ließ mir den Rücken hinunter bei dem Gedanke selber los zu ziehen und sie zu suchen. Was wenn sie währenddessen zurück kommen und ich verloren ging?

 

So viel Zeit zum überlegen blieb mir nicht, denn die Ruhe des Waldes wurde plötzlich von Schreien durchbrochen!

 

Ich zuckte zusammen und lief schnell in das sichere Gebüsch unter dem ich hindurch kroch um zu sehen was da vor sich ging. Es waren menschliche Stimmen die sich Worte zuriefen, verstehen konnte ich sie jedoch nicht. Zumindest nicht klar und deutlich, bis ich an den äußersten Rand des Gebüsches gekrochen war, wo ich – hoffentlich – vor den Blicken der Menschen sicher verborgen war.

 

»Los Tyracroc Aquaknarre!«, brüllte ein rothaariger Junge und das blaue Pokémon reagierte sofort, in dem es sein großes Maul aufriss und eine Wasserfontane auf das ihm gegenüber stehende Pokémon spie.

 

»Igelavar, du musst ausweichen, dann Ruckzuckhieb!«, rief ein anderer Junge. Er hatte schwarze Haare und trug eine komische Kopfbedeckung. Seine Körperhaltung war nervös und angespannt.

 

Der Anweisung des Schwarzhaars folgend, konnte Igelavar, offensichtlich ein Feuer-Pokémon, ausweichen und griff seinen Gegner – Tyracroc – direkt an.

 

Bei jeder Bewegung die die beiden kämpfenden Pokémon machten, zuckte ich vor Schreck zusammen und verkroch mich tiefer unter dem schützenden Gebüsch. Ich habe meine Schwestern oft dabei beobachtet wie sie mit einander gebalgt und gekämpft hatten, doch das hier sah ganz und gar nicht wie ein Spiel aus. Das hier sah aus wie ein Kampf um Leben und Tod.

 

Ich kniff meine Augen zu und legte zusätzlich meine Vorderpfoten über mein Gesicht um nicht mit ansehen zu müssen wie die Pokémon auf einander los gingen. Ich hörte – auch wenn ich sie nicht verstand – wie die Menschen wieder schrien. Was war hier nur los?

 

Vor Angst paralysiert kauerte ich unter dem dichten Busch und hoffte dass ich nicht entdeckt werde. Ein Windstoß, entfacht von den kämpfenden Pokémon, wirbelte die Äste des Busches auf unter dem ich mich versteckte und legte mich für einen kurzen Augenblick frei, sodass die Menschen mich hätten sehen können. Doch niemand schien sich für mich zu interessieren.

 

»Igelavar, benutze die Glut-Attacke!«, rief der dunkelhaarige Junge und das Igelavar öffnete weite sein Maul und kurz darauf spie es Feuerkugeln.

 

Unkontrolliert flogen die Funken durch die Gegend, doch die Jungen schienen sich dafür nicht zu interessieren.

 

»Pah! Wie dumm! Du bist eben doch ein wertloser Schwächling«, sagte der Rothaarige und seine Stimme klang spöttisch. »Tyracroc, gib ihm eine Lehrstunde zu den Typen! Aquaknarre!«

 

Niemand außer mir schenkte den umherfliegenden Funken Beachtung. Sie segelten zu Boden und blieben auf den Blättern der Büsche und dem Laub am Boden hängen und steckten diese in Windeseile in Brand.

 

Ich wollte nicht länger in meinem Versteck bleiben, dass durch die Flammen nicht länger sicher war und rannte blind los. Es war mir egal dass ich so in das Blickfeld der Menschen geriet, ich wollte mich einfach in Sicherheit bringen und rannte weiter, ohne auf meinen Weg zu achten.

 

In mitten einer Lichtung fand ich ein kleines Haus, wie es die Menschen außerhalb bauten, nur viel, viel kleiner und höher gelegen. Wenn Menschen sich darin sicher und wohl fühlten, dann war es in meiner Situation das Richtige was ich tun konnte.

 

Mit einem beherzten Sprung gelang ich in den Hölzernen Kasten und stieß irgendetwas um, dass dadurch herunter viel und auf dem Boden das trockene Gras in Brand setzte. Noch mehr Feuer!

 

Ich legte mich flach auf den Holzboden und legte meine Vorderpfoten über meine Augen – in der Hoffnung das es Bald zu Ende war und ich de Situation heil überstanden habe.

 

»Was machst du hier?«

 

Ich hörte eine mir völlig unbekannte Stimme, jedoch blieb ich in der Position, auch wenn ich immer deutlicher den Geruch des Feuers wahrnahm. Ich hatte Angst.

 

»Ich brauche dich!«

 

Auch wenn ich den Ernst in der Stimme wahr nahm reagierte ich nicht.

 

»Los! Mach die Augen auf! Es ist gefährlich!«

 

»Geh weg!«, jammerte ich stur, doch die unbekannte Stimme ließ nicht Locker. Das Pokémon – da ich die Worte verstehen konnte nahm ich an, dass es eines war – rüttelte mit seinen Händen an mir. »Lass mich allein!«

 

»Nein! Ich lass dich hier nicht«, sagte es und schob mich anscheinend immer weiter zum Rand. »Ich brauche deine Hilfe!«

 

Als ich spürte dass mein Schweif bereits hinunter baumelte, entschloss ich mich dazu die Augen zu öffnen und sah in große, blaue, klare Augen und das fremde Pokémon lachte erfreut auf. Es flog lachend hinauf. »Wir haben keine Zeit«, sagte es ernst und setzte sich vor mir auf den Holzboden. »Du musst verhindern dass das Feuer den Wald zerstört und Pokémon wie Menschen verletzt werden, oder gar umkommen.«

 

»Warum ich?«, ich sah mich um. »Ich bin kein Wasserpokémon. Du solltest im See fragen, oder die Menschen dort vorne. Die sind auch Schuld daran. Außerdem-«

 

»Wir sind vom Feuer eingesperrt«, sagte das grüne, fliegende Pokémon. »Komm«, es fasste meine Pfote und mit einem Flügelschlag erschien ein bunt leuchtender Blitz, der immer breiter wurde. Das Pokémon hob ab und zog mich empor und dann in den Blitz hinein. Ich kniff die Augen zusammen, weil mich das Licht so blendete und ich Angst hatte was da passierte.

 

Das fremde Pokémon setzte mich wieder ab. Ich konnte nicht spüren wo und weigerte mich meine Augen zu öffnen.

 

»Mach die Augen auf Evoli!«

 

Zögerlich folgte ich der Aufforderung und stellte erschreckt fest, dass ich immer noch, oder wieder unter dem Busch. Das Feuer war weg, aber die beiden Jungs standen sich immer noch gegenüber.

 

»Wir sind durch die Zeit gereist«, erklärte das grüne Pokémon leise. »Das Feuer ist noch nicht ausgebrochen, aber das wird es, weswegen du es verhindern musst.«

 

»Ich«, fragte ich ungläubig und sah zu dem Pokémon vor mir. »Wieso und warum? Wieso nicht du und warum sind wir durch die Zeit gereist?«

 

»Ich werde dir alles erklären, später, wenn wir das Feuer verhindert haben.«

 

»Aber wie?«, ich sah zu den beiden Menschenkindern ehe ich mich wieder dem Pokémon neben mir zu wand. »Ich bin schwach-«

 

»Aber du kannst dich ihnen zeigen, mich dürfen sie nicht sehen. Du schaffst das.«

 

Ohne auf eine Antwort von mir zu warten verschwand das fremde Pokémon und ließ mich mit dieser Aufgabe allein und das obwohl ich keine Ahnung hatte, wie ich das bewerkstelligen sollte, war es wichtig, dass der Brand verhindert wurde, nicht nur um die Menschen zu schützen, sondern vor allem für die Sicherheit der Pokémon die hier im Wald lebten. So wie meine Geschwister und ich. Aber wie?

 

Ich beobachtete die Situation zwischen den beiden Jungen und ihren Pokémon, die mir so vertraut war, aber mir wollte nicht einfallen wie ausgerechnet ich den Brand verhindern sollte.

 

»Aber du kannst dich ihnen zeigen, mich dürfen sie nicht sehen.«

 

Mir war nicht klar wie ich darauf kam, doch die Worte des zeit reisenden Pokémon brachten mich auf eine Idee und ich rannte aus meinem Versteck hinaus und sprang mutig zwischen die Kämpfenden Pokémon die sofort innehielten.

 

»Was ist das«, fragte der Junge mit den dunkle Haaren und holte ein komisches Ding aus seiner Tasche und hielt es mir entgegen.

 

»Ein Evoli«, murmelte der andere Junge.

 

Ich verstand kein Wort der Menschensprache und erst recht nicht die Geräusche des komischen Dinges des einen Jungen. Aber ich hatte ihre Aufmerksamkeit und das war schon mal ein guter Anfang.

 

»Frag du ruhig deinen Pokédex, ich werde mir dieses seltene Pokémon nun fangen«, sagte der Rothaarige mit einem komischen Unterton in der Stimme. »Tyraroc, los Aquaknarre! Schnapp dir das Evoli!«

 

Ohne das ich die Sprache der Menschen verstehen konnte wusste ich, dass ich nun das Ziel der Angriffe war und die Aufmerksamkeit auf mich gelenkt hatte. Nun musste es mir nur noch gelingen aus dieser Situation zu entkommen, denn es war nicht mein Ziel mich irgendeinem Menschen anzuschließen, besonders nicht einem Brandstifter.

 

Weniger elegant, oder gar geübt aussah, denn in meinem bisher kurzem Leben war ich nie in einer Situation gewesen, in der ich kämpfen musste. Also hatte ich auch keine Ahnung wie ich vorgehen musste.

 

Zu meinem Unglück mischte sich dann auch noch das Igelavar ein. Wahrscheinlich konnte ich mich auch noch glücklich schätzen, dass die beiden Menschen mich haben wollten, aber das genaue Gegenteil war der Fall.

 

Ich drehte mich um und scharrte mit meinen Hinterpfoten über den Boden um die beiden angreifenden Pokémon mit dem Sand zu behindern und nutzte die Situation um mich aus dem Staub zu machen. An den Rufen bemerkte ich, dass die Jungen mir folgten, jedoch hatte ich ein paar Vorteile gegenüber diesen:

 

Ich lebte seit meiner Geburt in diesem Wald und wusste schon ein paar Orte wo man sich verstecken konnte.

 

Und ich bin ein Pokémon, ein kleines noch dazu.

 

Meinen Verfolgern zu entkommen erschien mir als eine leichte Aufgabe, besonders wenn man bedachte das ich mich in einem Wald befand, in dem es genug Löcher und Bäume gab die Unterschlupf boten.

 

Ich rannte so schnell mich meine Beine tragen konnten. Von Angst und dem Verlangen mich zu verstecken gesteuert, nahm ich meine Umgebung kaum war und somit konnte ich auch schwer erkennen wann und wo sich eine Möglichkeit des Schutzes mir bat – auch wenn es genug gab.

 

Ich hatte mich nach hinten umgedreht und sah so früh genug wie ein runder Gegenstand auf mich zu flog. Mir gelang es noch gerade rechtzeitig ihm auszuweichen, jedoch geriet ich dadurch in viel größerer Gefahr als zuvor: Ich stürzte in den kleinen Fluss, dessen Strömung mich mit sich riss. Meine Vorderbeine ruderten und paddelten an der Oberfläche in der Hoffnung meinen Körper an der Oberfläche halten zu können.

 

Angst machte sich in mir breit, die Panik drohte meinen Körper zu lähmen und das Wasser behinderte meine Sicht. Ich wusste nicht ob und wie ich an das rettende Ufer gelangen würde, doch zumindest konnte ich so den Menschen entkommen, doch dafür geriet ich immer mehr unter Wasser und schluckte immer mehr von diesem hinunter. Bis mich das Bewusstsein verließ.

 

 

 

 

 

 

»-auf!«

 

»-oli!«

 

»Wach auf!«

 

»Evoli!«

 

Als ich die Augen öffnete sah ich große runde blaue Seen, die mich besorgt anblickten. »Was? … wo bin ich …?«, murmelte ich. Mein Kopf tat weh und meine Lunge fühlte sich an, als hätte man sie voll Wasser gepumpt.

 

»Ich habe dich aus dem Fluss gefischt«, berichtete das Pokémon stolz. »Du bist da um hergetrieben. Und du warst großartig! Du hast das Feuer verhindert!«

 

»Habe ich das?«, murmelte ich und blieb auf dem Boden liegen. Ich wollte nur noch meine Augen schließen und nichts mehr tun, außer meine Augen schließen, schlafen und zwischen meinen Geschwistern wieder aufwachen und kurz darauf kommen dann unsere Eltern zurück.

 

Aber irgendetwas sagte mir, dass es nicht so sein würde, nicht im geringsten.

 

»Willst du hier liegen bleiben?«

 

Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin auf der Suche...«

 

»Auf der Suche? Nach was?«

 

»Nach meinen...«, ehe ich zu Ende erzählen konnte fiel mir etwas ein: »Du schuldest mir etwas!«

 

»Wie? Warum sollte ich dir etwas schulden?«

 

»Ich habe dir geholfen den Wald zu beschützen«, brumme ich und stemme mich auf meine Pfoten. »Jetzt musst du mir helfen.«

 

»Den Wald? Aber das kommt doch auch dir zu gute!«

 

»Egal«, murre ich. »Ich brauche deine Hilfe!«

 

Das grüne Pokémon, dass bisher kaum geschwiegen hatte war plötzlich ganz still, bis es sagte: »Wobei brauchst du Hilfe?«

 

»Ich suche meine Geschwister. Sie sind gegangen und nicht wieder gekommen.«

 

»Hmm«, murmelte das Pokémon und legte eine Hand, oder Pfote an sein Kinn. »Evoli, so wie du, oder?«

 

Ich nickte und sah es erwartungsvoll an, doch ehe es mir nur etwas sagen konnte, flog es empor. Ich glaubte schon, es würde mir nicht helfen, da fing es hoch oben am Himmel an zu leuchten, oder eher wurde es von dem Licht umgeben, wie Kreise. Dann – nach ein paar Augenblicken – sank es zurück zu Boden, wo ich wartete.

 

»Deine Geschwister folgen einem Ruf, dem auch du folgen solltest«, sagte das Pokémon und seine Augen leuchteten so sonderbar, dass ich zurück wich.

 

»Was für einem Ruf sollten sie folgen?«

 

Das Pokémon folgte mir und legte seine Hand auf meine Stirn.

 

Das was ich durch diese Berührung sah, spürte und hörte, konnte ich kaum in Worte fassen. Verzerrte Bilder von Pokémon waren zu sehen, zwei hohe … Was auch immer. Feuer, Angst und das bunte Gefieder eines Vogels, dass in dem Licht der Flammen zu glänzen schien.

 

Als das Grüne Pokémon mich los ließ, blieb das Verlangen dort hin zu gehen, denn ich wusste, dass ich dort meine Geschwister finden würde und weil ich dort hin gehörte. Auch wenn ich mir nicht erklären konnte warum.

 

»Du musst in Richtung Norden ziehen. Da liegt eine Stadt, die die von den Menschen Teak-City genannt wird. Dort wirst du deine Bestimmung und deine Geschwister finden.«

 

Fast schon wie paralysiert nickte ich und wandte mich, so als würde das grüne Pokémon mich lenken, in meine Zielrichtung. Mir kam es wirklich so vor, als würde mich jemand – oder etwas – rufen.

 

»Mach dich auf den Weg Evoli und du wirst das was du suchst finden«, sagte das Pokémon und als ich mich zu ihm umdrehte, war es verschwunden. Es war nur noch ein sachtes Leuchten zu sehen – genauso wie gerade eben am Himmel. Dabei kannte ich nicht einmal seinen Namen.

 

 

 

 

Mein Weg nach Teak-City führte mich durch eine andere Stadt in der die Menschen lebten. Zu meiner Überraschung beachtete man mich gar nicht, während ich zwischen den hohen Bauten hindurch schlich um weiter zu meinem Ziel zu wandern. Als ich ankam, dämmerte es bereits zur Nacht.

 

Ich war ganze zwei Tage unterwegs und schlief in Gebüschen. Zwar nur wenig, denn es konnte jederzeit irgendein Mensch auftauchen. Außerdem fühlte ich mich außerhalb meines Waldes unwohl und unsicher. Dementsprechend müde kam ich an meinem Zielort an. Es war ein kleiner, überschaubarer Ort über den eine hohe Baute wachte und sofort kamen mir wieder die wirren Bilder in den Sinn. Es gab zwei von ihnen – und ein Feuer.

 

So schnell mich meine müden Beine tragen konnten, eilte ich durch den Ort, auf der Suche nach dem zweitem hohem Bau, doch das einzige was ich fand, war eine niedergebrannte Ruine, in indirekter Nähe des großen Baus.

 

Irgendetwas schien mich hier her zu führen und etwas anderes sagte mir, dass ich hier meine Geschwister finden würde. Ich war mir ganz sicher.

 

Zögerlich trat ich näher an das heruntergebrannte Gebäude.

 

»Evoli?«

 

Ich drehte mich zu der Stimme um und entdeckte eine Gruppe von mir fremden Pokémon: Psiana, Aquana, Flamara und Blitza. Alle vier sahen mich überrascht und gleichzeitig freudig an, während sich in meinem kleinen Körper ein Gefühl der Geborgenheit breitmachte. Ich wusste ohne viele Worte wer diese Pokémon waren.

 

»Was machst du hier?«, fragte Flamara.

 

»Ich habe euch gesucht!«

 

Blitza trat hervor. »Du bist ganz alleine hier her gekommen?«

 

Ich nickte lediglich und suchte den Blickkontakt mit Psiana, der Ältesten unter uns.

 

»Wurdest du auch hier her gerufen?«, fragte mich Aquana. »So wie wir?«

 

Erneut nickte ich und nahm meinen Blick nicht von Psiana. »Warum seit ihr hier? Warum habt ihr mich allein gelassen?«

 

Die drei Pokémon – Flamara, Aquana und Blitza – tauschten Blicke miteinander aus, während Psiana immer noch schwieg. Sie konnten sich die ganze Situation wahrscheinlich genauso wenig erklären wie ich mir und das einzige Pokémon, das dazu in der Lage gewesen wäre, hatte ich das letzte mal im Wald gesehen und seit dem nie wieder.

 

»Was macht ihr hier?«

 

Psiana trat vor und schmiegte ihren Kopf in einer liebevollen Geste an den Meinen. Etwas, was unsere Mutter immer gemacht hatte. »Wir sind hier um Menschen zur Seite zu stehen.«

 

Es dauerte ein paar Augenblicke, doch dann wich ich zurück. »Menschen?«

 

Flamara nickte. »Ja, sie bewachen die alten Legenden der Pokémon«, sagte sie und blickte zu der Ruine. »Wir warten mit ihnen zusammen auf einen Trainer, der der Legende würdig ist.«

 

Ich war skeptisch, denn auf meiner Reise war ich den Menschen zu genügend begegnet und besonders die beiden im Wald, die fast dafür verantwortlich waren, dass dieser abgebrannt wäre, waren mir in Erinnerung geblieben.

 

»Du bist die Einzige die noch fehlt, Evoli«, sagte Aquana, die nur wenige Tage älter war als ich selber. »Schließ dich uns an.«

 

Ich blickte nun ebenfalls zu dem verkohlten Bau.

 

»Mit dir an unserer Seite wären wir komplett«, sagte Psiana, doch ich widmete mich nicht mehr ihr, sondern hörte nur zu. »Wir alle stehen wür etwas. Feuer, Wasser, Blitz und Tag. Uns fehlt nur noch die Nacht um komplett zu sein.«

 

»Die Nacht«, murmelte ich.

 

Während wir hier sprachen war eben diese eingebrochen und nur noch die Häuser der Menschen und der runde Mond am Himmel spendeten uns Licht.

 

»Du wärst ein wunderschönes Nachtara«, sagte Blitza, die zweit Älteste unserer Gruppe. »Und wir wären wieder vereint.«

 

»Heißt das, ihr kommt nicht mehr zurück in unseren Wald?«

 

»Unser Platz ist nun hier. Genauso wie deiner«, sagte Aquana.

 

Wir schwiegen und ich schloss die Augen. Den Menschen konnte ich nicht wirklich vertrauen, weil sie mir noch zu fremd waren, doch wenn ich diesen keine Chance gab, würde ich meine Schwestern wohl möglich für immer verlieren. Etwas, was auf keinen Fall eine Option für mich sein sollte und vielleicht tat ich den Menschen auch unrecht und ich brauchte mich nicht vor ihnen zu fürchten?

 

»Ich bleibe«, sagte ich selbstsicher und drehte mich zu meinen Geschwistern um. »Ich schließe mich euch an.«

 

Wenn dies meine Bestimmung war, dann wollte ich ihr folgen. Zusammen mit meinen Schwestern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 »Nachtara und ich werden testen wie aufrichtig deine Gefühle für die Pokémon sind Gold.« 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich muss sagen, dass mir die Geschichte wirklich sehr, sehr gut gefallen hat. Ich hatte Spaß daran sie zu schreiben, auch wenn sie eigentlich noch hätte länger gehen sollen. Ich wollte noch die Entwicklung zum Nachtara mit rein bringen, aber das hätte dann viel zu lang gedauert und dann wären es weit aus mehr Wörter und viel zu viel gefillere geworden. Außerdem siegte am Ende dann der Zeitmangel! Miststück.

ZU den zwei Punkten die -Tetsuki- angemerkt hatte:
Nein, Xatu ist ein Celebie, das hat einfach viel besser in die Story und zur Legende gepasst. Sorry, dass ich das nicht deutlich gemacht habe. :/
Und wegen dem Brandlöschen: Silver ist der einzige mit einem Wasserpokémon und ob Gold eines hat, wissen wir nicht. Das Silver den Brand nicht löscht, empfinde ich jedoch als logisch. Deswegen habe habe ich das so geschrieben. Zudem, wer weiß was die beiden machen, die Geschichte fixiert ja nur Evoli und keine Menschen.

Die Aktion hat mir auf jeden Fall wieder gezeigt, warum ich so gerne wichtel, auch wenn ich nicht zu 100% zufrieden mit meiner Geschichte bin. (Zumindest zu 80% bin ich es.) Es ist zumindest eine Geschichte die ich sehr, sehr gerne veröffentliche. DIe Anderen schaffen es irgendwie nicht ohne Überarbeitung, was sehr traurig ist.


Liebe Grüße
Rizumu



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