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Advent ... Advent ...

[NextGenerationAdventskalender]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben...

hier kommt (trotz kleiner Verspätung), das 18. Türchen angerauscht, mit Goldlöckchen, Engelsflügeln und Harfe spielend ;D...
In dieser Geschichte galt es, einen »Alice Award~Teilnehmer« ins winterliche Getümmel zuschicken, und die Wahl war mir ein Leichtes, da ich mich für meinen OC Mikael Bloodthorne entschied. Dieser ist Professor meiner, passend zur Next Generation ausgesponnenen, Lehrerschaft.

Ich wünsche Euch viel Spaß ...

Allerliebste Grüße und einen schönen 4. (!) Advent
irish C: Komplett anzeigen

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18. Türchen ~ Weihnachtsfeier im Lehrerzimmer


 

Advent ... Advent ...

18. Adventskalendertürchen

Weihnachtsfeier im Lehrerzimmer
 

Lautes Gemurmel war auf dem Gang zu hören. Stimmen, die wild durcheinander quasselten, drangen durch die hölzerne Pforte, hinter der sich das hiesige Lehrerzimmer verbarg. Doch von dem vermeintlichen Lärm nahm niemand im Inneren des gemütlich eingerichteten Raumes Notiz.

An der langen Tafel, die derer in der Großen Halle nicht unähnlich war, saßen bereits die ersten Professoren, die begierig auf den offiziellen Beginn der Festlichkeit warteten.

Ein süßer Duft nach Plätzchen und Lebkuchen schwebte, ebenso wie die Licht spendenden Kerzen, durch die Luft. Die Hauselfen, die in der Küche werkelten, hatten die köstlichsten Speisen bereitgestellt.

Vor drei Wochen erst hatte das gesamte Schloss den Einstieg in die Weihnachtszeit mit einem großen Essen begonnen. Man hatte den Winter Willkommen geheißen und sich auf die wohl gemütlichste aller Jahreszeit eingestimmt. Für die Schülerinnen und Schüler, die über die Ferien in Hogwarts blieben, war an den Feiertagen gut gesorgt, doch bevor man Federkiele und Pergament beiseitelegen konnte, blieben noch wenige Tage, an denen gepaukt und gebüffelt werden musste. Nichtsdestotrotz hatte die Mehrheit der Lehrer auf eine kleine, private Feier bestanden.

Allmählich trudelten auch die restlichen Lehrkräfte ein. Der letzte, wie gewohnt, war Professor Thurkell, der mit entschuldigender Miene in den Raum trat, und sich eine vorwitzige, blonde Locke aus der Stirn strich.

»Wieder zu spät«, knurrte Urban Burke, der für seinen Kollegen nur ein Kopfschütteln übrig hatte, als ihm jener beinahe in die Arme lief.

»Tut mir leid«, lachte der Professor für Verwandlung, doch ihm vermochte trotz allem nichts die Laune zu verderben. »Die Kinder haben mich wiedereinmal mit Fragen gelöchert.«

»Hey«, kam es aus einer hinteren Ecke. »Wer hat den Punsch gebraut?«

»Tzzz«, zischte Professor Burke und ließ sich dazu herab, an den Tisch mit der großen Bowle, sowie den vielen, gläsernen Schälchen heranzutreten. »Ich, wer sonst?«, betonte er mit dunkler Stimme, während sein Gegenüber ein wenig nervös wirkte. »Haben Sie noch nicht probiert, Longbottom?«

»Nun«, entkam es dem Hauslehrer Gryffindors nach einer Weile, »das überlasse ich ganz ihnen, mein Freund.«

Neville Longbottom, einstiger Schüler der mutigen Löwen, war erst mit den Jahren zu einer großen Portion Mut gelangt. Doch auch wenn ihm ein bissen mehr Selbstbewusstsein sehr gut stand, gab es auch unter den Lehrenden nicht selten ein, zwei Exemplare, die ihn einschüchterten. Seit je her war ihm das Fach Zaubertränke ein Graus, nicht ohne Grund zog er es vor, weder mit Professor Burke aneinander zugeraten, noch sich in die Kunst des Brauens einzumischen.

»Meine Herren«, erhob sich die glockenhelle Stimme Wenda McNamaras hinter ihnen. »Wären Sie wohl so freundlich, ein wenig beiseitezutreten?«

Abrupt machten die Männer dem jungen Fräulein Platz und diese kam nicht umhin, erst einmal den Inhalt des großen Gefäßes zu inspizieren. »Ah, wie erfreulich. Punsch!«

Die Professorin für Pflege magischer Geschöpfe griff beherzt nach der Schöpfkelle und befüllte gleich zwei der nebenstehenden Schalen mit der nach Gewürzen duftenden, weinroten Flüssigkeit. Genüssliches Schlürfen war zu vernehmen, als Wenda den ersten Schluck zu sich nahm.

»Hui«, spie sie aus. »Professor Burke, da haben Sie sich aber nicht lumpen lassen. Da ist ja eine Menge ...« Doch weiter kam sie nicht. Offenbar hatten ihre Augen etwas erspäht, das ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, und so griff Professor McNamara nach der zweiten Schale und eilte von dannen.

Der Hauslehrer Slytherins ließ von Longbottom ab. Verwundert, wenn auch erleichtert, entwich Nevilles Kehle ein kleiner Seufzer.

»Manchmal erinnert er mich sehr an Snape, findest du nicht?«, Sue Li, Bibliothekarin, trat an seine Seite, Nevilles Lippen verzogen sich zu einem zustimmenden Grinsen. »Kriecht umher wie eine Schlange, ist flink wie ein Wiesel und genauso besessen von Zaubertränken. Aber ich glaube, was ihm charakterlich fehlt, macht er mit seiner Präsenz wett, oder so ähnlich.«

»Oder eher umgekehrt«, meinte Neville. »Oh sieh mal, dein Schatten.«

Sue Li horchte bei seinen Worten auf, und verdrehte kurz darauf die Augen, während sie ihr Haupt von einer Seite zur anderen wand.

»Nicht schon wieder«, murmelte sie und griff ebenso nach der Kelle, um sich etwas von dem Getränk einzugießen. »Wenigstens lässt er mich während seines Unterrichts in Ruhe.«

Besagter Missetäter hatte die junge Frau heimlich einer Observation unterzogen, ein Umstand, der der Hexe seit ihrem ersten, oder wieder ersten Tag auf Hogwarts nicht behagte.

»Hast du ihm nicht gesagt, dass das zwischen dir und ... Bole etwas ...«, hakte Neville vorsichtig nach und Sue verschluckte sich prompt am Punsch.

»Wir ... wir haben nichts. Nichts Offizielles.«, protestierte die einstige Ravenclaw hastig und unterstrich ihre Worte mit wedelnder Gestik.

»Ah, mein Goldstück«, Sue zuckte unweigerlich beim Klang der Stimme zusammen. Lucian Bole hielt auf sie zu, mit offenen Armen und breitem Lächeln.

»Wenn man vom Teufel spricht«, feixte Neville und tat gut daran, sich vom Tisch zu entfernen. Er hörte noch, wie der Quidditch-Koordinator eine abfällige Bemerkung fallen ließ und bemerkte, wie Lucian dem Verehrer seiner vermeintlichen Bekanntschaft einen verstimmten Blick entgegen schmetterte.
 

Fernab von all dem Trubel, saß Mikael Bloodthorne an seinem Platz und führte ein unterhaltsames Gespräch mit Lavender Brown über den vorhergesagten Asteroidenflug in drei Tagen.

»Und wenn ich es dir sage, Mike, am zweiundzwanzigsten wirst du aus dem zählen gar nicht mehr herauskommen!«, prophezeite sie und deutete gen Zimmerdecke. »Aber natürlich nur, wenn der Himmel klar ist, und kein Wölkchen dir die Sicht versperrt.«

»Und das kannst du nicht sehen?«, fragte er und unterstrich seine Skepsis mit einer hochgezogenen Augenbraue.

»Nein, mein Lieber«, ihr Mund verbog sich auf seltene Art zu dem Hauch eines Lächelns, während sie sich das dunkle Haar aus dem Gesicht strich. Kurz sah er ihre Narben aufblitzen, die ihr Antlitz etwas skurril erschienen ließen, doch diese waren schnell wieder versteckt, ebenso wie das flüchtige Lächeln auf ihren Lippen. Mikael wusste nicht viel über den Angriff, den sie überlebt hatte, doch war ihm bekannt, wie sehr sich die Frau vor ihm verändert haben musste. Das quietschige, heitere Gemüt der Schülerin war mit einem Schlag wie ausgelöscht. Nur knapp war sie dem Tode von der Schippe gesprungen und hatte wohl so manche Operation über sich ergehen lassen müssen. Doch ihr Mut bewies, wie tapfer sie war.

»Hat da nicht jemand etwas von Punsch gesagt?«, fragte sie und schob bereits ihren Stuhl zurück. »Soll ich dir etwas mitbringen?«

Mikael, aus seinen Gedanken gerissen, schüttelte den Kopf. Ihm war nicht nach Punsch und auch, wenn er sich recht gut mit Urban Burke vertrug, wusste er um das heimliche Brauen von alkoholischen, süffigen Genussmitteln, die sein Kollege still und heimlich zubereitete. Dass man ihn mir der Versorgung der Getränke betraute, war weder verwunderlich, noch dem Professor für Astronomie geheuer.

Sein Blick schweifte umher, erspähte Schulleiter Warrington, wie dieser mit der Krankenschwester plauderte. Er fragte sich nicht, warum auch Miss Wood-Rowe geladen war, doch konnte man sie nicht ewig auf der Krankenstation verkümmern lassen. Für den Fall der Fälle wussten die jungen Hexen und Zauberer, wo man jene Heilerin fand. Und diese verneinte wohlweislich das ihr soeben angebotene Gläschen. Professor Warrington zuckte die Schultern, auch wenn für einen kurzen Augenblick ein Ausdruck des Bedauerns über sein Gesicht huschte.

Gemurmel ließ ihn Abstand von dem Gespann nehmen. Unweit von der langen Tafel entdeckte er Loucretia St.Lark. Diese steckte in einer wilden Diskussion mit Professor Ember. Zumindest ließ ihn die Körpersprache der Frau zu jenem Entschluss kommen. Während sie stocksteif verharrte, sprach ihre Mimik doch für sich. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, wenn er an die Gerüchte dachte, die man über beide verbreitet hatte. Und Geschwätz war leider auch nicht unter den Lehrkörpern zu unterbinden, von den vielen, hundert Schülern und Geistern ganz zu schweigen. Sicherlich gehörte Loucretia zu der Sorte, die den Männern imponierten, mit Anmut und Aussehen, doch war ihr Charakter etwas speziell. Gegen ihren Ehrgeiz war nichts vorzubringen, ihr Drang nach Ansehen und Aufmerksamkeit allerdings war nur bedingt etwas, mit dem er sich hatte anfreunden können. Das eher flüchtige Zusammentreffen beider war, zu seinem Leidwesen, nicht unbemerkt geblieben. Nichtsdestotrotz gingen sie respektvoll miteinander um, auch wenn Schweigen stets ihre Lippen versiegelte.
 

Das Läuten der Glocken, deren Klang bis in den kleinsten Winkel des Schlosses zuhören war, bot Anlass, nun endlich das Fest offiziell beginnen zu lassen. Professoren, Pflegepersonal, Wildhüter, Bibliothekarin, Quidditch-Koordinator sowie Hausmeister lauschten den Worten des Schulleiters und als jener geendet hatte, machten sie sich über das reichhaltige Angebot an Köstlichkeiten her. Bunt auf der langen Tafel verteilt türmten und tummelten sich Speisen jeden Geschmacks. Von Braten und Gänsekeule, über Yorkshire Pudding, Saucen, Kartoffelpüree, und allerlei Desserts. Doch aß man nicht schweigend. Die zuvor geführten Gesprächsfäden wurden aufgerollt, es wurde gelacht, gescherzt, oder gar hitzig debattiert.

Musik wehte von dem alten, magischen Grammophon aus allen Ecken. Doch je später der Nachmittag, desto nervöser wurden Hausmeister, Heilerin und Bibliothekarin. Schließlich war Hogwarts für jene Stunden ohne strenge Hand.

»Meine Damen, Meine Herren«, erhob Abbas Gibbson das Wort, nickte in die Runde, bedankte sich für die Einladung und machte Anstalten, die Räumlichkeiten zu verlassen.

»Abs«, kam es hastig von der Krankenschwester, »warten Sie! Ich komme mit.«

Ebenso rasch verließ auch Lizzy Wood-Rowe die Feier, gefolgt von Sue Li, die nur knapp erklärte, dass sicherlich die wissbegierigsten Lernenden bereits den Aufstand probten, sollte ihnen der Zugang zur Bücherei weiterhin verwehrt bleiben.

Enttäuscht verzog Professor Crowley das Gesicht, als Sue Li dem Duo folgte. Seine Hoffnung, dass das Zucken seiner Mundwinkel unbemerkt geblieben war, sank binnen weniger Sekunden, denn Lucian Bole schien ihn schier mit seinen Blicken gerade quer durch den Raum zu werfen. Doch der Mann schwieg und begnügte sich mit der stummen Warnung, die er dem Hauslehrer der Ravenclaws zukommen ließ.

Da Miss Li beim Abgang leicht ins Schwanken geriet, war Cain Crowley gerade im Begriff sich zu erheben, doch Bole war bereits bei ihr und geleitete sie in Richtung Ausgang. »Etwas zu viel des Guten«, lachte Bole auf, ehe die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel.
 

»Haben Sie schon mal vom Wunschpunsch gehört?«, fragte Amely Candle an Professor Max gewandt, die mit einem leisen Kichern verneinte. Dem Gespräch der beiden Damen lauschend, schnaubte Urban Burke nur verächtlich.

»So etwas gibt es nicht, Professor Candle«, sagte er entschieden, während in die dunklen Wangen der Frau leise Röte schoss. »Und ich sollte es wissen, nicht wahr? Wer sonst, wenn nicht ein Tränkemeister?« Der Spott in seiner Stimme ließ die Lehrerin für Muggelkunde betreten und beschämt dreinblicken. »Aber keine Sorge, sicherlich ...«

»Oh doch«, Burke hielt in seinem Redeschwall inne und reckte den Hals, um den Urheber dieses Fauxpas zu erblicken. Niemand wagte es, ihn zu unterbrechen, geschweige denn, seine Worte in Zweifel zu ziehen.

»Da muss ich dich korrigieren, Urban, leider.«, Mikael Bloodthorne schien ebenso wenig Bedenken an seiner Aussage zu dulden. Loucretia St. Lark ließ ihm unweigerlich ihre Aufmerksamkeit zuteil werden. »Auf Durmstrang ...«

»Durmstrang? Mein Lieber Mike, du bist hier in Schottland und nicht mehr in Bulgarien«, setzte Burke an, doch statt ihm zu widersprechen, hob Professor Bloodthorne nur die Hand.

Seiner Erklärung nach, erzählten sich die Alten und Weisen, dass es in der Weihnachtszeit zu mancherlei Wunder käme, deren Wirkung man einzig dem Wunschpunsch zu schrieb. Und so vehement Professor Burke auch den Kopf schüttelte, fuhr Mikael mit seiner Erläuterung fort.

»Eine schöne Geschichte«, entkam es Professor Max in schwärmendem Ton.

»Und es ist nicht mehr, und nicht weniger«, beharrte Burke, doch Mikael zuckte nur die Schultern.

»Wie dem auch sei, mein Freund«, legte Bloodthorne nach und hob das Glas. »An deine Kunst reicht niemand heran.« Seinen Worten folgte eine zuprostende Geste, gepaart mit einem Lächeln. »Bei so viel Branntwein, Feuerwhiskey und dem ganzen anderen Zeug, ist es ja nur verständlich, dass man nach spätestens drei Gläsern an Wunder glaubt.«

Ein umgreifendes, einstimmiges Lachen war zuhören. Und auch wenn Urban Burke noch eine Weile an jener Geschichte zu knabbern hatte, wusste der Professor für Astronomie doch, dass nichts unmöglich war, in einer Welt aus Zauberei, und ebenso wenig an Weihnachten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, ihr Lieben...

dies war das letzte Türchen, zumindest von meiner Warte aus. Doch innerhalb unseres Kalenders warten noch andere, nach Zimt und Lebkuchen duftende kleine Werke auf Euch :D...
Ich wünsche Euch eine schöne, besinnliche Weihnachtszeit. Komplett anzeigen

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