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Über Weihnachtssterne und Früchtekuchen

Mein Beitrag zum Adventskalender 2015 des Next Generation – Zirkels
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlich Willkommen zu meinem ersten Türchen diese Jahr.
Ich wollte schon immer etwas aus der Sicht von Selene schreiben, die ich trotz ihrer häufig anstrengend und leicht rassistischen Art (wenn das mit den Jahren immer mehr gespielt ist als wirklich echt) wirklich gerne mag. Ich weiß nicht, ob wir befreundet wären, aber über sie schreiben tu ich gern.
Viel Spaß :) Komplett anzeigen

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Weihnachtswicheln Muggelart

Selene sieht erst die Pflanze an, dann Rose.

„Danke?“

Die silberne Kette mit dem Perlenanhänger ist wirklich sehr hübsch und gefällt ihr auch wirklich gut, aber was soll das mit der Pflanze?

Rose lächelt. „Ich dachte, so ein Weihnachtsstern würde gut passen.“
 

Und jetzt sitzen sie alle hier und feiern Weihnachten. Wobei alle nicht ganz richtig ist, vor über einer halben Stunde ist Abby verschwunden, angeblich müsste sie auf Klo, aber so wirklich abgekauft hat ihr das keiner. Außer vielleicht Als neue Freundin, die ist nämlich das erste Mal mit dabei und weiß ganz sicher nicht, dass Albus und Abby ein Paar gewesen waren (ein erstaunlich angenehmes Paar, im Vergleich zu anderen Anwesenden insbesondere), er aber Schluss gemacht hatte. Abby behauptet immer wieder, sie wäre drüber weg und manchmal hat Selene das Gefühl ihr sogar glauben zu können, manchmal eben auch nicht, so wie heute.

Und weil Polly eben ein weiches Herz hat - und besser als irgendwer hier im Raum trösten kann, außer vielleicht Albus, aber der ist in diesem Moment wirklich unpassend - ist sie hinter her und hockt jetzt ganz sicher vor der Badtür.

Dabei braucht Selene sie doch hier.
 

Weihnachtsstern.
 

Denn Albus hat einen Muggel angeschleppt und auch wenn Selene im Großen und Ganzen nicht gegen Muggel hat – Scorpius würde jetzt sicher spöttisch das Gesicht verziehen, aber Scorpius ist ja auch Idiot – kennt sie sich einfach nicht in deren Welt aus und es fällt ihr so unglaublich schwer nichts zu verraten. Klar arbeitet Albus – noch, hoffentlich, denn er ist viel zu klug für diese Arbeit - in der Vergissmich-Zentrale und könnte sicher in Zweifelsfall etwas tun, aber angeblich ist das nicht gut für den Verstand, der zu Behandelten oder so.

Also machen sie alle einen auf Muggel und Selene bräuchte dringen Pollys Unterstützung. Denn sie hat keine Ahnung, wie sie sich verhalten soll und darum schweigt sie die meiste Zeit. Und sie hasst es zu schweigen, denn dann fängt sie an zu beobachten und sieht Dinge, die sie eigentlich nicht sehen will.
 

Scorpius und Rose zum Beispiel und ihre Zungen im Mund des anderen. Eigentlich ist Selene romantisch veranlagt, doch die beiden sind einfach zu viel und vor allem nach fast acht Jahren Beziehung. Können die sich nicht normal verhalten? Gesitteter? Weniger eklig?
 

Weihnachtsstern
 

Und Flo, der Esther ansieht, mit diesem einen bestimmten Blick und sie bemerkt es nicht. Eine Zeitlang hat er Polly ganz genauso angesehen und sie hat es auch nicht bemerkt. Vielleicht kann es nur Selene sehen und wenn sie es sieht, wird sie traurig. Nicht weil sie eifersüchtig ist, sondern weil er ihr bester Freund ist und er verdient alles Glück der Welt. Und unglücklich verliebt und glücklich sein passt einfach nicht zusammen.
 

Weihnachtsstern
 

Flo und Esther versuchen es mit Smalltalk, fragen höflich nach den Vorlieben von Potters neuer Freundin. Wie die beiden – genauso reinblütig wie Selene – das schaffen ist ihr ein Rätsel.
 

Aber Florian ist einfach nun mal viel, viel empathischer als Selene und Esther kann gut Leute ausfragen ohne selbst viel von sich zu erzählen – und meistens fällt das denn Gegenüber nicht einmal auf. Selene hätte gerne diese Fähigkeit, doch Leute vertrauen ihr selten von sich aus Geheimnisse an.

Vielleicht weil sie wissen, dass sie eine Traschtante ist und es im Gegensatz zu Esther nicht so gut verstecken kann.
 

„Und wie habt ihr euch kennen gelernt?“ Esthers Stimme ein klein wenig rauchig, als hätte sie in ihrem Leben schon viel zu viel Whisky getrunken, für ihr Alter hat sie das auch. Sie kann Scorpius und Albus, ohne danach zu schwanken, unter den Tisch trinken. In ihrer Gruppe kann ihr nur Flo standhalten und wirklich besiegt hat er sie auch noch nie.
 

Weihnachtsstern
 

Albus und seine Flamme halten Händchen und sie sieht ihn immer wieder sehr verliebt von der Seite an. Sie ist hübsch, mit leuchtenden blonden Haar – genau solch eine Haarfarbe hatte sich Selenes Großmutter immer für sie gewünscht – und wenn sie lächelt hat sie ein Grübchen auf der linken Wange. Sie ist etwas jünger als er, wie viel genau weiß Selene nicht, sie haben es sicher erzählt, doch dafür hätte sie zuhören müssen.
 

Weihnachtsstern
 

Flo schaut kurz zu ihr rüber und grinste sie an. Vielleicht sollte sie ihm vorschlagen, dass sie beide heiraten, wenn sie fünfunddreißig werden und noch keinen Partner haben. Hatten ihre Eltern auch gemacht – so oder so ähnlich, zumindest waren sie kein Liebespaar sondern beste Freunde und sind nun seit vielen Jahren glücklich verheiratet.
 

Weihnachtsstern
 

Selene schüttelt den Kopf um den Gedanken los zu werden. Abstrus!

Das kommt davon, wenn sie sich langweilt und ihre Gedanken so abschweifen.
 

„Und beim ersten Date sah sie so süß aus.“ Albus küsste leicht die Hand seiner Freundin und die kichert. Das mit dem charmant sein hat Albus echt drauf – liegt ihm einfach im Blut – und so kann er bei fast jedem Mädchen landen, auch wenn er auf den ersten Blick nicht so gut aussieht wie sein Bruder James oder Scorpius – und das Scorpius gut aussieht muss Selene leider zugeben, Greengrassgenen halt.
 

Weihnachtsstern
 

Selenes Blick huscht über die Geschenke die auf dem Tisch liegen und bleibt an den Pflanze hängen, die Rose ihr geschenkt hat.
 

Sie wichteln jedes Jahr – so ein Muggelding von dem Rose Polly erzählt hatte und was Polly ganz großartig fand – das spart Geld und man muss sich nur auf eine Person konzentrieren. Selene hatte diese Jahr Albus gezogen und Rose Selene. Sie hat von ihr eine wirklich hübsche Kette bekommen und ein Pflanze, eine rote Pflanze.
 

Weihnachtsstern
 

Eine leuchtend rote Pflanze, Gryffindorrot sozusagen.
 

„Okay Weasley, warum passt diese fucking rote Pflanze gut zu mir?“ Genervt springt Selene auf und Als Kleine – die sicher einen Namen hat, den Namen hat sie aber schon wieder vergessen – zuckt zusammen, doch ihr ist es egal, was die denkt, so oft werden sie sich sowieso nicht mehr sehen.

Wenn Polly da wäre, würde sie sie wegen ihrer Aussprache rügen – Polly schimpft nicht, sie rügt – doch Polly ist dabei Longbottom im Bad zu trösten und kann deswegen gar nichts sagen und so redet Selene wie sie möchte.
 

Scorpius löst sich von Rose Lippen und stöhnt genervt. „Welche Laus ist dir denn jetzt schon wieder über die Leben gelaufen?“ Weasley hat einen schlechten Einschluss auf ihn, er benutzt schon Muggelsprichwörter, von denen Selene nicht immer alle versteht oder verstehen will. Doch hier weiß sie, was er ihr sagen will.
 

Warum sie genervt ist?
 

Weil Potter unbedingt diese Mädchen anschleppen musste, weswegen sie alle einen auf Muggel machen müssen, was Selene schwerer fällt als irgendwem anders hier im Raum.

Dabei wird sie nicht lange seine Freundin sein, Al ist kein Schwerenöter und sie sicher nett, doch sie ist eben keine kleine Rothaarige mit Sommersprossen und darum mag Al sie vielleicht, aber lieben tut er sie nicht. Und weil er eben nur die eine liebt, ist seine Beziehung mit Abby auch in die Brüche gegangen und in die war er sogar verliebt, aber sie war eben nicht die eine. Und jetzt sitzt die im Bad, um nicht zu heulen und Polly ist bei ihr um sie zu trösten, dabei sollte sie doch hier bei ihnen sein und Vorweihnachten feiern.
 

Und es nervt Selene wie Flo Esther ansieht und die es nicht merkt, dabei bemerkt sie doch sonst fast alles. Nur gerade da ist sie blind, aber dieses Phänomen kennt Selene ja schon.
 

Und Scorpius und Rose nerven Selene eigentlich fast immer, wenn sie im Doppelpack sind, mit ihren schmachtenden Blicken, Liebesgeflüster und der andauernden Rumgeknutscherei, dass hält doch kein normaler Mensch aus und vor allem dann nicht, wenn es schon so lange geht wie bei den Beiden.
 

Selene möchte Weihnachten mit ihren Freunden feiern und sich nicht mit diesem ganzen Scheiß befassen, der soll doch einfach draußen bleiben.
 

Doch das alles kann sie schlecht sagen, also verschränkt die die Arme vor der Brust und funkelt Scorpius böse an.

Rose setzt sich auf, ihrer Wangen sind jetzt fast genauso rot wie dieser Weihnachtsstern. „Nicht speziell zu dir, zu uns.“

„Wie bitte?“ Polly wäre sicher in diesem Moment sehr stolz auf Selene.

„Die Pflanze hat rote sowie grüne Blätter, so wie wir. Es sollte einen Metapher sein für unsere Freundschaft.“
 

Wenn Selene nicht so genervt gewesen wäre, hätte sie es sicher auf eine Art süß gefunden, doch jetzt sieht sie nur das Haar in der Suppe – noch so eins der wenigen Sprichwörter die sie kennt. „Du bist das hübsche rote oben und ich das olle grüne unten?“

„Die grünen Blätter sind nicht oll.“ Belehrt sie Als Freundin – Amanda, jetzt fällt Selene der Name wieder ein. „Diese Blätter sind doch wichtig für die Photosynthese.
 

Sie sagt dieses Wort so als müsse es Selene etwas sagen, doch tut es nicht und sie kann gerade noch verhindern, dass ihre Augenbrauen in die Höhe wandern. Ihr Blick wandert zu Esther, die grinsend mit den Schultern zuckt, wenigstens eine hat hier ihren Spaß. Als Irin oder Schottin, also irgendwas dazwischen, muss es in ihren Augen vielleicht auf einer Feier mindestens einmal Krachen, damit es ein wirklich Feier ist.

Und ja, Selene ist klar, dass dies sicher nur ein Vorurteil ist, aber Esther bekräftigt dieses ja immer wieder unbewusst.
 

Alle im Raum starrten sie an, manchmal genießt sie das, manchmal nicht. Gerade im Moment nervt es sie nur noch mehr.
 

„Ich denke, ich muss mal auf die Toilette.“ Selene schiebt sich an den Anderen vorbei Richtung Tür.

Florian drückt, während ihres Vorbeigehens, aufmunternd ihre Hand, während Scorpius irgendwie etwas murmelt, von wegen Stimmung versaut. Soll er doch denken was er will, Selene ist sich sowieso ziemlich sicher, dass sie nicht seine Lieblingscousine ist (und er hat nur zwei) und nur weil sie diese Farce nicht mitmacht, hat sie vielleicht wirklich die Stimmung etwas runter gezogen.
 

Doch Farce wird sie an den Weihnachtstagen genug haben, wenn Selenes und Scorpius' Großeltern zusammen kommen, um mit ihren und seinen Eltern und ihren Geschwistern Weihnachten zu feiern. Onkel Lucius wird versuchen möglichst freundlich, aber verkniffen fragen, ob sein einziger Enkel immer noch mit dem rothaarigen Weasleymädchen zusammen ist und natürlich werden sie das sein. Selene ist sich sogar sicher, Scorpius wird ihr bald die eine Frage stellen.

Und er und Opa Greengrass werden sich dann diese bestimmte Art von Blick zuwerfen, um dann Draco anzusehen als wäre das seine Schuld. Dabei konnte der doch wirklich nichts dafür, dass sich sein Sohn in die Tochter von Ron Weasley verliebt hat.
 

Noch während sie die Tür hinter sich schließt, hört sie, wie Florian versucht die Stimmung wieder etwas aufzulockern. „Ich bestehe ja immer darauf, dass wir auch Traditionen von meiner Mum pflegen.“

„Welche?“
 

Selene muss die Antwort nicht hören um sie zu kennen. Florian bekommt seine Geschenke schon immer einen Tag vor ihnen (oder besser Nacht), als sie Kinder waren, hat er immer furchtbar damit angegeben.
 

„Was ist denn los?“ Natürlich hat Polly Selenes Aufschrei gehört, so groß ist die Wohnung von Flo, Scoppi (Selene nennt ihn furchtbar gerne in Gedanken so, weil sie weiß, wie sehr er den Namen hasst) und Al nicht.

„Alles nervig.“ Mehr muss Selene nicht sagen, während sie sich neben Polly auf den Boden setzt.

„Ach Lene.“ Selene sieht das als Aufforderung ihren Kopf auf Pollys Schulter zu legen. „So schlimm?“

„Vielleicht bin ich auch nur kleinlich.“ Nur bei Polly kann sie sich Fehler eingestehen.

„Vielleicht.“
 

Selene tritt mit dem Fuß gegen die Badtür. „Wie wäre es Longbottom, wir schnappen uns Esther, machen einen Singleladysabend zu viert und besaufen uns? Außer zwischen dir und dem Schweden ist es was Ernstes, dann sind wir eben nur drei Singledamen.“ Der letzte Satz ist an Polly gerichtet.

Die seufzt und ohne hinzusehen, weiß Selene, dass Polly ganz kurz davor ist die Augen zu verdrehen.

„Das ist nicht Ladylike.“
 

Polly hebt leicht die Schulter, an der Selenes Kopf liegt, doch man kann das Grinsen in ihrem Gesicht fast hören. „Erstens ist er Däne und kein Schwede und zweitens, nein zwischen mir und Frederik ist es noch nicht so ernst, aber ich hoffe.“

„Dann hoffe ich auch.“ Denn auch Polly verdient alles Glück der Welt.
 

Bevor Polly irgendetwas Rührendes – und Selene ist sich sicher, dass es rührend wäre – sagen kann, klackt das Schloss von Bad und Abby öffnet die Tür.

Ihre Augen sind etwas verquollen, aber ihr Gesichtsausdruck tapfer. „Lasst uns wieder reingehen, ich schaffe das schon. Und es tut mir leid, ich wollte euch nicht den Abend versauen.“

„Keine Selbstüberschätzung, dass hättest du gar nicht allein geschafft. Du hattest tatkräftige Unterstützung von den meisten Deppen da drin.“ Selene tut sich schwer mit einfachen aufmunternden Worten. Das ist einfach nicht ihr Ding.

Doch Abby versteht sie auch so und erwidert ihr grinsen. „Danke.“
 

Auch wenn sie häufig Deppen sind und Selene furchtbar auf die Nerven gehen können – Selene könnte auf Anhieb ein Ranking aufstellen – sind es doch ihre Freunde, ihre besten Freunde.

Eben ihre Deppen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Prinzessin-Zelda
2016-12-28T12:39:17+00:00 28.12.2016 13:39
Hey Lily_Toyama, das erste Kapitel ist sehr gut geschrieben, auch deine Umsetzung ist klasse geworden. Man kann den Text ohne Probleme flüssig durch lesen :) Mach weiter so!

lg Zelda


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