Zum Inhalt der Seite

Just Smile

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Just Smile


 

M

iss Black“, erklang es hinter ihr und brachte Narcissa dazu, einen vorsichtigen Blick über ihre Schulter zu werfen. Ihre Mutter war gerade erst gegangen und eigentlich hatte die Blondine gehofft, unbehelligt bis in das Vertrauensschülerabteil des Zuges zu kommen. Scheinbar eine Fehlplanung.

Sie straffte sich merklich, bevor sie ihren Koffer abstellte um sich auf dem Absatz umzudrehen.

 

„Professor Slughorn“, flötete sie und gab sich alle Mühe ehrlich erfreut zu klingen. Im Grunde mochte sie ihren Hauslehrer ja, nur seine Leidenschaft für abendliche Zusammenkünfte, die teilte sie nur bedingt.

Vor allem, weil sie genau wusste, dass er dabei jedes ihrer Worte auf die Goldwaage zu legen pflegte, stets überlegend, welcher seiner vielen Freunde sich wohl am meisten für die neue Information interessieren würde.

Da wurde es nicht besser, dass nahezu alle Mitglieder ihrer Familie zu seinen „Freunden“ zählten.

 

„Ich hoffe Sie hatten schöne Ferien“, tschirpte Narcissa dennoch.

 

In Wahrheit waren seine Ferien ihr ziemlich egal, aber es war immer nett, sich nach Belanglosigkeiten zu erkundigen und nett war gut. Sehr gut sogar, immerhin wollte Narcissa auf keinen Fall die erste Black sein, die von der Freundesliste ihres Lehrers gestrichen wurde.

 

„Danke, sie waren erbaulich“, erwiderte Professor Slughorn und seine Miene hellte sich merklich auf. „Ich wollte unbedingt der Erste sein, der Ihnen zu Ihrem neuen Abzeichen gratuliert. Es hat schon seit Jahren kein Mitglied der Familie Black mehr das Vertrauensschülerabzeichen erhalten. Ich hoffe, Sie wissen das zu schätzen.“

Er griff nach ihrer Hand und drückte sie fest. Am liebsten hätte Narcissa sich losgemacht, doch ihre gute Erziehung ließ sie den schwitzigen Händedruck ertragen.

 

„Natürlich Professor“, entgegnete sie.

 

„Es ist nur schade, dass Ihre neuen Verpflichtungen so zeitintensiv sind. Ich hätte Sie so gerne nachher in meinem Abteil gesehen. Ms. Jorkins hat versprochen uns ihre Photos aus Südfrankreich zu zeigen.“

Professor Slughorn strahlte und Narcissa musste sich anstrengen ernsthaft bedauernd auszusehen.

 

„Wir finden sicher eine andere Gelegenheit“, imitierte sie ihren Vater und ihr Lehrer schenkte ihr ein hoffnungsvolles Lächeln dafür. Hätte sie es nicht besser gewusst, sie hätte es für eine Drohung gehalten.

Langsam ließ sie ihren Blick über Slughorns kariertes Sakko gleiten. Das Teil war auch eine, auch wenn sie ihm das sicher nicht ins Gesicht sagen würde. Immerhin schien er an dem fürchterlichen Stück zu hängen. Vermutlich hatte es ihm irgendwann ein Schüler geschenkt. Einer ohne jeglichen Sinn für Mode.

 

„Tschuldigung“, murrte ein blasser Junge, als er sich unwirsch mit samt seinem Gepäck an ihnen vorbei drängelte. Narcissa verschwendete keinen Blick an ihn, doch Professor Slughorn nickte auch ihm strahlend zu.

 

„Vielleicht sollten wir auch besser einsteigen“, verkündete er.

 

Narcissa nickte.

Einsteigen fand sie gut. Je eher sie im Zug war, desto eher konnte sie den Lehrer damit abschütteln, dass sie das Vertrauensschülerabteil suchen musste, um ihre neuen Aufgaben in Angriff zu nehmen.

 

„Nach Ihnen“, bot Professor Slughorn großzügig an und beinahe wäre Narcissa seiner Aufforderung einfach gefolgt, wäre sie nicht gerade noch rechtzeitig gegen ihren Koffer gestoßen.

 

„Oh nein, nein. Nach Ihnen“, entgegnete sie und griff betont langsam nach dem schweren Gepäckstück.

Slughorn zögerte merklich.

Für einen Moment kämpfte seine gute Erziehung gegen seinen inneren Schweinehund, doch schließlich schluckte er und griff nach seinem Zauberstab.

 

„Darf ich Ihnen vielleicht mit Ihrem Koffer helfen?“, erkundigte er sich und zum ersten Mal seit dem Beginn ihrer Unterhaltung war Narcissas Lächeln echt.
 



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)


Noch keine Kommentare



Zurück