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Meister | Schüler

von

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Kapitel 6

Es war viel los und das junge Mädchen ließ erstaunt ihren Blick schweifen. Sie kannte so etwas nur durch die Schriften oder Erzählungen der Meister. Sie selbst war noch nie weiter vom Tempel entfernt gewesen. Es gab die verschiedensten Stände an denen Essen, Schmuck und Töpfe angeboten wurden. Das bunte Treiben faszinierte das junge Mädchen sehr und Natsu merkte das. Es ging ihm selbst, bei seinem ersten Besuch in einer so großen Stadt, nicht anders. Er beschloss ihren Aufbruch um einen Tag zu verschieben, um Lucy etwas die Stadt zu zeigen und was es hier zu erleben gab. Schließlich kamen sie bei dem großen und prächtigsten Gebäuden am Ende der Straße an, das sich sehr von den übrigen Gebäuden abhob. Natsu klopfte. „Vergiss meine Worte nicht!“ mahnte er noch einmal seine Schülerin, die wieder hoch konzentriert war und ihrem Meister zunickte.
 

Das massive Holztor, das mit Eisen verstärkt wurde, öffnete sich einen Spalt und ein Diener trat zu ihnen hinaus. „Dies ist die Residenz des Land Lords dieser Provinz. Was führt euch hier her. Nennt den Grund eures Erscheinens.“ wollte der Mann wissen und Natsu zog eine Schriftrolle aus eine seiner Taschen und überreichte sie dem Mann ohne ein Wort zu sagen. Dieser nahm das Stückpapier in die Hand und begann zu lesen. Es dauerte etwas, doch dann verneigte sich der dieser tief und bat beide einzutreten. Der Meister und seine Schülerin gingen über einen großen Hof, zum Hauptgebäude und zogen sich die Schuhe aus, bevor sie tiefer ins Gebäude hinein gingen. Immer mehr Wachen waren nun zu sehen und auch wenn sie sich nicht bewegen durften, spürten beide Gäste wie die Augen ihnen verfolgten. „Erst letzte Woche wurde ein Anschlag auf das Leben des Land Lords vereitelt.“ klärte Natsu seine Schülerin auf. Sofort drangen ihre Gedanken und Gefühle in ihn. „Nein, wir sind nicht hier um heraus zu finden wer es war oder ob es einen weiteren geben wird. Dafür sind die Schatten Soldaten zuständig!“ klärte der Meister ihre Gedanken doch als er die gefallenen Schüler erwähnte, merkte er wie das junge Mädchen leicht etwas zitterte. Natsu machte sich nichts daraus, immerhin hatte er schon oft welche getroffen, doch ist es für jemanden der gerade erst den Rang eines Schülers erreicht hatte, sicher schwer einen Schatten Soldaten zu begegnen.
 

Wenn Lehrlinge in einem gewissen Alter sind, müssen sie in einem Ritual, zu den Göttern rufen und einen Gott bitten einen Eid mit ihm einzugehen, um sich seine Macht zu leihen und zu nutzen. Wenn ein Gott den Lehrling erhört und ihm seine Macht gibt, wird er zum Schüler. Wenn jedoch kein Gott auf den Ruf antwortet, so gilt der Eid als gescheitert und der Lehrling hat drei Möglichkeiten. Entweder wird er Diener im Tempel, er entscheidet sich zu sterben oder er wird zum Schatten Soldat. Jene die zum Schatten Soldat werden, dienen dem Tempel außerhalb und beziehen in jedem Herrscherhaus und höhergestellten Haus, Stellung. Der Orden ist neutral, allen Teilen des Reiches gegenüber aber auf diese Art, wird dies noch gefestigt. Schattensoldaten schützen die Herrscher und setzten gleichzeitig den Orden immer über die Lage im Reich in Kenntnis. So bleiben keine Schlachtpläne und Intrigen, vor dem Orden geheim. So haben hohen Meister früh genug die Möglichkeit zu reagieren. Diese Männer, auch wenn sie von vielen “die gefallene Schüler“, genannt werden, sind ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des Ordens und jeder von ihnen hat eine ausgezeichnete Ausbildung hinter sich. Natsu ließ jeden Schatten Soldaten der ihm begegnete, spüren das er stolz auf ihn war und das er seine Arbeit würdigte.
 

Meister und Schüler blieben vor einer Bühne stehen auf dem, in einem reichlich geschmücktem Stuhl, der Land Lord saß. Lucy wollte auf die Knie gehen und sich verneigen, doch als sie sah dass ihr Meister nichts dergleichen tat, blieb sie ruhig stehen. Der Lord schien das nicht im Geringsten gut zu finden. „Sie stehen im Rang weit unter uns, nur denken sie dass sie das nicht täten!“ schossen ihr die Worte ihres Meisters in den Kopf und sie änderte ihre Haltung. Nun stand sie mit hoch erhobenen Hauptes, so wie ihr Meister, vor dem Lord. „Ihr habt vor zwei Wochen eine Schlangen Königin dem Orden gemeldet. Wir sind hier um die genauen Unterlagen und Zeugenaussagen abzuholen.“ sprach der Meister ohne ein Worte des Respektes. Er klang eher nüchtern, als ob er es leid wäre so etwas zu tun. „Wie könnt ihr es wagen vor dem Lord dieser Provinz, so zu stehen und auf diese Weise das Wort an ihn zu richten. Wachen!“ einer der Berater trat hinter dem Lord noch vorne und wollte dem Meister und seiner Schülerin anscheinend Manieren beibringen, doch da hatte er sich die Falschen ausgesucht, um bei seinem Lord Eindruck zu schinden.
 

Keine der Wachen bewegte sich auch nur ein stück. „Sieht so aus als ob eure Soldaten nichts dergleichen tut würden! Doch seid gnädig mit ihnen, denn sie können nicht anders. Ich hindere sie daran sich zu bewegen. Also, könnte ich dann endlich die Unterlagen bekommen. Ich habe heute noch etwas anderes zu tun.“ sagte Natsu und klang immer gelangweilter. Das blonde Mädchen sah wie der Berater rot anlief. „Ihr! Ihr nehmt euch wirklich zu viel heraus! Ich habe hier das sagen und wenn ich euch fest nehmen will, dann werde ich das auch tun. Also kniet nieder und bittet um meine Gnade!“ sprach nun der Lord persönlich und schaute die beiden selbstgefällig und etwas wütend an. „Man merkt wirklich dass hier noch nie ein Meister war. Ich werde nun das tun was euer Berater gerade versucht hat. Ich werde euch Respekt lehren und wenn ich fertig bin, werdet ihr mich auf Knien bitten euch zu helfen!“ die Stimme von Natsu war erschreckend ruhig und das Lachen des Lords und der Berater überhörte er völlig.
 

Natsu verschränkte die Arme vor der Brust und begann mit seinem kleinen Spielchen. Er liebte es diesen hochnäsigen Leuten ihren Platz zu zeigen, und zwar zu seinen Füssen.

Ohne ein weiteres Wort setzte Natsu seine Macht frei und drückte sämtliche anwesenden, außer Lucy, in die Knie. Den Lord ließ er von der Bühne steigen. Der Meister selbst stieg nun auf die Bühne und setzte sich auf den Sitz des Lords. Diesen wiederum ließ der Meiste nun vor der Bühne herum tanzen und zappeln. Natsu ließ ihn sich an den Ohren ziehen und andere demütigende Sachen. Seine Schülerin stand stumm da und betrachtete das Schauspiel. Er erhielt keinerlei Gedanken oder Gefühle von ihr. Er muss sie also, wenn er hier fertig war, fragen was sie von seiner Zurechtweisung hielt. Schließlich ließ er auch den Land Lord vor sich knien. „Wenn euch das noch nicht reiches sollte…..“ der rosahaarige ließ den Satz unbeendet und setzte stattdessen, seinen ganzen Körper in Brand. In Flammen gehüllt sprang er elegant von der Bühne und lies, als er vor dem knienden Lord stand, die Flammen auf seinem Rücken wachsen. Nun hatte er zwei gigantische Flügel auf dem Rücken, die wie die eines Drachen aussahen. „Vergesst nie euren wahren Platz, Lord. Der Orden steht noch über dem Kaiser. Nur die Götter, die uns ihre Macht geben, stehen höher als wir. Nur vor ihnen werden wir jemals knien!“ Natsu sprach zum ersten Mal bedrohlich. Seine Stimme hallte tief durch den ganzen Raum. Als er die Angst in den Augen des Lords sah, wüsste er dass seine Zurechtweisung geglückt war. Innerhalb einer Sekunde war seine ganze Macht wieder verschwunden und es war als ob nichts geschehen wäre. Mit einem Unterschied. Sämtliche Wachen, Diener, Berater und der Lord blieben auf ihren Knien, und das von selbst. Natsu seufzte und sprach dann „Kann ich jetzt endlich diese verdammten Unterlagen haben. Hier wird es langsam langweilig!“ mit einem tiefen nicken reichte einer der Berater einen Stapel Papiere an den jungen Meister. „Na geht doch. War doch nicht so schwer, oder?“ mit dieser Bemerkung verließ er das Gebäude und schließlich waren sie wieder in der Stadt.
 

Keiner von beiden sagte etwas, bis Natsu befahl „Komm!“ Ohne etwas zu sagen folgte sie ihm und etwas außerhalb der Stadt kamen beide auf einer Lichtung im nahen Wald zum Stehen. Der Lehrende stellte sich vor seine Schülerin und sah ihr in die Augen. „Sag mir, ohne an Richtlinien zu denken, deine eigenen Gedanken, zu dem was ich im Haus des Lords gemacht habe!“ forderte er das junge Mädchen auf, ihre Gedanken mit ihm zu teilen. Lucy musste erst gar nicht über ihre Worte nachdenken, denn es war ihr klar gewesen, dass ihr Meister sie über sein Verhalten fragen würde. Da er auch gesagt hatte, er wollte ihre ehrliche Meinung haben, hatte sie keinen Grund sich erst die passenden Worte auszudenken.
 

„Ich fand euer Verhallten und Handeln unglaublich toll. Wenn ihr mir nicht zuvor gesagt hättet, ich sollte mich zügeln und nichts sagen, hätte ich vermutlich selbst diesen aufgeblasenen Idioten in den Arsch getreten,…..Meister“ bei ihren letzten Worten merkte man wie aufgebracht sie über das Benehmen des Land Lords und seiner Diener gewesen war. „Ihr wart stark und habt den Göttern einen guten Dienst erwiesen, mit der Zurechtweisung dieser Menschen. Was fällt denen ein, sich als normale Menschen über die Götter und ihren Kämpfern zu stellen.“ Das junge Mädchen schien sich immer mehr zu ärgern und Natsu legte ihr lächelnd eine Hand auf ihren Kopf und fing an leicht darüber zu streichen. „Rege dich nicht zu sehr über solch unwichtigen Sachen auf. Ich bin froh dass dir meine kleine Vorstellung keine Angst gemacht hat. Es tut gut zu wissen, eine solch willensstarke Schülerin zu haben, die noch dazu so sehr auf Gerechtigkeit aus ist.“ er lobte seine junge Schülerin nicht oft, und aus diesem Grund, sah sie ihn überrascht an und fing dann an zu lächeln. „Ich bin so froh dass ich Meister Natsu als Lehrenden bekommen habe!“ dachte sich Lucy fröhlich und genoss das Gefühl von Natsu gestreichelt zu werden. Nach kurzer Zeit, nahm ihr Meister jedoch wieder die Hand von ihrem Kopf und wies sie an ihm zu folgen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Neko-chan04
2016-06-30T14:04:15+00:00 30.06.2016 16:04
Cooler part


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