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Blutsband 1

von

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Kapitel 11 Katy

Wir hielten vor den Toren eines großen Parks an. Jurij half mir von seinem Motorrad herunter und verstaute unsere Helme, während ich mich umsah. Es war ziemlich ruhig hier. Direkt vor uns tat sich ein hohes Gitter, auf das sich weit in beide Richtungen entlang zog. Das grüne Innere schien unendlich zu sein, verschiedene Kieswege gingen von dem großen Gold Tor ab. Jurij ließ seine Finger zwischen meine Gleiten und langsam begannen wir unseren Spaziergang. Ich blickte nach oben in die hohen Baumspitzen, die bereits in vollem Grün blühten, vereinzelt traten ein paar Sonnenstrahlen hindurch und gaben ein wunderschönes Lichtspektakel auf dem Boden ab. Hier und da huschten ein paar Eichhörnchen durch die dichten Äste.

„Wo sind wir hier?“ Wendete ich mich an meinen dunklen Begleiter, der etwas abwesend schien.

„Das ist der Sommergarten.“ Ich nickte und ließ Jurij weiter in seine Gedanken versinken. Nachdem wir bereits ein paar Meter gelaufen waren, gab es erneute Abzweigungen, die von griechischen Staturen bewacht wurden. Je weiter wir liefen, desto häufiger tauchten sie auf. Mal umkreisten sie bunte Blumenbeete und andere Male einfach weitere Wege. Ich konnte mich überhaupt nicht sattsehen und doch huschte mein Blick immer wieder zu Jurij, den irgendetwas zu belasten schien. Sobald er bemerkte, dass ich ihn ansah, lächelte er mich an und war dann doch wieder komplett in seinen Gedanken versunken. Ich blieb an seiner Hand und lief schweigend neben ihm her. An einer neuen Abzweigung hielt Jurij plötzlich an.

„Lass uns hier entlanggehen, ich denke, das könnte dir gefallen.“ Überrascht folgte ich seinem schnellen Schritt in eine der seitlichen Wege. Schon von weitem konnte ich das Wasser rauschen hören, das hatte mich jedoch nicht auf das vorbereitet, was sich jetzt vor meinen Augen auftat. Ein wunderschöner und riesiger Springbrunnen, dessen Fontänen hoch in die Luft sprangen. Das Licht der Sonne ließ die abspringenden Wassertropfen wie kleine Diamanten aussehen. Ich konnte nur staunen. Es sah umwerfend aus und kein Mensch außer uns war hier, es gehörte nur uns allein. Jurij setzte sich an den Rand des Brunnens und zog mich neben sich, ich ließ das kalte Wasser durch meine Finger rinnen und betrachtete die unzähligen Münzen auf seinem Grund. Wer weiß wie viele Menschen bereits hier waren und sich etwas gewünscht hatten.

„Du hast nicht zufällig 2 Münzen dabei?“ Strahlte ich Jurij zuckersüß entgegen. Überrascht sah er mich an und suchte dann in seinem Geldbeutel. Er reichte mir eine Fünf-Rubel-Münze und nahm sich ebenfalls eine. „Du musst sie über die Schulter in den Brunnen werfen und dir dabei etwas wünschen.“ Ich schloss meine Augen und wurde mir erst dann bewusst, dass ich nicht wusste, was ich mir wünschen sollte. Es gab so vieles was in meinem Kopf herum spukte. Ich holte tief Luft und warf.

Lass nicht zu das Jurij und ich uns nie wiedersehen.

Langsam öffnete ich wieder meine Augen und blickte in die mysteriösen grauen Augen von Jurij. Er war mir so nah gekommen, dass unsere Lippen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Ich wollte es, mein Herz raste wie wild aber ich hatte Angst. Angst ihn noch mehr zu vermissen als eh schon. Angst nachts aufzuwachen und von seinen Lippen geträumt zu haben. Angst ihm komplett zu verfallen und mich wirklich und wahrhaftig in ihn zu verlieben. Er kam nicht näher, entfernte sich aber auch nicht. Er sah mich einfach nur an.

„J-Jetzt … Jetzt du.“ Stammelte ich und schluckte. In mir herrschte ein Krieg Engelchen und Teufelchen die sich gegenseitig anschrien „Tu es!“ – „Nein bitte, tu es nicht!“

Quälend langsam entfernte sich Jurij von mir und schloss die Augen. Ich griff an mein Herz, um es irgendwie zu beruhigen. Jurij atmete tief durch und war seine Münze.

„Ich wünsche mir, das du mit mir auf den Ball gehst.“

Ich erschrak über seine Worte, was hatte er gerade gesagt? Jurij nahm meine Hand fest in seine beiden und blickte mir tief in die Augen.

„Mein Vater gibt heute Abend einen Ball und er möchte dich gerne kennenlernen. Bitte geh mit mir dorthin.“

„Dein Vater? Ich dachte, es gäbe nur noch Kirill und dich.“

„Er war für Kirill und mich da als es niemand anderes tat. Er ist für uns wie ein Vater.“

„Aha.“ Ich war immer noch überrascht und wusste nicht, was ich sagen sollte.

„Gehst du mit mir dorthin?“ Er drückte meine Hand und sah mich bittend an.

„Ich… Ich habe doch gar nichts zum Anziehen für einen Ball.“ Jetzt lächelte Jurij wieder sein verschmitztes Grinsen.

„Lass das mal meine Sorge sein.“ Ich seufzte, er würde also wieder einmal Geld für mich ausgeben.

„Kommt Zoe auch mit?“ Jurij wirkte etwas zerknirscht, lächelte aber dennoch weiter.

„Wenn du das möchtest.“ Ich nickte. „Das heißt, du kommst mit?“ Wieder nickte ich und stimmte in Jurijs freudestrahlendes Lächeln ein. Er zog mich in eine Umarmung und hielt mich fest an sich gedrückt. Ich spürte seinen Atem in meinem Haar und die Wärme, die von seinem Körper ausging. Da war er wieder dieser unwiderstehliche Duft nach Jurij.

Worauf hatte ich mich nur eingelassen?
 

Wir waren nach einem weiteren kurzen Spaziergang in dem Jurij mir alles über die weitere Abendplanung erzählte zurück ins Hotel gefahren. Er meinte, ich solle mich ausruhen und ihm alles überlassen. Es ist ja nicht so das ich ihm nicht vertraue, aber ich war noch nie auf einem Maskenball, ich war noch nie auf irgendeinem Ball abgesehen von meinem Abschlussball aber das würde wahrscheinlich nicht unter die Kategorie Ball fallen zu denen Jurij eingeladen wurde. Frustriert warf ich mich auf das zerwühlte Bett und unterdrückte einen kleinen Sorgenschrei. Zoe fand die Idee natürlich großartig und verschwand sofort in Kirills Zimmer. Ich wünschte wirklich, ich hätte Jurijs Handynummer und könnte ihm schreiben, ich war einfach zu neugierig darauf was er mir für ein Kleid kaufen würde.

Wie hatte dieser Urlaub nur solche Ausmaße nehmen können. Wir hatten einen schönen Kurztrip zu zweit geplant, nur Zoe und ich und jetzt verbrachten wir unsere Zeit mit Zwei High society Männern Russlands. Zoe wollte shoppen und ich wollte einfach nur die Sehenswürdigkeiten sehen, mehr nicht. Sobald ich wieder Zuhause sein würde, blieben mir nur wenige Tage um genau zu sein 1 Woche bis ich nach London ziehen würde. Hinein in das Unbekannte. Einerseits war ich extrem gespannt auf das, was vor mir lag. Ein anderes Land, eine neue Stadt, neue Leute und einfach mal von vorne anfangen. Andererseits machte mir auch genau das eine Heiden angst. Ich kannte niemanden, weder die Stadt noch die Menschen, alles war neu. Diese vollkommene Ahnungslosigkeit ließ mich verrückt werden, natürlich hatte ich niemanden davon erzählt und behielt es lächelnd für mich. Ich wollte, nicht dass sich Zoe oder mein Vater noch mehr Sorgen als eh schon machten. Ich versuchte, mich zu beruhigen und noch etwas die Augen zu schließen, doch jedes Mal wenn ich sie schloss sah ich mich inmitten von London stehen, ohne zu wissen wo ich überhaupt war oder wohin ich wollte. Ständig beschlich mich dieses Gefühl verfolgt zu werden, doch niemand war zu sehen. Nach einer guten Stunde gab ich auf und schrieb Zoe eine Nachricht.

„Hey, wo bleibst du denn so lange?“

Ich musste nicht lange auf eine Antwort warten, Zoe hatte ihr Handy fast immer griffbereit, egal wann und egal wo sie gerade war.

„Du glaubst doch nicht das ich zulasse das Kirill mir irgendein Kleid aussucht.“

Ich musste seufzen, natürlich war Zoe mitgefahren.

„Ist Jurij bei euch?“

„…Nein.“

Irgendetwas stimmte nicht. Zoe war selbst im Nachrichten schreiben schlechte Lügnerin.

„Zo…?“

„Ja?“

„Raus mit der Sprache.“

„Na gut du darfst aber nicht sagen, dass du es von mir hast.“ Manchmal war sie etwas zu Blond. Von wem sollte ich es denn sonst wissen, aber na gut spielen wir einfach mal mit.

„Natürlich, Ehrenwort.“

„Er war gerade am Bezahlen, als wir kamen. Ich konnte nicht viel von dem Kleid erkennen aber das, was ich gesehen habe, sah atemberaubend aus.“

Meine Neugier war geweckt. Hoffentlich hatte Zoe noch ein paar weitere Informationen für mich.

„Einzelheiten! Ich will alles wissen was du gesehen hast!“

„Es ist schwarz und lang und es sah sehr enganliegend aus das könnte aber auch getäuscht haben.“

Das klang doch schon mal nach nichts allzu Auffälligem.

„Du konntest nicht zufällig sehen, wie viel es gekostet hat oder?“

„Katy mach dir keine Gedanken sie werden es sich schon leisten können.“

Und wieder musste ich seufzen. Für Zoe war es einfach zu akzeptieren, dass jemand für sie so eine hohe Summe Geld ausgab, ihre Familie war selbst sehr wohlhabend und sie kannte so etwas wie Geldprobleme gar nicht. Mein Vater und ich hingegen hatten nach dem Tod meiner Mutter viele Schulden, zuerst die Beerdigung und dann verloren wir auch noch unser schönes Haus. Und wäre das nicht schon schlimm genug gewesen verlor mein Vater auch noch seinen Job. Er war leider viel zu Stolz um meinen Großvater um Hilfe zu bitten. Ich weiß nicht, was zwischen den beiden vorgefallen war, aber es herrschte eine kontinuierliche Spannung zwischen den beiden. Ich liebte sie beide und war heilfroh, dass sie mir niemals das Gefühl gaben zwischen ihnen stehen zu müssen.

Doch jetzt gerade war ich einfach nur gespannt auf das Kleid. Ich wollte es sehen! Die Zeit schien gar nicht vergehen zu wollen, bis Zoe endlich wieder hier war. Voller Stolz präsentierte sie mir ihr weinrotes Kleid. Es war bodenlang mit einem langen Schlitz an der Seite, viel zu gewagt für mich aber ihr würde es hervorragend stehen. Gerade als wir damit beginnen wollten Zoe’s Haare zu machen, klopfte es an der Tür.
 

Jurij stand mit 2 Kartons bepackt vor unserer Tür. Allein die schwarze Verpackung sah schon so edel aus, das ich mich kaum traute, sie ihm abzunehmen. Mit einem sanften Lächeln übergab er sie in meine Hände.

„Ich freue mich schon sehr darauf dich in diesem Kleid zu sehen.“ Meine Wangen waren bloß durch seinen Anblick gerötet und wie jedes Mal war ich fasziniert von seinen grauen Augen. Sie schienen jedes Mal strahlender zu werden.

„Jurij … Ich … Danke. Das hättest du wirklich nicht tun müssen.“ Elegant strich er mir eine lose Strähne meines Haares hinter mein Ohr.

„Ich habe es gern getan. Bis später.“

Sofort, als Jurij verschwunden war, riss Zoe mir die Kisten aus der Hand. Zuerst fiel sie über die Kleinere her. Es war ein schwarzes paar High Heels, schlicht und nicht zu halsbrecherisch.

„Schick.“ War alles, was Zoe dazu sagte. Nun widmete sie sich dem anderen Paket, das sie zu mir auf die andere Seite des Bettes schob.

„Los, mach schon auf!“ Auch wenn es albern klingt, ich war nervös. So nervös das meine Hände zu zittern begannen. Vorsichtig entfernte ich die schwarze Seidenschleife und hob den Deckel an. Zoe hatte recht behalten, es war schwarz. Ich nahm das Kleid heraus und war erst einmal verwirrt, wie rum es denn überhaupt gehörte. Mit Hilfe meiner besten Freundin fanden wir dann heraus, dass es einen extrem tiefen Rückenausschnitt besaß. Mir blieb die Luft stecken. Das war wirklich gewagt, was hatte sich Jurij nur dabei gedacht? Sah ich aus wie das Typ Mädchen das solche Kleider trug?

„Nur Mut Katy, du wirst, bestimmt wahnsinnig schön darin aussehen.“ Ich musste seufzen, das war nun wirklich nicht meine Art von Kleid, aber ich würde es für Jurij tragen. Eine Ausweichmöglichkeit hatte ich ja auch nicht. Zoe half mir in mein Kleid und mir stockte der Atem mindestens genauso sehr wie ihr als ich mich in dem großen Spiegel betrachtete. Das schwarze Kleid war überzogen von weicher Spitze und schmiegte sich wie eine zweite Haut um meine Hüften. Es besaß vorne keinen Ausschnitt und hatte lange Ärmel, während fast mein kompletter Rücken frei von Stoff war. Der bodenlange Rock besaß ebenfalls einen Schlitz an der Seite, der aber nicht zu sehr auffiel, sondern nur mehr Bewegungsfreiheit zuließ. Ich fühlte mich unglaublich sexy.

„Oh, was ist denn das?“ Zoe zog eine weitere kleinere Box aus dem großen Karton, sie musste unter dem ganzen Papier versteckt gewesen sein. Neugierig hielt sie, sie mir entgegen. Fast schon zaghaft öffnete ich sie nur um sie vor schrecken fallen zu lassen.

„Ach du meine Güte.“ Auch Zoe war die Überraschung anzusehen. Auf unserem Boden lag eine sehr teuer aussehende Halskette. Die kleinen Steine funkelten um die Wette.

Meine beste Freundin hob sie auf und drehte sie zwischen ihren Fingern.

„Katy, das sind echte Diamanten!“ Mir stand der Mund offen, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Noch nie hatte ich so teuren Schmuck auch nur aus der Nähe gesehen. Sie fühlten sich schwer auf meiner Brust an, während Zoe mir die Kette um meinen Hals legte. Ich wollte gar nicht wissen, wie viel Jurij dafür bezahlt hatte. Sie muss ein Vermögen gekostet haben. Panisch sah ich meine beste Freundin an, die mir beruhigend mein noch feuchtes Haar nach hinten streifte.

„Es ist in Ordnung, mach dir keine Gedanken. Okay es wirkt vielleicht etwas verrückt, aber hey sie sind auch keine normalen Männer, wie wir sie sonst kennen.“ Ich nickte noch immer außerstande etwas zu sagen. Zoe nahm eine Flasche Sekt aus der Minibar und schenkte mir ein Glas ein.

„Trink und setz dich hin. Ich mach dir deine Haare, vielleicht beruhigt es dich etwas.“ Hastig stürzte ich das volle Glas Sekt herunter und schenkte mir direkt ein zweites ein. Ich beobachtete Zoe dabei wie sie den Föhn und die anderen Gerätschaften in die Steckdosen steckte und danach ihre Schminksammlung vor mir ausbreitete. Mein Herz und meine Atmung beruhigten sich wieder etwas, aber noch immer spürte ich die Halskette stark auf meiner Brust. Bildete ich mir ihr Gewicht nur ein oder war sie wirklich so schwer? Vielleicht war es einfach nur ihre wahnsinnige Präsenz. Ich würde alleine nur durch die Kette auffallen. Jurij musste wirklich viel Geld besitzen, wenn er sich solch ein Schmuckstück einfach so leisten konnte. Während Zoe mir meine Haare föhnte und danach zu großen Locken eindrehte, stellte ich mir Jurij in einem schicken schwarzen Anzug vor. Sofort begann mein Herz wieder wie wild zu schlagen, was hatte dieser Mann nur an sich, das er es schaffte mir so sehr den Kopf zu verdrehen. Sollte ich wirklich auf Zoe hören und aufs Ganze gehen? Hatte sie recht, dass ich ihn wieder sehen könnte? Das es kein Abschied für immer sein würde…

„Dreh dich zu mir, damit ich dich schminken kann.“ Gehorsam drehte ich mich zu meiner Freundin und versuchte nicht mehr darüber nachzudenken wie es sein würde mich von ihm zu verabschieden. Ich sollte, wie Zoe gesagt hatte, einfach versuchen es zu genießen.
 

Nachdem auch Zoe mir ihren Vorbereitungen fertig war, erhielt sie eine Nachricht von Kirill das er und sein Bruder in der Hotellobby auf uns warten würden. Schnell stürzte ich den letzten Rest Sekt aus meinem Glas herunter und schloss hinter uns die Tür. Mein Puls beschleunigte sich ins Unermessliche während wir mit dem Aufzug nach unten fuhren. Die Türen öffneten sich und noch bevor sie uns bemerkten, sahen wir sie. Jurij sah einfach umwerfend aus in seinem schwarzen Anzug. Sein seidenes Hemd war nicht komplett zugeknöpft und ließ einen leichten Blick auf seine muskulöse Brust zu. Seine strahlenden Augen wurden von einer schwarzen Maske umrahmt, die das Grau seiner Augen nur noch mehr betonten. Kirill trug ebenfalls einen schwarzen Anzug mit einem weinroten Hemd passend zu Zoe’s Kleid. Mit zitternden Fingern ergriff ich die Hand meiner besten Freundin und ließ mich von ihr zu unseren zwei Begleitern führen.

„Wow. Ihr seht fantastisch aus!“ Begrüßte uns Kirill. Er gab Zoe einen schnellen Kuss auf die Wange und nahm mich ihr ab. Jurij dessen Blick ich durch die Maske nur erahnen konnte hang auf mir, während er fast bewegungslos da stand. Erst als mich sein Bruder in seine Hände übergab, drehte er sich etwas mehr zu mir.

„Ich muss meinem Bruder zustimmen. Du raubst mir den Atem Katherina.“ Meine Wangen füllten sich mich Blut. So etwas hatte noch niemand zu mir gesagt.

„Du hast die Kette also gefunden. Gefällt sie dir?“ Ich musste schlucken, bevor ich Antworten konnte.

„Ja aber war sie wirklich notwendig?“ Sanft fuhren meine Fingerspitzen über die vielen kleinen Steine. Jurij lächelte und strich mein Haar zurück.

„Ich habe sie gesehen und an dich gedacht. Sie erinnert mich an dich. Du strahlst mindestens genauso sehr wie jeder einzelne Diamant.“ Sein russischer Akzent machte diesen Satz noch verführerischer. Ich lehnte mich an seine Brust und ließ mich von diesem atemberaubenden Mann in eine Umarmung ziehen. Wie hatte ich nur jemanden wie ihn verdient? Er war mehr als alles, was ich mir hätte erträumen können.

„Ich habe noch etwas für dich.“ Sanft drückte ich mich von ihm weg.

„Noch etwas?“ Und da war es wieder dieses verschmitzte Lächeln, das ich selbst durch die schwarze Maske sehen konnte.

„Nur eine Kleinigkeit aber essenziell wichtig für einen Maskenball.“ Er hielt eine schwarze Maske aus reiner Spitze in seiner Hand. Sie bestand aus der gleichen Spitze, mit der mein Kleid überzogen war. Ich seufzte und drehte mich so, dass er mir die Maske anziehen konnte.

„Seid ihr bereit?“ Kirill öffnete uns die Tür, vor der eine riesige Limousine wartete. Zoe quietschte vor Freude und zog mich mit sich.

Von innen sah sie noch größer und pompöser aus. Halbe Sachen gab es bei diesen Brüdern wohl nicht. Alles war bedeckt mit Gold und veredeltem Holz. Die Sitze aus schwarzem Leder fühlten sich kühl unter dem dünnen Stoff meines Kleides an. Wiedereinmal erschien mir das alles als ein wahrgewordener Traum. Ich fühlte mich, wie eine Prinzessin auf dem Weg zu einem Ball nur ohne Kutsche aber dafür hatten wir ja diese riesige Limousine und der perfekte Prinz saß neben mir. Jurij lächelte mir entgegen und nahm meine Hand. Es fühlte sich schön an, wie seine Finger kleine Kreise auf meiner Hand fuhren. Kirill und Zoe kuschelten innig miteinander. Ich fragte mich, wie es ihr nach dieser Reise ergehen würde und ob die beiden sich wiedersehen würden, oder ob das alles wirklich nur ein Urlaubsflirt für sie war. Wie weit sie miteinander gegangen waren, wollte ich gar nicht wissen. Sie war alt genug und würde schon die richtigen Entscheidungen treffen.

Die Sonne war bereits schon lange untergegangen und draußen herrschte die dunkle Nacht. Im Vorbeifahren betrachtete ich die hell leuchtenden Lichter der Stadt. Es sah wunderschön aus. St. Petersburg war eine wirklich traumhafte Stadt mit all den Flüssen und Brücken. Alles wirkte so märchenhaft und nicht aus dieser Welt und ich war mitten darin. Ich konnte spüren, wie Jurij mich ansah, und versuchte nicht schon wieder ein komplett rotes Gesicht zu bekommen. Die Maske verdeckte zwar etwas mein Gesicht, doch ich war mir sicher, das er es selbst mit der Maske sehen konnte.

„Wir sind gleich da.“ Verkündete Jurij. Sein Griff festigte sich um meine Hand.

Wir fuhren eine riesige Allee entlang. Links und rechts von uns waren, in regelmäßigen Abständen, hohe Bäume gepflanzt, die von wild flackernden Fackeln beleuchtet wurden. Nachdem das Auto zum stehen kam und Jurij mir ganz Gentleman aus dem Auto half, blieb mir die Luft im Halse stecken. Vor mir tat sich ein riesiges Schloss auf. Es erinnerte mich sehr an Schloss Versaille in Frankreich. All die großen Fenster und Bögen. Es muss die gleiche Epoche gewesen sein. Hinter uns lag ein riesiger Springbrunnen, dessen Wasserfontänen Meterhoch in die Luft schossen. Rings um die weißen Mauern des Schlosses standen Fackeln und wiesen den ankommenden Gästen den Weg in sein Inneres.

Jurij stand hinter mir und legte mir zärtlich seine Hand auf die Taille, während er sich zu mir herunter beugte.

„Bist du bereit?“ Noch immer geblendet von der Imposants und Schönheit des Gebäudes sah ich zu ihm auf.

„Ich bin mir nicht sicher.“ Gab ich ehrlich zu.

„Komm.“ Sanft schob er mich nach vorne in Richtung der Fackeln. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Zoe und Kirill bereits vorgegangen waren. Mein Herz schlug mit jeder Stufe die wir erklommen immer schneller. So schnell das ich glaubte, es würde mir aus meiner Brust springen.

Die großen Türen des Palastes standen weit offen und ließen einen ersten Blick auf das was mich dort erwartete erahnen. Wir liefen einen langen Flur entlang, der mit Porträts von damaligen Adeligen geschmückt war. Auch hier hielt sich alles sehr in Gold und sah fast unheimlich edel aus. Eine weitere Tür tat sich vor uns auf. Sie war verschlossen, doch neben ihr standen 2 in Uniform gekleidete Wachmänner. Ich konnte Musik und lautes Gelächter hören, der Maskenball schien schon in vollem Gange zu sein. Nachdem die Wachmänner uns, oder eher gesagt Jurij, gesehen hatten, verbeugten sie sich vor ihm. Was auch immer Jurij berühmt machte, er schien selbst hier ein wirklich hohes Tier zu sein. Fast quälend langsam öffneten sie die Tür. Das Erste was ich erblickte, waren die riesigen Kronleuchter, die den ganzen Saal beleuchteten. Sie funkelten wie tausend Sterne. Ich stand alleine vor einer riesigen Treppe, die hinab zu den tanzenden Paaren führte. Jurij sprach auf Russisch mit einem der Wachmänner, der nickte und direkt danach verschwand. Ich überflog die Menge und versuchte Zoe und Kirill darin zu entdecken doch das war hoffnungslos, dort unten tanzten bestimmt 50 Paare und weitere 100 standen an den Seiten in Gespräche vertieft. Nachdem Jurij zu mir aufgeschlossen hatte und mich mit festen Griff an seiner Seite hielt, stoppte abrupt die Musik. Alles sah zu uns auf. Sah zu Jurij und verneigte sich. Ein ganzer Saal voller Menschen verneigte sich vor ihm. Verwirrt sah ich zu ihm auf. Sein Blick hielt streng auf die Menschenmasse vor uns, bis er meinen Blick auf ihm spürte.

„Was ist los Katherina?“ Nachdem sein Blick so streng gewesen war, erschrak es mich, wie sanft er nun mich ansah. Ich erkannte sogar etwas Sorge darin.

„Wer bist du?“ Ich trat einen kleinen Schritt von ihm weg. Überrascht ließ er mich los.

„Ich bin Jurij Kowaleskij. Du brauchst keine Angst zu haben meine Schöne.“ Noch immer lagen die Blicke aller auf uns. Wer auch immer er war, er wollte es mir noch nicht sagen und so bescheuert es klang, ich vertraute ihm. Jurijs sanfte graue Augen, die in meine blickten, ließen mich all die Menschen dort unten vergessen. Er hielt mir seine Hand entgegen, nach einem weiteren tiefen Atemzug legte ich meine in seine. Eine weitere einfache Handbewegung von Jurij reichte aus, um die Musik wieder beginnen zu lassen. Zwar schauten uns noch alle an, aber wenigstens knieten sie nicht mehr vor ihm. Langsam schritten wir die lange Marmortreppe hinunter. Fast schon direkt nachdem unsere Füße den Boden des Saales berührt hatten, hörten wir eine Stimme.

„Juroschka!“ Ich spürte, wie Jurij neben mir zusammen zuckte.

Ein etwas älterer Mann mit grauem Bart und noch helleren Augen als Jurij kam mit offenen Armen auf uns zu. Sein Anzug sah edel aus. Schwarz mit silbernen Verzierungen. Sie glänzten bei jeder seiner Bewegungen im Licht des Kronleuchters.

„Vladimir.“ Begrüßte er den älteren Mann und ließ sich von ihm in eine freundschaftliche Umarmung ziehen. Danach wanderte sein Blick zu mir.

„Und du musst Katy sein.“ Sein Akzent war viel deutlicher als der von Jurij oder Kirill. Ich musste mich sehr Konzentrieren, um überhaupt zu verstehen, was er sagte.

„Ich habe schon einiges von dir gehört mein Kind.“ Überrascht blickte ich zu Jurij, der mich nur entschuldigend ansah.

„Das ist Vladimir, der Mann, von dem ich dir erzählt habe. “ Beantwortete mir Jurij meine unausgesprochene Frage. Er war also der Mann der für Jurij und Kirill wie ein Vater gewesen war. Er sah nett aus. Irgendwie etwas eigen aber sein freundliches Lächeln führte dazu, das man sich in seiner Nähe sehr wohl fühlte.

„Freut mich Sie kennenzulernen.“ Der ältere Mann lachte und zog mich ebenfalls in eine Umarmung.

„Nenn mich bitte Vladimir. Wenn mein Juroschka dich mag, tu ich es ebenfalls.“ Seine Umarmung fühlte sich schön an und erinnerte mich an meinem Großvater. Er war genauso herzlich, sie hätten sich wahrscheinlich wunderbar verstanden.

„Entschuldige Vlad, aber ich würde ihr gerne alles zeigen.“ Vladimir entließ mich aus seiner Umarmung und übergab mich Jurij.

„Aber natürlich mein Junge. Wir werden uns bestimmt später noch einmal Unterhalten können Katy.“ Während Jurij mich mit festen Griff weiterzog, hörten wir noch im Hintergrund ein lautes: „Habt Spaß auf dem Ball meine Kinder!“

Jurijs Griff wurde immer enger, während er mich schnell durch den Saal zog.

„Jurij … du tust mir weh.“ Sofort blieb er stehen und ließ meine Hand nur los um sie Sekunden später sanft in beide seiner Hände zu legen.

„Es tut mir Leid Katherina.“ Er wirkte so besorgt. Ich strich eine aus seinem Haar herausfallende Strähne zurück.

„Was ist los Jurij?“ Er seufzte.

„Nichts, wirklich. Lass uns weiter gehen.“ Gerade als wir weitergehen wollten, hörten wir hinter uns erneut eine Stimme.

„Jurij Kovalweskij. Immer eine Freude dich zu sehen.“ Mit einer gekonnten Drehung stand ich hinter Jurij und konnte kaum einen Blick auf die mysteriöse Stimme erhaschen.

„Casandra.“ Presste Jurij aus zusammen gebissenen Zähnen hervor.

„Oh schön, du kannst dich noch an mich erinnern.“ Lachte die Frau vor uns.

„Was willst du hier?“ Jurij klang nicht weniger boshaft. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Meine Neugier stieg ins Unermessliche und irgendwie hatte ich es geschafft mich aus seinem Griff zu befreien.

„Wen haben wir denn da? Dein neues Spielzeug?“ Die blonde Frau vor mir konnte nicht viel älter als ich sein. Sie verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust, was ihren üppigen Busen nur noch mehr betonte. Er schien so schon, nur gerade so nicht aus ihrem Kleid zu fallen, denn viel Stoff bedeckte ihre Oberweite nicht.

„Casandra. Ich warne dich.“ Jurij versuchte mich wieder hinter sich zu schieben, doch ich wich seinem Versuch aus. „Katy… bitte nicht.“

„Was denn Jurij, wir wollen uns nur kennenlernen.“ Der Sarkasmus in ihrer Stimme war kaum zu überhören. Die blonde Frau war die reinste Versuchung. Sie hatte ein wunderschönes, zartes Gesicht das ganz und gar nicht zu dem Unterton in ihrer Stimme passte. Sie tat einen Schritt auf mich zu. Automatisch wisch ich etwas zurück.

„Du bist also sein neues Spielzeug, es wird viel über dich geredet.“ Ihre hellblauen Augen musterten mich von oben bis unten. Spielzeug… das hatte sie nun schon zum zweiten Mal gesagt. Was hatte das zu bedeuten.

„Casandra. Ich warne dich ein letztes Mal. Hör auf und verschwinde.“ Lachend drehte sie sich zu Jurij und kam ihn für meinen Geschmack etwas zu nah. Jurijs Angewidertem Gesichtsausdruck war zu entnehmen, dass es ihm nicht anders erging.

„Du wirst schon wieder zu klarem Verstand kommen und wenn es soweit ist, weißt du wo du mich findest.“ Und damit verschwand dieses blonde Miststück in der Menge.

Ich wusste nicht, ob ich wütend oder traurig sein sollte. Das hässliche Gefühl von Eifersucht machte sich in meiner Brust breit während in meinem Kopf immer wieder ihre Worte wiederhalten: „Neues Spielzeug.“. War ich wirklich nur ein Spielzeug für ihn? Ein kleiner Zeitvertreib? Tat er sowas öfter und wussten bereits alle davon…

„Katy…“ Seine Stimme erklang in meinem Kopf. Ich blickte zu ihm auf nicht wissend, was mein Gesicht gerade für ein Gefühl wiederspiegelte. Ich hoffte, es war neutral. Ich wollte nicht wie das kleine verletzliche Mädchen wirken.

„Es tut mir Leid. Ich wollte nie, dass du ihr begegnest. Ich wusste nicht einmal, dass sie hier ist.“ Sanft strich er über meine Wange und hob mein Kinn so an, das ich ihm in seine Augen sehen musste.

„Alles was diese Frau von sich gibt, sind Lügen. Bitte glaube nichts von dem, was sie gesagt hat. Du bist kein Spielzeug für mich.“ Ich ließ mich von ihm in eine Umarmung ziehen und schluckte all die unbeantworteten Fragen in meinem Kopf herunter. Ich wollte diesen Abend nicht durch einen Streit zerstören, denn genau das wollte Casandra. Es war nicht zu übersehen, dass sie lieber an Jurijs Seite gestanden hätte.

„Sei nicht böse auf mich, bitte.“ Dieser große Mann konnte so verletzlich wirken das es mir fast das Herz Zeriss.

„Ich bin dir nicht böse Jurij, wie könnte ich das auch.“ Erneut nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich sanft auf meine Stirn.

„Lass uns Zoe und Kirill suchen.“ Jurij grinste.

„Sicher? Möchtest du nicht lieber etwas tanzen?“ Noch bevor ich antworten konnte, zog er mich auf die Tanzfläche zwischen die anderen Paare.

Seine Hand lag auf meinem Rücken, während er mit der anderen meine fest in seiner hielt. Passend zum Takt der Musik führte er mich über das Parkett. Jurij wusste was er tat, er tanzte wohl nicht zum ersten Mal. Er drehte und fing mich jedes Mal wieder auf. Schnell hatten wir die Aufmerksamkeit der Gäste, die um uns herum standen, für uns gewonnen. Immer weniger Paare tanzten neben uns bis wir schließlich vollkommen alleine über den Boden wirbelten. Ich wusste nicht einmal, was ich tat, sondern verließ mich voll und ganz auf mein Gefühl und das Vertrauen zu Jurij.

Ein Lied nach dem anderen spielte und ich wollte gar nicht mehr aufhören bis ich Zoe alleine am Rand stehen sah. Jurij folgte meinem Blick und ließ mich gehen. Sofort eilte ich zu Zoe, die etwas verloren an einer Säule lehnte.

„Hey Zo alles okay?“ Ich legte den Arm um meine Freundin und führte sie nach draußen auf einen der Balkone, auf denen es etwas ruhiger war.

„Klar alles gut.“

„Wo ist Kirill?“ Fragte ich und wollte wissen, wie lange meine beste Freundin schon alleine war.

„Er sollte mit einem älteren Mann mitgehen. Seit dem habe ich ihn nicht mehr gesehen.“

„Hmm ... trug der Mann einen wirklich auffälligen Anzug?“

„Schwarz mit silbernen Oranmenten?“ Hakte Zoe nach. Ich nickte.

„Ja mit ihm und ein paar anderen ist er in einem der Nebenräume verschwunden.“ Ich lächelte.

„Das war Vladimir. Er ist so etwas wie Jurijs und Kirills Vater.“ Meine Freundin seufzte.

„Aber er ist schon so lange weg, ich konnte bisher gar nicht tanzen, aber wie läuft dein Abend bisher?“ Ein Blick genügte, um Zoe alles zu sagen.

„Bis auf eine kleine Ausnahme alles perfekt.“ Zoe wurde neugierig.

„Was denn für eine Ausnahme?“ Ich lehnte mich an das Geländer des Balkons und genoss die kühle Luft der Nacht.

„Ich schätze, es war eine von Jurijs Verflossenen. Sie schien nicht besonders erfreut darüber zu sein, mich mit ihm zu sehen.“ Das breite Grinsen war mir nicht aus dem Gesicht zu wischen.

„Und das macht dir gar nichts aus?“ Ich seufzte.

„Gar nichts würde ich nicht sagen aber wieso, sollte er so einen Aufriss für mich machen, wenn ich nur ein kleiner Zeitvertreib wäre?“

„Da hast du Recht und dann wäre da noch dieser verliebte Blick mit, dem er dich ständig ansieht.“

Als hätte Jurij uns gehört kam er geradewegs auf uns zu. Dieser unwiderstehliche Mann der mit dieser Maske noch geheimnisvoller aussah.

„Ist bei euch alles in Ordnung?“ Die Frage war an Zoe und mich gerichtet doch richtete sein Blick sich nur auf mich. War dies der verliebte Blick, von dem Zoe gesprochen hatte?

„Natürlich, ich werde mal wieder rein gehen und nach Kirill suchen.“ Meine beste Freundin hinterließ mir noch ein freches Zwinkern, bevor sie durch die Türen in die Massen verschwand.

Jurij schlang seine Arme um meine Taille und zog mich enger zu sich heran.

„Hab ich dir schon gesagt, wie atemberaubend schön du aussiehst?“

„Ich kann es nicht oft genug hören.“ Sein verschmitztes Grinsen ließ mein Herz höher schlagen.

„Du bist die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe.“ Jurijs warme Hand an meiner Wange brachte die Haut an der er mich berührte zum Kribbeln. Er war mir so nah, das es mir unmöglich erschien etwas anderes zu sehen und zu spüren als ihn. Ich wollte in seinen Augen ertrinken. Nie wieder etwas anderes sehen als dieses Grau, das seine Augen so mysteriös wirken ließ.

„Katy…“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. So sinnlich und Verboten.

Ich schmiegte mein Gesicht in seine Hände und ließ zu, das er mir immer näher kam. Es würde passieren und ich würde mich nicht dagegen wehren. Voller erwarten, schloss ich meine Augen und wurde erfüllt von dem Gefühl seiner weichen Lippen auf meinen. Er war sanft und vorsichtig und schmeckte so süß. Das Gefühl, das sein Kuss in mir auslöste, raubte mir den Atem und schien mich zu zerreißen. Er löste sich viel zu schnell von mir, hielt mich aber dennoch fest in seine Armen.

„Es tut mir Leid.“. Noch immer übermannt von dem Kuss musste ich erst einmal meinen Verstand wieder zusammen setzen.

„Was?“

„Es tut mir Leid das ich dich geküsst habe. Ich konnte nicht mehr widerstehen.“ Lächelnd legte ich meinen Kopf auf seine Brust. Dieser Mann war einfach zu perfekt um wahr zu sein, und jetzt entschuldigte sich dafür mich geküsst zu haben.

„Es braucht dir ganz und gar nicht leidzutun. Es war wunderschön.“ Sanft strich er mir über mein Haar und hielt mich weiter eng bei sich. Nie wieder wollte ich diese Arme verlassen. Ich hätte alles gegeben um weiterhin einfach diesen Moment leben zu können. Ich wollte nichts bereuen, wenn ich wieder Zuhause wäre, und würde jede noch so kleine Sekunde mit ihm verbringen. Ich wollte ihn.



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