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Frei gekauft

von

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Ich gehe.

Weg von dir.

Immer weiter.

Ich blicke nicht zurück.

Immer weiter tragen mich meine Füße.

Sie schmerzen.

Ich ignoriere es.

Immer mehr Distanz baut sich zwischen uns auf.

Du folgst mir nicht.

Du kannst nicht.

Du wirst es nicht tun.

Du kannst dich nicht bewegen.

Deine Augen sind starr auf mich gerichtet.

Du willst wahrscheinlich noch etwas sagen, doch du hast keine Stimme mehr.

Ich habe es beendet…

Mein Blick senkt sich niedergeschlagen.

Das mit dir und mir…

Das konnte nie etwas werden.

Du bist der erfolgreiche Geschäftsmann.

Ich … bin nur ein Kerl der seinen Körper verkauft, damit er genug Essen hat, um zu überleben.

Du hast Geld ohne Ende.

Ich muss jeden Cent zweimal umdrehen, bevor ich mir etwas kaufen kann.

Dein schwarzes Haar strahlt in der Sonne und umrahmt dein Gesicht mit der hellen, fast schon weißen Haut perfekt.

Deine ebenso schwarzen Augen stechen hervor und laden einen ein, sich darin versinken zu lassen.

Niemals hätte ich gedacht, dass es mir mal gefallen könnte, meinen Körper zu verkaufen.

Bereits als ich dich das erste Mal gesehen hatte, konnte ich dich nicht mehr aus meinem Kopf bekommen.

Du kamst vor etwa drei oder vier Monaten das erste Mal in den Club.

Du sahst dich ungläubig um und dann hattest du mich entdeckt, während ich von einem alten Mann bedrängt wurde.

Du zogst mich an dich und hast diesen Typen mit den Worten “Egal, was Sie bezahlen, ich zahle das Doppelte” weg geschickt.

Ich roch unauffällig an dir, denn das Parfum, was du getragen hattest, war wirklich sehr angenehm und es gefiel mir.

Als du mich mit diesen schwarzen Augen angesehen hattest, wusste ich, ich würde es nicht bereuen.

In dieser Nacht und in den darauf folgenden Wochen bist du immer wieder zu mir gekommen, hast dich von mir verwöhnen lassen und hast mich ausgiebig erkundet.

„Nicht nur ich soll Spaß haben”, waren deine Worte immer gewesen, wenn ich gesagt hatte, dass ich nicht verwöhnt werden wollte…

Doch jetzt war es vorbei.

Ich habe es beendet.

Ich habe mich dafür entschieden, mich von dir fern zu halten und dich nicht mehr in meine Nähe zu lassen.

„Lebewohl...”, hauche ich leise und versuche den Kloß in meinem Hals nach unten zu schlucken. „Und vielen Dank für die schöne Zeit.”

 
 

Einige Tage später tauchst du wieder im Club auf.

Ich will meinen Augen nicht trauen.

Ich rede mir ein, dass ich dich nicht wirklich sehe, sondern es mir nur einbilde.

Du beachtest mich nicht und gehst zu meinem Chef.

Aus dem Augenwinkel beobachte ich wie ihr euch unterhaltet.

Ich bekomme nur Wortfetzen mit.

„Sagen Sie mir was Sie wollen und ich bezahle es.”

In mir breitet sich ein ungutes Gefühl aus.

Ging es etwa um mich?

Oder was wollte er kaufen?

Oder wollte er eine Feier planen?

Wobei das traf wahrscheinlich eher nicht zu…

Ich widme mich wieder dem Mann neben mir.

Mir passt es nicht mehr, von jemand anderem angefasst zu werden.

Ich will deine Finger auf meiner Haut spüren.

Ich will, dass du mich besitzt.

Ich will, dich spüren.

Ich möchte dich gern bei mir haben.

Doch du gehst wieder.

Du drehst dich nicht um.

Du verlässt den Club wieder, als das Gespräch scheinbar beendet ist.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als der Mann neben mir mich eng an mich zerrt.

Mein Körper fängt an zu zittern.

„Nein“, stammle ich leise vor mich hin und sehe zur Seite.

Ich versuche vom Mann wegzukommen, doch er hält mich fest und zieht mich wieder an sich.

Er presst mich förmlich an seine Hüften, so dass ich sein Verlangen spüre.

Mich widert es an.

Ich will nicht.

Ich will das nicht mehr tun.

Ich will … weg von hier.

Ich gehe widerwillig mit dem Mann mit, lasse es schweigend über mich ergehen und beende meine Schicht für den heutigen Abend im Club.

Doch mein Chef ruft mich zu sich.

„Ich muss mit dir reden“, sagt er zu mir und ich gehe mit gesenktem Blick mit zu ihm ins Büro. „Ich hatte eben ein sehr interessantes Gespräch.“

Ich sage nichts, sondern sehe ihn einfach nur starr an.

Mein Blick geht durch ihn hindurch.

„Ich habe ein Angebot bekommen. Ich wurde gefragt, was ich für dich haben will. Ich wurde gefragt, wie viel man für dich bezahlen soll“, sagt mein Chef weiter.

Er tippt mit dem Finger auf seinem Schreibtisch herum.

Es nervt mich, denn ich will einfach nur nach Hause.

„Was haben Sie geantwortet?“, frage ich desinteressiert nach, denn eigentlich will ich es nicht wissen. „Haben Sie etwas darauf geantwortet?“

„Ich bin mir noch nicht sicher, denn du bist meine Einnahmequelle Nummer eins. Ich wäre schön blöd, wenn ich dich einfach verkaufen würde.“

Ich schweige erneut.

“Allerdings wäre es mir dann möglich, mir deine Schulden bezahlen zu lassen und noch eine kleine Extrasumme heraus zu handeln. Ich werde dir in den nächsten Tagen Bescheid geben, wie ich mich entschieden habe.”

Er lacht finster auf und schickt mich nach Hause.

Es wundert mich, dass er nicht fragt, wieso ich jetzt schon Feierabend machen…

 
 

In den nächsten Tagen lasse ich einfach alles schweigend über mich ergehen und verstecke mich hinter einer Maske.

Ich werde erneut in das Büro meines Chefs gerufen.

Er ist nicht allein.

Du bist bei ihm.

Dein Blick gleitet zu mir und du musterst mich von oben bis unten.

Suchst du nach Verletzungen?

Suchst du nach Anzeichen, dass mich jemand misshandelt hat?

Nach was suchen mich deine Augen ab?

Ich soll mich hinsetzen, also gehe ich dieser Aufforderung auch nach.

Einige Momente ist tiefste Stille im Raum, doch dann meldet sich meine Chef zu Wort.

“Ich habe mich entschieden. Ich werde ihn an Sie verkaufen, aber der Preis ist nicht gerade niedrigen. In den letzten Tagen ist nicht der erwartete Umsatz in den Kassen gelandet, da ein gewisser Jemand sich scheinbar verweigert hat oder was auch immer. Außerdem muss ich einige Zeit überbrücken, bis ich einen geeigneten Ersatz für ihn gefunden habe. Daher bin ich bereit ihn für eine halbe Million zu verkaufen. Dann könnt Ihr mit ihm machen was Ihr wollt.”

“In Ordnung”, sagst du viel zu schnell, kramst etwas aus deiner inneren Manteltasche und schreibst etwas auf den kleinen Block, den du heraus geholt hattest.

Du reißt den Zettel ab und übergibst ihn meinem Chef.

Er grinst fies und steht auf.

“Es ist schön, mit Ihnen Geschäfte zu machen”, reicht er dir die Hand und du schüttelst sie, als wenn ein Vertragsabschluss erfolgreich abgeschlossen wurde. “Der Junge gehört Ihnen. Viel Spaß.”

“Komm mit”, sagst du zu mir und stehst auf.

Vor dem Büro bleibe ich stehen und sehe zu Boden: “Wieso haben Sie das getan?”

Du drehst dich zu mir um und überwindest die geringe Entfernung zwischen uns.

Dein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt, was mir augenblicklich eine hochrote Farbe ins Gesicht treibt.

“Ich will nicht, dass dich je wieder ein anderer Mann berührt. Ich will der einzige sein, der dir nah sein kann.”

Deine Stimme ist nur ein Hauch, kaum mehr als ein Flüstern.

“Ich will dich für mich allein.”

“Aber … wie soll ich meine Rechnungen bezahlen, wenn … ich nicht mehr hier arbeite und nur dir ‘gehöre’?”

“Ganz einfach, indem du das Geld von mir bekommst. Du musst im Gegenzug nur für mich da sein, wenn ich es möchte.”

Du bist mir immer noch ziemlich nah und mein Herz schlägt mir bis hinauf zum Hals.

“O-Okay”, gebe ich leise von mir und sehe zur Seite.

Du lässt mir noch Zeit, meine Sachen zu holen und dann gehen wir aus dem Club.

Ich weiß nicht, was mich in der Zukunft erwartet, aber ich weiß, dass ich nie wieder zurück in diesen Club will.

Ich weiß außerdem noch, dass du mir niemals weh tun oder mich zu irgendwas zwingen würdest.

Ich bin vielleicht sogar etwas froh, dass du mich frei gekauft hast.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Wisteria
2017-01-12T15:05:44+00:00 12.01.2017 16:05
Moin,
ein guter OS! Das Thema ist nicht ohne.
Nur gut das es ein Happy End gibt.
Lg
Von:  Onlyknow3
2016-08-01T07:06:05+00:00 01.08.2016 09:06
Super OS, gefällt mir. Weiter so.

LG
Onlyknow3
Von:  Scorbion1984
2016-07-31T11:15:33+00:00 31.07.2016 13:15
Super OS ,ist er nun wirklich frei ?
Von:  solty004
2016-07-31T11:02:48+00:00 31.07.2016 13:02
Hei,
Das war ein sehr schönes os.
Wo man die Liebe spürt der beiden und das Leid bis zu seiner Befreiung. Doch wie wird es mit beiden weiter gehn wird Sasuke ihm besagen das er ihn liebt. Mit den berühmten drei Worten.

Freu mich auf was neues von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty


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