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Liebe führt, wie zu erwarten... nach Amerika?

Liebe führt Teil 3
von

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Planänderung

Yuriy

 

"Was für eine Beziehung habt ihr zueinander, wenn er tatsächlich glaubt, du würdest ihn bei so was belügen?"

Brooklyn ging in seinem kleinen Wohnheimzimmer auf und ab. Wie Yuriy dort gelandet war, konnte er nicht mehr genau sagen und jetzt war es zu spät.

"Ich habe nie behauptet, wir hätten eine gute Beziehung zueinander."

Das klang ungewohnt defensiv von seiner Seite, aber Brooklyn brachte das in ihm hervor. Er war sich noch nicht sicher, ob ihm das gefiel.

"Das macht das Ganze natürlich ein wenig komplizierter."

Brooklyn schien davon nicht gerade beeindruckt, im Gegenteil: Er schien ziemlich angestachelt. Das konnte Yuriy nicht wirklich nachvollziehen. Was war so gut daran, wenn etwas schwieriger wurde, als es vorher war? Vielleicht war Brooklyn doch ein wenig wahnsinnig. Wobei man das 'wenig' definitiv streichen konnte.

"Sieh mich nicht so an. Was wäre eine Aufgabe denn, ohne eine Herausforderung? So macht es doch erst richtig Spaß!"

Zweifelnd legte Yuriy die Stirn in Falten, nicht nur wegen der Aussage, sondern auch, weil Brooklyn seine Gedanken an seinem Gesichtsausdruck abzulesen schien. Das war erstaunlich, wenn man bedachte, dass er für alle anderen vollkommen ausdruckslos wirkte. Deshalb unterstellte man ihm oft, er wäre kalt. Er hatte das bis vor kurzem auch selbst geglaubt, aber das Jahr mit Kai im Heim hatte ihn einiges gelehrt.

Brooklyn grinste ihn an. Yuriy versuchte zu deuten, was das Grinsen hieß, aber er schaffte es nicht. Für ihn wirkte es herausfordernd, aber für ihn wirkte vieles herausfordernd. Wahrscheinlich war es nur ein freundliches Lächeln und er interpretierte mal wieder zu viel.

Warum saß er hier eigentlich? Warum zum Teufel saß er auf Brooklyns Bett und hörte ihm dabei zu, wie er Pläne schmiedete? Von wegen Herausforderung. Yuriys Studium war Herausforderung genug. Er hatte für so etwas keine Zeit. Würde es nicht um Kai gehen, wäre er längst nicht mehr hier.

"Naaah, Yuriy. Bin ich dir denn wirklich nicht genug? Ich gebe mir so viel Mühe und du kannst mich noch immer nicht leiden? Ich bin wirklich enttäuscht."

Der Kerl war gruselig. Wäre Volkov so gewesen, wäre ihr Leben noch mehr die Hölle gewesen, als sie sowieso schon gewesen war. Was ein Glück, dass niemand im Heim solche Fähigkeiten hatte wie Brooklyn.

Dennoch wurde ihm das hier zu blöd, doch als er aufstand, wurde er aufgehalten.

"Setz dich wieder, bitte. Ich weiß, ich mache dir Angst, aber ich brauche wirklich deine Hilfe."

"Du machst mir keine Angst!" Das war ja noch schöner! Angst, ts.

Als sich Yuriy wieder setzte, lächelte Brooklyn so zufrieden, dass er kaum glauben konnte, dass die Unterstellung nicht absichtlich passiert war, um ihn da zu behalten.

"Also, wie gehen wir jetzt vor?", sinnierte der hyperakive Engländer.

 
 

Rei

 

Es war wie in seinem Traum, nur ganz anders. Aber plötzlich stand da Kai vor ihm, dabei hatte er nur die Einkäufe nach Hause bringen wollen. Er war wie sonst auch immer, vom Supermarkt Richtung Campus gelaufen und in einer der Gassen, hatte Kai plötzlich vor ihm gestanden.

Rei wurde heiß und kalt gleichzeitig. Was machte Kai ausgerechnet hier? War er wieder am Träumen?

"Rei", hallte es ruhig durch die Gasse. Nur dieses eine Wort. Rei versuchte herauszuhören, ob Kai genauso verwundert war wie er oder ob das ein geplantes Treffen war. Er konnte es nicht sagen.

Kurz ließ er seinen Blick über Kai schweifen. Er sah müde aus, gestresst. So sehr, dass Rei ihn am liebsten in eine Decke gepackt und mit Tee versorgt hätte. Achtete denn niemand darauf, dass Kai sich nicht überarbeitete? Wusste Yuriy nicht, dass sein Mitbewohner dazu neigte, es zu übertreiben?

Das konnte er sich kaum vorstellen. Es bedeutete aber, dass es Yuriy schlicht egal war und diese Erkenntnis ließ ihn wütend werden. Kai bezahlte Yuriy das Studium, war sogar mit ihm nach Amerika gekommen und dann kümmerte es den Russen einen Dreck, wie es seinem Sponsor ging?

Rei zwang sich zur Ruhe und schnaubte. "Kai", antwortete er trocken, konnte die Vorsicht aber nicht aus seiner Stimme verbannen.

Es herrschte lange Stille zwischen ihnen, es wusste wohl keiner wirklich, was er sagen sollte. Erstaunlicherweise war es Kai, der sie mit müder Stimme brach: "Yuriy sagt, du seist Single."

"Sagt Yuriy das, hm?"

Rei konnte nicht sagen, warum diese Aussage die Wut noch weiter anheizte. Er wollte sich lieber darauf konzentrieren, warum das das Erste war, was Kai zu ihm sagte, stattdessen konnte er nur darüber nachdenken, dass Yuriy Informationen zu Kai geschleust hatte. Natürlich hatte er das. Wie hatte Rei das nicht sehen können? Er hatte sich so sehr darauf verlassen, dass Brooklyn der brillanteste und empathischste Mensch war, den er kannte und hatte dabei vollkommen vergessen, dass Yuriy nicht aus reinem Glück heraus, so lange Weltmeister gewesen war und nun ein Heim leitete. Natürlich war Yuriy intelligenter. Er hatte Brooklyn nur ausgenutzt, hatte sich in die Gruppe geschlichen und dann alles zu Kai getragen. Aber wozu? Warum ausgerechnet diese Information? Er verstand es nicht.

"Warum hast du mich angelogen?" Kais Stimme war noch immer nervenzerreißend ruhig und müde. So müde. Als hätte er eine Schlacht geführt, die schon viel zu lange andauerte. Warum kümmerte sich niemand um Kai? Das machte ihn rasend!

"Warum interessiert dich das?", fragte er viel zu schnippisch. Er wollte nicht so sein. Die Worte aus seinem Traum waren noch viel zu deutlich. Er war es, der Schluss gemacht hatte, Kai hatte nur zugestimmt. Vielleicht sogar nur aus falschem Stolz, das wusste er nicht.

"Ich mag es nicht, angelogen zu werden." Das klang für Kais Verhältnisse erstaunlich defensiv, aber was wusste er schon? Woher sollte er wissen, wie sehr Kai sich verändert hatte? So wie er gerade dastand, sah er aus, wie ein eiskalter Geschäftsmann, der nichts an sich heran ließ und dem alles egal war, außer sein Profit. Er sah so aus, wie sein Großvater. Nur müder. Beides machte ihn wahnsinnig.

Wofür hatten sie so sehr gekämpft, wenn Kai doch geworden war, wie sein Großvater?

Ein bisschen fragte er sich auch, ob das seine Schuld war. Und das verunsicherte ihn dermaßen, dass er versuchte, das Gefühl in Wut zu ertränken. Er wusste sich nicht anders zu helfen.

"Bist du deshalb hier? Weil du wissen wolltest, wer von uns gelogen hat?"

Kai schüttelte leicht den Kopf: "Dieses Treffen ist purer Zufall."

"So wie das im Park? Komische Zufälle."

Bis er das ausgesprochen hatte, war er nicht misstrauisch gewesen. Aber wenn er jetzt genauer darüber nachdachte, war es wirklich merkwürdig. Die Stadt war wirklich nicht klein und selbst wenn Kai wegen Yuriy in der Nähe der Uni wohnte, war es nicht besonders logisch, dass er ihm doch recht oft über den Weg lief. Yuriy war er noch nie außerhalb der Uni über den Weg gelaufen.

Ganz kurz flackerte Kais Blick zur Seite, was Rei die Augen verengen ließ. Sein Ex war so übermüdet, dass er seine Mimik nicht mehr gut genug im Griff hatte, um Schuldgefühle zu verstecken.

"Kai?", bohrte er deshalb nach, doch sein Gegenüber schweig eisern. Diesmal flackerte sein Blick nicht, aber die Stille war wohl eindeutig.

"Arschloch", zischte er, drehte sich um und ging.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Halli Hallo^^

ich weiß es ist ewig her und das tut mir mega leid, aber die letzten 1 1/2 Jahre hab ich an meinem ersten Buch gearbeitet, das jetzt in den nächsten Monaten veröffentlicht wird.
Sie könnte euch auch gefallen. Wenn ihr mal reinlesen wollt, die unbearbeitete Rohfassung veröffentliche ich schon eine Weile hier:
https://www.animexx.de/fanfiction/382479/?js_back=1
Das zweite Buch könnte euch gefallen, der Hauptcharakter heißt nicht umsonst Kai ;) Aber es dauert noch ein wenig, bis ich beginne das zu veröffentlichen.

Ich werde diese Story auf jedenfall noch zu Ende schreiben^^ Aber ich weiß nicht, wie regelmäßig ich es schaffe weiter zu schreiben.
Ich würde mich wirklich sehr über Kommis freuen (im Prose Bereich bin ich da ein wenig auf Entzug gesetzt worden).

Bis möglichst bald!

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mabisu
2019-07-04T20:57:10+00:00 04.07.2019 22:57
Heeeeeyyyyyy >.<
Du meine Güte ich hab so lange nicht wirklich hier rein geschaut und dann das * . * einfach toll :3
Tschuldigung kurz die Coolness wieder einsammeln >.<
Ähm ja zum wesentlichen ^^
Es ist immer wieder überraschend wie Brook und Yu miteinander um gehen und subtil ihren Willen aufzwingen :D ich liebe die beiden auf einem Haufen ^^

Und da steht Kai plötzlich vor Rei :D Du schaffst es wieder dass man unglaublich gut mit Rei mitfühlen kann. Die Sorge um Kai weil er ihm einfach nicht egal ist und los lässt. Die Wut,die Verzweiflung. Ich kann auch verstehen, dass Rei sich Kai gegenüber so verhält er ist überfordert. Überfordert von dem was er fühlt, weil er sich nie die Chance gegeben hat i-was zu verarbeiten. Und doch gefällt ihm sein Verhalten nicht ^^ Ja es ist leichter wütend zu sein als sich tiefer mit seiner Situation auseinander zu setzen.
Am Ende dachte ich die ganze Zeit nur: Kai sag was oder halt ihn fest sonst läuft Rei wieder weg >.< und dann geht er >.<

Nach wie vor mag ich dein Schreib-Stil sehr gerne :) einfach flüssig und es regt die Vorstellungskraft an.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute bei deinem Vorhaben ^^
Liebste Grüße
Von:  --Lucy--
2019-04-27T21:42:22+00:00 27.04.2019 23:42
Es geht weiter wuhu :)
Schön, mal wieder etwas von dir zu lesen, war ganz überrascht, als ich eben rein geschaut habe.

Es war zwar kurz, aber trotzdem gut und ich hoffe, das du bald die Zeit findest weiter zu schreiben. Ich mag echt gerne wissen, wie es mit den beiden weiter geht, denn zurzeit sieht es ja eher weniger gut zwischen den beiden aus :c

Liebe Grüße und viel Erfolg mit deinem Buch :)


Antwort von:  Lyndis
27.04.2019 23:45
Wuhuu und schon der erste Kommentar!

Ja, sieht wirklich nicht so prickelnd aus, ne? Und mit dem Treffen haben sie Brooklyns Plan komplett zunichte gemacht :(
Das wird echt schwierig.

Ich bin ja selbst irgendwie gespannt, wie es weiter geht XD Tut echt gut, mal wieder was zu schreiben, was nicht schon komplett durchgeplant ist^^

Danke, dass du so geduldig gewartet hast^^

LG
Lyn


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