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2020

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Tontiere

Futakuchi Kenji: Wie wir ja bereits in dem letzten Interview erfahren haben, haben Sie mit Ihrem Kameraden Kuroo Tetsurou eine Wette abgeschlossen. Was genau war das für eine Wette?

Bokuto Koutarou: Hoho …Ja, genau! Die Wette war eigentlich einfach. Wir haben darum gewettet, ob denn nun ein Blocker oder ein Wing Spiker den entscheidenden Punkt im Spiel machen wird.

Futakuchi Kenji: Letzten Endes hat ja das Blocken den letzten Punkt eingebracht. Wer muss denn nun den Einsatz einlösen?

Bokuto Koutarou: Haha … Das bin dann wohl ich. Ich darf nun mit Ushijima einen Töpferkurs belegen …

Futakuchi Kenji: Das klingt ja sehr spannend.

Bokuto Koutarou: Ich hoffe, dass ich dort auch eine Eule töpfern kann …

 

***

 

Unruhig hibbelte Koutarou auf seinem abgestammten Platz, auf dem Boden vor dem Sofa, hin und her. Vor ihm auf dem Wohnzimmertisch hatte er etliche Prospekte ausgebreitet, schob diese gelegentlich von einer Tischseite zur anderen. Wann immer er mit dem Inhalt eines Prospektes nicht zufrieden war, landete das zusammenfaltbare Papier achtlos auf dem Boden. Inzwischen hatte diese auf Art und Weise schon ein kleiner Stapel Prospekte neben ihm Platz gefunden. Nach und nach verwandelte er die sonst so penibel aufgeräumte Wohnung seines Freundes immer mehr in ein Schlachtfeld – und das ganz ohne die Hilfe seiner besseren Bro-Hälfte. Erneut flog ein Blatt im hohen Bogen von dem Tisch, segelte zu Boden – genau vor den Füßen von Wakatoshi.

„Bokuto-kun.“ Mal wieder zog Wakatoshi eine eher förmliche und höfliche Anrede dem Nennen des Vornamen vor. Der Angesprochene sah auf.

„Hm?“

Wakatoshi hätte sicherlich gerne die Arme vor der Brust verschränkt. Doch das Tablett mit einer Tasse Tee für seinen Gast hielt ihn davon ab. Den bösen und mahnenden Blick ließ er sich nun dennoch nicht nehmen.

„Das ist meine Wohnung.“

„Hmhm..“ Koutarou legte seinen Kopf schief.

„Dir ist schon klar, dass du das Chaos nachher beseitigen darfst?“

 

Koutarou verzog sein Gesicht zu einer Grimasse, das den Ushijima nur zu sehr an seinen besten Freund erinnerte. Ein kurzes Schmollen folgte, dann kam die Einsicht. Immerhin würde Wakatoshi ihm Hausverbot erteilen, wenn er die heiligen ausregeln brach. Die Eule grummelte etwas Unverständliches, gab sich aber geschlagen. Und das war wahrscheinlich besser so.

Während Wakatoshi das Tablett mit dem Tee auf dem Tisch abstellte, begann Bokuto erneut sich über die Prospekte her zu machen, diese über den Tisch hin und her zu schieben. Dabei hätte er fast den Becher mit dem heißen Tee umgeworfen. Verständlicherweise stellte Ushijima den Keramikbecher nun lieber außerhalb der direkten Reichweite von Koutarou auf einen sicheren Platz ab.

„Hast du schon einen interessanten Töpferkurs gefunden?“, fragte Wakatoshi schließlich.

Koutarou verzog abermals das Gesicht. Er gab einen pfeifenden Eulenschrei von sich, ließ seinen Kopf nun auf die Tischplatte fallen. Auch ohne große Worte konnte man mit einer gewissen Bokuto Kenntnis herauslesen, dass noch kein interessanter Töpferkurs für Koutarou dabei gewesen war.

„Können wir das alles nicht vergessen? Das mit dem Töpferkurs? Ich schenke dir stattdessen auch ganz viel Liebe!“, fragte Koutarou hoffnungsvoll. Doch schien sein Freund von dieser Art das alles anzugehen wenig begeistert zu sein.

„Nein. Ein Mann hat zu seinem Wort zu stehen!“ In diesem Punkt schien das Ace der japanischen Nationalmannschaft keine Widerrede zu dulden.

„Aber!“, versuchte Koutarou es erneut und erntet prompt einen mahnenden Blick von seinem Freund.

„In keinem dieser Kurse wird das Töpfern von Tieren angeboten …“ Sein erneuter Versuch der Beschwerde war nun leiser und ein wenig zaghafter geworden. Dennoch mangelte es ihm nicht an seiner Begeisterung.

„Natürlich nicht.“, antwortete Wakatoshi als sei dies das Selbstverständlichste der Welt – was es wahrscheinlich auch irgendwo war, „Man töpfert bei solchen Kursen immerhin eher Vasen, Becher oder Schalen!“

Koutarou sah schmollend zu seinem Freund auf, beobachtete wie dieser sich nun erhob und langsam aber sicher in Richtung Küche ging. Kurzerhand entschloss er sich dazu diesem zu folgen, erhob sich rasch und wäre bei dieser Aktion fast auf den am Boden liegenden Prospekte ausgerutscht. Gerade noch so konnte er aber das Gleichgewicht wieder erlangen, folgte seinem Freund in die Küche.

„Ich habe aber kein Interesse daran eine dumme Schüssel zu machen! Ich möchte eine Eule machen! Und eine Kuh!“

Eventuell auch eine Katze. Aber das würde davon abhängen wie nett Kuroo sich in der Zeit bis zu dem eventuellen Töpferkurs benehmen würde. Wenn er ihn weiterhin auslachen und sich über ihn lustig machen würde…. Nun dann würde er definitiv keine Katze bekommen.

„Eine Kuh?“, fragte nun Wakatoshi, hielt in seiner Bewegung etwas aus dem Kühlschrank zu holen inne. Er schien reichlich irritiert. „Warum möchtest du eine Kuh machen?“

Dass Koutarou wegen seiner Affinität für Eulen eine Eule töpfern wollen könnte, schien halbwegs verständlich. Doch konnte Wakatoshi nicht nachvollziehen, was denn der Auslöser für das Verlangen nach einer Tonkuh sein könnte

Koutarou verdrehte auf diese Frage nur die Augen: „Duuuuuuhhh…“ Er stemmte ein wenig entsetzt die Arme in die Seite. „Natürlich weil ich in dir meinen liebenswerten Herr Kuh gefunden habe!“

Das war zumindest für ihn ziemlich selbstverständlich. Selbst wenn der Andere es vielleicht nicht so sehen mochte. Dann ließ er seine Arme sinken und überbrückte die restlichen Meter zwischen ihnen. Er legte seine Arme um den Oberkörper des Größeren, stahl seinem Herrn Kuh-kun einen Kuss.

„Ich übernachte heute hier!“, entschloss er, „Bei dem Regen geh ich nun wirklich nicht mehr nach Hause.“ Kurzes Schweigen. „Was gibt es zu essen?“

Das Thema Töpferei würde noch früh genug wieder aufkommen – dessen war sich Bokuto leider ziemlich sicher. Diesem Kurs würde er nicht entkommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kim_Seokjin
2016-11-17T19:59:13+00:00 17.11.2016 20:59
Weißt du, dass ich bei Futakuchi's Kommentar zu den Tontieren:
Das ist sicherlich spannend.. Jedes Mal seinen spöttischen Tonfall und Grinsen im Kopf habe?

Ach ja und habe ich erwähnt, dass dies mein absolutes Lieblingskapitel ist? Ne, oder? Es ist es. Weil Ushijima, Bokuto und ein Töpferkurs hören sich einfach nur nach mega viel Spaß an. :'D

So, aber nun weiter. Die Anfangsszene hat mich wieder grinsen lassen. Bokuto, der Chaos anrichtet und Ushijima, der drohend im Türrahmen steht. Aber ob er wirklich Ordnung macht bzw. sie lang genug anhält? O.O
Bokuto's Gegenvorschlag ist so liebenswert bzw. sein Versuch und er wird gleich niedergeschmettert. Tz! So viel liebe für die Eule und seine Tontiere. Das ist auch viel interessanter, als Schalen und Vasen - werter Herr Ushjima!!!
Außerdem soll der sich mal glücklich schätzen, dass er eine Kuh bzw. ein Rindvieh machen will wegen ihn. Ich stell ihn mir ein wenig perplex vor, nach der Erklärung. Was ihn zu diesem Zeitpunkt ja wieder etwas liebenswert macht. Bokuto's Entscheidung über Nacht zu bleiben und damit dezent das Thema zu wechseln finde ich auch super! Ist Kuh-kun dann noch überrascht oder resigniert er schon? :)


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