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Wichtelrunde

Adventskalender 2016
von

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15. Türchen

15. Türchen
 

Sayori mochte den Winter. Es war ein wunderschöner Anblick, wenn Frost und Schnee die Landschaft bedeckten und alles in ein herrliches Glitzern hüllten. Man konnte sich am Abend mit einem warmen Tee hinsetzen, eine Kerze gegen Dunkelheit und Kälte entzünden und einfach dieses wohlige Gefühl genießen.

Und sie liebte Weihnachten. Das Fest der Liebe. Diese fröhliche, harmonische Stimmung. Anderen mit Geschenken eine Freude zu machen. Das leckere Essen. Die schöne Dekoration. Sie fand, wenn einem dabei nicht das Herz aufging, hatte man definitiv etwas falsch gemacht.
 

Auch das Wichteln fand sie eine gute Idee. Es war ein Zeichen des Zusammenhalts, dass alle daran.

Zudem wusste sie bereits bevor sie einen Namen zog, was sie verschenken würde. Denn da gab es noch etwas, dass ihr an Weihnachten gefiel.

Das Backen.

Am liebsten zusammen mit Freunden und auch mit immer wieder neuen Rezepten. Und mit selbstgemachtem Weihnachtsgebäck als Geschenk konnte man auch nicht so weit daneben liegen. Sie hatte sich sogar schon einige interessante Rezepte herausgesucht, die sie nur noch umsetzen würden müsse. Und genau das tat sie.
 

Am Tag vor der Weihnachtsfeier stellte sie sich mit Yuki und einigen anderen Schülerinnen in die für Schüler zugängliche Küche, die sonst für die Back- und Koch-AG, sowie auch ab und zu im Unterricht, genutzt wurde und sie begannen, gemeinsam die weihnachtlichen Leckereien her zu stellen. Es ging nicht nur um das Gebäck, sie hatten auch ihre Freude daran. Als es zum Dekorieren kam, machte sich Yuki einen Spaß daraus, ihr flüssige Schokolade auf die Nase zu streichen und einige bunte Streusel darauf zu verteilen.

„Hey, mit Essen spielt man nicht.“, mahnte sie, konnte jedoch ein leichtes Lachen nicht unterdrücken und auch das Lächeln auf ihren Lippen verriet sie. Ebenso wie die Tatsache, dass sie ihrer Freundin im Anschluss an ihre Worte eine Prise Puderzucker entgegen pustete. So ging das einige Minuten weiter, bis jede Schülerin im Raum etwas Deko im Gesicht hatte und sie sich noch immer herzhaft lachend wieder mit dem Verzieren des Gebäcks beschäftigten.

Mehrere Stunden hatten sie in der Küche zugebracht und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Es gab kleine Leckerbissen mit Kokos, mit Orange, klassische mit Schokolade oder Nuss, aber auch etwas ausgefallenere mit Inger oder Chili zur Schokolade.

Sayori verstaute ihren Anteil in einer Keksdose, wobei sie die Stücke, die sie zu verschenken gedachte, in eine durchsichtige Plastiktüte tat, die sie anschließend mit einem roten,  zu einer Schleife gebundenen Band verschloss. Jetzt galt es nur noch, das Geschenk bei der Feier zu übergeben.
 

Lange musste sie nicht suchen, um ihr Wichtelkind zu finden. Sie fand Yagari in der Nähe des Eingangs, von wo aus der Ethik-Lehrer mit seinem wie üblich distanzierten Gesichtsausdruck ein Auge auf die ein- und ausgehenden Schüler hatte. Noch bevor sie ihn erreicht hatte bemerkte er sie und sie zögerte einen Moment, als er leicht die Stirn runzelte, doch schollt sie sich innerlich dafür. Sie hatte ein Geschenk zu übergeben, da würde sie ja wohl etwas Mut aufbringen können, um an den durchaus respekteinflößenden Mann heran zu treten. Also setzte sie ein freundliches Lächeln auf und ging weiter auf ihn zu.

„Frohe Weihnachten.“, wünschte sie und hielt ihm den Beutel entgegen, den sie zuvor noch eine selbstgebastelte Papiertüte mit Tannenbaummotiv verpackt hatte. „ich hoffe, es ist etwas nach ihrem Geschmack dabei.“

Zunächst nahm der das Geschenk wortlos entgegen, sah hinein. Doch als er wieder aufsah, zierte ein schmales Lächeln seine Lippen und er bedankte sich. Doch noch im selben Moment, als er sprach, wurde es einige Meter neben ihnen lauter und eine Traube von Schülern bildete sich. Es klang nach einem Streit.
 

Sofort war sein Lächeln wieder verschwunden und ein genervter Ausdruck trat stattdessen auf seine Züge.

„Entschuldige mich, ich muss mich darum kümmern.“, meinte er und verschwand nach einem leichten Kopfnicken in Richtung des Lärms.
 

Sayori sah ihm hinterher und atmete dann etwas erleichtert aus.

„Das wäre geschafft.“, murmelte sie mehr an sich selbst gewandt, ehe sie sich wieder auf den Weg zurück zu Yuki und den anderen machte.



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