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The Value of Something we lost.

... and maybe find again.
von

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Ich sagte bereits, dass uns erst dann bewusst wird, wie wichtig uns eine Sache war, wenn sie uns aus den Händen gleitet. Wenn wir keine Macht mehr darüber haben, ob wir uns ihr stellen wollen oder nicht.

Das wieder zu beschaffen, was wir verloren haben, kann uns eine Menge Kraft geben. So viel, wie wir nie geglaubt hätten zu besitzen. Es verleiht uns Mut, Energie, Motivation und vor allem Hoffnung.

Manchmal ist diese Hoffnung aber auch viel zu groß – denn gleichzeitig steigen unsere Erwartungen, dass wir unser Ziel erreichen können und werden.

Ich hatte damals mein Ziel erreicht. Ich hatte es erreicht und geglaubt wieder festhalten zu können und dann... das. Mit einem Schlag kann einem bewusst gemacht werden, dass es nie in unseren Händen lag. Dass nie wir die Entscheidung darüber treffen konnten, was geschehen würde und was nicht. Wir konnten es nur beeinflussen. Und der kleine Teil von uns, der dazu in der Lage war, durch die Zeit zu reisen und durch die Dimensionen, hatte eine größere Chance Dinge zu bewirken, die anderen verwehrt blieb. Das ließ uns mächtig fühlen.

In Wahrheit aber... waren wir nicht kleiner als alle anderen auch.

Denn auch wir hatten uns an Regeln zu halten: Keine Paradoxen entstehen zu lassen. Was das bedeutete, hatte ich bereits sehr früh lernen müssen.

Und auch der Doktor hatte anderen immer wieder erklären müssen, dass er nur zu einem kleinen Teil Dinge beeinflussen konnte. Manche Ereignisse durften nicht verändert werden. Manche gutgemeinte Tat wäre fatal für das ganze Universum gewesen.

In dem Moment, in dem ich ihn ein weiteres Mal verlieren sollte und dieses Mal für immer, wurde es mich schmerzhaft bewusst, dass wir nie vollkommen frei handeln konnten. Wir waren immer beeinflusst von anderen – oder von etwas anderem. Trotzdem fühlten wir uns frei, solange wir nur unser Leben bestimmen konnten.

Und das konnte ich nicht.

Ich wollte meines mit dem Doktor verbringen. Ich wollte mit ihm leben, reisen, … und alles, was mir nun blieb war zuzusehen, wie er wieder zu einem anderen wurde. Vermutlich einem vollkommen anderen.

 

Mit einem Schlag glühte nicht nur mehr seine rechte Hand, sondern auch seine linke und die Energie, die nun mehr auch durch die Kragenweite seines Anzugs schoss, ließ wissen, dass es soweit war.

Wir konnten zu dritt nur in Ungläubigkeit zu ihm starren und abwarten, bis es vorbei wäre. Ein Akt von wenigen Sekunden, die mir wie die halbe Ewigkeit meines Lebens vorkamen. Aber... was als nächstes geschah...

„Also... wo waren wir?“ Seine Hände glimmten immer noch, wenn auch weitaus weniger als zuvor. Er begutachtete sie, schien kurzzeitig nicht weniger verwirrt als wir. Zumindest für ein paar Sekunden.

Der Doktor hockte sich zu dem Glas an der Zentralsteuerung der TARDIS, blickte in dieses, welches die berühmte Hand beherbergte. Der Aufleuchten verschwand, als sein Atem gegen das Glas traf.

„Seht ihr? Habe die Regenerationsenergie genutzt um mich zu heilen, aber sobald das geschehen war, musste ich mich nicht verändern! Ich wollte es nicht, warum auch?“

Er richtete seine schief sitzende Krawatte mit seinem typisch überlegenen Gesichtsausdruck, den er immer trug, sobald er über ein Problem triumphierte, „Seht mich an! Damit die Energie mich nicht vollständig erfasst, habe ich den Rest in dieses biologisch passende Gefäß umgeleitet, sprich, meine Hand – meine Hand dort. Meine handliche überschüssige Hand!“

Er stand auf und blickte zu mir. „Erinnerst du dich? Weihnachten? Sycorax? Habe meine Hand in dem Schwertkampf verloren? Das ist meine Hand. Was denkst du?“

Ich konnte es immer noch nicht fassen. Er konnte reden, so viel er wollte, aber es ging einfach nicht in meinem Kopf, welch unsagbares Glück wir hatten...

„Du... bist immer noch du?“

„Ich bin immer noch ich.“

Mehr wollte ich in diesem Moment nicht hören.

Und jetzt, wo wir die zweite Chance hatten, wo es endlich für ein paar Sekunden in diesem Chaos aus Zeit und Raum und Daleks ruhiger wurde, fanden sich unsere Arme um den jeweils anderen, hielten einander fest und sicher und wollten nicht mehr loslassen. Ich vergrub meine Nase in dem Stoff seines Jacketts, konnte den herben Geruch wahrnehmen, den ich so mochte und den ich viel zu lange nicht mehr bei mir getragen hatte.



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