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Spooky Bedtimestories

Winterwichteln 2016
von

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Es war mal wieder so weit. Sakura konnte nicht schlafen, obwohl sie sich eigentlich hätte freuen müssen. Immerhin hatten sie aus ihrer letzten Schlacht einen Sieg errungen, aber stattdessen geisterten ihr die Schreie der Verletzten und Sterbenden im Kopf herum, von dem ganzen Blut mal abgesehen. Sie schauderte, als sie sich leise und mit einer Taschenlampe bewaffnet aus ihrem Zimmer stahl. An den Kerzen verbrannte sie sich eh nur die Finger. Vorsichtig schielte sie um die Ecke und ließ den Strahl der Taschenlampe durch den Flur huschen. Eigentlich sollte ihr hier nichts passieren, immerhin war sie in einer Zwischenwelt, aber man wusste ja nie. Es gab

sicherlich auch ruhelose Seelen, die ihnen hierhin folgen konnten, oder aber einer der Gefangenen brach aus. Allein der Gedanke ließ sie auf quiecken, ehe sie schnell ihre Hand vor den Mund legte und die Taschenlampe ausknipste. Nur für den Fall jemand hätte sie gehört. Das dies allerdings nur dafür sorgte, dass sie nun noch mehr Angst hatte, war von ihr nicht bedacht worden. Natürlich hörte sie nun überall ein Kratzen und Schlürfen. Mit zittrigen Fingern versuchte sie die Taschenlampe nun wieder anzumachen und es gelang ihr doch tatsächlich auch. Aber der nächste

Schreck folgte schon auf dem Fuße. Das Licht fiel auf eine Person nicht unweit von ihr. Dieses Mal kam ein Schrei über ihre Lippen und die Taschenlampe wurde im hohen Bogen weg geschmissen. Ihr Lichtpegel wanderte während dem Flug hin und her, ehe er nach dem Aufprall auf dem Steinboden noch einmal flackerte und dann ausging.

Zitternd und panisch stand sie nun einfach da und wartete darauf, dass etwas passierte. Als sie dann ihren Namen rufen hörte und dies nicht einmal eine unbekannte Stimme war, kam sie sich einen Moment ziemlich dumm vor. Sie hörte Schritte, ehe der Flur in ein sanftes Licht getaucht wurde und sie Azura erkannte. Erleichterung und Scham überfluteten sie zugleich, während sie spürte, wie ihre Wangen wieder einmal zu glühen begann. Eine Eigenschaft, die sie sich einfach nicht abgewöhnen konnte, egal wie stark sie es auch versuchte.

„Sakura, was machst du hier?“, wollte Azura wissen und betrachtete die Jüngere mit besorgter und nachdenklicher Miene. „Du solltest längst schlafen.“

Die Rotfärbung auf ihren Wangen nahm einen dunkleren Ton an und sie schlug die Augen nieder. Natürlich sollte sie dies, aber sie fand keine Ruhe. „H-Hast du vielleicht e-etwas Zeit?“, nuschelte sie leise und schielte zu der Blauhaarigen. Diese hatte ihren Kopf ein wenig geneigt und betrachtete sie aus ihren wässrigen Augen neugierig. „Ich … würde gerne eine Geschichte von dir hören.“

„Ich dachte, du magst meine Geschichten nicht, weil sie dir zu gruselig sind.“, kam die überraschte Antwort. Sakura war alles lieber, als wenn sie jetzt alleine weiter hierherum schleichen würde und sich ihren Hirngespinsten hingeben würde.

„D-Doch tue ich.“, gab sie stotternd und leise von sich. „Kannst du mir eine erzählen?“
 

***
 

Saizo, der im Schatten gestanden hatte, nachdem er den Lärm gehört hatte, entspannte sich langsam wieder. Es waren keine Eindringlinge. Nur eine unruhige Sakura, die nun wohl in guter Gesellschaft war. Er zog sich leise wieder zurück und warf nur einen kurzen Blick auf seinen Bruder, den es wohl ebenso aus dem leichten Schlaf gerissen hatte, wenn er sich überhaupt schon in seinem Bett befunden hatte.
 

***
 

„Stören wir Mozu nicht, wenn wir...?“, unsicher blieb Sakura im Türrahmen stehen, als sie auf den flimmernden Fernseher sah und die auf dem Sofa schlafende Mozu. Azura schüttelte nur den Kopf und setzte sich auf den Hocker vor dem großen Ohrensessel. Sakura verharrte noch einen Moment an der Stelle, ehe sie der Aufforderung von Azura nachkam und sich in den Ohrensessel setzte.

„Sie schläft schon seit einer Stunde und hat die ach so wichtige Folge Greys Anatomie verpasst,die sie sich extra die ganze Woche aufgenommen hat.“, erklärte die Blauhaarige ruhig, auch wenn Sakura glaubte, dass sie einen genervten Unterton heraus hören konnte. Aber vielleicht täuschte sie sich auch. Warum sollte Azura auch genervt sein? Es war bekannt, dass Mozu sehr von der Serie angetan war, ebenso wie sie regelmäßig auf dem Sofa einschlief. Vielleicht half das dem Mädchen auch die Bilder der Schlachten zu vergessen. Sakura drehte ihren Blick zum Fernseher

und versuchte mit dem Szenario klarzukommen, welches gerade gezeigt wurde. Eine Frau, wahrscheinlich Ärztin schlug die Tür zu und ließ einen Mann mit offenen Mund dort stehen, ehe er sich wieder fasste und mit einer Faust auf den Tisch oder was auch immer es war, zu schlagen. Sie zog ihre Stirn kraus, weil sie nicht verstand, warum sich das Paar, wenn es denn eines war, sich gestritten hatte.

„Mach dir keine Gedanken, die Zwei vertragen sich eh wieder.“ Dieses Mal war sie sich sicher, dass Azura genervt war und wandte sich etwas verlegen, weil sie sich hatte ablenken lassen, wieder zu der Älteren. Diese zuckte mit den Schultern und sah gelangweilt zu dem Bildschirm. „Es ist immer dasselbe. Irgendein Drama passiert. Sie streiten sich, gehen sich aus dem Weg und finden dann doch wieder zusammen. Irgendwie. Mozu sitzt dann immer hier und seufzt wohlig vor sich hin,

während sie ein Kissen an sich drückt.“

„Azura, du magst die Serie nicht, richtig?“, wollte Sakura das offensichtliche wissen und die Angesprochene schenkte ihr ein mildes Lächeln.

„Sie ist mir zu langweilig. Ich brauche … uhm... etwas mehr zum gruseln und schaudern. Sagen wir The Walking Dead oder Hannibal, dass sind Serien, die ich mag.“

Sakura lief es eiskalt den Rücken hinunter. Sie hatte von ihnen gehört, aber mehr auch nicht.

„Reicht es nicht, was wir erleben, was das angeht? Dann ist es doch angenehmer, wenn man sich so etwas, wie Grey's Anatomy anschaut oder Rote Rosen oder wie die Telenovela heißt die Takumi und Ryoma immer schauen.“

„Hm?“ Überrascht hob sich eine feingeschwungene Augenbraue, ehe Sakura aufmerksam betrachtete wurde. „Deswegen kannst du also nicht schlafen.“

Die Jüngere nickte langsam.

„Na dann erzähl ich dir eine Geschichte und versuche sie nicht zu gruselig werden zu lassen, damit du wirklich etwas Ruhe findest.“

Sakura lächelte schwach, während sie spürte wie ihre Augen zu brennen begannen und sich schon die erste Träne ihren Weg über die Wange bannte. „Hör auf zu weinen. Es ist nicht schlimm.

Nicht jeder ist für die Schlacht geschaffen.“

„Aber... aber..“ Azura schüttelte ihren Kopf und wischte die Tränen weg. Ihre Finger waren immer

noch kühl. Ob sie jemals warme Hände hatte?

„Nicht jeder ist dafür geschaffen und jetzt lass mich beginnen. Ich verspreche dir auch, dass sie nicht mit dem Satz endet Und dann hat sie geweint.“

Mozu schnarchte laut auf, als würde sie ihre Zustimmung dafür geben, was logischerweise völlig unsinnig war. Dennoch sah Sakura zu ihr und erwartete, dass sich das Mädchen gleich wach an sie wenden würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Delacroix_
2017-02-16T21:27:38+00:00 16.02.2017 22:27
Oh mein Gott, das Cover passt ja perfekt zur Story.
Wie süß ist das denn? *quietsch*
 
(Nein, dieser Kommentar wird nicht mehr sinnvoller, aber ich habe den OS ja auch schon gelesen gehabt und natürlich für niedlich befunden.^^)
Antwort von:  Kim_Seokjin
16.02.2017 22:48
Fast perfekt. Es ist keine Taschenlampe. ;)

(Haha. Es ist nicht schlimm, dass er nicht sinnvoller ist. Mich hast du damit sehr zum Schmunzeln gebracht. XD)


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