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Diamonds Are A Girl's Best Friend

Wichtelgeschichte für _Natsumi_Ann_
von

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Diamonds Are A Girl's Best Friend

Gläserne Vitrinen und lange Tische mit gläserner Oberfläche prägten den Raum, der in einer stilvollen Mischung aus klassischer Antike und barockem Überfluss ausgestattet war. Auf einzelnen brusthohen Säulen waren besondere Einzelstücke ausgestellt, beleuchtet von gut versteckten Spotlights zwischen den prachtvollen Kronleuchtern an der Decke, die die schillernden Juwelen und filigrane Schmiedekunst noch einmal ganz besonders hervorhoben und in Szene setzten.

 

Dicke Teppiche schluckten die Geräusche von Schritten auf dem Boden, so dass lediglich die leise, unaufdringliche Musik im Hintergrund so wie das bewundernde Murmeln und leise Gelächter der ausnahmslos gut gekleideten Besucher des Juwelierladens zu hören waren.

 

„Guten Tag, kann ich Ihnen behilflich sein?“

 

Minako Aino blickte von dem zierlichen Anhänger in Form einer Schneeflocke, deren innerster Stern mit einem goldenen Edelstein besetzt war auf und in das höflich lächelnde Gesicht einer Frau Mitte Zwanzig. Ihr Namensschild trug die Aufschrift „Emeraude Green.“

 

„Vielen Dank. Ich bewundere gerade nur Ihre neueste Kollektion“, erwiderte Minako und versuchte so ruhig und gelassen wie möglich zu bleiben. Mit etwas Glück würde sie die Dame mit ein paar einfachen Worten wieder abwimmeln können und sich dann in Ruhe weiter umsehen können.

 

„Oh ja, unsere neue  Winterwunderland-Kollektion hat in der Tat viele Fans und täglich kommen neue hinzu! Und ebenso schnell sind manche Stücke auch wieder weg. Haben Sie vielleicht  bereits ein bestimmtes Objekt im Auge?“

 

„Oh nein. Ich bin noch dabei alles auf mich wirken zu lassen.“ Minako machte Anstalten einige Schritte weiterzugehen, doch die Dame war sofort wieder neben ihr.

 

„Darf ich Ihnen dann vielleicht ein paar der besonderen Highlights persönlich vorstellen? Wie ich sehe tragen Sie Ohrringe, vielleicht wären dann diese hier…“

 

Ehe Minako noch weiter Protest einlegen konnte, deutete die Verkäuferin bereits auf einige weitere Schmuckstücke.

 

‚So viel also dazu mich einfach ein wenig umzuzusehen…‘, seufzte Minako innerlich. Aber vielleicht war sie in der Hinsicht auch einfach ein bisschen zu naiv gewesen. Sie mochte zwar selbst ein Idol sein und seit nun mehr fast drei Jahren äußerst erfolgreich auf der Bühne stehen. Doch abgesehen von Talkshows und einigen Abendparties bei Sponsoren und Firmen-Events hatte sie nicht wirklich Erfahrung im Umgang mit der echten High Society oder deren Leben. Natürlich besaß auch Minako durchaus einiges an Markenartikeln, als Idol unter dem ständigen wachsamen Auge der Medien und vor allem auch der Fans, konnte sie es sich immerhin kaum leisten, nicht einem gewissen Stil- und Modestandard zu entsprechen. Aber ein Eigentümer-geführtes Juweliergeschäft wie das „La Lune“ war offensichtlich doch nochmal eine ganz andere Liga als eine Boutique für Louis Vuitton Taschen.

 

Minako war äußerst überrascht gewesen, als ihre Managerin ihr mit strahlenden Augen berichtet hatte, dass ausgerechnet „La Lune“ sie für eine ihrer nächsten Kollektionen als Model für ihre Kampagne haben wollten. Und das nicht aufgrund einer Anfrage der Agentur – nein, D.A. Diamond, der Eigentümer und Chefdesigner höchstpersönlich hatte bei ihrer Agentur angefragt!

 

Minako schüttelte immer noch den Kopf wenn sie nur daran dachte. Warum sollte jemand wie D.A. Diamond ausgerechnet jemanden wie sie als Model für seine nächste Schmuckkollektion haben wollen? Insbesondere da solche Verträge für gewöhnlich bereits viele Monate im Voraus geschlossen wurden und es bereits ausreichend Gerüchte darüber gab, wer das nächste Gesicht des „La Lune“ werden sollte. Natürlich war sie geschmeichelt, so eine Gelegenheit ergab sich immerhin nicht jeden Tag und die Schmuckstücke waren nicht umsonst stets heißbegehrt bei jedem, der sie sich leisten konnte. Und an Schönheit um solch ein Angebot anzunehmen mangelte es ihr gewiss auch nicht, soviel Selbstbewusstsein hatte sie durchaus.  Zumal „La Lune“ weder die erste noch die letzte Schmuckmarke wäre, die sich mit Hilfe eines Idols neue Märkte bei jüngeren Kundinnen und eine Auffrischung des eigenen Images erhoffte.

 

Aber trotz all diesen durchaus logischen Gründen, die ihr auch ihre Managerin nicht müde geworden war immer wieder zu unterbreiten, hatte Minako ein seltsames Gefühl bei der Sache. Und wenn sie eines in ihren Jahren als Idol und auf dem Weg dorthin gelernt hatte, dann auf ihren Bauch und ihre Gefühle zu hören.

 

Zumal sie selbst nicht einmal so recht sicher war, was für ein Gefühl sie da beschlichen hatte. Immerhin war der Ruf des „La Lune“ tadellos und auch sein Besitzer galt zwar als etwas exzentrisch, aber keinesfalls unseriös. Im Gegenteil, glaubte man den zahlreichen Einträgen in entsprechenden Blogs und Magazinen, gehörte er vielmehr zu den begehrtesten Junggesellen Tokyos und viele junge Frauen – ob Stars oder nicht – hätten fast alles dafür gegeben, einmal persönlich mit ihm in Kontakt zu kommen.

 

Nun denn, ewiges Rumbrüten war noch nie Minakos Stärke gewesen und so war sie nach einigen Recherchen im Netz kurzerhand zur Tat geschritten und hatte beschlossen, sich das „La Lune“ einfach selbst einmal anzusehen. Entsprechend angemessene Kleidung war schnell besorgt gewesen und einige Minuten später für eine andere Frisur als gewöhnlich, Schal, Sonnenbrille und Mantel war sie inkognito genug gewesen, um auf der Straße unerkannt unterwegs sein zu können.

 

Die Schneeflocken draußen vor dem Laden wurden langsam dichter, während Minako weiterhin der Verkäuferin zuhörte, die ihr weitere Ohrringe, Halsketten und Ringe zeigte.

 

„… von den Schneekristallen des Südsterns hier gibt es insgesamt nur noch drei Paare. Herr Diamond höchstpersönlich hat sie in Handarbeit angefertigt und jedes Exemplar mit einer besonderen, individuellen Knotentechnik verschlungen, so dass sie so einzigartig wie echte Schneeflocken sind.“

 

„Das ist eine wirklich wundervolle Idee…“, erwiderte Minako höflich, während sie dennoch nicht umhin kam für einen Moment tatsächlich im Anblick der kunstvollen Anhänger zu versinken. Das Licht der Kronleuchter über ihnen ließen den eingearbeiteten kleinen Stein in der Mitte in allen Regenbogenfarben schimmern und doch behielten sie einen fast schon vertrauten goldenen Schimmer stets bei…

 

„Gefallen Sie Ihnen…?“

 

Eine deutlich tiefere Stimme als die der Verkäuferin riss Minako aus ihren Gedanken und als sie diesmal aufblickte stand neben ihr nicht länger die freundlich aber bestimmt lächelnde Emeraude Green, sondern ein hochgewachsener junger Mann mit  violett-irisierenden Augen und kinnlangem, fast schon silberweiß erscheinenden hellen Haaren.

 

„Ich…“

 

Minako konnte nicht umhin leicht zu erröten als sie erkannte wem genau sie da so plötzlich gegenüberstand.

 

„Ja…“ Sie lächelte und hoffte, dass man ihr plötzlich heftig klopfendes Herz nicht hören konnte.

 

„Sie sind wirklich wunderschön, Mister Diamond.“

 

Ein schmales Lächeln breitete sich nun auch auf Diamonds Lippen aus.

 

„Das freut mich sehr zu hören.“

 

Minako nickte schwach, während sie versuchte ihre plötzlich wild durcheinander rasenden Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Wieso nur hatte sie das Gefühl diesen Mann zu kennen? Warum strahlte er so etwas Vertrautes aus? Als ob sie ihn schon seit langem kennen würde… und das viel mehr, als nur aus den Zeitschriften und Blogs, die sie üblicherweise las oder bei ihrer Recherche gesehen hatte? Und gleichzeitig sträubten sich ihr die Haare im Nacken, als wollten sie sie vor Gefahr warnen. Als wäre irgendetwas gerade ganz und gar nicht in Ordnung. Als müsse sie jemanden beschützen…

 

‚Jemanden beschützen…?‘

 

Minako blinzelte verwirrt und griff den schmalen Riemen ihrer kleinen Handtasche fester, als wolle sie sich im Hier und Jetzt wieder verankern.

 

„Miss Aino? Alles in Ordnung?“

 

„W-was..? Oh. Ja. Keine Sorge“, wiegelte Minako die plötzlich besorgten Worte des anderen ab und winkte wie zur Bekräftigung mit der freien Hand, bis sie plötzlich stutzte.

 

„… sie wissen wer ich bin?“ Vielleicht war ihre Sorge gerade ja doch nicht so unberechtigt gewesen…

 

„Aber natürlich weiß ich, wer Sie sind, Miss Aino.“ Diamonds Lächeln war wieder an Ort und Stelle, seine hochgezogene Braue gab dem ganzen allerdings einen leicht arroganten Touch.

 

„Ich pflege für gewöhnlich keine Leute einzuladen, die ich nicht kenne.“

 

‚Einladen…?! Er hat mich nicht…!‘

 

„Aber vielleicht sollten wir dieses Gespräch an einem etwas… weniger öffentlichen Ort fortsetzen. Die anderen Kunden schauen schon und ich möchte ungern der nächste beliebte Twitter-Hashtag werden, mit einer Sensation die ich nicht selbst inszeniert habe.“

 

Diamond blickte kurz in Richtung des hinteren Bereichs, wo ein weiterer junger Mann mit kurzen dunklen Haaren bereits finster zu ihnen herüberblickte.

 

„Saphir ist ebenfalls schon ungeduldig, habe ich mich doch ganz ohne ihn zu informieren hierher bewegt…“ Diesmal wirkte das kurze Schmunzeln erstaunlich ehrlich. „Also wenn es ihnen nichts ausmacht, Miss Aino…? Im Hinterzimmer können wir unser Gespräch vielleicht lieber bei einer Tasse Tee fortführen.“

 

 
 

~*~

 

 

Als Minako einige Zeit später das Gebäude wieder verließ, konnte sie das gerade geführte Gespräch immer noch nicht ganz zuordnen.

 

Diamond war wirklich eine exzentrische Person und das nicht nur aufgrund seines ungewöhnlichen Aussehens. So hatten sie sich gerade erst an einem eleganten kleinen Tisch niedergelassen, der Blick des Mannes den Diamond als „Saphir“ bezeichnet hatte nur wesentlich weniger finster, aber immerhin seine Körperhaltung etwas entspannter sobald die Tür zu den Verkaufsräumen hinter ihnen zugefallen war, als Minako bereits erneut errötete ob der Worte des weißhaarigen Mannes.

 

„Nennen Sie mich doch bitte Damian“, hatte er ohne Vorwarnung und völlig non-chalant begonnen. „Alles andere ist so formell und in Zukunft werden wir ja voraussichtlich eng zusammen arbeiten.“

 

Minako hatte ihn für einen Moment nur angestarrt, jegliche Gedanken daran ob es wirklich eine gute Idee gewesen war überhaupt mit ihm in die hinteren Räume zu gehen plötzlich wieder direkt in den Vordergrund drängend – und doch auch gleichzeitig wie weggeblasen.

 

„Mr. Damian…?“ Wenn Minako im Showbiz eines gelernt hatte, dann dass man Persönlichkeiten wie diesen möglichst entgegenkommen sollte – wenngleich es sich dabei meist eher um Produzenten mit engen Kontakten ins Ausland handelte und weniger um respektable Geschäftsmänner. Dann wiederum war Diamond wohl viel eher Künstler und die wiederum…

 

„Nein, nein. Das hört sich falsch an. Bitte. Nur Damian.“

 

„… wie Sie möchten… Damian.“ Minako versuchte sich Ihre Verlegenheit ob dieser plötzlichen ungewollten Vertrautheit nicht anmerken zu lassen und griff statt dessen lieber nach dem Tee, den Saphir zwischenzeitlich hatte bringen lassen.

 

‚Was soll’s, Minako! Es war immerhin seine Initiative und du musst da ja ansonsten nicht weiter drauf eingehen. Und hey! Du bist hier immerhin gerade mit einem der heißbegehrtesten Junggesellen Tokyos in einem Raum und trinkst mit ihm Tee! Und offensichtlich hat er zumindest genug Recherche in dich investiert um dich wiederzuerkennen nachdem er in der Agentur angefragt hat! Nutz diese Chance, Minako!‘

 

Denn genau das war es nun mal, Bauchgefühl hin oder her, seltsame Vertrautheit hin oder her, seltsames Nackenkribbeln hin oder her! Eine Chance! Und die würde sie verdammt nochmal jetzt nutzen!

 

Das weitere Gespräch hatte sich dann, nachdem sie sich mit ein paar Schlucken Tee weiter beruhigt hatte, dann auch entsprechend um genau das gedreht. Dass Diamond angefragt hatte, dass er schon halb erwartet hatte, dass sie vorbeikommen würde – was dann auch erklärte warum die Verkäuferin, in Wahrheit eine seiner persönlichen Assistentinnen, so überaus engagiert gewesen war, obwohl Minako nicht direkt in der üblichen Ziel- und Einkommensgruppe der üblichen Gäste lag – und dass Diamond sie weiterhin als Gesicht seiner nächsten Kollektion haben wollte.

 

~Venus~ sollte der Titel besagter Kollektion sein und neben Saphirs erneut finsterer werdendem Blick bei dieser Aussage – anscheinend war er nicht nur Diamonds Bodyguard sondern auch so etwas wie sein Berater und Geschäftsführer – hatte dieser Name auf seltsame Weise in Minakos Inneren wiedergehallt. Beinahe so seltsam wie Diamonds ganze Gegenwart etwas in ihr zu bewegen schien… aber was?

 

Es war jedoch kein negatives Gefühl gewesen, vielmehr eine Art… sehnsuchtsvolle Nostalgie, wie damals als sie ihren allerersten Song „C’est la Vie“ geschrieben hatte.

 

Letzten Endes hatte Minako sich aber dennoch kurz darauf verabschiedet, immerhin konnte sie ohne ihre Managerin keine Entscheidung fällen – und hätte genaugenommen nicht einmal wirklich dort sein dürfen. Und aus irgendeinem Grund mishagte ihr der Gedanke, ihre Managerin mit zu sich in das Gespräch zu rufen.

 

Statt dessen verließ sie wenig später das Gebäude durch einen unauffälligen Seitenausgang, den ihr Saphir gewiesen hatte und nahm sich ein Taxi zurück zur Agentur.

 

 
 

~*~

 

 

Gerade einmal zwei Wochen später fand Minako sich bereits wieder in unmittelbarer Nähe von Damian A. Diamond.

 

Nachdem sie sich ihren – verdienten – Tadel von ihrer Managerin abgeholt hatte, hatte Minako sich noch einmal mit ihr und dem Vorsitzenden des Produktionskommitees besprochen und schließlich dem Angebot des Künstlers zugestimmt. Einige ihrer anderen laufenden Projekte würden sich dadurch zwar verschieben müssen, aber wie ihre Managerin so schön gesagt hatte: „Diamanten sind wertvoller als Platin.“ Zumal Minako zwar immer noch ein seltsam nostalgisch-wachsames, aber kein direkt negatives Gefühl mehr verspürte, wenn sie an Diamond dachte. Im Gegenteil verspürte sie nach und nach sogar eher eine gewisse Neugier  und – sie konnte es nicht leugnen – durchaus auch eine gewisse Vorfreude darauf, offiziell mit einem so gutaussehenden Mann gemeinsam zu agieren und in der Öffentlichkeit aufzutreten.

 

Nicht dass Diamond sehr für seine öffentlichen Auftritte bekannt gewesen wäre, der Mann schien einen ausgesprochenen Schwerpunkt auf seine Privatsphäre außerhalb seiner Schmuckkollektionen und den dazugehörigen Events zu legen und war selten außerhalb einiger erwählter Zirkel anzutreffen.

 

Umso mehr überraschte es Minako, als sie einige Tage nach ihrem Gespräch mit Diamond eine Einladung mit zwei Karten für einen Abendempfang in einer seiner Penthouse-Suites erhielt. Für sie und eine Begleitung nach Wahl. Wobei die Wahl in diesem Fall ohne weitere Diskussion auf Minakos Managerin fiel.

 

Die ersten zwei Stunden sah Minako abseits des Grußwortes zu Beginn des Abends jedoch nicht all zu viel von Diamond. Zu viele andere Gäste forderten seine Aufmerksamkeit ob dieser seltenen Gelegenheit – und Minakos Managerin schien fest entschlossen, allen anderen höchstpersönlich den neuen Star am Abendhimmel, Minako Aino vorzustellen. Eine Aufgabe, die Minako für gewöhnlich nicht weiter störte, der Aufbau eines möglichst großen Netzwerkes war immerhin das A und O für eine Karriere wie ihre – aber an diesem Abend konnte sie den immer gleichen belanglosen Floskeln und Höflichkeiten einfach nichts abgewinnen.

 

 
 

~*~

 

 

„Ach… hier sind Sie, Miss Aino. Ich dachte schon, Sie hätten die Feierlichkeiten vielleicht bereits schon wieder verlassen.“

 

Mit einem schmalen Lächeln trat Diamond hinaus auf den schmalen Balkonerker, an dessen Brüstung sich Minako angelehnt hatte und die frische Abendluft genoss. Es war immer noch Winter, aber die Luft trug bereits den ersten Anflug von Frühling in sich – und warme Decken, die man sich um die Schultern schlingen konnte sorgten dafür, dass es den Gästen auch hier draußen an nichts fehlte.

 

„Mister Diamond… Damian“, korrigierte sich Minako und drehte sich zum dem weißhaarigen jungen Mann um.

 

„Selbstverständlich würde ich Ihren Empfang nie verlassen, ohne Sie persönlich gesehen zu haben. Wo Sie mir doch extra die Einladung zukommen ließen. Herzlichen Dank nochmals dafür.“ Minako verbeugte sich leicht. “Ich wollte lediglich ein bisschen frische Luft schnappen.“

 

„Ein durchaus verständliches Anliegen. Es kann durchaus… erdrückend werden, bei so vielen Menschen.“

 

Täuschte sie sich oder hatte er gerade für einen Moment fast ehrlich geschmunzelt?

 

Für einige Momente standen sie einfach schweigend nebeneinander, den Blick auf den Himmel und die funkelnde Millionenstadt zu ihren Füßen gerichtet.

 

„Wie kam es eigentlich, dass Sie ausgerechnet mich für Ihre nächste Kollektion wollten?“ Vielleicht eine etwas zu direkte Frage, aber eine die Minako trotz allem was zwischenzeitlich geschehen war immer noch beschäftigte. Damals bei ihrem ersten Treffen hatte sie die Frage nicht stellen können, da sie noch nicht einmal den Vertrag unterschrieben hatte… ja, noch nicht einmal gewusst hatte, ob sie das überhaupt wollte. Doch nun…

 

„Ich meine, es ist mir natürlich eine Ehre für Sie zu modeln“, fügte Minako schnell hinzu, „Und ich freue mich, dass Sie mich dazu auserwählt haben. Ich bin nur… etwas neugierig, wie Sie ausgerechnet auf mich gestoßen sind.“ Minako lächelte verlegen und hoffte, dass sie Diamond mit dieser direkten Art nicht doch verprellt hatte. Warum nur fiel es ihr so schwer in seiner Gegenwart ihre sonst übliche professionelle Art und Zurückhaltung aufrecht zu erhalten…?

 

Diamond schwieg und ließ seinen Blick weiter hinaus auf die Nacht gerichtet.

 

„Venus.“

 

Minako blinzelte verwirrt.

 

„Venus?“ Das war der Name der neuen Kollektion, aber was hatte das mit ihrer Frage zu tun?

 

„Venus“, wiederholte Diamand und sah sie mit nachdenklichem Blick an.

 

„Ich habe Ihr Bild auf einem Werbeplakat in der Innenstadt gesehen – Ihre letzte Single vermute ich – und plötzlich schoss mir der Name „Venus“ in den Sinn.“

 

‚Der Name Venus… nicht der Planet, nicht die Gottheit… der Name…‘

 

Minako schüttelte innerlich den Kopf und lauschte weiter Diamonds Worten.

 

„Inspirationen kommen manchmal plötzlich und ein wahrer Künstler ergreift sie. Doch waren die Ergebnisse nun unweigerlich mit Ihnen verknüpft, Miss Aino… und so stellte ich nach einiger Nachforschung mein Angebot.“ Diamonds violette Augen schimmerten im Licht der Großstadt und des vollen Mondes über den Dächern derselben.

 

„Mein Schmuck wird von vielen getragen, doch diese Stücke… diese Stücke sind dazu geschaffen, an Ihnen zu glänzen, Miss Aino. Ihr Bild liegt in ihnen allen und meine Meisterwerke werden nur dort ihren vollen Glanz entfalten.“

 

Seine Stimme wurde wieder leiser.

 

„Ein nostalgischer Glanz aus einer anderen Zeit… anders und doch… so, wie er vielleicht stets hätte sein sollen.“

 

Der goldene Glanz in einem silbernen Reich… der alle Edelsteine warm umfängt und den reinsten von Ihnen zu ewigem Leuchten verhilft.

 

 
 

~*~

 

 

Eisiger Wind heulte über die Ebene, peitschte Schneeflocken wie kleine eisige Nadelkissen über alles hinweg, was im Weg stand und bedeckte den Rest mit kalter, gefrierender Nässe.

 

Etwas Warmes und Schweres bedeckte Minakos Arme und Oberkörper, schützte sie vor der heranprasselnden Kälte und nahm ihr doch den Atem, während ihre Beine sich seltsam kalt und taub anfühlten.

 

„Ugh…“

 

Bilder drängten sich in ihr Bewusstsein -  Bilder von Abendgarderoben, von Sektgläsern und belanglosen Gesprächen… eine Begegnung auf einem Balkon… überlagert von einem anderen Abend, einer anderen Party… ein Schloss…? Und am Himmel… die Erde?!

 

Minako kniff die Augen zusammen, mühte sich darum ihr Bewusstsein zu sammeln.

 

Wieder das Penthouse, vertraute Kleidung, vertraute Musik… plötzlich Schreie, Panik, ein Monster…

 

‚Monster…?‘

 

Nein, sicher nur ein wildes Tier… aber wie war es in das Penthouse gelangt? Ein lautes Pochen begann sich in Minakos Kopf breit zu machen. Eine plötzliche Wärme in Ihrer Brust, ihrem Herz, ihrem tiefsten Innern… eine Stimme die zu ihr sprach…

 

‚Macht der Venus, wach auf!‘

 

Plötzliche Wärme, fast Hitze…  goldene Ketten die das Wesen umschlangen und eine Vertrautheit… eine unglaubliche Vertrautheit der Szenerie. Der Wille zu kämpfen zu beschützen.

 

‚Beschützen…?‘

 

Ein lautes Grollen, ein zweiter Angriff? Diamond… Damian… auf einmal in weißem Gewand und Umhang.

 

So vertraut…

 

Seite an Seite. Nicht vertraut. Doch vertraut.

 

Eine Klaue, ein Sturz… ein Degen, ein Blitz.

 

Ein weiterer Schrei.

 

Eine schwarze Sphäre die sie beide umschloss.

 

 
 

~*~

 

 

„Diamond!“

 

Erschrocken stützte Minako sich auf ihre Unterarme auf, als ihr die letzte Szenerie wieder vor Augen kam. Sie selbst verletzt, am Boden. Diamond vor ihr. Das Blut.

 

„Mister Diamond… Damian!“

 

Ein lautes Stöhnen als Minako sich weiter aufrichtete und dabei das Gewicht von ihren Armen und Schultern zur Seite glitt.

 

Eilig rappelte Minako sich auf die Knie auf, soweit es ihre tauben Beine und der eisige Wind zuließen, der an ihrer Kleidung zerrte und sie schützend die Arme um sich schlingen lassen wollte, und wandte sich dem Mann neben ihr zu, der ihr offensichtlich das Leben gerettet hatte.

 

„… Damian!“

 

„Ugh… ja…ich hör ja schon…“

 

„Gott sei dank…!“ Erleichtert half Minako Diamond sich in eine halbwegs sitzende Position aufzurichten, während dieser versuchte sein Bewusstsein wieder vollends zu erlangen und sich zu orientieren.

 

„Was zur…?“ Diamond blinzelte mehrfach, blickte erst an sich, dann an Minako herab, dann wieder hinaus auf die eisige Wüste die sie umgab.

 

„Und wo zur Hölle…?!“

 

Minako schüttelte den Kopf.

 

„Ich weiß es nicht…“ Das Einzige was sie wusste, war, dass sie beide ihnen völlig fremde Kleidung trugen, sich an einem Ort befanden der ganz offensichtlich weit weit entfernt von Tokio war – und sie sich trotz allem was gerade geschehen war nicht halb so sehr in Panik befand wie sie es vermutlich hätte sein sollen.

 

Im Gegenteil, ihre Kleidung gab ihr fast so etwas wie ein Gefühl der Sicherheit. Wie etwas, das ihr schon lange Zeit gute Dienste geleistet hatte. Etwas, mit dem sie schon vieles durchgestanden hatte…

 

Was sie leider nicht besonders gut tat, war, sie vor Eis und Kälte zu beschützen, wie es offensichtlich auch Diamond auffiel.

 

„Was auch immer wir tun… wir sollten erst einmal aus diesem Wind raus“, kommentierte er, während er sich unter weiterem leisen Aufstöhnen versuchte vollends aufzurichten.

 

„Halt! Seien Sie bitte vorsichtig! Sie haben sich doch vorhin bestimmt verletzt, als…“ Minako hielt inne, noch nicht bereit ihre Eindrücke und Bilder von vorhin in Worte zu fassen.

 

„Schon in Ordnung. Es hat mich… ich bin nur leicht an der Seite verletzt. Nichts Schlimmes.“

 

Das kurze Zögern entging Minako keinesfalls, aber sie beschloss es zu überhören und bot Diamond statt dessen lieber ihre Schultern an um sich aufzustützen.

 

„Dann lassen Sie mich Ihnen wenigstens auf diese Weise helfen…“

 

„Sollte es nicht eigentlich umgekehrt sein?“

 

Minako lachte kurz auf und legte seinen Arm um ihre Schultern.

 

„Sie haben mich immerhin vorhin… beschützt. Und unter Ihrem Umhang ist es sowieso viel wärmer.“

 

Das entlockte Diamond immerhin ein kurzes Schmunzeln, bevor er wieder ernst wurde und sich umblickte. Weit und breit nur Eis, Geröll und Steine.

 

„Fragt sich nur wohin wir jetzt überhaupt am Besten gehen…“

 

 
 

~*~

 

 

‚Wow… wenn mir jemand gestern noch gesagt hätte, dass ich das ernsthaft jemals machen werde, dann hätte ich ihn schallend ausgelacht…‘

 

Minako rieb ihre Hände fest aneinander um die Durchblutung darin wenigstens ein bisschen wieder anzukurbeln, während sie Diamond nicht all zu offensichtlich anzustarren versuchte während dieser erst seinen Umhang ablegte und dann damit begann die Jacke seiner unbekannten Uniformsjacke, sowie das darunterliegende Hemd zu öffnen.

 

Nachdem sie eine ganze Weile durch die windige Eiswüste gewandert waren, hatten sie schließlich in der Ferne einige höhere Felsbrocken entdeckt und beschlossen, sich dort in deren Windschatten niederzulassen. Zu Ihrem großen Glück hatten sie dort aber nicht nur besagte Felsen, sondern auch eine Vertiefung vorgefunden, die sich nach einem leichten Knick als fast 1,50m hohe Höhle entpuppt hatte. So mussten sie zwar beide den Kopf einziehen beim Laufen, aber sie konnten bequem darin sitzen – und noch viel wichtiger: Sie waren endlich raus dem schneidenden Wind und der schlimmsten Kälte.

 

Dennoch, ihr Atem ließ auch hier noch kleine Wölkchen in der eisigen Luft entstehen und außer ein paar vertrockneten Blättern und Moosstücken, gab es nicht wirklich etwas, das ihnen hier drin Wärme spenden würde.

 

Womit letztlich nur noch sie beide blieben.

 

„Wenn du soweit bist… ich wäre bereit…“ Diamond sah zu Minako, die mittlerweile dazu übergegangen war sich sie Arme und Beine zu reiben.

 

„Ja… ich bin soweit.“ Eine leichte Röte breitete sich auf Minakos Gesicht aus bei dem Gedanken, dass sie sich gleich an die nackte Brust von Diamond lehnen würde… aber jeder wusste nun mal, dass es in solchen Situationen darauf ankam, möglichst viel Körperwärme miteinander zu teilen. Und im schummrigen Zwielicht der Höhle würde Diamond ihre geröteten Wangen auch hoffentlich nicht weiter bemerken.

 

Bei ihr selbst waren lediglich die Handschuhe und Stiefel gewichen, der Rest war bereits enganliegend genug und sie hatten in stiller Übereinkunft beschlossen, dass das ausreichend sein würde.

 

Immer noch ohne ihn möglichst all zu sehr anzusehen ließ Minako sich mit dem Rücken zu Diamond auf dem Boden nieder, auf dem sie den Umhang so ausgebreitet hatten, dass sie ihn zu guter Letzt um sie beide würden schlingen können, und lehnte sich an ihn.

 

„Geht es so…?“ Ihre langen blonden Haare fielen über ihren Rücken und breiteten sich über Haut und Kleidung gleichermaßen aus.

 

„Ich hoffe es kitzelt nicht zu sehr…“

 

„N-nein… alles in Ordnung.“ Diamond sah sie ebenfalls nicht an, aber Minako meinte zu spüren wie er sich bei der Berührung doch leicht verspannte.

 

„Gut, dann jetzt nur noch der Rest...“

 

Minako spürte an ihrem Hinterkopf und Schulter wie Diamond stumm nickte und dann begann die Kleidungsschichten und den Mantel so gut es ging wieder um sie beide zu schlingen.

 

„Gleich… nur noch ein bisschen.“ Ein leichter Schauer breitete sich über Minakos Körper aus, als sie plötzlich Diamonds leise Stimme an ihrem Ohr und seinen warmen Atem auf ihrer Haut spürte und er sie noch ein Stückchen näher an sich zog.

 

„… geht es so?“

 

„Ja…“

 

„Gut.“

 

Schweigen breitete sich über sie, während Minakos Gliedmaßen langsam wieder wärmer wurden und sie sich fragte, ob ihr Herz jemals wieder in einem normalen Rhythmus schlagen würde – und ob sie das überhaupt wollte, wenn dafür diese warmen Arme um sie herum dafür vielleicht noch ein Weilchen länger dort bleiben würden…

 

 
 

~*~

 

 

„Hey, Damian…“

 

„... ja?“

 

„Haben Sie irgendeine Ahnung was da vorhin passiert ist…?“

 

„…“

 

„…“

 

„Nein…“

 

„…“

 

„Aber… es erschien irgendwie…“

 

„… nostalgisch?“

 

Ein leichtes Nicken.

 

„… … ja. Aber auf eine gute Weise.“

 

Minako lächelte und schloss die Augen wieder.

 

„… ja.“

 

 
 

~*~

 

 

„Damian…?“

 

„…“

 

„Sind sie wach..?“

 

„… hm.“

 

„Ich… wollte mich noch bei Ihnen bedanken…“

 

Minako vergrub ihre Nase für einen Moment unter dem warmen Stoff des Mantels bevor sie sich wieder vollends an den anderen anlehnte.

 

„Sie haben mir dort vorhin das Leben gerettet…“

 

„… Das beruht auf Gegenseitigkeit.“

 

Minako lächelte leicht. Wie hätte sie auch nicht, nachdem in all dem Chaos der erste Gedanke von Diamond nicht seine Flucht, sondern sein Bruder Saphir und sie selbst gewesen war.

 

„Ehrlich gesagt habe ich gar nicht sonderlich darüber nachgedacht…“

 

Eine kurze Pause, dann spürte Minako wie sich ihre Haare am Hinterkopf leicht bewegten, ein sicheres Zeichen, dass der andere gerade lächelte.

 

„Auch das beruht auf Gegenseitigkeit.“

 

 
 

~*~

 

 

„Damian…?“

 

„Ja…?“

 

„Ich glaube ich werde ein wenig schlafen…“

 

„Aber nicht zu lange…“

 

„Wecken Sie mich einfach wieder…“

 

„Jawohl, Miss Aino.“

 

Minako gähne leise und schmiegte sich etwas mehr in die Decke.

 

„Damian…?“

 

„… ja?“

 

„Sie sollten mich Minako nennen.“

 

 
 

~*~

 

 

Minako wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, als sie plötzlich das Gebell von Hunden zu hören glaubte.

 

„Hey, ich glaube da hinten ist etwas!“

 

Erneut ertönte das Gebell, lauter und lauter, bis sich plötzlich ein Schatten durch die Öffnung der Höhle schob und ehe auch nur einer von ihnen reagieren konnte, hatte Minako bereits eine feuchte Zunge im Gesicht.

 

„H-hey…, was?!“

 

„Scheint so als hätten sie uns endlich gefunden…“ Diamonds Stimme klang erschöpft aber dennoch erleichtert. Und ein wenig amüsiert ob des Bildes, das sich ihm gerade bot.

 

„Ja… du hattest tatsächlich recht…“

 

Minako drehte ihre Kopf nach oben und lächelte Diamond an, während sie dem Husky vor ihr mit steifen Fingern durchs Fell strich und ihn davon abzuhalten versuchte gleich noch einmal ihre Lebenszeichen zu überprüfen.

 

„Scheint als habe der Sender in deinem Ohrring tatsächlich funktioniert…“

 

Diamond nickte, während er ihren Blick sanft erwiderte.

 

„Manchmal hat es auch Vorteile, wenn man gezwungen ist gewisse… Vorkehrungen zu treffen.“

 

„Und einen paranoiden Bruder hat.“

 

Diesmal lachte Diamond tatsächlich.

 

„Und einen paranoiden Bruder hat.“

 

 „Hey! Wer ist hier paranoid?!“

 

Der Eingang der Hölle verdunkelte sich noch einmal bevor der helle Schein einer elektrischen Laterne Minako und Damian dazu zwang die Augen zu schließen.

 

„Uhh…“

 

„Gott sei Dank, ihr lebt! Also wirklich! Könnt ihr mir mal bitte erklären, was zur Hölle ihr mitten in der mongolischen Tundra macht?!“

 

Saphir seufzte tief auf.

 

„Ich sag es dir, Damian, dafür musste ich einigen Leuten einige sehr exklusive Stücke zukünftiger Kollektionen versprechen um das hier möglichst unauffällig durchzuziehen! Und bis mir überhaupt jemand geglaubt hat, dass das Signal wirklich von hier her kommt!“

 

„Saphir...“

 

„Ich mein, ihr habt ja nicht einmal Pässe bei euch! Ich meine…“

 

„Saphir!“

 

Diesen Tonfall hatte Minako noch nie bei Damian gehört. Ruhig, gefasst, aber dennoch durchdringend und von einer unmissverständlichen Autorität. Fast wie ein Prinz…

 

Auch Saphir hielt mitten im Wort inne und starrte seinen Bruder und Minako für einen Moment an. Schien zum ersten Mal ihre Situation und Lage sich wieder vor Augen zu führen.

 

„… tut mir leid, Damian. Draußen haben wir Decken und einen Schlitten. Und warme Getränke. Dort könnt ihr euch erst einmal aufwärmen, bis wir zurück zum Hubschrauber gelangen…“. Damian fuhr sich verlegen über die Mütze, die seine schwarzen Haare trotz allem nur teilweise verdeckte.

 

„Aber ich bin echt heilfroh, dass es dir gut geht. Euch gut geht.“

 

Diamond nickte und begann vorsichtig den Umhang unter sich hervor zu ziehen und ihn Minako um die Schultern zu legen.

 

„Danke, Saphir. Für alles.“

 

 
 

~*~

 

 

Vorsichtig und mit vom langen Sitzen und der Unterkühlung wackeligen Beinen kletterten sie mit Saphirs Hilfe aus der kleinen Höhle wieder nach draußen, wo in der Tat bereits weitere Huskys und zwei große Hundeschlitten auf sie warteten.

 

Der Wind und der Schnee hatten gottseidank etwas nachgelassen, aber erst als sie in warmen Decken eingewickelt und mit heißem Tee in der Hand dasaßen, merkte Minako, wie erschöpft sie eigentlich wirklich  war.

 

Und wie froh sie war, dass Damian immer noch direkt neben ihr saß.

 

 
 

~*~

 

 

„Hey, Damian?“

 

„Ja, Minako?“

 

Das laute Knattern und die harten Bänke des Hubschraubers warvor einigen Tagen endlich abgelöst worden durch die bequeme Lounge und das breite Doppelbett einer privaten Yacht, auf der sie die letzte Strecke bis zurück nach Tokyo verbringen würden, um keinen unnötigen Aufruhr durch eine Einreise ohne vorherige Ausreise zu verursachen.

 

„Schon irgendwie seltsam, dass dieses ganze Schiff nur so dünne  Decken hat, nicht wahr…?“

 

„Hm… in der Tat. Fast als solle man gezwungen werden,  sie übereinander und gemeinsam zu verwenden.“

 

„Naja, wir dürfen uns wohl nicht zu laut beschweren, wenn sie uns schon extra unauffällig wieder ins Land schmuggeln, was?“, seufzte Minako theatralisch und ließ sich rücklings auf das bequeme Bett fallen.

 

„Sag das nicht zu laut, sonst knöpfen sie Saphir prompt noch ein weiteres Stück der nächsten Kollektion ab“, schmunzelte Damian, während er sich neben sie legte.

 

Minako lachte leise und schmiegte sich enger an den mittlerweile nun schon so vertrauten Körper neben sich.

 

„Nein, das wollen wir natürlich nicht…“

 

„In der Tat.“

 

Sanft strich Diamond durch Minakos Haar und führte eine der goldenen Strähne an seine Lippen, bevor er sich sachte zu Minako herüberbeugte.

 

„Dafür das hier umso mehr…“

 

 „Oh ja…“ Minako lächelte vielsagend und schlang ihre Arme um Damians Nacken als sich ihre Lippen erst sanft und dann in einem immer inniger werdenden Kuss vereinten.

 

Viel mehr…

 

 

 
 

~*~ THE END ~*~
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2017-02-23T18:15:12+00:00 23.02.2017 19:15
Sorry, dass ich es noch nicht geschafft habe einen längeren Kommentar zu schreiben, bin unverhofft krank geworden und versuche alles step by step abzuarbeiten, also keine Sorge kommt noch!

Somit erstmal danke für die Geschichte, ich bemühe mich bald ausfürhlich auf alles einzugehen :) <3
Von: irish_shamrock
2017-02-20T15:32:31+00:00 20.02.2017 16:32
Hallo :) ...

Ich weiß, dass es etwas gemein ist, da ich Natsu den ersten Kommentar nehme, aber deine Geschichte ist mir heute Morgen bereits aufgefallen und endlich hatte ich Zeit, sie richtig zu begutachten ^^ ...

Die Aufmachung, beginnend beim Cover, das ich sehr schick und passend finde, über die schöne Charakterbeschreibung (von der Namenswandlung Diamonds bin ich ganz besonders angetan ;)), bis hin zum Glossar, das zeigt, wie viele Gedanken du dir gemacht hast und wie äußerst kreativ du bist, ist dir alles sehr gut gelungen. Wirklich. Ich hänge noch immer gebannt am Glossar, weil mir die Ideen so gut gefallen, besonders die Interpretation des Liedes, das, wenn man so möchte, wirklich beinahe wie "Sailor Venus" klingt. Auch der Name des Geschäfts klingt geschmeidig und wirkt stimmig.

Vom inhaltlichen her, hast du dich wirklich sehr bemüht, was natürlich positiv ist ;) ...
Deine Um- und Beschreibungen haben beinahe schon Roman-Charakter und klingen überlegt und wundervoll.
Jedoch hätte ich an einigen Stellen auf den Namen "La Lune" verzichtet, da sich dieser sehr oft zu wiederholen scheint, stattdessen hätten sich vielleicht andere Umschreibungen finden können.
Ich gebe zu, dass ich am Anfang ein wenig konfus war, da ich deine Geschichte nicht ganz einordnen konnte. Ist jetzt AU, ist es das nicht? Die Idee mit der Eishöhle und allem Drumherum war gut gelöst und schön prickelnd.

Alles in allem hoffe ich, dass sich dein Wichtelkind über dieses Werk freut :)

LG
irish C:



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