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Versteckspiel im Internat

von

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Von Binden zum Bummeln zu geheimnissen und schmollen

So waren meine ersten beiden Tage. Ein Monat bin ich nun schon hier und ich kann euch sagen, mir ist langweilig. Ich habe noch immer keine Ahnung, wie ich von hier “flüchten“ soll. Das ist momentan aber nicht das größte Problem, mit dem ich mich rumschlagen muss! Das ist eine Sache, mit der jedes Weibliche Wesen leben muss. Die Periode! Daran hatte ich gar nicht gedacht und nun sitze ich hier im Bad und überlege, was ich denn bitte tun soll…Ob ich mir einfach was von Vju nehmen soll? Aber was, wenn sie etwas merkt? Oh man ey, das gibt’s doch nicht…mir fällt nichts ein, allerdings muss ich mich beeilen, Jay klopft schon seid gefühlten Stunden an die Tür. Scheibenkleister! Ach was solls? Dieses eine Mal wird sie das hoffentlich nicht merken! Ich nehme mir also eine der Binden und oh, die duften! Als ich dann die Tür aufmachte drängte Jay sich mit einem „Endlich!“ durch die Tür ins nun freie Bad. Ich muss nachher dringend los, und mir was eigenes holen…wenn ich mich die ganze Zeit nur bei Vju bediene, wird es auffallen. „Jay! Ich bin noch schnell was kaufen. Soll ich noch irgendwas mitbringen?“, rief ich ihm durch die Tür zu. „Ähmm…kannst du was zu knabbern mitbringen? Und ein oder zwei Flaschen Cola?“, bekam ich die Antwort, welche ich bestätige, ehe ich mir meine Schuhe und Jacke übergezogen habe, meine Schlüssel und mein Handy schnappe und mich auf den Weg mache. Dieser Satz „Der April macht was er will“ passt echt. Gestern konnte man auf seine Jacke verzichten und nun? Nun wünsche ich, ich hätte noch zwei Jacken mehr an! Ich verstehe nicht, wie einige Mädchen bei diesen Temperaturen in Rock, Top und ner dünnen Jacke überleben können! Es ist eisig! Naja, ich gehe vom Internatsgrundstück und biege nach links auf den Gehweg. Zu dem kleinen Laden, zu dem ich auf dem Weg bin, dauert es zum glück nicht lange…5 Minuten zu fuß. Dazu muss man nur die Straße lang und eine Kreuzung überqueren…das schaffe selbst ich! In dem Laden angekommen nehme ich erstmal einen Eikaufkorb, welche ganz fein und ordentlich gleich neben dem Eingang gestapelt sind. Sooo…Cola, was zu knabbern und mein Hauptgrund hier her zu kommen, ne Packung Binden. Ich bin ehrlich, mit Tampons kann ich nichts anfangen! Ich laufe also durch den Laden und suche mir alles zusammen. Sicherheitshalber habe ich mir auch was Süßes eingepackt. Ich kenne mich ja und wenn ich meine Tage habe, brauche ich was Süßes, sonst drehe ich durch! Während ich so die Gänge durchforste kommt irgendwie immer mehr in den Korb, von dem da eigentlich nichts rein soll. Nachdem es meiner Meinung nach genug ist, da ich auch nicht sooo viel Geld mit habe gehe ich zur Kasse. Ich hasse es anzustehen…es ist einfach nervig! Können sie keine zweite Kasse aufmachen? Vor mir stehen noch fünf Leute und hinter mir stehen auch bereits drei weitere. „Sawyer?“ Ich drehe mich um, nur um hinter mir Vju zu sehen. *Scheisse, was will sie denn nun hier? * „Hey, was machst du denn hier?“, fragt sie und sieht den Inhalt meines Korbes an. „Einkaufen, was sonst?“, antworte ich ihr. „Und warum holst du Binden? Das sind sogar dieselben, wie die, die ich immer hole!“ Mist, die sind ja auch noch da drinnen! „Ähmm…naja…okee…um ehrlich zu sein, habe ich auch deine Dinge im Bad kontrolliert und habe dabei gesehen, dass du kaum noch welche hast. Ich dachte mir, ich bringe dir einfach welche mit. Jay hat mir zwar gesagt, ich soll deine Sachen lieber nicht berühren, aber naja.“, versuche ich mich rauszureden. Ich muss aber sagen, dafür, dass es so kurzfristig war, war die Ausrede nicht schlecht!

Vju beäugt mich einen Moment, ehe sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht zeigt. „Das ist lieb von dir! Aber muss das für dich nicht peinlich sein, als Junge Binden zu kaufen? Wenn ich mit Jay unterwegs bin und welche hole, bleibt er auf abstand und will nicht damit in Verbindung gebracht werden!“ „Nö, eigentlich nicht. Ist doch nichts dabei! Und es gibt bestimmt genug Jungs, die für ihre Freundin mal welche mitbringen sollen. Also, was solls?“ während wir sprachen ging es auch langsam vor ran, bis schließlich ich an dran war. Die Verkäuferin zog alles durch und sah bei den Binden einmal kurz zu mir. Nachdem ich bezahlt habe, wartete ich noch auf Vju. „Danke fürs warten!“ „Kein Ding, gerne doch.“, meine ich und grinse. „Willst du sofort wieder zum Wohnheim, oder kommst du noch mit ein wenig bummeln?“, fragt sie, bevor wir den Laden verlassen haben. Hmm…also vor habe ich nichts…da kann ich sie auch begleiten. Und mal ein wenig schauen, was in den Schaufenstern ist, kann auch lustig werden! „Ja, gerne!“ Und somit gingen wir nicht wieder nach rechts, sondern nach link in richtung einiger Läden. „Zu zweit bringt es einfach viel mehr Spaß. Jay ist immer so mürrisch, wenn ich ihn frage, ob er mitkommen will. Und wenn er mitkommt, ist er entweder total der Lahmarsch, er hetzt oder er nimmt Rick mit und das ist wieder was anderes, weil die beiden dann nur Blödsinn machen. Deswegen, danke, dass du mitkommst. Ich hoffe nur für dich, dass du nicht genauso bist!“, lächelt sie und stupst mich mit ihrer Schulter an. „Ach, kein Problem, ich gehe gerne mal bummeln. Man muss ja nicht unbedingt etwas kaufen, aber schauen und anprobieren kostet ja nichts!“ Und so begann unsere Reise einen Klamottenladen nach dem anderen abzuklappern. Dabei lachten wir viel und machten uns manchmal einen Spaß draus, wenn wir jemanden sahen, der oder die was anprobierte, was gar nicht zu dessen Typ passte. Am ende hielt Vju noch vor einem Unterwäscheladen und sah mich mit riesen großen Bettelaugen an. Ich muss grinsen, nehm sie am Arm und ziehe sie mit mir hinein.

Es ist echt schwer, sich zurück zu halten, aber da ich ja als Junge unterwegs bin, kann ich mir ja schlecht einen Schwarzen BH mit Spitze kaufen. Das werde ich aber machen, sobald ich mal alleine unterwegs bin und mehr Geld bei mir habe! „Was meinst du, würde der Jay gefallen?“, fragt mich plötzlich Vju und hält mir etwas rot-schwarzes ins Gesicht. „Wenn du ihn mir so ins Gesicht drückst, kann ich dir das nicht sagen!“, lache ich. Ihre Hände gehen etwas weiter runter und nun sehe ich auch, was sie mir da unter die Nase hält. Wie ich eben schon gesagt habe, ist es rot-schwarz. Also schwarz mir rotem verschnörkeltem Muster und roter Spitze an den Körbchen. Der Verschluss ist vorne und mit einer schwarzen Schleife etwas versteckt. „Mhhh…also mir gefällt er!“, ist meine ehrliche Meinung. „Wenn ich den nun kaufe, hoffe ich für dich, dass er Jay auch gefällt, sonst kannst du ihn haben!“, meint sie und dreht sich wieder der Wand, mit den unterschiedlichsten farbenen BHs zu. „Wie meinst du das?“, frage ich mit heiserer Stimme, nachdem ich begriffen habe, was sie gerade gesagt hat. „Naja, ich weiß zwar nicht was für eine Größe du hast, aber wenn er dir passt, gebe ich ihn dir!“, meint sie gelassen und zuckt mit den Schultern. Ich muss ausgesehen haben, wie ein begossener Pudel, denn als sie sich wieder zu mir gedreht hat, fing sie lauthals an zu lachen. „Keine Sorge, ich sage schon nichts! Dafür musst du mir aber gleich bei einem Kaffee oder so erzählen, warum du dich als Junge ausgibst!“, redet sie einfach weiter, nachdem sie sich beruhigt hat. „Äh, ja klar…aber warte! Woher weißt du das denn bitte?“, muss ich nun unbedingt wissen! „Das erzähle ich dir auch gleich bei nem Kaffee! Willst du dir auch was holen, oder können wir zur Kasse?“ Sie geht einfach und wartet nicht mal ne Antwort ab. Ich folge ihr und überlege währenddessen, wann und wie sie es rausbekommen hat. Ich habe nicht mal mitbekommen, wie wir in ein Café gegangen sind, nur jetzt, wo ich schon sitze und Vju mich anstupst komme ich wieder zu mir. „Also, erzählst du mir nun, warum du dich als Junge ausgibst?“, fängt sie auch gleich an, ohne groß drum rum zu reden. „Erstmal erzählst du mir, wie du darauf kommst!“, meine ich vielleicht etwas zu schnippisch. Ich kann halt nichts dafür, ich darf das, ich habe meine Tage! „Also sooo schwer ist das nun ja nicht! Also am Anfang dachte ich, du seist einfach ein etwas Weiblich wirkender Jung, aber hat sich mit der zeit immer mehr gelegt. Du redest nicht über Mädchen, du ziehst dich nicht mit den Jungs zusammen um, wenn du überhaupt mal Sport mitmachst. Und sein wir mal ehrlich! Welcher Junge braucht nach dem duschen noch fast ne Stunde im Bad? Dann war da noch eine Sache, die vor ca. ner Woche passiert ist. Jay hat deinen Schrank aufgemacht und dabei dann ne Unterhose von dir gefunden. Ich habe dann gesagt, dass sie mir gehört und ich sie wohl ausversehen dort hingelegt habe. Dann vorhin im Laden mit den Binden, deine sofortige zusage zum Bummeln, ohne das Gesicht zu verziehen und dein schmachtendes Gesicht BEIM Bummeln und eben bei der Unterwäsche. Also dachte ich mir, ich schaue mal, ob ich mit meiner Vermutung richtig ist und siehe da, wie es aussieht tue ich das wohl!“, erklärte sie mir. Ich schaue sie nur fassungslos an. Wenn sie es weiß, dann bestimmt auch die anderen! „Und die anderen? Jay, Rick und so?“, frage ich leicht panisch nach. „Keine Sorge, soweit ich das beurteilen kann, haben sie keinen Plan davon!“, meint sie und hat ein liebevolles Lächeln auf den Lippen. „Und nun zu deiner Erklärung, warum du das denn überhaupt machst!“, fordert sie mich auf. „Ja gut, also erstmal, du hast recht, ich bin ein Mädchen. Der Grund ist ganz einfach, ich will nicht, dass man mich mit meinem Bruder vergleich und man nur wegen ihm mit mir befreundet sein will. Deswegen das Ganze. Er ging auch auf das Internat und ist jetzt echt berühmt und naja, auf die Schmierenkomödie habe ich keine lust. Außerdem ist bekannt, dass er eine Schwester hat und wenn ich dann sage, wir seien nicht verwandt glauben mir die meisten eh nicht. Und wenn ich ein Junge bin, eben schon. Das einer es rausbekommt, war eigentlich nicht mein Plan!“, gestehe ich und schaue meine inzwischen hergebrachte heiße Schokolade an. Ich kippe mir etwas Zucker dazu, welcher bei uns auf dem Tisch steht und versuche nicht zu Vju zu schauen. Deswegen schaue ich mich mal etwas im Café um. Viel ist hier nicht los. Vereinzelnd sitzen hier und da ein bis zwei Leutchen an den Tischen, sind am reden, lesen ein Buch oder ne Zeitung oder unterhalten sich mit einer der Bedienungen. „Hmm…also das hört sich echt merkwürdig an, wenn du mich fragts. Warum bist du dann erst hergekommen?“, holt sie mich mit ihrer Frage aus meinen Beobachtungen. „Naja, das hatte ich schon erzählt, mein Vater wollte, dass ich herkomme!“ „Und der findet es okay, dass du als Junge hier bist?“ „Er weiß es nicht. Das haben Markus und ich uns überlegt. Mein Vater denkt ich gehe hier als Mädchen zu Schule, lerne bestenfalls einen Jungen aus guten Hause kennen, verliebe mich in ihn, komme mit ihm zusammen und Heirate in dessen Familie! Er interessiert sich auch nich dafür, was ich mache, solange ich nichts mache, was einen schlecht über ihn reden lässt!“, erkläre ich ihr. „Oh man, das klingt scheisse! Da hätte ich ja mal gar kein bock drauf! Ich meine, ist doch dein Leben und da hat er doch Garnichts zu sagen!“, regte sie sich leicht drüber auf. Ein leichtes schmunzeln legt sich auf meine Lippen und ich sehe sie liebevoll an. „Danke, aber es wäre echt nett, wenn du das niemanden sagen würdest. Also die Sache mit meinem Geschlecht.“ „Natürlich nicht, sonst hätte ich meine Vermutung schon längst offen gesagt! Ich wollte nur von dir die Wahrheit wissen um ganz sicher zu gehen!“

Wir saßen noch ne Weile dort und sprachen über Gott und die Welt, bis wir dann schließlich zurück zum Wohnheim gingen. „Willst du noch mit auf Zimmer?“, frage ich, da ich, glaube ich, nun eine verbündete in Vju gefunden habe und gerne noch etwas Zeit mit ihr verbringen möchte. „Ja gerne, so kann ich “meine“ Binden auch ins Bad packen und Jay sehe ich dann auch.“, kam die Antwort nach ein paar Sekunden überlegen. Also auf in mein Zimmer. Ich mache die Tür auf und sehe nicht nur Jay, welcher auf seinem Bett hockt, sondern auch Rick, welcher sich mit dem Kopf am Fußende meines Bettes befindet. „Kein Wunder, dass mein Kissen immer nach Käsefüßen riecht!“, kommt es auch prompt von mir. „Jajaja kleiner, spinn hier mal nicht rum! Meine Füße stinken nicht, das müssen schon deine sein, denn das Ende hier, riecht auch nicht besser!“, kommt es auch gleich zurück. Vju hat sich zu Jay gesetzt, gibt ihn einen Kuss und kuschelt sich an ihn. „Wo warst du denn so lange? Ich dachte du wolltest nur kurz Cola und Knabbersachen kaufen!“, meint nun auch Jay endlich mal mit mir zu sprechen. „Habe Vju getroffen und wir sind etwas Bummeln gewesen. Haber hier hast du eine Bestellung!“ Ich gab ihm die Colaflaschen und die beiden Tüten Chips rüber. „Wird auch mal Zeit. Bin schon seid fast zwei Stunden hier und warte!“, mischt sich nun auch Rick wieder ein. „Und in der Zeit hättest du auch selber gehen können!“, antworte ich drauf, während ich nun die ganzen anderen Süßigkeiten und so bei mir auf den Schreibtisch lege. „Was haste denn da schönes?“ Rick lehnt sich zu mir rüber und sieht sich meine Beute an. Er greift gerade nach einer der Mikado Packungen, als ich ihn auf die Finger haue. „Meins! Finger weck da!“, kommt es etwas schnippisch von mir. Ricks rechte Augenbraue wandert etwas nach oben, ehe er sich eine der Packungen nimmt und auch gleich aufmacht. „Hey, ich habe gerade gesagt, dass das meins ist! Du kannst auch fragen, wenn du etwas willst und es dir nicht einfach nehmen!“, fange ich nun an zu quengeln und versuche ihm die Mikados wieder zu entreißen. Nur leider wird das schwerer als gedacht, denn er hält mich mit dem einem Arm auf Abstand, während er den anderen von sich hält. Ich versuche mich soweit es geht zu strecken, um doch an die Packung zu kommen, was mir aber nicht gelingt. Nach 5 geschlagenen Minuten gebe ich es auf. Hat ja eh keinen Sinn. Nun sitze ich im Schneidersitz neben Rick, der MEINE Mikados futtert, sich dabei sogar noch einen ab grinst und schmolle mit vor mir verschränkten Armen. „Nun maul doch nich rum wie ein Mädchen! Hast halt Pech, wenn du die da einfach in meine Reichweite legst!“ „Aber das taten sie ja nicht mal! Du musstest dich erst bewegen und rüber lehnen, damit du rankommst!“, gebe ich pampig von mir, was ihn nur dazu brachte mich auszulachen und mir durch die Haare zu strubbeln. So verging der Abend damit, dass ich am schmollen war, von Rick immer wieder aufgezogen wurde und Jay sich das mit Vju ansah und beide gelegentlich über Rick und mich, hautsächlich über mich, lachten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Minzou_Sshi
2018-02-10T19:06:29+00:00 10.02.2018 20:06
Wirklich nice. Jetzt ist das geheimniss gelüftet wieso Sawyers kissen nach käsefüßen stinkt. XD Die arme. Sollte mal den Kissenbezug wechseln. ><
Freu mich schon auf neues. ^^


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