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Versteckspiel im Internat

von

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Nicht so viel nachdenken

*R*

„Jemand sollte mal nach Sawyer sehen! Nicht, dass er da halbtot im Bett liegt und keine Hilfe holen kann!“ Vju redet schon die ganze Zeit nur über Sawyer. Man könnte echt meinen, sie will was von ihm, was auch erklären würde, weshalb sie sich ihm gestern so an den Hals geworfen hat. Bei mir hätte sie das nicht gemacht! „Eigentlich müsstet du hin gehen Rick! Du hast ihm ja auch den Ball gegen den Kopf geworfen!“, meint sie auf einmal, was mich zu ihr schauen lässt. Sie hat schon wieder diesen nervig, stechenden Blick, den sie so gern aufsetzt, wie damals, als wir alle zusammen am See waren und mir ausversehen ihre Tasche ins Wasser gefallen ist… Sie hatte ja aber auch selber schuld, was nimmt sie auch ihre Schminke zu einem See mit? Bei diesem Blick hat man immer das Gefühl, dass man keine andere Wahl hat, als das zu tun was sie einem sagt. Ich würde es niemals öffentlich zugeben, aber dieser Blick lässt selbst mir das Blut in den Adern gefrieren! „Warum sollte ich? Ist Jay´s Zimmergenosse!“ „Das hat damit doch nichts zu tun! Du bist dafür verantwortlich, deswegen solltest du dich um Sawyer kümmern! Und keine Wiederrede, du gehst nun zu ihm, nimmst ihm noch was zu Essen mit und gut ist!“, entschied sie sich bockig und dreht sich von mir weg. Tze, das gibt’s doch wohl nicht! Was fällt ihr ein so mit mir zu reden? Ich weiß sehr wohl, dass der Kleine nun nur wegen mir im Zimmer versauern darf, aber deswegen muss sie doch nicht so einen Aufstand machen! Ich schaue zu Jay, welcher aber nur mit den Achseln zuckt und sich, etwas ausweichend, wieder seinem Buch widmet. „Oh man ey, wenn du willst!“, gebe ich wiederwillig nach und schiebe meinen Stuhl nach hinten um aufstehen zu können. Ich hole noch nen Apfel und ne Banane und mache mich auf den weg zu Sawyer. Wenn der pennt, hat er selbst schuld, dann muss er eben verhungern! Obwohl? So viel Süßes, wie der sich geholt hat, wird er wohl keine Probleme haben…nur, dass er fett wird! Während ich mir grinsend überlege, wie ich ihn aufziehen kann, bemerke ich nicht mal, dass ich schon vor seinem Zimmer stehe. Als ich plötzlich seine Stimme höre, welche doch etwas lauter und höher klingt als sonst. Er klingt irgendwie aufgebracht. Es ist normalerweise nicht meine Art zu lauschen, aber irgendwie gewinnt meine Neugierde nun doch, weshalb ich mich vorsichtig an die Tür lehne, um ihn besser zu verstehen.

„Wissen, was er von mir hält!“, sagt er und dann ist erstmal stille, ehe er dann weiterredet. Mit wem redet er da bloß? „Du spinnst! Ich mag ihn nicht! Rick ist ständig gemein zu mir, zieht mich ständig auf, nimmt sich einfach meine Mikados und…naja, da kann ich ihn einfach nicht mögen! Um genau zu sein, kann ich ihn überhaupt nicht leiden!“ Wow, er kann mich also überhaupt nicht leiden! Wütend und mit geballten Fäusten wende ich mich von der Tür ab. Das will ich mir echt nicht weiter anhören! Er kann auch vergessen, dass ich nun nach ihm sehe! Sowas muss ich mir nicht geben! Und feige is er auch noch, da er es mir nicht mal ins Gesicht sagen kann! Soll der doch machen was er will, bei mir braucht er nichtmehr ankommen! Sollte er weiterhin so tun, als wäre alles super, bekommt er aber was zu hören! Ich mache mich auf den Weg zurück zu den anderen. Währenddessen gehen mir Sawyer´s Worte nicht aus dem Kopf. Was habe ich denn schlimmes getan? Nagut, ein wenig ärgern und sticheln ist doch nicht schlimm! Und mit dem Süßkram war nun doch auch nicht der Weltuntergang…außerdem, hätte er es ein wenig mehr versucht, hätte er sie ja auch bekommen! Ich bin ein klasse Typ! Das Sawyer so denkt ist einfach völlig übertrieben, sein Süßigkeiten Vorrat ist doch groß genug! Bei den anderen macht ihm das doch auch nichts aus. Oh man, was mache ich mir nun Gedanken über seine Worte? Erstens, kann es mir doch egal sein und zweitens…was ist eigentlich zweitens? Es gibt keins! Erstens reicht vollkommen aus! Allerdings, habe ich doch irgendwie gedacht, dass wir uns recht gut verstehen. Wenn wir unterwegs waren, hat er nie Anzeichen gemacht, mich nicht zu mögen, also was soll das jetzt? „Rick? Was denn los man?“, dringt auf einmal Jay´s besorgte Stimme zu mir durch. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass die anderen mir entgegenkamen. „Hm? Ach, nichts, was soll denn sein?“, ist meine abweichende Antwort. In der Hoffnung, sie würden nicht weiter nachfragen. „Du siehst nachdenklich und unzufrieden aus. Ist was mit Sawyer passiert? Du hast auch noch das Obst für ihn in den Händen!“ Schnell nehme ich die erste Ausrede die mir in den Sinn kommt „Er hat gepennt, wodurch ich nich reinkam. Und nur deswegen wecken wollte ich ihn auch nicht!“, mir war nicht einmal mehr bewusst, dass ich das Obst noch in den Händen halte. Warum sage ich denn nicht einfach die Wahrheit? Jay kann ich das doch sagen! Aber das sollte ich dann doch lieber machen, wenn wir unter uns sind! Ehe ich mich versehe sitze ich auch wieder im Unterricht, welcher nur an mir vorbeizieht und es schließlich zum Schulschluss klingelt. Auf einen Grund, warum mich Sawyer nicht mag, bin ich immer noch nicht gekommen. Zumindest auf keinen, der meiner Meinung nach gerechtfertigt ist! Ja, ich weiß, nun habe ich mir doch wieder Gedanken drum gemacht, aber was soll ich denn bitte machen? Jeder würde sich drüber wundern, wenn er oder sie es mitbekommt, dass ein Kumpel, von dem man dachte, es sei alles in Ordnung, sich dann so äußert und sonst so tut, als sei alles fein! Dann lernt man endlich jemanden cooles kennen und dann sowas! Okay Rick! Es bringt doch nichts! Sawyer kann dich nicht leiden und das solltest du akzeptieren! Es sollte dich nicht so beschäftigen! Vielleicht habe ich es auch einfach nur nicht richtig verstanden und er meinte es nicht so? Ich denke, dass er mit jemanden geredet hat und vielleicht hat er es in Bezug auf was anderes gesagt? Oh man ey, kann ich nicht einfach aufhören drüber zu grübeln? Es bringt mir ja eh nichts! Entweder ich tu so, als wenn ich es nicht mitbekommen habe, was ja normaler weise so sein sollte, oder aber, ich spreche ihn drauf an. Oder ich gehe ihm aus den Weg, bis er sich wundert und selbst mit mir reden will. Dann muss ich nicht auf ihn zugehen und alles ist super. Ja genau, so werde ich es machen, soll er sich doch wundern und den Ersten schritt machen, ich werde es nicht tun! Und da das nun geklärt ist, kann ich mich auch wieder anderem widmen! Ich gehe immer noch nachdenklich zurück zum Wohngebäude und ab in mein Zimmer. Mein Zimmergenosse hat länger Unterricht, weshalb das so gut wie die einzigen Zeiten sind, wo ich in Ruhe Musik hören kann. Ich lege eine CD von Markus, einen echt hammer Sänger ein und stelle die Anlage auf laut, um auf andere Gedanken zu kommen. Anschließend werfe ich mich auf mein Bett und genieße die Musik meines Lieblings Sängers und dessen Band. Markus ist und bleibt einfach mein Idol! Nur wegen ihm ziehe ich das hier alles überhaupt durch. Seine Musik gibt mir einfach die Kraft dazu! Sobald ich seine Musik höre, ist einfach alles um mich herum für einen Moment vergessen. Ich bin so in die Musik vertieft, dass ich nicht mal mitbekomme, dass es an der Tür klopft. Erschrocken raffe ich mich auf und öffne genervt die Tür. Vor ihr steht Jay welcher mich besorgt mustert. Er schaut ein wenig so, wie ein Welpe im Tierheim, der einen anbettelt ihn mitzunehmen. Oh man, warum müssen die mich ausgerechnet heute alle mit ihren Spezialblicken durchbohren? „Bist du doch noch am Leben?! Ich stehe hier mindestens schon fünf Minuten und klopfe! Und nun sagst du mir, was los ist... So nachdenklich bist du normalerweise nicht und wenn, dann nur, weil dich etwas einfach so sehr wurmt, dass es dich nicht zufriedenlässt! Und da du nicht von dir aus drüber reden wirst, bin ich hier und frage dich direkt!“, meint er schnell und drängt sich, während er redet, an mir vorbei, setzt sich mit verschränkten Armen auf mein Bett und sieht mich immer noch so an. „Nagut, dann habe ich wohl keine andere Wahl!“, ist meine Antwort und schließe seufzend die Tür hinter mir.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Minzou_Sshi
2018-02-24T18:07:53+00:00 24.02.2018 19:07
Haha. Spezialblick. Wie wohl Ricks spezialblick aussehen würde? :D
Wirklich nice das kapi. ^^ Ich fand es schön das dieses Kapitel in Ricks sicht geschrieben wurde. :D Hat mir wirklich sehr gefallen.


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