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Between evil voices and innocent hearts

Weltenträume
von

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Beginnen wir mit der Zerstörung

Der Schnee unter meinen Schuhsohlen knirschte wie Glas, sackte unter meinem Gewicht ein Stück nach unten und wurde zusammengepresst. Wenn ich die Ohrenschmerzen ignorierte und genauer hinhörte, konnte ich die leisen Schreckenslaute herausfiltern, die dem Knirschen beigemischt waren. Als hätte dieser Schnee, auf dem ich lief, eine Seele, die unter jedem meiner Schritte litt.

Links und rechts neben mir ragten Eiszapfen in die Höhe, bildeten am Straßenrand zwei gleichmäßige Reihen. Die Spitzen dieser Schönheiten aus Eis glitzerten unheilvoll, als wollten sie mich dazu einladen meinen Leib einfach sofort auf sie niederfallen zu lassen, damit sie mein Herz berühren könnten. In den Eiszapfen pulsierte etwas, wodurch sie hin und wieder zu glühen anfingen und Licht spendeten.

Die Gebäude um mich herum waren nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Nichts weiter als Gerüste und Stützpfeiler. Fast wie blanke Skelette, welche sich mit letzter Kraft aufrecht hielten und langsam verrotteten. Zitternd vor Kälte. Feine Schichten aus Eis hatten sich bereits über sämtliche Glieder dieses Elends gezogen.

Ich atmete durch die Nase, während ich lautlos über mich selbst und meine poetische Ader lachte, mit der ich das alles betrachtete. Dabei sollte man meinen, dass ich mich schon an dieser Zerr-Welt sattgesehen hatte. Immerhin dauerte der Spaß, den ich mit dem Echo, dessen Werk dieses gesamte Bild war, hatte, schon seit einer Weile an.

Vor mir, am Ende der Straße, wartete es auf mich. Das Echo.

Obwohl ich inzwischen so einige seiner Kollegen erledigen konnte, war ich doch immer wieder erstaunt, was für unterschiedliche Formen sie annahmen. In diesem Fall fügte sich das Echo nahezu malerisch in die Umgebung ein. Am Ende der Straße stand ein Baum, bestehend aus heißem Teer, welcher in diesem winterlichen Szenario noch mehr als sonst dampfte.

Dieser Baum überragte mit seiner Größe die traurigen Konstruktionen, die einst Gebäude gewesen sein sollten, und streckte sich dem dunkelvioletten Himmel entgegen, an dem schwarze Wolken hingen. Er war riesig. Bislang das größte Echo, dem ich je begegnet war. Erst recht wenn ich die zahlreichen Äste mitzählte. Allesamt Arme, deren Hände krampfhaft nach etwas greifen wollten, das nicht da war – oder sie versuchten irgendwie sich vom Stamm loszureißen, vergeblich.

Neben dieser Horrorgestalt eines Baumes sah ich wie eine mickrige Erbse aus, die man kinderleicht zerquetschen konnte. Trotzdem war ich derjenige, der den Schnee und somit einen Teil des Echos unter sich begrub, weil ich mich problemlos bewegen konnte. Schon dumm, wenn da diese dicken Wurzeln waren, die sich zu tief in die Erde bohrten und einem die Möglichkeit nahmen sich vom Fleck rühren zu können.

„Alles klar, bereit für die nächste Runde, ja?“, fragte ich motiviert, mit einem breiten Grinsen. „Hier kommt deine zweite Chance!“

Mein Schwert, das ich lässig gegen meine Schulter gelehnt mit mir trug, schwang ich nun wieder kampfbereit nach vorne. Nur ein einziger gezielter Schnitt genügte, um eine der Spitzen eines Eiszapfens abzutrennen. Aus dieser offenen Wunde sprudelte eine magentafarbene Flüssigkeit heraus. Schnell sprang ich hoch, knapp über den beschädigten Eiszapfen, um mich von der folgenden Fontäne mit nach oben in die Luft befördern zu lassen.

Nur knapp drei Sekunden später erreichte ich schon die ersten kleineren Äste des Baumes. Von unten hatte ihre Formation ein bisschen einem Spinnennetz geähnelt, das den Himmel in sich trug. Aus der Nähe betrachtet erschienen sie mir gerade wie hunderte lange Peitschen, dünn und beweglich, welche augenblicklich von allen Seiten auf mich einzuschlagen versuchten. Zu schade für das Echo, dass diese feinen Gebilde lächerlich einfach mit dem Schwert aufzuhalten waren.

Mühelos trennte ich einen Ast nach dem anderen ab, der mich aufzuhalten versuchte, worauf sie haltlos Richtung Boden stürzten. Irgendwann hatte die Fontäne aus dem Eiszapfen ihr Limit erreicht und versiegte wieder, doch ich war hoch genug, auf einer von mehreren blutroten Früchten Halt zu finden. Sie waren rund, mit mehreren buckeligen Stellen auf der harten Schale, und etwa so groß wie ein Kleinwagen.

Die Äste waren dicker und breiter geworden, nicht mehr so biegsam, aber stark genug, um diese Früchte zu halten. Kaum war ich auf einer von ihnen gelandet, hörte ich ein schwaches Ticken, das sich binnen eines Atemzuges in eine laute Sirene verwandelte. Ich sprang gerade rechtzeitig ab, um die nächste Frucht als Zwischenstation zu missbrauchen, bevor die andere mit einem ohrenbetäubenden Knall explodierte.

Der gesamte Baum vibrierte stark. Ein Teil der feineren Äste, deren Ziel ich noch gewesen war, wurden von dieser Explosion regelrecht zerfetzt.

„Nah, du tust es schon wieder. Du sollst dich doch nicht selbst schlagen“, lachte ich laut, wofür ich direkt bestraft werden sollte.

Statt weiter mich erwischen zu wollen, schlugen die Zweige nun auf eine andere Frucht in meiner Nähe ein, wodurch diese ebenfalls in die Luft flog. Ich wurde von der Druckwelle weggeschleudert und knallte gegen einen benachbarten Ast. Sofort kroch der heiße Teer gierig über meinen Körper – Mist, das gefiel Ciar sicher nicht. Es verhärtete so schnell, dass ich festsaß und mich nicht mehr richtig bewegen konnte. Dennoch brannte das Zeug weiterhin unangenehm auf der Haut.

Ich keuchte überrascht. „Wow, okay. Kein Grund so grob zu werden.“

Der Griff um mein Schwert lockerte sich und ich ließ es los. Im Sturz zersplitterte es in mehrere Teile und zerschnitt auf meinen Willen hin die anderen Früchte in der Nähe, damit keines der Dinger doch noch vor meiner Nase in die Luft flog, während ich bewegungsunfähig war. Das wäre nämlich ziemlich uncool.

Zu meinem Glück kamen die dünneren Äste einige Meter weiter unter mir nicht mehr alle richtig an mich heran, ein paar in meiner Reichweite schossen dennoch auf mich zu, daher musste ich zügig hier wegkommen. Meine Brust schmerzte ein wenig, weil mein Herz plötzlich stärker schlug, als ich meine Seele in meine Stimme legte und einen Befehl aussprach.

Erzittere!“, rief ich laut und deutlich.

Durch die Explosion war der Baum vorhin quasi nur von einem Schauer erfasst worden, doch jetzt bebte er so heftig von den Wurzeln aus bis zum letzten Winkel jedes noch so kleinen Astes, dass der verhärtete Teer Risse bekam und anfing zu bröckeln. Genug, dass ich mich mit einigen ruckartigen Bewegungen befreien konnte.

Im Sturz rief ich die Splitter meines Schwertes zurück und packte den Griff, noch bevor die Klinge vollständig wieder zusammengesetzt war.

„Und jetzt: Erstarre!

Der Widerspruch der beiden Befehle sorgte dafür, dass das Echo überfordert aufschrie. Da mir sowieso noch die Ohren wegen den Explosionen klingelten, hörte ich das kaum. Es hätte mich aber eh nicht abgeschreckt und aufgehalten schon gar nicht.

Weil meine Befehle das Echo in einen Zustand der Verzweiflung versetzten, geriet auch die Zerr-Welt ins Wanken und wurde instabil. Zwei kurz hintereinander ausgesprochene Befehle blieben eine Weile zeitgleich aktiv, darum konnte das Echo gerade keinem von beiden richtig nachkommen. Eben wegen des Widerspruchs. Dummerweise konnte eine Zerr-Welt, die in sich zusammenbrach, für mich gefährlicher werden als das Echo an sich.

Also: Zeit, das schnell zu beenden.

Nach und nach zerbrachen die Eiszapfen am Boden von selbst. Dadurch schossen von unten neue Fontänen von dieser magentafarbenen Flüssigkeit nach oben, auf denen ich landen konnte. Noch immer klopfte das Herz in meiner Brust stärker als sonst, schien in eine bestimmte Richtung zu wollen. Ja, ich spürte, dass es mich magnetisch anzog. Vor mir konnte das Echo es nicht verstecken.

Geschwind sprang ich von einer von Fontäne zur anderen und peilte mein Ziel an: Eine der Früchte, die unscheinbar auf einer anderen Seite des Baumes zwischen dem restlichen Obst hing, als wäre sie nicht weiter von Bedeutung. Dort drin versteckte das Echo es, den Würfel. Sein Herz, auf das meines reagierte.

Über mir zersplitterte der Himmel, während ich auf die Frucht zusprang. Von einer Sekunde zur nächsten war die Luft zu dünn geworden, ich konnte nicht mehr atmen. Die Schwerkraft geriet durcheinander, mein Körper schien durch den Druck taub zu werden. Offenbar war diese Zerr-Welt von Natur aus nicht sonderlich stabil gewesen. Bald könnte ich hier nicht mehr existieren.

Das war aber auch nicht nötig.

Als ich die Frucht erreichte, holte ich mit dem Schwert aus und zerteilte sie mit einem schwungvollen Schlag wie Butter, somit auch gleich den Würfel an sich. „Zerbreche!

Volltreffer! Statt einer Explosion floss mir literweise Blut des Echos entgegen. Wie gewohnt fluoreszierte es in unzähligen Farben. Regnete vom Himmel hinab. Gleichzeitig verlor der Baum seine Haltung, sackte in sich zusammen. Zischend verdampfte der schwarze Teer rasend schnell und war bald nur noch ein kleiner, kümmerlicher Müllberg aus den letzten Resten, der ebenfalls bald verschwunden wäre.

Auf einer der Fontänen, deren Quelle ebenso deutlich versiegte, erreichte ich schließlich wieder den Boden. Mir folgten viele kleine Würfel in verschiedenen Farben, die sich aus dem Blut geformt hatten. Ohne darauf warten zu müssen, dass sie sich einer nach dem anderen auflösten, erkannte ich den einen, roten Würfel, der übrigbleiben würde, und nahm ihn an mich.

Im Hintergrund löste sich die Zerr-Welt weiter auf und gab langsam die Wirklichkeit wieder frei, während ich triumphierend das Herz des Echos in meiner Hand betrachtete.

„Wieder durchgefallen“, sagte ich, gespielt mitfühlend. „Hast du dich überhaupt richtig angestrengt?“

Natürlich bekam ich keine Antwort, aber das erwartete ich auch gar nicht. Ich war trotzdem irgendwie enttäuscht. Der Kampf war beinahe genauso schnell vorbei gewesen wie das erste Mal. Es konnte nicht sein, dass die Echos alle keine guten Gegner waren. Sicher war ich einfach nach wie vor viel zu talentiert. Jedenfalls fühlte ich mich noch topfit. Anders als das Leben, machte mich das hier echt munter.

„Denk nicht mal dran“, ermahnte mich Ciars vertraute Stimme von der Seite. „Was hast du erwartet? Du hattest das Echo gerade erst besiegt und es dann direkt wieder herausgefordert. Ist doch klar, dass sich da noch nicht viel geändert hat.“

Unschuldig drehte ich den Kopf in seine Richtung. „Ich wollte ihm nur noch eine Chance geben. War doch nett von mir.“

Wir befanden uns nahe am Rand der Stadt, in einer Wohngegend mit heruntergekommenen Häusern und verschmutzten Straßen. Für ein waschechtes Ghetto war es hier aber tatsächlich noch zu friedlich und ruhig. Mir gefiel die Gegend irgendwie. Es war relativ verlassen, also hatte man seine Ruhe, und es streiften vor allem keine nervigen Jugend-Gangs durch die Gegend.

Ciar trat durch das gelbliche Licht einer Straßenlaterne auf mich zu und schnappte sich so flink den Würfel aus meiner Hand, dass ich nicht rechtzeitig reagieren konnte.

„Ey!“, stieß ich empört aus.

„Selber Ey. Du warst in diesem Kampf teilweise viel zu nachlässig, also ist jetzt Schluss. Kein drittes Mal für dich.“

Schnaubend stemmte ich die freie Hand in die Hüfte. „Das bekommst du nächstes Mal von mir zurück, wenn wir im Bett sind.“

Dieser eine Würfel war aus verschiedenen Herzen von Echos entstanden, als sie sich vereint hatten. Manchmal schmolzen sie derart zusammen, wenn sich ihre Energien gegenseitig stark anzogen. Solche Echos konnten deutlich stärker sein als gewöhnlich … angeblich.

Einige Sekunden standen wir einfach bloß da und starrten uns gegenseitig an, bis Ciar die Augenbrauen zusammenzog. „Hast du so sehr Bock drauf?“

Ich antwortete, indem ich weiterhin schwieg und ihn nur stutzend ansah.

„Dein Schwert“, erklärte er knapp. „Du hast es noch in der Hand.“

Tatsächlich hielt ich es noch fest, statt es mal verschwinden zu lassen. Dabei gab es keinen Grund mehr, es länger aktiv zu lassen. In nur wenigen Augenblicken wäre von der Zerr-Welt nichts mehr übrig, nicht die kleinste Spur. Somit auch keinerlei Gefahr, gegen die man sich wehren müsste.

Widerwillig ließ ich den Griff meines Schwertes los, damit es sich auflöste, noch bevor es überhaupt den Boden berühren konnte. Sichtlich beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust.

„Zufrieden?“

Statt genervt zu seufzen, hielt Ciar den Blick aufrecht und zeigte sich ernsthaft interessiert. „Was ist los? Es ist das erste Mal gewesen, dass du ein Echo sofort nochmal beschwörst, kaum dass du es erledigt hast. Du hättest dir nur noch den Würfel nehmen müssen.“

„Ich sagte doch schon, dass ich ihm halt noch eine Chance geben wollte.“

„Jaha, auf einmal“, wandte er zweifelnd ein. „Ich gebe zu, dass dieses Echo keine Herausforderung war. Ziemlich öde. Aber das ist sonst nicht deine Art.“

Zerknirscht drehte ich mich zur Seite. „Dann ist das eben ab jetzt ein Ding von mir. Fertig.“

Ich wusste, Ciar würde mir den Würfel nicht mehr aushändigen – ich hasste es, wenn er einen auf vernünftig machte. Also musste ich auch nicht länger auf der Straße stehenbleiben. Ohne Ankündigung setzte ich mich in Bewegung und schritt in Richtung Auto, das ein gutes Stück entfernt geparkt war.

Während ich einen tiefen Atemzug nahm, realisierte ich wieder, wie schnell Winter geworden war. Immer gingen die schönen, kühlen Jahreszeiten vorbei wie im Flug. Bald käme schon der Frühling zurück und dann diese ekelhafte Wärme. Im Moment war aber Winter. Der Frost glitzerte magisch auf dem Asphalt, im Schein der Straßenlaternen. Wie beruhigend dieser Anblick war. Noch dazu in der Nacht.

„Und, redest du nun mit mir?“, hörte ich Ciar irgendwann nachhaken, der sich mir ungefragt angeschlossen hatte und an meiner Seite lief. „Sonst muss ich raten, wen oder was ich verprügeln muss.“

„Pff, na, viel Spaß“, meinte ich amüsiert. „Danach bekommst du Sitzungen auf Lebenszeit verschrieben.“

„Es hat also was mit Vincent zu tun, ja?“

„Vielleicht.“ Ich stöhnte erschöpft. „Ja, schon.“

Ciar hatte den Würfel die ganze Zeit zwischen den Fingern hin und her gedreht, steckte ihn nun aber ein. Offenbar wollte er ihn mir später doch wiedergeben und nicht einfach selbst schlucken. Wenigstens wusste er inzwischen, wann mir meine Beute zustand. Immerhin kämpfte ich auch dafür.

„Schieß los“, motivierte er mich, wieder mal absolut überzeugt von sich – da überlegte ich glatt, ihn zu ärgern und doch nichts zu sagen.

„Vincent … Dad geht mir momentan nur tierisch auf den Sack, mehr nicht.“

Er schmunzelte kaum merklich. „Wundert mich, dass das so lange gedauert hat.“

„Ha-Ha“, hauchte ich trocken. „Er hat sich bisher halt noch zurückgehalten, aber jetzt fängt er an richtig zu nerven.“

Beinahe glaubte ich einen Funken Sorge in Ciars Augen aufblitzen zu sehen, doch seine Mimik änderte sich nicht. „Details, bitte.“

„Er will, dass ich wieder zur Schule gehe.“ Mir kam gleich wieder dieser Kloß aus Wut im Hals hoch, kaum dass ich es ausgesprochen hatte. „Ich soll meinen Abschluss machen. Einen Job finden, der mir zusagt. Meinen Platz im Leben finden. Damit ich auf eigenen Beinen stehen kann.“

„Klingt nach dem typischen Gerede eines besorgten Vaters“, urteilte Ciar unberührt.

Er hatte gut reden. Bei ihm war schon früh klar gewesen, dass er ebenfalls im Echo-Institut arbeiten würde. Ciar hatte sein Ziel im Leben gefunden. Da waren solche Diskussionen über die eigene Zukunft mit seinem Vater garantiert nicht nötig gewesen, daher konnte er das gar nicht nachvollziehen. Erst recht nicht in meinem Fall.

„Dad geht doch am Arsch vorbei, was ich will!“ Meine Stimme klang gereizt, kurz davor auszubrechen. „Ich will das alles aber nicht! Ich will nicht zurück in die Schule und schon gar keinen Job oder eine Ausbildung machen. Er checkt es einfach nicht.“

Ich hörte, wie Ciar einen verstehenden Laut von sich gab. „Du konntest ihm sicher nicht sagen, was du stattdessen machen willst, richtig?“

Nein, dazu war ich nicht fähig. Vincent hatte gefragt, doch es gab keine Antwort, die ich ihm darauf zu geben vermochte. Und wenn schon. War ich deshalb gezwungen seinem Plan für mich zu folgen? Überhaupt, warum brauchte ich einen? Über die Zukunft nachdenken, dafür zu planen … so war ich nicht. Vor einigen Wochen hatte ich noch an Selbstmord gedacht. Jetzt einen Plan zu schmieden, was aus mir in einigen Jahren werden sollte, erschien mir lächerlich. Absolut-überaus-brutal-lächerlich.

„Ich kann das einfach nicht“, erwiderte ich schließlich. Aus meiner Wut war ein Hauch von Verzweiflung geworden. „Ich kann so nicht leben, nicht mal für kurze Zeit. Mich der Gesellschaft anpassen. Allein mir das vorzustellen macht mich krank. Ich müsste mich zusammenreißen und guten Willen vorspielen, damit ich überhaupt durch die Schule und dann durch eine Arbeit komme. Für andere ist das vielleicht normal, aber ich kann das nicht ab, mich zu verstellen.“

Ich wäre fähig dazu, keine Frage. Wenn ich wollte, konnte ich ein verdammt sozialer Geselle sein. Gut gelaunt, zu Scherzen aufgelegt und lebhaft. Mir war auch klar, wie viele Freunde ich hätte, würde ich mich so verhalten. Wahrscheinlich wäre dann alles besser, nicht nur für mich, auch für Vincent und mein gesamtes Umfeld. Ihnen zuliebe könnte ich das sicher tun. Aber ich wollte nicht, weil ich wusste, dass mich das inzwischen zerstören würde.

„Ich werde das nicht aushalten“, betonte ich angespannt. „Ich kann so nicht leben. Ich verrotte lieber wieder unter einer Brücke, statt so zu tun, als könnte ich ganz normal leben, so wie es die Gesellschaft verlangt.“

„Du bist noch nicht unter einer Brücke verrottet“, korrigierte Ciar mich monoton. „Nur fast.“

Aufgebracht fuhr ich ihn an. „Ja, leider! Es war ein paar Wochen gut, aber schon werde ich wieder daran erinnert, warum ich das Leben so hasse. Ich komme damit nicht klar! Ich will damit nicht klarkommen! Du hast gesagt, ich soll mich bedeckt halten und vor Dad geheim halten, was wir tun, aber wenn es nun so weitergeht, schaffe ich das nicht mehr.“

Vielleicht würde Vincent mich doch noch etwas in Ruhe lassen, aber sicher nicht ewig. Jedes Mal nachzugeben, wenn ich mich sträubte, passte nicht zu seinem Charakter. Musste ich ihm den Gefallen tun und versuchen normal zu werden? So viel, wie er für mich in diesem Jahr getan hatte, womöglich schon. Scheiße, das ging niemals lange gut.

Plötzlich spürte ich Ciars Hände auf meinen Schultern, die mich bestimmt, jedoch auch behutsam, so drehten, dass ich direkt vor ihm stand und er weiter Augenkontakt zu mir halten konnte.

„Du musst das auch nicht schaffen, wenn du nicht willst.“

Seine Worte waren so eindringlich, sie griffen nach meinem Herz und schlossen es in eine Umarmung ein, um mich zu trösten und zu behüten. Aus seinem Mund klang das so leicht umsetzbar. Eigentlich war es das auch. Ich könnte Vincent einfach ignorieren und mein Ding durchziehen, mein 18. Geburtstag lag nämlich schon in greifbarer Nähe. So sehr ich mich aber dagegen sträubte, seinen Zukunftsplänen für mich zu folgen, wollte ich ihn auch nicht verletzen. Nicht schon wieder.

„Doch, muss ich“, entgegnete ich, sichtlich erschlagen von dieser ganzen Angelegenheit.

Ciar blieb souverän. „Dann sag mir, wie ich dir helfen kann.“

Bevor ich darüber nachdenken konnte, regte sich in mir etwas. Da war ein seltsam aufgeregtes Kribbeln, dem auch mein Herzschlag folgte. Mein Puls erhöhte sich und schickte eine Hitzewelle durch meinen Körper. Das Brennen in meiner Brust verlieh meiner Stimme deutlich an Intensität, als ich Ciar wie gewünscht eine Möglichkeit offenbarte:

„Lass uns endlich mit der Zerstörung anfangen.“

Ein rötlicher Schimmer huschte über Ciars Augen. „Bist du sicher?“

„Keine Ahnung, aber ich will Fortschritte!“, meinte ich aufgebracht. „Echos jagen und ihre Herzen sammeln ist ja schön und gut, aber mehr machen wir nicht. Seit du mich dazu gebracht hast bei dieser Sache mitzumachen, tun wir ständig nur das. Wann haben wir denn genug Würfel zusammen?! Willst du die ganze Welt mit nur einem einzigen Schlag zu Staub zerschlagen oder wie darf ich mir das vorstellen? Gib mir irgendetwas, damit ich weiß, dass sich diese Sammelei wirklich lohnt und nicht nur Beschäftigungstherapie ist. Oder erkläre mir zumindest erst mal, was genau du dir vorstellst, wenn du von Zerstörung sprichst.“

Einfach Bumm-Zack-Peng und alles war weg, oder wie? Wie lange wollte ich darauf schon eine Antwort von ihm haben. Endlich hatte ich ihn offen danach fragen können. Ich musste unbedingt wissen, ob es sich lohnte, das alles weiter mitzumachen. Ob ich es für unser Ziel in Kauf nehmen würde, vorerst ein normales Leben vorzutäuschen und mich der Gesellschaft zu beugen, für die ich so viel Abneigung empfand.

Ciar senkte leicht den Kopf und schien nachzudenken. Sein Gesichtsausdruck dabei war so ernst wie noch nie. Irgendwie ein wenig erschreckend, aber auch cool. Er versuchte wirklich mein Anliegen zu verarbeiten, wie es aussah. Zum Glück. Hätte er mich abgewimmelt und mich mit der Aussage vertröstet, dass ich ich nur noch ein bisschen länger mitspielen sollte, wäre ich ausgeflippt. Dann hätte ich mich gefragt, ob meine Rolle für seinen Plan überhaupt ernsthaft wichtig war.

„Wie du willst, wir fangen mit der nächsten Stufe an“, lautete Ciars Entscheidung, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte. „Beginnen wir mit der Zerstörung.“

Mehr als überrascht starrte ich ihn mit offenem Mund an. „Äh … einfach so?“

Überhaupt, warum betonte er das mit der Zerstörung auf einmal so merkwürdig?

„Das wäre hier schwer zu erklären.“ Tatsächlich formten sich seine Lippen zu einem Lächeln. „Außerdem würde es dir die Überraschung verderben, wenn ich dich vorher schon in die Details einweihe. Der Effekt, den das Ganze auf dich haben wird, ist ein wichtiger Bestandteil des Plans. Deshalb konnte ich dir auch nie mehr verraten. Tut mir leid, dass dich das so beschäftigt zu haben scheint.“

Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare und blinzelte verwirrt. Sämtliche Wut und Verzweiflung war verflogen, für den Moment. Mir ging jetzt eher die Frage durch den Kopf, was Ciar genau mit mir vor hatte. Das klang verdächtig danach, als wäre ich schon immer ein Stützpfeiler in seinem Plan gewesen, ohne den das Ganze nicht funktionieren konnte. Nein, es machte sogar den Eindruck, er hatte sich das alles nur für mich ausgedacht.

„Jetzt bin ich total durcheinander“, murmelte ich vor mich hin.

Ciar lachte leise, es kam von Herzen. „Du bist so leicht zu verwirren. Wirklich liebenswert~.“

Er verhinderte jeglichen Kommentar meinerseits, indem er mich näher zu sich zog und mich küsste. Anfangs war ich etwas sauer, weil ich mir wie ein Spielzeug vorkam, mit dem er sich amüsierte. Aber als ich seine Wärme spürte, wurde ich sofort zahm und genoss den Kuss. Seine Liebe mir gegenüber. Mich zu necken war mit seine Art, mir seine Zuneigung zu zeigen. Dieser Idiot war selbst viel zu liebenswert.

Als sich seine Lippen schließlich wieder von mir lösten, griff er nach meinen Händen. „Komm, ich hab einen bestimmten Ort ausgewählt, wo wir den Plan umsetzen können. Ich werde nicht zulassen, dass du etwas tun musst, mit dem du überfordert bist. Wir zerstören diese Dinge heute Nacht gemeinsam.“

Nach diesen Worten zog Ciar mich sanft mit sich und ich folgte ihm dabei aus freien Stücken. Wollte er das wirklich plötzlich durchziehen? Nur, weil ich darauf bestand? Andererseits war ich zu neugierig, weswegen ich ihm das auch nicht ausreden konnte. Ich wollte wissen, was er mit Zerstörung meinte. Und ich wollte schnellstmöglich weg von den gesellschaftlichen Pflichten, mit denen Vincent mich verschreckt hatte – das war und würde niemals meine Welt sein.

Ja, in diesem Augenblick war ich bereit dazu, es durchzuziehen. Egal, was Ciar für mich bereit hielt.

 
 

***

 

Seit wir den stillen Raum verlassen hatten, in dem ich unbemerkt gegen das Echo kämpfen konnte, verhielt Ciar sich anders. Er war auffallend vorsichtig und wachsam, nahm immer wieder seine Umgebung genau in Augenschein, als könnte uns jemand beobachten. Kaum waren wir an seinem Auto angekommen und eingestiegen, fuhr er mit hoher Geschwindigkeit davon, wie bei einer Verfolgungsjagd. Es war eindeutig, dass er nicht riskieren wollte von irgendjemandem aufgehalten zu werden.

Mir machte es keine Angst, dass Ciar sich in einen Raser verwandelt hatte und über die Straßen rauschte wie ein Blitz. Zum einen vertraute ich seinen Fahrkünsten, zum anderen fürchtete ich mich nicht davor bei einem Autounfall zu sterben. So konnte ich vorher wenigstens noch einen spannenden Geschwindigkeitsrausch durchleben. Kein schlechter Weg sein Ende zu finden, wie ich fand.

Nun, schade wäre es trotzdem. Wir planten gerade mit unserer Zerstörung anzufangen. Also wollte ich doch nicht unbedingt sterben, ohne zu erfahren, was es damit auf sich hatte.

Keiner von uns sprach während der Fahrt. Ciar war auf die Straße konzentriert, ich starrte seitlich aus dem Fenster und sah zu, wie die Umgebung in Form von feinen Linien an uns vorbei rauschte. Die Aufregung in meiner Brust wuchs von Sekunde zu Sekunde an.

Irgendwann schienen wir unser Ziel dann erreicht zu haben: Es handelte sich um die große Stahlseilbrücke von Cherrygrove. Sie führte über einen breiten Fluss, der sich an einer Stadtseite entlang zog. Sämtliche Pfeiler waren knallblau gestrichen und nachts wurden sie von einigen LED-Leuchten erhellt. Jedes Mal wieder ein überwältigender Anblick. Fehlte eigentlich nur noch etwas Schnee, meinetwegen auch Regen.

Auf dieser Brücke war es damals passiert. Hier hatte ich mich in den Tod stürzen wollen. Komisches Gefühl, auf einmal hierher zurückzukehren.

Ciar parkte den Wagen nahe am Geländer, stoppte den Motor und gab mir das Zeichen auszusteigen, was ich auch tat. Hier fegte ein eiskalter Wind über die Straße, schien einen packen und schubsen zu wollen. Man musste sich ein wenig dagegen lehnen.

„Okay“, sagte ich laut, weil ich gegen das Rauschen des Flusses ankommen musste. „Falls du mich noch mehr verwirren wolltest, dann hast du das geschafft. Was machen wir ausgerechnet hier?“

„Wir springen.“

Diese Antwort kam so schnell, dass ich dachte, zuerst mindestens dreimal darüber nachdenken zu müssen, damit ich sicher wusste, ob ich das richtig verstanden hatte. Unmöglich, ich konnte mich nicht verhört haben.

„Dein Ernst?!“ Ratlos breitete ich die Arme aus. „Du willst mit mir springen? Hier runter?“

„Das bekommst du schon hin.“ Da war Ciar ziemlich zuversichtlich. „Keine Sorge, das hier ist kein psychologischer Test oder ein billiger Versuch, dich zu beeinflussen, damit du leben willst. Du und ich, wir werden hier runter springen. Aber nicht, um zu sterben.“

Wow. So extrem wie an diesem Tag hatte Ciar mich bislang noch nie verwirrt, eindeutig ein neuer Rekord. Die Sprachlosigkeit stand mir sicherlich ins Gesicht geschrieben. Dazu wusste ich einfach nichts zu sagen. Alles daran war komplett verrückt. Jeder Mensch mit einem gesunden Menschenverstand würde Ciar für wahnsinnig erklären, ihm den Rücken zudrehen und von hier verschwinden, solange es noch möglich war.

Andere Menschen.

Ich gehörte nicht dazu.

Ciar war in der Zwischenzeit auf das Geländer der Brücke geklettert, während ich noch in meinen inneren Monologen gefangen war und ihn schweigend beobachtete. Er wandte sich mir zu, hielt sich mit einer Hand oben fest und reichte mir einladend die andere. Keinen Zweifel, das mit dem Springen meinte Ciar wahrlich so, wie er es gesagt hatte. Laut ihm sollte das kein Todessprung werden, aber was bitte dann? Was hatte er verdammt nochmal vor?

… Meine Neugierde siegte über jede Form von Vernunft.

Wie gesagt, ich gehörte nicht zu den Menschen, die an dieser Stelle einen Rückzieher gemacht hätten.

Ich hatte keine Angst.

Ich vertraute Ciar.

Dieser letzte Gedanke trieb mich dazu an, ihm lächelnd meine Hand zu reichen und mir von ihm auf das Geländer helfen zu lassen.

PENG!

Wie aus dem Nichts, ein lauter Knall.

In meinen Ohren hallte das schmerzvolle Keuchen von Ciar wider, gleich einem unheilvollen Mantra.

Jemand hatte mich am Arm gepackt und zurück nach hinten gerissen.

Alles geschah so schnell.

Zu schnell.

In Ciars Augen flammte regelrecht der Schock auf. Etwas, das ich zum ersten Mal an ihm sah. Seine stets unerschütterliche Sicherheit und Stärke lag in dieser einen Sekunde vollständig zerstört vor mir, mit Hilfe von purer Gewalt offengelegt. Sein Körper flog ruckartig nach hinten, durch den Druck einer Kugel, die auf seine Brust abgefeuert worden war.

Schon in der nächsten Sekunde war er aus meinem Blickfeld verschwunden. Instinktiv schrie ich seinen Namen und wollte zum Geländer hechten, doch jemand hielt mich davon ab. Eine Person, die meinen Arm fest umklammert hielt.

„Tut mir leid“, sagte dieser Störenfried angespannt – in mir zog sich alles zusammen. „Aber … ich habe dich damals nicht gerettet, damit du jetzt doch noch dazu verleitet wirst von dieser Brücke zu springen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flordelis
2020-01-22T15:12:04+00:00 22.01.2020 16:12
Hallo, da sind wir wieder.
Ich bin immer noch Farran, denn Alo tüftelt seit gestern wieder über anderen Dingen und ist immer noch selig, weil sie denkt, die Story sei schon vorbei.
Ciar: Wie dumm muss man sein?
Kieran: Du weißt schon, dass sie dich erschaffen hat?
Ciar: Und?
Kieran: Wenn eine dumme Person dich erschaffen hat ...
Farran: ... heißt das, dass du auch dumm bist.
Ciar: ...
Farran&Kieran: *High five*
Ciar: Ich mochte euch beide lieber, als ihr euch noch nicht mochtet.
Farran: Du bist nur sauer, weil nicht jeder an seinem Hass festhängt.
Ciar: Was auch immer, können wir endlich anfangen? Ich möchte den anderen da wieder jammern hören. *zu Faren deut*
Faren: (-∧-;)

> Als hätte dieser Schnee, auf dem ich lief, eine Seele, die unter jedem meiner Schritte litt.
Farran: Jetzt tut der Schnee mir fast leid.
Ciar: Das ist bestimmt eh nur ein Echo, warum sollte man da Mitleid haben?
Farran: Warst du nicht derjenige, der Mitleid mit Verrell bekam?
Ciar: Verrell ist nicht nur Schnee. =_=

> als wollten sie mich dazu einladen meinen Leib einfach sofort auf sie niederfallen zu lassen, damit sie mein Herz berühren könnten
Kieran: Das ist eigenartig und morbide poetisch.
Farran: Also ist schon mal nicht Ciar der Erzähler.
Ciar: Was soll das denn jetzt heißen?
Farran: Du würdest nie so etwas von dir geben. Dafür fehlt dir der Feingeist.
Kieran: *nick nick*
Ciar: Ihr könnt mich alle mal. ╭∩╮(-_-)╭∩╮

> „Alles klar, bereit für die nächste Runde, ja?“, fragte ich motiviert, mit einem breiten Grinsen. „Hier kommt deine zweite Chance!“
Kieran: So motiviert kenne ich Ferris gar nicht.
Ciar: Du vielleicht, Faren? (`▽´)
Faren: (´∵`)
Farran: ... Ist er kaputt?
Kieran: Ich glaube, wir sollten ihn nach diesem Kapitel retten, das deprimiert ihn.
Ciar: Niemals! ψ(`∇´)ψ
Farran&Kieran: ಠ_ಠ

Alo hat mir auch hier wieder eine Notiz hinterlassen (das ist überraschend nett von ihr), in der sie bekundet, wie großartig sie diesen Kampf fand und wie einfallsreich die Zerr-Welt gestaltet war.
Kieran: Aus sicherer Quelle weiß ich, dass Alo ein bisschen neidisch ist.
Farran: Wie könnte man nicht, das ist echt großartig.
Ciar: Ja, ganz nett. (¬_¬)
Farran: Watch out, we have a badass over here.
Kieran: Sag mal, ist dieses Meme-speak-Ding nicht das Ding von diesem Neuen?
Farran: Oh ja. Ich hab nur zu viel mit ihm geredet.
Kieran: Du hast schon mit einem von denen geredet?
Farran: Klar, warum nicht?
Ciar: Pff, Loser. Das machst du nur, weil die Neuen die einzigen sind, die deinen Ruf noch nicht kennen.
Farran: (¬、¬)

> „Wieder durchgefallen“, sagte ich, gespielt mitfühlend. „Hast du dich überhaupt richtig angestrengt?“
Ciar: Ich erwecke die Coolness in Ferris~.
Faren: (◞‸◟)
Ciar: ... Das macht irgendwie keinen Spaß mehr.

> Ist doch klar, dass sich da noch nicht viel geändert hat.
Farran: Das ist interessant. Heißt das, Echos sind selbst in ihrer Herzform noch fähig, sich weiterzuentwickeln und ihr Verhalten abzuändern?
Kieran: Hmm, das ist wirklich interessant. Ich würde das gern ausprobieren.
Farran: Ich auch. ... Hey, ist dir mal aufgefallen, dass unsere Namen gleich viele Buchstaben haben?
Kieran: ... Sie enden auch gleich.
Farran: ...
Farran&Kieran: *High Five*
Ciar: Seid ihr euch jetzt nur wegen dieser Story und den Kommentaren so nah gekommen?
Kieran: Sieht ganz so aus.
Ciar: ( ̄ー ̄;)ゞ

> „Hast du so sehr Bock drauf?“
Kieran: Mir gefällt diese Doppeldeutigkeit nicht.
Ciar: Du verstehst mich einfach nicht.
Farran: Es ist dieselbe Doppeldeutigkeit, die auch Faren benutzt.
Faren: (lll-ω-)
Ciar: Pff.
Kieran&Farran: ಠ_ಠ

> Ich gebe zu, dass dieses Echo keine Herausforderung war.
Kieran: Aber es war riesig!
Farran: Und langsam. Für einen schnellen Angreifer also keine Bedrohung.
Kieran: Hmmm.
Farran: Du solltest doch wissen, dass die Größe nichts über die Gefährlichkeit aussagt.
Kieran: Stimmt, du hast recht.
Ciar: Eure Harmonie ist ekelhaft. (¬_¬)

> „Er hat sich bisher halt noch zurückgehalten, aber jetzt fängt er an richtig zu nerven.“
Farran: Ich wünschte, ich hätte einen Vater, der vor Besorgnis nervig wird.
Kieran: Sicher? Ich habe so einen.
Farran: Wäre mal eine schöne Abwechslung. Bislang fühle ich mich wie ein Dad. Und ich hab nicht mal Kinder.
Kieran: *Farran aufmunternd pat*

> Einen Job finden, der mir zusagt.
Farran: Ich bin gerade so neidisch. D;
Kieran: Warum?
Farran: Mein Dad hat von mir nur erwartet, dass ich natürlich ein Teil von Abteracht werde. Dabei wollte ich nicht mal. =_=
Kieran: *Farran wieder pat*
Ciar: ... Was wärst du denn lieber geworden?
Farran: Keine Ahnung. Aber ich hätte gern die Wahl gehabt.
Ciar: ... So wie ich damals.
Farran: ...
Ciar: ...
Faren: (ノ﹏ヽ)

> Vor einigen Wochen hatte ich noch an Selbstmord gedacht.
Alo hat eine Notiz hinterlassen, in der sie mitteilt, dass sie auf Reddit den Thread eines Users gelesen hat, der gerade nach seinem dritten Selbstmordversuch im Krankenhaus lag. Und seine Mutter brachte ihm ein Buch mit dem Titel "How to get rid of Depression in 30 Days". Das ist echt super morbide, deswegen tut ihr Ferris hier besonders leid.

> Für andere ist das vielleicht normal, aber ich kann das nicht ab, mich zu verstellen.
Faren: (πーπ)
Kieran&Farran: ಠ_ಠ

> „Lass uns endlich mit der Zerstörung anfangen.“
Farran: Hey, warum wollen Dämonen eigentlich so viel zerstören?
Kieran: Wahrscheinlich aus demselben Grund. Kann dir das dein Dämon nicht sagen?
Farran: Er weiß es auch nicht. Er ist zu neutral.
Ciar: ... Ihr seid super-langweilig.
Farran: Mach hier keinen auf Junko.
Ciar: Gott, diese Bitch.
Farran: Wenigstens darin sind wir uns einig.

> Willst du die ganze Welt mit nur einem einzigen Schlag zu Staub zerschlagen oder wie darf ich mir das vorstellen?
Alo sagt, sie denkt da immer an Madoka, die in der vorletzten Zeitachse nur einen einzigen Angriff brauchte, um Walpurgis zu vernichten. Und dann wurde sie zu einer Hexe. Traurig.

Farran: Ich weiß, ich bin noch nicht so lange dabei, aber ich möchte echt gern wissen, worum es sich bei dieser Zerstörung handelt.
Kieran: Ich auch. Aber ich bin schon lange dabei.
Ciar: Wartet doch einfach mal ab. Mit einem Krimi fangt ihr doch auch nicht am Ende an.
Kieran: Es gibt Leute, die machen das.
Ciar: Was? Warum?
Farran: Weil es verschiedene Arten von Spannung gibt, ganz einfach.
Ciar: ... Versteh ich nicht, muss also falsch sein.
Kieran: Wenn du meinst.

> Aber als ich seine Wärme spürte, wurde ich sofort zahm und genoss den Kuss.
Faren: (┳Д┳)
Ciar: (ʃƪ¬‿¬)
Kieran&Farran: ಠ_ಠ

> Sämtliche Pfeiler waren knallblau gestrichen und nachts wurden sie von einigen LED-Leuchten erhellt.
Alle (außer Faren): Awwww~.

> Keine Sorge, das hier ist kein psychologischer Test oder ein billiger Versuch, dich zu beeinflussen, damit du leben willst.
Farran: Wir sind hier ja nicht in SAW.
Kieran: So billig war das aber gar nicht. Ich bin ziemlich sicher, dass die ganzen Fallen sehr viel Geld gekostet haben.
Ciar: Darum geht es doch aber gar nicht. =_=
Kieran: Ist mir schon klar. Ich wollte es nur mal erwähnt haben. ... Weil das nämlich auch ein ziemlicher Logikfehler ist. Bei diesem finanziellen Aufwand hätte das auffallen und die Polizei hätte ihn früher schnappen müssen.
Ciar: Filme mit dir anzusehen muss echt Spaß machen. Nicht.

> „Aber … ich habe dich damals nicht gerettet, damit du jetzt doch noch dazu verleitet wirst von dieser Brücke zu springen.“
Alle: WAS?! ( ゚o゚)
Farran: Wo kam denn diese Plotwende her?
Ciar: Wer zur Hölle schießt denn bitte auf mich?!
Kieran: *blätter* Also, ich hab mal nachgesehen. In einem der früheren Kapitel wird erwähnt, dass Faren ihn damals gerettet hat, also ...
Faren: Ich zerstöre Precious' Traum. Ich bin furchtbar. (ㄒoㄒ)
Farran&Kieran: ಠ_ಠ

Plötzlich ertönt ein lauter Knall im ... was auch immer das für ein Raum ist. Nebel erfüllt den Raum.

Ophelia: *swoops in*
Faren: ? *gets grabbed by Ophelia*
Ophelia: *disappears with Faren*

Der Nebel lichtet sich wieder.

Ciar: Was zur Hölle war das denn?!
Kieran: Was?
Ciar: Na DAS! Der Nebel, der Knall ...
Farran: Keine Ahnung, was du meinst.
Ciar: *sieht sich um* Wo ist Faren hin?!
Kieran: Wovon redest du?
Farran: Wir waren die ganze Zeit nur allein hier.
Ciar: ... Wirklich?
Kieran: Ja. Faren ist zu Hause und bereitet unser Abendessen vor.
Ciar: ... Ich könnte schwören ... *leise murmel*
Farran&Kieran: ಠ‿ಠ

Ach ja, Alo hat noch eine Notiz hinterlassen: Sie fand das Ende unheimlich spannend, aber auch total gemein. Außerdem weiß sie echt gar nicht, wie es jetzt weitergehen könnte und ist rasend gespannt. Ich außerdem auch.
Kieran: Ich auch. Und Ciar vermutlich auch, der ist gerade nur neben der Spur.
Ciar: *murmel*
Farran: In diesem Kommentar geht es echt viel um uns.
Kieran: Langsam glaube ich, wir sollten eine eigene Story bekommen, statt die Kommentare zu kapern.
Farran: ... Nah.
Kieran: Oh hey, ich hab hier noch etwas für Rachel gefunden, das Alo zurückgelassen hat: ♥
Farran: Das ist doch mal ein schönes Schlusswort~. ♥


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