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Lovers. Apart.

OS-Sammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Betalesein: irish_shamrock
Vielen, lieben Dank dafür ♡♡♡ ❤❤❤ Komplett anzeigen

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Silvester und seine Vorsätze

Normalerweise war sie nicht so ein extrem spontaner Mensch, sie überlegte zuerst gründlich, dachte über ihre Schritte nach und natürlich auch über mögliche Konsequenzen. Was sie dazu verleitet hatte, kurzfristig einfach eine Auszeit zu buchen – auf einem Kreuzfahrtschiff – wusste sie beim besten Willen nicht. Was sie jedoch wusste war, dass sie diese Auszeit brauchte.

Die junge Studentin wollte dem Trott entkommen, der sie vereinnahmte, ihrer verdammten Beziehung – welche sie nach ewigem Hin und Her beendet hatte. Ein Schlussstrich zu ziehen, ja das wollte sie. Von vorne anfangen. Und was war besser geeignet als eine Fahrt durch die wilden Gewässer?

Genauso war Neujahr perfekt, um von vorn anzufangen. Für gewöhnlich verbrachte sie diese Zeit mit ihren Freunden, die eine kleine Private Veranstaltung daraus machten. Sie jedoch verzichtete in diesem Jahr auf ein Treffen. Denn ihre Befürchtung war, dass sie auch IHN treffen würde, und das wollte sie vermeiden. Sie wollte standhaft bleiben, sich nicht wieder um den kleinen Finger wickeln lassen und das hieß nun einmal, Abstand nehmen. Zu allem und jedem.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es schon später war als gedacht, weswegen sie sich aufrichtete und unter die Dusche sprang. Heute war die Silvesterparty und dabei wollte sie nicht fehlen.
 

„Ich, Sakura Haruno, hab ihn verlassen. Nicht er mich, ich IHN. Ohne ihn, bin ich besser dran“, redete sich Sakura unter der Dusche ein. Wie ein Mantra wiederholte sie es. Sie durfte nichts bereuen, rein gar nichts. „Das war das einzig Richtige, für dich“, wiederholte Sakura ihr zweites Mantra.
 

Schon in der Grundschule hatte sie sich in ihn verliebt. Sasuke Uchiha, der beliebteste Junge von allen. Jede lief ihm nach, jede himmelte ihn an. Er war der Beste in jedem Fach. Alles gelang ihm mit Leichtigkeit, ohne sich groß anzustrengen.

In der Mittelschule wurde sein Fanclub viel größer, denn durch seine Mitgliedschaft im Fußballclub, wurden auch die Mädels der anderen Schulen auf ihn aufmerksam. Somit wuchs der Club rasant. Sie himmelten und verliebten sich ebenfalls in Sasuke. Unterstützten und feuerten lieber ihn an als die eigene Mannschaft.

Die Oberschule änderte vieles in ihrem Leben. Sasukes Beliebtheit war unermesslich groß – obwohl er mit dem Fußballspielen aufgehört hatte, war er weiterhin beliebt. Nach all den Jahren liebte auch Sakura ihn, immer noch.
 

An Silvester, in ihrem letzten Jahr an der Oberschule, hatte sie sich gegen all die anderen Mädchen behauptet und ging mit ihm eine Beziehung ein. Kurz darauf war jedoch die Schule zu Ende und sie ging an die Universität. Jedoch war ihr Studiengebiet ein anderes als das von Sasuke. Und irgendwo da fingen auch ihre Probleme an.
 

Wenn sie sich recht erinnerte, war das irgendwann nach dem ersten Jahr. Ihr fiel auf, dass sie sich mehr in die Beziehung einbrachte, als er. Sie sprach ihn darauf an und wollte von ihm wissen, warum er nicht mehr in ihre Beziehung investierte, doch seine einzige Antwort war: „Hn“ gewesen. Das war immer seine Antwort. Typisch für Sasuke. Er blieb wortkarg, obwohl er im Besitz eines umfangreichen Wortschatzes war.

Sie beließ es dabei, da es sinnlos war, über ihre Gefühle mit ihm reden zu wollen. Wörter wie gefühlskalt, emotionslos warf sie ihm damals an den Kopf und war wütend davon gestürmt. Es vergingen nicht mal vierundzwanzig Stunden, ehe sie „angekrochen“ kam. Er musste ihr nur Blumen schenken, rosarote Rosen und schon war sie dahin geschmolzen und hatte ihm alles verziehen.
 

Es dauerte nur wenige Monate, ehe der nächste Streit auch schon folgte. Dieses Mal ging es um so etwas Simples wie eine Liebesbekundung. Sakura wollte wissen, warum von ihm kein „Ich liebe dich“ kam, sondern nur ein: „Ich dich auch.“ Seine Antwort war, dass das Schwachsinn sei und wenn sie daran zweifelte – dass er sie nicht liebte, dann sollte sie gehen, da vorne sei die Türe.

Dieser Satz brach ihr Herz in viele Tausende Stücke. Als ob die Glasscherben sich in ihr Fleisch einbohrten und immer tiefer drangen. „Du bist so ein Idiot“, hatte sie ihm an den Kopf geworfen und war unter Tränen hinausgerannt.

Damals hatte sie angenommen, er würde wiederkommen, mit Blumen, wie beim letzten Mal. Jedoch wollte sie dieses Mal standhaft bleiben, ihn zappeln lassen. Falsch hatte sie gedacht, denn es kam anders als erwartet.
 

Dieses Mal kam er nicht, weder mit Blumen noch mit Schokolade, mit gar nichts. Zwei Tage, das ganze Wochenende, hatte sie sich in ihrem Zimmer verkrochen, geheult und Eis in sich hinein gestopft. Insgeheim auf Sasuke wartend, dass er endlich kommt, anklopft und ihr Blumen gibt, wie beim letzten Mal. Nichts von all dem geschah.

Weswegen sie am Montag, nach der Uni, bei ihm aufgetaucht war. Er sah nicht so aus, als ob er sie vermisst hätte oder sich um sie gesorgt hatte. Sie hingegen hatte ihn höllisch vermisst. Sie schluckte ihren Stolz herunter, entschuldigte sich für ihr Verhalten. Damals hatte sie gemeint, dass sie nicht so hätte ausrasten sollen – im Nachhinein, war ihr bewusst, dass sie nicht hätte zurückkommen sollen. Sich nicht für etwas entschuldigen, was nicht einmal ihre Schuld gewesen war.

Ein typisches „Hn“ kam von ihm und er fragte sie, ob sie Lust aufs Kino hätte.
 

So zogen die Monate wieder dahin, immer wieder stritten beide, meistens ging es von Sakura aus. Die, die Nähe zu ihrem Freund suchte. Sie wollte und brauchte die Nähe – auch öffentlich und nicht nur im Schlafzimmer.

Eines Tages ging Sakura in die Bibliothek, wo sie Sasuke mit Hinata entdeckte. Beide studierten dasselbe Fach, weswegen sie das nicht wunderte. Er half Hinata, dabei merkte diese jedoch, wie er hinter ihr gebeugt stand, dabei auf etwas im Buch zeigte und seine andere Hand sich auf ihre Schulter legte. Sie sah, wie er sie anlächelte, als sie dankend zu ihm hinaufblickte. Das war ein Stich ins Herz gewesen, dass er fast schon liebevoller mit Hinata umging. Zu ihr war er anders.

Der Austausch von Zärtlichkeiten war für ihn ein Tabu in der Öffentlichkeit – zumindest sagte er ihr das. Dass er diese Zurschaustellung hasste. Kein Kuss – egal wohin, kein Händchen halten, ja nicht mal eine Umarmung bekam sie von ihm.

Innerlich kochte sie vor Wut, riss sich jedoch zusammen, wollte nicht erneut einen Streit vom Zaun brechen und trat lächelnd zu den beiden an den Tisch.
 

Einen dritten Jahrestag sollte es für Sakura jedoch nicht mehr geben. Nach weiteren Wochen und Monaten platzte es aus Sakura heraus. Sie schrie Sasuke an, was der Scheiß sollte. Warum er zu Hinata anders war, als zu ihr. Wenn sie ihn umarmte, erwiderte er die Geste und zeigte keinen Unmut, dass es ihm unangenehm war.

Einmal hatte sie sogar gesehen, wie Hinata ihm einen Kuss auf die Wange gab, aus Dankbarkeit für seine Hilfe. Sie wollte von ihm wissen, warum Hinata das bekam, was sie nicht hatte. Immerhin war Sakura seine Freundin und nicht seine Kommilitonin Hinata.

Erneut bekam sie nur ein „Hn“ von ihm.
 

Da riss ihr der Geduldsfaden endgültig und sie beendete die Beziehung zu ihm, warf ihm noch unschöne Wörter und Beleidigungen an den Kopf, zeigte ihm den Vogel und verschwand erhobenen Hauptes. Die Türe knallte sie auch noch hinter sich zu.
 

Wenige Tage war das erst her und manchmal fragte sie sich, ob all das richtig gewesen war. Und dann rief sie sich den Verlauf ihrer Beziehung wieder in den Sinn und wusste, dass es das war.
 

Inzwischen war Sakura nicht nur mit dem Duschen fertig, sondern hatte sich auch schon gestylt, ehe sie erneut in den Spiegel blickte. Sie sah perfekt aus, so konnte sie hinausgehen, ihren Abend genießen und feiern. Heute würde sie alles vergessen. Den beschissenen Jahrestag mit Sasuke, auf denn sie mehr Wert gelegt hatte, als er. Die Beziehung zu ihm, einfach alles und jedem.

Sie brauchte einen Neuanfang und das Ende des Jahres war perfekt dafür. Ihr Neujahrsvorsatz war der Neustart. Die Zeit konnte sie nicht zurückdrehen, aber über sich hinauswachsen, ihm nicht nachtrauern. Die Zeit würde die Wunden heilen, und um den Heilungsprozess zu beschleunigen, war ein Neuanfang das beste, was sie tun konnte.
 

„Hab Spaß, Sakura. Heute ist dein Tag, nur deiner“, sagte sie zu ihrem eigenen Spiegelbild und lächelte dabei bezaubernd. „Du siehst fabelhaft aus, in einem Traum aus Schwarz“, sprach sie sich Mut zu, denn bisher hatte sie nur Interesse für einen jungen Mann gehabt. Aus diesem Grund hatte sie sich für ein kurzes schwarzes, figurbetontes Kleid entschieden. Sie zeigte einiges und doch verbarg sie viel. Eine geheimnisvolle Schönheit, das würde sie heute sein.
 


 

Genervt fuhr er sich durchs Haar. Erneut fragte er sich, warum er hier war. Während er seinen Gedanken nachhing, genehmigte er sich einen weiteren Schluck vom besten irischen Whiskey – den es hier auf dem Schiff zu trinken gab. Dabei ließ er seinen Blick schweifen, sein Platz an der Schiffsbar war perfekt, im Rücken das unwichtige Zeug, der Blick auf die Tische, Tanzfläche und die Bühne gerichtet. Wer da oben stand und sang, konnte er beim besten Willen nicht sagen und es interessierte ihn auch herzlich wenig.
 

„Du brauchst einen Tapetenwechsel, Kakashi-Senpai“, sagte sein Kollege zu ihm, irgendwann nach den Sommerferien.

Kakashi wollte davon nichts wissen und hatte ihn einfach fortgeschickt. Versuchte sich erneut auf die Korrektur der Klassenarbeit zu konzentrieren, die vor ihm lag.

Jedoch hatte er damals die Rechnung ohne seinen Kollegen gemacht, denn dieser wollte einfach nicht locker lassen. Kakashi hatte Yamato ermahnt, ihn in Ruhe zulassen.
 

Natürlich war es ihm bewusst, dass Yamato es eigentlich gut meinte und ihn nur aufheitern wollte, ihn herausholen aus seinem „Schneckenhaus“ und trotzdem ging das nicht so einfach. Was hatte Yamato auch erwartet? Dass das so einfach war? Zu vergessen und von vorn anzufangen. Wohl kaum.
 

Kakashi floh in seine Arbeit, häufte jene und machte Überstunden. Er arbeitete noch mehr als sonst, ließ sich mit Gai sogar auf alberne Wetten ein, die er auch gewann oder mal verlor – wenn er keine Lust darauf hatte. Er unternahm viel und es half, lenkte ihn von seinem Kummer ab, sorgte dafür, dass er vergaß, bis er daheim im Bett lag und wieder an sie denken musste.
 

Mit der Hartnäckigkeit Yamatos hatte Kakashi damals nicht gerechnet, und sich verkalkuliert.

Am Anfang des Monats war er im Lehrerzimmer aufgetaucht und verkündete ihm, dass er für beide eine Kreuzfahrtreise gebucht hatte. Kakashi schmetterte diesen Vorschlag ab, wollte davon nichts wissen und schickte Yamato zum Teufel. Was ging ihn das auch an? Kakashi wollte seine Ruhe, und nicht in den Weihnachtsferien auf irgendeine bescheuerte Kreuzfahrt.
 

„Du hast sie ja wohl nicht mehr alle“, hatte Kakashi geschrien, als der hartnäckige Yamato bei ihm in der Wohnung am Tag drauf erschien und weiterhin auf ihn einredete. Er wollte Yamato rauswerfen. Er solle seine Wohnung verlassen, doch der Jüngere ließ einfach nicht locker. Schließlich wollte er seinem Freund nur helfen.

Dann kam genau das, was Kakashi an sein Dilemma erinnerte, seinen Schmerz. Yamato wollte von ihm Wissen, wie lang es her war und wie lange Kakashi noch gedachte in Selbstmitleid zu baden und wann er endlich nach vorn sehen wolle.

„So einfach ist es nicht“, brauste Kakashi auf und sank im Sessel in sich zusammen. Er sah verletzt aus, mit einer Hand bedeckte er sein Gesicht und wich Yamatos Blick aus.
 

Immerhin liebte er sie, hatte sie geliebt. Nach fünf Jahren Beziehung war Kakashi soweit, er wollte um ihre Hand anhalten. Er kaufte einen Trauring, reservierte in ihrem Lieblingsresturant einen Tisch, am Fenster. So dass man das nächtliche Tokyo von hoch oben sehen konnte, die Stadtlichter. Alles war perfekt, denn er plante eine Überraschung.

Kakashi hatte dabei an alles gedacht und als der Nachtisch kam, stellte er ihr die Frage aller Fragen: „Rin, willst du mich Heiraten?“

Kakashi hatte eigentlich mit einem freudigen „Ja“ gerechnet, dass sie ihm um den Hals fallen und vielleicht sogar die ein oder andere Träne vergießen würde. Doch nichts dergleichen geschah.

Sie bat ihn, sich aufzurichten, sich wieder hinzusetzen.

Kakashi verstand nicht, was los war, sah nur ihr betrübtes Gesicht. Insgeheim ahnte er es bereits, aber er traute sich nicht, es auszusprechen. Er wollte, dass Rin es sagte und das verlangte er auch von ihr: „Sag es!“

Jene sträubte sich, bat ihn darum, es nicht zu sagen. Sondern die Zeit zu genießen, das Weihnachtsfest und das anschließende Neujahr.

Er weigerte sich jedoch, er wollte es aus ihrem Mund hören, wollte wissen, was nicht stimmte und fragte sie sogar, ob sie ihn liebte.

„Ja, ich liebe dich, aber ich werde dich nicht heiraten“, hatte sie ihm geantwortet.

Das verstand Kakashi nicht und weigerte sich, auf ihre Bitte einzugehen, den Antrag zu vergessen und so zu tun, als ob nichts wäre.

„Mir wurde angeboten, bei „Ärzte ohne Grenzen“ zu arbeiten. Du weißt, das ist mein Traum“, erklärte sie ihm lächelnd. Sie teilte ihm mit, dass es bereits im Februar losgehen solle und sie so lange die Zeit mit ihm genießen wolle. An Heiraten war für sie grade nicht zu denken, sie wollte sich nicht auf diese Art und Weise binden.

„Ist dir das wichtiger, als wir“, wollte Kakashi wissen. Rin konnte ihm nicht antworten, sie kaute auf ihrer Unterlippe, unwissend was sie sagen sollte.
 

Er kannte Rin seit der Grundschule, das war für ihn Antwort genug. Das zögern, das unsichere, nervöse Kauen auf der Lippe, wenn sie um eine Antwort mit sich rang und nach den richtigen Worten suchte. Schließlich wollte sie ihm nicht wehtun. Verletzt und traurig wurde sein Blick. „Wenn du mich wirklich Lieben würdest, würdest du nicht so lange brauchen, um mir zu antworten“, hatte er zu ihr gesagt.

Rin widersprach ihm sofort, dass er so etwas doch nicht behaupten solle, dass er ihr wichtig war, er eine große Rolle in ihrem Leben innehatte.

Kakashi hatte jedoch die Hand gehoben, sie traurig angeschaut und sie gebeten, es sein zu lassen. „Ich glaube, du bist es einfach gewohnt, mich um dich zu haben. Du kennst es nicht anders“, begann er zu erklären. Das war damals seine Theorie. So wie er behauptet hatte, dass ihre Liebe zu ihm wohl schon lange auf der Strecke geblieben war.

Rin hatte das verneint, abgestritten und bot eine Alternative: Er solle doch mitkommen, dort gab es genug junge Menschen, die er Unterrichten könne. Das jedoch wollte Kakashi nicht, er hatte hier seinen Beruf, seine Arbeit und dafür ein Sabbatjahr nehmen? Sie bot ihm sogar eine Fernbeziehung an, aber auch das hatte er verneint. Das war kein Leben und wer wusste schon, was danach kommen würde, denn sie konnte ihm darauf keine Antwort geben. Er behauptete, dass sie sich an einen Strohhalm klammerte.

„Ich will dich aber nicht verlieren. Du bist mein bester Freund“, hatte Rin unter tränenden Augen zu ihm gesagt und das war der Satz, der einen Schlussstrich forderte. Dieser Satz bekräftigte nur seine These, die er ihr offenbarte: Sie habe sich bereits zu sehr an ihn gewöhnt.

„Es tut mir leid, Rin“, hatte er noch zu ihr gesagt, ehe er sich erhob und ging.
 

Sie hatte die Beziehung beendet, denn hätte sie Ja gesagt, wäre alles bestimmt anders verlaufen, da war er sich sicher.
 

Kakashi seufzte und stellte sein leeres Glas ab, nur um sich zu erheben. Irgendwo musste Yamato ja herumlaufen, vielleicht würde er ihn ja finden. Etwas mehr als ein Jahr war es her und was tat er? Er hing noch immer dem nach, das er eigentlich loslassen sollte, denn Rin tat es schließlich auch. Vielleicht hatte Yamato ja doch recht, dass das heute ein Neuanfang für ihn werden sollte, vielleicht würde ihm Abwechslung guttun. Das Wichtigste jedoch war, dass er nicht mehr daran denken sollte. Abschließen.
 

Während Kakashi sich umblickte, suchend nach seinem Freund und Kollegen, rempelte ihn im Gedränge jemand an. „Entschuldigung“, hörte er eine weibliche Stimme murmeln.

Diese Stimme, sie kam ihm bekannt vor. Doch woher, konnte er beim besten Willen nicht mehr sagen. „Schon gut“, sagte Kakashi und drehte sich zu jener um, kaum sah er das Gesicht der entschuldigenden Person, wusste er auch schon warum ihm jene Stimme bekannt vorkam. „Sakura!“, verblüfft blinzelte er, denn die Überraschung stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Kakashi hatte mit einigem gerechnet, aber nicht damit, dass er einem ehemaligen Schüler hier begegnen würde.

„Kakashi-Sensei?!“, kam es von Sakura halb fragend, halb aussagend. Sie war sich im ersten Moment einfach nicht sicher, ob er es wirklich war. Dass sie ihren Abschluss gemacht hatte, war – im April – drei Jahre her, eigentlich hätte sie ihren Sensei erkennen sollen. Eigentlich. Jedoch war er hier, in privater Funktion, ganz anders als sie es von der Schule gewohnt gewesen war. Leicht verbeugte sich Sakura, so wie es sich gehörte. „Ich habe Sie, so ohne ihre Maske, fast gar nicht erkannt“, gab Sakura peinlich berührt zu.
 

Nur so kannten ihn auch seine Schüler, immer mit einem Mundschutz im Gesicht. Da die Schüler ihn noch nie ohne diese Maske gesehen hatten, gingen die verrücktesten Gerüchte und Geschichten umher. Sie schnappte mal auf, dass er angeblich riesengroße Hasenzähne haben sollte, weswegen er sein Gesicht mit einer Maske verdeckte. Ein älterer Schüler in der AG behauptete sogar, das jener mal gehört hatte, dass er extrem große Lippen haben sollte, die aufgequollen seien. Naruto, wie er nun mal war, hatte ebenfalls in der Gerüchteküche mitgemischt. Sie erinnerte sich daran, wie er behauptete, dass er eventuell voller Pickel oder sein Gesicht entstellt sei. Neugierig wie Naruto war, und er hatte ein Händchen dafür die wildesten Behauptungen aufzustellen, und da er es wissen wollte, wollte er den Sensei demaskieren. In seinem natürlichen Eifer hatte er damals einige seiner Mitschüler angesteckt, sodass sie erst durch diese Aktion zu einer Klassengemeinschaft zusammengewachsen waren. Geschafft hatten die Schüler es natürlich nicht.
 

Sie musterte ihn, sein Gesicht und einfach alles, so unauffällig wie es ihr nur möglich war. Für ein geübtes Medizinerauge war das leichter. Obwohl sie noch eine Studentin war, brachte man ihr und ihren Kollegen bereits bei, die Patienten genau zu beobachten. Denn nicht immer sagten sie die Wahrheit, manchmal verschwiegen sie etwas – absichtlich oder unabsichtlich, da sie es nicht für wichtig hielten. Während ihr geschultes Auge ihn beobachtete, stellte sie fest, dass er verdammt gut aussah. Attraktiv! Natürlich war er damals bereits gut gebaut gewesen und viele der Schülerinnen schwärmten für ihren Lehrer. Ohne Maske sah sie nun, wie attraktiv er wirklich war.

„Vielleicht sogar Attraktiver als Sasuke“, dachte sie sich. Zu mindestens in seinem Anzug, sah er attraktiver aus. Das gesamte Paket passte hier, seine Kleidung – die nicht billig war und bestimmt der von den Uchihas Konkurrenz machen konnte, seine Frisur, sein Charakter, sein Aussehen. Perfekt!

Um nicht länger in Schwärmerei zu verfallen oder ihn noch anzuschmachten, riss sich Sakura zusammen, ermahnte sich in Gedanken.
 

Kakashi lächelte leicht, die wilden Gerüchten hatte er immer mitbekommen und sie erheiterten ihn. Sakuras Jahrgang war es, der jedoch versuchte, herauszufinden, was wirklich hinter der Maske gesteckt hatte. Diese Versuche, erheiterten ihn bis heute. Einmal hätten seine Schüler es doch tatsächlich geschafft, aber er konnte ihnen grade noch entkommen.

„Schon gut, das passiert“, meinte er mit einem aufmunternden Lächeln zu ihr. „Aber Sakura, du bist nicht mehr meine Schülerin, also musst du mich auch nicht mehr Siezen oder als deinen Sensei betrachten“, bat er.

Sakura lächelte leicht verlegen. „Ich werde es versuchen, aber ich kann für nichts garantieren“, gab Sakura ehrlich zu. Denn er war schließlich so lange ihr Sensei, wie könnte sie ihn anders ansehen? Nennen? „Aber was machen Sie …“, Sakura korrigierte sich schnell, sie wollte es schließlich versuchen, „ich meine du, hier?“

„Ich nehme mal an, dasselbe wie du“, warf Kakashi lächelnd in den Raum. „Eine Kreuzfahrt unternehmen und auf der Silvesterparty die Gesellschaft der anderen suchen.“

Sakura wurde leicht verlegen, denn eigentlich hätte sie ja selbst darauf kommen können. Außerdem warum sollte er einer Schülerin private Informationen erzählen. „Ehemaligen Schülerin“, korrigierte Sakura sich in Gedanken. Immerhin war sie KEINE Schülerin mehr, eine Weile schon. „Aber Sensei…“, fing Sakura an und es fiel ihr merklich schwer, das Duzen oder das Sensei wegzulassen. „Es schien, als ob Sie… du jemanden suchst“, griff Sakura das Thema nun doch wieder auf.

Kakashi nickte zustimmend. „Das stimmt, ich bin mit Yamato hier. Aber bei den vielen Menschen ist es schwer, ihn zu finden“, erklärte er ihr und blickte sich nochmals im Saal um. Natürlich hätte er auch einfach sein Handy zücken können, um die entsprechende Person anzurufen. Jedoch zweifelte Kakashi daran, dass Yamato sein Mobiltelefon mitgenommen hatte und vermutlich lag es noch immer in der Kabine.

„Dann will ich Sie… dich, nicht länger aufhalten“, sagte Sakura. Sie konnte sich das auch nicht erklären, aber insgeheim hatte sie sich wohl doch gefreut. So hätte sie das neue Jahr nicht mit völlig Fremden verbringen müssen, sondern hätte vielleicht Gesellschaft gehabt, ein bekanntes Gesicht.

„Du hättest dich doch eh nicht getraut, ihn das zu Fragen, Sakura!“, höhnte ihre innere Stimme. Sie lächelte etwas und hätte am liebsten ihr inneres Ich erwürgt, das so verhöhnte und verspottete.

„Schon gut, du störst nicht. Wenn es Zeit wird, wird er schon auftauchen oder sich finden lassen“, antwortete Kakashi und dem war er sich sogar ziemlich sicher. Da fiel Kakashi etwas auf, so blickte er sich kurz um. „Brauchst du denn Hilfe?“, erkundigte sich Kakashi sogleich, „Soll ich dir helfen, Sasuke zu finden?“
 

Kaum das Kakashi diesen Namen ausgesprochen hatte, ließ sie sogleich den Kopf hängen. Von dieser Geste her war ihm sogleich klar, dass da etwas nicht stimmte. Denn scheinbar war ihre Beziehung wohl nicht von langer Dauer. Jedoch waren Kinderschwärmereien und Jugendlieben normal und hielten in den seltensten Fällen ein Leben lang. Solche Worte konnte er jedoch nicht an sie richten, denn das war nach einer Trennung – zumindestens nahm er das an, ausgehend von ihrer Reaktion – die falschen Worte.
 

„Tut mir leid… Ich…“ , fing Kakashi an, wusste jedoch nicht, was er sagen konnte, was dabei angebracht gewesen wäre. Er könnte ihr anbieten, ihr zuzuhören, wenn sie sich auskotzen wollte. Jedoch wäre das vermutlich nicht angebracht. Wenn er ehrlich war, dann wusste er einfach nicht, was er tun sollte.

Sakura holte tief Luft, „Tief ein und wieder aus“, sagte sie zu sich. Als sie ihren ehemaligen Sensei wieder anblickte. „Muss es nicht, es war schließlich meine Entscheidung“, sprach Sakura das zum ersten Mal, gegenüber jemand anderem, laut aus. Keine ihrer Freundinnen wollte sie sehen, oder mit ihr darüber reden.

Überraschung war Kakashi ins Gesicht geschrieben. „Du hast mit Sasuke Schluss gemacht?“, fragte er unglaubwürdig. Das konnte er einfach nicht glauben, sowie sie und Ino ihm nachliefen, fiel ihm das zu glauben sehr schwer. Nicht nur Ino, auch viele andere junge Frauen und Mädchen liefen ihm nach. Jede wollte seine Freundin sein, geschafft hatte es jedoch nur eine.

Sakura nickte kräftig. „Ja, er ließ mir auch keine andere Wahl. Diese Beziehung war wohl zum Scheitern bestimmt“, sagte sie mit einer traurigen Stimme, sowie einem traurigen lächeln. „Zu einer Beziehung gehören nun mal zwei Personen. Ich habe jedoch diese Beziehung alleine geführt, könnte man sagen. Sasuke, nun er war nicht bereit gewesen, sich ebenfalls einzubringen oder mal klein beizugeben …“, erzählte Sakura ihrem Gegenüber und dieser Aspekt machte sie einfach nur wütend. Am liebsten würde sie schreien und Sasuke verteufeln, sonst wohin schicken und jagen.

„Das tut mir leid, Sakura“, sagte Kakashi aufrichtig und empfand Mitleid mit ihr. „So etwas, hat keiner verdient“, fügte er hinzu. Aufrichtig blickte er sie an, dabei war sein Blick voller Güte, Wärme und Geborgenheit.
 

Sein Blick entging Sakura nicht und sie empfand diesen zum Dahinschmelzen. In diesen Augen könnte sie versinken, sie waren so anders als die von Sasuke. Sie waren warmherzig, liebevoll und da war auch ein gewisser Funke, wie sie fand, der einen dazu verleitete mehr zu wollen.

„Nimm ihn dir, er ist erfahren, gut gebaut, attraktiv. Was willst du mehr? Eine Ablenkung, wie du sie wolltest“, sagte ihr ihre innere Stimme. „Das Beste daran: Er ist kein völlig Fremder, vor dem man sich Fürchten müsste. Er würde dich bestimmt gut behandeln“, sprach die innere Stimme ihr Mut zu. „Sei eine Frau, spiel mit deinen Reizen, setzte sie gekonnt ein. Hol in dir!“
 

„Da hast du recht“, sagte Sakura um dem besorgten Blick noch zu entgegen. Schnell faste sie einen Entschluss, denn um von vorne anzufangen, brauchte sie einen perfekten Neustart. Was war besser, als dabei etwas Spaß zu haben? Jedoch wollte sie aus ihrem ehemaligen Sensei auch kein Testobjekt machen, wie ihre innere Stimme es verlangte. Das würde nicht zu ihr passen, mit den Gefühlen anderer zu spielen.

„Wenn es beide wollen, ist es etwas anderes. Es wäre ein Spiel der Leidenschaften, dem man sich hingibt.“ Ihre innere Stimme gab einfach keine Ruhe.

„Ach sei still“, grummelte Sakura, unbeabsichtigt laut.

„Bitte?“, kam es von Kakashi verwirrt, der nicht nachvollziehen konnte, warum er auf einmal still sein sollte.

„Oh, Gott… Nein… Nicht du... meine blöden Gedanken“, versuchte Sakura sich zu erklären und ihre Wangen verfärbten sich vor Scham. „Ich… es tut mir leid“, wie zu Begrüßung verbeugte sie sich leicht.
 

Kakashi schmunzelte. Sakura konnte nicht nachvollziehen, was lustig sein sollte. Ihr Verhalten? Ihre Entschuldigung? Sollte sie nachfragen? Nein, das konnte sie nicht. Das traute sie sich dann doch nicht. Unschlüssig was sie tun sollte, stand sie da, leicht unsicher knetete sie ihre Hände und heute verstand sie wohl das erste Mal, wie Hinata sich wohl in Narutos Gegenwart gefühlt hatte. Obwohl das wohl auch ein schlechter Vergleich war.
 

„Ich…“, wollte Kakashi anfangen zu sprechen, doch Sakura fiel ihm ins Wort.

Wenn sie es nicht jetzt machen würde, würde sie ihren Lehrer überhaupt nicht mehr fragen. Denn sie wusste, wenn er sich jetzt verabschieden würde und gehen, wäre ihre Chance dahin und die höhnische Stimme in ihrem Kopf würde sie auslachen. Anschließend würde sie schlecht gelaunt an der Bar stehen und der Abend wäre endgültig dahin.

„Würden … Sollen wir uns setzen?“, erkundigte sich Sakura bei ihm. „Oder hast du schon was gegessen?“

Kakashi sah überrascht zu ihr, zum zweiten Mal an diesem Tag schaffte seine ehemalige Schülerin es, dass er überrascht war. Anmerken ließ er sich das nicht. „Nein, das nicht“, antwortete er ihr schließlich. Er sah, wie unsicher sie zu sein schien, dass sie verlegen war und nervös mit ihren Händen spielte. Vermutlich kostete es sie einiges an Mut, ihn das zu fragen. Höchstwahrscheinlich wollte sie Gesellschaft, eine die ihr bekannt war. Jedoch wollte er nicht weiter Theorien aufstellen, er hatte „Ferien“ und die konnte er genießen. Außerdem war Kakashi neugierig, was der Abend noch bringen würde.
 

Mit einer einfachen Geste signalisierte Kakashi ihr, dass sie vorausgehen sollte zu einem der Tische. Er würde ihr folgen. Er sah, wie sie sich zu freuen schien, dass er sie nicht abwies und ihr Gesellschaft leisten wollte.

Sakura ging voraus, Kakashi folgte ihr. Währenddessen konnte er nicht anders, als sie von hinten zu betrachten, zu mustern. Im Endeffekt war er noch immer ein Mann und sie war keine Schülerin mehr, weswegen er sich das auch erlauben konnte. Ihr Kleid, das noch über ihren Knie endete, schmeichelte ihrer Figur hervorragend, wie er fand. Es betonte ihre schmale Taille, machte ihre Beine länger – doch das konnte natürlich auch an den High Heels liegen, sicher war er sich nicht und auch auf dem Gebiet kein Experte. Ihr Po, nun er wurde gut umrandet. Man merkte, dass aus einem Mädchen eine junge Frau geworden war, die gekonnt mit ihren Reizen spielen konnte, wenn auch noch etwas ungeübt.

„Übung macht den Meister“, dachte sich Kakashi dabei nur und lächelte etwas.
 


 

Über alles Mögliche wurde geredet, gelacht und diskutiert. Während man tanzte, aß und trank. Wie viel Alkohol dabei genau floss, konnte Kakashi gar nicht sagen, er war überrascht, dass Sakura sich etwas Alkoholisches bestellte. Angeboten hatte er es ihr nicht und sie abfüllen oder Ähnliches, war gewiss auch nicht sein Plan.

Bekanntlich lockerte der Alkohol die Zunge eines Menschen, was er in jedem Fall tat. Sowie man einfach lockerer, spontaner wurde. Eventuell sogar Aktionen machte, die man sonst nicht tun würde.
 

Irgendwann war auch Yamato vergessen, dass er mit ihm hier war und ihn eigentlich noch suchen wollte. Sakura nahm Kakashi komplett für sich ein. Ihre Gesellschaft war fabelhaft, zweifelsfrei würde er sich auch keine andere wünschen.
 

„Sollen wir auch aufs Deck hinauf?“, fragte Kakashi und merkte, wie einige Schaulustige hinauf gingen, um das Feuerwerk anzuschauen, welches das Schiffspersonal abfeuern würde. Sakura schüttelte leicht den Kopf, während sie dabei ihre Hand auf die seine legte.

„Wenn es nach mir geht, dann nein. Dort werden sich jetzt alle drängeln, schubsen und was weiß ich was, vor allem die Kinder“, sagte sie lächelnd. „Lass uns hier bleiben“, bat sie. Sie war froh über die Gesellschaft Kakashis, anfangs hatte sie Angst und Sorge, dass das gezwungen wäre und sich einer von beiden unwohl fühlen würde. Jedoch waren ihre Sorgen unbegründet. Sie verstand sich mit ihm, sie unterhielt sich gerne mit ihm. Es war so anders, bei ihm, konnte sie ihre Probleme vergessen.
 

„Hast du irgendwelche Vorsätze, fürs neue Jahr?“, erkundigte sich Kakashi bei ihr und bestellte beim Kellner eine neue Runde für beide.

Sakura nickte bestätigend, doch bevor der Kellner verschwand, bat sie noch um Sekt, um mit Kakashi anstoßen zu können. „Ja“, antwortete sie. „Ich möchte, nach meinem Beziehungscrash, von vorn Anfangen. Ohne ihm nachtrauern oder ihn beweinen, ohne traurig zu sein, ohne ein schmerzendes Herz. Ich möchte ihn soweit wie möglich vergessen, vielleicht irgendwann jemand Neues finden und einfach einen Neustart wagen. Denn ich mir verdient habe“, erzählte sie Kakashi lächelnd. „Und du?“

Kakashi war von ihrem Vorsatz des Neustartes verblüfft und konnte nicht anders als leise zu lachen. Dabei lehnte er sich leicht zu ihr nach vorne. Für jeden Außenstehenden sahen die beiden nach mehr aus, als gewöhnliche Bekannte die Spaß miteinander hatten.

„Ob du es mir glaubst oder nicht, aber ich habe fast denselben Vorsatz“, gab er grinsend zu. „Ebenfalls will ich einen Neustart“, sagte er lächelnd und streckte seine Hand aus, um eine der inzwischen gelockerten Haarsträhne, ihr wieder nach hinten zu streichen.

Überrascht zuckte Sakura zusammen, da sie damit nicht gerechnet hatte. Diese kleine Berührung löste in ihr einen elektrischen Impuls aus und ihr Körper schien gleich nach mehr zu verlangen. „Faszinierend“, hauchte Sakura schließlich.

„Findest du?“, fragte Kakashi. „Vermutlich sind wir beide nicht die Einzigen, die sich solch einen Vorsatz zurechtgelegt haben. Die Frage ist nur: Wer hält sich dran und hält es auch durch“, kam es von Kakashi lächelnd und dabei blickte er direkt in ihre Augen, die ihn auf ein neues fesselten.

„Das stimmt. Allerdings hab ich nicht vor, diesen Vorsatz schon zu brechen. Ich werde es durchziehen, komme was wolle“, kam es von Sakura felsenfest. Sie würde es durchziehen, da war sie sich sicher. „Oder willst du dein Vorhaben gleich brechen?“
 

Kakashi schüttelte den Kopf, in ihrem Falle war es anders. Sie wollten beide einen Neustart für sich, Aufgrund der Beziehungen, die sie hinter sich hatten. Es war kein Vorsatz wie: Mit dem Rauchen aufhören oder mehr Sport zu treiben, weniger Zucker zu sich zu nehmen oder gar komplett darauf zu verzichten. Es gab zig Vorsätze, und nur wenige hielten sich daran. Die meisten warfen sie schnell über Bord, fingen wieder mit dem Rauchen an oder wurden erneut Couch-Potatos. Warum sich die Leute trotzdem Vorsätze setzen, obwohl sie sich nicht daran hielten, wusste er nicht. Vielleicht lag es in der Natur der Menschen, sich Vorsätze zu setzen, es zu versuchen um am Ende zu behaupten: Ich hab es wenigstens versucht.
 

„10!“ Beiden hörten, wie das Zählen der anderen Passagiere anfing. Kakashi unterbrach den Blick zu Sakura und blickte zur Bühne.

„9!“ So erhob sich Kakashi und hielt Sakura die Hand hin, um ihr aufzuhelfen, die bereits leicht unsicher auf ihren hohen Schuhen zu seien schien.

„8!“ Kakashi nahm die beiden Sektgläser und hielt eines davon Sakura hin.

„7!“ Lächelnd blickte er zu Sakura hinunter.

„6!“ „5!“ „4!“ „3!“ „2!“

„1!“ Von draußen her drang das typische Zischen einer Rakete – wenn auch nur leise, gedämmt – gefolgt von einer lauten Explosion, die in vielen bunten Funken überging.
 

„Frohes neues Jahr“, sagten die beiden gleichzeitig, ehe sie anstießen und ihr Glas austranken.
 

„Willst du Tanzen“, fragte Kakashi und Sakura nahm die ihr angebotene Hand entgegen.
 

Elegant führte er sie auf die Tanzfläche. Beide Hände legte Sakura um Kakashi, lehnte sich an ihn und bewegte sich nur langsam zum Takt der Melodie. Kakashi blickte lächelnd herunter, sah, wie die Jüngere hinauf zu ihm blickte, ihn zauberhaft anlächelte.

Ehe einer von beiden etwas dagegen tun konnte, lagen schon die Lippen von Sakura auf seinen, in dem sie ihn einfach mehr zu sich herunter gezogen hatte. Ob es am Alkohol lag, wusste sie nicht. Es war ihr auch egal, denn was zählte war dieser Moment und der war perfekt. Während des Kusses schmiegte sich Sakura noch enger an ihn, ihr Körper entwickelte ein Eigenleben, der nach mehr verlangte, nach mehr schrie und forderte.

Diese Wirkung ging auch an Kakashi nicht spurlos vorbei. Wie sie das machte, interessierte ihn gerade herzlich wenig, auch interessierte es ihn nicht, dass sie eine seiner ehemaligen Schülerinnen war. Sie war es nicht mehr, war volljährig und erwachsen. So, wie sie sich an ihn schmiegte, wollte er mehr. Es reichte ihm nicht aus, über ihren Rücken zu fahren, über den Stoff, am liebsten hätte er im Rausch der Gefühle und des Alkohols ihr die Kleidung vom Leibe gerissen.
 

Nur schwer löste Kakashi den Kuss, sammelte seinen Verstand, bevor noch etwas passierte, was beide vielleicht später bereuen würden. Nun zu mindestens, was sie später bereuen würde. „Wir sollten damit aufhören“, bat Kakashi murmelnd. „Bevor du das bereust…“ Er war noch immer ein Gentleman.

Sakura schüttelte jedoch den Kopf. „Werde ich schon nicht“, kam es von Sakura mit einem bezaubernden Lächeln. „Ich wäre dafür, dass wir deine oder meine Kabine aufsuchen sollten“, flüsterte Sakura verführerisch in sein Ohr. Ob es wirklich der Alkohol war, der da sprach, wusste sie nicht. Es war auch ihr egal, sie wollte nicht immer alles planen, an jede verdammte Konsequenz denken. Sie wollte auch mal spontan sein, Spaß haben.

Kakashi war sich erst unschlüssig, ob das wirklich so gut sei. Doch mit dem zweiten Kuss, den sie ihm aufdrückte, wurde jeder Zweifel, den er bis dato hegte, bestätigt. Es war der Alkohol, der aus ihr sprach und sie zu solch einer Tat verleitete. Und er gehörte nicht zu denen, die so eine Situation schamlos ausnutzen würde, egal wie verlockend es auch klingen mochte.

„Vielleicht ein andermal", sagte Kakashi sanft lächelnd, ehe er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn hauchte. Er bewegte sich sanft zum Takt der Melodie.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Liebe Charly89,

Ich hatte das vergnügen, dich beim Neujahreswichtel zu beschenken :D
Leider hatte ich einen sehr aufregenden Monat hinter mir... Hier stand förmlich alles Kopf ^^"
Ich habe es wohl unterschätzt, wie es ist mit einem Baby (inzwischen 7 Monate, erstes Kind) ist x""D

Weswegen ich leider erst gestern dazu gekommen bin mit dem Schreiben anzufangen :D
Der Schluss ist etwas ja... hab es mir etwas anders vorgestellt, aber ich hoffe es passt so :D
Das offene Ende meine ich :D
Freiraum für die Fantasie xD

Meine Freundin, hat sich als Betafee angeboten, jedoch kommt sie erst am Wochenende dazu (voraussichtlich)
Deswegen entschuldige ich mich, für eventuelle Fehler :D

Ich wünsche dir viel Spaß beim lesen :D
und ein Frohes Neues Jahr :D

LG
Hopey

P.S. Alles gute zum Geburtstag :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Charly89
2020-01-05T15:37:13+00:00 05.01.2020 16:37
Ich bin platt, dass du das an zwei Abenden aus dem Boden gestampft hast O.O Respekt ;)

So nun zum wesentlichen:

Thema und Umsetzung
Ich freu mich das deine Wahl auf eine Kreuzfahrt gefallen ist. Allerdings hätte ich mich gefreut, wenn du diese etwas mehr eingebracht hättest. Wäre vielleicht interessant wo das Schiff hinfährt, wie lang sie schon Unterwegs sind o.ä. Ist kein Beinbruch, nur ein Hinweis, was man vielleicht beim nächsten Mal besser machen kann :) Der Vorsatz (Neustart) ist gut umgesetzt und auch nachvollziehbar. Die Wahl des Pairings gefällt mir gut, ich mag dieses ja sehr gern.

Layout
Natürlich kann man solche One-Shots zusammen fassen. Ich persönlich finde es eher etwas unglücklich. Die Kurzbeschreibung kann nicht entsprechend angepasst werden und es fehlt so ein bisschen die persönliche Note zu der entsprechenden Geschichte. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung.

Die Story
Ich finde es super, dass du den Background so ausführlich eingebracht hast. Man versteht die beiden, man versteht, was schief gelaufen ist und warum. Das Beleuchten der "gemeinsamen" Vergangenheit (Schule) von Sakura und Kakashi ist gut, damit weiß man die Basis und findet es nicht komisch, dass sie den Abend zusammen verbringen. In Anbetracht deiner "Zeitnot", hätte sie auch nicht so ausführlich sein müssen ;)
Da die Charaktere noch nicht eingepflegt sind, hatte ich bei Kakashis Auftauchen an der Bar kurz ein Problem. Im ersten Moment dachte ich fast Sasuke ist dort. Als dann aber von Yamato die Rede war, war es klar, dass es Kakashi ist.
Der Abend verläuft nett und feucht fröhlich. Nicht ungewöhnlich für Silvester. Hier muss ich einen kleinen Splitt mach.
Ich habe die Story zum ersten Mal vor der Beta-Bearbeitung gelesen. Da war mir, für den Ausgang des Abends, der Alkohol zu viel im Vordergrund. Irgendwie hatte es einen Faden Beigeschmack zum Schluss.
Das neue Ende passt besser. Ganz davon ab, dass es mehr Kakashi-Like ist ;) Und Platz für Fantasie ist ja immer noch :3

Fazit
Eine tolle Geschichte, die mir sehr gefallen hat. Sie ließ sich gut lesen und hat kaum Schwächen.

Ich hoffe, das Kommentar ist dir ausführlich genug. (?)

Vielen Dank für das tolle Geschenk *.*

LG
Charly89
Antwort von:  Hopey
05.01.2020 19:22
Huhu :D

Danke für den Tipp :D
Da hast du recht, das hätte ich vielleicht machen können/sollen :D
wäre vermutlicher Interessanter dann ein bissle :D
Tut mir leid, beim nächsten mal achte ich besser darauf :D

T_T bin bis heute leider nicht mehr an dem PC gewesen, um ein hübsches Charabildchen (in dem Fall Titelbildchen für die Story) einzubauen. Die bilder habe ich schon, muss die aber via Gimp bearbeiten ^^

Die liebe irish hat das Ende nicht verändert :)
Im nachhinein war ich einfach sooo unzufrieden mit dem Ende, weil ich der Meinung war dass es nicht zu Kakashi passt,
Ich wollte dir ein Pairing liefern, da ich die anderen beiden die du magst ja getrennt habe x"D
Aber das hatte sich am Ende so gezwungen angefühlt und so ... ja... untypisch für Kakashi (vorallem wenn man den Hintergrund bedenkt denn die beiden hatten :))
deswegen hab ich mich für ein Alternatives Ende entschieden :D (das hoffentlich auch wirklich besser zu Kakashi passt).
Und da dir das neue Ende, ebenfalls besser gefällt, war das wohl eine gute Entscheidung :D

Der Kommentar war ausführlich genug :D
Vielen lieben Dank fürs lesen :*
Ich bin froh, dass es dir gefallen hat :D

Vielleicht liest man sich bald wieder :3

LG
Hopey
Von:  SasuHina-4ever
2020-01-03T16:59:10+00:00 03.01.2020 17:59
Hey Froes neues jahr auch dir. und jetzt zum kapitel ich fands interesannt zu lesen muss aber sagen das ich kein fan von der parung Kakashi x Sakura bin ich hätte lieber Kakashi x Kurenai vieleicht in einer anderen fan fic und nur wenn du etwas dazu schreiben möchtest. aber diese ff lese ich trotzdem weiter hoffe es geht im nähsten kapitel wieder SasuHina. so hab genug geschrieben. Liebe Grüsse und Traumhaften Abend.


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