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c'mon, just ONE drink!

von

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Part 1: Immer muss man auf dich warten

Immer muss man auf dich warten, hatte Kisame gesagt, als Kakuzu die kleine Sitzgruppe erreicht hatte, auf der sie sich niedergelassen hatten. Sein Freund sprang sofort auf, als er auf sie zu kam und machte einen ungeduldigen und leicht gereizten Eindruck. Itachi saß still und ruhig noch an seinem Platz.

Kakuzu hatte dafür nur einen fragenden Blick übrig.
 

«Wo warst du denn so lange? Das hat echt Ewigkeiten gedauert. Aber egal, jetzt bis du ja endlich hier. Können wir los?»
 

«Du willst gehen?», fragte Kakuzu und sparte sich einen weiteren Kommentar dazu.
 

War ja klar, dass sein Freund genau dann gehen wollte, wenn Kakuzu angefangen hatte, es hier doch nicht mehr ganz so schlimm zu finden. Und natürlich beschuldigte er ihn nun auch noch, dass man auf ihn warten müsste. Als hätte Kakuzu vorher nicht stundenlang vergeblich auf Kisame gewartet.
 

«So sieht’s aus. Oder willst du noch bleiben?»
 

Als hätte er die Wahl, dachte sich Kakuzu. Denn wenn er nicht mitziehen würde, würde Kisame trotzdem gehen und ihn hier sitzen lassen. Und da er darauf noch weniger Bock hatte, schüttelte er seufzend den Kopf.
 

«Ich geh noch schnell auf Toilette, bevor wir gehen», sagte Itachi und ließ sie beide alleine.

Kakuzu setzte sich nun doch nochmal auf die Couch. Solange sie auf Itachi warteten, wollte er nicht blöd in der Gegend rumstehen. Kisame tat es ihm nach ein paar Sekunden gleich.

Er ließ seinen Blick über die letzten paar Gäste schweifen, die sich noch auf der Tanzfläche ein paar Meter weiter tummelten. Es war schon spät und der Laden würde sicherlich bald schließen. Eigentlich ein Wunder, dass er es so lange ausgehalten hatte, wenn man bedachte, seit wann er schon gehen wollte.
 

«Hat sich der Abend wenigstens auch für dich gelohnt?», wollte Kisame dann plötzlich wissen.
 

«Könnte man so sagen», antwortete er und war sich Kisames perverses Grinsen durchaus bewusst. Das konnte man auch gar nicht übersehen, wenn es fast schon sein halbes Gesicht einnahm.
 

«Vage wie immer, Alter», seufzte Kisame. «Aber passt schon. Ich will auch gar nicht wissen, was genau du getrieben hast. Sieht jedenfalls so aus, als hättest du den Stock in deinem Arsch endlich rausgezogen. Man sieht es dir richtig an. Du wirkst nicht mehr so grimmig und ernsthaft, für deine Verhältnisse siehst du fast schon fröhlich aus. Jedenfalls muss man jetzt wohl nicht mehr befürchten, dass du einen den Kopf abreißt, sollte man es wagen dich anzusprechen.» Glucksend fuhr sich Kisame durch die Haare, lehnte sich lässig zurück und bedachte Kakuzu mit einem vielsagenden Blick. Dieser grummelte nur etwas unverständliches. Er würde sich wohl immer ab Kisames bescheuerten Kommentaren nerven.
 

Dennoch musste er zugeben, dass sein Freund irgendwo recht hatte.
 

Er war vorher noch kurz auf Toilette gewesen – ganz praktisch, dass die sich genau neben dem Darkroom befanden. Um sich ein wenig herzurichten und die letzen Spuren zu beseitigen – seine einmalige Bekanntschaft hatte es tatsächlich geschafft, Flecken auf seinem teuren Hemd zu hinterlassen. Glücklicherweise befanden sie sich auf der Innenseite, so dass er sie wenigstens verstecken konnte und nicht Gefahr lief, dass sie jemand bemerkte.

Er hatte auch einen Blick in den Spiegel geworfen und er fand nicht, dass er anders aussah, so wie Kisame es jetzt behauptete. Dennoch, er fühlte sich gut. Wirklich gut. Er konnte sich sogar ein wenig entspannen und regte sich ab den Umständen, die ihm gegen den Strich gingen, nur halb so sehr auf.
 

Der kleine Fick eben war genau das gewesen, was er gebraucht hatte. Anders konnte man es nicht sagen. Aber dennoch war es irgendwo auch fast schon bemitleidenswert, dass er es anscheinend so nötig gehabt hatte, dass der Unterschied so deutlich war. Doch diese Erkenntnis ignorierte er gekonnt, verbannte ihn aus seinen Gedanken, so wie er es mit allem tat, was drohte sein Selbstbild zu zerstören.
 

«Solltest dir endlich mal jemanden suchen. Was festes. Ne Beziehung würde dir gut tun, Alter. Und dann müsstest du auch nicht mehr so frustriert rumrennen, sollte mal niemand zur Verfügung stehen um Druck abzulassen.»
 

«Ich nehme keine Ratschläge von jemandem an, der jedes Wochenende einen anderen flachlegt. Außerdem ist mir ne Beziehung zu anstrengend. Ich habe keine Zeit für sowas und die Nerven auch nicht.»
 

«Man, ich mach mir doch bloß Gedanken um dich. Ich meine, wie viele Beziehungen hattest du jetzt schon? Zwei, drei? Und die dauerten auch nie länger als ein paar Monate. Du bist nicht mehr Zwanzig, Alter. Wenn du weiter so ablehnend durch die Gegend läufst, gehst du irgendwann leer aus. Kapiert was ich meine? Und gesund ist das auch nicht, wenn du die ganze Zeit alleine bist und dich von allem abschottest. Irgendwann drehst du noch durch.»

Kakuzu schnaubte, wollte Kisames Gelaber als Schwachsinn abstempeln. Doch der ernste und eindringliche Blick von seinem Freund, machte das nicht so einfach. Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus und irgendwo, ganz tief in ihm drin, wußte er, dass Kisame nicht ganz unrecht hatte.
 

«Bei dir sieht’s doch genauso aus.» War alles, was ihm dazu einfiel. Konnte ja nicht sein, dass der Blauhaarige hier einen auf Besserwisser machte und selbst genauso ein hoffnungsloser Fall war.

Kisames Miene hellte sich augenblicklich auf, was Kakuzu zugegeben etwas irritierte.
 

«Ich bin so gut wie vergeben, Alter.»
 

«Was?», stieß Kakuzu überrascht aus. Was sollte das? Warum wußte er davon nichts? Sie waren schon so lange befreundet, wie konnte er sowas nicht mitbekommen? Kakuzu gab ja zu, dass sie sich nicht so oft sahen – was daran lag, dass er meistens ablehnte, wenn Kisame fragte, ob sie was zusammen unternehmen wollten. Und… scheiße, hatte er ihre Freundschaft so dermaßen vernachlässigt?
 

«Wir treffen uns schon eine ganze Weile. Musste mich am Anfang ganz schön anstrengen, um ihn dazu zu kriegen, dass er mir ne Chance gibt. Ich denke, erst hat er nicht viel von mir gehalten, aber irgendwie hab ich ihn dann klein gekriegt. Und jetzt steht er voll auf mich. Er zeigt es zwar nicht, aber ich seh’s genau.» Kisames Glucksen drang nur wie durch Watte an Kakuzus Ohren. Er fühlte sich, als hätte man ihn aus seinem alten Leben gerissen und in ein ganz anderes gesetzt. Als hätte er sein Leben auf Autopilot gestellt und er selbst gerade eben erst wieder die Kontrolle zurückerlangt. Er hatte seinen Freund selten so reden hören und ihm war direkt klar, dass es etwas ernstes war.
 

«Sprecht ihr über mich?», fragte Itachi, der eben wieder zu ihnen stieß und wohl nur ein Teil ihrer Unterhaltung mitbekommen hatte.

Grinsend stand Kisame auf, zog den Schwarzhaarigen nah zu sich und legte einen Arm um seine Taille.
 

«Ich hab Kakuzu nur gerade erklärt, dass du mich erst für ein Arsch gehalten hast, bevor du eingesehen hast, dass du mich doch liebst.»
 

«Hättest du wohl gerne», antwortete Itachi kühl und doch deutete sich ein leichtes Lächeln an. Kisame nutzte die Gelegenheit, beugte sich zu ihm hinab, um ihn zu küssen.
 

Kakuzu konnte dem nur gebannt zusehen. Irgendwie bekam er es noch nicht richtig in seinen Kopf rein, was er da sah. Und irgendwo hatte er ein schlechtes Gewissen, dass er Itachi den ganzen Abend lang mehr oder weniger nicht beachtet hatte, da er fälschlicherweise annahm, er wäre nur ein einmaliger Aufriss. Und jetzt musste er diese Schnulze hier mitansehen. Kisames Gesagtes hatte sich dennoch bei ihm festgesetzt und er konnte nicht verhindern, sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen. Denn Kisame sah glücklich und zufrieden aus mit jemanden an seiner Seite und keineswegs genervt, so wie er es selbst immer gewesen war, wenn er sich dazu hat hinreißen lassen, sich auf etwas einzulassen. Und irgendwie kam bei ihm einen Hauch von Neid auf, wenn er sich die beiden so ansah.
 

Doch als der simple Kuss in wildes Geknutsche ausartete, wandte Kakuzu angewidert seinen Kopf ab. Gefühle hin oder her – es sah noch immer widerlich aus.



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