Europe [3] - The Majestics
HOIIII!!!! *,*
Ich hoffe, ihr seid innerhalb der 3 Monate, wo ich hier nix geupt habe, nicht irgendwie klinisch zu Schaden gekommen?!
Naja egal XD Ich bin es, weil ich endlich den Anschluss wieder habe!!! *DANCE* Ich glaube, es hat nur an dem Kapi gelegen... jetzt dürfte alles wie von Selbst gehen... *freu*
Also, das ist Kapitel 19 von "Ray's Story"! Und er ist teilweise sch... und teilweise lustig ^__^
Wundert euch nicht, den Anfang hab ich vor 3 Monaten begonnen, den Mittelteil, wo sie bei Robert ankommen, erst vor kurzem und das hat sich eben bis heute hingezogen ^___^
Also, viel Spaß dann beim Lesen!
Claudi
Widmung/en
@Noire5: Ich hoffe, die nächsten Kapitel kriegen noch mehr Action... das hier is auch schwach, aber ab dem nächsten, wo [...] zum [...] wird, dürfte für euch alle interessant is, weil vor allem [...] darunter leiden muss *sniff*
Und sorry, dass Ray so als Weichei rüberkommt ;___; Aber er hat sich doch ziemlich geändert, seit er Kai hat ^.~
@cg: Scho passiert... allerdings 3 Monate späääter!
@Peruka: Das sowieso nicht, aber ich glaube, es ist mir viel zu schwer gefallen, diesen Teil zu schreiben *grr*
@Hayan: Danke ^-^ Freut mich, dass du es magst!
@Malinalda: Sorry ich kam nich eher dazu, weiter zu schreiben weil ich ein KreaTIEF hatte... *sniff*
@Glückskeks: Nee, keine Angst, aber im nächsten Teil werden sie es leider müssen ^__^ warum, wisst ihr doch alle, oder? ô_Ó
@Beyblader-Rayw: Nee eigentlich hätt es nich gepasst^^ Sie ignorieren sich zwar aber sie sind noch nich so lang zusammen oder gar verheiratet, dass sie jeden Tag miteinander streiten...
@chibidragon3: Lass dich überraschen, was Ray&Kai bei Enrico&Oliver durchmachen müssen... die tun mir so Leid ~.~
@DarkSaharu: Joo XD
@missbutterfly: Mein Ende ist wie jedes Andere: Ungewiss. Ich mach mir meistens nie Gedanken über das Ende ^_^ Umso besser wird es eigentlich später...
@Lyafe: Jaaah ich liebe diese Blumen auch *,*
@nai-chan: Hat nix damit zu tun, dass ich Italien nich Leiden kann - es ist schön; aber für meinen Geschmack zu katholisch und das sagt alles: Der Papst hat seinen Sitz dort. Den kann ich auch nich leiden.
@shadow-lady: Scho passiert!
@Ricki: Jah ich finde es auch absolut süß, wenn sie aneinander gekuschelt schlafen ^.~
@Fabienne_Black: Die FF soll durchgearbeitet sein? ô.Ó Naja ich find die schlampig XD
@Libelle: Kannst mich auch Claudi nennen; Gott ist mein 2. Vorname ^,^
@Chiisai_chan: Nya es gibt auch Leute, die sie lesen und NIX schreiben. So Leuten könnt ich in den Arsch treten, dass sie bis nach Bagdad fliegen, wo se Schnee schippe können...
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Europe [3] - The Majestics
Stilvolle Häuser im Renaissance - Stil zogen an ihnen vorüber, während sie in der Limousine zu Enrico' s Anwesen saßen. Was hatten sie denn auch anderes erwartet; immerhin war er genauso reich wie Oliver und residierte dementsprechend auch im reichsten Teil von Rom. Tyson und Max zogen alberne Fratzen, um die Leute zu ärgern, an denen die vorbeifuhren, Kenny versuchte sie mit aller Gewalt davon abzuhalten, Ray saß mit versteinerter Miene an seinem Platz und schwieg sich tot und Kai hatte wie üblich die Augen geschlossen und die Arme vor der Brust verschränkt.
Sogar Ray ignorierte er. Dem war das sowieso herzlich egal; viel eher fragte er sich, warum Kai nicht einmal seinem Standart treu sein und Tyson ignorieren konnte. Oder ihm höflichst antworten, aber das wäre ja dann nicht mehr Kai gewesen. Oliver und Enrico unterhielten sich eifrig über Robert' s Reaktion, wenn sie denn mit einem gänzlich fremden Team bei ihm anrücken würden. "Tyson, jetzt hör endlich auf! Das geht zu weit! Und Max; hör auf zu lachen! Das ist nicht witzig! Man kann uns deswegen anzeigen!", Kenny gestikulierte wild mit den Armen, was Ray aus seiner Lethargie riss und Kai dazu bewegte, ein Auge zu öffnen. Ganz vorsichtig; nur nicht ZU interessiert schauen. Mit einem für die Anderen unsichtbaren Lächeln beobachtete er, wie Ray Tyson *leicht* erbost am Kragen packte und ihn fragte, ob er denn noch alle Tassen im Schrank hatte. Sogar Max hielt die Klappe und schluckte hart. "Tyson; wir sind hier verdammt noch einmal nur zu Gast! Und wenn ich dich noch einmal erwische, wie du deine Hose vom Hintern ziehen willst, nähe ich sie dir persönlich an deiner Haut fest, IST DAS KLAR!?"
Tyson wurde unsanft in den Sitz zurückgestoßen und Ray ließ sich ebenfalls fallen; die Arme wie Kai auf der Brust verschränkt. Max und Kenny starrten ihn fassungslos an; Tyson traute sich gar nicht, seine Augen auf ihn zu richten und Kai schmunzelte. Das Ganze musste Ray wirklich an die Substanz gehen, wenn der sonst so ruhige Chinese den armen Tyson derart niedermachte. Und nur, weil er ganz Italien seinen Revue- Hintern zeigen wollte! Aber Kai erinnerte sich, dass Ray Italien hasste. Nun ja, warum hatte der Chinese nur indirekt erwähnt, aber selbst die Gründe reichten, dem Land fern zu bleiben. Oliver und Enrico hatten zwar kurz in ihrer Unterhaltung pausiert, doch schon plapperten sie fröhlich weiter; die Anderen waren schon passé für sie.
"So, ich lasse meine Koffer am Besten hier. Enrico; ich hoffe, du hast den Zeppelin schon vorbereiten und durchchecken lassen?", erkundigte sich Oliver, während sie durch das riesige Anwesen in Richtung Hinterhof marschierten. "Sicher!", versicherte ihm der blonde Italiener, "Ich habe an alles gedacht. Aber hast du schon gehört? Johnny soll mal wieder bei Robert sein. Ist ziemlich häufig in letzter Zeit..." "Ja, genauso, wie bei euch, ihr Blindschleichen...", murrte Kai und Ray, der ein Stückchen vor ihm lief und das gehört hatte, musste sich die Backen halten, um nicht laut loszulachen. Irgendwie wusste der Chinese schon gar nicht mehr, warum er auf seinen Geliebten sauer gewesen war. Er selbst hatte Tyson vorhin zur Schnecke gemacht, weil er Italien seine Kehrseite präsentieren wollte. Dabei war Ray doch schon genug bestraft, überhaupt hier zu sein! Kai sah das ähnlich. Er war auch nicht freiwillig hier; er wäre ebenfalls am liebsten direkt nach Russland gereist. Stattdessen hatte er sich von Oliver breitschlagen lassen, den Rest seiner "Freunde" kennen zu lernen. Enrico schien gegen den Grünhaarigen ja noch halbwegs normal zu sein; aber was war mit dem Rest? Waren die eventuell noch schrecklicher?! Wenn ja, dann würde es bald ein paar Leichen mehr auf dieser Welt geben und Kai zählte sich offiziell nicht dazu. Und dann standen sie vor dem wohl gigantischsten Luftgefährt seiner Zeit: Einem Zeppelin; in den besten Jahren und sehr gut erhalten. "Da sollen wir einsteigen?", fragte Tyson, "Dabei hab ich Höhenangst..." Doch Max klopfte ihm ermutigend auf die Schulter. "Hab' keine Angst, Tyson, du sollst dabei ja auch nicht unbedingt nach unten schauen! Es reicht, wenn du dir Kai' s Gesicht dabei vorstellst, wie er dich kopfüber hinaus wirft, wenn du wie ein Mädchen anfängst zu schreien...", sagte er und Tyson' s Gesichtszüge entglitten vollkommen. "Max, hör auf, ihm noch mehr Angst zu machen!", mischte sich nun Ray ein, "Kai würde so etwas nämlich nie tun... Stimmt doch, oder?" Als Kai angeschaut wurde, schnaubte er verächtlich und wandte sich von ihnen ab. "Seht ihr; er ist unberechenbar!", quietschte Tyson, "Er könnte unser Aller Verderben sein!" "He, seid ihr mit eurer Obsession nun fertig? Wir würden gerne los fliegen; Robert hasst es, wenn wir zu spät kommen.", schaltete sich nun Oliver in die Diskussion ein. Sofort herrschte Schweigen. "Oliver? Tyson hat Flugangst...", meinte Max und schon drehte sich Enrico um, der zuvor noch einen kurzen Wortwechsel mit dem Butler geführt hatte, der den Zeppelin inspizieren sollte. "Och, da können wir Abhilfe schaffen!", grinste er hinterhältig...
"Ehm... Ob das solch eine gute Idee war?"
Max begutachtete den gefesselten und geknebelten Tyson, der mit einer dicken Beule an der Stirn neben ihm in Morpheus' Reich schwelgte und dementsprechend in dem Zustand keine Flugangst verspürte. Selbst Kai hatte sich fast tot gelacht, als Enrico und Oliver Tyson bewusstlos geschlagen und ihn in Fesseln eingemummt hatten. Man konnte nur hoffen, dass dieser nun nicht wach wurde und den Aufstand probte. Ein Stampfer von Tyson und der Zeppelin - den übrigens Oliver und Enrico selbst steuerten und weswegen selbst Kai Angst um sein Leben hatte - würde abstürzen. Ray hatte sich mit seinem Liebsten in den Frachtraum abgesetzt, um dort nach etwas Essbarem Ausschau zu halten. Sie hatten immerhin schon seit Stunden ein flaues Gefühl im Magen und am liebsten hätte Ray Oliver die Fresse eingeschlagen, weil Enrico ihnen in der Protzvilla nichts zu Essen angeboten hatte. Typisch Reich: Nur weil die alles in den Arsch geschoben bekamen, mussten die einfachen Leute hungern. Vielleicht hätte Ray damit drohen können, dass Kai' s reicher Großvater ihnen den Geldhahn zudreht? Aber es war nun egal. Sie waren sowieso endlich dabei zu landen, wenn man Enrico' s euphorischer Stimme Glauben schenken konnte. Moment - euphorisch?! Vögelten er und Oliver etwa im Cockpit herum oder ging es dem auch so, wenn Oliver nur in der Nähe war!? Der Russe und der Chinese sahen sich mit dem gleichen Gesichtsausdruck an - schockiert. "Sag mir bitte, dass du das gedacht hast, was ich dachte...", murmelte Kai, "Und zwar, dass ich nun ganz bekloppt bin." "Ich dachte eher daran, dass sie es da vorne mit Peitsche, Lack und Leder treiben...", raunte Ray, "Aber es kommt in etwa an deinen Gedankengang heran." "Haha.", Kai lachte geistlos, "Ich würde eher ohne Fallschirm hier heraus springen, als mich von zwei SM- Freaks durch die Luft schiffen zu lassen!" Dann durchfuhr ein Ruck das Schiff und Ray landete geradewegs auf Kai, wobei Beide umfielen. "Danke, dass du mich aufgefangen hast!", säuselte Ray, "Dafür hast du einen Wunsch frei!" Kai knurrte. "Wie wäre es mit einer Diät deinerseits?", er piekste Ray neckisch in die Seite. "He, komm, ich bin doch gar nicht...!"
"AUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUSSTEIGEN!!!", donnerte Enrico ins Mikrofon, sodass Ray und Kai sich die Ohren zuhielten. "Wenn ich den erwische, trete ich ihm in den Unterleib, dass er wie Michael Jackson die höchsten Töne dieser Welt trifft!", maulte Kai und schnappte Ray an der Hand, "Lass uns hier verschwinden; ich habe irgendwie Angst um mein Leben." "Und was ist mit mir?", fragte Ray beleidigt. Kai sah ihn leicht irritiert an. Dann lächelte er leicht böse. "Och, Ray mein kleiner Schatz...", er strich mit seiner freien Hand lieblich über Ray' s Wange und küsste ihn liebevoll auf die Lippen, "Du weißt doch, dass Unkraut nicht vergeht... Du würdest sogar eine 2. Titanic überleben!" "Auf was sollte das bitte eine Anspielung sein?!", keifte Ray, "Etwa auf meine glanzvolle Existenz?!"
Doch Kai schwieg und zerrte ihn aus dem Luftschiff.
"Habt ihr den Flug genossen?", fragte Oliver, wobei 4 von 5 Bladebreakers den Kopf schüttelten. Max hatte das natürlich supertoll gefunden. Wie immer. Und so einer sollte bald in die Pubertät kommen... Nun, da hatte der Amerikaner eben noch einen weiten Weg vor sich! Tyson war mittlerweile wieder entfesselt und tobte und schrie, er wolle sofort etwas essen, sonst würde er hier liegen bleiben und zwar so lange, bis er verhungert war. "Zu schön wär's!", hatte Kai gesagt, "Aber wir brauchen ihn ja noch gegen das russische Team. Also: Anpacken und Tyson zu der alten Schlossruine da schleppen!" Er hatte damit natürlich Max, Oliver und Enrico gemeint; Ray er und Kenny gingen während des - für die Träger von Tyson - mühsamen Weges die Daten ihrer eigenen Blades durch. Oliver und Enrico hatten derweil klar gestellt, dass dies keine Ruine sondern ein Grafenschloss war, das noch bewohnt war; und zwar von diesem mysteriösen Robert. Angeblich war er ein starker, deutscher Beyblader. Eigentlich hätte Kai sich über solche Neuigkeiten gefreut, aber irgendwie tat er das nicht. Warum auch immer. Er meinte, an Bord des Schiffes mal den Namen Robert in Verbindung mit dem Titel "deutscher Meister im Beybladen" gehört zu haben. War da ein Zusammenhang? "Kai?", er wurde von Ray leicht in die Seite gestupst, "Du solltest eventuell etwas aufpassen... Oder?" "Hm... Ja.", meinte dieser, "Tut mir Leid. Ich war ganz woanders." "Hab's gemerkt.", lächelte Ray, "Aber du selbst musst dich auch an deine Predigten halten." "Haha...", Kai' s Augen verdunkelten sich, "Dann hör auf, mit mir zu flirten." "Ja, gib mir doch die Schuld!", Ray schmollte, "Mit mir kann man's ja machen..."
"Master Oliver! Master Enrico! Schön, dass Ihr uns wieder beehrt. Master Robert erwartet Euch in seinem Studienzimmer.", der Butler schielte an den beiden vorbei, "Und das sind also die Bladebikers?" Bevor Tyson' s zornrotes Gesicht wie ein Vulkan ausbrach, drängte sich Kai dazwischen. "Bladebreakers.", korrigierte er höflich, "Und ja, wir wollen ebenfalls mit MASTER Robert sprechen." "Ihr müsst im Gästezimmer warten, bis Master Robert euch empfängt. Nicht länger und nicht kürzer.", eingebildet rümpfte der Butler die Nase, "Wenn die Herren mir dann bitte folgen..." "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er uns nicht leiden kann...", murmelte Max. "Deutsche eben. Einbildung ist eben auch eine Bildung.", grummelte Ray. "Und bei denen die Einzige.", ergänzte Kai, worauf alle ihn erstaunt ansahen. Von jedem hätten sie so etwas erwartet. Nur nicht von Kai Hiwatari persönlich...
Nachdem alle in das Gästezimmer geparkt worden waren, wurde die große Eichentür verschlossen. Kai setzte sich in den Sessel, die anderen teilten sich die Couch. Das Mobiliar war nicht gerade das Bequemste, wie alle bald feststellen durften, als sie unruhig auf den Polstern hin- und herrutschten. "Ich frage mich, was dieser Robert wohl für ein Typ ist...", murmelte Tyson zu Max, welcher nur die Achseln zuckte. "Er ist reich, also wird er verdammt verwöhnt sein. Ich hoffe nur, ihr habt ansatzweise so etwas wie Manieren - ich wollte eigentlich nicht dank euch nach Russland laufen...", Kai stand auf und schritt gemächlich zum Fenster. Ray lachte innerlich auf. > Hauptsache selbst nen reichen Großvater haben und dann noch über andere verwöhnte Bengel herziehen... Naja, das ist eben unser Kai... < Der Russe wandte sich um und starrte ihn fragend an. "Ist irgendetwas?", fragte er, doch Ray schüttelte nur den Kopf. "Nicht wirklich." "Aha, und das heißt?" "Wie sollen wir uns verhalten, wenn sie uns herausfordern?" Ray erhob sich, um Kai besser in die Augen sehen zu können. "Draufschlagen und wohl fühlen!", rief Tyson und streckte die Faust in die Höhe, worauf Ray und Kai gleichermaßen seitlich wegkippten. "Tyson...", Kai' s Stimme bebte, "Ich glaube, du wärst in einem Boxverein besser aufgehoben als beim Beyblade- Sport." "Warum?", kam es von diesem, "Ich meinte nur, dass wir die Herausforderung dann natürlich annehmen!" "Es gibt da nur ein Problem...", murmelte Kenny, "Die sind nicht einmal ein Team..." "Na und?", fragte der Japaner weiter, "In der Not verbündet man sich sogar mit seinem größten Feind." Kai schlug sich die Hand vor die Stirn. "Ich bin mit diesem Haufen Volltrottel ja der beste Beweis dafür...", knurrte er leise. Und dann wurde die Tür knarrend geöffnet und Oliver, Enrico und ein lilahaariger Junge traten ein.
"Danke Gustav. Wir wären nun gern allein.", meinte der Begleiter von Enrico und Oliver und die Tür wurde wieder geschlossen. Blicke wurden unter den Jungen getauscht. "Ich bin Robert.", gab sich der Lilahaarige zu erkennen, "Und ihr müsst die... Bladeraiders sein." "Bladebreakers...", quetschte Kai unter Mühe hervor, nicht auf den deutschen Grafen loszugehen. "Ach, wie dem auch sei...", sein Blick wanderte zu Ray, "He, wir kennen uns doch!?" Ray stand kerzengerade, während er die Blicke aller auf sich zog. Hatte der *ihn* gemeint? > Nein Ray, hier stehen ja auch so viele rum, die so aussehen wie du... BAKA! < "Ja, neulich auf dem Schiff...", murmelte der Chinese, "Du warst der Typ, der mir die Kerze spendiert hat." Robert lachte auf. "Ja, stimmt...", er wandte sich wieder Kai zu, "Du sollst hier der Leader sein... Folgt mir, wir wollen in die Gewölbe gehen." Tyson wusste nicht, ob er begeistert sein oder losheulen sollte, Max fand sowieso alles ganz toll, Kenny ging mit Dizzy geistesabwesend Statistiken durch, Ray starrte zu Kai und Kai starrte zu Ray. Mit gemischten Gefühlen folgten sie dem Grafen.
"IEKS! EIN KRABBELVIEH!" Mit geweiteten Augen beobachteten die Bladebreakers ihre Vordermänner (auch wenn man bei denen nicht wirklich von Männern sprechen durfte) Oliver und Enrico. Der Grünhaarige saß dem Blonden auf den Armen und trat mit den Beinen aus, wobei er fast Robert getroffen hätte. Enrico hingegen setzte ihn höflich wieder ab. "War doch nur eine Ameise, eh.", beruhigte er den Franzosen, der nur stumm nickte und sich dann am Arm des Italieners festklammerte. "Kai, ich will hier weg...", murmelte Ray. "Frag' mich mal...", seufzte der Russe, "Aber wir ziehen das durch, sonst kommen wir wirklich zu spät nach Russland. Wir haben noch 5 Tage und solange sollten wir schon irgendwann einmal trainieren." Ray nickte. Stimmte ja; hätten sie das Schiff nicht verpasst, wären sie nun schon in Moskau... Robert, der an der Spitze lief, sprach mit ihnen, aber im Grunde genommen hörte keiner der Bladebreakers zu. Sie waren hungrig und genervt. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um jemandem, der eh nur Scheiße laberte, zuzuhören. "He du da...", begann Tyson nun im Namen aller und tippte Robert an die Schulter, "Kriegen wir hier vielleicht auch mal was zu essen?" Der deutsche Graf wandte sich um und sah ihn mit einer Mischung aus Verwunderung und Entsetzen an. Und während er Tyson einfach nur anstarrte, wurde dieser ungeduldig. "He, wir wollen was essen!" "Ihr... Ihr kommt hierher in mein Domizil und verlangt auch noch, dass ich euch bewirte? Ihr Bladerangers seid doch prominent; ihr müsst doch wenigstens etwas Geld von euren Gagen übrig haben, mit dem ihr euch einen Gang ins Restaurant finanzieren könnt... Oder?", fragte der Lilahaarige. "Erstens: Wir heißen BLADEBREAKERS! Zweitens: An für sich sind wir berühmt und haben auch Geld, aber...", Kai trat nach vorne und schob Tyson problemlos zur Seite, "Wir wurden in Frankreich ohne Geld und unser Gepäck stehen gelassen, weil das Schiff vor unserer Nase abgefahren ist. Wir wären mit Sicherheit nicht in diesem Kuhkaff aufgetaucht, wenn Mr. Latino- Lover und Monsieur Grünhaar uns nicht hierher sondern gleich nach Moskau geschifft hätten. Aber man soll darin auch das Positive sehen: Wir können hier mit euch Versagern ein wenig trainieren, bis ihr uns freiwillig nach Moskau entsendet. Nun?"
Als Kai das böse Wort mit "V" aussprach, verzog sich Robert' s Gesicht zu einer Mischung aus "Du hast mir grade eine in die Fresse gehauen" und "Irgendwie siehst du eklig aus"; und genau das gefiel Kai. Wenn jemand ihn verachtete, gab ihm das ein Gefühl von leichter Überlegenheit. Dann wandte der Deutsche sich wortlos ab. Kai vermutete, dass er stocksauer war. Großartig. Das überzeugte ihn, dass er gut provozieren konnte. Tyson auf die Palme zu bringen bedurfte nicht viel, da konnte man seine Fähigkeiten nicht absolut ausleben. In dem von Fackellicht spärlich beleuchteten Gang entdeckten sie vor sich nun eine riesige Tür. Massive Eiche. Was der im Keller wohl hinter so einer riesigen Tür verbarg? Ray hätte spontan auf irgendwas Perverses getippt, Kai auf eine hübsche, kleine Folterkammer, in denen er *trainieren* konnte. Mit den Versagern. Wie Robert als reicher, deutscher Graf von diesem Wort Ausschlag bekommen musste! Das war wie "Verlierer" oder "Verflucht". Kai war selbst in solchen Kreisen groß geworden. Sein Großvater hatte zweifelsohne viel Geld und auch Einfluss. Und als einer der Bediensteten etwas von "Verluste" (auch tückischerweise mit "V" beginnend) getuschelt hatte - es hatte etwas mit dem weltweiten Börsencrash zu tun -, war er dermaßen unvorbereitet an die Decke gegangen, dass der Bedienstete fristlos entlassen wurde. Kai' s Vater war zu jener Zeit noch sehr jung gewesen, aber er hatte Kai alles genau und detailliert erzählen können. Wie er sich in einer Ecke zusammengekauert und die Hände auf die Ohren gepresst hatte, um die lauten Schreie nicht hören zu müssen. Während der Zeit bei seinem Großvater hatte Kai diese verbalen Gefühlsausbrüche nur selten erlebt. Immerhin war die Firma, die Voltaire besaß, eine wahre Goldgrube. Auch wenn Kai sich eingestand, dass er nicht einmal wusste - und vermutlich interessierte er sich auch nicht mehr dafür -, was für eine Firma das war. Lange Rede, kurzer Sinn: Reiche meiden Worte mit "V", wenn sie so richtig schön negativ sind. Noch bevor der Deutsche jedoch die geheimnisvolle Tür öffnen konnte, wurde sie von innen ruckartig aufgezogen.
"ROBERT!", die unbekannte Stimme schallte durch den Gang; prallte mehrfach an den Steinwänden ab, bevor sie verhallte, "Wann zum Teufel hast du in diesem Dreckloch zum letzten Mal putzen lassen?!"
Oh, das klang absolut nicht nett... Das dachten auch unsere Beiden Protagonisten. Und bestätigten das, indem sie sich skeptische Blicke zuwarfen. SEHR skeptische Blicke.
"Aha, die Bladebreakers." Der weinrothaarige Schotte, der sich als Johnny McGregor identifiziert hatte und dessen nach oben stehender Haaransatz ein blaues Stirnband zierte, sah skeptisch in die Runde, wobei er jeden der Bladebreakers eingehend musterte. "Aha, endlich mal einer, der unseren Namen kann!", äffte Dizzy seinen arroganten Tonfall nach und Tyson und Max mussten kichern. Kai und Ray hatten so etwas Ähnliches gedacht, hielten aber den Mund. Ray spürte, dass Kai den Schotten etwas kritisch besah. Wieder einer mehr auf der roten Liste des Kai Hiwatari... "Und du bist ihr... Leader?", Johnny spuckte dieses Wort fast aus, als er Kai in die sich erzürnenden, roten Augen sah, "Siehst ziemlich finster aus. Aber ich wette mit dir, wenn dir ein solch harter Gegner wie ich gegenübersteht, rennst du heulend zu deiner Mami." "DU WAGST ES!", Kai griff nach seinem Blade und dem Starter, "Noch ein Wort über meine Mutter und ich polier dir deine dämliche Fresse!" "Buhuhu nun hab ich aber Angst!", Johnny gestikulierte abwehrend mit seinen Armen, "Dann zeig mir doch, wie weit du mit deinen läppischen Drohungen kommst!" "Kai, lass dich doch nicht provozieren!", Ray und auch die anderen versuchten, seinen Adrenalinspiegel zu senken, doch die Worte seiner Teamkollegen zogen spurlos an ihm vorbei. Stattdessen traten er und Johnny an das riesige Tablou, das in einer Ecke stand und machten sich kampfbereit.
"3!" "Hm, Johnny ist leicht zu provozieren. Wie euer Teamchef.", Enrico runzelte die Stirn. "2!" "Zwei idiotische Hitzköpfe.", knurrte Robert, "Wehe, hier geht auch nur ein Stein zu Bruch..." "1!" "Los Kai, schlag ihm die Zähne aus!", jubelte Tyson; Max und Ray schüttelten den Kopf. "Ehm Chef?", Dizzy klang ängstlich, "Es sieht schlecht für unseren Leader aus..." "WAAAAAAAAAS?!" "LET IT RIP!"
Metall krachte hart aufeinander.
"Kannst du das bitte wiederholen?!", Ray und Tyson schrieen fast.
Wieder schepperte Metall. Die Diskutierenden wandten sich dem Geräusch zu. "Ich glaube, ich muss nichts mehr erklären. Da habt ihr eure Antwort." Dann herrschte eisige Stille.
"Verloren...", Kai' s rubinrote Augen richteten sich auf den am Boden liegenden Dranzer, bevor er die Hand nach ihm ausstreckte und aufhob, "...gegen einen großmäuligen Idioten..." "Tja, das hättest du nicht gedacht, was?", Johnny stolzierte überheblich an ihm vorbei, "Nun? Wie sieht's aus? Willst du eine Revanche oder doch lieber heulend nach Hause fahren?" Auf einmal leuchteten Kai' s Augen bösartig auf. "Das war Glück! Hast du verstanden?! Ich will eine Revanche gegen dich und dann werde ich dich dermaßen unangespitzt in den Boden rammen, dass DU heulend nach Hause reist!", Kai wandte sich ab, stieß wütend die riesigen Türen auf und verschwand. Zurück blieben sein Team und die Majestics. "Pah!", Johnny steckte seinen Blade samt Starter weg, "Große Klappe, nix dahinter. Also, bei unserer Revanche werden wir *alle* gegeneinander kämpfen. Ihr 4 gegen uns 4. Robert hat eine eigene Arena, dort können wir kämpfen. Nun?" Die 3 verbliebenen Bladebreakers und Kenny starrten sich an. Tyson nickte. "Abgemacht." "Gut, dann morgen gegen Mittag. Ich hoffe, ihr nutzt den Rest des Tages zum trainieren.", meinte Robert und zusammen verließen Max, Tyson, Ray und Kenny ebenfalls den Saal.
"Meint ihr, Kai geht es gut?", noch nie hatte Ray gehört, dass Tyson sich so offensichtliche Sorgen um Kai machte. Kein Wunder, da dieser immer nur auf dem Japaner herumhackte. "Ich weiß es nicht, aber ich denke, es schadet nicht, wenn ich ihn suche. Ihr geht ein Hotel aufsuchen. Dort reserviert ihr auf Rechnung der BBA und dort wartet ihr dann, bis ich mit Kai zurück bin, okay?", wies Ray seine Kameraden an und man musste zugeben, er war als Teamchef fast genauso qualifiziert wie Kai. Die anderen nickten nur und machten sich dann auf den Weg. Ray suchte derweil nach seinem geliebten Teamchef. Er hatte zwar keine Ahnung, wo er anfangen sollte, aber er ging einfach davon aus, dass Kai ebenso wenig Orientierung in Deutschland hatte wie er selbst. Die Sonne schien zwar, doch sie war von Wolken verhangen. Sie kündeten von baldigem Regen. "Kai?", rief Ray, doch er bekam keine Antwort. Okay, was hatte er erwartet? Das Kai ihm nach dieser Niederlage fröhlich in die Arme springen würde? Nein. Das wohl als Allerletztes. Aber es machte Ray ein wenig traurig, dass sein Freund nicht einmal ihm antwortete oder sich mit ihm darüber aussprach. Immerhin hatte Ray das ja auch immer getan. Oder?
Irgendwann, nach langem und erfolglosem Hin und Her gab Ray es auf. Kai war nicht auffindbar gewesen, weder in der Nähe von Robert' s Schloss noch irgendwo sonst. Also blieb ihm nur noch die Hoffnung, dass Kai heute Nacht heim kam. Bestimmt brauchte er ein wenig Ruhe. Und Ray brauchte Training. Und Schlaf. Also machte er sich in Richtung Stadtrand, wo das Hotel stand, vor dem Max und Tyson schon fleißig trainierten und Dizzy an Kai' s Statt Anweisungen gab. Musste sich gut anfühlen.
"He Ray, hast du ihn gefunden?", Tyson stand als erster vor ihm. Doch der Chinese schüttelte den Kopf. "Sorry, er ist nirgends auffindbar." Die ersten Regentropfen trafen auf den staubigen Boden; bildeten dunkle Flecken auf ihm. "Na toll." Ray sah die Anderen an. "Wir trainieren trotzdem." "WAAAS? Du bist ja wie Kai!", maulte Tyson, doch Ray sah ihn nur eiskalt an. "Ja, weil Kai' s Methoden die einzigen sind, euch zum trainieren zu bringen! Oder hättet ihr ein einziges Mal trainiert, wenn Kai euch nicht angepfiffen hätte? Und; hat euch SEIN Training nicht letzten Endes bis hierher gebracht?" Betroffen senkten Max und Tyson den Kopf. "Seht ihr. Und nun macht euch bereit; morgen müssen wir diesen Besserwissern zeigen, warum wir Bladebreakers heißen!" Fäuste wurden mit Kampfschreien in die Luft gestreckt. "Schön.", Ray lächelte zufrieden, "Wer von euch möchte als Erster gegen mich antreten?" Und während der Regen immer heftiger wurde und es auch zu Donnern begann, zogen die Stunden an ihnen vorüber und stählten ihre Techniken. Andernorts wurde auch fleißig trainiert. Doch einer konnte sich einfach nicht aufs Training konzentrieren, auch wenn niemand da war, der ihn stören konnte...
"Warum nur?", wieder drehte er den Blade zwischen seinen Fingern und betrachtete ihn von allen Seiten. Das blaue Metall glänzte im düsteren Licht, dass in die verlassene Höhle einfiel. Der Regen prasselte hart auf den Boden und ließ Kai seufzten. Wie konnte er sich nur von solch einem arroganten Mistkerl besiegen lassen? Am liebsten hätte er ihn noch einmal herausgefordert. Doch es war schlecht, sich nach einer Niederlage noch einmal zu blamieren. Aber wie sollte er trainieren? Er war zwar allein, aber er hatte bisher auch immer allein trainiert, oder? Aber es lag nicht am Nichtwillen zu trainieren... Es lag daran, dass er *allein* war. "Wäre doch Ray hier... Aber wenn der Berg nicht zum Propheten kommt...", Kai rappelte sich aus seiner Liegehaltung auf, "...muss der Prophet eben zum Berg." Vielleicht konnte er mit Ray eine Lösung finden, wie er seine Trainingssperre aufheben konnte...
"So, ihr könnt Schluss machen. Es ist zu dunkel, um weiterzumachen. Ihr wart großartig. Und vergesst nicht, dass wir morgen fit sein müssen.", Ray, der vom Regen ebenso durchnässt war wie seine Kollegen, lächelte. Ja, er hatte Kai' s Part doch für wenige Stunden genossen. Wie konnte man mit dieser Position nur unzufrieden sein?! Und trotzdem machte er sich um seinen Freund Sorgen. Kai war noch immer nicht zurück und es konnte nicht noch dunkler werden, als es schon war. Doch als ein greller Blitz über den Himmel schoss, erkannte er eine schemenhafte Gestalt, die auf ihn zukam. Sein Herz schlug höher, als er seinen Kai erkannte. Gut, dass die Fenster ihrer Zimmer auf der anderen Seite des Hotels lagen... "Wo warst du?", wisperte er, während Kai seine Arme um ihn schloss, "Du hast mir Kummer gemacht." "Ich habe über vieles nachgedacht, Ray. Und dabei mein Training vernachlässigt. Trainierst du mit mir?", Wasser tropfte von Kai' s Kinn, während er seinem Liebsten in die Augen sah. Dieser tat so, als müsste er sich das gut überlegen. "Naja, aber nur, weil du es bist!", grinste der Chinese und küsste Kai vorsichtig auf die Lippen, wobei das Regenwasser, dass über ihre beiden Gesichter lief, die aufkommende Hitze etwas abdämpfte. "Und was möchtest du dafür als Gegenleistung?", fragte Kai dreckig grinsend. "Ach, weißt du Kai...", Ray löste sich aus seiner Umarmung, zog Blade und Starter und ließ Ersteres in Letzterem einrasten, "...das entscheide ich, wenn wir soweit sind." Der Blauhaarige zuckte mit den Achseln und tat es dem Schwarzhaarigen gleich. "Wie du willst..."
"He, Kai ist zurück!", Tyson, Kenny und Max drängten sich an das Gangfenster in ihrem Stockwerk. "Ja, und sie trainieren...", murmelte Dizzy, "Etwas, woran ihr euch öfter einmal ein Beispiel nehmen könntet..." "Haha...", lachte Tyson geistlos, "Wenigstens hocken wir nicht total faul in einem Laptop und lassen uns den ganzen Tag von Kenny massieren." "Das Gehacke nennst du massieren?!", empörte sich das Bitbeast, "Wir können ja tauschen!" Tyson antwortete darauf nichts mehr, sondern schaute gespannt aus dem Fenster.
"Das nennst du Angriff?!", Ray versuchte, wie Kai zu klingen, wenn etwas nicht seiner Vorstellung entsprach, "So wirst du den großmäuligen Schotten höchstens wieder gewinnen lassen!" Das schien in Kai mehrere, kleine Rädchen zum Funktionieren gebracht zu haben. Seine Augen glitzerten geheimnisvoll, bis er Dranzer den direkten Angriff befahl. Das war allerdings ein Fehler, denn geräuschvoll prallte der blaue Blade am Silbernen ab und landete regungslos vor Kai' s Füßen. Stumm starrte dieser Ray an. "Was ist los, Kai?", Ray streckte die Hand aus, mit welcher er Driger mühelos fing, "Schwächelst du oder warum zeigst du mir nicht endlich, was dein Dranzer wirklich kann?" Kai knurrte. "Ich weiß nicht, was los ist...", gab er ehrlich zu, "...ich scheine mir selbst im Weg zu stehen."
Von oben beobachteten die anderen 3 das Geschehen. "He, was ist mit dem los?", Tyson hätte am liebsten gehört, worüber sich die beiden Jungs im Regen unterhielten. "Ich weiß nicht, vielleicht sollten sie aus dem Regen raus...", meinte Kenny besorgt und Max nickte zustimmend. "Das ist es nicht...", Tyson runzelte die Stirn, "...vielleicht ist Kai durcheinander. Noch nie hat ihn jemand mit solcher Leichtigkeit besiegt wie dieser Johnny." "Da könntest du Recht haben.", Dizzy zeigte eine Statistik von Johnny' s Salamalyon, "Noch nie ist mir solch ein legierter Blade untergekommen. Es scheint, als wäre diese Legierung... Abweisend. Als würde sie nicht zulassen, dass ein anderer Blade sie auch nur berührt."
"Jetzt hör auf, dich selbst zu bemitleiden!", Ray ließ seinen Blade wieder einrasten, "Das kann ja wohl nicht angehen, dass du hier wegen einer blöden Niederlage so absackst!" "Du hast ja Recht...", Kai seufzte, "...Und ich verspreche dir, nun mein Bestes zu geben. Okay?" Ray nickte. Zwar zehrte die Müdigkeit an ihm, aber wenn er noch ein paar ungestörte Stunden mit Kai verbringen konnte, war das ja in Ordnung. Gemeinsam ließen sie ihre Blades aufeinander los. "Und jetzt greif an!" Und Dranzer griff an. Metall krachte aufeinander, aber keiner war draußen. Alles war offen. "Los, Driger!" "Los, Dranzer!" Die beiden Bitbeasts erschienen; das eine in grünem und das andere in rotem Licht. Dann stürzten sie sich kreischend aufeinander.
"Nicht schlecht." Zeitgleich hoben Kai und Ray ihre von den schnellen Drehungen heiß gewordenen Blades auf. Beide waren gleichzeitig aus dem Ring geflogen; solch eine hohe Kraft war zwischen ihnen entstanden und hatte sich mit einem Schlag entladen. "Am besten ist es, wenn wir nun schlafen gehen. Oder?" Kai nickte. Auch er war müde. "Ich hoffe nur, Max und Tyson haben dran gedacht, die 2er-Zimmer zu reservieren."
Und tatsächlich war dem so. Nur, dass Ray und Kai zusammen ein Bett belegten. Noch einige Zeit lagen sie wach und unterhielten sich. Über den nächsten Tag, was wohl auf sie zukommen würde und ob sie die Weltmeisterschaft in Russland noch rechtzeitig antreten konnten. Ray war sehr zuversichtlich in dieser Sache, nur Kai spielte wieder einmal den Pessimisten. Er wusste nicht warum, aber irgendwie hatte er es im Gefühl, dass nicht alles so verlaufen würde, wie er sich das momentan wünschte. Vielleicht waren diese Gefühle ja unbegründet. Vielleicht aber auch nicht. Kai wusste es nicht und das ließ ihn verzweifeln. "Hey, denk nicht so viel nach.", Ray strich ihm eine Haarsträhne aus dem blassen Gesicht, "Je mehr man nachdenkt umso näher kommt man Wahrheiten, die man gar nicht wahr haben will..." "Du hast ja Recht.", Kai schaute ihn sanft lächelnd an, "Aber mir geht es einfach nicht aus dem Kopf, dass dieser Johnny mich innerhalb weniger Sekunden einfach fertig gemacht hat, als hätte er all meine Stärken und Schwächen schon im Voraus gekannt..." "Quatsch. Niemand kann das. Es war... Zufall." Der Russe antwortete nicht, was Ray als Zeichen deutete, besser die Klappe zu halten. Er wünschte sich, alles über Kai zu erfahren; was er dachte und warum er so dachte. Aber selbst wenn er sein Geliebter war... Der Blauhaarige war ein Rätsel. Ein Buch mit sieben Siegeln. Also beschäftigte Ray sich lieber damit, schnell einzuschlafen. Vielleicht war Kai am nächsten Tag wieder gesprächiger.
Als Kai merkte, dass Ray schon halb am einschlafen war, wurde ihm bewusst, dass er selbst müde war, aber keinen Schlaf finden würde. Und da es auch nicht lang dauerte, bis Ray' s Atemzüge gleichmäßig und ruhig wurden, fasste er auch den Entschluss, noch ein wenig zu trainieren. Der dunkle Wolkenhimmel war aufgebrochen und der Mond schien durch das nicht sehr saubere Fenster. Die Erde war noch nass und es würde kalt sein, aber Kai war ja einiges gewohnt. Und als er sehr sicher war, dass Ray schlief, stand er auf, zog sich wieder an und schlich auf Samtpfoten die Treppen hinab und zu einem - so hoffte er - unbehelligten Ort.
"Was habe ich denn falsch gemacht?" Dranzer brach ein Stück des riesigen Felsens ab, gegen den er unermüdlich ankämpfte.
"Ich habe doch genaustens auf seine Technik geachtet." Das Geräusch, wie Metall auf Stein prallte, hallte durch die Nacht.
"Bin ich denn so schwach geworden?" Er senkte den Kopf.
Das war eigentlich eine berechtigte Frage. Durch sein Leben, das auf geheimnisvolle Weise mit dem von Ray verknüpft war, hatte er nicht mehr viel Zeit und Grund gefunden, seinen täglichen Trainingsplan von knapp 12 Stunden einzuhalten. Hatte er sich denn so verändert? Am liebsten hätte er jemanden gefragt... Doch warum sollte sich der große, einzigartige Kai Hiwatari Hilfe von Außenstehenden erbitten? Nein, nicht er.
"Glaubst du auch, dass ich einsam bin?" Gespannt betrachtete Kai seinen Dranzer, doch der Phoenix antwortete ihm nicht.
Er seufzte. Ray sprach von Zufall. Dranzer hatte vermutlich Angst, ihn zu erzürnen. Kai fühlte sich verraten. Von allem. Von jedem. Obwohl er niemandem - ausgenommen sich und Ray - traute, fühlte er sich verraten. Mit einem wütenden Aufschrei, der aus tiefstem Herzen kam, ließ er Dranzer erscheinen und zerlegte den riesigen Stein in seine Einzelteile. Er sah sein majestätisches Bitbeast lange an. Rot-golden schimmerte sein Gefieder und der Smaragd auf seiner Stirn funkelte zwischen den traurigen Augen des Phoenix'.
"Verstehst nicht einmal du mich mehr? Mein Dranzer..." Kai sank auf die Knie, ließ sich aber nicht von dem Drang überrennen, zu weinen.
Der Phoenix neigte sich zu seinem Herrn herab. Er krächzte leise und ließ Kai so wieder in seine Augen sehen. Dieses Mal schenkten sie ihm Hoffnung. Sanft strich Kai über Dranzer' s Schnabel und das Gefieder am Kopf. Es war weich und warm. Eigentlich das krasse Gegenteil von Kai. In Künstlersprache ausgedrückt boten sie einen Warm-Kalt-Kontrast; Blau, eine kalte Farbe und rot, eine warme Farbe. Der Russe lächelte leicht.
"Ich weiß. Ich verstehe mich ja auch nicht. Von dir erwarte ich auch nicht, dass du mich immer verstehst. Ich sollte vielleicht irgendwann lernen, allein mit meinem Leben klar zu kommen. Aber ich kann doch immer auf meinen besten Freund zählen... oder?"
Krächzend nickte der Phoenix und Kai freute sich innerlich. So lange waren sie schon Freunde; eine Einheit. Und Stunde um Stunde, Tag um Tag, Woche um Woche und Jahr um Jahr hatte sich diese Freundschaft mehr und mehr gefestigt. Für Kai war die Freundschaft zu Dranzer die einzig Wahre, die er je empfunden hatte, bevor er auf Ray getroffen war. Der Chinese... Er verstand Kai ebenfalls sehr gut, aber er wusste noch längst nicht alles über ihn. Eine Tatsache, die Kai oft vergaß und dann unbegründet wütend auf seinen Freund war...
"Dann lass uns vielleicht doch einige Stunden schlafen. Ich glaube, sonst habe ich noch weniger Chancen auf einen Sieg gegen diese schottische Leberwurst."
Dranzer zog sich in seinen Bitchip zurück und Kai nahm seinen im Mondlicht blau glänzenden Blade an sich. Im Innern kicherte er noch über die extravagante Bezeichnung von Johnny, aber er wusste auch, dass er den Schotten besiegen konnte. Vielleicht hatte Ray ja Recht. Er sollte sich nicht so viele Fragen stellen.
"Sag mal, wo warst du heut Nacht?", als sie über den Gang zum Inneren des Stadions betraten, stelle der Schwarzhaarige Kai endlich zur Rede. "Ich? Ich war gar nicht weg.", log Kai und vergrub die Hände noch ein wenig tiefer in den Taschen. "Du kannst lügen ohne rot zu werden. Den Trick musst du mir beibringen. Aber erst, wenn ich eine Erklärung habe.", Ray war ungeduldig und das Kai ihn anlog, machte die Sache nicht besser. Eigentlich noch weitaus schlimmer. "Was soll ich dir denn sagen?", Kai wirkte angespannt und sein Tonfall war leicht gereizt, "Dass ich vorhatte, wegzulaufen und euch im Stich zu lassen? Wir reden darüber, wenn die anderen nicht in unserer Nähe sind. Sie müssen nicht wissen, was in mir vorgeht." "Da hast du Recht.", Ray senkte den Blick, "Jeder sollte seine Geheimnisse haben." > Tja, Ray, du hast ja wohl die meisten Geheimnisse vor Kai, nicht wahr? - Ach, sei still... Diese Geheimnisse, die ich bewahre, bewahre ich immerhin nicht grundlos. Ich wahre sie, um... - Ja~? - um... < "Ray?" Max wedelte mit den Händen vor dem Gesicht des Chinesen herum, bis dieser ihn verwirrt ansah. "Ist was?", fragte er irritiert. "Ja, wir haben uns gefragt, wer als Erster kämpft!", frohlockte Max, als hätte Ray ihm sofort eine frisch-fröhliche Antwort gegeben. Scherte der sich eigentlich um den Kummer anderer? Sah nicht so aus... "Wenn Johnny als Erster kämpft, auf jeden Fall ich.", grummelte Kai. "Ich will gegen diesen Oberfieso Robert kämpfen!", quengelte Tyson. "Mami, Mami! Ich will nen Lutscher!", äffte Dizzy ihn nach, worauf der Japaner beleidigt die Backen aufblies. "Ich würde gern meine Pleite von den American Championships ausgleichen. Max, macht es dir also was aus, auf der Ersatzbank zu sitzen?" "Ach iwo!", kräftig schlug der Blonde Ray auf die Schulter, "Ich kann dich verstehen. Außerdem fühle ich mich sowieso nicht so fit. Also, dann steht ja fest, wer antritt. Hoffen wir nur, dass Ray nicht gegen Enrico antreten muss. Jeden, der das bis jetzt musste, bemitleide ich..." Die 5 kicherten; sogar Kai. Aber natürlich tat er es nicht sichtbar. Und dann wurden sie von hellem Licht überflutet.
Die Menge tobte. Das Stadion bebte. Die Namen der Majestics gingen in der jubelnden Menge, die unaufhörlich nach den Bladebreakers - bevorzugt Ray und Kai - schrie, unter. Ob es den europäischen Jugendlichen etwas ausmachte, konnte man ihnen nicht ansehen. Auf jeden Fall starrten sie ihren Gegnern unermüdlich in die Augen. Jedes Mitglied der Majestics trug eine glänzende Rüstung, nicht so hübsch geschmiedet wie Ritterrüstungen und vermutlich nicht einmal zum Schutz des Körpers geeignet. Ray fragte sich noch, was das zu bedeuten hatte, als Oliver schon als Erster ans Tablou trat. "So, das wäre dann also mein Auftritt.", der Chinese atmete tief ein und aus, "Ich hoffe, ich enttäusche euch nicht." "Die Regeln sehen folgendermaßen aus!", rief Robert ihnen zu, "3 Kämpfe je eine Runde. Welches Team 2 von 3 Kämpfen gewinnt, ist der Sieger. Verstanden?" Nach der kurzen Erläuterung ließen die beiden Kontrahenten Oliver und Ray ihre Blades in die Starter einrasten. > Konzentriere dich, Ray. Wenn du Kai noch einmal so enttäuschst, kannst du deine Klamotten endgültig packen. So tolle Laune wie er schon wieder hat würde er sogar dich lynchen. < "3!" "Na Ray, auch gut vorbereitet auf deine Niederlage?", Oliver grinste siegessicher, doch Ray grinste ebenso zurück, was den Franzosen leicht irritierte. "Sicher, Oliver. Und zwar auf deine." Und irgendwie schienen sie das "2" und "1" überhört zu haben, denn schon ertönte "LET IT RIP!" von allen Seiten und gab den Bladern ein Zeichen, ihren Kampf gegeneinander aufzunehmen.
Ray' s Driger traf auf Oliver' s Unicolyon; Funken stoben und verglimmten noch im selben Atemzug. Die Fans fieberten, Kai fragte sich, wie man nur eine rosa Rüstung tragen konnte, Tyson dachte an frittiertes Hähnchen, Max an Sonnencreme und Kenny an ein Beatmungsgerät. Dizzy summte monoton die Todeshymne vor sich her; ob für Oliver oder Ray war ungewiss. Und während der Kampf immer intensiver wurde, begann Ray nachzudenken. > Wie hätte ich das vorhin eigentlich beenden wollen? Warum wahre ich meine Geheimnisse? - Soll ich nachhelfen, Kon? - Ja, wäre nett. - Nun, denk mal nach. Warum wohl solltest du deine Erinnerungen hüten wie Schätze? - Um nicht mehr... mit ihnen direkt konfrontiert zu werden? - Und? - Damit mir keiner mehr wehtun kann... - Super. Und nun widme dein Augenmerk wieder dem Kampf oder willst du, dass Kai aus uns wirklich zwei gestörte Wesen in einem Körper macht? - Haha, wie witzig. Ich lach mich tot. - Es hat sich schon mal jemand tot gelacht... < Und dann spürte Ray, wie Driger nachließ. Um seinen Fehler wieder auszugleichen rief er den weißen Tiger aus seinem Bitchip; zeitgleich mit Oliver, der sein Einhorn aus dem Bitchip beorderte. Die beiden Bitbeasts trafen aufeinander und es geschah das Selbe wie am Vorabend zwischen Dranzer und Driger: Gewaltige Mengen Energie entluden sich und ein gleißender Lichtblitz blendete die Zuschauer und auch die Blader selbst. Als sich die Menge wieder traute zu schauen, lagen beide Blades reglos vor den Füßen ihrer Blader. Ray hob Driger auf. "Du warst klasse. Danke, mein Freund.", flüsterte er und strich sanft über den Bitchip. "SUPER RAY!", jubelten Tyson und Max, "KLASSE!" Kai nickte ihm anerkennend zu, bevor er seinen Blick auf die Majestics warf, die Oliver eher dafür schalten, verloren zu haben. "Er tut mir Leid. Das ist kein Team. Die haben sich nur zusammengeschlossen, um gegen uns anzutreten. Kein Teamgeist. Traurig...", Max starrte ebenfalls Gedankenverloren hinüber. Noch nie hatte einer der Bladebreakers ihn so... ernst gesehen. Aber das durfte sie nicht aufhalten. Denn schon sah Kai mit tückisch glitzernden Augen in die von Johnny, der sich ans Tablou bequemte. Das war SEINE Chance. Und er wollte es nicht bei einem 1:1 bestehen lassen, wobei Ray dafür ja nichts konnte. Nein, es war sogar noch Spannungssteigender gewesen. "Ich würde dich gern küssen...", Ray grinste, als er das Kai zuflüsterte, "Aber es muss auch so gehen. Mach ihn fertig." Kai nickte stumm und griff nach Dranzer samt Starter. Er war bereit.
"Oho, Kai! Immer noch die gleiche große Klappe wie gestern? Oder willst du gleich aufgeben?", Johnny' s hämisches Grinsen hätte Kai unter normalen Umständen erzürnen lassen, aber für den Russen war er einfach zu lächerlich. "Weder noch, Johnny. Ich war nie so überheblich wie du; ich habe nur nicht zugelassen, dass du meine Mutter lächerlich machst. Ich weiß ja an für sich nicht, wie deine Eltern deine dumme Fresse ertragen konnten, aber belassen wir es dabei. Ich bin hier, um dir in deinen adligen, schottischen Arsch zu treten und glaub' mir, es wird dir noch Leid tun, meine Mutter auch nur erwähnt zu haben.", Kai hielt ihm Dranzer entgegen, "Dieses Mal mache ich dich alle." "Das werden wir sehen.", Kai merkte, dass Johnny' s Stimme leicht zitterte. Das war gut. Wenn sein Gegenüber keine Sicherheit mehr hatte... "3! 2! 1! LET IT RIP!" "Los Dranzer, grill den Salamander!" Kai fackelte nicht lange. Ray nickte. Das zeugte davon, dass er voll bei der Sache war. Und er nahm Johnny ziemlich in die Mangel. In seiner Not rief der Schotte nach seinem Bitbeast Salamalyon, einem echsenartigen Bitbeast. "Soso.", Kai war nun dran, hämisch zu grinsen, "Hast du Angst zu verlieren, Johnny?" Der rothaarige Schotte sagte nichts. Stattdessen zuckte der Russe nun mit den Achseln und rief Dranzer aus seinem Bitchip. "He, Johnny! Weißt du eigentlich, dass sich Vögel von kleinen Echsen ernähren?" Doch für Johnny war es für eine Reaktion zu spät. Dranzer hatte Salamalyon fest im Griff und hielt ihn in Schach. So demütigend ließ Kai seinen Gegner zappeln. "Weißt du Johnny...", der Schotte sah ihm teils erzürnt und teils geschockt in die rubinroten Augen, "...es macht Spaß, dich zu sehen, wie du verzweifelt um einen Sieg kämpfst, der dir von Anfang an nicht bestimmt war. Wie ist es denn so, gegen einen *einfachen* Jungen zu verlieren?" Johnny knirschte hörbar mit den Zähnen, sagte aber nichts. Im Innern schien er sich gerade klar gemacht zu haben, dass Kai ihn vernichtend schlagen würde. Und dem war auch so. Kaum hatte Kai genug vom Spielen, kickte er Salamalyon mittels Dranzer einfach raus. Während der Blade in Zeitlupe am Schotten vorbei flog, senkte dieser den Blick. Kai wartete, bis er von Jazzman zum Sieger erklärt wurde und wandte sich wortlos ab. Er hatte dazu nichts mehr zu sagen. Er hatte gesiegt, weil er... Ja, warum hatte er an diesem Tag eigentlich gesiegt? Weil er an seine geliebte Mutter gedacht hatte? Vielleicht. Konnte aber auch sein, dass er einfach seine Ehre als bester Blader wahren wollte. Als er wieder vor Ray stand, musste er unweigerlich lächeln. "War das gut?" "Perfekt." "Dann ist wohl jetzt Tyson dran."
Und dem war so. Während man zeitweise zitterte, da Robert Tyson weit überlegen schien, glaubte man auch fest an seinen Sieg. Wenn der Teamchef der Majestics nun gewann, würde es eine weitere Runde geben. Und ob sie die überleben würden; daran zweifelte Kai. Aber dann wurde die Lage entspannt. Tyson zeigte, aus welchem Holz Dragoon geschnitzt war, indem er Griffolyon, das Greifen- Bitbeast von Robert, aus dem Tablou schleuderte. Vielleicht hätte Kai sich noch mehr gefreut, Johnny eins mental auf die Fresse gehauen zu haben, aber irgend ein seltsames Gefühl übertrumpfte die Freude. Er wurde beobachtet und zwar nicht von Ray, der kontinuierlich aber dennoch heimlich auf seinen Hintern starrte... Und als er ins Publikum sah, erkannte er unter der bunten Menge schwarz gekleidete Gestalten. Das ließ ihn erschaudern. Als er die Augen zusammenkniff und wieder an die Stelle schaute, waren sie weg. Einbildung?
"Kommst du, Kai? Die Majestics warten mit uns zusammen auf den Zug, der nach Moskau fahren soll. Wann haben die bloß die Tickets reserviert?", Ray berührte ihn sacht an der Schulter, worauf der Blauhaarige schon heftig zusammenzuckte. Der Chinese sah ihn mit einem "Alles okay?" besorgt in die Augen. Seine eigenen, Bernsteinfarbenen waren ein wenig traurig. Sie hellten sich nicht wirklich auf, auch als Kai unsicher nickte. "Ist schon okay. Ich glaube, ich habe doch zu wenig geschlafen. Dann lass uns gehen." Und von den Fans in höchsten Tönen gefeiert und verehrt verließen die Bladebreakers Seite an Seite mit den Europäern das Stadion.
"Hey, eure Gepäckstücke wurden schon im Hotel, wo ihr residiert, abgegeben. Sie wurden nicht von Fremden angerührt oder geöffnet - Gepäck von wichtigen Personen öffnet man nicht. Man glaubt sonst, dass das Trinkgeld am Ende schlechter ausfällt." "Eigentlich sollte man denen nie wieder Arbeit geben, dafür, dass sie uns haben in Frankreich stehen lassen!", brummte Kai sauer. Sein Team kicherte. Robert verneigte sich. "Ihr wart würdige Gegner. Wir werden nie solch einen starken Teamgeist wie ihr entwickeln und darum seid ihr beneidenswert." "Sag das nicht!", Tyson reichte ihm freundschaftlich die Hand, "Jeder hat seine Stärken und Schwächen." "Ja!", grinste Max, "Deine Stärke und Schwäche zugleich ist das Essen!" *KNURR* "Super, Max, da hast du ihn wieder an etwas erinnert!", lachte Ray und Tyson errötete. Dann hörten sie den Zug mit quietschenden Rädern einlaufen. "He Ray!", Oliver trat auf den Chinesen zu und grinste über beide Backen, "Du bist eine harte Nuss. Dich besiegt so schnell keiner." "Sag das nicht!", Ray winkte bescheiden ab, "Ich hab schon zu viele Matches verloren, um mich als harte Nuss zu bezeichnen. Außerdem war es ein Unentschieden." Auch Enrico zollte allen Bladebreakers seinen Respekt, während Dizzy schon fragte, ob sie die Autogrammkarten ausdrucken sollte. Der Einzige, der nichts sagte, war Johnny. Einen letzten, verächtlichen Blick auf Selbigen werfend, wandte Kai sich ab und betrat ihr reserviertes Zugabteil. Die anderen verabschiedeten sich noch ausschweifend voneinander, bevor auch sie in den Zug stiegen und dieser mit einem lauten Pfiff anfuhr.
"Bist du froh oder enttäuscht, dass Johnny nichts gesagt hat?", Ray setzte sich neben seinen Freund. "Ich weiß nicht.", Kai starrte aus dem Fenster; die Landschaft zog ziemlich zügig an ihm vorbei, "Ich glaube, es ist mir im Moment auch egal." "Ich weiß.", Ray' s Stimme klang trocken, "Dir ist sogar egal, dass er zu mir sagte, dass er dich dafür bewundert, dass du nur eines Menschen willen kämpfst und nicht, weil deine Ehre es verlangt." "Sowas hat der gesagt?", Kai schaute Ray schief an, aber im Innern freute er sich über das Kompliment. Also hatte er nicht wegen Ehrgeiz gekämpft. Sondern, weil ihm noch immer etwas an seinen geliebten Eltern lag, die ihn so früh schon verlassen hatten. Er war ihnen deswegen nicht böse. Sein Hass galt seinem Großvater in dieser Hinsicht. Er hatte sie aus ihrem idyllischen Familienleben gerissen; Eltern wie Kai. Und das konnte ihm nie verziehen werden.
"Du hast Angst, nicht wahr? In Russland...", Ray sah traurig aus dem Fenster, "...liegt ein Teil deines alten Lebens begraben... Habe ich Recht?" Aber Kai sagte nichts. Er wusste es nämlich selbst noch nicht.
Irgendwann schlief er ein, aber als er erwachte und in der Nacht den weißen, glitzernden, unendlichen Schnee Russlands erblickte, begann er zu frieren, trotz den gewohnten 21°C Raumtemperatur, die im Abteil herrschten. Ray schlief ebenfalls friedlich und hatte sogar ein seliges Lächeln auf den Lippen. Anfangs dachte er sich, dass vielleicht ein Fensterspalt ihn so erzittern ließ, doch es war alles zu. Tyson schnarchte, Kenny und Max murmelten im Schlaf und Ray schlief einfach normal. Kai wusste nicht warum, aber das Gefühl, dass bald alles nicht mehr so sein würde, wie bisher, wurde immer intensiver... Und dann zwang er sich erneut zu ein wenig Schlaf. Bis Moskau dauerte es noch eine Weile.
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Kapitel 20 - Kai - friend or traitor? folgt bald! ^.~
