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Wölfe, Würfel, Weihnachtsbäume

Adventskalender
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Der letzte Teil zum Abschluss. Es wäre ja beinahe romantisch, würde es Matt nur schaffen, über seine Gefühle zu sprechen. Komplett anzeigen

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Teil 5: Kaminfeuer

„Brr“, machte Jason, als er in das kleine Zimmer kam.

Trotz allen Dingen, die er in den letzten Wochen hier eingerichtet hatte: Eine Heizung gab es in der kleinen Hütte noch immer nicht. Entsprechend kalt war es und die Tatsache, dass er offenbar kalt geduscht hatte, machte es nicht besser.

Matt lag auf der oberen Matratze des Hochbettes, das eigentlich für Jugendliche gebaut war war. Doch wie alles in diesem Haus war es eine Spende von ihren Kin. Er hatte in einem Buch gelesen, schaute nun aber auf.

Rasch griff Jason nach einem der langärmlichen T-Shirts und zog es sich über, wobei Matt jedoch nicht umher kam, einen kurzen Blick auf seine nackte Brust zu erhaschen.

Wieder brannten seine Wangen. Warum noch einmal schlief er mit hier im Zimmer.

„Du hättest nicht kalt duschen müssen“, murmelte er.

„Ach, das passt schon“, erwiderte Jason, obwohl sein Bibbern seine Worte Lügen strafte.

„Sicher?“ Kurz kam ihm der Gedanke, dass er ihn wärmen könnte, doch das würde nur seltsam werden. Seltsam und peinlich. Selbst wenn Jason es annehmen würde. Es sei denn … Er verdrängte den Gedanken.

Jason ließ sich auf die untere Matratze fallen und verschwand so aus Matts Sichtfeld. „Ist bei dir alles okay?“

Matt biss sich auf die Lippen. „Ja. Alles gut. Wieso?“

„Du wirkst … missmutig“, antwortete Jason. „Weil wir nicht fertig geworden sind?“

Weil Thia schon wieder im Mittelpunkt stand. Doch das sagte Matt nicht. Er verkniff es sich. Wie immer. „Nein. Alles gut. Hat nur genervt. Mit Alex und so.“

„Okay.“ Noch immer klang die Kälte aus Jasons Stimme. Offenbar bibberte er noch immer.

Stille machte sich zwischen ihnen breit, während Jason noch immer zu zittern schien. Warum hatte er auch kalt duschen müssen? Matt verstand es nicht wirklich.

Schließlich seufzte er. „Du. Wie wäre es, wenn wir noch ein wenig vor den Kamin gehen?“

„Passt schon“, erwiderte Jason mit angespannter Stimme.

„Ich will nicht, dass ich morgen neben einer Leiche aufwache.“ Er schlug seine Decke zur Seite und sprang zu Boden. Selbst wenn er nicht der beste Kämpfer unter den Werwölfen war, fiel es ihm leichter, sich so zu bewegen. Er merkte es nicht einmal, bis er Jasons überraschten Blick sah.

Wie schon zuvor hatte Jason seine Arme um sich geschlungen und die Bettdecke über den Schultern.

Matt hielt ihm eine Hand hin. „Komm schon.“

„Drüben ist Alex“, erwiderte Jason.

„Und?“

Für einen Moment zögerte Jason, seufzte dann aber, nahm die Hand und erlaubte es Matt, ihn hochzuziehen.

Matthew hielt inne, dann aber legte er eine Hand auf Jasons Schulter, rieb darüber. Es war nur eine Geste, um ihn zu wärmen. Mehr nicht. Das ging so auch unter Freunden, oder? Es war anders, bei Jason. Es war alles ein wenig anders mit ihm.

Jason schlurfte auf dem Weg ins Wohnzimmer und ließ sich dort mit einem Ächzen vor den Kamin feiern, in den nur noch letzte Reste glommen. Es war dennoch wärmer als in der kleinen Schlafkammer, in der Wasser über Nacht wahrscheinlich auch zu Eis gefroren wäre.

„Zugegebenermaßen“, murmelte Jason, „ist das hier besser.“ Er streckte die kalten Finger in Richtung des Kamins. „Danke, Matt.“

Matthew erwiderte nichts. Er setzte sich neben ihn, zog die Beine an und schlang die Arme darum, während er in den Kamin starrte. Er wusste nicht, was er sagen sollte.

Wie lange saßen sie dort so? Jedenfalls sprach Jason nach einer Weile wieder: „Liege ich denn richtig?“ Er hatte die Stimme gesenkt.

„Richtig womit?“, erwiderte Matt.

„Dass der Professor der Bösewicht ist.“

Matthew grinste, schwieg jedoch für einen Moment. „Das wirst du dann morgen herausfinden, Jay.“

„Gemein.“

„Ich will dir doch keinen unfairen Vorteil geben.“

„Wem gegenüber? Unseren ganzen Nicht-Spielern?“

Ein mattes Lächeln legte sich über Matthews Züge. „Ja, genau denen.“

Nun seufzte Jason langgezogen. „Schade das die anderen nicht spielen“, murmelte er und hielt dann inne. „Zumindest Thia.“

Wieder war es da, das Stechen in Matts Brust. „Thia …“ Er schürzte die Lippen. „Thia hat halt andere Interessen.“

Ein weiteres Seufzen. „Ja.“

Ach, was sollte er ihm nur sagen? Matt sah zu dem Weihnachtsbaum hinüber, dessen Lichterkette noch immer in der Steckdose steckte und das ansonsten dunkle Zimmer mit einem besinnlichen Schimmer erfüllte. Alex und ihre Welpen lagen noch immer darunter. Eins der Jungtiere japste leise im Schlaf und zuckte mit den Pfoten, als ob es davon träumte, einen Hasen zu jagen.

„Weißt du, Jay“, meinte er schließlich, „wenn du was von Thia willst … Du musst halt direkt mit ihr sprechen und … Na ja … Du musst ihr direkt etwas sagen. Sonst merkt sie das nicht.“ Dann hätte dieses Drama endlich ein Ende.

„Ja, wahrscheinlich.“ Nun starrte auch Jason in die glühenden Kohlen.

Wieder hielt Matt inne, legte dann aber eine Hand aus Jasons Schulter. Normalerweise fühlte er sich nicht wohl, so nah bei jemand anderem zu sitzen, doch mit Jason … Er war noch immer angespannt und doch war es okay.

Würde er doch ehrlich sein können. Würde er doch etwas sagen können. Doch er konnte nicht. Er wollte nicht. Er wollte seinen ersten richtigen Freund in Jahren – sein erster richtiger Freund, der kein Werwolf war zumindest – nicht darüber verlieren. Lieber blieb er so, egal wie stark sein Herz gegen seinen Brustkorb hämmerte.

„Danke, Matt“, murmelte Jason und seufzte schon wieder leise. „Warum muss das mit dem Dating nur so kompliziert sein?“

„Du könntest auch wie der Wolf machen und einen Rangkampf ums Futter anfangen“, erwiderte Matt sanft.

„Macht ihr das wirklich?“

„Ich dachte du bist derjenige mit den Wolfsdokus.“

„Ja“, antwortete Jason, „aber du bist der Werwolf.“

Matt zuckte mit den Schultern. „Nun, es kommt darauf an, ob du mich, Thia oder Alex fragst.“

Kurz hielt Jason inne. „Und wie würde Thia antworten?“

Ein weiteres Schulterzucken war die einzige sinnvolle Antwort, die Jason einfiel. „Woher soll ich das wissen?“, meinte er und löste sich von seinem Freund. „Da musst du sie selbst fragen.“

„Großartig.“ Jason lehnte sich zurück.

Matt zog seine Beine erneut an. „Oder du könntest deine Mitbewohnerin fragen.“ Die kleine Hexe.

„Das …“ Jason schüttelte den Kopf. „Das würde es nur noch komplizierter machen.“ Dann stand er auf. „Wahrscheinlich wäre es leichter, wäre ich auch ein Wolf.“

Als ob das irgendetwas leichter machen würde.

Matt seufzte und richtete sich ebenfalls auf. „Du hast keine Ahnung“, murmelte er und sprang auf die Beine. Er musterte Jason, hielt wieder inne. „Bett?“, fragte er dann.

Jason zuckte mit den Schultern. „Ja.“ Auch er schaute zum Weihnachtsbaum, Alex und den Welpen hinüber. „Es ist schon spät.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Caliburn
2019-01-02T11:11:49+00:00 02.01.2019 12:11
Hm, auch wenn ich mich für Matthew freuen würde, bezweifle ich irgendwie dass Jason diese Gefühle erwiedern wird. Freunde bleiben sie ganz sicher, aber eine Beziehung? Ich habe so meine Zweifle.
Aber vielleicht täusche ich mich auch. Mal schauen. ^^
Antwort von:  Alaiya
02.01.2019 12:14
Och, glaub doch an den armen Matt xD"
Von:  Taroru
2018-12-21T20:21:42+00:00 21.12.2018 21:21
matt kann einem schon echt leid tun ^^°
es ist immer schwierig über seine eigenen gefühle zu reden, kann ihn da also verdammt gut verstehen ^^
ich hoffe das sich das alles noch positiv entwickeln wird :-D
jasons reaktion würde mich ja echt interessieren, wie er dann auf matt reagiert und ob er nicht vielleicht doch ähnlich empfindet? ^^
Antwort von:  Alaiya
21.12.2018 21:31
Haha, die beiden werden leider noch eine ganze Weile in den Büchern brauchen, bis Matt darüber sprechen kann xD"""
Antwort von:  Taroru
21.12.2018 21:32
also noch eine ganze weile mitfiebern.... okay.....
das heißt es gibt noch mehr input? :-D
Antwort von:  Alaiya
21.12.2018 21:52
Na ja, passiert ja während der Handlung in den eigentlichen Büchern, ne?
Antwort von:  Taroru
21.12.2018 21:53
dann schreibt mal schneller :-p
damit ich noch viel viel mehr lesefutter habe :-p


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