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Kamingeschichten

Fanfiction-Adventskalender 2018
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander

Hier folgt mein Beitrag zum Fanfiction-Adventskalender 2018 aus dem Fanfiction-Forum mit Tür 21 - Kamingeschichten.

Da es sich bei Kurai (BloodwingedAngels Charakter) und Law (meiner) um Charaktere zweier eigentlich nie aufeinandertreffender Universen und Originalhandlungen handelt, ist dieser OS ein Crossover zwischen den beiden und spielt auf Kurais Heimatplanet.
Fortsetzungs-OS zum letztjährigen Beitrag Eisblumen. Angesiedelt zwei Monate später.
Zugleich bildet dieser OS den finalen Abschluss der OS-Reihe, die 2014 begonnen hat. Eine "echte" Handlung war hier nie vorgesehen. Es ging nur um die Interaktion beider Charaktere und wie sie miteinander auskommen. Ob und wann es in den nächsten Jahren im Rahmen des Fanfiction-Adventskalenders, einen OS mit beiden Charakteren geben wird, ist noch ungewiss. Und hängt in erster Linie mit den auswählbaren (noch verfügbaren) Schlagworten ab.

Wer gerne mehr über Kurai erfahren möchte, dem sei die Geschichte Dunkellicht ans Herz gelegt. Sie behandelt die Originalhandlung zwischen Cole und Kurai, den Charakteren von BloodwingedAngel.


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Kamingeschichten

Das letzte Mal dass Kurai seine Zehen nicht mehr hatte spüren können, lag inzwischen über vier Monate zurück.

Es war zu jener Zeit, als sein Begleiter des Feuerschwamms wegen – den dieser, wüsste Kurai es nicht besser, inzwischen wie einen Schatz hütete – durch die Eiseskälte stolziert war, als befänden sie sich im Hochsommer.

Dachte Kurai an diesen Augenblick zurück, schüttelte es ihn innerlich. Wie auch jetzt. Doch war dies der molligen Wärme geschuldet, dem damit langsam zurückkehrenden Leben in seinen Zehen und nicht etwa wieder wegen Law, der ein Händchen dafür hatte, ihn stetig auf die Palme zu bringen.

Insgeheim war sich Kurai seit langem sicher, dass Law Spaß daran hatte ihn zu ärgern und dies ebenso gut zu verbergen vermochte, wie seine Gedanken und Gefühle. Teilte ihm Law seine Gedanken überhaupt einmal mit, so war dies für Kurai vergleichbar mit einem Gelehrten, der eine Bahnbrechende Entdeckung machte und nun aller Welt davon erzählen musste.
 

Glücklicherweise war es dieses Mal Laws Stimme die Kurai ablenkte. Ihn ablenkte und zugleich stutzig zu dem Besitzer und Law sehen ließ.

Unter der noch immer aufgesetzten Kapuze blieb Kurais Gesicht jedem verborgen. Mied er es doch tunlichst, sich im Gasthof umzusehen. Dass er trotzdem Aufsehen erregte – eben wegen der Kapuze – darüber war sich Kurai bewusst. Kümmern tat es ihn nicht.

Deutlich hatte Kurai das Wort Kirschbier gehört, die Frage nach weiteren alkoholischen Getränken und welche Art von Eintöpfen oder Suppen vorhanden waren. Der Teil jedoch, der ihn überhaupt erst hat stutzig werden lassen, war das Geräusch von Münzen gewesen, die Law auf den Tresen gelegt hatte.

Anders als Kurai – der kleine Steinchen mittels Magie für begrenzte Zeit in Münzen verwandeln konnte – konnte Law dies nicht. Trotzdem führte er seit vier Tagen einen Münzbeutel bei sich. Kurai ahnte, nein, er wusste bereits wie dieser in Laws Besitz gelangt war. Er würde ihn darauf ansprechen. Sobald sie alleine waren.

Vorerst nahm Kurai das bereitgestellte Kirschbier an sich, wie auch den Zimmerschlüssel, während Law ihm mit etwas Abstand und einem Henkelbecher, sowie einer kleinen Flasche Gewürzgrog, folgte.
 

Kaum hatten sie das Zimmer betreten, hatte Kurai auch schon sein Kirschbier abgestellt, sich die Stiefel von den Füßen gestreift, um das Holz unter den Fußsohlen zu genießen und seinen Umhang halbwegs ordentlich aufs Bett geworfen. Blind. Dafür mit einer geübten Präzision.

In dem kleinen Zimmer war es weitaus wärmer, als unten. Die Luft schwerer.

Doch das Fenster öffnete Kurai nicht zur Lüftung. Zu diesem ging er nur langsam herüber. Blickte hinaus auf die in tiefer Dunkelheit getauchte Straße.

Die Laternen auf der Rückseite des Gasthofes schienen nicht zu funktionieren. Oder man hatte vergessen sie mit Öl neu zu befüllen. Obgleich Menschen und auch Law bei solchen Verhältnissen nichts oder kaum etwas sahen, erkannte Kurai jeden einzelnen Häuserumriss. Jeden Fensterladen – auch die klappernden – die kahlen Bäume und ihre mit Schneebedeckten Äste. Selbst die Raben, die ihnen gegenüber in der Baumkrone saßen.

Obwohl Kurai wusste dass sie ihn beobachteten, ignorierte er sie. Schließlich waren sie seine Augen.
 

Schweigend betrachtete Kurai die Reflektion in den Fenstern, die der Kamin hinter ihm zeigte. Die Flasche Gewürzgrog hatte Law geöffnet und sich den Becher gut gefüllt. Er saß ebenfalls ohne Stiefel vor dem Feuer im Schneidersitz und hatte die nicht mehr ganz so heißen Kastanien vor sich ausgebreitet, die er zuvor in seiner Hosentasche getragen hatte. Manche davon hatte Law dicht an die Flammen geschoben. Die übrigen schälte er trotz seines Handicaps mit flinken, geübten Fingergriffen und steckte sie sich der Reihe nach in den Mund.
 

Lange verweilte Kurai nicht am Fenster.

Auf dem Weg zu Law, las er sein Kirschbier auf und setzte sich dann ebenfalls ans Feuer. Streckte seine Beine den Flammen entgegen und hieß die Wärme mehr als Willkommen.

Bedingt durch den kleinen Kamin, saßen sie dichter als sonst nebeneinander. Zündeten sie unter freiem Himmel ein Feuer an, saßen sie sich mindestens gegenüber. Nicht aber so dicht beieinander, dass sich ihre Schultern beinahe berühren konnten.
 

Noch ließ Kurai sein Kirschbier unangetastet. Dafür sah er direkt auf den Münzbeutel an Laws Gürtel. Law bemerkte den Blick sogleich. Brachte dies mit einem Seitenblick in Kurais dunklen Augen zum Ausdruck. Ohne dass er dafür Kurais Blick folgen und bestätigen musste. Es war offensichtlich. Außerdem auch nicht das erste Mal.

Kurai kam Law zuvor. Mal wieder.

„Für so ehrlos, dass du jemand Fremden bestiehlst, hätte ich dich nicht gehalten.“

Alles weitere was Kurai noch auf der Zunge lag, behielt er für sich. Er hatte Law durchaus ein paar Mal spüren lassen was er von ihm hielt. Verbal nur. Auf einen Streit war Kurai auch nicht aus. Obwohl seine Formulierung nicht gerade glücklich gewesen ist. Bei Law wusste Kurai allerdings, dass dieser sich nicht an direkten Tatsachen störte.

Ein paar Mal hatte Kurai es wirklich versucht. Ernsthaft versucht.

Seine Worte weniger direkt zu formulieren. Ihm gelang es nicht. Wollte ihm vielleicht auch nicht gelingen. Zumindest nicht in Laws Gegenwart.
 

Wenige Sekunden nach Kurais Worten, wandte Law sich von diesem ab. Nicht aus Bosheit, nicht aus Desinteresse an einer Unterhaltung die sie beide selten führte. Auch nicht, weil er Kurai ärgern wollte, noch diesen unhöflich behandeln. Seine Kastanien die am Feuer lagen, sammelte Law schnell ein, ehe sie später noch verbrannten, weil Kurai und er eine längere Diskussion führten.

Um Kurai zu zeigen, dass er sich nicht aus Unhöflichkeit von diesem abgewandt hatte, setzte sich Law ihm nun gegenüber – weiterhin im Schneidersitz – und platzierte Becher und Flasche zu einer rechten.

Kurai hatte durch seine Worte deutlich gemacht, dass er vom Stehlen absolut nichts hielt.

„Deiner Ansicht nach hätte ich also darum bitten sollen.“

Das schwache Nicken bestätigte lediglich Laws Annahme. Leicht angewidert verzog er die Mundwinkel. Ließ ein paar Herzschläge verstreichen, ehe er in seinem gewohnt neutralen Ton antwortete: „Fremde zu bestehlen empfindest du als ehrlos. Darum zu bitten, zu warten dass man aus Mitleid eine Münze bekommt, empfinde ich als erniedrigend und schlimmer, als zu stehlen.“

„Dir ist dabei natürlich egal, wen du bestiehlst.“

Gestichelt. Wie so oft.

Kurai nahm einen tiefen Schluck seines Kirschbieres und behielt sogar beim trinken und abstellen seines Kruges, Law fest im Blick. Er achtete wie jedes Mal auf jede Veränderung an diesem. Ob in der Körpersprache oder der Mimik.

„Das ist es nicht.“, gestand Law.

Seine nächsten Worte wägte er sorgfältig ab. Einerseits hatte Law nicht vor Kurai etwas zu verheimlichen, was seine Beweggründe betraf. Zugleich wollte er diesem nur so viele Informationen geben, wie er sie auch von sich preisgeben wollte. Die ganze Wahrheit war seiner Ansicht nach nicht von Bedeutung.

„Natürlich könnte ich von jenen, die auf der Straße leben und auf das Mitgefühl ihrer Mitbürger angewiesen sind, dem Wetter trotzen und Stunden, wenn nicht gar Tage auf eine gute Geste warten, stehlen. Mir sind beide Seiten vertraut. Alles zu besitzen und es zu verlieren, wie auch nichts zu haben und körperlich hart zu Arbeiten, nur um am Tagesende einen mickrigen Lohn zu erhalten. Von dem du Nahrung und Kleidung kaufen musst.“

Kurz legte Law eine Pause ein um aus seinem Becher zu trinken. Dabei blickte er in die Flammen, schien nachdenklich zu werden. Kaum sah er wieder Kurai an, war die gleiche neutrale – auf Kurai doch stets teilnahmslos wirkende – Mimik zurückgekehrt, wie als er vorhin zu erzählen begonnen hatte.
 

Das knistern des Feuers erfüllte das Zimmer. Auf dem Flur wurde es einen Moment lang laut. Betrunkene Gäste auf den Weg in ihr Zimmer. Knallende Türen.

Die Geräuschkulisse störte weder Kurai noch Law. Beide schienen von allem um sie herum abgeschottet zu sein. In, unter, einer Kuppel zu sein, in der es nur sie zwei gab. Sie beide und die Diskussion über das Stehlen.
 

„Du sprichst, als sei dir die arme Seite nicht gänzlich unbekannt.“

Es war Law schon lange aufgefallen. Dass Kurai sein Interesse an etwas nicht durch eine Frage formulierte – zumindest nicht überwiegend – sondern mehr durch einen einfachen Satz der seinen Gesprächspartner weiter dazu animieren sollte, zu reden.

Oft genug ging Law auf dieses Vorgehen gar nicht ein. Schwieg nur noch. Davon ging Kurai auch jetzt wieder aus. Umso angenehmer empfand er es innerlich, dass Law dieses Verhalten mal nicht an den Tag legte. Somit mehr über sich selbst preisgab.
 

„Zu jener Zeit, in der ich noch deutlich jünger war, in der Annahme aufwuchs dass mir alle gutgesinnt sind, begann ich in meiner Naivität den falschen Leuten Gehör zu schenken. Den Fehler den ich deswegen begann, forderte nicht nur das Leben eines unschuldigen Mannes, auch meine jetzige Erscheinung und einen drastischen Wechsel meines Lebensstils. Darunter fällt von Null anzufangen. Ohne Münzen, ohne Beruf.“

Bedauern oder Reue war nicht herauszuhören. So sie doch vorhanden waren, verbarg Law dies.

„Es ist zudem ein Unterschied, ob du in der Wüste geboren und aufgewachsen bist und später Jahrhunderte lang von Eis, Kälte und Schnee umgeben bist. Die Überlebensumstände sind grundverschieden und verlangen einem viel mehr ab.“

Ein kurzes, seltenes Lächeln.

Kurai wusste seit langem, dass Law die Kälte und den Schnee ebenso sehr mochte wie er selbst. Eigentlich sogar noch etwas mehr. Denn wenn es nach Law ginge, würde er lieber in einer Höhle schlafen als in einem Haus.

Verstehend nickte Kurai. Um dies auch zu kommunizieren, antwortete er „Verstehe. Klingt nach einem ziemlich tiefen Fall.“.

Nun trank auch wieder Kurai und Law tat ihm dies schweigend gleich. Dabei sah er in die dunkle Flüssigkeit in seinem Becher.
 

Law widerstand eine Gegenantwort zu geben. Es gab etwas, was für ihn weitaus schlimmer wog, als die Tatsache, dass er durch seinen damaligen Fehler fernab seiner Geburtsstätte aufwuchs. Es wären mehrere Informationen, die er hätte erklären und ausführen müssen. Außerdem hatte er alles wichtige – wenn auch schön umschrieben – erwähnt und war nicht Willens, mehr zu erzählen.

Auch nicht irgendwann einmal in der Zukunft. Also hüllte er sich wie so oft in einen Mantel aus Schweigen.
 

Gleichzeitig stellten die zwei ihre Becher vor sich ab. Law füllte seinen wieder auf – nur zur Hälfte dieses Mal. Die Frage die Kurai noch in den Fingerspitzen brannte, konnte er nicht länger aufschieben, noch ignorieren. Er musste sie stellen, solange sie noch unterwegs und Law hier war.

„Wie oft stiehlst du in der Regel?“

Law spürte einen kleinen heißen Funken auf seinen Zeh überspringen. Das unerwartete Gefühl ließ ihn mit diesem wackeln.

„Nicht annähernd so oft wie ich es könnte.“, gab Law schwammig kund und verbesserte sich sofort.

Schließlich wusste er, dass Kurai mit solchen Antworten nie zufrieden war. Oft genug bekam dieser jedoch nur solche Antworten zu hören.

Hier war es nicht das erste Mal, sollte deine Frage darauf abzielen und du sie nur anders umschrieben haben. Generell kommt es wie zuvor erwähnt nicht regelmäßig vor. Aber um dir eine Zahl zu nennen, mehrere tausend Male.“

Dass darunter auch Trainingseinheiten fielen, dies erwähnte Law nicht.

Ebenso wie Law, verstand auch Kurai sich darauf, seine Körpersprache und Mimik zu verbergen. Nicht offen zu zeigen was in ihm vorging, was er dachte. Entsprechend fiel seine Antwort aus. Mit einem knappen nicken und dann nur wieder einem kurzen Schluck vom Kirschbier.
 

„Zogst du noch nie in Erwägung, andere zu bestehlen?“

Ah. Interesse.

„Nein.“

Kurz und knapp. Durch ein Kopfschütteln bestärkt.

„Zu keiner Zeit, in keinem Leben. Sicher, es wäre oft so viel leichter gewesen und jeder Andere hätte es wohl ohne großes Zögern getan. Ich hatte jedoch schon immer die Neigung es mir nie leicht zu machen. Den schwereren Weg zu wählen.“

Law ließ die Worte auf sich wirken. Überlegte, wie er seinerseits nun antworten sollte – seine Gegenfrage formulieren. Schließlich hing seine Ausdrucksweise davon ab, was Kurai wiederum über sich preisgab. Oder wieder von ihm wissen wollte. Wenn überhaupt.

„Angenommen du hättest es einmal versucht und wärst gescheitert, hättest eventuell mit Konsequenzen rechnen müssen. Dann wäre dein Handeln auch nicht einfacher gewesen, als wenn du es von vornherein gelassen hättest.“

„Das mag stimmen.“

Kurai nippte an seinem Kirschbier. Hier tat er es einmal auf Laws Art. Kurz und schwammig antworten.

„Dann hattest du noch nie den Drang, nein, sagen wir die Lust verspürt, einfach Dinge zu tun, weil du es kannst? Weil du dich vielleicht beweisen wolltest? Oder anders gesagt, deine Überlegenheit zum Ausdruck bringen wolltest?“

Der Blick mit dem Kurai Law nun bedachte, war intensiver als zuvor. Eindringlicher, als sähe er tief in Law hinein, blicke direkt in, auf, dessen Seele.

„Ist es das, was dich reizt? Weil du deine Überlegenheit beweisen musst?“

Schon wie Kurai die Frage stellte, jenes Wort bewusst betonte, brachte Law fast dazu aufzulachen. Es deutlich zu zeigen, dass ihn die Frage amüsierte. Ein Teil von ihm hätte auch gerne so reagiert. Ein anderer, größerer Teil war der Ansicht dass sie ihre Konversation ernst zu nehmen hatten. Zudem erinnerte sich Law an einige Vorfälle, wo er so reagiert hatte und die Kurai verstimmt hatten. So zumindest hatte Law Kurais Mimik und Körperhaltung immer aufgefasst. Das wollte er dieses Mal nicht provozieren. Und das, wo es ihm sonst stets egal ist, was andere über ihn dachten und von seinen Reaktionen hielten.

„Es mag verschiedene Gründe geben, warum sich jemand beweisen muss. Sei es nun um Anerkennung zu bekommen, Überlegenheit zu demonstrieren, Ausdruck von Stärke, oder weil man es eben einfach kann, es nur so tut. Aus Langeweile.“

Langsam führte Law seinen Henkelbecher an die Lippen. Lugte über den Becherrand zu Kurai.

„Wieso ich es tue, darauf werde ich dir nie antworten. Jedoch nicht, weil ich irgendwem irgendwas beweisen muss, noch das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit verspüre.“

Law leerte den Rest des Gewürzgrogs und stellte den Becher vor die noch reichlich gefüllte Flasche. Heute wollte er nicht mehr trinken. Sich den Rest für morgen aufheben.
 

Alles was Kurai darauf zu erwidern hatte, bestand erneut aus einem stummen nicken. Natürlich wäre es zu schön gewesen, wenn Law ihm auch dies verraten hätte. Dessen Verhalten für Kurai mehr Sinn ergeben hätte. Mal wieder zu viel verlangt.

„Mir ist nicht entgangen, dass du öfters dein Essen an Arme abgibst.“

Kurai erinnerte sich daran. An den Grund, Laws Blick seiner Handlung wegen. Auch an die eigene damalige Frage „Beeinflusst du niemals das Leben anderer?“ Law gegenüber und dessen „Nicht auf solch selbstlose Weise.“ Antwort.

Dies lag tatsächlich seit dem Anfang ihrer Reise zurück und erst jetzt, so viele Monate später, erkundigte sich Law danach. Wieso hatte Law sie nicht schon früher gestellt? Wenn ihm dies doch seit Beginn aufgefallen war?

„Mir ist Hunger nicht unbekannt.“

Dieses Mal war Law derjenige der nickte.

Gut, zwar vermutete er noch einen anderen Grund wieso Kurai dies tat, doch frug er nicht weiter. Zum einen weil er die Antwort zu kennen vermutete, zum anderen da Kurai bereits aufstand. Deutlich machte, dass sich für ihn ihre Unterhaltung erledigt hatte.
 

Der Weg zum Bett, wo sich Kurai nur mit gelockerten Knopfhemden unter die Decke begab, veranlasste Law dazu sich wieder dem Feuer zu widmen. Die Kastanienschalen warf er in die Flammen, lauschte dem knirschen, dem zischen und knistern.

Eigentlich war ihm nach einem Spaziergang durch die Stadt. Die eiskalte Nachtluft schnuppern, nochmals frische Luft einatmen. Doch wollte er Kurai nicht aufwecken, sollte dieser bei seiner Rückkehr bereits schlafen.

Zu allem Überfluss würde das herumdrehen des Schlüssels um ihr Zimmer wieder zu betreten, Lärm machen. Lärm, den Law als solchen empfand. Er hatte die Angewohnheit, sich in Gasthöfen einzuschließen.

Bis sich Law zur Ruhe legte, würde noch einige Zeit verstreichen. Nach Schlaf war ihm nämlich noch nicht.

Vor dem Feuer konnte er noch ein wenig seinen Gedanken nachhängen.
 

„Sicher bist du froh, endlich wieder heimkehren zu können.“

Nur ein leichter Windstoß wirbelte den frischen Schnee der vergangenen Nacht auf und ließ ihn über den Boden tanzen.

„Aus deinem Munde klingt es so, als würdest du denken ich empfände deine Gegenwart als lästig.“

„Ist es denn nicht so?“

Law schüttelte den Kopf, sein Mund war zu einem amüsierten grinsen verzogen.

„Meinst du nicht, ich hätte dir dies nicht längst auf irgendeine Weise gezeigt, wenn dem so wäre?“

Kurai hob nur die Schultern.

„Du zeigst doch kaum irgendwas von dir.“

Bei diesen Worten wurde Laws grinsen noch eine Spur breiter, blieb aber noch immer amüsiert, freundlich.

„Darin sind wir uns ähnlich. Dinge zu verbergen, nicht anzusprechen, abzuwarten und zu beobachten, versuchen den anderen zu verstehen. Nun, so sehe ich dies. Vielleicht denkst du ähnlich, vielleicht nicht.“

Nur leicht deutete Law mit seinem Kopf eine Verbeugung an, ohne dass sich der Rest seines Körpers bewegte. Drückte er auf diese Art doch seinen Dank für die gemeinsame Zeit aus. Was Kurai inzwischen wusste.

„Bis vielleicht zum nächsten Mal.“

„Mhm.“

Law schloss die Augen, schüttelte den Kopf, als er sich umdrehte.

„Gut, dass sich manches nie ändert.“

Zurück blieb nur Kurai.



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