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Wo die Liebe hinfällt

Verachtet und doch Wahrhaftig
von
Koautor:  Snesybenz

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Aufkeimende Gefühle Teil 1

Seit diesem Tag damals waren nun 10 Jahre vergangen. Ich war inzwischen 16. Jahre alt und hatte mich seitdem sehr verändert. Meine ganze Familie hatte das. Wie zum Beispiel das mein Vater meine Tante nach dem Tod ihres Mannes geheiratet hatte und somit mein Cousin Hakuryuu und meine Cousine Hakuei jetzt auch meine Stiefgeschwister waren.

Gerade huschte Hakuryuu mit gesenktem Blick den Flur entlang und verschwand in seinem Zimmer. Ich seufzte. Wir hatten uns mal sehr nah gestanden das war so nach dem Turnier so bis ich etwa sieben geworden war. Dann kam es zu diesem Unfall und seitdem kam keiner in der Familie mehr richtig an meinen kleinen Stiefbruder heran. Er versteckte seine Narben, hatte nur wenige Freunde und blieb lieber allein.

Ich seufzte. Ich war einmal genauso gewesen bevor sich mein großer Bruder Kouen um mich gekümmert hatte. Seitdem hatte ich mich sehr verändert war Selbstbewusster geworden und auch offener und das obwohl ich ein dunkles Geheimnis hatte von dem niemals Jemand erfahren sollte. Kouen war es der mir half mit meiner Dunklen Seite und meiner Mordlust umzugehen und wenn ich doch einmal einen Ausrutscher hatte und ausversehen, zum Beispiel jemanden der mich geärgert hatte oder einen meiner schlechten Psychiater umgebracht hatte, dann hatte Kouen sich darum gekümmert das es vertuscht wurde.

Es war nicht so das ich das wollte, oder es tat weil ich dachte nie erwischt zu werden, es passierte einfach und versuchte mich nach besten wissen im Griff zu haben um meinen Bruder nicht weiter zu belasten.
 

Ich saß in meinem Zimmer an meinem Schreibtisch der mehr zu einem Mode und Frisiertisch umgestaltet war und kämmte meine Haare als Kouen das Zimmer betrat er war die letzte Woche mit unserem Vater auf einer Geschäftsreise gewesen und ich hatte ihn schrecklich vermisst. Jetzt wo er das Zimmer wieder betrat legte ich schnell die Bürste weg um ihn zu begrüßen.

„En-nii, du bist wieder da! Ich freu mich so! Wie war die Reise?“ fragte ich begeistert und hüpfte überschwänglich vor ihm herum. Es war mir auch nicht unangenehm, immerhin war ich sein kleiner Bruder und vor ihm konnte ich ganz ich selbst sein. „Es war schön und auch interessant, aber ich bin froh wieder zuhause zu sein.“ Antwortete Kouen lächelnd. „Ach ja… aber ich bin eigentlich hier um dir ein Geschenk zu geben!“ sagte er und reichte mir einen Karton.

„Der war ziemlich teuer aber ich habe ihn gesehen und musste an dich denken. Vater meinte zwar ich solle es lassen, aber ich konnte nicht wiederstehen und wollte dir eine Freude bereiten, Kouha!“ mit großen Augen nahm ich den Runden Karton in die Hand und öffnete ihn. Darin lag eine schöne Hellblaue Mütze aus Seide und mit Gold bestickt. „Die ist toll!~“ schwärmte ich und nahm sie fast schon ehrfürchtig aus dem Karton um sie dann auf meine Perfekt sitzenden Haare zu setzen. Begeistert betrachtete ich mich in meinem Spiegel.

„Aber du musst mir doch wirklich nicht so etwas teures Kaufen, wie soll ich das denn wieder gut machen?“ erkundigte ich mich verlegen und im nächsten Moment lag seine Hand auf meiner Schulter und ich sah ihm Spiegel wie er sich an mein Ohr näherte und sagte. „Mach dir keine Sorgen, Kouha. Dein Lachen ist mir Lohn genug und ich bin froh wenn ich meinen hübschen kleinen Bruder ein bisschen verwöhnen kann.“

Kouen so hinter mir stehen zu sehen. Uns so im Spiegel zusammen zu betrachten. Seine Worte zu hören. Seinen Atem an meinem Ohr zu spüren. Das alles löste bei mir eine Gänsehaut aus und mein Herz begann schneller zu schlagen und ich spürte wie mir heiß wurde und ein roter Schimmer legte sich über meine Wangen.

„Hör auf mich aufzuziehen.“ Beschwerte ich mich und er begann zu lachen. „Das ist mein kleiner Kouha wie ich ihn kenne!“ lachte er zufrieden und richtete sich wieder auf. Mein Herz schlug immer noch schnell und als er >Mein Kouha< sagte machte es sogar einen Satz.

Verunsichert sah ich meinem Bruder nach als er mein Zimmer wieder verließ. Das war doch nicht das erste Mal das er mir etwas schenkte und das er mich so aufgezogen hatte. Doch noch nie hatte ich mich so gefühlt. Ich betastete meine Stirn. Wurde ich vielleicht krank? Nachdenklich nahm ich den Mütze ab und legte sie fein säuberlich auf dem Tisch ab.

Dann sah ich noch einmal in den Spiegel und rieb über mein Ohr. Ich sollte das im Auge behalten, krank zu werden konnte ich mir nicht leisten.
 

Ich behielt es auch im Auge und was mir auffiel gefiel mir gar nicht. So merkwürdig schien ich mich nur zu fühlen wenn Kouen in der Nähe war. Wenn er mir näher kam oder mit mir redete und sei es über noch so belanglose Sachen wurde mir warm.

Und ein paar Tage später beim Essen bat mich Kouen ihm das Salz zu reichen und als ich es ihm gab und sich unsere Hände dabei berührten, begann mein Herz wieder so schnell zu klopfen das ich es vor schreck Fallen lies, so das sich das Salz über den halben Tisch verteilte.

Alle hatten mich fragend und verwirrt angesehen und ich war schnell aufgesprungen hatte mich entschuldigt und mich unter dem Vorwand das es mir nicht gut ging schnell zurück gezogen. Auf meinem Bett liegend hatte ich tränen in den Augen. Wie konnte ich mich nur so daneben benehmen und das auch noch ausgerechnet vor Kouen.

Ich vergrub mich ins Kissen und am nächsten Morgen konnte ich meinem großen Bruder noch nicht einmal mehr richtig in die Augen sehen weil es mir so peinlich war.
 

In der Mittagspause lies ich mich dann seufzend ins Gras fallen und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Fast Augenblicklich waren meine Freundinnen Junjun, Reirei und Jinjin da und fragten was los sei, ob ich etwas brauchte oder ob sie etwas tun könnten um mich aufzuheitern.

Brummend winkte ich ab und sah dann zu meinem Schulfreund Judal der neben mir an einen Baum gelehnt saß und die Augen geschlossen hatte. Sollte ich ihn um Rat fragen? Ich kannte ihn auch schon seit unserer Kindheit und ich wusste das Judal sich mit fast allem auskannte und sicher einen Rat für mich hatte.

„Was ist Kouha?“ fragte der Schwarzhaarige plötzlich, als hätte er meinen Blick gespürt und seine Roten Augen öffneten sich. „Du seufzt hier rum und siehst mich an als würdest du etwas loswerden wollen!“ warf er dann ein und ich musste mir verkneifen erneut aufzuseufzen.

„Ich fühl mich nicht sonderlich!“ gab ich ausweichend zurück. „Ich glaube Kouha ist verliebt!~“ sagte eine weibliche Stimme gut gelaunt und Kougyoku trat grinsend hinter dem Baum hervor. „Bin ich gar nicht.“ Fauchte ich sofort und wollte etwas nach ihr werfen, doch leider hatte ich nichts in Reichweite.

Ihr Worte hatten jedoch den unangenehmen Effekt das meine drei Fangirls sofort aufsprangen und um mich herumschwirrten und mich mit Fragen löcherten in wen ich den verliebt sei.

Mit mühe und not schaffte ich es sie abzuwimmeln indem ich sie dazu brachte mir etwas zu essen uns zu trinken zu besorgen. Das würde einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Erst dann begann ich mich wieder etwas zu entspannen.

„Also du sagst du fühlst dich nicht besonders… Kougyoku meint du wärst verliebt und du selbst sagst du bist nicht verliebt?“ stellte Judal den Momentanen Stand fest und hob die Augenbraue. „Bin ich auch nicht!“ sagte ich sofort. „Ich meine… ich war noch nie verliebt und ich würde das doch merken, oder? Judal… warst du schon mal verliebt und kannst mir sagen wie sich das anfühlt?“ erkundigte ich mich bei meinem Freund.

Einen Moment wirkte Judals Gesicht etwas verschlossen. „Ob ich schon mal verliebt war?“ er überlegte und dabei wirkte er für einen Augenblick etwas gequält und schließlich hatte ich das Gefühl das sein Blick kurz zu meinem Stiefbruder Hakuryuu huschte der einige Meter entfernt von uns mit seinen Freunden Alibaba, Morgiana und Aladdin saß und redete.

Hatte ich mir das eingebildet? Natürlich konnte ich nicht sicher sein, vielleicht hatte er auch einfach nur ins leere geschaut oder hatte einen der anderen angesehen. Meine neu aufkeimenden Gedanken wurden jedoch abgebrochen als Judal schließlich sagte. „Ja ich weiß wie sich Liebe anfühlt und ja ich kann es dir beschreiben aber ich will etwas dafür!“ sagte er grinsend.

Empört sah ich Judal an doch dessen grinsen wurde nur Breiter. „Nichts ist umsonst mein lieber Kouha!“ sagte er frech und lehnte sich zurück. „Fein was willst du?“ erkundigte ich mich und hoffte das er nichts schweres oder unmögliches verklangen würde.

„Du hattest doch vorgestern eine Bento Box dabei die dein kleiner Bruder dir gemacht hat…bring mir morgen so eine mit und ich verrate dir alles was du übers verliebt sein wissen willst!“ versprach der Schwarzhaarige mir. Zu verblüfft über diesen Wunsch um etwas zu sagen nickte ich nur.

Er hatte zwar von meiner Bento Box die Hakuryuu gemacht hatte etwas geklaut aber das sie ihm so gut geschmeckt hatte, hatte ich nicht erwartet. Aber gut wenn er das als Bezahlung wollte würde ich das schon hinbekommen.
 

„Hakuryuu~“ flötete ich und pirschte mich an den Dunkelhaarigen ran, als dieser gerade in der Küche war. In seinem Zimmer hatte ich ihn nicht stören wollen und so hatte ich abgewartet das er sich etwas zu essen machte. Erschrocken fuhr mein kleiner Bruder herum und sah mich etwas verwirrt an. Offenbar hatte er gedacht er sei alleine.

Während ich ihn so musterte seufzte ich innerlich. Wie gerne würde ich ihn ein bisschen was mit seinem Styling machen. Dieser Emo Look ging gar nicht und das seine Haare so lang ins Gesicht hingen gefiel mir auch nicht. Aber er würde mich nicht lassen und auch wenn ich wusste wieso er so rumlief konnte ich es nicht nachvollziehen. Aber deswegen war ich nicht hier und ich kämpfte diese Gedanken wieder runter.

„Hakuryuu… ich wollte dich um einen kleinen Gefallen bitten… und zwar… würdest du mir für morgen eine Bento Box machen?“ wollte ich wissen und sah ihn leicht flehend an. Man merkte sofort das er nachdachte und schließlich seufzte er. „Von mir aus… aber dafür Schuldest du mir was Kouha!“ sagte er und ich musste mir verkneifen mit den Zähnen zu knirschen. Machte denn heute wirklich niemand mehr etwas ohne einen Gefallen zu verlangen.

„Von mir aus… was willst du?“ erkundigte ich mich und sah ihn abwartend an. „Hör auf mich ständig aufhübschen zu wollen. Ich bin nicht hübsch, werde es nicht sein und es interessiert auch keinen. Also sei ein normaler Bruder… dann kriegst du deine Bento Box und alles ist gut!“ sagte er und ich stimmte grummelnd zu und gab ihm mein Wort.
 

Danach machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer und als ich gerade hineingehen wollte beobachtete ich wie Kougyoku sich gerade aus dem Zimmer von Kouen schlich. Sie hatte mich offensichtlich nicht gesehen denn sie huschte danach den Flur hinab und verschwand in ihrem Zimmer.

Einen Moment stand ich da und überlegte dann siegte meine Neugierde, ich musste wissen was sie im Zimmer meines großen Bruders gesucht hatte und so schlich ich mich nun ebenfalls in sein Zimmer und sah mich um.

Schnell fiel mir ins Auge was Kougyoku gemacht hatte denn auf dem Bett lag ein Brief auf dessen Couvert der Name meines Bruders stand. Ohne nachzudenken öffnete ich ihn und begann zu lesen:
 

„Mein lieber Kouen,

ich weiß ich sollte diesen Brief nicht schreiben und noch weniger sollte ich ihn dir geben.

Wir sind Bruder und Schwester und ich weiß es schickt sich nicht für Geschwister so zu empfinden aber ich glaube ich habe mich in dich verliebt Kouen.

Auch wenn wir nie zusammen sein können will ich das du von meinen Gefühlen weißt.

Deine dich liebende Schwester

Kougyoku!“
 

Mit wachsendem Entsetzen starte ich auf die Zeilen. Was viel dieser Ziege ein? Wütend begann ich den Brief zu Zereisen um meinen Zorn klein zu bekommen. Denn trotz meiner Wut und dem Schmerz in meiner Brust, sie war meine Schwester und ich konnte und durfte ihr nichts tun, aber den Brief würde Kouen auf keinen Fall lesen, das hatte ich mir geschworen.

Und so huschte ich den Flur entlang zu Kougyokus Zimmertür. Ich lauschte kurz, klopfte dann und als niemand Antwort gab steckte ich den Kopf hinein. Das Zimmer war leer aber aus dem Bad hörte man Wasser rauschen und Musik. Meine Schwester war wohl Baden.

Das nutze ich, trat ins Zimmer und verteilte die Schnipsel nun auf ihrem Bett, danach ging ich wieder hinaus und ging zurück zu meinem eigenen Zimmer, ein merkwürdiges Gefühl der Zufriedenheit machte sich in meiner Brust breit und ich fragte mich, ob ich wohl eifersüchtig auf Kougyoku war und mich deswegen so gut fühlte weil ich ihr die Tour vermasselte.

Ich lies mich auf mein Bett fallen und sah zur Decke. „Verdammt, ich muss dringend mit Judal reden!“



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