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Bedrohliche Schatten

Adventskalender 2019
von
Koautor:  MAC01

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier öffnet sich Türche 11 für euch, es sind noch 13 Tage bis zum Heiligen Abend.
Viel Spaß beim lesen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen

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Schmerz

Kapitel 11 - Schmerz
 

Hätte man Jonouchi erzählt, dass er einmal mitten in der Nacht durch einen Park schlendern und dabei auch noch lachen würde, dann hätte der Blonde diesen Menschen für verrückt erklärt. Doch genau so war es an diesem Abend. Itachi hatte eine kleine Anekdote aus seinem Studentenleben zum Besten gegeben und Jonouchi hatte unwillkürlich zu lachen begonnen.
 

Seit Itachi ihn in der vergangenen Woche nach Hause begleitet hatte, hatte sich daraus ein festes Ritual entwickelt. An jedem Abend, an dem Jonouchi die Spätschicht hatte, kam Itachi ins Café, orderte den Kuchen, der übrig geblieben war und trank dazu einen Caffè Latte. Der Ältere nutzte die Zeit um einige Unterlagen zu studieren oder zu überarbeiten, bevor sie sich nett unterhielten.

Sobald es Mitternacht wurde schloss Jonouchi die Tür des Cafés ab und erledigte routiniert und schnell die übliche Nacharbeit. Dann verließ er mit Itachi das Gebäude, der ihn durch den Park dann nach Hause brachte. Der Ältere brachte ihn stets bis vor die Haustür, wo sie sich von einander verabschiedete. Dann wartete Itachi noch, bis Jonouchi die Haustür aufschloss, hinein ging und die Tür wieder fest ins Schloss gefallen war. Erst dann machte er sich auf den Weg zu sich nach Hause.
 

"Danke, dass du mich wieder begleitet hast.", meinte Jonouchi schließlich, als sie auch an diesem Abend unversehrt vor dem Wohnhaus ankamen.

"Dafür musst du mir nicht danken, Jonouchi.", erwiderte Itachi mit einem sanften Lächeln.

"Dann... kommt gut heim und schlaf gut.", meinte der Blonde zum Älteren, der zumindest die zweite Hälfte des Wunsches erwiderte. Dann trat Jonouchi zur Haustür und schloss diese auf. Doch beim Betreten blieb er abrupt stehen und wandte sich noch einmal zum Brünetten um.

"Itachi?", kam es dabei von dem Blonden.

"Ja?", fragte der Tutor.

"Möchtest du noch auf einen Tee herein kommen?", fragte Jonouchi etwas unsicher. Itachis Lächeln wurde noch breiter und er nickte.

"Sehr gerne, Jonouchi.", nahm dieser das Angebot an und schloss zu dem Studenten auf. Dann betraten sie zu zweit das Haus und ließen die Tür sanft ins Schloss gleiten. Dann stiegen sie die drei Treppen hinauf und kamen leise bei Jonouchis Wohnungstür an. Der Blonde schloss auch diese auf und bat dann Itachi in die bereits beleuchtete Wohnung herein.

Das das Licht schon brannte kam Itachi merkwürdig vor, doch er trat trotzdem in die Wohnung ein. Als er hinter sich die Tür schloss fiel ihm der Edelstahlriegel an der Tür auf, den man mit einer manuellen Knopfdrehung ausfahren konnte, so dass die Riegel in Halterungen links und rechts an der Wand ausfahren konnten. Machte der Stalker seinem Schwarm derartig Angst, dass er diese Sicherheitsmaßnahme brauchte? Oder... steckte mehr dahinter.

"Du, Jonouchi?", kam es zögerlich von dem Brünetten.

"Hm?", antwortete Jonouchi, der derweil seine Schuhe ausgezogen hatte und in die offene Küchennische geschlurft war. Itachi folgte, nachdem auch er seine Schuhe ausgezogen hatte. Er ging zu dem kurzen Tresen, der die Küche vom Wohnzimmer trennte und setzte sich auf einen der Hocker.

"Warum weichst du mir immer aus, wenn ich dich frage, was in Domino geschehen ist?", kam es vorsichtig von dem Älteren und sah, wie Jonouchi, der mit dem Rücken zu ihm stand, kurz inne hielt, bevor er den Wasserkocher auf seine Station stellte und ihn einschaltete.

"Was meinst du?", kam es in einer bedächtigen Stimmlage, ohne dass er sich zu Itachi umdrehte. Seine Hände lagen flach auf der Anrichte auf.

"Immer wenn ich dich frage, was aus dem Stalker geworden ist oder was geschehen ist, nachdem er beschlossen hatte sich dir zu zeigen springst du auf und suchst das Weite... oder wechselst abrupt und rabiat das Thema.", führte Itachi mit dem Blick auf die zusätzliche Verriegelungsmöglichkeit der Wohnungstür aus.

"Ich hab doch gesagt, dass ich nach Tokyo gezogen bin.", kam es leise und bemüht normal zu klingen von Jonouchi.

Itachi war aufgestanden und um den Tresen gegangen. Als er hinter Jonouchi stand legte er vorsichtig seine Hände auf dessen Schulter und spürte ein kaum wahrnehmbares Zittern. Vorsichtig wandte er den Jüngeren zu sich, der seitlich weg schaute und seinen Blick aus dem Fenster warf.

"Was hast du mir nicht erzählt?", fragte Itachi behutsam. Jonouchis Augen bekamen einen feuchten Glanz, während er seine Lippen fest aufeinander presste. "Hat... hat dieser Stalker in Domino dir weh getan?"

Der Blonde musste schwer schlucken und man konnte ihm deutlich ansehen, dass es ihm schwer fiel den Schmerz zu unterdrücken. Seine Brust hob und senkte sich deutlich. Er hielt seinen Blick in der Ferne.

"B... bitte...", kam es mit zittriger Stimme von dem Blonden, der immer noch Itachis Blick mied. "Bitte frag nicht weiter."

"Warum?", hakte Itachi behutsam nach. "Ich seh doch, wie du da etwas in dich hinein frisst, was dir immer noch Leid antut."

"Das ist schon so lange her...", wich Jonouchi weiterhin aus.

"Und deshalb lässt dich das bloße Ansprechen dieser Zeit zittern...", entgegnete Itachi ihm besorgt. "Komm... erzähl mir, was damals geschehen ist."

Ein Klacken verriet den beiden, dass das Wasser im Kocher fertig war. Sofort löste sich Jonouchi aus Itachis Berührungen und drehte sich von ihm weg. Er nahm zwei Tassen aus dem Schrank und goss dann das Heiße Wasser über die Teebeutel.

"Milch und oder Zucker?", fragte Jonouchi.

"Ja, bitte.", meinte Itachi wieder. Also stellte Jonouchi ein kleines Milchkännchen und Kandiszucker auf die Theke, bevor er auch die Tassen darauf stellte. Da Itachi keinen Anschein machte die Nische wieder zu verlassen ging der Blonde um die Theke und nahm auf einem der drei Hocker Platz. Itachis blickte ihn erst einen langen Moment an, bevor er auch um den Tresen ging, einen Hocker zu Jonouchi frei ließ und sich wieder setzte. Er nahm seine Tasse, goss sich einen Schluck Milch hinein und ließ zwei kleinere Kandis in die heiße Flüssigkeit eintauchen. Dann rührte er bedächtig um.

Eine unangenehme Stille entstand zwischen ihnen und Itachi fühlte sich schuldig, dass er Jonouchi in eine Lage gebracht hatte, in der dieser sich ganz offensichtlich unwohl fühlte.

"Hast du schon einmal mit jemand darüber gesprochen?", durchbrach Itachi vorsichtig die Stille und sah zu dem Blonden, der beide Hände um die Tasse gelegt hatte und wirkte, als hielte er sich an ihr fest.

"Honda und Yugi wissen was geschehen ist.", kam es schließlich leise von dem Blonden.

"Es ist gut, dass du es ihnen erzählt hast.", meinte Itachi nur, bevor er einen Schluck von seinem Tee nahm.

"Ich hab es ihnen nicht erzählt.", kam es kaum hörbar von dem Blonden. Überrascht blickte Itachi zu ihm.

"Woher wissen die beiden es dann?", hakte Itachi verwirrt nach.

"Sie waren meine Notfallkontakte. Sie.. wurden von dem Krankenhaus informiert.", antwortete Jonouchi mit dünner Stimme.

"Krankenhaus?", hauchte Itachi überrascht.

"Er... hat mich damals ausgetrickst... Er wusste, wie ich reagieren würde und hat mich in eine Sackgasse manövriert.", erzählte Jonouchi und klang dabei, als würde er neben sich stehen oder als würde er über einen anderen sprechen. "Du... hast gefragt, ob er mir weh getan hat... ja, das hat er... mehr als einmal... Das erste Mal in dieser Gasse. Beim zweiten Mal im Stadtpark, während eines Festivals... das dritte Mal trat er die Tür der Wohnung ein, in der ich mit meinem Vater lebte."

Der Blonde fühlte sich, als würde das bloße Erzählen ihn innerlich zerreißen. Es kostete ihn all seine Kraft seine Tränen zu bändigen. Und er spürte, wie er die Kontrolle darüber zu verlieren drohte.

"Wie... Wie hat er dich verletzt?", fragte Itachi mit trockenem Mund nach, obwohl vor ihm die gefüllte Tasse stand. Nur langsam wandte Jonouchi seinen Blick zu ihm.

"Er... hat mich vergewaltigt.", flüsterte Jonouchi und war machtlos, als sich eine Träne löste und über seine Wange kullerte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shijin
2019-12-13T23:03:46+00:00 14.12.2019 00:03
Romantiker: Jetzt wissen wir, was passiert ist... *schnief*
Shijin: Was für ein hinterhältiger Drecksack *Gartenschere schnapp*
Joey: *seufz* Und der nächste Baum in Setos Sammlung
Seto: Moment, Dichter, hast du mal an den Platz gedacht?
Shijin: Wir haben doch schon über deinen Balkon in der Firma gesprochen. Deine Mitarbeiter werden sich über bissl grün freuen.
Seto: Was?! Die endgültige Entscheidung steht noch aus.
Yugi: Jetzt lenkt nicht vom Thema ab. Es ist gut, wenn Joey noch jemanden vor Ort an seiner Seite hat.
Antwort von:  Onlyknow3
14.12.2019 09:35
Eben bleibt bei der Sache, Setos Firma ist jetzt gar nicht gefragt. Außerdem brauchts zum fällen eines Baumes weit mehr als eine simple Gartenschere, aber lassen wir das. Da gibt es etwas viel wichtigeres.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Hypsilon
2019-12-13T08:07:56+00:00 13.12.2019 09:07
Wow Starkes Kapitel... irgendwie hab ich sowas schon befürchtet, weil er so ausgewichen ist, armes Jou...
Jetzt bin ich gespannt, wie ihr das Thema weiter aufbereitet
Antwort von:  Onlyknow3
13.12.2019 09:48
Lass dich Überraschen, das wirst du lesen, hier wird nichts verraten.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Neko20
2019-12-11T18:26:41+00:00 11.12.2019 19:26
Das Kapitel hat es in sich!
Es war gut, dass sich Katsuya jemanden anvertraut hat.
Was wohl passiert, sollte Seto jemals davon erfahren?
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Türchen.
LG Neko20
Antwort von:  Onlyknow3
11.12.2019 19:42
Ihr werdet nicht enttäuscht, das werdet ihr schon beim nächsten Kapitel Türchen lesen.
Manchmal gar nicht so leicht, sich einem Außenstehenden zu öffnen. Aber gut ist es in jedem Fall.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  -Pharao-Atemu-
2019-12-11T07:45:44+00:00 11.12.2019 08:45
Ich finde den Spannungsboge in diesem Kapitel wirklich sehr gut.

Nun zu dem Inhalt
Es ist gut dass sich Katsuya nun seinem Tutor öffnet, das nimmt dem Stalker die Macht Katsuya mit Scham und Eisamkeit zu beherrschen. Und so wird der Stalker auf jeden Fall generell an Macht verlieren.
Antwort von:  Onlyknow3
11.12.2019 09:09
Das werdet ihr dann lesen, was dabei heraus kommt. Die Antwort kommt mit einem der nächsten Kapitel.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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