Zum Inhalt der Seite

Metanoia

The Journey of Changing One's Mind, Heart, Self or Way of Life
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Frühling

My best friend gave me the best advice

He said each day's a gift and not a given right

Leave no stone unturned, leave your fears behind

And try to take the path less traveled by

That first step you take is the longest stride
 

If today was your last day

And tomorrow was too late

Could you say goodbye to yesterday?

Would you live each moment like your last?

Leave old pictures in the past

Donate every dime you have?

If today was your last day

(If today was your last day)
 

~
 

Was würdest du tun, wenn du nur noch einen Tag zu leben hättest? Diese Frage wird oft in irgendwelchen Lifestyle-Magazinen aufgegriffen, um kuriose und radikale Änderungen der eigenen Lebensweise zu verkaufen. Oder sie ist der Bestandteil eines herzzerreißenden Dramas, das in Windeseile zum internationalem Bestseller wird, nur um von viel zu schönen Schauspielern in einem überteuerten Setting verfilmt zu werden. Die Realität sah jedoch ganz anders aus. Das lernte Clay, als sie ihre Diagnose bekam.
 

Chronische myeloische Leukämie.
 

Das Wortgebilde hörte sich komisch an, als ihr Arzt es ihr gegenüber zum ersten Mal aussprach. Die Worte prallten dumpf auf Clays Ohren, wollten sie jedoch nicht so ganz durchdringen. Irgendwann taten sie es aber dennoch und damit das Verstehen, welche Art von Krebs ihr Körper zugrunde richtete. Und kaum hatte sie es verstanden, setzten die Phasen der Leugnung, der Wut, der Depression und am Ende all dieser Emotionen, die schlichte Resignation.
 

Währenddessen hatte sich der Krebs munter durch ihren Körper gefressen und überall dort Schaden angerichtet, wo die Massen an Medikamenten nicht mehr helfen konnten. Eine Aussicht auf vollständige Heilung wurde immer unwahrscheinlicher, auch wenn Clays Mutter ihr ständig das Gegenteil beteuerte. Wie ein Mantra betete sie der Zweiundzwanzigjährigen jeden Tag herunter, dass es morgen schon besser sein würde. Leere Worte für einen unschlagbaren Feind.
 

Kurz nach der Diagnose verließ Clay die Uni, an der sie Marketing studiert hatte. Ihr neues Zuhause wurden die verschiedenen Krankenhäuser, in die ihre Eltern sie schleiften. Sie hatte nicht einmal wirklich Zeit gehabt, sich von den wenigen Freunden, die sie gehabt hatte, zu verabschieden. So verlor sie nicht nur ihre Zukunft, sondern auch jegliches soziale Umfeld, was ihr ein kleiner Trost in dieser Zeit hätte sein können. Lediglich Nic, ihr bester Freund seit der achten Klasse, blieb treu an ihrer Seite.
 

Eben jener bester Freund saß aktuell neben ihr und hatte die Nase tief in einen Batman-Comic gesteckt, den er nicht nur Lesen, sondern vollkommen zu absorbieren schien, während er mit Clay zusammen auf ihre nächste Untersuchung wartete. Generell war Nic der einzige gewesen, der nicht vollkommen überreagiert hatte, als er von Clays Diagnose erfahren hatte. Oder zumindest hatte er es ihr gegenüber nicht gezeigt – dafür war sie ihm mehr als dankbar gewesen.
 

Nic hatte schon immer eine hervorragende Menschenkenntnis besessen. In der Schule war er mit Leichtigkeit etwaige Mobbing-Attacken aufgrund seines Comic-Hobbies ausgewichen, während er gleichzeitig genug Coolness-Faktor besessen hatte, um nicht als Nerd abgestempelt zu werden. Hin und wieder hatte sogar eines der Mädchen für ihn geschwärmt, darauf eingegangen war er jedoch nie. Clay hatte immer den Witz gemacht, dass jeder, der nicht Bruce Wayne höchstpersönlich war, wohl nie Chancen bei ihm haben würde.
 

Nach ihrem Abitur hatten sie sich beide an der gleichen Uni eingeschrieben. Clay für Marketing, Nic für Literaturwissenschaften. Etwa ein halbes Jahr später kam die Diagnose und legte etwaige Karrierepläne erst einmal auf Eis.
 

„Clarissa bitte“, rief die Sprechstundenhilfe nach einer Gefühlten Ewigkeit endlich Clay auf, die sich auch prompt erhob und ins Arztzimmer marschierte. Hinter dem Schreibtisch saß ihr Onkologe, der wie immer mit einem leichten Lächeln auf den Lippen darauf wartete, dass sie auf der anderen Seite des massiven Schreibtisches Platz nahm.
 

„Clarissa, schön, dass du da bist“, begrüßte er sie, während Clay sich still und leise fragte, was sie denn für eine andere Wahl gehabt hätte. Es war ja schon ein riesiger Kraftakt gewesen, ihre Mutter davon zu überzeugen, dass sie nicht bei jeder Routineuntersuchung dabei sein musste. „Hey“, erwiderte sie endlich und imitierte das Lächeln des Arztes auf ihrem eigenen Gesicht.
 

Doktor med. Karsten Egelsbach war ein dürrer Mann in seinen Mit-Fünfzigern, der sie seit Beginn ihrer Diagnose betreute. Er war kein schlechter Mann und auch ein mittelmäßiger Arzt, allerdings neigte er dazu, die Dinge zu beschönigen und ihr immer wieder gut zuzureden. Das nervte Clay, weil sie so immer in ihrem Kopf die Euphemismen übersetzen musste, allerdings war sie zu höflich, ihn direkt darauf anzusprechen.
 

„Wie geht es dir heute, ich sehe, du konntest dein Gewicht halten. Das ist ein gutes Zeichen“, begann er das Gespräch und musterte die Patientenakte vor ihm. Seitdem Clay die Krebsmedikamente nahm und die Krankheit ihr übriges tat, hatte sie stark abgenommen und kämpft um jedes Kilo. In ihrer Pubertät hatte sie einmal lästige Fettpolstern mit sich herumgeschleppt, das war seit beginn der Krankheit jedoch Geschichte. Mittlerweile hatte sie weder Brüste, noch Bauch und war zu einem fragilen Strich in der Landschaft mutiert.
 

„Kann mich nicht beklagen. Hatte heute morgen etwas Kreislaufprobleme, ansonsten aber alles gut. Fieber hatte ich lange keines mehr und auch sonst ist alles okay“, berichtete sie und verschränkte die Arme vor der Brust, als ob das die Musterung ihres Arztes unterbinden würde.
 

„Das sind gute Anzeichen, Clarissa. Denk immer dran genug zu trinken und deine Medikamente zu nehmen.“ Der Onkologe machte eine bedeutungsschwangere Pause, bevor er ernster fortfuhr: „Ich habe hier deine letzten Testergebnisse“, worauf sich Clay sofort auf schlechte Nachrichten einstellte.
 

~
 

„Wenn ich Glück habe, bleiben mir noch anderthalb Jahre, bis ich zur Chemo muss“, berichtete Clay mit einem tiefen Seufzer. Lustlos schwenkte sie den Kaffee in ihrem Becher umher und sah der braunen Flüssigkeit dabei zu, wie sie fast über den Rand schwappte. Nachdem ihr Arzt ihr diese Nachricht vermittelt hatte und ihr versicherte, dass es noch immer Hoffnung auf vollständige Heilung gab, war Clay wie ein Zinnsoldat aus dem Arztzimmer marschiert. Sie hatte sich wie bei der erstmaligen Bekanntgabe ihrer Diagnose gefühlt.
 

Sie hatte es bis ins Wartezimmer und mit Nics Hilfe sogar bis vor die Tür geschafft, ehe still und leise die ersten Tränen ihre blassen Wangen herunterliefen und ihr bester Freund sie in eine wortlose Umarmung zog. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, gingen die beiden in ihr Stammcafé, das nicht unweit vom Krankenhaus entfernt war.

„Und von da an mutierst du zur wandelnden Leiche?“, wollte Nic wissen, der die ganze Nachricht mit Fassung trug. „Naja, ab dann ist Kotzen ein Dauerzustand und ich werde mit wohl eine schicke Perücke aussuchen können“, scherzte Clay und spielte mit ihren schulterlangen, blonden Locken.
 

„Sieh’s so, dann kannst du jeden Tag eine andere, aufwändige Frisur tragen, ohne stundenlang vorm Spiegel zu stehen. Und solche Desaster wie das zum Abschlussball bleiben aus“, erinnerte sie Nic an ihre grandiose Idee, ihre Haare zum Ball selbst zu toupieren und zu einer Hochsteckfrisur binden zu wollen.
 

Trotz detailliertem YouTube-Video und etlichen Versuchen sah sie am Ende aus wie ein explodierter Wellensittich und wurde so lange ausgelacht, bis sie sich auf eines der gackernden Mädchen gestürzt und ihr eine blutige Nase verpasst hatte. Spätestens dann war der Hexenlook komplett gewesen und sie wurde von ihrem Mathelehrer von den Feierlichkeiten ausgeschlossen. Immerhin war das alles passiert, nachdem ihre Eltern gegangen waren. Einen Brief und viel Ärger hatte es trotzdem gegeben.
 

„Da hast du wohl recht“, gab Clay lächelnd zurück, wurde dann jedoch wieder ernst, „Sobald die Chemo beginnt, sehe ich aber schwarz. Normalerweise hat man dann nicht mehr lange. Außer, es geschieht ein Wunder und sie finden einen Stammzellenspender.“ Obwohl sie sich sicher war, dass sie die Fassung behalten würde, kullerten erneut heiße Tränen über ihr Gesicht und die Verzweiflung über ihren kommenden Tod verdrängte die Resignation über ihre beinahe unheilbare Krankheit.
 

„Denk nicht drüber nach, was in einem Jahr passiert, was willst du jetzt tun?“, riss Nic sie aus ihrer Traurigkeit und nahm ihre Hand. Durch den Tränenschleier konnte sie erkennen, dass er sie eindringlich ansah. „Anstatt traurig darüber zu sein, was du in einem Jahr nicht mehr haben wirst, nimm dir doch lieber die Zeit, die du noch hast und verschwende sie nicht.“ Traurig lächelte Clay ihren besten Freund an, unterbrach dann jedoch den Blickkontakt: „Ein einziges Jahr, vielleicht mehr, vielleicht weniger. Das ist nicht viel Zeit, Nic.“
 

„Und wenn es dein letzter Tag auf Erden wäre, was willst du machen?“, fragte er sie und drückte sanft ihre Hand. Clay schüttelte lediglich den Kopf. Ihr Hirn war wie leergefegt. „Was weiß ich, was würdest du machen, wenn du nicht mehr lang zu leben hättest?“, stellte sie die verzweifelte Gegenfrage, auf die Nic anscheinend schon gewartet hatte. Verschwörerisch grinste er sie an.
 

„Was ich tun würde? Hier abhauen.“
 

~
 

Zuerst hatte Clay Nics Vorschlag für einen schlechten Scherz gehalten. Doch je länger sie der Junge mit den braunen Wuschelhaaren aber angegrinst hatte, desto schneller war dieser Eindruck wieder verschwunden.

„Das kannst du doch nicht ernst meinen“, hatte sie entgeistert eingeworfen, die ganze Trauer und Verzweiflung für einen Moment vergessen. Doch Nic hatte es ernst gemeint, denn in der nächsten Stunde, in der Clays Kaffee kalt wurde, erkläre er ihr haargenau seinen Plan.
 

Sie würden ihr Erspartes zusammenkratzen, Visum und Flugtickets besorgen und in die USA fliegen. Dort würden sie die erstbeste Schrottkarre mieten, von der sie sich sicher waren, dass sie die Strecke von Westen nach Osten noch überleben würde. Sie würden in San Francisco starten, irgendwo mit Gelegenheitsjobs etwas Geld für das Auto, Proviant und das Benzin sammeln und dann losziehen. Das Ziel war New York, wo sie gemeinsam Weihnachten verbringen und in das neue Jahr starten würden, insgesamt wären sie dadurch etwa acht bis neun Monate unterwegs.
 

„Und dann?“, hatte Clay gefragt und Nic kurz aus der Fassung gebracht. Verwirrt musterte er sie kurz und zuckte dann leichthin mit den Schultern. „Dann sehen wir weiter“, hatte er gesagt und gewusst, dass es nun beschlossene Sache war.
 

Dieses kurze Gespräch in einem Café nach einer furchtbaren Nachricht hatte alles auf den Kopf gedreht. Die beiden Freunde hatten sich verabschiedet mit dem Versprechen, sich in anderthalb Monaten wiederzutreffen und loszuziehen. Kaum war Clay jedoch Zuhause angekommen, bekam sie kalte Füße. In ihrem Kopf schwirrten allerlei Dinge herum wie zum Beispiel, dass sie ihre Eltern nicht im Stich lassen konnte, oder was die Ärzte sagen würden. Generell gäbe es vermutlich keine Möglichkeit, regelmäßig prüfen zu lassen, wie weit der Krebs sich in ihrem Körper ausgebreitet hatte. Ob sie genug Geld für die Medikamente auftreiben konnte?
 

Ruhelos streifte sie wie ein Käfigtier durch ihr altes Kinderzimmer, dass sie seit Verlassen der WG wieder bezogen hatte und blieb schlussendlich vor dem Spiegel stehen, der auf die Tür ihres Kleiderschranks geklebt war. Lange betrachtete sie die magere, blasse Gestalt eines Mädchens, das vermutlich bald sterben würde.
 

„Verschwende nicht die Zeit, die du hast“, murmelte Clay und wiederholte damit die Worte, die ihr Nic heute im Café gesagt hatte. Sie würde vermutlich bald sterben. Wenn sie Glück hatte erst in einigen Jahren, wenn sie Pech hatte, in nur wenigen Monaten. Entschlossen ballte sie die Fäuste, setzte sich an ihren Laptop und fing an, ihr Visum zu beantragen.
 

~
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass du kommst“, neckte sie Nic, der am Bahnhof auf Clay gewartet hatte. Es war kurz nach fünf in der Früh, doch Clay war bereits hellwach vor Aufregung. Der Rollkoffer, den sie hinter sich herzog, polterte in einem ohrenbetäubendem Lärm über das Kopfsteinpflaster. Aus Angst davor, ihre Eltern zu wecken, hatte sie ihn den ersten Kilometer getragen.
 

„Und lasse dich allein den ganzen Spaß haben? Ich glaube du spinnst“, erwiderte sie mit einem leichten Lächeln. Ihr Magen war flau und ihre Hände feucht vor Schweiß. Sie hatte die ganze Nacht nicht schlafen können. Doch auch ein Blick auf ihren besten Freund verriet, dass seine Ruhe und seine Coolness ebenfalls nur Fassade waren. Anstatt davon aber noch beunruhigter zu sein, verschaffte es ihr die Gewissheit, dass auch er das Ganze nicht auf die leichte Schulter nahm.
 

„Hast du alles?“, fragte Nic sie mit Blick auf ihren Wanderrucksack, den sie auf dem Rücken trug. Wie besprochen hatten die beiden nur das Nötigste mitgenommen. Außer Kleidung für alle Wetterlagen, einige Hygieneartikel, Clays Medikamente, etwas Bargeld in beiden Währungen und die Reiseunterlagen hatten sie alles Zuhause gelassen. Clay hatte einen Abschiedsbrief an ihre Eltern auf deren Esstisch gelegt. In ihm hatte sie ihre Entscheidung begründet und ihre Eltern darum gebeten, nicht nach ihr zu suchen. Clay wusste, dass sie damit den beiden das Herz brach hoffte aber, dass sie ihrer Bitte nachkommen würden. „Ich denke schon.“
 

Um kurz vor halb Sechs bestiegen sie den Zug, der sie zum Flughafen bringen würde. Dort würden sie ihr Gepäck aufgeben, durch die etlichen Sicherheitskontrollen gehen, erst fragende, dann traurige Blicke wegen der Medikamente über sich ergehen lassen und schlussendlich das Flugzeug betraten, was sie in etwa 12 Stunden ohne Zwischenlandung auf einen anderen Kontinent und auf eine neue und vielleicht letzte Reise bringen würde.
 

In San Francisco waren es fünfzehn Grad und Sonnenschein als sie landeten. Es war Mitte April und ihre Reise begann mit einem letzten Gedanken an all das, was sie zurückgelassen hatten und einer ersten Idee, was sie jetzt tun wollten.
 

~
 

Wenn heute dein letzter Tag wäre, könntest du dich von der Vergangenheit verabschieden?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: irish_shamrock
2020-06-14T16:42:14+00:00 14.06.2020 18:42
Liebe [[Zaisen]],

erst einmal möchte ich dich zu deiner kleinen Premiere beglückwünschen ♥.
Auch wenn die Umstände, die zu deinem Werk führten, etwas Kurzfristiges hatten, so ist dir eine zauberhafte Geschichte gelungen, die ich gar nicht erwartet hatte.

Beim Öffnen der Datei sprang mir das Titelbild natürlich als Erstes ins Auge. Ok, dachte ich. Ein Van in der Wüste, wird bestimmt ein Roadtrip. Was das allerdings für eine Reise werden sollte, wusste ich noch nicht.
Und ich muss gestehen, dass mir der Songtext erst im zweiten Kapitel wie Schuppen von den Augen fiel.
Nickelback - So toll und so passend, dass ich jetzt noch eine Gänsehaut bekomme und mir Tränen in die Augen schießen.
Auch, dass du jedes Kapitel mit der Frage beginnen und enden lässt (wenn auch in abgewandelten Formen) ... Wenn es dein letzter Tag wäre ...

Was nach einer typischen Young-Adult-Story aussieht, Schauplatz USA, ist dann doch nicht das, was mir mein Gehirn weismachen wollte.
Zu meiner Unwissenheit muss ich auch gestehen, dass ich CML googlen musste. Lykämie ist klar, und auch familienbekannt, wie ich dir bereits mitteilte, doch leider ist die Krankheit Krebs so vielfältig und wartet mit den verschiedensten Formen auf, dass ein genaues Bild nie wirklich gezeichnet werden kann - in Clays Fall liegt es an den Chromosomen, wie Wikipedia brav ausspruckt.

Jedes Ausschweifen der Situationen hätte sicherlich Buchcharakter und würde den Rahmen einer Wichtelgeschichte, deren Minimum 2000 Worte sein sollten, alle gesprengt.
Dennoch, auch wenn die Situationen so niederschmetternd sind, hast du die einzelnen Szenen gut beleuchtet, und wie gesagt, mehr Tiefe wäre für so eine kleine Aktion unter Hobbyschreibern als sehr extrem anzusehen.

Clay (Clarissa - vermutlich als Anlehnung zu Clary in Shadow Hunters?) muss sich in diesem verdammt jungen Alter mit so einer (sorry für die Wortwahl) Scheiße herumplagen, dass ich am liebsten mit ihr gebrochen hätte (also Kopf in Kloschüssel).
An ihrer Seite nette Doktoren, übervorsorgliche Eltern und ein Freund, den man sich an seiner wünschen möchte.
Nic (im Übrigen haben er und du jetzt und sowieso schon einen Stein bei mir im Brett, da der Prota meines ersten Originals einen ebenso klangvollen Namen erhielt) ist mutig, tapfer und nicht zuletzt der Anker, den Clay (danke, dass du sie Clay nanntest und nicht CLARY (ich hege eine große Abneigung gegen dieses Mädchen, da sie mir in den Büchern, dem Film und der Serie so auf den Keks geht/ging) braucht.

Eine fixe Idee, und irgendwie schon traurig, dass die Kids (kann ich das noch so sagen? die sind etwas ü20 ... lass mich Kids sagen) ihren Eltern, aus dem Wissen heraus, dass diese ganz und gar nicht damit einverstanden sind, einfach Tickets buchen (im Übrigen sehr schlau, eine Stadt in keinster Weise zu erwähnen, damit ist die Phantasie angetregt, sich einfach eine deutsche Stadt mit einem Flug herauszupicken - natürlich nur eine solche, die Flüge in die USA anbietet), abhauen, aber offensichtlich um das Drama wissen, das damit einhergehen wird.
Das Vorhaben ist toll und irgendwie so richtig schön herzzerreißend Kitsch, dass ich zwischen "Ich hau dir die Kartoffel vom Hals - du Ratte! Lass das Kind da, wo es ist. Es ist verdammt noch mal sterbenskrank!" und "Awwww, ist ja wie bei meinen Lieblingsbüchern! So was gibts wirklich nur in Büchern oder Filmen ♥" schwanke, bis ich seekrank bin.

Puh ...
so, was noch ... ähm ...
Kleine Kritikpunkte habe ich dennoch anzubringen.
Einmal Inhaltlich:
Leider weiß ich nicht viel über den Krankheitsverlauf von CML - doch gerade bei Leukämie denke ich, dass schnelle Handlung erforderlich und umso unausweichlicher wäre. Dass Clay noch etwa 1 1/2 Jahre bleiben sollen, bis zur Chemo, bei einer Blutkrankheit ... klingt für mich etwas sehr surreal ...

Zweitens: Rechtschreibung und Grammatik ...
Ich habe jetzt leider noch nicht alles auf dem Schirm und es sein, dass das erst in den nächsten Kapitel auftritt, allerdings schau noch mal bei den Kommas vorbei. In der Datei-Version kam es oft vor, dass zwischen den Kommas ein Leerzeichen gesetzt wurde (bsp.: jhkshfwkh , hjfwoigoq)
Und wirf bitte auch noch einmal einen Blick auf das Wörtchen ließ ... leider kam es auch dabei oft zu Tippfehlern. Trotz neuer Rechtschreibregeln, die sowieso kein Mensch jemals beherrschen wird, schreibt man die 1. + 3. Person Singular Präteritum des Wortes LASSEN mit "ß" (und natürlich auch die restlichen Formen) ...

Ich bedanke mich ♥lichst für dieses tolle Kapitel mit all seinen Ups und Downs und hüpfe dann schnell zum nächsten Kapitel weiter.

Alles Liebe,
irish C:

PS: Für Tippfehler übernehme ich (leider) die volle Verantwortung, denn jedes Mal prangere ich dieses magere Schreibfeld an, dass absolut keinen Überblick lässt
Antwort von: irish_shamrock
14.06.2020 18:43
Sorry, ich meinte Zaizen ...
verflixt und zugenäht. Warum hast du auch zwei "Z" im Nicknamen!!!
Während ich an meiner Liste für mögliche Schreiberlinge saß, habe ich deinen Nickname schon mit "s" geschrieben ...
sorry dafür ... u__U ich gehe mich jetzt schämen ...


Zurück