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Magician of Sun & Moon

von

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Kapitel 4: Das ist wie letztes Jahr


 

»... das beendet den Unterricht für heute.« Serizawa schloss das Buch.

Die Schüler taten es ihr mit einem erleichterten Seufzen nach. Meis Blick wanderte zur Uhr, laut der es noch zwei Minuten bis zum offiziellen Ende waren. Das schien auch Serizawa bewusst zu sein, denn sie musterte die Klasse mit gerunzelter Stirn.

»Denkt daran«, mahnte sie, »dass ihr dieses Schuljahr eure Prüfungen schreibt. Etwas mehr Lernbereitschaft würde euch allen guttun.«

Yosuke grummelte. Mei beugte sich ein wenig in seine Richtung. Sie hielt noch immer den Abstand zu ihm, rein aus Gewohnheit von ihrer alten Schule.

»Du magst Unterricht nicht sehr, oder?«, fragte sie flüsternd.

Er sah sie an, fast überrascht. »Nein, nicht wirklich.«

Während Serizawa ihre Materialien zusammenräumte, was die Schüler ihr nachmachten, heulte draußen die Sirene eines Polizeiwagens, der an der Schule vorbeifuhr. Plötzlich kehrte ungeahntes Leben in die anderen; ein Teil von ihnen sprang auf, um ans Fenster zu eilen, während die anderen zu flüstern begannen und ihre Handys hervorholten, womöglich um nach Nachrichten zu suchen. Serizawa mahnte niemanden zur Ruhe, stattdessen blickte sie nur Richtung Fenster, als wüsste sie nicht, ob sie ebenfalls neugierig sein oder das ignorieren sollte.

Lediglich bei Yosuke, Chie und Yukiko blieben diese Reaktionen aus. Ihre Gesichter verdüsterten sich, die Augenbrauen zusammengezogen. Mei sah ratlos zwischen ihnen hin und her.

»Das ist wie letztes Jahr«, sagte ein Schüler in der Reihe neben ihr zu seinem Freund. »Ein Transferschüler, ein Polizeieinsatz …«

»Glaubst du, das ist der Anfang einer neuen Mordserie?«, fragte der Freund.

Der andere zuckte nur mit den Schultern, ebenfalls in sein Handy vertieft.

»Wir haben es beendet«, murmelte Yosuke, kaum hörbar. »Es kann nicht wieder anfangen.«

Chie schüttelte energisch mit dem Kopf. »Das ist bestimmt nur ein Zufall. Wahrscheinlich hat irgendwer einen Unfall gebaut, nichts Ernstes.«

Yukiko nickte schweigend, aber die Sorge stand ihr weiter ins Gesicht geschrieben.

Mei überlegte, darauf hinzuweisen, dass es immer wieder Trittbrettfahrer gab, die sich an berühmten Fällen orientierten und diese nachahmten, aber sie verzichtete darauf. Bislang sah keiner von ihnen sie als merkwürdig an, da musste sie dem nicht noch nachhelfen.

»Ach ja.« Yosuke sah sie an. »Weißt du denn von der Mordserie, die es hier letztes Jahr gab?«

»Nur Oberflächliches. Aber waren es nach den ersten beiden Opfern nicht eher Entführungsfälle?«

Yukiko senkte den Blick zu Boden. »Ja, das ist richtig.«

Die Glocke beendete das Gespräch zwischen ihnen und unterbrach das aller anderen. Serizawa nahm ihre Sachen in ihre Arme. »In Ordnung, geht jetzt nach Hause. Falls ihr der Polizei begegnen solltet, steht ihnen nicht im Weg und beantwortet ihre Fragen, sofern sie welche für euch haben.«

Nach diesen Worten verließ sie das Klassenzimmer. Von den Gängen klang das neugierige und verwirrte Gerede anderer Schüler. In der Großstadt wäre um einen Polizeieinsatz nicht ein solcher Tumult veranstaltet worden, wie Mei innerlich anmerkte.

Chie stand von ihrem Stuhl auf und stemmte die Hände in die Hüften. »Vergessen wir das erst mal! Mei, willst du mit uns heimlaufen?«

Dieser plötzliche Themen- und Stimmungswechsel irritierte Mei. Sie blinzelte. »Ähm, natürlich, wenn ich darf.«

»Aber klar«, sagte Chie gut gelaunt. »Wir sagten doch, wir kümmern uns gut um dich.«

Yosuke war noch damit beschäftigt, seine Sachen einzupacken, reagierte aber dennoch auf Meis Seitenblick: »Manchmal kümmern sie sich vielleicht ein bisschen zu gut.«

Eine steile Falte bildete sich auf Chies Stirn. »Was soll das denn bedeuten?!«

»Na, dass sie nicht essen soll, was ihr kocht.«

Auf diese Erwiderung hin wirkte Chie zerknirscht, genau wie Yukiko, die leise »Da hat er nicht unrecht« murmelte.

Dieser ganze Austausch wärmte Meis Brust, was sie zum Lachen brachte. »Ihr seid wirklich gute Freunde, dafür müsst ihr schon einiges durchgemacht haben.«

Jedenfalls hatte Mei noch nie andere in ihrem Alter beobachten können, die sich so nahe standen. Die drei wirkten bei ihren Worten erschrocken, als hätte Mei sie gerade bei etwas Verbotenem ertappt. Damit diese Stimmung nicht blieb, stand sie rasch auf. »Ich bin fertig, von mir aus können wir gehen.«

Yukiko und Chie akzeptierten diesen Umschwung dankbar, nur Yosukes Stirn war noch gerunzelt, selbst als er ebenfalls aufstand. Sie tauschten allerdings keine Worte mehr aus, während sie das Klassenzimmer verließen, sich dem Strom an Schülern anschlossen, die nach Hause wollten. Selbst nun empfand Mei das eher als niedlich, wenn sie daran dachte, dass an ihrer alten Schule fast doppelt so viele Personen allein eine Klassenstufe besucht hatten.

Am Schultor wurden sie schon von Rise, Kanji und Naoto erwartet. Meis Herz schlug sofort wieder schneller, sie musste lächeln, allein beim Gedanke daran, dass sie nun mit Risette befreundet war. In der Großstadt wäre ihr das bestimmt nie möglich gewesen.

Direkt nach der Begrüßung und den ersten gemeinsamen Schritten, stellte Chie eine Frage, die ihr offenbar auf der Seele brannte: »Naoto, weißt du, warum die Polizei in der Nähe ist?«

Ehe sie antworten konnte, musste Mei ihre Neugier stillen: »Warum sollte Naoto das wissen?«

Die anderen sahen sie irritiert an, vermutlich weil jeder von ihnen genau wusste, worum es ging, sie aber natürlich nicht. Sie verspürte den Impuls, sich zu entschuldigen, aber Naoto kam ihr zuvor, um beide Fragen zu beantworten: »Ich ermittele manchmal mit der Polizei, auch letztes Jahr, so haben wir uns letztendlich kennen gelernt. Aber ich weiß auch nicht, was heute los ist.«

Es war seltsam, sich vorzustellen, dass jemand in ihrem Alter schon für die Polizei arbeitete. So etwas kannte sie bislang nur von-

»Ah!«, entfuhr es Mei. »Du bist Naoto Shirogane?!«

Sie hatten sich ihr – ungewöhnlich genug – alle nur mit Vornamen vorgestellt, deswegen war sie nicht einmal auf die Idee gekommen, dass es sich bei Naoto um die Nachwuchs-Detektivin handeln könnte, von der ihr erzählt worden war. Obwohl, genau genommen hatte man ihr erzählt, dass Naoto ein Junge sei. Sie wollte aber auch nicht nachhaken, aus Furcht, vielleicht ein sensibles Thema anzusprechen.

»Wundert mich nicht, dass du von ihr gehört hast«, sagte Chie. »Naoto und Rise sind beide ziemlich bekannt.«

»Rise wohl ein wenig mehr als ich«, erwiderte Naoto schmunzelnd. »Kein Wunder, Idols sind wesentlich mehr in der Öffentlichkeit als Detektive.«

Dem stimmten die anderen mit einem Nicken zu.

Kaum hatten sie dieses Thema damit beendet, entdeckten sie bereits einen Polizeiwagen, der nicht weit entfernt von ihnen in einer Seitenstraße stand. Sie hielten bei diesem inne und musterten die wenigen Polizisten, die Leute befragten oder Personalien aufnahmen. Zwischen diesen stand aber auch ein düster dreinblickender Mann mit Hemd und Krawatte, der sein Jackett über die Schulter gelegt hatte. Er rauchte, während er selbst den Blick schweifen ließ. Als er sie entdeckte, kräuselten sich seine Lippen zu einem Lächeln – das seine gerunzelte Stirn aber nicht beeinflusste –, er kam zu ihnen herüber. Mei wollte zurückweichen, da sie glaubte, er würde sie zurechtweisen, doch stattdessen grüßte er sie alle freundlich. »Die Schule ist wohl aus, was?«

»Hallo, Dojima-san«, grüßte Chie ihn vor allen anderen. »Was ist hier denn passiert? Hoffentlich nicht wieder ein Mord.«

»Bislang noch nicht«, sagte Dojima, sein Gesicht wirkte plötzlich ein wenig müde. »Eine Frau aus dieser Nachbarschaft ist verschwunden.«

Schlagartig wurden alle anderen vollkommen ernst. Mei fragte sich, ob sie wieder an die Fälle aus dem letzten Jahr dachten oder ob sie jemanden hier kannten und nun besorgt waren.

Plötzlich fiel Dojimas Blick auf Mei. Seine Augen weiteten sich erschrocken. »Oh, ist das eine Mitschülerin von euch?«

»Richtig«, sagte Naoto. »Sie ist seit gestern an unserer Schule.«

Mei fühlte sich sofort dazu berufen, sich richtig vorzustellen, indem sie sich vor ihm verbeugte. »Ich bin Mei Ueda. Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen.«

Er hob eine Augenbraue. »Ueda?«

Eine Stimme aus dem Hintergrund, die Dojimas Namen rief, verhinderte, dass einer von ihnen nachhaken konnte, was er daran so eigenartig fand. Er wandte sich von ihnen ab und sah dem Mann im Trenchcoat entgegen, als er auf ihn zukam. Der Braunhaarige wirkte mit seinen geschwungenen dicken Augenbrauen und der tiefen Falte auf der Stirn sowie dem dichten Bartschatten noch ein wenig übelgelaunter als Dojima. Doch in Meis Brust breitete sich sofort Wärme aus. »Bàba

Im selben Moment hätte sie sich am liebsten vor die Stirn geschlagen, dass ihr dieses Wort so einfach über die Lippen gekommen war. Doch glücklicherweise schien keiner der anderen darauf zu achten, sie waren eher aus anderen Gründen verwirrt – und das besserte sich auch nicht, als auf dem Gesicht des Mannes doch noch ein Lächeln (so grimmig es auch wirkte) erschien: »Mei, bist du gerade auf dem Heimweg? Ich habe gar nicht daran gedacht, dass die Schule so nah ist.«

Die Schüler sahen Mei fragend an. Der neu dazugekommene Mann räusperte sich jedoch bereits und wandte sich wieder an Dojima: »Ich würde Ihnen gern meine Tochter Mei vorstellen.«

»Ah, also stimmt es tatsächlich.« Dojima lächelte. »Sie hat sich gerade schon selbst vorgestellt.«

Toshiaki Ueda musterte Meis Gruppe. »Kennen Sie diese Schüler, Dojima-san?«

»Ja, das sind Freunde meines Neffen. Und anscheinend sind sie sehr aufgeschlossen.«

Der letzte Satz klang ein wenig unheilvoll, wie Mei fand. Deswegen war sie froh, dass Naoto sich mit ihrer üblichen ruhigen Art in das Gespräch einklinkte: »Yosuke hat sie uns vorgestellt.«

Der Genannte hob eine Hand und winkte knapp.

»Wir wollten sie angemessen in Inaba willkommen heißen«, führte Naoto aus.

»Das ist wirklich nett von euch«, sagte Toshiaki. »Bitte kümmert euch gut um meine Tochter.«

»Aber klar«, sagte Chie. »Nur keine Sorge, wir übernehmen das.«

Sie lächelte Mei zuversichtlich entgegen, weswegen diese nicht anders konnte als es zu erwidern.

Dojima wandte sich nun selbst wieder Toshiaki zu. »Was gibt es eigentlich, Ueda?«

Der strenge Ton verriet, dass er wieder in den beruflichen Modus zurückgefallen war, noch dazu ahnte Mei, dass er bereit war, sofort loszuschreien, falls ihm nicht gefiel, was ihr Vater ihm zu sagen hatte.

Toshiaki hob den kleinen Notizblock, den er bei der Arbeit stets mit sich trug. »Die Befragung der Nachbarin hat nicht viel ergeben. Sie sah lediglich, wie Tamura am Samstag Morgen zur gewohnten Zeit das Haus verließ. Offenbar gab es nichts Außergewöhnliches an ihr, sie war wie immer, und vermutlich auf dem Weg zur Arbeit.«

»Also ist sie schon mal nicht zu Hause entführt worden.« Dojima senkte nachdenklich den Blick.

Die Atmosphäre wurde ein wenig unangenehm, denn das Gespräch war nicht für ihre Ohren gedacht, wie Mei auch wusste. Naoto schien das jedoch anders zu sehen, denn sie klinkte sich erneut ein: »Gibt es ein Bild der Vermissten?«

»Wir lassen gerade Plakate drucken«, sagte Dojima mit gerunzelter Stirn. »Ueda, haben Sie ein Foto gemacht?«

»Ja, natürlich.« Toshiaki zog sein Handy aus der Tasche, dann zeigte er ihnen das Foto.

Neugierig beugten sie sich alle etwas vor, um es genauer zu betrachten. Es war eine schwarzhaarige Frau ohne hervorstechende Merkmale – aber in Mei zog sich alles zusammen. Ihr fehlten vielleicht die goldenen Augen, doch es war eindeutig die Frau, die sie letzte Nacht an der Samegawa Flussaue gesehen hatte. Das Gesicht war ihr ins Gedächtnis eingebrannt, ließ wieder Panik in ihr aufsteigen.

»Wann wurde sie zuletzt gesehen?«, fragte Naoto.

Die Worte wirkten für Mei so leise und fern, da ihr Puls in ihren Ohren rauschte.

»Bislang sieht es aus, als sei sie am Samstag zuletzt gesehen worden«, antwortete Dojima. »Wir müssen noch genauer mit ihren Kollegen reden, aber laut dem Anrufer hat sie abends wie gewohnt ihre Arbeitsstelle verlassen, um nach Hause zu gehen.«

»Wo sie offenbar nie ankam«, ergänzte Toshiaki. »Jedenfalls sagen das ihre Nachbarn.«

Mei schüttelte mit dem Kopf. »Nein, das kann nicht sein.«

Toshiaki und Dojima sahen sie fragend an. Sie schrumpfte unter diesen Blicken zusammen und wollte zurückweichen, aber ihr Vater hätte sie spätestens abends noch einmal gefragt, also blieb ihr nichts anderes als direkt zu antworten: »Ich habe sie gestern Nacht gesehen, an der Flussaue.«

»Was?!«

Sie war sich nicht sicher, wer der Anwesenden das ausgestoßen hatte, denn es schien, als wäre es von allen gleichzeitig gekommen. Ein wenig eingeschüchtert nickte sie. »Sie stand am Ufer, als wäre sie über etwas unglücklich. Als ich sie ansprach, ist sie plötzlich weggelaufen, in den Fluss hinein, dann habe ich sie nicht mehr gesehen.«

Ihr Vater öffnete sofort den Notizblock und setzte den Stift an. »Ist dir etwas Außergewöhnliches an ihr aufgefallen?«

»Na ja, ihre Augen waren golden ...« Dojima hob eine Augenbraue, weswegen sie etwas hinterherschob: »Wahrscheinlich wegen den Straßenlampen, ich meine, das ist doch sonst verrückt.«

Dass sie sich in Nebel aufgelöst hatte, ließ sie dabei auch lieber weg. Vielleicht spielte ihr da ohnehin nur ihre Fantasie einen Streich, ganz so sicher konnte sie sich da nicht sein. Doch was sie zu sehen geglaubt hatte, war auf jeden Fall einfach unmöglich.

Toshiaki notierte etwas, während Dojima bereits einen Plan fasste: »Dann werden wir uns aufteilen. Ueda, Sie suchen nach Zeugen an der Flussaue, ich rede mit den Kollegen.«

Offenbar glaubte man ihr das. Es erleichterte sie ein wenig – aber vermutlich würde ihr Vater sie heute Abend noch ein wenig mehr danach befragen. Würde sie ihm dann noch alles andere erzählen?

»Wenn das alles ist, solltet ihr erst einmal weitergehen«, sagte Dojima in einem befehlsgewohnten Ton. »Wir kümmern uns wieder um unseren Job.«

Die anderen verabschiedeten sich sofort von ihm und Toshiaki, und setzten ihren Weg fort. Mei schloss sich ihnen eine Sekunde später an, immer noch mit sich ringend, ob sie nicht vielleicht doch mehr von dem Treffen erzählen sollte. Allerdings blieb sie letztendlich dabei, dass es zu nichts führen würde, wenn sie es täte.

Die anderen schwiegen ernst, wie ihr plötzlich auffiel. Dem maß sie aber nicht viel Bedeutung bei, schließlich dürfte es jeden Schüler ein wenig verstören, wenn so etwas in seiner Nähe geschah. Lediglich die Blicke, die sich gegenseitig zuwarfen, schienen noch mehr Informationen und Warnungen zu beinhalten, die ihr nichts sagten.

Das Schweigen wurde schnell unangenehm, doch Mei wusste nicht, was sie dagegen tun sollte. Glücklicherweise ging es den anderen wohl ebenso, wenn auch nur zum Teil.

»Dein Vater ist also bei der Polizei, Mei«, stellte Chie fest.

»Ja. Ich dachte nicht, dass das interessant sein könnte.« Schließlich hatte sie nicht einmal ahnen können, dass sie den Vorgesetzten ihres Vaters kannten.

»Wir haben dir auch noch nicht von Yu erzählt«, sagte Yukiko. »Er ist Dojima-sans Neffe und war letztes Jahr in unserer Klasse.«

Warum war er jetzt nicht mehr da? Es schien nichts Trauriges dahinterzustecken, denn jeder lächelte bei dem Gedanken an ihn sofort. Zu fragen traute sie sich dennoch nicht.

Yosuke seufzte plötzlich und blieb stehen. »Ich finde es großartig, dass ihr euch so gut versteht, denn ich muss jetzt Abschied von euch nehmen. Ich wohne da drüben.«

Er deutete in Richtung Junes, er lebte also wohl in der Nähe.

»Ich muss auch woanders lang«, schloss Naoto sich an. »Wir sehen uns morgen wieder.«

Damit verabschiedeten die beiden sich und gingen unterschiedliche Straßen hinunter.

Statt weiterzulaufen blieben die anderen immer noch stehen und sahen Mei an. Sofort ergriff die Furcht wieder ihr Inneres. Würde man ihr nun sagen, dass man eigentlich doch keine Zeit mit ihr verbringen wollte? Dass man Yosuke nur einen Gefallen getan hatte? Nein, sie sahen seltsam besorgt aus, außer Kanji, der die Stirn gerunzelt hatte.

Rise stellte schließlich eine Frage: »Stimmt das mit den goldenen Augen?«

Mei winkte ab. »Ich sagte doch bereits, das war vermutlich nur eine Reflektion der Straßenlampen. Niemand hat schließlich goldene Augen … oder?«

So wie die anderen aussahen, käme man auf den Gedanken, dass es doch so war.

Chie rang sich zu einem Lächeln durch. »Nein, natürlich nicht. Das wäre doch seltsam.«

Sie warfen sich wieder einen dieser vielsagenden Blicke zu, mit denen Mei nichts anzufangen wusste. Bevor die Situation unangenehm werden konnte, räusperte Kanji sich bereits: »Yo, ähm … sollten wir nicht mal wieder über etwas Besseres reden?«

»Kanji hat recht.« Rise griff nach Meis Arm und setzte sich gemeinsam mit ihr wieder in Bewegung. »Reden wir lieber über Hobbys, und wann du bei uns Tofu kaufen kommst. Und welches meiner Lieder du am meisten magst~.«

Die anderen schlossen sich ihnen sofort an, scheinbar erleichtert, was Mei noch mehr irritierte. Doch vorerst ignorierte sie dieses Verhalten noch einmal und erfreute sich an ihren neu gefundenen Freunden, während sie weiter gemeinsam nach Hause liefen.
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt ist das schon mal raus, dann kann die Story jetzt richtig losgehen. Q^Q Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: ShioChan
2021-03-23T16:27:45+00:00 23.03.2021 17:27
Halloho~

Endlich ein neues Kapitel. Hab mich echt gefreut wie ein Schnitzel, auch wenn ich nicht gleich zum Lesen gekommen war. X'D

Das Kapitel war wieder toll. Nun beginnt die Story Also richtig. Das erste Opfer ist nun offiziell verschwunden. Ich bin schon richtig gespannt, wie es nun weiter gehen wird. *______*

Freue mich schon aufs nächste Kapitel.

LG

Shio~

Antwort von:  Flordelis
23.03.2021 19:51
Oh, danke für den Kommentar~.
Mich freut vor allem, dass dir das Kapitel gefallen hat, ich fühlte mich beim Schreiben echt hölzern. *hust*
Da der Fall jetzt richtig loslegt, wird es hoffentlich besser, weil die Einführungen vorbei sind. X3


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