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Der wahre König

von

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Seiya, der Inkubus

"So bitte Herr Chiba." Dr. Mizuno überreichte Mamoru die Entlassungspapiere. Er dagegen wusste noch nicht ob er sich darüber freuen sollte oder nicht. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er noch einen oder zwei Tage hierbleiben können. Auch wenn er hier genauso wenig Schlaf bekommen hatte wie zu Hause. Diese Träume machten ihn langsam echt fertig. Was sollte das alles nur bedeuten und warum träumte gerade von solchen Dingen. 

Auf der anderen Seite wusste er nicht was er von diesem Geist halten sollte. Dieser stand mit einem breiten Grinsen neben ihm und filterte mit seiner Ärztin, was das Zeug hielt. Er war schon froh, dass dieser Typ das nicht so plump oder schamlos machte, aber dennoch würde er gerne im Erdboden sinken. 

"Und sie versprechen mir gut auf ihren Bruder aufzupassen." Mamoru stutze. Bruder? Er hatte doch gar keinen Bruder. Er war ein Einzelkind und seine beiden Eltern waren vor Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Es beschlich ihn aber sehr schnell einen Verdacht, wen sie gemeint haben könnte. 

"Versprochen. Sie können sich auf mich verlassen." Mamoru wusste nicht wie er reagieren sollte. Er stand einfach nur da und sah den jungen mit den schwarzen langen Haaren und blauen Augen an. Okay, man könnte vielleicht tatsächlich auf die Idee kommen, dass sie irgendwie miteinander verwandt waren. 

"Wenn was sein sollte..."

"Ruf ich sie an. Ihre Nummer hab ich ja." Der Geist zwinkerte der Ärztin zu. Diese nickte und verließ das Zimmer mit einem knallroten Kopf. Fassungslos starrte Mamoru den Geist vor ihm an. Wobei Geist war er ja nicht. Was hatte er noch gesagt was er sein wollte? Er hatte es schon wieder vergessen. 

"Brüder? Wir beide?" 

"Es war das nächstliegendste, findest du dich?" 

"Was willst du eigentlich von mir?" Mamoru griff nach seiner Schultasche und seiner Jacke und trat zur Tür. 

"Das habe ich dir doch bereits gesagt? Bist du vergesslich?"

"Ich wünschte, ich wäre es." Mamoru wollte die Tür öffnen, da packte ihn der Junge und riss ihn zurück. Bevor er irgendwas sagen konnte oder etwas unternehmen, wurde er auf das Krankenbett gepresst und der junge saß rittlings auf ihm. 

"Ich habe immer noch Hunger und die Wunde auf meinen Rücken ist immer noch nicht verheilt." Mamoru sah das rot in den blauen Augen schimmern. Eines stand jetzt absolut fest. Dieser Junge war kein Mensch und nach seiner Aussage war er auch kein Geist sondern ein Dämon und so ganz langsam fing er an es zu glauben. 

"Du willst also, dass ich dich Küsse..."

"Nein" 

"Was? Aber du hast doch gesagt..."

"Ich will etwas ganz anderes mit dir machen. Meine Magie muss aufgeladen werden." Mamoru musste auch nicht lange drüber nachdenken was dieses andere war. Nur wie kam dieser Dämon nur auf ihn. Warum suchte er sich nicht ein hübsch Mädchen oder vernaschte die Ärztin, die schien ja sein Typ zu sein. 

"Nicht hier, schon klar. Dann lass uns endlich zu dir gehen. Mein Rücken bringt mich sonst noch um." Der Junge stieg von ihm wieder runter und ging zur Zimmertür. 

"Warum willst du mit mir?"

"Weil du genau meinem Geschmack entsprichst", grinste man ihn an und Mamoru wusste immer noch nicht so recht ob er sich darüber freuen sollte. 

"Ich bin ein Mann" 

"Offensichtlich" 

"Das meine ich nicht. Willst du nicht lieber mit einer schönen Frau schlafen." Der Junge drehte sich zu ihm um. Die blauen Augen schimmerten wie ein Ozean in der Sonne. Er konnte seinen Blick kaum von ihnen lösen. 

"Warum sollte ich das wollen? Schönheit hat nichts mit der Aura zu tun und schon gar nicht mit dem Geschmack der Lebensenergie." Mamoru verstand kein Wort, außer das ihm anscheinend egal war, was für ein Geschlecht sein gegenüber hatte.

"Können wir dann?"

"Warte mal"

"Was ist denn. Du bist echt kompliziert. Sind alle Menschen?" Mamoru hielt dem Jungen seine Hand hin und schenkte ihm ein freundliches Lächeln. Scheinbar würde diesen nicht so schnell loswerden, wie er gerne würde. Ob er wirklich mit ihm schlafen würde, da war er sich noch nicht so sicher, aber er es bracht nichts, hier zu stehen zu bleiben und es im Krankenzimmer auszudiskutieren. Am Ende kam dieser Dämon noch auf die Idee ihn zu vernaschen. 

"Mamoru. Ich heiße Mamoru" 

"Ich weiß"

"Und wie heißt du? Ich meine du wirst doch einen Namen haben oder?"

"Seiya." Er griff seine Hand und ihm lief es warm den Rücken runter. Er musste aufpassen. Die Magie dieses Dämon war gefährlich. Sehr gefährlich. 

 

Sie beide hatten wortlos das Krankenhaus verlassen. Genauso still liefen sie beide nebeneinander her. Worüber sollten sie sich auch unterhalten? Mamoru nutzte die Gelegenheit um sich den Dämon näher anzusehen. Das er schwarze Haare und verdammt schönen blaue Augen hatte, war ihm ja schon im Krankenhaus aufgefallen. Auch die schlanke Figur war ihm nicht entgangenen. Allerdings konnte er nichts entdecken, was ihn an einen Dämon erinnerte. Keine Hörner, keinen Schwanz oder große gruselige Fledermausflügel. Vielleicht ist das nur ein Irrer, der aus dem Sanatorium entlaufen ist. 

"Gefällt dir was du siehst?" 

"Bitte?" Mamoru sah schnell weg und hoffte das die Hitze in seinen Wangen nicht zusehen war. 

"Ich habe sehr wohl bemerkt, dass du mich angesehen hast." Seiya schien das ganz zu amüsieren. Sie erreichten gerade den Park und er blieb mitten auf dem Weg stehen. Der Weg war nicht mehr weit, bis zu seiner Wohnung und er hatte eigentlich nicht vorgehabt diesen Irren mitzunehmen. Wie konnte er ihn bloß los werden. 

"Wo wohnst du eigentlich?" 

"Derzeitig oder generell?" 

"Derzeitig?" Die Frage fand Mamoru etwas verwirrend. Aber an dem Jungen verwirrte ihn alles. Besonders die Anziehung die er spürte, nervte ihn gewaltig. Bisher waren Jungs oder Männer nicht sein Beutschema gewesen. Frauen mit weichen Kurven und einen netten Vorbau, das war eher so seinen Schiene. 

"Nirgendwo. Ich habe die letzten 100 Jahre auf dem Kirschbaum verbracht. Man könnte also sagen, ich bin - wie nennt ihr das- Obdachlos." Mamoru setzte sich auf die Bank. Damit kam sein Verstand nicht klar. Es konnte nicht sein, dass dieser Typ da wirklich ein Dämon war. Sowas gab es nicht. Aber dann fiel ihm wieder der Zettel ein, der seine Haut arg verbrannte hatte. 

"Und was hatte es jetzt mit diesem Zettel auf dem Rücken auf sich." 

"So eine miese Miko hat mich damit angegriffen. An der werde ich mich rächen." Als Seiya das sagte, glühten seine Augen kurz rot auf. Vielleicht war er ja tatsächlich ein Dämon. Aber wenn es so wäre, dann durfte er sich doch erst recht nicht mit ihm einlassen. 

"Was bist du denn genau für ein Dämon." 

"Ich gehöre den Inkuben an" 

"Den was?" 

"Ich bin ein Inkubus." Mamoru hatte den Begriff schon mal gehört, aber was genau das nun war, wusste er nicht mehr. Er würde es später im Internet nach sehen. So kam er aber keinen Schritt weiter. Der Dämon wirkte nicht so, als würde dieser irgendwo anders hinwollen. Glaubte er denn wirklich, dass er mit ihm schlafen würde. 

"Können wir weiter oder brauchst du noch einen Moment?"

"Wenn es danach geht, brauche mehr als nur einen." Mamoru stand wieder von der Bank auf "Du willst also immer noch mit mir..."

"Sex haben, ja." 

"Da gibt es nur ein kleines Problem." Seiya sah ihn gespannt an und fast vergaß Mamoru was er sagen wollte. Diese Augen schafften es in wenigen Sekunden, dass er alles um sich herum vergaß. Ihm wurde warm und seine Haut begann zu prickelnd. 

"Und welches bitte?" 

"Ich stehe nicht auf Männer und auf Dämon schon gar nicht." Mamoru riss sich zusammen und entschied, dass besser war sich zu bewegen. Sich mit Seiya zu unterhalten, während er ihm ins Gesicht sehen musste, war keine gute Idee. 

"Warum? Schon mal ausprobiert?" 

"Nein" 

"Dann wird es Zeit." Mamoru stand der Mund offen und er blieb kurz vor seiner Haustür stehen. Er warf Seiya einen Blick zu, der sein Unverständnis ausdrücken sollte, aber seine Begleitung interessierte sich für das Haus vor dem sie standen. Es wirkte so, als würde er zum ersten Mal ein Wohnhaus sehen. Na ja, wenn er Hundertjahre auf einem Kirschbaum geschlafen hat, dann kann mich sich schon über das eine oder andere wundern. Was dachte er da eigentlich? 

"Welcher von diesen Vorsprüngen ist deiner?"

"Vorsprüngen?" Mamoru sah nach oben und verstand, dass Seiya die Balkone meinte. 

"Der erste von Oben"

"Gut." Mamoru drehte sich um und suchte in seiner Tasche nach dem Wohnungsschlüssel. Er vernahm ein leises rascheln. Spürte wie ihn jemand von hinten umarmte. Dann fuhr ein Ruck durch ihn und Sekunden später flog er durch die Luft. 

"Was?" 

"Keine Angst", sagte Seiya. Mamoru sah sich um. Er flog. Aus Seiyas Rücken waren zwei schwarze Flügel gewachsen. Sie sahen nicht aus wie er sie sich vorgestellt hatte. Fledermausartig. Nein, sie erinnerten an die Flügel auf Abbildungen von Engeln. 

 

 



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