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Funken im Schnee

[Adventskalender 2022]
von

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Funken im Schnee


 

Der frische Schnee, der Mondstadt bedeckte, knirschte unter den schnellen Schritten, der kleinen Füße. Es war noch nicht viel Schnee, aber es reichte für eine erste kleine Schneeballschlacht in diesem Winter. Normalerweise wäre das Mädchen sofort dabei, Schneebälle zu formen um in die Schneeschlacht zu ziehen, jedoch hatte sie wichtigeres zu tun. Am Morgen war ihr eine Nachricht überbracht worden, dass eine Sendung aus Inazuma für sie angekommen war und man unbedingt mit ihr darüber reden musste.

Inazuma, konnte nur eines bedeuten und zwar eine Sendung von ihrer guten Freundin Yoimiya. Sie hatte Yoimiya bei einer Reise nach Inazuma kennengelernt, als ihr großer Bruder sie mitgenommen hatte. Seit dem hatten sie sich immer wieder Briefe geschrieben und in ihrem letzten, hatte sie ihr etwas versprochen und genau das befand sich in dem sicher verschnürtem Paket in ihren kleinen Händen. Nun war sie auf dem Weg zurück zum Quartier des Favonius Ritterordens um ihrem Bruder Albedo von dem Inhalt zu erzählen und um sich diesen mit ihm zusammen anzusehen. Als sie vor seiner Zimmertüre stand, konnte sie die Vorfreude und Aufregung kaum im Zaum halten, sodass sie am liebsten durch die Tür gelaufen wäre, doch das Schild hielt sie davon ab. Es war, als würde man sie in den eiskalten Mostsee vor den Toren von Mondstadt werfen.

Auf dem Schild stand „Bei einem Experiment“, das Zeichen das sie ihn nicht stören durfte. Sie spürte Enttäuschung, jedoch wusste sie, dass sie Albedo nicht stören durfte, also machte sie auf der Stelle kehrt und schlürfte niedergeschlagen den Flur entlang zurück aus dem Gebäude. Die Schneeflocken waren dicker geworden, während sie im Gebäude gewesen war. Aber das beachtete sie nicht. Sie lief einfach durch den Schnee in der Stadt und war traurig, dass sie den Inhalt des Pakets nicht zusammen mit ihrem Bruder begutachten konnte, sie wusste sie würden viel Spaß daran haben. Aber sie akzeptierte das Schild, nur zu wem konnte sie gehen? In dieser Jahreszeit waren alle so geschäftig. Jean war vergraben unter Arbeit, Bennett war mit Razor für die Abenteurergilde unterwegs und Saccharose immer mit ihren Untersuchungen beschäftigt und wenn nicht, half sie Albedo.

»Klee?«

Klee hielt inne und entdeckte zwei ihr bekannte Personen.

»Was machst du hier alleine?«, fragte eine blonde, junge Frau. Sie lächelte.

»Paimon vermutet, dass sie einen Botengang für den Orden macht, stimmt es Klee.«

Klee schüttelte den Kopf. »Ich war bei Albedo-Onii-chan, aber er hat keine Zeit. Was machst du hier, Lumine-Onee-chan?«

Die blonde junge Frau deutete auf das Gebäude des Ritterordens. »Ich habe eine Verabredung mit Albedo, er wollte sich mit mir treffen.«

»Albedo-Onii-chan steckt mitten in einer Arbeit. Das Schild hängt an seiner Tür.«

Lumine und Paimon tauschten verwunderte Blicke miteinander aus. »Aber Albedo hat noch nie eine Verabredung vergessen.«

»Albedo-Onii-chan arbeitet seit ein paar Tagen an etwas Neuem und manchmal vergisst er dabei zu essen. Manchmal sehe ich ihn tagelang nicht und manchmal-«

»Und manchmal verschwindet er unangekündigt auf den Drachengrat und kehrt erst Tage später zurück«, Lumine kannte Albedos Verhalten zu gut und es war auch nicht das erste Mal, dass Albedo sie versetzte. So oft hatte sie ihn auf dem Drachengrat suchen müssen. »Was ist in deinem Paket?«

Voller Stolz hob Klee ihr Paket über ihren Kopf um Lumine es zu präsentieren. »Das ist von Yoimiya-Onee-chan aus Inazuma! Sie hat mir in Geschenk geschickt!«

Erneut tauschten Paimon und Lumine Blicke miteinander. »Paimon denkt, dass sie weiß, was darin ist. Es kann nur eines sein, was Yoimiya an Klee schickt.«

»Ich kann mir auch nur einen Inhalt vorstellen. Würdest du mir einen Gefallen tun, Paimon?«

»Paimon wird Jean Bescheid sagen, dass wir mit Klee zum Drachengrat gehen um Albedo zu besuchen.«

»Und dann kannst du dir den Inhalt mit Albedo zusammen ansehen.«

Klee begann vor Begeisterung zu strahlen»Die Ehrenritterin muss sich das auch anschauen!«

Lumine lächelte das Mädchen an. »Wenn du das möchtest, dann mache ich das gerne.«

»Paimon auch!«

Klee nickte zustimmend. »Natürlich Paimon auch.«

 

Auf dem Drachengrat lag das ganze Jahr Schnee, aufgrund der niedrigen Temperaturen. Klee war oft hier gewesen um im Schnee zu spielen, natürlich nur in Begleitung von Albedo, weil es ansonsten zu gefährlich für sie wäre.

Dieses Mal war sie in Begleitung von Lumine und Paimon auf dem Weg zu Albedos Camp auf dem Drachengrat, ein riesiger Berg, der alles überragte und von Schnee bedeckt war. Albedo war einer der wenigen die sich trauten den Berg zu besteigen, oder gar in die Nähe zu gehen, da nicht viele einfach erfroren und starben, wenn sie es nicht schafften unterkühlt wieder zurück zu kehren.

»Albedo-Onii-chans Lager ist da drüben!«, sagte Klee begeistert. Ihre Schritte wurden schneller und schneller. »Albedo-Onii-chan!«

Albedos Lager befand sich in einer Höhle, die nicht tief, aber geschützt vor dem Schnee lag.

»Pass auf wo du hintrittst, Klee!«, rief Lumine ihr noch nach, doch das Mädchen war viel zu schnell außer Hörweite. Klee wollte endlich bei Albedo ankommen und ihm das Päckchen zeigen. In Windeseile kam sie am Höhleneingang an und entdeckte ihren großen Bruder, der versunken in seinen Notizen las.

»Albedo-Onii-chan!«

Klee gehörte zu den wenigen Personen, die Albedo mit nur wenigen Worte aus seiner Konzentration reißen konnte. Der Alchemist sah verwundert hoch und zu seiner kleinen Schwester. »Was machst du hier, Klee?«

Das Mädchen eilte auf ihn zu und hielt ihm das Paket hin. »Ich habe etwas von Yoimiya-Onee-chan bekommen!«

»Von Yoimiya aus Inazuma?«

»Ja! Ich will es mir mit dir zusammen ansehen!«

»Ansehen?«

»Ich denke, Yoimiya hat Klee Feuerwerkskörper geschenkt«, erklärte Lumine, als sie im Höhleneingang angekommen war. »Wir haben Klee her begleitet, damit sie nicht alleine ist.«

»Hallo Lumine und Paimon«, begrüßte Albedo seine überraschenden Besucher. »Ich habe unsere Verabredung vergessen, es tut mir Leid.«

»Schon okay«, versicherte die junge Frau. »Wir wussten wo wir dich finden können.«

Albedo nickte und widmete sich wieder Klee, die dabei war das Paket auf dem Boden zu öffnen. Sie zog einen Brief heraus und hielt ihn ungeduldig Albedo hin. Natürlich konnte sie lesen, aber es fiel Albedo leichter und Klee war viel zu aufgeregt um sich auf die Buchstaben zu konzentrieren.

Die wichtigsten Wörter, die Klee aufnahm, waren „Geschenk“, „Freude“ und „Feuerwerk“.

»Yoimiya schreibt, es würde Blumen an den Himmel zaubern.«

»Wir sollten warten, bis die Sonne untergegangen ist«, schlug Lumine vor. »Dann werden die Bilder ihre größte Wirkung zeigen.«

 

Klee war hibbelig, während Lumine und Albedo das Feuerwerk aufbauten. Die Sonne war untergegangen und sie standen vor dem Camp, das Albedos Labor beinhaltete.

»Bist du breit, Klee?«, wollte Albedo wissen.

»Ja!«

Lumine legte die Zündschnur bis hin zu Klee und Albedo entzündete diese, worauf hin die Flamme mit einen Zischen sich bis hin zu den Feuerwerkskörpern durch den Schnee fraß. Ein Körper nach dem anderen zischte in den Himmel und malten bunte Blumen in den Nachthimmel zwischen die Schneeflocken. Klee konnte ihren Blick nicht von den Leuchtenden Pflanzen am Himmel nehmen. Eine Blume nach der anderen Erblühte in Funken und erloschen in wenigen Augenblicken. Es war als würde der Sommer über den Himmel tanzen.

»Freust du dich, Klee?«

Klee sah u Albedo und lächelte. »Ja, das Feuerwerk ist wunderschön.«

»Das freut mich.«

»Aber nicht nur deswegen«, sagte sie und ergriff eine Hand von Lumine und eine von Albedo. »Ich bin hier mit zwei wichtigen Menschen in meinem Leben!«

Lumine und Albedo sahen sich an und lächelten. »ich bin auch gerne mit dir und Albedo hier.«

»Das gleiche gilt für mich.«

»Hey! Vergesst Paimon nicht! Ich bin auch hier!«

Die drei lachten und sahen dann wieder gemeinsam zum Himmel hoch.
 



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