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Speak now

or forever hold your peace
von

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Morning after

Es war hell. Viel zu hell. Wo kam denn nur dieses ganze Licht her?!

Son Gokus Augen zuckten, versuchten sich zu öffnen, doch so richtig wollte es ihnen nicht gelingen. Je mehr sie zuckten, umso mehr begann er sich selbst wahrzunehmen. Seinen Körper. Unter der … tat weh. Höllisch weh. Warum tat er denn nur so weh, verdammt? Zum ersten war da sein Kopf, der tierisch pochte. Dann war da sein Magen, der sich gewaltig flau anfühlte. Und als ob das noch nicht reichte, war da … Moment. War das sein Hintern? Und was war bitteschön mit seinem besten Stück los? Das fühlte sich an, als hätte man letzte Nacht versucht es abzureißen.
 

Endlich gewannen seine Augen den Kampf und öffneten sich ein Stück, schlossen sich jedoch sofort wieder als das Sonnenlicht auf seine Netzhäute traf. Verdammt war das hell. Nach einem weiteren Kampf schaffte es Goku doch seine Augen, wenn auch nur einen Spaltbreit, offen zu halten. Langsam ließ er seinen Blick über das vor ihm Liegende schweifen. Er lag auf dem Bauch, den Kopf auf der Seite. Und soweit er das beurteilen konnte, lag er auf dem Boden. Was um alles in der Welt war gestern nur passiert? Während er immer öfter blinzelte, sich dabei das Bild vor ihm immer schärfer stellte, kehrten auch immer mehr Erinnerungen an die letzte Nacht zurück. Er wusste noch, dass Beerus, Whis, Vegeta und er herrlich gegessen hatten. Dass dabei viel getrunken worden war. Sie hatten geredet, gescherzt. Danach verschwammen seine Erinnerungen. Ergaben ein wirres Bild von zerbrochenen Tellern und … nackter Haut? Ein wütender Vegeta blitzte auf, der ihm Kleidung ins Gesicht pfefferte. Dann waren da immer wieder stöhnende Laute, die Son Goku eine Gänsehaut bescherten. Plötzlich tauchte zu diesen erregenden Tönen ein nackter Vegeta auf, der mit dem Oberkörper gegen die Wand gepresst war und er … er war … hinter ihm und … und …

Goku riss die Augen weit auf, schluckte. Das … das war nicht wirklich passiert, oder?
 

Es war die pure Panik, die ihn aufspringen und die Schmerzen vergessen ließ. Seine Kleidung auf dem Boden suchend, bedachte er nicht, dass der Lärm, den er dabei verursachte als er über die im Zimmer verstreuten Trümmer stolperte, noch jemanden in dem Raum wecken würde. Und dieser jemand hatte mindestens genauso große Schwierigkeiten seine Augen zu öffnen, wie es vorhin Son Goku gehabt hatte. Auch ihn trafen die Nachwirkungen des gestrigen Alkoholkonsums wie ein Blitz und als er endlich die Quelle des Lärms ausgemacht hatte, beobachtete er mit halb geöffneten Lidern, wie diese in dem am Boden liegenden Wäschehaufen nach seinen Kleidungstücken suchte. Doch das war es nicht, was Vegeta im ersten Moment irritierte. Nein, es war die Tatsache, dass Kakarott dabei nackt war. Er wusste nicht warum, aber als der Jüngere in seine Richtung blickte, schloss er instinktiv seine Augen. Er musste sich erst einmal sammeln, bevor er sich mit dieser abstrusen Situation eines nackten Kakarotts auseinandersetzte. Denn dieser würde ihn mit Sicherheit ansprechen, wenn er merkte, dass er wach war. Also was um alles in der Welt war hier eigentlich los?
 

Während er den Geräuschen seines Trauzeugen lauschte, versuchte auch er sich zu erinnern. Stellte sich die gleichen Fragen, wie es auch Goku getan hatte. Doch das erste Bild, dass ihm durch den Kopf schoss, ließ ihn die Augen gleich wieder aufreißen. Kakarott und er … das konnte doch nicht wirklich passiert sein? Sein Herz begann unkontrolliert zu klopfen, doch zu seinem Leidwesen nicht nur das. Seine Schläfen begannen schmerzhaft zu pochen als viel zu viel Licht auf einmal auf seine Pupillen traf. Er kniff seine Augen zusammen als sich auch noch ein anderer Schmerz in seinen Lenden hinzugesellte. Verflucht. Verdammt! Zum Teufel nochmal!!
 

„Ha! Da bist du ja!“, ertönte plötzlich Gokus Stimme und ließ Vegeta automatisch zu ihm blicken. Kakarott hatte offensichtlich endlich seine Stiefel gefunden. Mittlerweile hatte er auch den Großteil seiner Kleidung um seinen Unterarm hängen, doch scheinbar fehlte ihm ein essentielles Kleidungstück, bevor er sich den Rest seiner Klamotten überziehen konnte. Seine Boxershorts. Als sich Goku wieder bückte, realisierte Vegeta, dass er nicht nur dessen eigene Trainingskleidung zusammenklaubte. Zumindest hob er gerade seinen weißen Stiefel hoch und trug ihn zu einer Stelle, die der Prinz von seinem Blickwinkel aus nicht ausmachen konnte. Dass er selbst auch nackt war, war ihm leider nur allzu bewusst, schließlich hatte er den Lufthauch, den Kakarott nach sich gezogen hatte, als er an ihm vorbei gehuscht war, nur allzu deutlich auf seinem Hintern wahrgenommen.
 

Vegeta schloss seine Augen, hörte die Schranktüren leise quietschen, Son Goku hin und her laufen, noch eine Tür auf und zu gehen, danach war es still, endlich. Zumindest bis er im Hintergrund leises Wasserrauschen vernahm, dem er eine Weile einfach nur lauschte. Ganz langsam, wirklich in Zeitlupentempo, hob er seine Arme an, stemmte sie in den Boden. Er holte tief Luft, hielt sie für ein paar Sekunden in seinen Lungen, dann drückte er sich hoch, setzte sich auf seine Unterschenkel, seine Augen weiterhin geschlossen haltend. Vorsichtig öffnete er sie, versuchte den Schwindel, der sofort einsetzte, auszublenden. Er drehte seinen Kopf einige Millimeter nach links, dann nach rechts. Besah sich das Ausmaß der Zerstörung, das sie angerichtet hatten. Die großen und kleinen Brocken, die von der Decke und wohl auch von den Wänden, an denen große Risse prangten, hinabgestürzt waren und überall verteilt lagen. Im gleichen Augenblick fiel ihm auch das Esszimmer ein, welches er letzte Nacht komplett verwüstet hatte.
 

„Oh nein…“, kam es ihm über die Lippen, was ein Fehler war, denn die Bewegung in seinem Gesicht löste ein abgrundtief grausames Pochen an seiner rechten Schläfe aus, das ihn nicht nur die Augen zusammenpressen ließ, sondern auch die ohnehin vorhandene Übelkeit noch um ein vielfaches stärker werden ließ. Er hielt sich die Hand auf den Bauch, spürte die Übelkeit seinen Hals hinaufklettern, schluckte sie hinunter. Sein Atem beschleunigte sich, der Schwindel machte ihm zusätzlich zu schaffen. Er musste sich zusammenreißen, verdammt. Einfach einen Schluck Wasser zu sich nehmen.
 

Wieder einen tiefen Atemzug nehmend, ihn haltend, kämpfte er sich auf seine Beine, die sofort zitterten. Jetzt erst entdeckte er, was Kakarott vorhin getrieben hatte. Seine Kleidung war auf seinem Bett bereitgelegt, seine weißen Stiefel davor abgestellt worden. Einen Moment innehaltend, in sich horchend, ob er soweit war, dass er sich vorwärts bewegen konnte, setzte er den ersten Schritt, den nächsten. Erreichte seine Schlafstelle, stellte fest, dass der Jüngere ihm tatsächlich saubere Wäsche aus dem Schrank bereitgelegt hatte, und nahm sich die Unterhose, die ganz oben auf dem Stapel lag. Tief durchatmend, drehte er sich um, setzte sich, darauf bedacht, seinen Kopf so wenig wie möglich zu bewegen oder zu neigen. Erst hob er sein eines Bein an, streifte seine Shorts darüber, dann vollführte er dasselbe Spiel mit dem anderen. Er griff nach seiner Hose und zog sie sich auf die gleiche Weise über die Knöchel. Zum ersten Mal in seinem Leben verfluchte er es, dass seine Kleidung derart eng war.
 

Das Wasserrauschen endete und Vegeta fragte sich, ob Kakarott tatsächlich so schnell mit dem Duschen war, oder ob er sich, so wie ihm das vorkam, wirklich in diesem Schneckentempo bewegte. Überhaupt hatte der Jüngere nicht so angeschlagen gewirkt, dabei hatte er doch genauso viel getrunken wie er. Verdammter Größenunterschied, schoss es ihm durch den Kopf.

Sich bückend, seinen Kopf dabei aufrecht haltend, griff er zu seinen Knöcheln, schob seine Kleidung zu seinen Knien empor, hielt inne, atmete durch, dann stand er auf und zog sie den Rest nach oben. Na bitte, wenigstens das hatte er geschafft. Er sah zum Ausgang, der immer noch ohne Tür war, steuerte auf ihn zu. Gleich, gleich war er bei der lebensrettenden Wasserquelle. Den Gang, der vor dem Zimmer lag und auf dessen linker Seite die Tür zu ihrem Waschraum lag, brachte er schwankend und sich an der Wand entlang hangelnd hinter sich. Er war schon im Begriff nach der Türschnalle zu greifen, da bewegte sie sich von selbst nach unten. Die Tür schwang nach innen auf und vor ihm stand, viel zu plötzlich für seinen Geschmack, Kakarott.

„Oh“, kam es von diesem, „H…hey.“

Vegeta sah nur langsam hoch, vermied immer noch jegliche schnelle Bewegung seines Kopfes, was jedoch zur Folge hatte, dass seine Augen den halbnackten Körper des Jüngeren Zentimeter für Zentimeter abwanderten. Bei dessen Gesicht angelangt, dessen Augen erblickend, die ihn mit einem Ausdruck ansahen, den er in seinem Zustand weder verstehen noch deuten konnte, beschleunigte sich sein Herzschlag und gleichzeitig zog sich sein Magen zusammen, was ihm eindeutig den Rest gab. Es war vorbei, ging nicht mehr.

„Kakarott…“, flüsterte er angestrengt.

„J…ja?“

„Geh mir…aus dem Weg.“

„W…was?“

Doch Vegeta schaffte es nicht mehr seine Aufforderung zu wiederholen, spürte es nur noch unaufhaltsam in sich hochkommen. Seine letzten Kräfte mobilisierend, hob er die Hand an, mit der er sich am Türrahmen abgestützt hatte, drückte sie gegen Kakarotts Brust, schob ihn zur Seite und lief so schnell ihn seine Beine noch tragen konnten, zu der rettenden, weißen Keramik. Dort fiel er auf seine Knie, konnte gerade noch den Deckel hochklappen und dann hing sein Kopf schon über der Schüssel, die er in weiterer Folge krampfhaft umklammerte.
 

Als er die Hand des Jüngeren an seinem Rücken spürte, dessen besorgte Stimme vernahm, wollte er ihn nur noch anschreien. Ihn zum Teufel wünschen. Ihn anbrüllen, dass er ihn nicht anfassen sollte. Doch er konnte nicht, noch weniger war er dazu in der Lange dessen Hand von sich zu schlagen.

Ob er es nun wollte oder nicht, Kakarott blieb an seiner Seite. Er stützte ihn, rieb ihm den Rücken, was nicht nur das schwallartige Erbrechen, sondern auch die Krämpfe, die den Prinzen heimsuchten, erträglicher machten …
 

‚Jemand, der dir zur Seite steht, dir den Rücken stärkt und für dich da ist.‘, hallten Bulmas Worte durch seinen Kopf, als er auf seinen nächsten Krampfanfall wartete, der sicher jeden Augenblick kommen würden. Seine Stirn ruhte auf seinem Unterarm, den er quer über die Schüssel gelegt hatte. Sein zweiter Arm hing leblos an seiner Seite. Ein kalter, nasser Waschlappen lag in seinem Nacken. Er drehte seinen Kopf leicht, suchte Kakarott, der neben ihm kniete, ein Wasserglas und Tuch bereithielt und unaufhörlich seinen Rücken zwischen den Krampfanfällen streichelte.
 

Als sich ihre Blicke trafen, schenkte Son Goku ihm ein warmes, aufmunterndes Lächeln und Vegeta wurde mit einem Mal bewusst, dass er … dass er jetzt gerade, in diesem unfassbar schwachen Moment, niemand anderen an seiner Seite haben wollte als … ihn. Ihn, der ihn bei diesen nicht gerade glorreichen Augenblicken wortlos zur Seite stand, ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Rücken stärkte und einfach … einfach bei ihm blieb.
 

*** * ***
 

Wie war er nur ins Bett gekommen? Vegeta erinnerte sich dunkel daran, dass Kakarott ihn irgendwann hochgehoben und getragen hatte. Er meinte auch Whis irgendwann einmal im Badezimmer und auch hier im Schlafzimmer gesehen zu haben. Wusste nur noch, dass dieser etwas davon geredet hatte, dass er die Schäden hier auch gleich beseitigen würde. Richtig zu sich kam der Saiyajinprinz erst in den Abendstunden, genauer gesagt, als Son Goku ihm ein Tablett ans Bett stellte.
 

Brummend richtete er sich auf und stillte erst einmal diesen unbändigen Durst mit einem großen Glas Wasser. Erst jetzt war er dazu in der Lage sich umzusehen. Ja, er hatte sich Whis wohl wirklich nicht eingebildet. Die Trümmer waren verschwunden, ebenso wie die Löcher an der Decke und die Risse in den Wänden. Zaubern zu können, war schon eine verdammt praktische Sache, dachte er und setzte sich nun gänzlich auf. Er war sich nicht sicher, ob er schon eine feste Mahlzeit zu sich nehmen wollte oder eher konnte, allerdings war das flaue Gefühl in seinem Magen abgeklungen, das Essen roch herrlich und wenn er ganz genau in sich hineinhorchte, dann ja, hatte er tatsächlich Hunger.

Er schnappte sich also das Tablett, inspizierte es und begann langsam, vorsichtig, prüfend, sich die milden Speisen einzuverleiben. Jetzt erst merkte er, dass Kakarott das Zimmer nicht verlassen hatte, sondern in der Tür stehen geblieben war, sich mit verschränkten Armen und einem Lächeln auf den Lippen an dem Rahmen angelehnt hatte.

Vegeta war beinahe ein Bissen Brot im Hals steckengeblieben. Mit zusammengekniffen Augen schluckte er es angestrengt hinunter, dann sah er wieder zu dem Jüngeren, das angefangene Brot zurück aufs Tablett legend.
 

So viel, es gab so unendlich viel zu sagen, doch einfach nichts davon wollte einem von ihnen über die Lippen kommen. Ja, nicht einmal daran zu denken, wagte einer von ihnen. Dass es Vegeta an diesem Morgen derart schlecht ergangen war, hatte bei Son Goku seinen Helferinstinkt geweckt, hatte alles andere in den Hintergrund gerückt. Dass es ihm selbst nicht sonderlich gut ergangen war, daran wollte er jetzt, da es auch ihm wieder besser ging, nachdem er selbst gegessen hatte, viel getrunken und zwischenzeitlich über Vegeta wachend, an der Wand neben der Toilette lehnend, seine Augen ausgeruht hatte, nicht mehr denken. Jetzt war es nur wichtig, dass der Ältere etwas zu sich nahm, wieder zu Kräften kam. Alles andere konnte danach kommen, was auch immer das sein würde.
 

„Na?“, fragte er schließlich, „Geht’s dir etwas besser?“

Vegeta zuckte mit der Schulter. „Wird schon.“

„Sehr gut. Iss in Ruhe. Wenn du fertig bist und halbwegs fit, dann komm einfach zu uns. Wenn du willst, kann uns Whis dann noch zur Erde bringen, oder wir reisen erst morgen ab. Man wird uns schon nicht den Kopf abreißen, wenn wir einen Tag später zurückkommen. Hauptsache du erholst dich.“

Mit einem Nicken zeigte der Prinz, dass er verstanden hatte.

„Okay, dann lass ich dich jetzt in Ruhe, Vegeta.“
 

Kaum, dass sich Kakarott von ihm abgewandt hatte und durch die Tür verschwunden war, überschlugen sich des Prinzen Gedanken. Alle wollten gleichzeitig durch seinen Kopf schießen, von ihm verarbeiten werden und Entscheidungen darüber hören, was er dachte, fühlte und deswegen tun würde, sodass er seine Augen schließen musste. Er ermahnte sich zur Ruhe, wandte Whis‘ Trainingsmethode an, sich zu sammeln, zu fokussieren und vor allen Dingen ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen.

Ein Kuss bedeutet etwas, schoss es ihm durch den Kopf. Ja, das waren seine Worte an Kakarott gewesen. Er riss seine Augen wieder auf als ihm die Gefühle der letzten Nacht durch Mark und Bein schossen. Als er sich daran erinnerte, wie er auf Kakarott zugelaufen war und sich ihm … sich ihm einfach … an den Hals geworfen hatte. An das Gefühl der ersten Berührung ihrer Zungen, dem Schließen der Arme Kakarotts um seinen Körper. Das Gefühl seiner Haare zwischen seinen Fingern, in die er sich gekrallt hatte. Verdammt, wie konnte ihm denn ausgerechnet DAS jetzt zu schaffen machen in Anbetracht dessen, was sie sonst noch … sonst noch … getrieben hatten.

Seine Augen huschten zu der hinteren Wand des Zimmers, dann zur Mitte des Raumes auf den Boden. Whis hatte ganze Arbeit geleistet, denn nichts zeugte mehr von ihrem Treiben. Dennoch war es Vegeta als würde er alles wieder vor sich sehen. Als er plötzlich ein Zucken in der Spitze seiner Männlichkeit spürte, sich eine Hitze in seiner Mitte ausbreitete und ein Kribbeln seinen Bauch durchströmte, presste er schnell seine Hand auf sein Glied, versuchte es daran zu hindern, anzuschwellen. Er ließ sich rückwärtsfallen, schlug sich seine Hand vor die Augen.

Wie schaffte es Kakarott so ruhig zu bleiben? Man hatte ihm nicht das Geringste angemerkt. Nicht mal ein Augenzucken. Andererseits vermeinte er sich dunkel daran zu erinnern, dass der Jüngere stotternd reagiert hatte als sie sich am Morgen begegnet waren.

Ach verdammt, was interessierte ihn das überhaupt? Seine Hand langsam über sein Gesicht wandern lassend, kam sie schließlich auf seinem Mund wieder zum Erliegen und als er einmal tief durch seine Nase Luft holte, vermeinte er Kakarott an sich zu riechen. Ein Duft, den er mochte, wie er eben feststellen musste als er noch eine Nase voll davon genommen hatte. Schon riss der Prinz seine Augen wieder auf und schnellte hoch. Nein, nein, NEIN! Sowas Absurdes konnte er doch nicht denken!

War irgendwo noch ein Rest der Übelkeit vorhanden oder ein sonstiges Symptom der Nachwehen seines übermäßigen Alkoholkonsum, so waren sie in diesem Moment schlagartig verschwunden. Vegeta sprang aus dem Bett. Duschen, er musste diese verdammte gestrige Nacht sofort von seinem Körper spülen!
 

*** * ***
 

Gewaschen, oh und wie er sich gewaschen hatte, angezogen und gestriegelt, zwei Kapseln in der Hand, die seine und Kakarotts Sachen beinhalteten, trat Vegeta ins Freie. Ein Windhauch umfasste seine Haare, wehte ihm um den Körper als er auf das Plateau vor dem Palast trat. Er sog die frische Luft ein, blies sie langsam wieder aus. Er hörte bereits die Stimmen derjenigen, die er suchte und trat an den Rand der Plattform heran. Unterhalb dieser waren sie versammelt als warteten sie nur darauf, dass er zu ihnen kam. Ein letztes Mal die Augen schließend, sich einredend, dass er alles was hier geschehen war, für immer hierlassen würde, atmete er noch einmal tief durch.

Als er seine Augen wieder öffnete, fühlte er sich wie der alte. Gefühlskalt, umgeben von einer Mauer. Dass sein Junggesellenabschied allerdings einen gewaltigen Riss hinterlassen hatte, würde er noch früh genug mitbekommen. In diesem Moment allerdings wollte er einfach nur fort von hier, also erhob er sich in die Lüfte und flog zu den anderen hinab.
 

„Vegeta!“, rief Whis erfreut, „Wieder unter den Lebenden?“

Kakarott, neben dem er gelandet war, ausblendend, ihn keines Blickes würdigend, antwortete er: „Bin wieder der Alte. Verzeiht die Verwüstung in eurem Esszimmer.“

„Nicht der Rede wert. Überrascht waren Beerus und ich allerdings nicht, dass ihr beide noch eine Auseinandersetzung hattet.“, lachte Whis engelsgleich.

Vegeta erwiderte nichts darauf, verschränkte lediglich seine Arme. „Wenn nichts dagegen spricht, dann wäre ich bereit zur Erde zurückzukehren.“

„Ach? Son Goku meinte, ihr bleibt vielleicht noch einen Tag hier?“

„Nein. Ich will eure Gastfreundschaft nicht überstrapazieren.“

„Bist du sicher, Vegeta?“ Es war Goku, der sich, neben dem Prinzen stehend, zu Wort gemeldet hatte. „Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn wir noch hierbleiben und mitein-“ „Ich BIN sicher.“, unterbrach ihn der Prinz harsch, ohne zu ihm zu blicken.

„Ganz wie du willst, Vegeta.“, meinte Whis schnell, den sich anbahnenden Streit der beiden Saiyajins vorahnend, „Es war schließlich dein Junggesellenabschied.“

„Gut. Können wir dann?“

„Jetzt gleich?“, fragte der Engel verblüfft.

„Ja.“, erwiderte Vegeta sogleich und warf ohne hinzusehen Kakarott die Kapsel mit dessen Sachen zu. Dann wandte er sich Beerus zu, während der Engel schulterzuckend seinen Wächterstab erscheinen ließ. „Danke, dass wir hier sein durften.“, verabschiedete sich Saiyajinprinz mit einer galanten Verbeugung.

„Ja ja, schon gut. Solange ihr gutes Essen mitbringt, hab ich nichts gegen eure Anwesenheit. Wenn ihr aber nochmal meine Sachen zerstört, dann zerstör ich was von euch, dass das klar ist.“, murmelte dieser mahnende Worte zum Abschied.

„Wollen wir?“, fragte Whis schließlich, darauf wartend, dass die beiden Saiyajins zu ihm traten, damit er ihre Reise zur Erde starten konnte. Vegeta wollte schon zu ihm gehen, für ihn war alles gesagt, da wurde er von einer Hand an der Schulter zurückgehalten. Als ob den Prinzen ein Stromstoß durchfuhr, zuckte er zusammen, sprang einen Schritt zur Seite und fegte Kakarotts Hand von seiner Schulter. Er warf ihm seinen finstersten Blick zu, der Son Goku jegliches Wort, das ihm auf der Zunge lag, schlucken ließ.

Als Vegeta seinen Weg einfach fortsetzte, brauchte der Jüngere einige Herzschläge bis auch er sich in Bewegung setzte. Warum auch immer der Ältere gerade so wütend war, warum er ausgerechnet jetzt abhauen wollte, wo er ihnen doch noch einen Tag beschert hatte, an dem sie Zeit gehabt hätten, sich zu beruhigen, zu sammeln, nachzudenken, zu … reden, so wusste Son Goku auch, dass es jetzt keinen Zweck mehr hatte zu versuchen Vegeta umzustimmen. Wenn er unbedingt gehen wollte, dann würden sie eben gehen. Dass sie deswegen vor all dem, was passiert war, nicht davonlaufen konnten, musste ihm aber doch klar sein. Das war immerhin auch ihm selbst mehr als nur bewusst.
 

Denn eines war sich Son Goku in der Zwischenzeit vollkommen sicher. Er hatte es gewollt. Er hatte diese Erfahrung machen wollen, er hatte wirklich mit Vegeta schlafen wollen und nichts, wirklich nichts, hätte ihn gestern Nacht nach ihrer kurzen Auseinandersetzung noch davon abbringen können …
 

Sich auf die linke Seite von Whis stellend, legte er dem Engel ebenfalls seine Hand auf die Schulter. Er sah hinter dessen Rücken unauffällig zu dem Prinzen, doch dieser hatte seinen Blick starr geradeaus gerichtet. Danach umhüllte sie das helle Licht des Wächterstabes, ein Ruck durchfuhr ihre Körper und ihre Reise zur Erde begann.



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