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366 Tage - 366 Geschichten

366 Tage Challenge 2024
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07.04.2024 - äußern

“Willst du dich nicht auch endlich mal dazu äußern?” Als Luc die Stimme seiner Frau Trixie hörte, hob er verwundert seinen Kopf. Mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern Amelie und Henry saß er beim Frühstück in einem Café im Herzen von Paris und doch hatte er nichts von dem verstanden, worüber sich seine Familie unterhalten hatte.

“Wozu soll ich mich äußern?”, hakte er nach und konnte direkt sehen, dass Trixie die Augen verdrehte. “Zu den Plänen deiner Tochter, ihr Studium in Deutschland zu beginnen, statt hier in Paris. Warum hörst du eigentlich nie zu, wenn wir uns unterhalten?”, tadelte Trixie ihn sofort, woraufhin Luc kurz schnaubte, aber nichts dazu sagte, sondern vielmehr die ersten Worte seiner Frau aufgriff.

“Was spricht denn dagegen, wenn sie ihr Studium dort anfängt?”, wollte er wissen und diesmal war es Trixie, von der ein Schnauben zu hören war.

“Amelie ist gerade erst achtzehn geworden, da werde ich sie bestimmt nicht einfach in ein fremdes Land schicken und sich selbst überlassen”, entgegnete die Blonde und sah zwischen ihren Kindern und ihrem Mann hin und her. Luc zuckte direkt mit den Schultern und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Du warst auch gerade achtzehn, als du nach Paris gekommen bist und kurz danach haben wir uns kennengelernt. Was spricht dagegen, wenn unsere Tochter in dem Alter ebenso ihre ersten eigenen Erfahrungen macht?”, erwiderte er und hielt dem Blick seiner Frau stand.

Trixie war gebürtige Belgiern und war damals für ihr Modedesign - Studium nach Paris gekommen. Sie war im selben Alter gewesen, dass jetzt Amelie hatte, deswegen verstand Luc absolut nicht, warum sie sich jetzt so sehr dagegen wehrte, ihre Tochter gehen zu lassen.

“Damals herrschten auch noch ganz andere Sitten und so”, versuchte Trixie, sich erneut zu verteidigen, woraufhin sich diesmal Henry einmischte. “Wenn es dir damit besser geht, dann begleite ich Amelie nach Deutschland.”

Verblüfft wandte Trixie ihren Blick zu ihrem Sohn und wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte.

“Und was willst du dort machen?”, hakte sie schließlich nach und musterte ihren Sohn etwas, woraufhin dieser mit den Schultern zuckte. “Ich kann von überall aus arbeiten und mein Chef hat ganz sicher nichts dagegen, wenn ich mir eine kleine Auszeit nehme, um meiner Schwester beizustehen”, entgegnete Henry und schenkte seiner Schwester ein sachtes Lächeln. Amelie war vier Jahre jünger als er und sie hatten ein wirklich enges Verhältnis zueinander. “Aber Deutschland ist so weit weg”, äußerte Trixie erneut ihren Unmut und seufzte leise auf. Als sie die Hand ihres Mannes auf ihrem Arm spürte, wandte sie seinen Blick in seine Richtung.

“Lass sie ihre eigenen Erfahrungen machen, Schatz. Wir werden beide so oft besuchen, wie es geht. Ihr werdet telefonieren, wann immer es möglich ist und in der restlichen Zeit tun wir endlich einmal all die Dinge, von denen du schon seit Jahren träumst”, versuchte er seine Frau zu beruhigen, während er über ihren Unterarm hinweg strich. Nach kurzem Zögern nickte Trixie, auch wenn das letzte Wort doch noch nicht richtig gesprochen war.

“Okay, aber vorher möchte ich mir ansehen, wo und wie ihr dort leben werdet”, sprach sie ihre Kinder schließlich an und bekam sofort ein Nicken seitens ihrer Tochter zurück. “Natürlich, Mama.”

Das war definitiv ein Schritt in die Richtung und wenn ihre Mutter erst einmal selbst sah, was Amelie in Deutschland alles erwarten würde und auch sehen würde, was ihre eigene Zukunft dadurch für sie bereithalten würde, würde sie auch keine Bedenken mehr äußern. Da war sich Amelie sicher.



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