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366 Tage - 366 Geschichten

366 Tage Challenge 2024
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15.04.2024 - Wellenbindung

“Du musst eins mit der Welle werden, Bro. Du musst dich an sie binden.” Die Stimme meines Surflehrers sorgt dafür, dass ich fast vom Surfbrett falle, auf dem ich gerade stehe. Mein bester Freund Leon hat mir den Kurs zum Geburtstag geschenkt und steht neben mir auf dem Surfbrett. Auch er kann sich ein Lachen nicht verkneifen, aber hält sich besser auf dem Surfbrett als ich.

“Wie soll ich denn eins mit der Welle werden, ich sehe nicht mal eine?”, erhebe ich meine Stimme und richte meinen Blick wieder auf den Surflehrer.

“Dann stell sie dir vor. Du kannst nur dann eins mit dem Brett werden, wenn du dich an die Welle bindest”, antwortet der Dunkelhaarige erneut und ich kann mir ein Augenrollen nicht verkneifen.

“Eine Sandwelle oder was?”, gifte ich zurück und steige schließlich von dem Brett, auf dem ich schon die ganze Zeit stehe.

“Das ist echt lächerlich”, füge ich mit einem Brummen hinzu und stapfe durch den Sand zurück zu der Stelle, an der wir unsere Rucksäcke abgelegt haben.

“Du musst eins mit der Welle werden, Bro”, äffe ich den Surflehrer nach und schnappe wütend nach meiner Tasche. Ich bin mir nicht sicher, was Leon erwartet hat, aber so eine Stunde hatte er bestimmt auch nicht erwartet.

“Milo, warte!” Als ich die Stimme meines besten Freundes hinter mir höre, drehe ich mich zu ihm um. “Willst du wirklich schon gehen?”, fügt er hinzu, als er mich erreicht hat und ich nicke direkt.

“Es tut mir leid. Vielleicht hast du es nur gut gemeint, aber ich muss mich hier nicht zum Affen machen”, antworte ich und drehe mich wieder von ihm weg, um zurück zu meinem Auto zu gelangen.

“Ich muss nicht eins mit einer Welle werden und schon lange nicht mit einer Sandwelle. Du kannst gerne zurück gehen und den Kurs wahrnehmen. Ich hatte eh das Gefühl, dass es dir dabei nur um den Trainer ging und nicht um das Geschenk für mich an sich”, füge ich noch hinzu und kann hören, dass er nach Luft schnappt, schließlich aber auch seufzt.

“Es tut mir leid”, entgegnet er und ich schüttele den Kopf. “Schon okay, aber das nächste Mal sag mir einfach, wenn du lieber eine Bindung zum Surflehrer aufbauen willst, statt zum Surfbrett.”

Über die Schulter hinweg werfe ich ihm kurz ein Schmunzeln zu, bevor ich ihm noch sage, dass er mich später einfach anrufen soll. Ich selbst habe ihr nichts mehr verloren, wenn er seine Bindungen mit dem Surflehrer vertieft. Soviel ist klar.



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