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Ein Schritt in die falsche Richtung

von

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Alltag

„Ist dass das Haupttor von Konoha?“, fragte Shikadai etwas still, als Konoha in Sicht war. Shikamaru nickte: „Ja. Bist du aufgeregt?“

„Ich weiß nicht. Ist etwas komisch. Dich kennen alle. Und Mama kennen vermutlich auch alle, oder?“

„Allerdings. Deine Mutter ist jedem ein Begriff.“

„Worauf muss ich mich einstellen? Werden mich alle anstarren?“, wollte der Junge wissen und verschränkte die Arme im Nacken. Der Größere seufzte etwas peinlich berührt: „Definitiv. Es wird bestimmt gestarrt, getuschelt und mehrfach nachgefragt. Das du mein Sohn bist, ist nicht zu übersehen. Und deine Augen...“ An dieser Stelle legte er Shikadai eine Hand auf den dunklen Schopf: „Du hast genau die gleichen Augen wie deine Mutter. Und da Temari und ich sehr viel arbeitstechnisch miteinander zu tun haben und immer im Doppelpack durch Konoha gelaufen sind, werden alle sofort wissen, wer deine Mutter ist.“ Shikadai schaute zu ihm hoch: „Jetzt weiß ich es. Ihr habt ein platonisches Verhältnis.“

„Bengel!“, Shikamaru drückte ihn etwas runter, „Tu mir einen Gefallen und steck deine Nase nicht in dieses Thema, das ich noch nicht mal mit deiner Mutter geklärt habe...“ Der Junge lachte kurz: „Aber das werden doch alle fragen, wenn sie mich sehen, oder nicht?“ Ein noch tieferer Seufzer von seinem Vater folgte: „Ja und das ist anstrengend und lästig genug.“
 

Sie liefen weiter und direkt am Haupttor klappten die ersten zwei Münder auf. Izumo und Kotetsu starrten entsetzt die Kopie von Shikamaru an.

„Nara, seit wann hast du ein Kind?!“

„Vor allem ein so großes, du bist doch erst... 23? 24?“, Kotetsu grübelte.

„25.“, gab Shikamaru zurück, „Mal was neues, das ich noch jünger geschätzt werde.“

„Komm schon, du bist in jedem deiner Bereiche ein Küken.“, lachte Izumo, „Aber ein Kind?“ Shikadai sah nervös zu den beiden hin, zuvor hatte er in eine andere Richtung geschaut.

„Um Himmels Willen!“, Kotetsu packte Izumo am Kragen, „Du schuldest mir Geld! Die beiden haben doch was am laufen!“ Shikadai zog leicht genervt eine Augenbraue hoch: „Ihr habt gewettet, das meine Eltern was miteinander haben?“

„Eine Wette ganz nach ihrem Geschmack.“, kommentierte der größere Nara und schob seinen Sohn weiter.

„Respekt Nara, Respekt! Aber wo hast du die Windlady gelassen?“

„Wir gehen zum Hokage, tragt uns einfach ins Protokoll ein.“

„Wie heißt dein Sohn?“, rief Izumo ihm nach.

„Shikadai Nara.“
 

„Das war peinlich.“, kam es seinem Sohn leicht bitter über die Lippen.

„Tut mir leid, da müssen wir beide jetzt leider durch.“

„Wird es noch schlimmer?“

„Tja... Könnte sein.“, presste Shikamaru hervor und führte ihn durch Gassen, die meist leer waren. Bis zum Hokageturm trafen sie auch niemanden. Nur sobald sie ihn betraten, entbrannte ein wahres Lauffeuer an Getuschel. Shikamaru ignorierte es, für Shikadai war es schwieriger. Als sie vor der Tür des Hokagen standen, bekam Shikadai ein ungutes Gefühl. Doch bevor er seinem Vater etwas sagen konnte, hatte dieser geklopft und Shikadai voran als erstes durch die Tür geschoben.

„Ah, was sagt man dazu?“, Kakashi stand direkt von seinem Stuhl auf und stützte sich auf seinem Schreibtisch ab, „Darauf hab ich schon gewartet!“

„Sie wussten davon?“, Shikamaru hob gereizt eine Augenbraue. Kakashi ging um seinen Tisch herum und lehnte sich vorne an die Kante.

„Tatsächlich hat der Kazekage mir erst beim letzten Besuch vor ein paar Wochen von seinem Neffen erzählt. Und ich kann dir garantieren, dass es ihm verdammt unangenehm war, weil er damit seine Schwester hintergangen hat.“, Kakashi legte die Hände links und rechts an der Tischkante ab, „Deswegen habe ich für Shikadai auch noch keine Dokumente oder anderes anfertigen lassen, damit Gaara nicht mit Temari in einen Konflikt kommt, sollte sie das je herausfinden.“

„Also ich weiß von nichts...“, zuckte Shikadai mit den Schultern.

„Gutes Kind!“, lobte der Hokage ihn. Shikamaru tat es ihm gleich: „Dann muss ich ja nicht mehr viel erzählen.“

„Ich wüsste ja zu gerne, wie es dazu kam.“

„Privatsphäre.“, gab Shikamaru zurück und zog etwas aus seiner Westentasche hervor, um es Kakashi zu reichen, „Hier ist ein Bericht und Beweismittel für die Mission. Für dazugehörige Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Für andere Fragen nicht.“, der Dunkelhaarige hatte seinen Sohn an den Schultern gepackt und mit ihm das Büro verlassen. Er hatte entschieden keine Lust auf ein Gespräch und wollte einfach nur noch seine Ruhe.
 

Wieder auf der Straße schaute sich der Junge um: „Wo geht’s jetzt hin?“

„Nach hause. Da wird jemand ausflippen.“

„So schlimm?“

„Stell dir mal vor, du würdest in meiner Haut stecken und kommst mit einem Kind zu deiner Mutter nach hause.“ Shikadai grübelte kurz: „Du willst mir sagen, das meine Großmutter genauso ist wie Mama?“

„Sie haben vieles gemeinsam.“
 

„Ich bin wieder zuhause.“, rief Shikamaru, nachdem er die Tür hinter sich und seinem Sohn zugeschoben hatte.

„Ah, schön das du wieder da bist, wie lief die Mission?“, Yoshino kam von der Küche in den Flur und augenblicklich entgleisten ihr sämtliche Gesichtszüge.

„Oh mein Gott!“, erschrocken hob sie die Hände ans Gesicht und trat näher, um Shikadai zu mustern, „Ein Mini-Shikamaru!“ Im nächsten Moment zog sie ihrem Sohn eine über: „Seit wann hast du ein Kind und wieso weiß ich nichts davon?!“ Shikadai lächelte verlegen und kratze sich am Hinterkopf, Shikamaru hatte kein bisschen übertrieben mit seiner Beschreibung.

„Er ist sechs. Und ich weiß seit vier Tagen von ihm.“

„Sechs?!“, empört starrte sie zwischen dem Kind und Shikamaru hin und her, „Du warst 19! Und zum Teufel nochmal, ein IQ von über 200 und du verhütest- Moment mal!“ Sie fasste Shikadai ans Kinn und zog sein Gesicht zu sich.

„Shikamaru... Du hast die Schwester vom Kazekagen geschwängert?!“ Er seufzte tief: „Wie wäre es, wenn du deinen Enkel einfach ganz normal begrüßt, ihn sich dir vorstellen lässt und Tee kochst?“

„Wir sprechen uns noch!“, mahnte sie ihn mit erhobenem Finger, kniete sich dann aber runter zu dem Jungen und lächelte: „Tut mir leid, mein Kind. Wie heißt du?“

„Shikadai...“, kam es leise über seine Lippen. Seine Großmutter war ihm nicht ganz geheuer, auch wenn ihm die Art des Umgangs nicht unbekannt war.

„Shikadai Nara also. Ein toller Name!“, sie zwinkerte ihm zu, „Hast du Hunger?“

„Ja!“, da strahlte er direkt übers ganze Gesicht.
 

Eine Stunde später ging Shikadai gut gesättigt im Garten auf Entdeckungsreise, während Shikamaru sich mit seiner Mutter auf die Veranda niederließ.

„So und jetzt erzähl mir endlich, wieso ich plötzlich Großmutter von einem Sechsjährigen bin. Du bist der Vernünftigste unter deinen Altersgenossen. Und Temari... Ihr seid beide so vernünftig und verantwortungsbewusst! Ich kann nicht nachvollziehen, wie euch das passieren konnte. Oder wolltet ihr das?“, Yoshino hatte sich schon während des Essens den Kopf zerbrochen.

„Genau das war der springende Punkt in dieser einen Nacht. Eben genau das nicht zu sein. Jedenfalls wurde sie schwanger und hat mir nichts erzählt. Und war dann vier Jahre lang weg.“, fasste er es kurz zusammen.

„Du hast bewusst mit ihr geschlafen, ohne zu verhüten? So dumm kannst du nicht gewesen sein.“ Shikamaru rollte mit den Augen: „Na schön, noch mehr Details für dich. Ich war zum ersten Mal betrunken.“ Kurz schwieg sie.

„Temari ist älter, oder? Sie hat den Alkohol gekauft?“ Er nickte: „Ja, sie war bereits volljährig.“

„Sie hat dich abgefüllt?“

„Ma, das geht dich doch nichts an.“, wehrte Shikamaru ab. Sie seufzte: „Ich weiß, das dir das unangenehm ist. Ich will es einfach nur wissen. Vielleicht muss ich mit dir ja nochmal über Verhütung sprechen?“ Er rollte genervt mit den Augen: „Keine Sorge, ich weiß sehr gut, wie das funktioniert.“

„Ich muss mir also keine Gedanken machen, das morgen das nächste Kind hier steht?“, scherzte sie und stupste ihrem Sohn mit dem Ellenbogen in die Seite.

„Keine Sorge, sie hat nur eines und schwanger ist sie gerade auch nicht, also nein.“

„Ihr. Ihr habt eines. Also seid ihr ein Paar? Wo ist Temari überhaupt?“ Shikamaru beobachtete Shikadai, wie er eine Libelle genauer in Augenschein nahm: „Ich weiß nicht, wo sie ist. Und nein, wir sind kein Paar.“

„Ach Shikamaru...“, seufzend legte Yoshino ihm eine Hand an die Wange, „Und du bist schon so lange in sie verliebt.“ Verwirrt schaute er seine Mutter an.

„Ja natürlich! Hältst du mich für so blind?“ Da der Blick ihres Sohnes nicht nach ließ, lachte sie kurz auf: „Shikamaru! Jeder in Konoha hat nur drauf gewartet, dass ihr bekannt gebt, ein Paar zu sein! Und jetzt tauchst du mit einem gemeinsamen Kind auf... Natürlich bin ich davon ausgegangen, das ihr ein Paar seid, beziehungsweise das du selbst weißt, das du in sie verliebt bist!“

„Tja...“, mehr fiel ihm dazu nicht ein.

„Du denkst zu viel nach.“, Yoshino verschränkte die Arme und schaute nun auch zu Shikadai, „Sechs Jahre... Das ist eine Menge.“

„Es soll niemand erfahren, dass sie ihn verheimlicht hat.“, entgegnete er leise. Sie nickte: „Verständlich. Du schützt sie. Das ist nobel, bei der Situation, in die sie dich gebracht hat. Was soll die offizielle Version sein?“

„Das sie ihn versteckt hat, um ihn zu schützen. Und ich von ihm wusste, aber es verschwiegen habe, ebenfalls zum Schutz.“

„Okay.“
 

Es dauerte nicht lange, und jeder im Dorf sprach über den überraschenden Nachwuchs im Hause Nara. Am späten Nachmittag stürmte Ino mit Choji im Gepäck das Haus.

„Shikamaru!“

„Ino Yamanaka!“, tadelte Yoshino die junge Frau, schloss aber einfach nur die Tür hinter den beiden und ließ sie gewähren, „Im Flur, am Shogi spielen...“ Die Freunde von Shikamaru bogen um die nächste Ecke und erblickten Shikamaru im Doppelpack.

„Oh mein Gott, es stimmt! Du hast ein Kind!“, kreischte Ino und hüpfte kurz auf der Stelle. Genervt rollte Shikamaru mit den Augen. Shikadai drehte sich um und schaute zu den beiden. Choji bekam kurz Schnappatmung: „Diese Augen – Ist Temari die Mutter?“

„Wer denn sonst, du Idiot!“, meckerte Ino ihn an. Shikadai drehte sich wieder zurück: „Die Blonde ist verrückt!“

„Gewöhn dich dran, das ist meine Sandkastenfreundin Ino.“
 

Diese Art der Situation wiederholte sich in den nächsten Tagen unzählige Male wieder. Ständig fielen die Menschen aus allen Wolken. Manchmal bereute Shikadai es, nach Konoha gekommen zu sein. Auf der anderen Seite genoss er es, neue Menschen kennen zu lernen, mit seinem Vater zu trainieren und abends Shogi zu spielen. Auf die Schule hätte er hingegen verzichten können. Leider gingen ihm die Lehrer besonders auf die Nerven und ließen nicht einmal locker. Die Erklärung lieferten sie direkt mit, wenn er sich beschwerte: er solle erst gar nicht versuchen, den Unterricht zu boykottieren, das habe man schon mit seinem Vater durchgemacht.
 

Die Wochen vergingen und der Junge fragte sich, wo seine Mutter bloß steckte. Regelmäßig schrieb er ihr, doch es kam keine Antwort zurück.

„Ob sie sich irgendwann meldet?“, fragte der Junge eines abends während sie wieder Shogi spielten.

„Shikadai... Deine Mutter liebt dich über alles. An dem Tag, als wir uns zum ersten Mal getroffen hatten, lautete der Auftrag für uns, lediglich diese Personen zu verfolgen, auf gar keinen Fall einzugreifen. Aber als Temari feststellte, dass sie in deine Richtung unterwegs waren und du damit in Gefahr warst, hat sie nicht eine Sekunde gezögert, den Auftrag zu ignorieren und diese Typen zu stoppen. Was folglich auch bedeutete, das sie an mir vorbei musste, denn ich wollte sie aufhalten.“, erzählte Shikamaru und setzte seinen Stein, „Temari hätte mich im Zweifelsfall sogar für dich getötet.“ Der Junge seufzte und setzte ebenfalls.

„Sie ist unglaublich stolz. Und hat einen sehr dicken Sturkopf.“, Shikamaru fixierte einen Stein auf dem Spielfeld, „Und dennoch kann sie unfassbar liebevoll sein. Sie ist bestimmt sehr traurig, das sie nicht bei uns sein kann. Sie ist einfach noch nicht so weit.“

„Hast du ihr verziehen?“

„Das beschäftigt dich sehr. Hast du Angst, einen von uns zu verlieren?“ Der Junge schüttelte den Kopf: „Nein. Ich glaube aber, es würde sie zerstören, wenn sie dich nicht mehr hätte.“ Shikamaru sah überrascht auf. Das der Jüngere sich solche Gedanken machte, war bedrückend. Ein Kind sollte sich keine Sorgen um die eigene Mutter machen müssen.

„Hast du ihr denn verziehen?“, fragte Shikamaru daher, um das Thema seicht umzulenken.

„Ich war sauer. Aber auch wenn sie einen Fehler gemacht hat, hat sie alles für mich getan.“ Der Ältere nickte und tat seinen nächsten Zug: „Sie hat für dich Shogi mit mir gelernt. Es war unglaublich anstrengend, weil sie nur am meckern war. Aber sie hat nicht aufgegeben.“

„Hat sie dich einmal schlagen können?“, wollte Shikadai wissen und setzte wieder. Shikamaru presste die Lippen zu einem leicht gequälten Grinsen zusammen: „Mit unfairen Mitteln, ja.“ Fragend legte der Junge den Kopf schief: „Welche unfairen Mittel?“ Shikamaru seufzte und wog ab, was er seinem Sohn erzählen konnte, eher er begann: „Deine Mutter verträgt Alkohol ziemlich gut. Ich allerdings nicht.“ Shikadai hob ernüchternd eine Augenbraue: „Sie hat dich betrunken gemacht?“

„Ich sag ja, unfaire Mittel. Aber kreativ. Sie hat sich etwas einfallen lassen, damit wir ebenbürtig sind.“

„Aber wieso seid ihr nie ein Paar gewesen, wenn ihr euch so gut versteht?“ Der größere Nara fuhr sich mit einer Hand in den Nacken: „Gute Frage... Ich weiß nicht, wieso wir nie richtig drüber gesprochen haben. Aber ich glaube, bis auf die offizielle Betitlung unserer Beziehung hat nichts gefehlt.“

„Wenn Mama bei dir in Konoha war, hat Kankurou immer gesagt, sie wäre bei ihrem besten Freund, sich amüsieren.“

„Shikadai, du bist erst sechs Jahre alt.“, kam es mit einem Lächeln von Shikamaru, „Es gibt Dinge, über die musst du nichts wissen und über die solltest du nicht grübeln. Was du wissen musst, ist das Temari für mich einmalig ist, es gibt keine wie sie für mich. Okay?“ Zufrieden strahlte das Kind und nickte. Er hatte verstanden.
 

Für Shikamaru und Shikadai hatte sich schnell ein Alltag eingespielt. Während Shikadai in der Schule war, schlug sich Shikamaru mit Papierkram rum und strukturierte Missionen und andere wichtige Aufgaben für den Hokage. Vorerst wollte er nicht auf Missionen gehen. Für den jungen Vater war in dieser Entscheidung auch eine Erkenntnis. Ihm war nun auf jeder Ebene klar, wieso Temari vier Jahre lang nur zuhause gesessen und keine Missionen angenommen hatte. Wenn man ein Kind hatte, wollte man es nicht ständig abschieben und von anderen betreuen lassen. Andererseits ging die eigene Freizeit extrem flöten. Und wie er ja bereits auf dem Weg nach Konoha festgestellt hatte, war Shikadai kein einfaches Kind. Ständig musste dieses Kind beschäftigt sein. Shikamaru brachte das häufig zum seufzen und grummeln. Er selbst als Kind brauchte auch viel kognitive Herausforderungen, um wirklich bei der Sache zu sein. Aber im Vergleich mit Shikadai hatte er nicht dieses große Bedürfnis gehabt, ständig sich mit irgendwas zu beschäftigen. Er führte das auf Temaris Gene zurück. Die Blonde konnte auch nie lange rasten, sie war ständig in Bewegung. Zwar war Shikadai auch faul, aber er war dann auch unglaublich anstrengend und ging jedem auf die Nerven. An manchen Tagen wollte Shikamaru nicht einmal mehr Shogi spielen, weil der Junge einfach nicht genug davon bekam. Wie sehr wünschte er sich seinen eigenen Vater herbei oder Asuma, einfach irgendwen, mit dem der Junge sonst noch Shogi spielen konnte.
 

Und dann kamen die Sommerferien... Damit Shikadai Yoshino nicht vollends den letzten Nerv raubte, beschloss Shikamaru, kleinere, einfachere Missionen mit seinem Sohn anzunehmen. Das bot die Möglichkeit, seinen Sohn gut zu beschäftigen und ihm noch etwas beizubringen. Je nach Art der Mission war der Junge begeistert oder angefressen.

Die Suche nach einer Katze fand er mega ätzend. Lustig war es aber, das gesuchte Tier mit seinem Jutsu zu kontrollieren und laufen zu lassen. Der Junge hatte viel gelernt in den letzten Wochen.

Botschaften und andere Dokumente hin und her zu tragen war recht anspruchslos, aber mit seinem Vater draußen in den Wäldern unterwegs zu sein, bot wieder die Chance, solche Dinge wie Fischen zu lernen.
 

Und dann neigte sich der September zum Ende. Am Morgen des 22. Septembers weckte Yoshino Shikadai früher als gewöhnlich. Genervt wollte er von ihr wissen, wieso zum Teufel er denn früher aufstehen sollte.

„Weil dein Vater heute Geburtstag hat...“, hatte sie ihm grinsend zugeflüstert. Verblüfft war der Junge sofort aufgestanden und hatte ihr geholfen, für Shikamaru Frühstück zu machen.
 

Am 23.September folgte dann der siebte Geburtstag von Shikadai. Der Junge war am Abend zuvor recht bedrückt zu Bett gegangen, denn von seiner Mutter fehlte noch immer jegliches Lebenszeichen. Und so hatte er für seinen Geburtstag eigentlich nur einen Wunsch; das Temari wieder da war.

Als ihn dann am Morgen die Sonne weckte und er sich langsam aufsetzte, hatte er wenig Hoffnung. Demotiviert stand der Junge auf, um sich anzuziehen. Dann vernahm er das Geräusch seiner aufschiebenden Zimmertür. Fragend blickte Shikadai in die Richtung und augenblicklich begann er zu grinsen. Da lief eine kleine Version von Kankurous Puppen mit einem Geschenk in den Händen auf ihn zu.

„Kankurou!“, begeistert sprang er an der Puppe vorbei auf den Flur und fiel seinem Onkel in die Arme.

„Hey Geburtstagskind!“, der Puppenspieler lachte ebenfalls und drückte den Jungen kurz an sich, „Alles Gute zum Geburtstag!“

„Wo ist Mama?“, fragte der kleine Nara sofort, als sie sich voneinander lösten. Die Hoffnung stand ihm ins Gesicht geschrieben und es fiel Kankurou schwer, seinen Neffen zu enttäuschen. Leicht wehleidig blickte er zurück und der Junge verstand. Geknickt ließ er den Blick sinken. Shikamaru, der hinter Shikadai stand, legte ihm eine Hand auf die Schulter: „Sei nicht traurig, Shikadai. Sie hat dich nicht vergessen.“

„Sie ist nicht hier.“, murrte der Junge niedergeschlagen. Kankurou ließ seine Puppe zu Shikadai laufen und das Geschenk hochhalten: „Aber ihr Geschenk ist hier, persönlich von ihr in Auftrag gegeben und für dich gefertigt.“ Seufzend griff Shikadai nach dem Paket. Es war fast so lang wie er und hatte ein ordentliches Gewicht. Ohne Umschweife riss er das Papier ab und legte einen Fächer in seiner Größe frei. Fragend starrte er auf die Waffe, die wie eine Miniausgabe von der seiner Mutter aussah.

„Happy Birthday, Shikadai.“, wünschte ihm sein Vater grinsend, „Gehen wir die Waffe deiner Mutter mal ausprobieren?“ Erstaunt schaute Shikadai zu seinem Vater: „Was soll ich mit dem Fächer?“

„Lernen damit umzugehen, was für eine Frage!“, lachte der größere Nara, „Deine Mutter schenkt uns eine Aufgabe. So wie sie dir unser Familienjutsu nahe gebracht hat, ohne davon wirklich Ahnung zu haben, werden wir zwei nun mit dem Fächer Temaris Jutsus ausprobieren.“

„Nicht ausprobieren, sondern erlernen.“, kommentierte Kankurou und grinste, „Wollen wir doch mal sehen, wie viel Temari in Shikadai steckt!“ Shikadais Mundwinkel zogen sich langsam hoch. Näher kam er seiner Mutter leider nicht, aber er wollte sie stolz machen.
 

Shikadai genoss die gemeinsame Zeit mit Shikamaru und Kankurou sehr. Mit ihnen zu trainieren machte ihm Spaß und es gab ihm das Gefühl, das seine Mutter ihn trainierte. Beide Männer wussten recht detailliert, wie er den Fächer zu händeln hatte und erzählten ihm genau, wie Temari mit ihren Fächer arbeitete. Zudem gab ihm das Wissen, dass seine Mutter selbst ihm dem Fächer geschenkt hatte, ein besonderes Gefühl. Er hielt etwas in den Händen, was sie extra nur für ihn hatte anfertigen lassen.



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