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Das Geisterschiff oder Eine Nacht im Regen

Part 11 ist online =)
von

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Der Steuermann

Teil: 11/?

Kommentar: *den Vorhang hochkurbelt* Und hier ist sie sie wieder, die langsamste FF-Autorin der Welt! ^___^ *auf den Kalender guckt*

Jo, ein Jahr ist es her... *hust* Ich bedanke mich deshalb bei allen, die dennoch so fleissig Kommentare geschrieben haben (ich habe mich über jeden einzelnen sehr gefreut ^^) und entschuldige mich für die lange Wartezeit. Klausuren und Abiturprüfungen mögen zwar ein guter Grund für den Zeitmangel sein, aber wirklichen Elan zum Schreiben hatte ich auch in meiner Freizeit selten. Insofern noch einmal ein großes Entschuldigung. v_v

Mittlerweile ist auch der Manga OP fortgeschritten; die Skypiastory ist leider vorbei (es gab einige sehr interessante Personen dort *___*) und die Crew prügelt sich momentan mit Handwerkern und Verschwörungen rum. Es riecht verdächtig nach neuem Crewmitglied... =) Hoffentlich eignet er(/sie/es) sich für diverse Pairings. *sich in Vorfreude die Hände reibt*

Und ansonsten (out of topic) - "Peace, Love & Music!" ^^v Mein Motto im Moment (komme gerade vom Przystanek Woodstock wieder, weswegen ich immer noch leicht aufgekratzt bin)...

Zum Kapitel: Öhm, ja... lang, würde ich mal sagen. ^^ Übertrifft sogar noch den letzten Teil... Ansonsten gibt es wieder das übliche Gemetzel und Gezanke, sprich Action pur. =) Scarlett tritt mal wieder auf und dann gibt es ja noch diesen seltsamen Maat... Aber lest am besten selber. ^^

Disclaimer: Die auftretenden Personen gehören größtenteils Eiichiro Oda bzw. SHUEISHA Inc. und ich mache kein Geld mit dieser Geschichte.
 


 

Part 11 - Der Steuermann
 

"Er hat uns gesehen?"
 

Es gelang Sanji einfach nicht, den erschrocken klingenden Unterton aus seiner Stimme zu verbannen. Ungläubig starrte er den Schwertkämpfer an und hoffte inständig, sich verhört zu haben. Auch wenn er wusste, dass Zorro die Wahrheit sagte...
 

Der andere nickte nur. "Ja, hat er. Und glaub mir - er wollte uns lieber tot haben, als lebendig."

Seine Stimme klang gleichgültig, aber Sanji kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass sich Zorro ebenfalls Sorgen machte.
 

"Aber wie...?" Der Koch konnte es immer noch nicht fassen.
 

"Ich habe keine Ahnung, okay?" Zorro klang für einen Augenblick ungeduldig, doch dann schloss er kurz die Augen und zwang sich innerlich zur Ruhe.
 

"Sanji, ich weiß auch nicht, was es mit diesem ganzen Fluch auf sich hat, und wäre ich nicht persönlich von ihm betroffen, würde es mich auch einen Scheißdreck interessieren." Er sah den anderen ruhig aus seinen dunklen, grünen Augen an. "Aber jetzt müssen wir uns damit abfinden und das beste aus der Situation machen, wenn wir überleben wollen. Und sei doch mal ehrlich..."

Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. "... eigentlich war es doch schon immer so, oder? Hey, ich meine, wir sind doch Piraten der berühmt berüchtigten Strohhutbande, da sind solche Dinge doch normal für uns! Im Vergleich zu all den anderen krassen Abenteuern, die wir schon erlebt haben..."
 

Unwillkürlich musste auch Sanji bei den Worten des Schwertkämpfers lächeln. Zorro hatte Recht - ihr Leben mit Ruffy war nie wirklich "normal" gewesen... Doch das änderte nichts daran, dass sie es hier mit einer Sache zu tun hatten, die sich mit normalen Waffen nicht bekämpfen ließ.
 

"Und was sollen wir tun?" fragte er, während er sich nachdenklich eine neue Zigarette anzündete. Und dann fiel ihm plötzlich noch etwas anderes ein. Etwas, das ihm noch viel mehr Sorgen bereitete. "Glaubst du, Scarlett erinnert sich diese Nacht an uns? Oder erlebt er sie jedes Mal aufs Neue?"
 

Zorro strich sich nachdenklich übers Kinn. "Gute Frage."

Er hob die Schultern. "Ich weiß es nicht. Allerdings will ich diese Nacht nicht an Deck bleiben, um es auszuprobieren..."
 

Dem konnte der Koch nur zustimmen. "Und was sollen wir machen? Uns unter Deck verkriechen und warten, bis der ganze Spuk vorbei ist?"
 

"Hm..." Der Schwertkämpfer überlegte. "Ehrlich gesagt fällt mir auch nichts besseres ein. Ich denke, wir sollten es so machen."
 

Sanji war perplex
 

"Kein Kampf?"
 

"Was?"
 

"Du willst nicht kämpfen und sinnlos dein Leben riskieren?"
 

Zorro sah ihn verwirrt an. "Nein, eigentlich nicht."
 

"Oh. Gut." Zeigte der Schwertkämpfer etwa Anzeichen von Vernunft? Dass Sanji das noch erleben durfte...
 

Zorro wurde aus der Fragerei nicht schlau, und da der Koch nichts weiter sagte, tat er sie mit einem Achselzucken ab. Dann stand er auf und deutete mit dem Daumen nach oben. "Lass uns hoch gehen!"
 

Sanji sah ihn unwillig an. "Wieso hoch?"

Sonderlich scharf war er nicht darauf...
 

"Weil sich das, was ich dir zeigen will, an Deck befindet. Jedenfalls in, äh, zu großen Teilen..."
 

***********************************************
 

Ein paar Minuten später standen sie auf dem Deck. Die untergehende Sonne hatte die Planken bereits in ein blutiges Rot getaucht - was auf eine gewisse Weise die unromantische Stimmung auf dem Schiff noch unterstrich, fand Sanji.
 

Er sah dem Sonnenuntergang mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits war der Anblick des Abendhimmels, der so rot war, als hätte ihn irgendein Größenwahnsinniger in Flammen gesetzt, mehr als atemberaubend, auch wenn er ihn schon unzählige Male gesehen hatte.

Aber andererseits bedeutete das schwindende Licht vor allem eines: die nächste Nacht. In spätestens zwei Stunden war es stockdunkel an Deck und dann dauerte es nicht mehr lange, bis erst der Nebel, dann der Regen und schließlich die eisige Kälte über sie hereinbrechen würden, die den Beginn der Geisterstunde ankündigten...
 

'Bis dahin sollten wir allerdings schon längst vom Deck sein', dachte er und zündete sich hinter vorgehaltener Hand eine Zigarette an. 'Vorausgesetzt, Zorro findet endlich, was er sucht ...'
 

Er steckte die Hände in die Hosentaschen und schlenderte zu dem Schwertkämpfer hinüber, der vor einem Toten in die Hocke gegangen war, um ihn näher zu untersuchen. Sanji trat näher und sah ihm über die Schulter.

Gleich darauf bereute er, es getan zu haben, und er musste sich zwingen, sein Essen im Magen zu behalten.

Bei dem Toten handelte es sich um einen älteren Piraten, der in unnatürlich verkrümmter Haltung auf dem Boden lag, das Gesicht zu einer Maske aus Grauen erstarrt. Das Erschreckendste an ihm war jedoch, dass er keine sichtbaren, äußeren Verletzungen besaßen, sondern eher so aussah, als hätte ihn die Faust eines Riesen ergriffen und kräftig zusammengepresst. Seine blicklosen Augen waren zum Himmel gerichtet, als hoffte er auf Erlösung.
 

Der Koch schluckte und legte seine Hände auf Zorros Schultern. Der Körper unter seinen Fingern war warm; er war wirklicher, als alles andere hier. Die Präsenz des Schwertkämpfers war das einzige, was ihn noch daran erinnerte, dass es noch immer Leben und Wärme auf diesem Schiff gab. Ihm wurde einmal mehr klar, wie aufgeschmissen er ohne Zorro wäre...
 

"War... er das?" fragte er und grub seine Finger fester in die Schultern des anderen. Statt zu antworten nickte Zorro nur und legte eine Hand auf Sanjis kühle Finger, die auf seiner rechten Schulter ruhten.
 

"Wenn alle so aussehen, die gegen ihn kämpfen wollten, dann kann ich mich auch gleich umbringen...", murmelte der Koch. Doch gleich im nächsten Moment riss er die Augen auf, als ihm der Sinn seiner eigenen Worte bewusst wurde.

'Bin ich bescheuert?!'
 

Auch Zorro war aufgestanden und sah Sanji aufmerksam an. Die Worte des anderen hatten ihn zusammenzucken lassen, doch als er nun Sanjis bestürzten Gesichtsausdruck sah wusste er, dass dieser viel zu entsetzt über seine eigene Bemerkung war, um sie ernst zu meinen.
 

"Hey...!" Der Schwertkämpfer umfasste sanft das Gesicht des Blonden und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. "Wage es bloß nicht, weiter in diese Richtung zu denken, verstanden? Ich bin bei dir und ich werde dich auch nicht allein lassen, solange wir hier sind. Ich brauche dich, Sanji..." Der andere war sich sicher, noch nie zuvor so viel Ehrlichkeit in Zorros Stimme gehört zu haben, wie bei diesen letzten Worten.

"Entweder ich verlasse dieses Schiff mit dir zusammen, oder ich verlasse es gar nicht. Also lass dich nicht gehen!"
 

Sanji sah ihn aus großen Augen an, dann verzog er seinen Mund zu einem schwachen Lächeln. "Okay."

Er wusste, dass Zorro seine Worte bitterernst meinte und das verursachte ein fast schmerzhaft schönes Kribbeln in seinem Bauch. Noch nie hatte ihm jemand solche Dinge gesagt...
 

Der Schwertkämpfer strich ihm sacht über die Wange, dann wandte er sich ab und stapfte weiter. "Es gibt da jemanden, den ich dir zeigen muss..."
 

Sanji folgte ihm langsam. Jemanden? Aber außer ihnen befand sich doch sonst keiner an Bord... Meinte Zorro etwa einen von den Toten?
 

Seine Vermutung bestätige sich, als der Schwertkämpfer auf dem oberen Absatz der Treppe stehenblieb, die zu den Deckaufbauten führte. Dort lag einer der Piraten, ein junger Mann von höchstens fünfundzwanzig Jahren. Sein Körper war mit zahlreichen Wunden bedeckt; wahrscheinlich war er am Blutverlust gestorben. Ein zufriedenes Lächeln lag auf seinen Lippen, was Sanji angesichts der Umstände seines Todes doch ein wenig verwunderte, aber davon abgesehen unterschied er sich nicht von den anderen Mitgliedern der verfluchten Mannschaft.
 

Während er noch rätselte, wieso ihn der Schwertkämpfer hierher geführt hatte, hielt Zorro ihm eine Armbrust unter die Nase. Der Koch hob fragend eine Augenbraue.
 

"Er hat Scarlett erschossen und damit unser Leben gerettet", meinte der andere nur und ließ die Waffe wieder auf den Boden fallen. "Ich wüsste allerdings gerne, ob er wusste, dass er uns damit vor dem Tod bewahrt hat."
 

"Du meinst, er wusste nichts von uns sondern tat nur das, was er in all den Nächten zuvor auch getan hat?" fragte Sanji.
 

"Ja, so in etwa... Aber das ist es nicht, was ich dir zeigen wollte. Heb ihn mal hoch."
 

Der Koch starrte Zorro einen Augenblick lang perplex an.
 

"Bitte was?"
 

"Heb ihn hoch", wiederholte der Schwertkämpfer geduldig.

"Keine Angst, er beißt nicht", fügte er mit leichtem Spott hinzu. "Jedenfalls nicht vor Sonnenuntergang..."
 

Sanji warf ihm einen bösen Blick zu, dann bückte er sich und packte den Toten an der Schulter.
 

"Ich hoffe nur, du hast einen guten Grund da-"
 

Das letzte Wort blieb ihm im Hals stecken, als er feststellte, wie schwer der junge Mann war. Nein, schwer war nicht das richtige Wort, eher... starr. Als wäre er aus Zement gegossen. Und so unbeweglich, als hätte man ihn auf den Boden geschweisst.
 

'Das gibt's doch nicht...!' Der Koch zog sein Jackett aus und drückte es Zorro in die Hand, dann krempelte er energisch die Ärmel hoch und versuchte es noch einmal. Er zog, schob und hebelte mit aller Kraft bis ihm die Luft ausging, doch mit dem gleichen Resultat wie vorher. Der Junge ließ sich einfach nicht verrücken, egal, wie sehr er sich auch anstrengte.
 

Während er keuchend auf dem Boden hockte und den Toten mit giftigen Blicken durchbohrte spürte er, wie ihm Zorro wieder das Jackett um die Schultern legte. Ein Gefühl von Dankbarkeit erfüllte ihn, und fröstelnd zog er es wieder an, da es schon merklich kühler geworden war. Ein Blick zum abendlichen Himmel sagte ihm, dass sich die Sonne in wenigen Minuten verabschieden würde.
 

"So ging es mir gestern abend auch, als ich noch oben an Deck war. Ziemlich frustrierend, oder?" meinte der Schwertkämpfer und Sanji sah ihn ungläubig an. Dass selbst Zorro es nicht fertig gebracht hatte...
 

"Sind sie alle so?"
 

Der andere nickte. "Ich habe es nicht bei allen probiert, aber ich glaube schon. Selbst Scarlett klebt an seinem Mast, als hätte man ihn angenietet."

In einer fast beiläufigen Bewegung zog er eines seinen Schwerter und beschrieb damit einen Kreis um den Toten.

"Aber es wäre doch immerhin möglich, die Planken durchzusägen, womit man die Toten ja auch indirekt abkriegen würde..."
 

Er sah Sanji an. "Oder den Mast zu fällen..."
 

Der Koch traute seinen Ohren nicht. "Du willst den MAST fällen?!" fragte er.
 

"Nicht?" Zorro erwiderte seinen Blick mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck.
 

Sanji sah ihn mit einem Blick an, den er normalerweise für Geisteskranke, Größenwahnsinnige oder Jungen mit Strohhüten reserviert hatte, und zwang sich zu einer ruhigen Antwort. "Wie willst du das Ding denn bitte steuern ohne Mast? Zwei Masten allein reichen für ein Schiff dieser Größe einfach nicht!"
 

"Können wir es denn steuern?" fragte der Schwertkämpfer ebenso ruhig zurück.
 

Die Frage brachte den Blonden aus dem Konzept. "Äh..."
 

"Nein", beantwortete Zorro seine eigene Frage.
 

Sanji schwieg. Er wusste, dass der Schwertkämpfer in diesem Punkt Recht hatte. Sie konnten dieses verdammte Ding einfach nicht steuern. Dennoch...
 

"Was spricht also dagegen, den Mast-?" begann Zorro.
 

"Nein", unterbrach ihn Sanji und stand auf. "Ich meine, ich spreche dagegen. Ich habe keine Lust zu experementieren, und am Ende saufen wir alle ab, Tote als auch Lebende."
 

Er sah den anderen an und sein Blick duldete keine Widerrede.
 

Zorro hob gleichgültig die Schultern und steckte das Katana wieder weg.
 

"Es muss einen anderen Weg geben", beharrte Sanji.
 

"Und welchen?"
 

Darauf wusste der Koch keine Antwort.
 

"Ich glaube, heute hat es eh keinen Sinn mehr, darüber nachzudenken", sagte Zorro, als er zum rotglühenden Horizont schaute, der sich immer schneller dunkel färbte. Dann sah er seinen Gefährten an und plötzlich lag ein Grinsen auf seinem Gesicht. "Lass uns für die Nacht ein lauschiges Plätzchen unter Deck suchen."
 

Sanji machte sich nicht die Mühe darüber nachzudenken, wie der Schwertkämpfer seine letzten Worte gemeint haben könnte, sondern stapfte nur wortlos an Zorro vorbei.

Oh, er konnte sich durchaus etwas darunter vorstellen... Aber irgendwie war die ganze Situation noch zu ungewohnt für ihn, als dass er es jetzt schon wirklich wollte. Jetzt schon... Wollte er es denn überhaupt? Und WAS eigentlich...?
 

Allein bei dem Gedanken an mehr als Küsse, bei dem Gedanken an Zorros muskulösen Körper, das Gefühl seiner rauhen, aber dennoch zärtlichen Hände auf seiner nackten Haut, wie sie ihn streichelten, ihn in Extase versetzten, ihn-
 

'Ähm, Sanji... HALLO?! Dir ist schon klar, was du da denkst...?' versuchte er, seine Fantasien zurückzuhalten. Nicht, dass die sich davon beeindrucken ließen... Ganz im Gegenteil - sie fingen nun an, seinen Geist mit interessanten Großaufnahmen zu schocken.
 

Sanji spürte, wie seine Wangen zu glühen begannen und war dankbar dafür, dass Zorro, der ihm langsam folgte, im Moment nicht sein Gesicht sehen konnte. Teufel auch! Selbst bei dem Gedanken an einen romantischen Abend mit Nami hatten ihm nie solche intimen Details vorgeschwebt, wie jetzt bei dem Schwertkämpfer...
 

'Denk nicht daran', ermahnte er sich, als er die Treppe zum Deck herabstieg. 'Noch kannst du einfach Nein sagen, noch kannst du umkehren und wieder so leben, wie zuvor! Es ist doch nicht DEIN Problem, in wen er sich verliebt...'
 

Das war nicht wahr, das wusste er, und trotzdem interessierte ihn die Wahrheit momentan herzlich wenig.
 

'Wieso musstest du dich auch so in mein Leben drängen!' dachte er wütend, doch es war eher Wut auf sich selbst. Wut darauf, dass er das entscheidende Nein nicht sagen konnte... oder wollte... 'Und wieso habe ich zugelassen, dass du mir etwas bedeutest... Zorro...'
 

In Gedanken versunken lief er am Mast vorbei und warf dem toten Capitan einen flüchtigen Blick zu, dann-
 

Scarlett blinzelte ihn an.
 

Der Koch blieb so abrupt stehen, dass er fast über seine eigenen Füße stolperte. Fassungslos starrte er den Kapitän an, der nun wieder gleichgültig geradeaus sah. Er hatte sich nicht geirrt, da war er sich ziemlich sicher. Der Tote hatte ihm zugezwinkert, eindeutig...
 

Zorro hatte sein plötzliches Anhalten bemerkt und war an seine Seite getreten.
 

"Was hast du?" fragte er besorgt. Sanji bemerkte, dass seine rechte Hand bereits zum Schwertgriff gewandert war.
 

Er konnte es ihm nicht sagen. Er konnte einfach nicht. Zorro würde glauben, er würde langsam schizophren werden...
 

'Wahrscheinlich läge er damit nicht einmal sehr weit von der Wahrheit entfernt', dachte Sanji sarkastisch und ballte die Fäuste, bevor er weiterging. Er würde sich nichts anmerken lassen; er wollte nicht diese verfluchte Schwäche zeigen... Immer war er so verdammt beschützenswert für den anderen, und das beschämte und verärgerte ihn zugleich. Und irgendwie machte es ihn auf den Schwertkämpfer wütend, auch wenn er wusste, dass diese Wut irrational war.
 

"Nichts! Ist alles in Ordnung", entgegnete er ruppig, und betrat die Treppe, die unter Deck führte.
 

Sollte Zorro sich doch seinen Teil denken, konnte ihm ja egal sein...
 

***********************************************
 

Der Schwertkämpfer sah dem anderen verärgert nach. Er konnte es nicht leiden, wenn der Blonde ständig so zwischen seinen Gemütszuständen schwankte, wie ein Besoffener beim Gehen - und wenn er ihm Dinge verheimlichte, die vielleicht für ihrer beider Sicherheit wichtig waren...

"Nichts ist in Ordnung, Dummkopf!" rief er dem Smutje hinterher. "Verdammt, Sanji, du warst eben noch blasser als sonst immer!"
 

'Und das will schon was heißen!' dachte er zerknirscht.
 

Doch der Koch antwortete nicht, sei es, weil er ihn nicht mehr hörte, oder weil er ihn nicht hören wollte, und schließlich folgte Zorro ihm hinab in den Bauch des Schiffes. In ihm brodelte es, er wollte Sanji mal ordentlich die Meinung sagen, ihm sagen, wie sehr er seine verfluchte Verschlossenheit manchmal hasste... aber es kam kein Wort über seine Lippen.

Sanji sah ihn nicht an und so verblieben sie in eisigem Schweigen.
 

Gemeinsam packten sie ein paar Essensvorräte zusammen und alles, was sie an wärmenden Decken besaßen, dann machten sie sich auf den Weg, um einen sicheren Ort auf dem Schiff zu finden. Kaum hatten sie die Kajüte verlassen wogte wieder der Zauber des Fluchs wie eine Welle durch die Gänge und über ihren Köpfen begann bald - wie in der vorherigen Nacht - das ruhelose Umherlaufen schwerer Stiefel. Doch zum Glück begegneten sie diesmal niemandem auf ihrem Weg durch das Schiff.
 

Einige Decks weiter unten entdeckten sie dann eine kleine, abgelegene Kammer, die sich mit mehreren, improvisierten Hebeln gut von innen verbarrikadieren ließ, und in der sich neben einem alten Holzschrank nur noch ein kleiner Tisch und ein Stuhl befanden.
 

Sanji beanspruchte letzteren gleich für sich und schlug schweigend ein Bein über das andere. Dann zündete er sich eine neue Zigarette an, während er Zorro weiterhin mit Ignoranz strafte.
 

Der Schwertkämpfer warf ihm nur einen Blick zu, der irgendwo zwischen aufgebracht, resigniert, ungeduldig, mürrisch und gleichgültig schwankte, dann öffnete er eines der drei Bullaugen, die ihnen eine - in der momentanen, nächtlichen Finsternis jedoch kaum vorhandene - Sicht auf das Meer gaben, und sah hinaus.
 

Schon im nächsten Augenblick erhellte sich der Nachthimmel, als oben die erste Kanone abgefeuert wurde. Laute Rufe ertönten, dann Waffengeklirr. Zorro lehnte sich leicht aus dem Fenster, doch er konnte die gebrüllten Worte nicht verstehen.
 

Als dann irgendetwas Unförmiges ... Tropfendes? - der Schwertkämpfer konnte nicht richtig erkennen, was es war, und eigentlich wollte er es auch gar nicht so genau wissen - keine Handbreit von seiner Nasenspitze entfernt an ihm vorbeifiel, zog er ruhig wieder den Kopf zurück und schloss das Fenster.
 

"Es hat wieder angefangen", meinte er.
 

"Hm", gab Sanji nur gleichmütig von sich und starrte in das flackernde Feuer des Kerzenständers, der auf dem Tisch stand.
 

"Sanji...?" ergriff Zorro nach einer Weile wieder das Wort.
 

"Was ist denn?" fragte der Koch in einem leicht verärgert klingenden Tonfall. "Ich habe doch gesagt, es ist ni-"
 

"Du bist schrecklich, weißt du das?"
 

"Freut mich, das zu hören", entgegnete Sanji eisig.
 

"Immer versuchst du, alles auf dich zu nehmen und auf eigene Faust zu erledigen, nur damit sich der Rest keine Sorgen zu machen braucht...", fuhr Zorro ruhig fort.
 

Der Smutje antwortete nicht.
 

'Aha', dachte der Schwertkämpfer. 'Bingo.'
 

Langsam trat er hinter dem anderen an ihn heran und sah auf seinen blonden Schopf herab.
 

"Wollen wir das nicht alle?" sagte Sanji schließlich leise. "Schützen, was uns wertvoll ist...?"
 

"War das jetzt ein Geständnis? Oder eine sehr misslungene Anmache...?"
 

Der Koch wandte sich um, doch als er das Grinsen auf Zorros Gesicht sah, verflog sein Ärger allmählich und er begann ebenfalls leicht zu grinsen.
 

"Du blöder Idiot...", murmelte er.
 

"Okay, DAS ist jetzt definitiv eine schlechte Anmache..."
 

Sanji grummelte wortlos vor sich hin und schlug mit wenig Elan nach dem Schwertkämpfer, doch der wich nur mit der Übung unzähliger Streitereien aus und ehe der Koch sich versah, saß Zorro auf seinem Stuhl - und er auf seinem Schoß.
 

"Also, was ist nun los mit dir?"

Mißmutig sah Zorro in die verschlossene Miene des anderen, dann hob er eine Hand und strich ihm sanft das Haar aus dem Gesicht. Sanji zuckte nicht einmal mit der Wimper.
 

'Bockiger Kerl...', dachte der Schwerkämpfer leicht verstimmt, bevor er es auf eine andere Art versuchte: "So, mein Kleiner, jetzt erzähle doch bitte mal dem lieben Onkel Zorro, was dich so bedrückt. Sonst werde ich ganz, ähm, traurig..."
 

Sanji hob eine Augenbraue und bedachte Zorro mit einem Blick, als wäre der andere geistesgestört. Wahrscheinlich war er zu perplex um zu wissen, ob er ihn wütend anfahren oder auslachen sollte.

Zorro fuhr im muntersten Plauderton fort.
 

"Na komm, mein Junge, wo drückt denn der Schuh? Ist es vielleicht die böse Tante-", er überlegte, bevor er im ich-bin-der-gute-alte-Doktor-Zorro-auch-wenn-ich-erst-19-bin-Tonfall fortfuhr, "-Nami, die dir soviel Sorgen macht? Die immer ganz gemeine Sachen zu dir sagt, die du überhaupt nicht - jedenfalls nicht immer, aber, wenn wir mal ehrlich sind, öfter schon - verdient hast? Oder der gemeine Onkel Ruffy, der dir jedes Mal dein Essen klaut, kaum dass du mit dem Kochen fertig bist...? Dass er immer das ganze, teure Filet wegfrisst, für das du drei Stunden in der Küche gestanden hast, während du mich in der Zwischenzeit unter Androhung der Todesstrafe zum Abwaschen genötigt hast. Oder-"
 

Mehr brauchte er eigentlich nicht sagen. Sanji hatte während seiner Erzählung leise zu kichern angefangen, was sich nun zu einem Lachen steigerte. Sein Kopf lehnte dabei an Zorros Schulter, der ihn sacht umarmte und ihn festhielt, bis er sich halbwegs beruhigt hatte.
 

"Zorro...", begann der Koch schließlich, und sah den anderen dabei ruhig an.

"...du bist bescheuert."
 

"Na vielen Dank", knurrte der Schwertkämpfer leicht gekränkt. "Da wollte ich dich nur ein wenig aufmuntern, und dann..."
 

"Indem du dich lächerlich machst?" fragte Sanji grinsend. "Ich BITTE dich...!"
 

"Eigentlich wollte ich nur wissen, was dich so-" begann Zorro und vergaß den Rest des Satzes, als der Smutje sich vorbeugte und ihn sanft auf den Mund küsste.
 

Der Schwertkämpfer, der für einen Moment reichlich überrumpelt war, erwiderte den Kuss sofort, wie berauscht von dem süßen Geschmack des anderen, und zog ihn zugleich fester in seine Umarmung.
 

Sanjis Finger vergruben sich in Zorro's kurzen Haaren, während er sich weiter nach vorne neigte, um dann von den Lippen des Schwertkämpfers abzulassen und ihn zärtlich auf Wangen, Schläfen und Stirn zu küssen.
 

"Hrm..." Mit einem unverständlichen Brummen vergrub Zorro sein Gesicht in der Kuhle an Sanjis Hals, ließ dann seine Lippen sanft über die empfindliche Haut fahren und begann, leicht an ihr zu saugen. Seine Hände glitten über Sanjis Jacket und dann darunter, strichen über den schlanken Rücken seine Wirbelsäule entlang und betasteten sacht die Rippen, die sich unter der Haut abzeichneten. Himmel, wie dünn der andere doch war... Kein Wunder, dass er Angst bekam, ihm wehzutun, wenn er nicht vorsichtig genug war...
 

Sanji seufzte leise auf und schlang die Arme um Zorros Nacken, klammerte sich noch fester an ihn. Sein Brustkorb hebte und senkte sich schnell, und der Schwertkämpfer konnte den unruhigen Herzschlag des anderen an seiner eigenen Brust fühlen.

'Wie der eines kleinen Vogels...', dachte er und lächelte. Der Vergleich gefiel ihm.
 

Er senkte den Kopf und begann, an der hellen, weichen Haut von Sanjis Hals zu knabbern, worauf der Koch mit einem neuerlichen Seufzen reagierte. Der leise Laut ließ Zorro erschauern, ermutigte ihn jedoch auch, in seinem Tun fortzufahren. Endlich hatte er die Gelegenheit herauszufinden, was dem anderen alles gefiel...
 

Ein wenig forscher geworden küsste er Sanjis Halsansatz und sein Schlüsselbein - bevor er bei seinem Hemdkragen zum ersten Mal ins Stocken geriet. Fast ungeduldig streifte er mit einer Hand erst das Jacket des anderen ab, bevor er sich daran machte, nacheinander die Knöpfe seines Hemds zu öffnen und jedes Stück der blassen Haut mit Küssen zu bedecken.
 

Nachdem er das Hemd gänzlich geöffnet hatte, blickte er zu Sanji hoch. Die Wangen des Blonden schienen fast zu glühen, und seine nachtschwarzen Augen glänzten wie von einem inneren Feuer erleuchtet, als er den Blick des Schwertkämpfers erwiderte.
 

Zorro verschlug es bei dem Anblick für einen Moment die Sprache, dann zog er Sanjis Gesicht zu sich herab und küsste ihn zart auf eine Augenbraue, bevor er seine Stirn an die des Kochs lehnte und ihn ansah.
 

"Sanji...?" fragte er leise.
 

"Mmh?" gab der andere verträumt zurück.
 

"Bist du sicher, dass du...?"
 

"Mmh."
 

Der Schwertkämpfer räusperte sich. Mit ein wenig mehr Widerstand hätte er eigentlich schon gerechnet...
 

"Darf ich das als 'Ja' deu-"
 

"Lorenor Zorro...", unterbrach ihn Sanji mit einem seltsamen Funkeln in den Augen.
 

"Ja?" Zorro fühlte sich jetzt doch ein wenig unbehaglich.
 

"Wenn du nicht endlich deine verdammte Klappe hältst, stürze ich mich aus dem Fenster."
 

"... Ernsthaft?"
 

"Ernsthaft."
 

"..." Dem Schwertkämpfer fehlten die Worte.
 

"Darf ich das als 'Verstanden' deuten?"
 

Zorro sah den anderen lange an, dann grinste er schließlich. "Verstanden..."

Trotzdem zögerte er noch einen Augenblick.
 

"Heißt das also, ich darf dich-?"
 

"Mmh."
 

"Und dann-?"
 

"Mmh."
 

"Und vielleicht auch noch-?"
 

"Nein."
 

"Ah. Okay."
 

Der Schwertkämpfer lächelte leicht, dann versanken sie erneut in einem langen Kuss, der Zorro alles andere vergessen ließ...
 

***********************************************
 

Sanji hatte das Gefühl, sein Körper würde in Flammen stehen...

Zorros Küsse waren wie Feuer auf seiner Haut; seine Lippen reizten dabei Nerven, die er noch nie zuvor so intensiv zur Kenntnis genommen hatte - wenn überhaupt... Er war sich sicher, noch nie so sehr... gelebt zu haben, wie in diesem Moment... Seine Finger krallten sich in den kräftigen Rücken des Schwertkämpfers, da er sonst das Gefühl hatte, den Halt zu verlieren.
 

Und Himmel... Er wollte ihn, er wollte ihn wirklich! Nie hätte er gedacht, dass jemand solche Gefühle in ihm wachrufen könnte, wie Zorro es nun tat und hätte ihm jemand vor einer Woche erzählt, wo sie an diesem Abend landen würden - er hätte demjenigen wahrscheinlich einen Tritt in empfindliche Regionen verpasst. Doch jetzt...
 

Die grünen Augen des anderen hatten Feuer gefangen, und ihr Blick war so unberechenbar wie der einer Raubkatze, doch zugleich so voller Zärtlichkeit und Leidenschaft, dass Sanji glaubte, er müsste unter dieser Flut von Gefühlen vergehen.
 

Er keuchte leise auf, als Zorro sanft an seinem Schlüsselbein zu knabbern begann. Alles in ihm zog sich schmerzlich zusammen und er hätte sich fast gänzlich gehen lassen, wenn nicht plötzlich...
 

...etwas anderes seine Aufmerksamkeit erregt hätte.
 

Plötzlich fuhr der Koch hoch. Seine Augen waren weit aufgerissen und er zitterte leicht, doch dieses Mal lag es nicht an den Berührungen des anderen.
 

Der Schwertkämpfer spürte seine Unruhe und hob den Kopf, um ihn anzusehen.
 

"Hey...", flüsterte er besorgt und hob eine Hand, um ihm sacht über die Wange zu streichen. "Was hast du?"
 

Sanji kämpfte mit sich, doch er wusste, dass er es dieses Mal besser sagen sollte.

"Ich weiß nicht. Ich glaube, ich habe etwas gehört..."
 

Zorro schwieg und lauschte jetzt ebenfalls. Doch außer dem Kanonendonner, der durch die geschlossenen Fenster nur noch gedämpft in der kleinen Kammer zu hören war, konnte er keine weiteren Geräusche wahrnehmen.
 

"Da ist nichts", meinte er beruhigend und schloss den Koch fester in die Arme.

"Du brauchst dir keine-"
 

"Es klang nach Schritten draußen im Gang", unterbrach ihn Sanji flüsternd, als sich das Geräusch wiederholte.

"Verdammt, da ist irgendwer!"
 

Und jetzt konnte Zorro es auch hören. Ein leises Schlurfen, kaum wahrzunehmen, doch es erklang regelmäßig und schien tatsächlich aus dem Korridor vor ihrer Kammer zu kommen.
 

"Was kann das sein?" raunte er.
 

"Ich weiß es nicht...", erwiderte Sanji nur und sie lauschten erneut.
 

Was auch immer da draußen war, es machte keine Anstalten, weiterzuziehen. Mal entfernte es sich und mal kam es näher - und schabte einmal sogar an ihrer Tür - doch nie verschwand es.
 

Das Kerzenflammen flackerten und tauchten die beiden jungen Männer in ihr unruhiges Licht.
 

"Verdammt!" flüsterte der Schwertkämpfer aufgebracht. "Verdammt, verdammt, verdammt!"
 

Nicht nur, dass ihm dieser vielversprechende Abend verdorben worden war, sondern...

Was sollten sie jetzt machen? Die ganze Nacht in dem kleinen Zimmer sitzen und darauf hoffen, dass der Morgen anbrach, ohne je zu wissen, was ihnen so einen Schrecken eingejagt hatte?
 

Zorro biss sich auf die Unterlippe, schließlich stand er leise auf und setzte den Koch vorsichtig zurück auf den Stuhl.
 

Sanji sah ihn verwirrt an.

Wollte Zorro etwa...?

Was für eine blöde Frage.

Natürlich wollte er.
 

"Ich gehe nachsehen", sagte Zorro leise, während er nach dem Kerzenständer griff. "Ich habe keine Lust, mir die ganze Nacht über vor Angst in die Hosen zu machen."
 

Sanji starrte ihn aus großen Augen an, bevor auch er sich erhob und sein Hemd wieder zuknöpfte.
 

"Ich komme mit", meinte er.
 

Der Schwertkämpfer sah ihn lange an, widersprach aber nicht.
 

Er schob langsam die Riegel an der Tür zurück, dann drehte er sich wieder zu Sanji herum und streckte ihm die Hand hin. Dieser ergriff sie vorsichtig, und gemeinsam traten sie in den Gang hinaus.
 

Er wurde von einigen wenigen Lampen nur spärlich erleuchtet, doch trotz des diffusen Lichts konnten sie eines deutlich erkennen - der Korridor war leer.
 

Und genau dieser Fakt war es, der Sanjis Adrenalinspiegel erhöhte - die Abwesenheit von... irgendetwas. Jedes Ungeheuer seiner schlimmsten Alpträume wäre ihm lieber gewesen, als diese plötzliche Leere.
 

Doch dann - ein leises Rascheln.

Etwa ein dutzend Meter entfernt wurde der Gang von einem anderen gekreuzt, und von dort erklang das Geräusch.
 

Der Koch spürte, wie seine Hände zu schwitzen begannen, doch der warme, feste Griff von Zorros Hand hatte etwas Beruhigendes an sich, und so schlich er mit dem Schwertkämpfer den Gang entlang, weiter auf die Quelle des Geräusches zu, die sich gleich hinter der Kreuzung befinden musste.
 

Als sie keine zwei Meter mehr von dem Nebenkorridor entfernt waren, ließ Zorro ihn los und gab ihm den Kerzenständer, dann zog er lautlos seine Schwerter. Mit einem letzten, entschlossenen Blick in Sanjis Richtung und einem Lächeln, das wohl aufmunternd wirken sollte, trat der Schwertkämpfer um die Ecke.
 

***********************************************
 

Das erste, was Zorro sah, war...
 

...nichts.
 

Dann schien der Gang vor ihm plötzlich zu wabern und an Form zu verlieren, NEBLIG zu werden, und plötzlich fegte ihm ein Wind entgegen, der ihn fast von den Füßen riss.
 

Das Holz unter seinen Füßen ächzte und die Lampen in den Korridoren begannen zu flackern und erloschen schließlich, während der Sturm weiterhin um den Schwertkämpfer toste.
 

Fluchend ging er einen Schritt zurück und trat wieder in den Gang, aus dem er gekommen war, zurück zu Sanji.
 

So schnell, wie der Sturm gekommen war, verschwand er wieder und plötzlich war es vollkommen still im Korridor, so still, dass Zorro meinte, taub zu sein, und zugleich so dunkel, dass er nicht mal die Hand vor Augen erkennen konnte.
 

"Verdammter -! Hey, Sanji, gib mir mal dein Feuerzeug!"
 

Nichts passierte.
 

"Sanji?" raunte der Schwertkämpfer in diese unerträgliche Stille hinein, doch niemand antwortete.
 

Er zwang sich zur Ruhe, was unter den momentanen Bedingungen nur wenig Erfolg hatte und streckte suchend die Arme aus. Er machte einige Schritte in den Gang hinein, doch da war nichts. Seine Füße stießen auf keinen Widerstand - der Koch lag also auch nicht am Boden, wie Zorro erst gedacht, fast gehofft hatte.
 

"Sanji!" Das Flüstern steigerte sich zu einem Schrei und Zorro wagte kaum zu atmen, als er auf eine Antwort wartete.
 

Doch es blieb weiterhin still.
 

Er wandte sich um und stolperte durch die Schwärze zurück zu dem Korridor, in dem ihm der plötzliche Sturm entgegen gebraust war, doch auch dort konnten seine tastenden Hände nichts finden.
 

Sanji blieb verschwunden.
 


 

Im Nachhinein konnte er nicht sagen, wie lange er durch die Dunkelheit gelaufen war, doch es erschien Zorro wie eine Ewigkeit.
 

Seine Entschlossenheit zu Beginn der Suche hatte sich inzwischen verflüchtigt und einer Leere Platz gemacht, die ihn entsetzt hätte, wäre er nicht so verdammt müde.
 

Seine Stimme war heiser vom Rufen - nicht, dass er eine Antwort bekommen hätte - und in der ewigen Dunkelheit wusste er schon längst nicht mehr, wo er sich befand.
 

Schließlich hielt er inne und lehnte sich müde an die Korridorwand. Es hatte keinen Sinn, noch weiter zu suchen, der Koch blieb verschwunden. Inzwischen war er sich sicher, dass es Scarlett gewesen war, der ihnen aufgelauert hatte, denn wer sonst an Bord verfügte über derartige Teufelskräfte?

Damit hatte sich auch die Frage des nächtlichen Erinnerungsvermögens des Kapitäns geklärt - Scarlett wusste sehr genau, wer sie waren, und hatte alles daran gesetzt, sie in eine Falle zu locken. Und jetzt hatte er Sanji.
 

Zorro barg das Gesicht in den Händen. Hätte er den anderen nur nicht losgelassen... Es war einer der seltenen Augenblicke in seinem Leben, in dem ihm zum Heulen zumute war, doch das hätte an der momentanen Lage auch nichts geändert.
 

Auf dem Korridor näherten sich Schritte.
 

Zorro fuhr hoch, während seine Hände automatisch an die Schwertgriffe wanderten. Sein Puls begann zu rasen, nicht zum ersten Mal in dieser verdammten Nacht...

Nach kurzer Zeit waren die Schritte ganz nahe, und er hörte schweres Atmen, als wäre der andere am Rande der Erschöpfung.
 

"Sanji...?" fragte er leise, als die Schritte auf seiner Höhe waren.
 

Die Schritte stockten, dann hörte er, wie eine Klinge gezogen wurde und kreuzte instinktiv die Schwerter vor der Brust, als auch schon eine Waffe auf ihn niederfuhr, deren Angriff er gerade so abfangen konnte.
 

"Quién es?"
 

Die leise, raue Stimme gehörte definitiv nicht Sanji - doch die von Scarlett war es auch nicht. Doch wer auch immer es war, er war verdammt stark; Zorro hatte eine enorme Kraft hinter dem Schlag gespürt.
 

"Zorro", antwortete er, als er den anderen von sich stieß. "Und wer zum Teufel bist du?"
 

Er machte sich nicht die Mühe, auf Spanisch zu antworten, doch das war auch gar nicht nötig.
 

"Ich verstehe... Ein Gast, nehme ich an...?" Die Stimme hatte einen starken Akzent, als sie in seiner Sprache fortfuhr, doch er konnte die Worte gut verstehen.
 

Es ertönte ein Geräusch, das entsteht, wenn Stahl auf Stahl reibt, dann ein Rascheln und schließlich flackerte eine kleine Flamme in der Dunkelheit auf. Der Fremde entzündete damit eine der Lampen an der Korridorwand, bevor er sie kurzerhand aus der Halterung löste und sich zu dem Schwertkämpfer umwandte.
 

Im unruhigen Lichtschein erkannte ihn Zorro sofort wieder. Das schmale Gesicht, die kurzen, dunklen, mit Blut verklebten Haare, der tiefe Schnitt an der Schulter, die Armbrust, die in einer Halterung an seinem Gürtel befestigt war...
 

"Du bist doch der Kerl, der-"
 

"...Scarlett getötet hat und ihn wieder töten wird, ja. Wie jede Nacht..."

Der andere lächelte und Zorro war sich sicher, noch nie ein humorloseres Lächeln gesehen zu haben.
 

"Ich bin Ruben, erster Maat und Steuermann der Leona."

Er deutete eine leichte Verbeugung an, die dem Schwertkämpfer eher spöttisch als ernstgemeint erschien.
 

"Und ich glaube, du und dein Freund stecken gerade ziemlich in der Klemme..."
 

***********************************************
 

Sanji schlug die Augen auf.
 

Sein Kopf brummte, als hätte er versucht, damit durch die Wand zu rennen - und zwar nicht nur durch eine...
 

Während er langsam wieder zu sich kam, sah er sich in der Kammer um, in der er sich befand, um vielleicht irgendwo einen Hinweis darauf zu finden, WIE er eigentlich hergekommen war.
 

Der Raum war klein und fensterlos, eine dicke Eisentür, die von innen verriegelt war, sicherte den Eingang. Im Licht einer einsamen, an der Decke hin- und herschaukelnden Lampe sah er an den Wänden und dem Boden rings um ihn herum Säcke, die mit irgendetwas gefüllt waren...
 

Sanji rappelte sich auf, um einen Blick in einen der Säcke zu werfen, und seine Augen weiteten sich bei dem, was er sah.
 

'Heiliger Goldfisch!' Das war ja genug, um...
 

"Na, wieder wach?"
 

Er fuhr herum.
 

Scarlett - der Koch hätte schwören können, dass der Kapitän eben noch nicht dort gewesen war - stand mit einer Fackel in der Hand zwischen ihm und der Tür und sah ihn interessiert an.
 

Seltsam... Eigentlich müsste er jetzt vor Angst zu schlottern beginnen, aber alles, was er im Moment spürte, war Verärgerung. Und Schmerz. Wenn nur sein Schädel nicht so verflucht wehtun würde...
 

Und wo zur Hölle war eigentlich Zorro...?
 

Das letzte, woran er sich erinnern konnte, war ein langer Korridor und sein vor Aufregung rasender Puls, und der Schwertkämpfer, der vor ihm in den Seitengang trat... Und dann wurde alles verschwommen.
 

Er legte die Hand an die Wange, die Hand, die Zorro gehalten hatte... Wo auch immer der Schwertkämpfer war - Sanji betete, dass ihm nichts zugestoßen war - er war nicht bei ihm, und das hieß, dass er diese Sache jetzt ganz allein durchziehen musste...
 

"Was willst du?" fragte er leise, und begann, in seiner Tasche nach einer Zigarette zu suchen, während seine Gedanken Hasche spielten.

'Lass dir was einfallen, Sanji, und zwar GANZ schnell...'
 

"Was glaubst du denn?"
 

"Woher soll ich das wissen?" Worauf wollte der Kapitän hinaus?

"Einen Sechser im Lotto, die Weltherrschaft... so etwas in der Art vielleicht?"

Im Moment war Coolness alles, was ihn schützte...
 

Scarlett lachte und der Laut jagte dem Koch einen eisigen Schauer über den Rücken.
 

"Nein, mein Lieber, es ist viel einfacher..."

Der Kapitän beugte sich vor und erdolchte Sanji fast mit seinem durchdringenden Blick.

"... ich will Freiheit."
 

Jetzt bekam er es doch langsam mit der Angst zu tun. Der Tonfall, in dem Scarlett die letzten drei Worte gesagt hatte, gefiel ihm ganz und gar nicht...
 

"Freiheit...", fuhr Scarlett fort. "Weißt du, wie sehr ich dieses untote Dasein hasse? Jede Nacht das selbe Gemetzel zu erleben, jede Nacht den gleichen Tod zu sterben...? Ich bin es so leid..."
 

Sanji wich zurück, als der Kapitän sich ihm langsam näherte.
 

"Ich habe eine gewisse Bewegungsfreiheit, aber der Fluch zwingt mich dennoch jede Nacht zur gleichen Zeit an den Ort meines Todes zurück", sagte Scarlett leise und seine dunklen Augen funkelten gefährlich.
 

"Doch vielleicht kann ich ihn umgehen, wenn ich nicht... ich selbst bin..."
 

"Wie...?"
 

Der Koch stieß mit dem Bein an einen der etwa hüfthohen Säcke. Seine Hände gruben sich in das Pulver, das sich darin befand, und plötzlich kam ihm eine Idee...
 

"Wenn es mir gelingt, einen Körper zu finden, in dem ich mich für die Nacht aufhalten kann, kann ich den Fluch vielleicht brechen."
 

Mit einem boshaften Lächeln hob der Kapitän seinen Arm, der sich in Nebel aufzulösen begann.
 

"Ich habe die Fähigkeit, mich in den Körpern anderer Menschen... aufzulösen... Zugegeben, die Prozedur ist recht schmerzhaft für die Betroffenen, aber..."

Scarlett zuckte gleichgültig mit den Schultern, die sich auch langsam auflösten.
 

"Ich verstehe..." Sanji nickte. "Deshalb hast du mich hierher gebracht, richtig? Weil du meinen Körper brauchst..."
 

Er griff in die Tasche seines Jackets. "Aber daraus wird nichts, fürchte ich... Ich habe nämlich nicht vor, dir zu helfen."
 

Er holte sein Feuerzeug hervor und sah Scarlett seelenruhig an, als er seine Zigarette anzündete und sie dann über einen der geöffneten Säcke hielt. Zum ersten Mal sah der Kapitän nun ein wenig verunsichert aus.
 

"Wie viele Tonnen Schwarzpulver sind das?" frage Sanji. "Obwohl die genaue Menge ja eigentlich egal ist... Es dürfte aber genug sein, um ein SEHR großes Loch in deinen netten Kahn zu sprengen, habe ich Recht?"
 

"Du würdest sterben", sagte Scarlett. "Das wagst du nicht..." Doch in seiner Stimme schwangen Zweifel mit.
 

"Sicher?" Sanji dachte an Zorro und die Vorstellung, ihn nie wieder zu sehen, tat weh... Verdammt weh...

Dennoch zuckte er mit keiner Wimper, als er die Zigarette langsam senkte.
 

"Warte!"
 

Der Koch hielt inne. Langsam fing die Sache an, spannend zu werden... Ihm war klar, dass er ziemlich hoch pokerte, aber momentan hatte er keine andere Wahl.

Wenn er doch nur wüsste, wo Zorro war...
 

***********************************************
 

"Du willst mich nicht töten?"
 

Der Schwertkämpfer konnte ein gewisses Erstaunen nicht verbergen, während er dem Maat durch die Korridore folgte.
 

"Wieso sollte ich?"
 

"Vielleicht, weil alle anderen auf diesem Schiff verdammt scharf darauf sind, mir diverse Dinge aufzuschlitzen...?"
 

Ruben warf ihm einen undeutbaren Blick zu.
 

"Im Moment suche ich nach Scarlett, dann sehe ich weiter. Wenn das stimmt, was du gesagt hast, ist dein Freund entweder in großer Gefahr oder schon längst nicht mehr am Leben..."
 

Zorros Antwort bestand aus einem Schweigen, das Helium zum Gefrieren gebracht hätte. Der Maat ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken.
 

"Und die 'anderen', wie du sie nennst," fuhr er fort, "haben ihren Verstand schon vor Jahrhunderten verloren. Erst verlernten sie das Denken, dann das Fühlen..."

Seine Stimme wurde leiser. "Jetzt sind sie nichts weiter als leere Körper, die der Fluch jede Nacht erneut auf die Beine zwingt. Innerlich sind sie schon längst tot..."
 

Der Schwertkämpfer verstand. Das erklärte auch die seltsame Gefühlslosigkeit der Untoten...
 

"Und was ist mit dir?"
 

Ruben schwieg einen Moment lang.
 

"Ich habe den Stein ins Rollen gebracht, der in Meuterei endete", sagte er schließlich. "Ich hatte Mitleid..."
 

So, wie er das letzte Wort aussprach, hätte es auch eine Krankheit sein können.
 

"Ich habe den Quacksalber vor der Willkür des Kapitäns schützen wollen, und jetzt sieh, was daraus geworden ist..."
 

Er blieb stehen und breitete die Arme aus.

Der Schwertkämpfer betrachtete einen jungen Mann, der sich mit seinen zahllosen, stark blutenden Verletzungen nur noch deswegen auf den Beinen halten konnte, weil ihn ein jahrhundertealter Fluch nicht sterben ließ. Einen Mann, der entgegen aller Naturgesetze lebte und es noch so lange tun würde, bis das Schiff mit der Zeit zu Staub zerfallen war...
 

"Ja", sagte Zorro ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du lebst..."
 

"Das ist SEHR witzig, wirklich", gab Ruben kalt zurück.
 

"...und du bist bei Verstand", fuhr der Schwertkämpfer ungerührt fort. "Schon mal darüber nachgedacht, wieso das der Fall sein könnte? Wieso du als Einziger noch nicht vollkommen einen an der Waffel hast?"
 

"Vielleicht, damit ich für Scarlett verantwortlich bin und darauf achte, dass er unfreiwilligen Besuchern wie euch nicht an die Kehle geht? Oder auch nur aus reiner Herzensgüte, damit ich nie vergessen, wie freundlich ich einmal zu oft gewesen bin...? Woher soll ich das wissen, verdammt noch mal?!"
 

Die Stimme des Steuermanns war pures Eis, und Zorro erkannte, dass er es tatsächlich nicht wusste.
 

Ein entfernter Schrei ließ sie beide herumfahren.
 

"Oh, mein Gott..." Zorro stürmte los in die Dunkelheit, kaum dass der Schrei verklungen war.
 

"SANJI!!!"
 

Er achtete nicht darauf, ob ihm der andere folgte oder nicht, alles was jetzt zählte war, den Ursprung des Schreies zu finden. Er betete, dass dem Koch nichts passiert, dass er noch am Leben war...
 

'Wage es ja nicht zu sterben, Sanji! Sonst bringe ich dich um...!'
 

Doch schon bald verlor er in der Dunkelheit die Orientierung und blieb einige Ecken weiter keuchend stehen. 'Verdammt, wo jetzt lang...?'
 

Die Antwort erübrigte sich, als ihn Ruben einholte - Zorro staunte einmal mehr, woher der Steuermann die Kraft nahm - und kein Dutzend Meter weiter an eine helle Tür hämmerte, die, wie Zorro jetzt im Licht erkannte, aus Metall bestand.
 

Einen Augenblick lang blieb es still, dann hörte der Schwertkämpfer ein leises Rumpeln auf der anderen Seite der Tür und etwas stieß von innen dagegen.
 

"Zorro?" kam es gedämpft aus der Kammer. "Zorro, mach... dass du wegkommst, du Idiot...!"
 

"Sanji!" Zorro sprintete zur Tür, um sie notfalls gewaltsam zu öffnen, doch der Steuermann hielt ihn zurück.
 

"Nein, warte! Das ist die Pulverkammer!"
 

"Na, und?" Der Schwertkämpfer zog seine Schwerter und hielt sie dem anderen an die Kehle.

"Mach den Weg frei!" sagte er kalt. "Sonst-!"
 

"Sonst was? Willst du mich umbringen?" Der Maat gab sich keine Mühe, seinen Spott zu verbergen. Er wich keinen Millimeter zur Seite.
 

"Hör gut zu!" Ruben redete eindringlich auf den Schwertkämpfer ein, während hinter der Tür dumpf Geräusche ertönten, die nach Handgreiflichkeiten klangen. Zorros Blick klebte an der Tür.

"Ich weiß nicht, ob du eine Vorstellung hast, was mehrere Tonnen Sprengstoff für lustige Dinge mit dir anstellen können, aber Scarlett ist dort drin und er wäre ein Idiot, wenn er kein Feuer bei sich hätte und wenn du jetzt etwas sehr Dummes machst, wirst du deinen Freund nicht wieder sehen, weil er Staub sein wird und du im Bestfall auch, also HÖR MIR GEFÄLLIGST ZU!"
 

Zorros Hände begannen zu zittern, dann ließ er schließlich die Schwerter sinken.

"Wie kann ich einfach tatenlos danebenstehen und mit anhören, wie Scarlett sonst was mit ihm anstellt?" fragte er aufgebracht, während er die verriegelte Tür anstarrte. Er fühlte sich hilflos, und er hasste es.
 

Dort drin war Sanji... SEIN Sanji, verdammt noch mal! Und bei ihm ein Wahnsinniger, der sicher alles außer Gutes im Schilde führte, und er musste hier stehen bleiben, ohne auch nur irgendetwas tun zu können... Nur wegen diesem Irren und einer großen Menge Sprengstoff...
 

"Hör mir zu!" Der Steuermann sah ihn beschwörend an. Der Schwertkämpfer bemerkte, dass Ruben merkwürdig transparent geworden war. "Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, den Fluch zu brechen und uns alle damit zu befreien, aber das geht nur, wenn du jetzt keine Dummheit begehst! Meine Zeit für diese Nacht ist gleich abgelaufen..."
 

Er erläuterte Zorro mit immer schwächer werdender Stimme seinen Plan, während der wie gebannt zur Tür starrte. Lange Zeit rührte sich nichts, doch dann war ein Poltern und Krachen zu hören und dann...
 

Sanji schrie.
 

Der Schwertkämpfer hämmerte an die Tür, und dieses Mal hinderte ihn Ruben nicht daran - was vielleicht daran lag, dass sich der Steuermann im wahrsten Sinne des Wortes in Luft aufgelöst hatte. Und mit ihm auch das Licht.
 

Der Schrei hielt an und Zorro war sich sicher, noch nie so viel Schmerz und Angst in der Stimme eines Menschen vernommen zu haben. Was auch immer gerade mit Sanji geschah - er wusste instinktiv, dass der Koch sterben würde, wenn er ihm nicht bald zur Hilfe kam!
 

Plötzlich fauchte ihm Wind entgegen, als sich die Tür auf einmal öffnete und ihm entgegenschlug. Im Sturm ertönte ein Schrei der Wut, doch es dauerte nicht länger als einen Herzschlag, dann war alles wieder vorbei.
 

In den Gängen herrschte wieder die altbekannte Stille, die Zorro langsam zu hassen begann. Jedes Weinen, jedes Wimmern wären ihm tausendmal lieber gewesen, als diese Stille...
 

Während die Tür mit einem leisen Quietschen in den Angeln hin- und herschwang, trat der Schwertkämpfer in die dunkle Kammer und fiel fast über etwas, das am Boden lag - jemanden.
 

"Sanji?"
 

Die Stille hielt an.
 

Als er niederkniete und die regungslose Gestalt an sich presste, war es um ihn herum merklich kälter geworden.

Die Geisterstunde war vorüber.
 


 

Ende Part 11
 

***********************************************
 

Ja, ja, so kann es gehen... ^___^

Hey, seht mich nicht mit so mörderischen Blicken an! OO" Die Geschichte geht ja noch weiter. :D

Manches macht vielleicht nicht viel Sinn, aber es klärt sich alles noch... glaube ich...

Insofern - ich wünsche euch eine gute Nacht und angenehme Träume. ^^

Für Kommentare, Kritik, Wünsche und Anmerkungen jeglicher Art bin ich wie immer zu haben. =)



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Kommentare zu diesem Kapitel (24)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ayres
2012-10-15T23:13:24+00:00 16.10.2012 01:13
O_O
Wie? Was? Ist jetzt nicht dein ernst oder? Willst du mir erzählen das du hier das Kapitel beendest und ewigkeiten nicht weiter schreibst?! Wenn du jetzt regelmäßig daran arbeiten würdest dann dürftest du so etwas, aber so... Das gehört echt verboten! *fieberhaft nach Worten such, um ihrem Unmut Luft zu machen*

Das geht doch einfach nicht! Also ich meine... Das ist... Das kann man... *tief durchatmet*

Nochmal. Also ich meine man sollte sowas doch nicht in die Verbannung schieben. Das ist doch eine klasse Story. Das kann man nicht brachliegen lassen. Das ist total ungerecht. Q_Q

Jetzt habe ich depressionen. Wahrscheinlich erinnerst du dich gar nicht mehr an die Geschichte. Immerhin hast du die seeeeehhhhhhhhhr lange eingemottet. *sich in eine Ecke hockt und schmollt*
Von:  Spielzeugkaiser
2011-01-08T05:27:09+00:00 08.01.2011 06:27
Oh mann!

Das ist einfach so genial, das es schon fast weh tut, aufs Datum zu schauen. Ich wäre der glücklichste Mensch auf der Welt wenn es Hoffnung gäbe, das es hier weitergeht, aber die FF liegt ja scheinbar schon länger auf Eis... Oh Mann Q___Q

Dennoch will ich dir (muss ich dir ganz einfach auch) ein Lob aussprechen!
Ich bin irgendwann im Laufe dieser Nacht über dieses Werk hier gestolpert und musste es einfach lesen, ich hatte keine Chance - Ich wollte ursprünglich nur in den Anfang reinschauen, aber deine FF hatte mich schneller gepackt und sich in mir festgebissen als ich kucken konnte.
Also hab ich mich meinem Schicksal ergeben... Und bin jetzt hier! ^^

Ersteinmal muss ich sagen, und genau das ist es ja was mir an dem Ganzen so wahnsinnig gut gefällt, das ich wirklich verdammt gerne wissen würde, was es nun mit diesem Fluch, dem Plan und einfach dem ganzen Schiff letzt endlich auf sich hat. Vorallem wie sie da wieder raus kommen wollen!
Das ist irgendwie selten geworden bei mir in letzter Zeit, deswegen schätze ich es so sehr.
Es ist nicht, das ich FFs nicht schätzen würde, aber meist interessiert mich der Hintergrund der Geschichte weniger (ist eben oft der selbe...) als die Darstellung der Charaktere.
Und genau das ist bei dir nicht der Fall! (Was nicht heißen soll das letzeres zu Bemängeln wäre, aber dazu komme ich noch.)

Dieses ganze `Rätsel` mit dem Fluch scheint mir ziemlich gut durchdacht, in sich stimmig eben und zwar so, das der Leser auch von selbst auf die Lösung kommen könnte: Aber ich tapse im Dunkeln. (Ist ja auch schon relativ spät, bzw. früh^^)

Und dann: Die Beiden.
Ich weiß auch nicht, irgendwie erscheinen sie mir in sehr vielen Momenten einfach unheimlich gut getroffen. Manchmal gab es zwar ein paar Stellen, da hab ich dann schon ein wenig geschmunzelt und mir meinen Teil gedacht, aber hey, ich würde nie auf die Idee kommen mich zu beschweren. Mir gefällt das Ganze so wie es ist =)
Ah, und noch was, das ich dir anrechnen wollte: Die Zwei lassen sich Zeit.
Die ganze Geschichte ist zwar turbulent, spannend und rasant, aber nicht zu schnell.

Wie hab ichs oben schon mal genannt? ...Es ist einfach stimmig. Genau. Es passt eben.

Ansonsten...
Wars das eigentlich.
Ich glaube, ich gehe schlafen.
Bitte verzeih mir grobe Rechtschreibfehler oder... Eigentlich den ganzen Kommentar^^"
Normalerweiße hätte ich warten sollen bis ich wenigstens ein paar Stunden Schlaf intus habe, aber irgendwie wollten meine Finger anders als ich. Die tippen um die Uhrzeit schon ohne das zutun meines Hirns, deswegen sorry, wenn mans lesen kann :)

Über ein weiteres Kapitel würde ich mich sehr freuen (ich würde warscheinlich in Tränen ausbrechen) aber ich bin kein Traumtänzer und mach mir jetzt mal keine Hoffnungen =)


LG
Von:  Janachen2811
2009-12-03T11:58:09+00:00 03.12.2009 12:58
so, nachdem ich mir diese geschichte schon in die favos gepackt hatte, bin ich endlich(!) dazu gekommen alle kapitel zu lesen ... und ich will mehr!!! *kurz aufs datum schiel* hmm ... besteht denn die hoffnung, dass es hier irgendwann noch weiter geht? das "ende" ist ja schon ganz schön gemein! was ist denn nun mit sanji? und finden die zwei einen weg den fluch zu brechen? kommen sie zu den anderen zurück? fragen über fragen!!
also, würde mich freuen, wenn du mir kurz bescheid geben könntest, ob die story noch fortgesetzt wird.
wäre allerdings schade, wenn nicht. *schnief* denn die geschichte ist wirklich sehr gut geschrieben und unheimlich spannend.
lg jana
Von:  Minime
2009-07-08T17:09:04+00:00 08.07.2009 19:09
geilo geilo geilo^^
ich hab deine geschichte schonmal auf fanfiktion.de angefangen zu lesen aber da gab es nur die ersten 4 kapitel-.- jetzt hab ich sie hier gefunden und musste sofort weiterlesen^^
oh bitte bitte schreib weiter jetzt wirds dochg erade erst spannend^^ aber es ist schon 1 jahr her seit du das letzte kapitel geschrieben hast *drop* hoffe du schreibst es trozdem zu ende^^ gibst du mir per ENS bescheidw enn ein neuesnh kapitel on ist?
bittööööö!!!!

aber dein schreibstil ist auch hammer^^

naomi03 *neuer fan von dir* XD
Von:  jack-pictures
2007-01-03T23:16:41+00:00 04.01.2007 00:16
Einfach nur endgeil.
So schön gruselig ^^
Bin hin und weg von der fic

Aber ich hab da ma ne Frage: Heißt das Orginal nich "Die Geschichte vom Gespensterschiff?
Na ja, wie auch immer, auf jeden Fall klasse umgestezt
Von: abgemeldet
2006-12-03T14:23:34+00:00 03.12.2006 15:23
Wie ich sehe hast du für dein letztes Kappi ein Jahr gebraucht. OO (respekt, schafft auch nicht jeder...)

Das wiederrum ist schon wieder ein Jahr her, also schreib weiter!!! xD

Ich fand die FF sehr spannend und vor allem jetzt, wo Sanji tot(?) ist!!!

Ich würd mich sehr freuen, wenn du ganz schnell das neue Kappi on ist!

Bitte schreib mir dann ne ENS. Würde mich sehr freuen!!!!!
CU (Hoffentlich bald ^.~)
Von:  Loveless
2006-10-10T08:14:51+00:00 10.10.2006 10:14
Einfach genial deine Story!
Dein Schreibstil ist super und die Geschichte ist mehr als nur spannend (um ehrlich zu sein habe ich ein paar mal eine Gänsehaut vor Spannung bekommen). *Schwärm* O_O
Eine wirklich gelungene FF... findet man nicht so häufig.
Wäre schade, wenn du sie nicht weiter schreiben würdest!!!
Also, mach bitte weiter!!! BÜÜÜÜÜÜTTTTTTTTTEEEEEEEE!!! *Mit Welpenblick anbettelt*
Bai bai
Loveless
Von: abgemeldet
2006-08-04T01:11:00+00:00 04.08.2006 03:11
arrrggggghhhhh 8>.<ö
wieso schreibst du net weider *grummel*
deine ff is sowat vonder hamma ey dein scheibstil ist richtig fesselnd und die geschichte stimmt acuh
würdest du hieraus n buch machen würd ichs kaufen ohne scheiss dat is wirklich klasse
mach büdde weiter *schmoll* *flenn*
LG :3

bybye *monstaknuddelknutscha*
Von:  Sadira
2006-07-14T23:00:59+00:00 15.07.2006 01:00
*mal wieder vorbie gedackelt kommt*
du willst die ebidne jetzt doch nciht bis zum Ende ihrer Tage so da lassen °_°?
*Deutshcland fahne schwenkt* (<- gabs billiger XD)
[Schreib weiter!!]
Von:  Jeejo
2006-06-09T19:59:36+00:00 09.06.2006 21:59
Hey Schwester, du bist ja schon fast so faul wie ich... mach mal weita, ich brauch Inspiration... xDDDD

Diese Geschichte ist einfach zu genial °_____°
*luv*


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