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Das Geisterschiff oder Eine Nacht im Regen

Part 11 ist online =)
von

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Das Schiff der Toten 1

Teil: 3/?

Kommentar: @ liquid & Sadira: Danke Leute *gg* - ich bin am Rumschreiben ... irgendwie ^^' (nach Hausarbeiten, Fahrschule und meinen diversen anderen Freizeitbeschäftigungen, denn ich habe ja nebenbei auch noch Ferien ^^)

Disclaimer: Die auftretenden Personen gehören größtenteils Eiichiro Oda bzw. SHUEISHA Inc. und ich mache kein Geld mit dieser Geschichte.
 


 

Part 3 - Das Schiff der Toten 1
 

Leise prasselte der Regen auf das Deck der Flying Lamb, hinab auf die beiden jungen Männer, die staunend auf das gigantische Schiff starrten, das dicht neben ihrem eigenen hertrieb. Da es durch den strömenden Regen nicht genau auszumachen war, konnte man die riesigen Ausmaße des Schiffes nur erahnen. Doch es schien sich um ein Vollschiff des späten fünfzehnten Jahrhunderts zu handeln, das sehr robust gebaut war, über mindestens drei Masten und eine starke Bewaffnung verfügte und auf offenem Meer trotz seiner Schwerfälligkeit außerordentlich hohe Geschwindigkeiten erreichen konnte. Aufgrund dieser

Eigenschaften war es bei den Gesetzlosen sehr beliebt, was die Chance erhöhte, dass es sich bei diesem Schiff um ein Piratenschiff handelte.
 

Obwohl weder Zorro noch Sanji viel von solchen Dingen verstanden, war ihnen doch klar, dass die Besitzer dieses Schiffes bestimmt keine guten Absichten hegten.
 

Und das versprach viel Spaß.
 

"Krasser Kahn ... ", war Zorro's erster Kommentar, nachdem er sein Staunen überwunden hatte.
 

"Kann man wohl sagen ...", meinte Sanji.
 

Sie sahen sich an. Der Schwertkämpfer grinste verächtlich und Sanji hob kalt lächelnd eine Augenbraue.
 

"Wenn du wüsstest, wie gerne ich dich mal ein wenig pieksen möchte ..."
 

"... und du, welches Verlangen ich danach habe, dir in gewisse Körperteile zu treten, damit du endlich mal dein dämliches Mundwerk hältst ..."
 

Zorro's linkes Auge zuckte verdächtig bei dieser Vorstellung und er nahm instinktiv eine abwehrende Körperhaltung ein.
 

Sie starrten sich an. Beiden war bewusst, dass sie sich, zerstritten, wie sie im Moment waren, keinesfalls gemeinsam auf dieses Unternehmen begeben konnten. Doch beide waren auch zu stur, um sich beim anderen zu entschuldigen, das wussten sie ebenfalls. So artete ihr verbaler Konflikt in einen heftigen Blickkrieg aus, bei dem der Klügere schließlich nachgab.
 

Sanji seufzte.
 

"Frieden?", fragte er vorsichtig.
 

Zorro sah ihn erst regungslos an, erstaunt über diese plötzliche Kapitulation, dann aber stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. "Aber der Alkohol gehört mir!"
 

"Und mir die Knete!", sagte Sanji und fügte ein leises "Natürlich für Nami ... " hinzu.
 

"Meinetwegen ..."
 

Sie reichten sich die Hände und der Handel war beschlossen. Ihr Streit vom Nachmittag war angesichts der gemeinsamen Interessen erst einmal vergessen und so wandten sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem fremden Schiff zu, dessen Schatten bedrohlich vor ihnen emporragte.
 

Es herrschte fast vollkommene Stille, abgesehen vom beständigen Rauschen des Regens, der die meisten Geräusche dämpfte. Dennoch war es für ein Schiff dieser Größe schon fast zu still.
 

"... Merkwürdig", sagte der Koch leise," irgendwie ist es viel zu ruhig da oben ..."
 

"Ob sie alle schlafen?"
 

"Unwahrscheinlich bei einem solch riesigen Schiff ... die müssen über mindestens hundert Mann Besatzung verfügen ..."
 

" ... hm ..." Zorro sah unschlüssig an der gewölbten Bordwand empor, die sich über sie neigte, dann fasste er einen Entschluss.
 

"Ich werde mal nachsehen ..."
 

"Äh, Zorro, du ..."
 

Doch bevor der Koch seinen Satz vollenden konnte, war der andere schon an einem lose über der Reling hängenden Stück Takelage hinaufgeklettert und in der Dunkelheit verschwunden.
 

"... solltest vielleicht die Laterne mitnehmen ..."
 

Kopfschüttelnd blickte Sanji zu dem Vollschiff hinauf.
 

"Oh Mann, denken ist echt nicht deine Stärke ..."
 

Zögernd stand er da, nicht sicher, ob er dem Schwertkämpfer folgen, oder auf seine Rückkehr warten sollte. Ihm war bewusst, dass, wenn er sich nicht bald entschied, schon bald alles vorbei sein konnte - Zorro mangelte es an vielem, aber vor allem an Geduld ... Schließlich entschied er sich für das Warten und spitzte die Ohren für eventuelle Geräusche aus der Dunkelheit.
 

Doch so sehr er sich auch anstrengte und lauschte, kein einziger Kampfeslaut drang an sein Ohr. Verdammt, da ging doch irgendetwas ganz gewaltig schief ...
 

Der Regen wurde stärker und umwehte den jungen Mann in heftigen Böen. Die Feuchtigkeit drang unter seinen behelfsmäßigen Umhang und durch seine Kleidung, so dass er trotz seiner wasserabweisenden Decke bald nass bis auf die Knochen war.
 

'Wenn das so weiter geht, säuft unser Kahn noch ab ...', dachte Sanji. 'Ein Wunder, dass die Laterne noch an ist ... wo bleibst du nur, du Idiot ...'
 

Doch weitere fünf Minuten später war Sanji noch immer genauso alleine wie zuvor, und noch dazu nass, durchgefroren, frustriert, müde und mit der Geduld am Ende. Und nicht nur das.
 

"Okay, Zorro, du bist fällig!" sagte er leise, dann packte er seine Decke fester, überprüfte, ob die Laterne in seiner Armbeuge auch fest genug saß und begann mit dem Aufstieg. Dieser stellte sich als schwieriger heraus, als er zuvor ausgesehen hatte - die Takelage war durch den Dauerregen vollständig durchgeweicht und ließ sich nicht sehr gut greifen, so dass der Koch einige Male fast den Halt verlor. Doch er konnte sich im letzten Moment immer noch irgendwo festkrallen und so hatte er die Reling nach kurzer Zeit erreicht.
 

Zwei Dinge fielen ihm sofort auf, als er auf das Deck kletterte: die unglaubliche Stille, die seine Vermutung bestätigte, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, und die eisige Kälte, die sofort bis in sein Innerstes drang und die seinen Atem in kleine, weiße Dampfwölkchen verwandelte.
 

Sanji zog die Decke enger um sich und sah sich aufmerksam um, was sich bei einer Sichtweite von wenigen Schritten als außerordentlich schwierig herausstellte. So waren alles, was er sehen konnte, nur nackte Planken und der schlanke Umriss eines Mastes zu seiner Linken - dem Großmast, wie er vermutete, da er etwa in der Mitte des Schiffes an Bord geklettert war.
 

Doch von Zorro fehlte jede Spur.
 

Zähneknirschend stapfte der Smutje los, in Gedanken schon die verschiedensten

Todesarten durchgehend, als er vor sich plötzlich die Silhouette des Schwertkämpfers ausmachte, der wie zur Salzsäule erstarrt dastand und auf irgendetwas auf dem Boden starrte.
 

"Hey Zorro, was ist los?"
 

Doch er erhielt keine Antwort. ,Merkwürdig ...'
 

Stirnrunzelnd trat Sanji näher an den anderen heran und lugte über seine Schulter. Und dann sah auch er, was Zorro hatte stillstehen lassen.
 

Vor ihnen auf dem Deck lag die Leiche eines Mannes. Die tiefe Wunde an seiner rechten Schulter zeugte von einem sehr schmerzhaften Tod, ebenso wie sein zur Grimasse erstarrtes Gesicht. Seine Kleidung war blutdurchtränkt und hatte an vielen Stellen Schnitte, die ihm nur ein Schwert zugefügt haben konnte.
 

Doch trotz seiner schon leicht bläulichen Hautfarbe schien er erst seit kurzer Zeit tot zu sein.
 

Sanji schluckte und versuchte seinen rebellierenden Magen zu beruhigen. Es war nicht der erste Tote, den er sah, doch das machte den Anblick keinesfalls angenehmer. Dann bemerkte er das Blut, das an Zorro's Händen klebte und seine Augen weiteten sich. Der Schwertkämpfer hatte doch nicht etwa ... ?
 

"Zorro, du ..."
 

"Ich bin in der Dunkelheit über ihn gestolpert, doch da war er bereits tot", erklärte der andere nur leise, dann bückte er sich und wischte seine Hände an der Kleidung des Toten ab. Als er sich wieder erhob, sah er den Koch mit undeutbarer Miene an, dann wanderten seine dunklen Augen über das Deck.
 

"Es stinkt nach Tod auf diesem Schiff. Irgendetwas Schreckliches muss hier passiert sein. Wir sollten uns nicht allzu lange hier aufhalten."
 

Ausnahmsweise stimmte Sanji ihm zu und so gingen sie langsam weiter, wobei sie sich bemühten, so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Sanji hielt die Laterne hoch, um die Dunkelheit vor ihnen zu durchdringen, und Zorro hatte seine Schwerter gezogen und sah sich immer wieder aufmerksam um. Nach gut einem Dutzend Schritten fanden sie eine zweite Leiche, kaum weniger übel zugerichtet als die erste und seit etwa derselben Zeit schon tot. Auch mit den weiteren Toten, die sie nach und nach entdeckten, verhielt es sich nicht anders.
 

"Dieser Kahn ist ein einziges Grab ...", flüsterte der Smutje mit wachsendem Unbehagen, dann blieb er abrupt stehen.
 

Zorro, der hinter Sanji lief, bemerkte es nicht schnell genug und prallte gegen ihn.
 

"-hmpf! Hey, was- Autsch!"
 

Er gab einen kaum unterdrückten Schmerzensschrei von sich, als der andere seine linke Hand in seinen Oberarm krallte.
 

"Sag mal, spinnst du?" fauchte er wütend, doch als er aufblickte, sah er den Grund von Sanji's plötzlichem Erstarren.
 

Direkt vor ihnen erhob sich der Fockmast, der vorderste Mast des Schiffes, und an ihm war ein Mann angenagelt.
 

Die kostbare und reichverzierte Kleidung des Mannes zeigte, dass es sich um einen hohen Offizier, wenn nicht sogar den Kapitän des Vollschiffes handeln musste. Er war hochgewachsen und von kräftiger Statur und sein gepflegter Schurrbart reichte bis zu seinen Schultern. An ihm gab es keinerlei Spuren von Gewalt, von dem gut ellenlangen Nagel einmal abgesehen, der sich direkt durch seine Stirn bohrte und seinen Kopf an dem Mast hinter ihm festheftete. Seine dunklen Augen waren weitgeöffnet und blickten die beiden jungen Männer vorwurfsvoll an.
 

Doch er war tot.
 

Zorro's Ardenalinspiegel sank um etwa dreihundert Prozent, als er endlich bemerkte, dass sich der Kapitän keinen Fingerbreit rührte und es vermutlich auch nie wieder tun würde. Erleichtert ließ er seine Schwerter sinken und wollte sich abwenden, doch Sanji's Finger hatten sich noch immer in seinen Arm gebohrt und der Koch machte auch keinerlei Anstalten, seinen Griff wieder zu lösen.
 

Der Schwertkämpfer wollte ihn erneut anfahren, doch dann bemerkte er, dass Sanji am ganzen Körper zitterte und den Blick nicht von dem Toten abwenden konnte. Zorro hob eine Augenbraue. 'Er hat doch nicht etwa Angst?' dachte er erstaunt. ,Doch nicht Sanji ...'
 

"Hey, Junkie!" rief er leise. "Du kannst wieder loslassen - der Typ ist tot!"
 

Doch als sich der andere immer noch nicht rührte, griff er behutsam nach dessen klammen, eiskalten Fingern und löste sanft ihren festen Griff. Dann griff er nach Sanji's Kinn und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen.
 

"Er - ist - tot", wiederholte er geduldig, "und jetzt komm endlich wieder zu dir!"
 

Er rüttelte einige Male an der Schulter des anderen und schließlich blinzelte Sanji einige Male verwirrt und sah Zorro verständnislos an.
 

"Könntest du bitte deine Pfoten von meinen Schultern nehmen?"
 

Der Schwertkämpfer unterdrückte mühsam ein erleichtertes Seufzen, dann drehte er sich um und ging zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Ihm war die Lust auf die weitere Erkundung des Schiffes vergangen. 'Blöder Idiot!' dachte er wütend. 'Und ich habe mir schon Sorgen gemacht ...' Dabei war es so angenehm gewesen, den Kleinen zu berühren ... 'Selbst dafür, dass er Koch ist, hat er ganz schön zarte Finger.' überlegte Zorro weiter, dann stutze er. 'Seit wann interessieren mich Sanji's Hände? Ich habe schon genug

mit seinen Füßen zu tun ...' Kopfschüttelnd ging er weiter.
 

"... -NOR ZORRO!!!" ertönte plötzlich eine laute Stimme an seinem rechten Ohr, die ihn zusammenfahren ließ. Wütend wandte er sich zu dem Koch um, der neben ihm herlief.
 

"Was brüllst du so, du Küchenschabe? Willst du, dass ich taub werde, oder was?"
 

"Oh, und ich dachte, du wärst es bereits ...", war die sarkastische Antwort.
 

"Arsch!"
 

"Danke, gleichfalls!"
 

Zorro schnaubte. "Was willst du denn überhaupt?"
 

"Wissen, wo du auf einmal hinwillst, Zorro!"
 

"Ins Bett, du Blödmann! Ich habe keine Lust mehr, weder auf dieses Schiff, noch auf deine Gesellschaft, also gehe ich jetzt pennen!"
 

,Außerdem irritierst du mich ...', dachte der Schwertkämpfer, sprach es aber nicht aus.
 

Sanji's schwarze Augen blitzten spöttisch auf.
 

"Oder hast du am Ende nur Angst?" fragte er leise und bewusst herausfordernd.
 

Das hatte gesessen.
 

"DU unterstellst mir, Angst zu haben? Ausgerechnet DU, der du schon beim Anblick eines gewöhnlichen Toten das Zittern bekommst?"
 

"Wenn du die Leichen meinst, die das Deck geradezu pflastern - nein, vor denen habe ich keine Angst!"
 

"Und was ist mit dem Typen, der am Fockmast angenagelt ist?"
 

Wutentbrannt starrte ihn Sanji an, doch er antwortete nicht.
 

"Feigling", sagte Zorro angewidert und alle Sympathien, die er kurzzeitig für den Koch entwickelt hatte, verschwanden wie Nebel im Wind. ,Der macht mich noch irre!'
 

Dann hatte er die Stelle erreicht, an der die Flying Lamb lag, und hielt nach dem Tau Ausschau, an dem er hinaufgeklettert war. Nicht weit unter ihm entdeckte er es schließlich und er machte sich gerade bereit zum Klettern, als ihm ein weiteres wichtiges Detail auffiel.
 

"Oh, Scheiße ...", stöhnte der Schwertkämpfer.
 

"Was ist denn jetzt wieder?" fragte Sanji sarkastisch. "Noch mehr Tote? Seeungeheuer? Piraten? Oder ist am Ende gar unser Schiff weg?"
 

"Äh, ja ..."
 

Ende Part 3



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Akuma6666
2004-08-28T16:58:38+00:00 28.08.2004 18:58
(mal wieder ich)
Der Schreibstil gefällt mir. Ich finde ihn hervorragend und deine Satzbauden sind unheimlich gut! (nicht immer dieses... Und dann.... Und dann... Und dann...)
Von: abgemeldet
2004-02-14T12:48:45+00:00 14.02.2004 13:48
Ui... das verspricht wirklich gut zuwerden!
Mir gefällt die story wirklich gut... bin gespannt was noch so kommt! Also mach weidaaaaaaaaaa!


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